Der Rinder-Report wurde auch in diesem Jahr in der Zusammenarbeit von Landwirtschaftskammer und den Rinderspezialberatungsringen aus Schleswig-Holstein erarbeitet. Der Rinder-Report stellt auf Datengrundlage der Betriebszweigauswertungen (BZA) der Betriebe aus Schleswig-Holstein die ökonomische Situation der Milchviehbetriebe in Schleswig-Holstein dar.
Die Voraussetzung für die Erstellung der Betriebszweigauswertung ist die eindeutige Zuordnung aller Erlöse und Kosten zu dem verursachenden Betriebszweig. Für die Betriebszweigauswertung der Milchviehbetriebe sind dies neben dem Betriebszweig Milcherzeugung auch noch die Jungviehaufzucht und der Futterbau, deren Erzeugnisse jeweils im Betriebszweig Milcherzeugung genutzt werden.
Gesamte Vollkostenrechnung 2023/24
Leider ist auch in diesem Jahr eine Verringerung der Zahl von Betrieben bemerkbar, die ihre Daten für die BZA bereitgestellt haben. Trotzdem führen sich auch hier die strukturellen Veränderungen der Jahre weiter fort. So steigt die Zahl der Kühe je Betrieb zum Vorjahr um weitere sechs Kühe an. Und auch die Milchleistung pro Kuh nimmt weiter zu. Des Weiteren ist eine positive Steigerung bei der Grundfutterleistung festzuhalten. Der Milcherlös sinkt jedoch im Gegensatz zum vergangenen Jahr wieder deutlich. Somit zieht sich unter anderem der geringere Milcherlös durch die Zahlen und schlägt sich auf das negative kalkulatorische Betriebszweigergebnis nieder. Dieses liegt in diesem Jahr im Schnitt bei −3,46. Die verschiedenen Entwicklungen der letzten Jahre werden in Tabelle 1 aufgezeigt.
Vollkostenrechnung nach Vergleichsgruppen
Im Rinder-Report wird jedoch nicht nur der allgemeine Durchschnitt der Betriebe nach der Vollkostenwertung angegeben, sondern auch nach verschiedenen Vergleichsgruppen sortiert. Die Auswertung nach verschiedenen Vergleichsgruppen bietet den Vorteil, gewisse Zahlen intensiver zu vergleichen und Effekte auf verschiedenen Ebenen besser darzustellen. Das kalkulatorische Betriebszweigergebnis (BZE) wird auch für die einzelnen Vergleichsgruppen berechnet. In Tabelle 2 werden die Vergleichsgruppen aufgelistet und das zugehörige Betriebszweigergebnis dargestellt. Im Rinder-Report werden diese Zahlen deutlich ausführlicher aufgezeigt.
Kosten in der Färsenaufzucht gesunken
Im Wirtschaftsjahr 2023/24 sind die Kosten der Jungviehaufzucht im Vergleich zum starken Anstieg im Vorjahr wieder gesunken. Dies ist durch einen Anstieg in den Leistungen vor allem beim innerbetrieblichen Versorgungswert zu verbuchen. Jedoch ist festzuhalten, dass die Produktionskosten weiterhin ansteigen.
Mit Blick auf die produktionstechnischen Kennzahlen wird deutlich, dass das Erstkalbealter im Vergleich zum Vorjahr in etwa gleich geblieben ist. Gleichzeitig ist die Tendenz der Zahl aufgezogener Färsen im Betrieb weiterhin steigend.
Fazit
Hier wurde rückwirkend die ökonomische Situation des Betriebszweig Rind 2023/24 dargestellt:
• Das kalkulatorische Betriebszweigergebnis liegt bei −3,46 und damit um −11,79 ct/ kg ECM unter dem vergangenen Auswertungsjahr.
• Die Kosten der Färsenaufzucht sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken, was durch einen Anstieg des innerbetrieblichen Verrechnungswertes zu erklären ist.