Schleswig-Holstein ist nach Angaben des Kieler Landwirtschaftsministeriums (MLLEV) mit Ausnahme des Kreises Rendsburg-Eckernförde offiziell frei von der Bovinen Virusdiarrhoe (BVD). Die EU habe einem entsprechenden Antrag des Landes stattgegeben. Der Status als BVD-freie Region ist demnach seit dem 30. September wirksam. „Das ist eine gute Botschaft in Bezug auf die Rindergesundheit bei uns im Land und bringt Vorteile für den Handel“, sagte Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU). Dies sei ein gemeinsamer Erfolg aller Tierhalter, der Veterinärbehörden, des Landeslabors, der Verbände und der praktizierenden Tierärzte.
Der Tilgungserfolg der vergangenen Jahre und die nun erfolgte Anerkennung als BVD-freie Region ermöglichen laut MLLEV eine langfristige Verbesserung der Rindergesundheit. Dies ist unter anderem durch die Einforderung von Handelsgarantien beim Transport von Rindern aus nicht BVD-freien EU-Mitgliedstaaten und Regionen nach Schleswig-Holstein möglich. Eine Einstallung von Rindern aus nicht BVD-freien Regionen darf nur erfolgen, wenn spezielle Untersuchungs- und gegebenenfalls Quarantäneanforderungen eingehalten werden. Generell dürfen nur ungeimpfte Tiere in Rinder haltende Betriebe eingestallt werden. Um eine Einschleppung aus nicht BVD-freien Regionen zu verhindern, sollten Tierhalter beim Zukauf die Vorlage entsprechender Untersuchungsergebnisse einfordern.
BVD ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die bei Rindern zu schweren Erkrankungen führen kann. Um eine Aufrechterhaltung beziehungsweise Erlangung der BVD-Freiheit gewährleisten zu können, müssen 99,8 % aller Betriebe und 99,9 % aller Rinder als frei von BVD gelten. Hierfür ist es erforderlich, dass jedes neugeborene Kalb fristgerecht innerhalb der ersten 30 Lebenstage auf BVD untersucht wird. age