Für die Premiere des Dressurfestivals Hof Norwegen hatte Familie Waterhues in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand des Reitvereins Südangeln ein Programm mit 17 Prüfungen an drei Tagen ausgeschrieben. Höhepunkt war die Grand-Prix-Kür auf S***-Niveau.
Markus Waterhues zählt zu den anerkanntesten Dressurausbildern im Land. Im Vorfeld sagte er über das neue Turnier: „Wir haben viele Unterstützer, die Lust haben mitzumachen. So viel Zustimmung ist Motivation für uns alle.“ Seine Ehefrau Helga Waterhues erklärte: „Wir wollen etwas für den Reitsport im Land tun, Menschen für Pferde und Dressur begeistern.“ Mit Sachverstand und viel Liebe zum Detail wurde die Anlage vorbereitet. Doch erst als die erste Reiterin im Viereck erschien, „ist alle Anspannung von mir abgefallen und ich habe begonnen, die Veranstaltung zu genießen“, berichtete der Hausherr später.
Den Auftakt am Freitag machte der zwei- und vierbeinige Nachwuchs. Die Jungen Reiter maßen sich in einer Dressurprüfung der Klasse S*. Hier belegte Marie Holtfreter mit dem Oldenburger Fantango und dem Holsteiner Amorio die Plätze eins und zwei.
Es folgten die Einlaufprüfungen für die fünf- und sechsjährigen Dressurpferde, bevor im Nospa-Championat, einer Dressurtour der Klasse S, Caroline Locklair punktete. Sie trainiert auf dem Hof Norwegen und gewann die Prüfung mit ihrem 15-jährigen Holsteiner Wallach Consus. „Als ich hineingeritten bin und die ganzen Menschen am Rand gesehen habe, war ich plötzlich sehr aufgeregt. Aber dann habe ich die Runde mit Consus einfach nur genossen“, sagte sie im Anschluss. Turniermoderator Christian Schacht konnte das Glück der Gewinnerin noch steigern, indem er ihr bei der Siegerehrung die Nachricht überbrachte, dass sie von nun an Mitglied im Bundeskader der Jungen Reiter sei.
Hunderte Zuschauer wohnten am Sonnabend der Grand-Prix-Kür bei. Lange sah es nach einem Sieg des Veranstalters aus. Doch dann spielte Rainer Schwiebert vom Gestüt Helenenhof in Kattendorf, Kreis Segeberg, als letzter Starter die Stärken seines Holsteiner Beschälers Helenenhof’s Catoo gekonnt aus und setzte sich an die Spitze des Teilnehmerfeldes. Markus Waterhues freute sich über die silberne Schleife mit seinem KWPN-Wallach Baroso vor Caroline Locklair mit Consus.
Auch am Sonntag ging es hochklassig weiter: In einer Dressurprüfung der Klasse S***, Intermediaire II, setzte sich Ants Bredemeier aus Grönwohld, Kreis Stormarn, mit seinem zehnjährigen Da Fraedo an die Spitze. Er freute sich über seinen Triumph mit dem Hannoveraner Wallach: „Wir haben ihn, seit er sechsjährig ist. Das war seine erste Intermediaire II und dann hat er gleich gewonnen – das ist toll.“ Den sportlichen Abschluss des Turniers bildete eine Prix-St.-Georges-Kür, die Johanna Waterhues, die Tochter der Gastgeber, mit ihrer Trakehner Stute Fabelstern gewann.
Tobias Waterhues von der Turnierorganisation war nach der letzten Siegerehrung rundum zufrieden. „Es hätte wirklich nicht besser laufen können und es passte alles: der Sport, die Zuschauer, das Wetter und das gesamte Ambiente. Nun werden wir diese neue Erfahrung erst mal sacken lassen und anschließend in Ruhe bewerten. Dann werden wir sehen, wie es im nächsten Jahr weitergeht.“ pm