Die Entwicklung der Milchgeldauszahlungspreise zeigt in Schleswig-Holstein ein unterschiedliches Bild. Im Mittel haben sich die Basispreise um 0,45 ct/kg Milch auf 41,93 ct/kg erhöht. Die Spanne der Änderungen reicht von minus 4,5 bis plus 4,0 ct/ kg. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Dezember zum Teil noch Nachzahlungen erfolgt sind. Im Januar 2023 lag der durchschnittliche Auszahlungspreis noch bei 54,99 ct/ kg. Erstmals werden im Milchpreisvergleich für Schleswig-Holstein auch Zuschläge und Kosten berücksichtigt. Bei einer Jahresliefermenge von 1 Mio. kg reicht die Spanne der ermittelten möglichen Auszahlungspreise von 41,10 bis 44,79 ct/kg (4,2 % Fett; 3,4 % Eiweiß).
Bundesweit zeigen sich überwiegend stabile bis leicht höhere Auszahlungspreise. Die ermittelten Basispreise in Ostdeutschland stiegen im Mittel um 0,5 ct/kg an und erreichten im Mittel 41,25 ct/ kg. In Westdeutschland reduzierte eine Meierei den Kurs um 1,44 ct/kg. Ansonsten gab es Preisaufschläge zwischen 1 und 3,03 ct/kg. In Süddeutschland gab es meist unveränderte Kurse im Bereich zwischen 42,46 und 44,00 ct/kg. Eine uneinheitliche Entwicklung zeigt sich auch bei der Entwicklung der Spotmilchpreise. In Süddeutschland gab die Notierung für die zwischen den Meiereien gehandelten Milchmenge um 0,5 ct auf 40 ct/kg nach. In Norddeutschland erhöht sich der Kurs um 1 ct auf 40,5 ct/ kg. In den Niederlanden blieb der Kurs unverändert bei 42,50 ct/ kg.
EU-weit und auch in Deutschland setzt sich der saisonübliche Anstieg der Milchanlieferung fort. Die zuletzt vorliegenden Daten zeigten für die erste Februarwoche einen Anstieg zu Vorwoche von 1,2 %. Dennoch bleibt dieser Wert um 1,2 % unter dem Vorjahr. Infolge der neuen Abschlüsse am Buttermarkt Anfang Februar war Rahm zuletzt wieder gesucht. Im Zuge dessen zogen auch die Preise an. An den Märkten für Magermilchkonzentrat und flüssige Magermilch kam es in der Berichtswoche zu einem größeren Angebot. Da mehr Milch entrahmt wurde, stieg auch das Eiweißangebot an.
Die Nachfrage nach abgepackter Butter hat sich, nach der üblichen Beruhigung zu Jahresbeginn, seit Anfang Februar wieder normalisiert. Für die kommenden Wochen rechnen die Hersteller im Zuge des nahenden Ostergeschäfts mit einer Steigerung der Absätze. Für ein 250-g-Päckchen deutsche Markenbutter zahlten die Verbraucher im Lebensmitteleinzelhandel in der 7. Kalenderwoche nach wie vor 1,69 €. Am Markt für Blockbutter wird von einer belebten Nachfrage berichtet. An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig entwickelten sich die Kurse für Butter Anfang Februar nochmals fester. Im Februar stieg der Wert von 5.150 auf 5.600 €/t. Die EEX-Kurse für Magermilchpulver konnten ihren Jahreshöchststand von Anfang Februar nicht behaupten und gaben bis Anfang dieser Woche wieder auf 2.475 €/t nach. Die Käsenachfrage zeigt sich saisonbedingt ruhig. Auch die Inflation bremst die Nachfrage nach teuren Käseprodukten. Die Preise tendierten, bei nach wie vor niedrigen Lagerbeständen, stabil bis schwächer. Es wurde von Impulsen im Neugeschäft mit Drittländern berichtet, während der Absatz in andere EU-Länder ruhig verläuft.
Wie bereits im Januar, so zeigte sich auch Anfang Februar im Mittel ein Anstieg der Notierungen an der neuseeländischen Börse Global Dairy Trade. Der Index über alle Milchprodukte stieg um 4,2 %. Gefragt waren vor allem Vollmilch-, Magermilchpulver und Butter. Grund für die aktuell gestiegenen Preise sind positive Entwicklungen auf dem Weltmilchmarkt. Die Nachfrage, insbesondere aus dem Nahen Osten und Südostasien, ist zuletzt gestiegen. Nach Aussagen neuseeländischer Marktexperten könnte jedoch langfristig die geopolitische Instabilität zu Unterbrechungen der Lieferketten in wichtige Abnehmerländer auf dem Milchmarkt führen.