Über die mögliche Einführung einer Weidetierprämie diskutierte am Mittwoch (8. März) der Umwelt- und Agrarausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags. SSW, SPD und FDP wollen eine solche Prämie in der neuen EU-Förderperiode auch für die Haltung von Milchkühen, Mastrindern und Jungtieren verankern. Die Weidetierhaltung stärke die Biodiversität und den Artenschutz und leiste zudem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Für diese Gemeinwohlleistungen erhalte die Landwirtschaft bisher keine finanzielle Honorierung. Insbesondere die kleineren und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe, die kleinflächiges und strukturreiches Grünland bewirtschafteten, würden damit gestärkt.
Auch CDU und Grüne halten eine Weideprämie für sinnvoll. Angestrebt werden sollte die Realisierung – auch für Milchvieh – bei der Evaluierung und Überarbeitung der Eco-Schemes 2024. Alternativ sollte die Möglichkeit der Finanzierung aus den Mitteln der Zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik geprüft werden. Die Einführung sollte zum nächstmöglichen Zeitpunkt, spätestens aber zur nächsten GAP-Förderperiode erfolgen. Zwischenzeitlich sollten bürokratische Hürden abgebaut werden. Es sei beispielsweise eine Vereinfachung der Meldepflichten zu prüfen. Weidewirtschaft bedeute einen nicht unerheblichen monetären und arbeitswirtschaftlichen Mehraufwand für die Betriebe. Diese Art der Bewirtschaftung sei zudem in einem erhöhten Maße landschaftsbildprägend und daher besonders zu fördern.
Einem entsprechenden Antrag von CDU und Grünen stimmte der Umwelt- und Agrarausschuss zu. Die Abgeordnete Rixa Kleinschmitt, die den Antrag für die CDU-Fraktion gezeichnet hatte, erklärte im Anschluss: „Jetzt schauen wir, wo und wie wir die Weideprämie am ehesten und schnellsten realisiert bekommen. Am besten wäre eine bundeseinheitliche Lösung.“