Stand der Kulturen

Saisonvorbereitungen laufen, noch geht nichts
Von Achim Seidel, Landwirtschaftskammer SH
Dieser Winterweizen nach Mais zeigt sich gleichmäßig entwickelt, muss aber für eine ausreichende Bestandesdichte noch weiter bestocken. Foto: Achim Seidel

Nachdem im zurückliegenden Herbst bereits im September ein bedeutender Teil der Wintergetreideflächen bestellt wurde, bot auch der Oktober – zwar regional mit starken Niederschlägen – einige Aussaatfenster unter guten Bedingungen an.

Entsprechend sind die meisten Bestände von Wintergetreide und Winterraps gut bis teilweise stark entwickelt in den Winter gegangen. Auch spätere Termine nach Mais haben sich häufig noch ausreichend entwickeln können. So wurden laut Statistikamt Nord nach aktueller Schätzung nochmals gegenüber dem Vorjahr die Anbauflächen von Wintergerste auf 82.000 ha (+12 %) und Winterraps auf 76.500 ha (+8 %) ausgeweitet. Aber auch Winterroggen (38.300 ha, +33 %) und Wintertriticale (8.000 ha, +46 %) wurden nach dem schwachen Vorjahr wieder im Anbauumfang ausgedehnt. Lediglich der Winterweizen fand in der Anbaufläche nach dem starken Einbruch im Jahr 2024 nicht ganz zu alter Bedeutung zurück und liegt mit +28 % mehr Fläche bei nun 144.300 ha. Damit wird auch klar, dass der Anbauumfang der Sommergetreide begrenzt sein wird auf das Maß der geplanten Flächen, es sei denn, Auswinterung würde noch eine deutliche Rolle spielen.

Da die Bodenstruktur zur Bestellung an frühen Terminen überwiegend gut war, sind auch die bislang im Jahreswechsel gefallenen hohen Niederschlagssummen nicht zum Problem geworden, sodass Staunässe im größeren Umfang bislang ausgeblieben ist. Wo wegen Niederschlägen erst spät gesät werden konnte oder aufgrund des Ackerfuchsschwanzdruckes, ist ein Teil der Bestände noch schwach entwickelt mit einem bis zwei Trieben je Pflanze. Vereinzelt konnten Weizen-, Triticale- oder Roggenbestände auch durch die Nutzung von überlagertem Saatgut nicht gut etabliert werden und mussten bereits nachgesät werden. Glücklicherweise spielte Auswinterung bislang keine Rolle. Aufgefallen sind im späten Herbst bereits einzelne, überwiegend früher gedrillte Weizenflächen, wo wie üblich erste Blattseptoria und bereits ein erster Befall mit Braunrost, Gelbrost und Mehltau beobachtet werden konnte. Abhängig vom weiteren Witterungsverlauf sollten daher diese Flächen intensiver im Blick behalten und dabei die Sortenanfälligkeit berücksichtigt werden. Aktuell laufen bis auf Ausnahmen noch keine Maßnahmen auf dem Acker, da auch mit dem Ablauf der Sperrfrist für die Düngung am 1. Februar aufgrund der letzten Niederschläge die Böden noch zu feucht sind. Für die Vorbereitung der Aussaatflächen von Sommerungen sind die Bedingungen ebenso noch nicht passend.

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