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Milchpreisvergleich

Stabile bis nachgebende Auszahlungspreise
Von Marnie Müller, LK-Markt
Foto: Imago

Die Milchauszahlungspreise im Bundesgebiet sind im Monatsvergleich bei vielen Meiereien niedriger. Einige Meiereien haben ihre Auszahlungspreise um bis zu 4 ct reduziert, mindestens eine hat den Preis angehoben, viele Meiereien zahlen erneut den Vormonatspreis aus. Im Vergleich liegen die Preise deutlich unter den Vorjahreswerten.

Die Situation für Milchviehhalter ist weiterhin angespannt. Für Betriebe, die aufgrund langer Kontrakte nicht von gesenkten Mischfutterkosten profitieren können, ist die Lage noch schwieriger. Im Bundesgebiet schwanken die Auszahlungspreise zwischen 33,47 und 49,46 ct/kg ECM, wobei im Süden mit die höchsten Auszahlungspreise erzielt werden können.

Hierzulande wird im Durchschnitt ein Preis von 37,33 ct/kg ECM mit einer Spanne von 34,1 bis 39 beziehungsweise 45 ct/kg ECM ausbezahlt. Dies entspricht einem Minus von etwa einem halben Cent im Vergleich zum Vormonat. In Deutschland sind die witterungsbedingten rückläufigen Tendenzen für die Milchanlieferung gestoppt worden und es wurde ein leichter Anstieg des Milchaufkommens von 0,2 % erfasst. Für die KW 30 wurde das Vorjahresniveau um 2,6 % überschritten und der saisonale Rückgang vorerst unterbrochen. Der Markt wird als überwiegend ruhig beschrieben und die Akteure befinden sich größtenteils in der Ferienzeit. Am Weltmarkt ist europäische Ware nur eingeschränkt konkurrenzfähig.

Die europäische Anlieferungsmenge lag zwischen Januar und Mai 2023 0,8 % über dem Vorjahreszeitraum. Gleiches gilt für die US-Milchmenge im Zeitraum Januar bis Juni 2023. Australiens Milchproduktion liegt weit hinter dem Vorjahr zurück. Das Minus beträgt 4,8 % für den Zeitraum Juli 2022 bis Mai 2023. In Neuseeland ist die Anlieferungsmenge nur 0,5 % kleiner als im zurückliegenden Jahreszeitraum (Juni 2022 bis Mai 2023). An der Global Dairy Trade (GDT) in Neuseeland wurde nun erneut ein Minus von –4,3 % realisiert. Ein etwa gleich starkes Minus wurde zuletzt im April registriert. Für Vollmilchpulver ergab sich die größte Preissenkung mit einem Minus von –8 %. Buttermilchpulver hingegen verzeichnet eine gegensätzliche Entwicklung mit +9,9 %. Alle anderen Produkte erzielten Verluste.

Die Terminmarktnotierung an der EEX in Leipzig für Magermilchpulver (MMP) sind im Monatsverlauf deutlich gefallen, wobei Butter mit Schwankungen auf einem stabilen Niveau tendiert. Der ife-Börsenmilchwert leitet sich von den EEX-Notierungen ab und wird mehrfach pro Woche aktualisiert. Für den Monat August liegt dieser bei 36,1 ct/ kg Milch. Bis zum Jahresende erwartet man einen Anstieg um etwa 2 ct. EU-weit ergibt sich für Juli im Mittel ein rückläufiger Milchauszahlungspreis. Am niederländischen Spotmarkt legt der Preis um 2 ct im Monatsvergleich auf 39,5 ct zu. In Italien fielen die Spotmarktpreise innerhalb eines Monats um 0,5 ct auf 51,3 ct.

Der Preis am Milchpulvermarkt liegt diesen Monat für alle Produktgruppen schwächer. Für Vollmilch sind die Notierungen an der Kemptener Börse um –23,75 €/t gesunken und liegen im Durchschnittspreis bei 3.477,50 €/t. Bei MMP in Lebensmittelqualität lag die monatliche Differenz bei –115 €/t für Juli auf 2.385 €/t. MMP in Futtermittelqualität ist auf 2.070 €/t (–100 €/t) gesunken. Die Marktlage ist weiterhin ruhig und es werden überwiegend bestehende Kontrakte abgewickelt. Marktteilnehmer verweilen in einer abwartenden Haltung.

Am Markt für Käse besteht ebenfalls eine ruhige Nachfrage und die Preise sind auf dem Vormonatsniveau bei 3,55 bis 3,75 €/kg stabil. Brotware wird weiterhin für 3,80 bis 4,00 €/ kg gehandelt. Lediglich für langfristige Abschlüsse ist eine sinkende Tendenz von 5 bis 15 ct/kg zu beobachten. Am Buttermarkt sind die Preise auf 4,28 bis 4,45 €/t gefallen, eine monatliche Differenz von –32 ct für die untere Spanne. Geformte Butter bleibt auf dem Vormonatsniveau von 4,80 bis 4,96 €/kg.

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