StartNachrichtenLandjugendSprichst du wie ein Wolf oder eine Giraffe?

Sprichst du wie ein Wolf oder eine Giraffe?

Das zweite Wochenende des „Landjugend Leben Lernen“-Seminars in Lohe-Föhrden
Von Marlies Muxfeldt
Spielerisches Lernen steht beim La.Le.Le-Seminar im Vordergrund. V. li.: Levke Sieben, Lisa Klemt, Lisa Tödter und Svenja Carstensen Foto: Lisa Tödter

Das „Landjugend Leben Lernen“-Seminar (La.Le.Le) startete am 27. September in das zweite Wochenende. Im Seminarhaus Sorgbrück in Lohe-Föhrden, Kreis Rendsburg-Eckernförde, trafen die Teilnehmer am Freitagabend nach einem halben Jahr wieder aufeinander.

Nach kurzer Freude über das Wiedersehen ging es direkt mit dem Einstieg in das Seminarwochenende los. Zunächst berichteten alle Teilnehmer, was sie in dem vergangenen halben Jahr erlebt haben und was sie an nützlichem Wissen aus dem ersten Wochenende anwenden konnten. Nach diesem persönlichen Einstieg ging es weiter zum gemeinsamen Abendessen, wo man sich in Ruhe weiter austauschen und gemeinsam lachen konnte.

Im Anschluss widmete sich die Gruppe noch dem wichtigen Thema Zivilcourage. Gemeinsam waren die Teilnehmer angehalten, zu verschiedenen Szenarien und Alltagssituationen Stellung zu beziehen und sich zu entscheiden, wie sie als Gruppe oder Einzelperson reagieren würden. Vorurteile und grenzüberschreitende Aussagen spielten dabei auch eine Rolle. Als Fazit stellte die Gruppe fest, dass das Weggucken nie die richtige Option sei. Mit dieser Erkenntnis ging der erste Abend in gemütlicher Runde zu Ende.

Am zweiten Tag befassten sich die Teilnehmer als Erstes mit verschiedenen Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. In einer Bilderspirale wurde der Gruppe klar, wie nah Glück und Leid beieinander liegen können, und es wurde ein Perspektivwechsel ermöglicht. Mit dieser Erkenntnis ging es weiter zu den Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen und deren Besonderheiten.

Bevor es in die Mittagspause ging, stand noch das Thema Kommunikation in der Wolfs- und Giraffensprache an. Dieses zunächst eher komisch klingende Modell geht von zwei Haltungen in einem Gespräch aus. Auf der einen Seite die Giraffe, die sehr einfühlend ist und versucht, mit dem Gesprächspartner Lösungen zu finden. Auf der anderen der Wolf, der sehr aggressiv, auf sich bedacht und vorwurfsvoll ist. In einem kleinen Rollenspiel sollten die Teilnehmer diese zwei Rollen darstellen. Dabei merkten einige schnell, in welcher Sprache sie normalerweise sprechen und dass es manchmal nicht so einfach ist, die andere Rolle einzunehmen. Diese Aufgabe erfüllte die Gruppe mit viel Freude und Spaß.

Am Nachmittag wurde das Thema Öffentlichkeitsarbeit besprochen. Für die meisten Landjugenden ist das Auftreten in den Sozialen Medien inzwischen unverzichtbar. Doch was sind Gos und No-Gos? Dies wurde in verschiedenen Übungen und Best-Practice-Beispielen aufgezeigt.

Kindeswohlgefährdung gehört zwar nicht zu den fröhlichsten Themen, stellt jedoch für einen angehenden Jugendgruppenleiter einen bedeutenden Bereich dar und wird gerne unterschätzt. Wer denkt schon daran, dass es solche Fälle auch in der eigenen Ortsgruppe geben kann? Doch wenn es dazu kommt, ist es umso wichtiger, schnell, kompetent und angemessen reagieren zu können.

Am Sonntagmorgen gab es einen Einblick in die Eskalationsstufen nach Glasel. Dabei haben die Teilnehmer erarbeitet, wie sich ein Streit stufenweise aufbaut, bis es schließlich keinen guten Ausweg mehr gibt. Sie lernten so, wie sich der Ausgang positiv beeinflussen lässt.

Um das Seminar am Ende noch mit einer schönen Erinnerung zu verknüpfen, wurde ein „warmer Rücken“ erstellt. Dabei bekommt jeder ein Blatt Papier auf den Rücken geklebt. Während die Teilnehmer im Raum herumgehen, schreiben sie nette und positive Dinge auf die Blätter der anderen. Mit diesem guten Gefühl ging das Wochenende zu Ende.

Neben den beschriebenen Aktivitäten und Übungen gab es noch weitere Spiele und Teamübungen. Wer diese und alle anderen Inhalte selbst kennenlernen möchte, sollte sich unbedingt für das nächste Jahr anmelden. Interessierte können sich für eine Voranmeldung gern in der Geschäftsstelle melden.

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