StartNachrichtenKammer kompaktSpargelanbauer in Schleswig-Holstein überwiegend zufrieden

Spargelanbauer in Schleswig-Holstein überwiegend zufrieden

Bilanz der Saison 2024 in Schleswig-Holstein
Von Thomas Hanf, Landwirtschaftskammer SH
Früh aus dem Ertrag genommene Spargelanlagen können im Laufe des Sommers einen üppigen Aufwuchs bekommen und durch eine gute Nährstoffeinlagerung optimale Voraussetzungen für Erträge und Qualitäten im Folgejahr schaffen. Foto: Thomas Hanf

Die meist direkt vermarktenden Spargelanbauer in unserem Land ziehen eine zufriedenstellende Bilanz der diesjährigen Spargelsaison.

Traditionell wird zu den Feiertagen (Ostern, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Muttertag und Pfingsten) mehr Spargel nachgefragt, damit sind das Vermarktungshöhepunkte in der Saison. Da diese Tage in diesem Jahr alle im April und im Mai lagen, war der weitere Verlauf der Spargelsaison unklar. Aber auch in der Zeit nach den Feiertagen traf eine noch ausreichende Nachfrage auf ein reduziertes Angebot, sodass sich die meisten Spargeldirektvermarkter auch mit dieser Phase zufrieden zeigten. Relativ gleichmäßige, moderate Temperaturen mit wenigen heißen Tagen sorgten für sehr gute Qualitäten und kontinuierliche Mengen über die ganze Saison.

Nur vereinzelte kleinere Mengen konnten in Schleswig-Holstein vor Ostern geerntet werden. Das lag zum einen an dem frühen Zeitpunkt (Ostersonntag am 31. März) und zum anderen an der nassen Witterung vor der Saison. Allerdings war es trotzdem noch ein relativ früher Saisonbeginn für das nördlichste Bundesland.
Nach kühleren Tagen im April mit schwankenden Absatzmengen sorgte das teilweise sonnige Wetter für die nötigen Kaufanreize und die Betriebe zeigten sich mit dem Absatz bis hin zu den klassischen Festtagen, an denen oft Spargel gegessen wird (1. Mai, Muttertag, Christi Himmelfahrt, Pfingsten), zufrieden mit den Umsätzen. In Schleswig-Holstein werden zirka 90 % des erzeugten Spargels direkt vermarktet. Die Nachfrage passte also im Saisonverlauf 2024 gut zu den produzierten Mengen.

Die meisten Betriebe in Schleswig-Holstein haben dann nach Pfingsten einige Flächen aus der Produktion genommen. Da die Saison relativ früh begonnen hat, war das für die früheren Anlagen auch der richtige Zeitpunkt. Sie wurden nicht mehr beerntet und die auswachsenden Spargeltriebe sorgen für eine ausreichende Nährstoffeinlagerung in den Wurzeln. Natürlich verringert sich nach Pfingsten auch erst einmal die Kauffreude der Spargelkunden, aber von einem Nachfrageeinbruch konnte nicht die Rede sein. Deshalb passten auch in dieser Phase Angebot und Nachfrage gut zusammen.

Auch in diesem Jahr war die Herausforderung neben der Anpassung des Absatzes durch Mengenregulierung an das jeweilige Kaufverhalten, ausreichend viel Personal für Ernte und Aufbereitung sowie Verkauf zur Verfügung zu haben. Vor allem das Management des Verkaufspersonals ist in den letzten Jahren wesentlich aufwendiger geworden. Das hat auch zu Veränderungen der Öffnungszeiten von beispielsweise Verkaufsständen geführt. Auch setzt sich der Trend weiter fort, dass Spargel überwiegend am Wochenende konsumiert wird.

Die Preise blieben über den gesamten Saisonverlauf relativ stabil auf dem Vorjahresniveau. Einerseits ist diese Stabilität ein positives Signal, andererseits steigen die Kosten für Material und Personal weiter kontinuierlich an, sodass nur durch Effizienzsteigerung ein zumindest gleichbleibender Gewinn zu sichern ist.

Aufgrund des frühen Saisonbeginns in diesem Jahr ist zu erwarten, dass nicht alle Spargelerzeuger im Land bis zum Johannistag (24. Juni) Spargel ernten werden, denn sie achten darauf, dass die Spargelpflanzen rechtzeitig in die Austriebsphase des Laubs kommen, damit sie auch im Folgejahr kräftig austreiben, ein gutes Aroma entwickeln und Spargelstangen in guten Mengen produzieren können.

Laut Statistikamt Nord erzeugten 2023 in Schleswig-Holstein 44 Betriebe auf zirka 400 ha knapp 2.000 t Spargel. Für dieses Jahr wird mit ähnlichen Zahlen gerechnet.

WEITERE ARTIKEL
- Anzeige -
- Anzeige -

Meistgeklickt