StartNachrichtenKammer kompaktSommerblumentag im Gartenbauzentrum

Sommerblumentag im Gartenbauzentrum

Zahlreiche Lösungen für zukünftige Herausforderungen
Von Carsten Bock, Landwirtschaftskammer SH
Die Sommerblumen haben für die Gärtnereien eine herausragende Bedeutung, da sie einen großen Anteil am Jahresumsatz ausmachen. Foto: Carsten Bock

Rund 50 Personen trafen sich zum diesjährigen Sommerblumentag im Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer (LKSH) in Ellerhoop, um sich über Saisonverlauf und neue Entwicklungen auszutauschen. Erstmalig wurde dieser Tag mit der Landesvereinigung Ökologischer Landbau SH & HH e. V. gemeinsam ausgerichtet.

Dr. Felix Mahnkopp-Dirks von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Bad Zwischenahn stellte Sommerblumen für den Norden vor: Eine Körkommission mit Fachleuten aus der Versuchsanstalt, Beratung und der gärtnerischen Praxis schlägt die Prüfpflanzen vor, von denen zirka 660 Sorten in der Anzucht und im Sommer im Freiland bewertet werden. Eine Auswahl von Neuheiten, die sich im norddeutschen Wetter trotz Wind und Regen mit Blütenreichtum, Ausdauer und Gesundheit bewährt haben, gab den Gärtnern Anregungen für das nächste Kulturjahr.

Von einem herausfordernden Saisonpflanzenjahr berichteten Lars Kotzam aus Gönnebek und Tara Schmidt von der Gärtnerei Jenkel in Wilstedt. Nach einem sehr guten Frühlingsblumenverkauf blieb der Verkauf der Sommerblumen nach den Eisheiligen deutlich hinter den Erwartungen zurück. Tara Schmidt registrierte ein wachsendes Interesse an Gemüse, Kräutern und Stauden. Eine gute Pflanzenqualität und fundierte Beratung honorieren die Kunden. Ein besonderes Augenmerk wird in der Gärtnerei Jenkel auf das Fachpersonal gelegt, das sich auch in gemeinsamen Veranstaltungen engagiert.

Oliver Krebs aus Bexhövede bei Bremerhaven erläuterte den Weg der Gärtnerei von einem Jungpflanzen-Spezialbetrieb zu einem Gemüsepflanzen- und Kräuterbetrieb mit 80 % Bioproduktion nach EG-Ökoverordnung. Seit Kurzem werden auch Biogrünpflanzen vermarktet, der Betrieb wird zukünftig komplett auf Bio umgestellt. Die Bioumstellung gelang durch gute Beratung einfacher und vor allem viel schneller, als von den Inhabern gedacht. Allerdings sei jeder Betrieb anders, jedes Haus sei anders. Entsprechend müsse man viele Erfahrungen selbst machen.

Technikberater Ole Kock aus dem Gartenbauzentrum stellte die Herausforderungen dar, denen sich die Gärtner durch politische Ziele und die Auswirkungen der CO2-Steuer stellen müssen. Insbesondere die absehbaren Steigerungen der CO2-Steuer bis 2026 und die unsichere Zukunft danach erschweren langfristige Planungen. Insbesondere Erdgas und Heizöl werden deutlich teurer werden. Bisher günstigere Alternativen wie Holz oder Wärmepumpen erfordern auf der anderen Seite hohe Investitionen. Entsprechend muss jeder Betrieb seine Möglichkeiten individuell bewerten; dazu bietet Technikberater Ole Kock seine Unterstützung an.

Die Referenten des Sommerblumentages (v. r.): Tara Schmidt, Tobias Plagemann, Dr. Felix Mahnkopp-Dirks, Jan Runge, Ole Kock, Oliver Krebs, Lars Kotzam, auf dem Bild fehlen Mustafa Almuseitef und Andrea Querner. Foto: Carsten Bock

Entwicklungen im Pflanzenschutz stellten Mustafa Almuseitef, Tobias Plagemann, Andrea Querner und Jan Runge von der LKSH zum Abschluss dar. Bei der Ausstellung des Pflanzenpasses im Pflanzengroßhandel müssen die Vorgaben genau beachtet werden. Einige bewährte Pflanzenschutzmittel erreichen das Zulassungsende, nach Ende der Aufbrauchfrist sind eventuelle Reste entsorgungspflichtig. Hoffnungen auf Biostimulanzien als Ersatz für wegfallende Pflanzenschutzmittel lassen sich in offiziellen Versuchen häufig nicht bestätigen. Im Oktober werden Sachkundeschulungen mit dem Schwerpunkt Zierpflanzenbau im Land verteilt angeboten.

WEITERE ARTIKEL
- Anzeige -
- Anzeige -

Meistgeklickt