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Schwarz: „Jagd ist unverzichtbar“

Jahresbericht zur biologischen Vielfalt in Schleswig-Holstein vorgestellt
Von Dr. Robert Quakernack
Rund 23.500 Gänse wurden im vergangenen Jahr insgesamt geschossen. Foto: Imago

Den Jahresbericht zur biologischen Vielfalt in Schleswig-Holstein haben das Landwirtschaftsministerium (MLLEV) und das Umweltministerium (MEKUN) am Dienstag gemeinsam in Kiel vorgestellt.

Die ehemals als Jagd- und Artenschutzbericht bekannte Publikation enthält unter anderem folgende Schwerpunkte:

Das neue Lebensraumtypenprioritätenkonzept des Landes (Schutzgebietsoffensive) legt zusammen mit der Biotopkartierung den Fokus auf die prioritär erforderlichen Maßnahmen zur Umsetzung der Biodiversitätsziele der Europäischen Union.

Mit der „Artenkenneroffensive“ als Teil der Biodiversitätsstrategie bietet das Land Schleswig-Holstein zahlreiche Bildungsangebote zum Erhalt der biologischen Vielfalt an. Das Angebot umfasst Maßnahmen wie den „Senior-Naturbotschafter“ für Kindertagesstätten, „Draußen-Tage“ für pädagogische Fachkräfte mit besonderem Schwerpunkt Biodiversität, Angebots-Module zur Biodiversitäts-Projektwoche in der Sekundarstufe I zusammen mit dem IQSH und den Aufbau einer Lernwerkstatt Biodiversität.

Neue Daten sollen ermittelt und vorhandene Daten veröffentlicht und nutzbar gemacht werden. Beispiel ist die landesweite Biotopkartierung.

Der Bericht enthält außerdem Beiträge zum Brutvogelmonitoring, Bestandsentwicklungen von Gänsepopulationen, die Rote Liste der Brutvögel Schleswig-Holsteins, und Informationen zum Rotmilanprojekt.

Neben den statistischen Erhebungen zur Jagd gibt es zudem zwei Fachbeiträge aus diesem Bereich: Ein Artikel befasst sich mit dem Wild-Wald-Konflikt und zeigt Lösungswege auf, wie diesem zwischen Waldbesitzern und der Jägerschaft dialogorientiert begegnet werden kann. Ein anderer Bericht befasst sich mit verschiedenen Fragestellungen rund um das Rotwild. Um einer genetischen Verarmung entgegenzuwirken, kommt der sinnvollen und realisierbaren Wiedervernetzung von Lebensräumen eine besondere Bedeutung zu.

Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) zeigte sich vom steigenden Interesse für die Jagd erfreut. Mit rund 22.000 Jagdscheininhabern gehöre Schleswig-Holstein bundesweit zur Spitzengruppe. „Als Forst- und Jagdminister begrüße ich es, dass sich auch immer mehr junge Menschen für diese anspruchsvolle Ausbildung begeistern können und somit einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung der biologischen Vielfalt und des Naturhaushaltes leisten“, betonte Schwarz. Zum Schutz der Wälder und unserer Kulturlandschaften und damit zum Erhalt unserer Artenvielfalt sei die Jagd unverzichtbar. Neben der Afrikanischen Schweinepest (ASP) stelle auch die Geflügelpest eine Gefährdung dar, die aktuell viel Aufmerksamkeit fordert und die Jagd beeinflusse.

„Klima- und Artenkrise hängen untrennbar miteinander zusammen“, erklärte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne). Der Jahresbericht lege schonungslos offen, wie in Folge von Hochwasserereignissen ganze Brutstätten von schützenwerten Vogelarten weggespült würden. Nahrungsketten junger Seeschwalben würden empfindlich gestört, da sie aufgrund klimatischer Veränderungen kaum noch Fische fänden, zeigte sich Goldschmidt besorgt. MLLEV/MEKUN

Der komplette Bericht

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