Saatstärke Hybridweizen – Das müssen Sie beachten!

Weniger Dünger und chem. Pflanzenschutz, oft Trockenheit in relevanten Entwicklungsphasen: Wir brauchen zukünftig Kulturarten, die mit diesen „verschärften“ Bedingungen gut zurechtkommen. Hybridweizen wird daher für immer mehr Regionen interessant.

Die Hybridweizensorten sind besonders für Weizen-Grenzstandorte geeignet: Sie nutzen erwiesenermaßen die gegebenen Ressourcen wie Wasser und Stickstoff besser und effizienter als Linienweizensorten.

Reduktion der Saatstärke hat seine Grenzen

Da das Saatgut relativ teuer ist, werden in der Praxis die Saatstärken konsequent heruntergefahren. Es gibt vor allem in Nord-/Ostdeutschland Betriebe, die bis auf 90 Körner/m² heruntergehen. Allerdings erhöht sich mit derart reduzierten Saatstärken das Anbaurisiko: Ausfälle durch Frost oder Krähenfraß kann man sich dann nicht mehr leisten.  Hybridweizen kann zwar extrem viel kompensieren, aber irgendwann ist die Grenze selbst für diese wüchsige Getreideart erreicht. In der Praxis muss man also den Kompromiss finden zwischen maximal möglicher Saatstärkenreduktion (zur Reduzierung der Saatgutkosten) einerseits und Absicherung der für eine Wirtschaftlichkeit notwendigen Mehrerträge des Hybridweizens andererseits.

Die SAATEN-UNION hat zur Klärung dieser Frage in einer speziell angelegten Sonderprüfung Hybridweizen die Eignung der Hybridweizensorten unter zwei verschiedenen geringen Aussaatstärken (100 und 150 Körner/m²) getestet. Mehr Informationen zu den Versuchsdetails finden Sie hier: https://www.saaten-union.de/getreide/winterweizen/hyseed-hybridweizen/ergebnisse-der-sonderpruefung-hybridweizen-20212022/

Trotz der niedrigeren Aussaatstärken liegen die Hybridsorten in diesem Versuch auf gleichem oder sogar höherem Ertragsniveau als die Liniensorten (s. Tabelle 1).

Tabelle 1: Ergebnisse der Sonderprüfung Hybridweizen 2021/2022. Quelle: Saaten-Union

Niedrigere Aussaatstärken, überzeugende Erträge

In 2022 war der Ertragsvorsprung nicht ganz auf dem Vorjahresniveau, jedoch zeigte die etablierte Sorte SU HYVEGA über drei Jahre einen stabilen Vorsprung bei einer Aussaatstärke von 150 Kö/m². Auch in den Landessortenversuchen brachte die Hybride 2022 bundesweit 103,5 % Relativertrag. Das im Witterungsverlauf schwierige Jahr 2022 zeigt dann hier aber auch die Grenzen extrem niedriger Aussaatstärken auf. 2022 fehlte früh zu Vegetationsstart schon das Wasser, so dass selbst der wüchsige Hybridweizen die durch die niedrige Saatstärke „lückigen“ Bestände nicht mehr ausreichend schließen konnte. Mit einer etwas höheren Aussaatstärke von 150 Kö/m² jedoch überzeugte SU HYVEGA auch in 2022 mit knapp 4 % Ertragsvorsprung, die Mehrleistung über drei Jahre liegt sogar bei über 9 %! Doch selbst bei nur 100 Kö/m² ist diese Sorte im dreijährigen Schnitt in der Lage, einen Ertragsvorsprung von über 5 % gegenüber den Verrechnungssorten zu generieren. Und dies, obwohl im Versuch eine reduzierte N-Düngung gefahren wurde!

Hybridweizen (links) kommt mit Trockenheit besser zurecht als Linienweizen rechts. Quelle: Saaten-Union

Unser Tipp: machen Sie einen Probeanbau auf Ihrem Betrieb

Nach dreijähriger Prüfung bestätigt sich die Anbauvorzüglichkeit der Hybridweizen-Sorten gegenüber dem Linienweizen. Insbesondere unter den Bedingungen der Roten Gebiete und dem praxisangepassten Anbau können die Hybriden ihre Vorteile ausspielen. In diesem Versuch stellte der Hybridweizen eine wirtschaftliche Alternative zu den bestehenden Liniensorten dar. In der Praxis spielen aber weit mehr Faktoren eine Rolle, als in diesem Versuch abgeprüft werden können. Machen Sie daher in jedem Fall einen Probeanbau, um den Hybridweizen unter den Bedingungen Ihres Betriebes zu testen.

SU HYVEGA zeigte in den letzten Jahren auch in Landessortenversuchen deutschlandweit hervorragende Ergebnisse. (Link: https://www.saaten-union.de/hybridweizen/su-hyvega/ )

Quelle: Saaten-Union

NEU im Hybridweizen-Sortiment ist die französische Sorte SU HYCARDI. SU HYCARDI zeichnet sich durch ihre besonders frühe Reife und die begrannten Ähren aus. https://www.saaten-union.fr/varieties/5136_SU_HYCARDI
Mehr Informationen zum Anbau von Hybridweizen finden Sie hier.