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Rückgänge in der Pferdezucht

FN-Zuchtstatistik 2024
Von Redaktion
Bei den Kaltblütern liegt die Zahl der Bedeckungen im Gegensatz zum sonstigen Trend im positiven Bereich. Foto: Imago

Der aktuelle Abwärtstrend im Turniersport spiegelt sich auch in der Pferdezucht wider. Im vergangenen Jahr ist sowohl die Zahl der eingetragenen Zuchtstuten als auch die der Fohlen gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Züchter verhalten sich bei den Bedeckungen weiter zurückhaltend.

„Wir leben momentan in einer Zeit der Verunsicherung und steigender Kosten. Verhaltenes Wachstum, strukturelle Herausforderungen und notwendig gewordene Anpassungen in verschiedenen Branchen wirken sich dämpfend auf die Konsum- und Investitionsbereitschaft in der Bevölkerung aus. Davon betroffen sind in der Folge auch die Pferdezucht und die Pferdebranche allgemein“, sagt Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des Bereichs Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), über die Zuchtstatistik.

Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Reitpferdestuten 2024 um rund 4 % zurück und lag damit unterhalb der Talsohle des Jahres 2017. Die Zahl der Fohlen sank um etwa 10 %. „Betrachtet man die Zahl an Bedeckungen 2024, dürfte es in diesem Jahr nochmals mehr als zehn Prozent weniger Fohlen geben“, befürchtet Miesner.

Den stärksten Rückgang bei den neu eingetragenen Zuchtstuten erleben derzeit die Pony- und Kleinpferderassen. Weiterhin zeigt sich, dass entweder die Zahl der Fohlen schon 2024 deutlich zurückging oder dies anhand der Bedeckungen für 2025 zu erwarten ist. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 7 % weniger Fohlen registriert und 10 % weniger Bedeckungen gemeldet.

Anders als im allgemeinen Trend sieht es bei den Schweren Warmblütern und Kaltblütern aus. Allerdings spielen diese Zahlen innerhalb der Gesamtpopulation nur eine untergeordnete Rolle. Hier ist nicht nur der Rückgang bei den Stuten verschwindend gering, die Zahl der gemeldeten Bedeckungen liegt sogar im positiven Bereich. Bei den Schweren Warmblütern stieg sie um 7,1 %, bei den Kaltblütern um 8,3 %. Einen Grund dafür sieht Miesner darin, „dass die Zuchtverbände und die öffentlichen Behörden die Zucht der Rassen, die auf der Liste der bedrohten einheimischen Nutztierrassen stehen, zum Teil durch gezielte Maßnahmen fördern“.

Analog zu den Stutenzahlen ist die Zahl der eingetragenen Hengste über fast alle Rassen hinweg rückläufig. Die Ausnahme machten auch hier die Schweren Warmblüter und Kaltblüter. In der Reitpferdezucht sank die Zahl der Hengste um rund 5 %, bei den Pony- und Kleinpferderassen um knapp 2 %.

Zur Hengstleistungsprüfung (HLP) für Reitpferde traten 354 Junghengste an (2023: 373). Es war das letzte Jahr, in dem die Hengste nach dem bisherigen HLP-System geprüft wurden. Ab 2025 gilt ein neuer Modus. fn

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