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Sommerblumentag im Gartenbauzentrum

Rund 50 Personen trafen sich zum diesjährigen Sommerblumentag im Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer (LKSH) in Ellerhoop, um sich über Saisonverlauf und neue Entwicklungen auszutauschen. Erstmalig wurde dieser Tag mit der Landesvereinigung Ökologischer Landbau SH & HH e. V. gemeinsam ausgerichtet.

Dr. Felix Mahnkopp-Dirks von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Bad Zwischenahn stellte Sommerblumen für den Norden vor: Eine Körkommission mit Fachleuten aus der Versuchsanstalt, Beratung und der gärtnerischen Praxis schlägt die Prüfpflanzen vor, von denen zirka 660 Sorten in der Anzucht und im Sommer im Freiland bewertet werden. Eine Auswahl von Neuheiten, die sich im norddeutschen Wetter trotz Wind und Regen mit Blütenreichtum, Ausdauer und Gesundheit bewährt haben, gab den Gärtnern Anregungen für das nächste Kulturjahr.

Von einem herausfordernden Saisonpflanzenjahr berichteten Lars Kotzam aus Gönnebek und Tara Schmidt von der Gärtnerei Jenkel in Wilstedt. Nach einem sehr guten Frühlingsblumenverkauf blieb der Verkauf der Sommerblumen nach den Eisheiligen deutlich hinter den Erwartungen zurück. Tara Schmidt registrierte ein wachsendes Interesse an Gemüse, Kräutern und Stauden. Eine gute Pflanzenqualität und fundierte Beratung honorieren die Kunden. Ein besonderes Augenmerk wird in der Gärtnerei Jenkel auf das Fachpersonal gelegt, das sich auch in gemeinsamen Veranstaltungen engagiert.

Oliver Krebs aus Bexhövede bei Bremerhaven erläuterte den Weg der Gärtnerei von einem Jungpflanzen-Spezialbetrieb zu einem Gemüsepflanzen- und Kräuterbetrieb mit 80 % Bioproduktion nach EG-Ökoverordnung. Seit Kurzem werden auch Biogrünpflanzen vermarktet, der Betrieb wird zukünftig komplett auf Bio umgestellt. Die Bioumstellung gelang durch gute Beratung einfacher und vor allem viel schneller, als von den Inhabern gedacht. Allerdings sei jeder Betrieb anders, jedes Haus sei anders. Entsprechend müsse man viele Erfahrungen selbst machen.

Technikberater Ole Kock aus dem Gartenbauzentrum stellte die Herausforderungen dar, denen sich die Gärtner durch politische Ziele und die Auswirkungen der CO2-Steuer stellen müssen. Insbesondere die absehbaren Steigerungen der CO2-Steuer bis 2026 und die unsichere Zukunft danach erschweren langfristige Planungen. Insbesondere Erdgas und Heizöl werden deutlich teurer werden. Bisher günstigere Alternativen wie Holz oder Wärmepumpen erfordern auf der anderen Seite hohe Investitionen. Entsprechend muss jeder Betrieb seine Möglichkeiten individuell bewerten; dazu bietet Technikberater Ole Kock seine Unterstützung an.

Die Referenten des Sommerblumentages (v. r.): Tara Schmidt, Tobias Plagemann, Dr. Felix Mahnkopp-Dirks, Jan Runge, Ole Kock, Oliver Krebs, Lars Kotzam, auf dem Bild fehlen Mustafa Almuseitef und Andrea Querner. Foto: Carsten Bock

Entwicklungen im Pflanzenschutz stellten Mustafa Almuseitef, Tobias Plagemann, Andrea Querner und Jan Runge von der LKSH zum Abschluss dar. Bei der Ausstellung des Pflanzenpasses im Pflanzengroßhandel müssen die Vorgaben genau beachtet werden. Einige bewährte Pflanzenschutzmittel erreichen das Zulassungsende, nach Ende der Aufbrauchfrist sind eventuelle Reste entsorgungspflichtig. Hoffnungen auf Biostimulanzien als Ersatz für wegfallende Pflanzenschutzmittel lassen sich in offiziellen Versuchen häufig nicht bestätigen. Im Oktober werden Sachkundeschulungen mit dem Schwerpunkt Zierpflanzenbau im Land verteilt angeboten.

Ein Drittel der Fläche in Deutschland ist Forst

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Die Vielfalt der Böden in Deutschland ist groß. Um diese ver­schiedenen Böden sichtbar zu machen und mehr Licht in die Welt unter unseren Füßen zu bringen, wird jedes Jahr am 5. Dezember, dem internationalen Tag des Bodens, der Boden des Jahres vorgestellt. Ein Fachgremium entscheidet, welcher Boden gekürt wird. Für 2024 wurde der Waldboden zum Boden des Jahres ernannt.

Knapp ein Drittel der Fläche Deutschlands (11,4 Mio. ha) ist von Wald bedeckt. Die Böden darunter spielen mit ihren zahlreichen Funktionen und Ökosystemleistungen eine wichtige Rolle im Naturhaushalt. Waldböden erfüllen mannigfaltige Funktionen für das Ökosystem Wald und sind als Pflanzenstandort und Nährstoffquelle die Grundlage produktiver und anpassungsfähiger Wälder. Sie sorgen für sauberes Trinkwasser und Regenrückhalt bei Extremniederschlägen und tragen als Kohlenstoffspeicher zum Klimaschutz bei.

Für eine Vielzahl von Organismen dienen Waldböden als Lebensraum. Atmosphärische Schadstoff- und Säureeinträge können durch sie abgepuffert werden. Faktoren wie Klima, Geologie, Lage und aufstockende Baum­artenzusammensetzung sind entscheidend für die Bodenbeschaffenheit. Die verschiedenen Baumarten sind auf unterschiedliche Bodeneigenschaften angewiesen. Wird es zu nass oder zu trocken, können Wälder nicht existieren. Durch den Klimawandel wird sich die Verbreitung der Baumarten in Zukunft verändern.

Aufbau verschiedener Waldböden

Der Waldboden ist der oberste, lockere Teil der Erdkruste, der durch Gefügebildung, Humusbildung, Verwitterung und Verlagerung von Verwitterungs- und Humifizierungsprodukten umgestaltet ist. Dies erfolgt im Lauf der Zeit unter dem Einfluss von Klima, Vegetation, Bodenlebewesen, Grundwasser, Staunässe, Geländelage und durch künstliche Maßnahmen.

Je nach Ausgangsmaterial, Intensität und Einwirkungsdauer dieser Faktoren zeigen Waldböden eine vertikale Gliederung in mehrere Bereiche mit unterschiedlichen Merkmalen. Bereiche mit gleichen Merkmalen werden als Horizonte bezeichnet. Bodentypen sind durch charakteristische Horizontfolgen (Profil) mit bestimmten chemischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften definiert. Waldböden als Teilbereiche von Waldökosystemen sind jedoch nur ausreichend gekennzeichnet, wenn neben dem Bodentyp auch das Ausgangsgestein sowie unter Umständen die Bodenart, die Basenversorgung und weitere Merkmale charakterisiert werden.

Vielfalt des Waldbodens

Außer sehr jungen Böden auf Erosionsstandorten und aufgeschütteten Böden ohne vorherige Bodenbildungen besitzen alle Böden unseres Klimaraums eine Prägung aus ihrer Zeit als Waldböden. Auf fast allen Flächen der planaren bis subalpinen Zonen West- und Mitteleuropas (außer auf Klippen und Ufern) hat sich Wald entwickelt und die Bodenbildung maßgeblich beeinflusst.

Der durchwurzelte Bodenraum ist bei Waldnutzung überwiegend deutlich größer als bei Grünland- und Ackernutzung. Viele Böden haben ihre Merkmale auch nach der Waldrodung oder Verheidung ganz oder teilweise beibehalten. Im Vergleich zu Böden unter landwirtschaftlicher Nutzung besitzen Waldböden eine erheblich größere Spannbreite in Wasserhaushalt, Säuregrad, Nährstoffversorgung, Grobbodengehalt und Höhenlage.

Ein Beispiel für die Vielfältigkeit der Waldböden zeigt das nebenstehende Foto eines Gleybodens. Dieser ist unter dem Einfluss von hoch anstehendem Grundwasser entstanden, die unterschiedlichen Horizonte sind gut erkennbar. Die wichtigsten Gleytypen sind durch ihren mittleren natürlichen Grundwasserstand im Profil gekennzeichnet. Darüber hinaus haben die seitliche Bewegung und der Sauerstoffgehalt des Grundwassers Einfluss auf die Typenbildung. In der Reduktionszone werden Stoffe (zum Beispiel Eisen, Mangan) durch Reduktion in Lösung gesetzt und in der Oxidationszone durch Oxidation wieder ausgefällt.

Diese Informationen über den Waldboden sind für den forstlichen Bewirtschafter vor Ort enorm wichtig, um zum Beispiel zielgerichtet Baumarten auszuwählen, die diesen extremen Bedingungen, bezogen auf den Wasserhaushalt des Bodens, standhalten können und ein zufriedenstellendes Wachstum zeigen.

Umweltbedingungen und Waldwirtschaft

Nachhaltige Waldwirtschaft muss sich an den von der Natur gegebenen Bedingungen ausrichten und erfordert daher einen naturnahen Waldbau, der die vorhandenen Naturkräfte sichert und nutzt. In zunehmendem Maße wird deutlich, dass diese Naturkräfte durch die Tätigkeit des Menschen negativ verändert werden können (Veränderung des Klimas, Veränderung des Bodens durch chemische und mechanische Überlastung).

Der Bodenschutz rückt daher bei jeglichem forstwirtschaftlichen Handeln vermehrt in den Vordergrund. Nachhaltig hohe, rationelle Holzerzeugung bei gleichzeitiger optimaler Erfüllung der Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes mit gesunden Beständen und stabilen Waldaufbauformen, die das Gleichmaß und die Stetigkeit dieser Leistungen auf Dauer sicherstellen, ist daher durch eine Bewirtschaftung der Wälder zu verwirklichen, die die ökologischen Grundlagen berücksichtigt, ihre Gefährdung erkennt und den negativen Veränderungen entgegenwirkt.

Kartoffelkurse unter Druck

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Das Kartoffelgroßhandelsgeschäft ist hierzulande nicht sehr ausgeprägt. Viele Betriebe vermarkten ihre Kartoffeln direkt ab Hof oder sie haben eine regionale Vermarktung zum Beispiel über Supermärkte aufgebaut. Hier halten sich große Preisschwankungen in Grenzen. In anderen Regionen werden zum Beispiel Abpackbetriebe beliefert, die ihre Bezahlung nach den Großhandelskursen ausrichten. Die Kurse für Kartoffeln aus der Haupternte zeigten in den vergangenen Jahren große Schwankungen. Im Frühjahr 2021 lagen die Kurse unter 10 €/dt. Im Herbst 2023 starteten sie mit über 50 €/dt. Für Frühkartoffeln liegen die Kurse zum Teil deutlich darüber. In diesem Jahr begannen die Notierungen für erste frühe Ware mit fast 90 €/dt. Für Importe aus den Mittelmeerländern lagen die Kurse zum Teil deutlich darüber. Mittlerweile sind die Notierungen auf dem Weg nach unten. Mit aktuell etwa 55 €/dt befinden sich die Kurse jedoch noch auf einem vergleichsweisen hohen Niveau. In Schleswig-Holstein wird erst Ende August, mit Beginn der Haupternte, wieder ein Großhandelspreis notiert.

Zwischenzeitlich knappes Angebot

In diesem Frühjahr war der Kartoffelmarkt nur knapp versorgt. Auch die Kartoffelernte litt im vorigen Herbst unter den nassen Bedingungen. Viele Felder konnten nicht gerodet werden. Die eingelagerte Ware hatte oft Qualitätsmängel, was zu hohen Absortierungen geführt hat. Das knappe Angebot sorgte schon im vorigen Winter für ein vergleichsweise hohes Niveau der Erzeugerpreise. In diesem Frühjahr hielt die nasse Witterung an und verzögerte die Auspflanzungen. Die hiesigen Frühkartoffeln kamen erst spät auf den Markt. Auch Importware aus dem Mittelmeerraum war knapp und europaweit gefragt. Auch wenn die Ernte zuletzt immer wieder durch Regenschauer unterbrochen wurde, nimmt das Angebot jetzt spürbar zu. Die Kartoffeln reifen jetzt rasch heran. Die Nachfrage zeigt sich ferienbedingt ruhig. Die Kurse tendieren daher saisonbeding schwächer.

Die Verbraucherpreise liegen aktuell noch über dem Niveau des Vorjahres. Nach Information der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn werden bundesweit etwa 1,70 €/kg Speisekartoffeln gezahlt. Im Vorjahr waren es zirka 10 ct/kg weniger. Mit dem Beginn der Haupternte Ende August sollten die die Kurse im Lebensmittelhandel um weitere 10 bis 15 ct/kg nachgeben.

Mehr Anbaufläche

Die bundesweite Kartoffelanbaufläche ist in diesem Jahr um 10 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dieses erhöhte Angebot sollte die Kursentwicklung im Herbst weiter abbremsen. Die bislang recht nasse Witterung lässt jedoch einen erhöhten Ausfall durch Kartoffelkrankheiten befürchten. Es gibt genügend Feldbestände, die nach extrem später Pflanzung nicht gut aussehen. Krautfäule sorgt nicht nur für Qualitätsprobleme, sondern mindert auch die Erträge. Die bislang geerntete Frühware zeigt aktuell noch gute Qualitäten. Auch die Kurse für Industriekartoffeln haben sich mittlerweile eingebremst. Am Terminmarkt in Leipzig wurden Veredelungskartoffeln im Mai noch mit über 50 €/dt notiert, mittlerweile liegt der Frontkurs bei 17,50 €/ dt. Es wird mittlerweile nur noch Vertragsware von den Fabriken abgenommen. Für frei gehandelte Ware gibt es keine Abnehmer mehr. Auch europaweit wird eine größere Kartoffelernte erwartet. Trotz der widrigen Wetterbedingungen und des knappen Saatkartoffelangebots hat sich die EU-Kartoffelanbaufläche um 2 % gegenüber dem Vorjahr erhöht. Höheren Zuwachs gab es vor allem im Industriekartoffelbereich (Pommes). In den Niederlanden kamen über 3.000 ha hinzu, in Belgien sogar 6.000 ha, so die vorläufigen Angaben. Der noch größere Zuwachs von Konsumkartoffeln in Frankreich und in Deutschland beinhaltet sowohl Konsumkartoffeln als auch Industrieware.

Aktuell verspricht die Wetterprognose trockenes und sonniges Wetter. Damit sollten auch die Rodearbeiten zügig vorankommen. Die Nachfrage nimmt bei diesen Temperaturen jedoch weiter ab. Daher sollte der Markt nur mit passenden Mengen beliefert werden. Sonst besteht die Gefahr, dass sich der Preisrückgang beschleunigt.

Experimentelle Archäologie

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Dass Flint- oder auch Feuersteine in der Steinzeit zum Feuermachen, als Werkzeug oder Waffe genutzt wurden, ist bekannt. Doch wie genau wurden die Stücke hergestellt? Wie hat man Stoffe gefärbt oder Bronze gegossen? Was ist Brettchenweberei und wie hat sie funktioniert? Fragen, denen Studierende vom Archäologischen Institut Hamburg in einem einwöchigen Praxisseminar im Steinzeitdorf des Steinzeitparks Dithmarschen auf den Grund gingen.

Ziel dieses wissenschaftlichen Seminars war es, in verschiedenen Versuchsaufbauten mit unterschiedlichen Materialien und Herangehensweisen zu experimentieren und dabei herauszufinden, wie Gebrauchsgegenstände hergestellt wurden oder vorgeschichtliche Handwerke funktionierten.

Die gefärbten Stoffe werden zum Trocknen aufgehängt.

Stoffefärben, Flechten und Weben mit Pflanzenfasern wie Bast, Binsen oder anderen Gräsern, Herstellen steinzeitlicher Textilien, Bronzegießen, Bauen eines Steinzeitofens, Bau einer Knochenflöte – das waren einige der Projekte, bei denen die Steinzeitparkbesucher den Studierenden über die Schulter schauen und Fragen stellen konnten. Die im Originalmaßstab rekonstruierten Steinzeithäuser des Parks boten dabei erneut eine authentischen Kulisse.

Seit 20 Jahren besteht diese Form der Zusammenarbeit zwischen dem Archäologischen Institut der Uni Hamburg und dem Steinzeitpark Dithmarschen. Es ging im wahrsten Sinne des Wortes darum zu begreifen. „Dazu haben die Studierenden sich in Projekte aufgeteilt, jeder durfte sich für ein Material entscheiden und dann damit experimentieren“, erklärte Seminarleiterin ­Tosca Friedrich. Zuvor haben sich die Seminarteilnehmer in der Fachliteratur über die jeweiligen Materialien und Handwerke informiert und zu den Themen recherchiert.

Michael Lischke war das dritte Mal dabei und übte sich im Herstellen von Pfeilspitzen aus Flintstein.

Darüber hinaus dienten archäologische Funde aus ganz Europa der späten Jungsteinzeit und frühen Bronzezeit als Vorlage, zum Beispiel Textilfunde in Wetzikon-Robenhausen im Kanton Zürich oder ein bronzezeitliches Armband aus Rinderschweifhaaren im englischen Whitehorse Hill. Doch alle Theorie ist grau, „nur wenn man selbst die handwerklichen Fertigkeiten erlangt mit dem, was den Menschen seinerzeit zur Verfügung stand, Steinen, Stoffen, Knochen, oder andere Werkstücke anfassen und fühlen kann, trägt das zum besseren Verständnis bei und hilft, später im Beruf zum Beispiel bei Ausgrabungen, Funde besser zu beurteilen oder sie einzuordnen“, erklärte Michael Lischke, der bereits das dritte Mal an dieser experimentellen Woche teilnahm.

Dieses Jahr hatte er sich vorgenommen, Pfeilspitzen aus Flintstein herzustellen. „Es gibt verschiedene Abschlagtechniken, um aus einer großen Flintsteinknolle eine Klinge herauszuschlagen und sie dann mithilfe einer Geweihspitze in Form zu drücken, also die Ränder so zu bearbeiten, dass sie Spitze entsteht“, erklärte er. Fertigkeiten im Schlagen, Putzen und Retuschieren hülfen bei Ausgrabungen zu erkennen, ob es sich bei Flintsteinfunden um von Menschen bearbeitete Stücke handele oder ob sie abgeplatzt seien.

Mitunter werden die in der Woche gewonnenen Erkenntnisse in Bachelor- oder Masterarbeiten weiter vertieft und erforscht. Oder Ideen für die Zukunft entwickelt, zum Beispiel um nachhaltige Kleidung herzustellen. 

Antonia Kramer hat sich für das Bauen von Knochenflöten als Projekt entschieden.
Foto: Iris Jaeger
Mathilda Wirle hat aus Sauerampfer einen Sud hergestellt, mit dem sie Wolle und Leinen färben kann.
Foto: Iris Jaeger
Viktor Roschke knetet Ton für einen Ofen
Foto: Iris Jaeger
Vincent Settler verlegt Bodenplatten für den Ofen
Foto: Iris Jaeger
Melikae Fidan hat sich als Projekt das Flechten mit Binsen, Bast und Gräsern ausgesucht.
Foto: Iris Jaeger
Korbboden aus Gräsern in Spiralwulsttechnik
Foto: Iris Jaeger
Die steinzeitlichen Sandalen von Allensbach und Sipplingen dienten als Vorlage für diese Exemplare.
Foto: Iris Jaeger
Michael Lischke übte sich im Herstellen von Pfeilspitzen aus Flintstein.
Foto: Iris Jaeger
Prägen der Metallfolie
Fotos: Iris Jaeger


Mögliche Aufteilung des Strommarktes kritisiert

Vor einer Aufteilung des deutschen Strommarkts in unterschiedliche Preiszonen warnt der Deutsche Bauernverband (DBV) gemeinsam mit 14 anderen Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft. Eine Teilung der bislang bundesweit einheitlichen Stromgebotszone hätte Marktverwerfungen und den Verlust von Wettbewerbsfähigkeit zur Folge, heißt es in der Erwiderung der Spitzenverbände auf einen Gastbeitrag führender Energieökonomen in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ), in dem die Wissenschaftler zu Reformen am deutschen Strommarkt aufgerufen hatten.

Gezeichnet wurde die Gegenrede unter anderem auch vom Bundesverband Erneuerbare Energien, dem Verband der Chemischen Industrie, dem Bundesverband der Deutschen Industrie und dem Verband der Automobilindustrie. Die Energieökonomen hatten in ihrem Gastbeitrag in der FAZ kritisiert, dass sich bislang alle Teilnehmer am deutschen Strommarkt unabhängig vom jeweiligen Standort an den gleichen Preissignalen orientierten, denn dadurch entstünden viele Unwuchten. Die Wissenschaftler plädieren daher für regionale Strompreiszonen in Deutschland, die das reale Verhältnis von Energieangebot und -nachfrage vor Ort abbilden.

Hinter dieser umstrittenen Forderung stehen zwölf Ökonomen, darunter die Wirtschaftsweise Prof. Veronika Grimm, der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Prof. Ottmar Edenhofer sowie Energieökonom Prof. Lion Hirth von der Hertie School in Berlin.

Unsinnige Entscheidungen im Strommarkt

Eine Herausforderung im deutschen Strommarkt ist bekanntlich, dass viel Erneuerbarer Strom im Norden produziert wird, die industriellen Zentren mit hohem Strombedarf aber im Süden liegen. Gleichzeitig mangelt es an der für den Stromtransport notwendigen Netzinfrastruktur. In der Folge würden am Strommarkt Entscheidungen getroffen, „die in der Physik des Netzes nicht möglich und volkswirtschaftlich unsinnig sind“, heißt es in dem FAZ-Gastbeitrag der Wissenschaftler. Beispielsweise produzierten bei moderaten Strompreisen Windkraftanlagen im Norden viel Strom, obwohl er nicht in den Süden gelange, während gleichzeitig in Bayern Gaskraftwerke stillstünden. Diese Fehler im Stromsystem müssten dann kostenintensiv durch das sogenannte Redispatch „repariert“ werden, kritisieren die Ökonomen.

Das Argument der Forscher: Mit regionalen Preiszonen würde das Strommarktdesign deutlich effizienter werden. Die zu erwartenden Unterschiede in den Jahresdurchschnittspreisen seien dabei überschaubar: zwischen 5 und 20 € / MWh, und damit geringer, als die bereits heute bestehenden Differenzen der Verteilnetzentgelte. Laut den Energieökonomen könnten außerdem nur lokale Strompreise die Dynamik des Stromnetzes sinnvoll in Flexibilitätsanreize übersetzen. Die Wissenschaftler führen einen weiteren Grund an, der ihrer Meinung nach für eine Teilung der Stromgebotszone spricht: Dadurch würden Investitionen in Regionen mit viel Erneuerbarem Strom angekurbelt.

Der Strompreis als Standortvorteil

Wenig überzeugt von dieser Argumentation zeigten sich die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft. „Eine Gebotszonenteilung ließe gerade im industriestarken Süd- und Westdeutschland die Strompreise steigen“, geben sie in ihrer Erwiderung zu bedenken. Bereits heute seien die Strompreise in Deutschland im internationalen Vergleich ein Standortnachteil. Größere Neuinvestitionen würden daher bei lokal steigenden Preisen umso mehr außerhalb Deutschlands oder gar Europas getätigt werden. Es drohe ein „massiver Verlust an industrieller Wertschöpfung und guten Beschäftigungsverhältnissen“, warnen die Verbände.

Auch der DBV sorgt sich um die Planungssicherheit im Land, sollten die Vorschläge aus der Wissenschaft umgesetzt werden. „Die Idee der zwölf Ökonomen mag in der Theorie richtig sein, in der Realität lassen sich aber Produktionsstandorte von Industrieunternehmen nicht einfach mal eben so verlagern“, erklärte DBV-Energieexperte Johann Meierhöfer. Er verwies gleichzeitig auf die vielen landwirtschaftlichen Betriebe, die mit ihren Biogasanlagen, Solaranlagen und Windrädern das Rückgrat der Erneuerbaren Energien in Deutschland seien. Diese Investitionen seien im „Vertrauen darauf getätigt worden, dass die Rahmenbedingungen sich nicht abrupt ändern“, gibt Meierhöfer zu bedenken. Durch eine möglicherweise jahrelang andauernde Umgestaltung des Strommarktdesigns würde die Planungssicherheit in Gefahr gebracht werden.

Netzinfrastrukturausbau notwendig

Nach Ansicht der Wirtschaftsverbände sollten die Probleme im Strommarkt stattdessen durch einen schnellen Ausbau der Netzinfrastruktur, mehr Speicher, mehr Elektrolyseure sowie mehr Direktbelieferung gelöst werden. „Diese Lösungen sind komplexer, als einen Federstrich auf einer Landkarte zu ziehen, der unkalkulierbare volkswirtschaftliche Risiken in sich birgt, aber sie lösen die Herausforderungen grundsätzlich“, heißt es in der Erwiderung der Spitzenverbände in der FAZ.

Stäbchen rein – Spender sein!

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Anlässlich des 75-jährigen Bestehens rief der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) die Wettaktion „Hand in Hand fürs Land“ ins Leben, bei der Landjugendgruppen innerhalb eines Aktionszeitraumes ihr soziales Engagement sichtbar machen konnten. Der Landjugendverband Schleswig-Holstein beteiligt sich daran mit der Aktion, sich für eine ­Knochenmarkspende registrieren zu lassen.

Mirco Engelbrecht aus dem Landesvorstand stellte sich gleich für die Spendenregistrierung zur Verfügung.

Das Motto der Aktion, „Hand in Hand fürs Land“, ist dabei sinnbildlich für die bundesweit organisierten Landjugenden, die mit ihrem Handeln dazu beitragen, das gemeinsame Miteinander ein Stück besser zu machen.

Auch der Landjugendverband Schleswig-Holstein war und ist Teil dieser großartigen Aktion und führte in Zusammenarbeit mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) sowie dem BDL als Wettpartner eine eigene Wette durch. Ziel war es, mindestens 75 Menschen auf dem Deutschen Landjugendtag (DLT) als potenzielle Stammzellspender zu gewinnen.

Wenngleich das Ziel angesichts Hunderter Gäste auf dem DLT machbar schien, wurde die anvisierte Zahl doch knapp verpasst. Dies veranlasst jedoch keineswegs dazu, den Kopf in den Sand zu stecken. Vielmehr wird die Aktion nun auf der diesjährigen Norla weitergeführt, bis mindestens 75 Registrierungen abgeschlossen sind.

In der Geschäftsstelle werden die Registrierungssets für die DKMS-Knochenmarkspende vorbereitet.

Ergänzend und ein wenig selbstkritisch sei auch erwähnt, dass die Aktion auf dem DLT selbst zu wenig beworben wurde und zudem erst am Sonnabendmittag startete. Aus Fehlern lassen sich aber Lehren ziehen, und der Landjugendverband bedankt sich herzlich bei jeder Person, die sich die Zeit für eine Registrierung genommen hat.

Zudem, und das lässt sich als besonders erfreulich hervorheben, waren viele Lajus schlichtweg bereits registriert und konnten uns bei der Wette daher nicht mehr unterstützen. Die Resonanz war übergreifend sehr positiv und bestätigte die Richtigkeit des Vorhabens, sodass die Helferinnen und Helfer auf der Norla zuversichtlich einen neuen Versuch starten, die angestrebten 75 Registrierungen zu erreichen. 

Brot oder (politische) Spiele

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Seit Langem sagt man uns, als Begründung für eine heimische Landwirtschaft reiche das Argument der Ernährungssicherung – vielleicht sogar eines Beitrags zur Welternährung – nicht. Manche halten es sogar für eine Ausrede, weitermachen zu wollen wie bisher. Dann ist es sicher eine gute Nachricht, dass der Selbstversorgungsgrad (SVG) auf allen Ebenen sinkt. Beim Schweinefleisch wurde kürzlich die Berechnung verändert, durch die der SVG auf ungeahnte Höhen kommt. Es hilft aber nichts: Das Filet und weitere wertvolle Teilstücke sind Mangelware. Der Abbau der Bestände war in den vergangenen Jahren rasant. Ein ähnliches, wenn auch weniger radikales Bild zeigt sich für Milchviehbetriebe – dazu muss man nur übers Land fahren. Der deutsche Gemüsebau stirbt: Zwei Drittel des in Deutschland verzehrten Gemüses werden importiert, die Zahl der Betriebe hat sich innerhalb von 13 Jahren halbiert.

Also alles im Plan! Da werden Flächen frei für die Biodiversitäts- und Energiewende sowie für den Klimaschutz! Weniger Ackerbau bedeutet weniger Nitrateintrag. Weniger Ställe heißt weniger Massentierhaltung. Und weniger konventionelle Betriebe sind immer gut …

Deutschland ist auch für Landwirte immer weniger attraktiv. Zwar haben wir beste klimatische Voraussetzungen für Höchsterträge. Es gibt ein agrarisches Know-how, das seinesgleichen sucht. Doch die Hürden wachsen: Die Bürokratie lähmt, die Anforderungen im Tier-, Umwelt- und Klimaschutz haben sich inzwischen völlig von vergleichbaren Standards gelöst. Man kann sich über die Motivation vieler Landwirte nur wundern. Das hat wohl mit dem einmaligen Job zu tun.

Der deutsche Anspruch ist hoch: Wir streben der Sonne entgegen – mit Flügeln aus Wachs: „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit, Brüder zum Lichte empor“, sang man in der sozialistischen DDR. Heute erheben sich Teile der deutschen Politik nicht nur über die Wirtschaftswirklichkeit. Sie erheben sich moralisch über Menschen, die unter diesen Zwängen versuchen, ein Einkommen zu erwirtschaften und die Ernährung sicherzustellen.

Natürlich muss die Landwirtschaft ihren Teil an gesellschaftlich gewünschten Schutzzielen übernehmen. Wenn man aber dieselbe Ökoförderung für Jakobskreutzkraut in Monokultur bekommt wie für einen Betrieb, der Ökomilch erzeugt, zeigt es das Dilemma, in dem wir stecken. Solche Dilemmata kann man lösen, wenn man sie erkennt.

Wer, wie Grüne oder SPD, nach negativen Wahlergebnissen zu dem Schluss kommt, das eigene Programm müsse einfach noch besser erklärt werden, der sieht das Problem nicht. Verunsicherung kommt allenfalls kurz auf, wenn auch der Biosektor Niedergang meldet: Die Zahl der Betriebe sinkt erstmals. Begründung: Bürokratielasten und die Sparsamkeit der Verbraucher.

Dem Schweizer Biologen Marcel Züger zufolge ist es in den vergangenen 20 Jahren mit der Artenvielfalt im Nachbarland stets aufwärtsgegangen. Vor 30 Jahren musste der Naturschutz strenge Regeln fordern, um die Intensivierung der Landwirtschaft zu bremsen. Heute würden die starren Regeln zum Hindernis, so Züger. So weit ist man bei uns noch lange nicht. Nur gut, dass sich das politische Dilemma gerade von selbst löst: Jeder Betrieb, der aufgibt, stellt in dieser Sichtweise ein Problem weniger dar. Es sind Spielchen auf Kosten unserer Ernährungssicherheit und der Schutzziele. Spiele statt Brot.

Gelungenes Event an der Kieler Förde

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Im Rahmen der Veranstaltungen rund um den Deutschen LandFrauentag luden die Jungen LandFrauen Plön gemeinsam mit den Jungen LandFrauen Rendsburg-Eckernförde in die Forstbaumschule ein. Das Netzwerktreffen wurde gut angenommen, über 20 Junge LandFrauen aus verschiedenen Bundesländern kamen zusammen und tauschten sich aus.

Bereits im März hatten Henrike Bleck und Jasmin Untiedt von den Jungen LandFrauen Plön auf Bundes- und Landesebene nachgefragt, ob es im Rahmen des Deutschen LandFrauentages einen Treffpunkt oder ein Programm für Junge LandFrauen in Kiel geben würde. Zu diesem Zeitpunkt war so etwas noch nicht angedacht, die Idee kam aber gut an. Mitte April kam dann der Landesverband auf die Jungen LandFrauen in Schleswig-Holstein zu und signalisierte, dass der Deutsche LandFrauenverband (dlv) gern ein Netzwerktreffen der Jungen LandFrauen veranstalten würde und dabei auf deren Unterstützung setze. In einem Zoom-Meeting tauschte sich daraufhin der Landesverband mit einigen Orgateam-Mitgliedern der Jungen LandFrauen aus. Bei diesem digitalen Treffen erklärten sich Maria Sauer von den Jungen LandFrauen Rendsburg-Eckernförde und Jasmin Untiedt von den Jungen LandFrauen Plön bereit, den Bundesverband bei der Organisation eines Netzwerktreffens zu unterstützen.

Gemeinsam mit Henrike Bleck haben sich Maria und Jasmin anschließend in einem weiteren Zoom-Meeting mit Sarah Koops vom dlv abgesprochen. Die Anmeldungen wurden über die Homepage des dlv gesammelt. Den Einladungstext hatte Maria erstellt, Henrike kümmerte sich um die Location und Jasmin nahm ein kurzes Video am Strand auf, um die Jungen LandFrauen auch via Instagram zum Netzwerktreffen nach Kiel einzuladen.

Die Resonanz war super. Der Einladung zum Netzwerktreffen folgten Junge LandFrauen aus ganz Deutschland. So waren Vertreterinnen aus Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Südbaden, Niedersachsen und natürlich Schleswig-Holstein dabei. Zwei Plietsche Deerns, so nennen sich die Jungen LandFrauen aus dem Alten Land, machten sich sogar extra für das Netzwerktreffen auf den Weg von Niedersachsen nach Kiel. Ihre Rückmeldung per E-Mail nach dem Treffen: „Danke für den wirklich tollen Abend und eure Organisation. Es hat uns so viel Spaß gemacht und war ein so gelungenes Event. Die lange Fahrt hat sich total gelohnt für uns.“

Und was haben die Jungen LandFrauen jetzt genau bei dem Netzwerktreffen gemacht? Sie haben miteinander geschnackt, sich ausgetauscht über die Ehrenamtsarbeit, darüber, welche Veranstaltungen gut laufen, an welchen Stellen noch Optimierungsbedarf besteht, und natürlich haben sie über den Deutschen LandFrauentag gesprochen. Der dlv hat die Veranstaltung auch finanziell unterstützt, sodass das Abendessen gesichert war.

Die Jungen LandFrauen hoffen, dass es beim nächsten Deutschen LandFrauentag am 30. Juni 2026 in Essen wieder ein Netzwerktreffen geben wird.

Die Jungen LandFrauen nahmen sich Zeit, um sich über die Ehrenamtsarbeit auszutauschen.
Zur Erinnerung wurde ein Gruppenbild in der Forstbaumschule gemacht. Sie ist der älteste Park Kiels. Die Grünanlage im Stil eines englischen Landschaftsgartens liegt auf dem Westufer der Kieler Förde. Im Park befindet sich auch das gleichnamige Restaurant.Fotos: Jasmin Untiedt

Bühne frei für den Nachwuchs

Auf der Fichtenhainrennbahn in Heide fand das Turnier des Reit- und Traberclubs Ditmarsia statt. Eingebettet in die fast 40 Prüfungen wurden auch die Landeschampionate der Reitponys sowie Sichtungen für die Bundeschampionate durchgeführt.

„Die Sichtungen sind schon seit Jahren in Heide etabliert, die Landeschampionate der Reitponys wurden bisher auf dem Landesponyturnier entschieden“, erklärte Dr. Elisabeth Jensen, Zuchtleiterin des Pferdestammbuchs Schleswig-Holstein/Hamburg. Laut der neuen Leistungsprüfungsordnung sind dreijährigen Ponys nur noch fünf Turnierstarts erlaubt. Meistens seien die nach den Bundeschampionaten aufgebraucht. Daher hätten die besten Ponys nicht am Reitponychampionat teilnehmen können, wenn es im Herbst beim Landesponyturnier in Bad Segeberg stattgefunden hätte. So kam es zu dem neuen Termin, der wohl noch nicht ganz bei den Züchtern und Ausbildern angekommen war: „Die Beteiligung hätte noch besser sein können“, befand Jensen, freute sich aber über die neuen Champions.

Die Reitponyprüfung für Dreijährige gewann Grenzhoehes Ne­gretto. Der Hengst von FS Numero Uno aus der Zucht und dem Besitz von Sabine Reimers-Mortensen aus Lutzhorn, Kreis Pinneberg, bekam unter Linda Boller eine 8,7. Damit gewann das Paar auch das Landeschampionat. Doch das reichte anscheinend weder Züchterin noch Reiterin: Mit einer 8,3 platzierte Boller Grenzhoehes Grace auf dem zweiten Platz. Die Tochter von Olivier K wurde damit Landeschampionesse bei den Stuten und ­Wallachen.

Zwei Titel für Gestüt Grenzhoehe

„Ich freue mich vor allem über den Hengst, der mit der Tageshöchstnote bewertet wurde“, sagte Reimers-Mortensen. Die Züchterin fühlt sich durch die Ergebnisse bestätigt: „Es ist immer schön, wenn auch andere das in einem Pony sehen, was man selbst gesehen hat“, freute sie sich. Beide Ponys sollen auch zu den Bundeschampionaten fahren. Vor allem Grenzhoehes Negretto, zweiter Reservesieger seiner Körung, sei ein Pony, das man gern zeige. Doch sie bleibe gelassen: „Mal werden Erwartungen enttäuscht und mal übertroffen.“

Bisher habe noch keins ihrer Ponys bei den Bundeschampionaten gewonnen. „Wir legen in unserer Zucht die Schwerpunkte auf Rittigkeit und Kindertauglichkeit. Meistens reiten wir die Ponys dreijährig nur kurz an und legen erst vierjährig richtig mit der Arbeit los“, erklärte Reimers-Mortensen. „Wir stellen grundsätzlich nur besonders qualitätsvolle, körperlich weit entwickelte Ponys mit dem entsprechenden Nervenkostüm schon dreijährig vor. Nach dem Bundeschampionat gibt es immer eine mehrmonatige Pause in der Herde gemeinsam mit den Altersgenossen.“ Zur Ausbildung gibt sie ihre Ponys nach Niedersachsen zu Linda Boller. Sie dann nicht mehr im Training zu sehen, sei zwar schade, aber die Zusammenarbeit sei so vertrauensvoll und gut, dass es das wert sei.

Ein weiteres gutes Gespann sind der Züchter Peter Böge aus Schönhorst, Kreis Rendsburg-Eckernförde, und die Reiterin Mareike Peckholz. Sie stellten unter anderem Steendieks Dejavue vor, den Drittplatzierten der Reitponyprüfung. Der Hengst von Morgensterns Dalai holte sich damit Silber im Landescham­pionat. Bronze ging an Steendieks Connery von Steendieks Count Down, ebenfalls aus der Zucht von Böge und unter dem Sattel von Peckholz.

Die Viertplatzierte der Reitponyprüfung, Indira von FS Numero Uno aus der Zucht und dem Besitz von Hermann Alexander, wurde unter dem Sattel von Johanna Lüthje Zweite bei den dreijährigen Stuten und Wallachen.

Qualitätsvolle vierjährige Hengste

Die Reitponyprüfung für Vierjährige war dominiert von den Hengsten. Hier gewann Schierensees Camelot, der unter seinem Sportnamen Champagner zum Frühstück startete. Der Hengst aus der Zucht von Kristin Rosenbaum aus Malente, Kreis Ostholstein, ist der Sohn der eine Woche früher mit der Bundesprämie ausgezeichneten Schierensees Avalon. Rosenbaum hatte ihn auf der Ponyforumkörung vorgestellt und frisch gekört über die Auktion an Kerstin Klose nach Niedersachsen verkauft. Mareike Mimberg-Hess erritt mit dem Hengst eine 8,5 und damit den Titel des Landeschampions. „Es ist ein ganz netter Kontakt mit den beiden“, freute sich Rosenbaum nach dem Sieg.
Zweiter der Prüfung und damit auch Reservesieger des Championats wurde der Hengst Dating‘s Smiley aus der Zucht von Hans Giesen aus Nordrhein-Westfalen. Der Sohn von Dating AT gehört dem Gestüt Burghof in Nordrhein-Westfalen.

Champagner zum Frühstück wurde Landeschampion der vierjährigen Hengste. Er stammt aus der Zucht von Kristin Rosenbaum aus Malente, Kreis Ostholstein. Foto: Rico Sahlke

Dritter und damit auch Bronzesieger im Championat wurde Steendieks Dinaro aus der Zucht von Peter Böge. Seine Reiterin Mareike Peckholz stellte außerdem den viertplatzierten Steendieks Dornello sowie die auf dem sechsten Platz rangierende Stute Steendieks Tiffany vor. Letztere wurde Landeschampionesse der Stuten und Wallache vor Grenzhoehes Odin aus der Zucht von Sabine Reimers-Mortensen und Proud Sailormoon, die in der Woche davor gerade die Bundesprämie bekommen hatte. Sie stammt aus der Zucht von Katrin Stolz aus Hitzhusen, Kreis Segeberg, und wurde von der 17-jährigen Jule Pauls vorgestellt. Pauls war die einzige Amateurin unter den Reiterinnen. Sie geht in Kisdorf, Kreis Segeberg, zur Schule. Dass sie im Sattel der Stute saß, war kein Zufall: „Es sollen ja Kinderponys sein“, erklärte Stolz. Daher sitzen bei ihr direkt nach dem Anreiten junge Zweibeiner auf den jungen Vierbeinern.

Kommission für das Sachverständigenwesen konstituiert

Anfang Juli trafen sich die Mitglieder der Kommission für das Sachverständigenwesen der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, die vom Vorstand der LKSH berufen sind.

Auch dieses Gremium setzt sich im Zuge der Kammerwahl 2023 neu zusammen. Nun haben die acht Mitglieder und Stellvertreter aus ihren Reihen Hauke Schuppenhauer zum Vorsitzenden gewählt sowie Frank Christoph Hagen zum stellvertretenden Vorsitzenden. Der ehemalige Vorsitzende Boje Peters-Franssen stand für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Der neue Vorsitzende nahm die Kommissionssitzung zum Anlass, um sich ausführlich bei ihm für seine ehrenamtlich geleistete Arbeit zu bedanken.

Auch Judith Wahl von der Landwirtschaftskammer gibt nach fünf Jahren im Zuge neuer Tätigkeiten in der Beratung die Aufgaben der Referentin für das Sachverständigenwesen an Björn Wiencken ab. Die Leitung des Sachverständigenwesens und Geschäftsführung der Kommission des Sachverständigenwesens liegt in der Kammer weiterhin bei Enno Karstens, Abteilungsleiter Betriebswirtschaft, Bildung, Beratung.

Die öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen zeichnen sich durch ihre besondere Sachkunde und persönliche Eignung aus. Sie stehen Gerichten, Behörden, Unternehmen und Privatpersonen zur Verfügung mit der Erstellung von Gutachten zu Bewertungsfragen. Sachverständige können zum Beispiel bei der Einschätzung von Schäden auf Ackerflächen, an Kulturen oder Tierbeständen herangezogen werden. Auch Nachbarschaftsstreite wegen beispielsweise umstrittener Pflanzungen in Gärten sowie Waldbewertungen und auch die Bewertung ganzer landwirtschaftlicher oder gartenbaulicher Betriebe können Anlass für ein Gutachten sein. Gleiches gilt auch für Erbauseinandersetzungen.

Voraussetzungen für eine Tätigkeit als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger sind eine fundierte Ausbildung, praktische Erfahrungen, das erfolgreiche Durchlaufen des Anerkennungsverfahrens und Freude am Verfassen von Gutachten. Wer Interesse an solch einer interessanten und abwechslungsreichen Tätigkeit hat, kann sich gern an Björn Wiencken unter Tel.: 0 43 31-94 53-226 oder per E-Mail: bwiencken@lksh.de wenden.

Weitere Informationen und die öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen finden sich hier.