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Zusammenhalt, Tradition und Organisationstalent

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Die Landjugend Steinburger Geest hat einen neuen Vorstand gewählt. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde nicht nur auf die Ereignisse des vergangenen Jahres zurückgeblickt, sondern auch ein neuer Vorstand gewählt.

Nach mehr als vier Jahren als erster Vorsitzender übergab Fabian Weingang seine Position an Thobe Erps. Gemeinsam mit Laura Partey bildet er nun das Führungsteam als erste Vorsitzende. Unterstützt werden sie von Merve Breiholz und Johannes Fischer, die als zweite Vorsitzende Verantwortung übernehmen. Weitere Posten wurden wie folgt besetzt: dritte Vorsitzende: Neela Langbehn; dritter Vorsitzender: Joost Backhaus; Beisitzerin: Lea Itzenga; Beisitzer: Marvin Lempfert; Schriftführerin: Josefine Ninow; Kassenführerin: Marieke Liebelt; Getränkewart: Len Itzenga; Sportwart: Jonas Garber.

Auch für das Jahr 2025 hat die Landjugend spannende Veranstaltungen geplant: Ein Highlight wird das 42. Osterfeuer in Looft am 12. April sein. Es gilt als das größte Osterfeuer im Kreis Steinburg und wird auch in diesem Jahr mit einer großen Zeltfete gefeiert. Der Eintritt bleibt wie gewohnt kostenfrei, und alle sind – unabhängig vom Alter – herzlich eingeladen, gemeinsam zu feiern und die Tradition zu erleben. Doch das Osterfeuer ist nur eines von vielen Events: Am 6. Juli wird zum Beispiel die Floß-Rallye auf der Bekau stattfinden und im Oktober folgt die beliebte Scheunenfete in Hohenaspe. Die Landjugend verspricht sich auch in diesem Jahr ein abwechslungsreiches und geselliges Programm, das sowohl junge als auch jung gebliebene Gäste ansprechen wird.

Scheunenfete ist das aufwendigste Event des Jahres

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Die Landjugend Bargteheide und Umgebung ist eine Gemeinschaft in der Region, in der junge Menschen die Möglichkeit haben, sich zu vernetzen und neue Freundschaften zu schließen. Ob innerhalb unserer Landjugend oder in Verbindung mit anderen Landjugenden in der Gegend plant der jedes Jahr neu gewählte Vorstand Veranstaltungen. Dabei ist die Scheunenfete das jährlich aufwendigste und größte Event in der Landjugend Bargteheide und Umgebung. Mit ihr wird ein Großteil der anderen Veranstaltungen im Jahr finanziert.

Dieses Jahr findet die Scheunenfete in Barkhorst am Sonnabend, 17. Mai, statt. Kommt gern vorbei! Der Vorstand freut sich auf viele Besucher und natürlich über jedes neue Mitglied. Die Landjugend Bargteheide ist unter dem Insta­gram-Account @landjugend_bargteheide zu finden.

Isip: Entscheidungshilfe für den Pflanzenschutz

Die aktuelle Entwicklung der ­Getreidebestände und der Ausgangsbefall der verschiedenen Getreidekrankheiten stellen sich je nach Aussaattermin, Kulturart, Sorten und Witterung in Schleswig-Holstein immer sehr unterschiedlich dar und die Bewertung der weiteren Krankheitsentwicklung ist schwierig.

Um einen Überblick über die möglichen Infektionsgefahren der Krankheiten im Getreide im Verlauf der Frühjahrssaison zu haben, steht auf isip.de die Entscheidungshilfe „Schaderreger-Infektions-Gefahr (SIG)“ kostenlos zur Verfügung. Diese berechnet wetterbasiert die täglichen Infektionsbedingungen für die wichtigsten Blattkrankheiten in den Wintergetreidearten und in der Sommergerste. Insgesamt kann die tägliche Infektionswahrscheinlichkeit für 23 Getreideblattkrankheiten flächendeckend über alle Anbaugebiete simuliert werden. Es wird dafür lediglich die Angabe der Schlagposition benötigt. Die Infektionswahrscheinlichkeit ist als Interpretation der Witterungsbedingungen (Temperatur und Blattnässedauer) und deren Einfluss auf die Entwicklung einer Infektion zu verstehen. Diese Entscheidungshilfe unterstützt somit den Anwender bei der Einschätzung des möglichen Infektionsdrucks und verfolgt das Ziel, den zeitlichen Aufwand für die Bestandeskontrollen so weit wie möglich zu minimieren oder zum richtigen Zeitpunkt genau hinzuschauen, aber auch Handlungsentscheidungen zu unterstützen. Die Prognoseergebnisse werden in drei Risikoklassen (grün = Infektion unwahrscheinlich, gelb = Infektion möglich, rot = Infektion wahrscheinlich) ausgegeben. Zu beachten ist, dass gelbe und rote Punkte nicht immer einen Befall indizieren, sondern eine mögliche Infektion anzeigen. Beispielsweise werden für den Schaderreger Septoria tritici oder Gelbrost häufig gute Infektionsbedingungen angezeigt (gelbe beziehungsweise rote Punkte), aber aufgrund fehlenden infektiösen Materials (Inokulum) auf einem Schlag vor Ort wird möglicherweise kein Krankheitsauftreten festgestellt. Somit sind eigene Beobachtungen zum Ausgangsbefall unerlässlich. Die Sorte beziehungsweise die Sortenanfälligkeit wird in dieser Entscheidungshilfe nicht berücksichtigt. Dazu muss dann zu anderen Krankheitsprognosemodellen gewechselt werden, zum Beispiel Septri für Septoria tritici in ISIP. Bei weiteren Fragen zu Pflanzenschutz-Prognosemodellen erteilt die Autorin gern Auskunft unter shagen@lksh.de

Seminarreihen auf der Pferdemesse Nordpferd

Wenn die Nordpferd von Freitag, 25. April, bis Sonntag, 27. April, in den Holstenhallen in Neumünster stattfindet, gibt es jeden Tag andere Vorträge und Praxisvorführungen mit versierten Referenten. Neben den großen Ausstellerflächen, dem Tagesprogramm und der Abendschau sind tagsüber auch wieder zwei Seminarreihen in Theorie und Praxis geplant.

Erstmals wurde das Seminarprogramm der Nordpferd von der Pferde-Osteopathin Mona Rücke­mann zusammengestellt. „Ich freue mich sehr über die hohe Anzahl an Bewerbungen und vielseitigen Themen“, sagt Rückemann, die seit langer Zeit selbst als Referentin in den Seminaren und als Ausstellerin dabei ist.

Es gibt zwei Bereiche für die Seminare: das Forum (Halle 6) und den Praxisbereich Exqizit-Ring. Letzterer befindet sich im vergrößerten, hellen Zelt im Außenbereich Ost. „In diesem Jahr haben wir hier eine vergrößerte Aktionsfläche eingeplant“, berichtet Rü­ckemann. Direkt gegenüber geht es ins Forum zum zweiten Bereich. „Dieser Vortragsbereich wird erstmals geöffnet und ist von der Halle aus zugänglich“, erklärt die Organisatorin.

Die fast 100 Vorträge umfassen unterschiedlichste Themen: vom Verladetraining über Pferde im Straßenverkehr, Hufe, Neurogenes Zittern und Maßnahmen bei Atemwegserkrankungen bis hin zur Gebisskunde. Im Praxisring gibt es unter anderem Horse & Dog-Trail, einen Vortrag zum Thema „Stressfrei durch Vertrauen“, Garrocha, Pferdeausbildung und Gymnastizieren sowie die Lieblingsgangart Tölt. Auch die Organisatorin ist wieder im Programm dabei: Mona Rücke­mann wird zum Thema Faszientraining referieren.

Außerdem wird eine abwechslungsreiche Modenschau gezeigt. „Jeder Tag ist anders und bringt wertvolle Informationen auf unterhaltsame Weise. Anschauen lohnt sich“, findet auch Birgit Wolf von der veranstaltenden Messe & Marketing GmbH. pm

Spargelsaison pünktlich vor Ostern eröffnet

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Am 9. April wurde im Enten- und Spargelparadies auf dem Hof von Timm Schümann in Hasenmoor im Kreis Segeberg vom Arbeitskreis Spargel und der Landwirtschaftskammer die Spargelsaison eröffnet.

Die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, Ute Volquardsen, betonte: „Das Gros der Betriebe hat jetzt nennenswerte Mengen an Spargel dank der Foliensysteme. So haben wir wieder einmal einen Saisonstart vor Ostern in Schleswig-Holstein. Wir als Landwirtschaftskammer möchten mit diesem zur Vermarktung passenden Termin die Konsumenten darauf aufmerksam machen, bewusst auf saisonale und regionale Ware zu setzen. Rund 1,16 kg pro Kopf und Jahr weißen Spargel isst jeder Deutsche, sowie 200 g grünen Spargel.“

Spargel wird zu 90 % direkt vermarktet im Hofladen, an Straßenständen oder auf dem Wochenmarkt. Hier verkauft Heike Richter im Hofladen von Timm Schümann – im Sortiment auch grüner Spargel.

Beim Kauf von Spargel aus der Region können Kundinnen und Kunden sicher sein, dass sie qualitativ gute Produkte erhalten, die unter anderem auch nach sozialen Standards produziert werden. Die Transportwege sind kurz, das schont die Umwelt. Die jüngsten Krisen haben gezeigt, wie anfällig globale Märkte und ihre Lieferketten sind, betonte die Präsidentin die Vorteile heimisch produzierten Gemüses. Ein Land, das in der Lage ist, sich selbst zu versorgen, gibt Sicherheit und nimmt die Angst vor Lebensmittelengpässen. Umso erfreulicher ist es, dass es beim Spargel einen hohen Selbstversorgungsgrad gibt. Dieser liegt beim Spargel bei rund 85 % der Spargelmenge (AMI-Zahlen von 2024). Allerdings könnte dieser Anteil sinken. Grund dafür ist der steigende Kostendruck auf arbeitsintensive Bereiche durch die geplante Erhöhung des Mindestlohnes. Insgesamt schauen die Spargelbetriebe jedoch zuversichtlich auf die Saison, betonte Betriebsleiter Timm Schümann. Die Betriebe hofften auf rege Nachfrage nach Spargel und sie können für jeden Anlass und jeden Geldbeutel den richtigen Spargel anbieten, ergänzte Andreas Löding, Vorsitzender des Arbeitskreises Spargel. Dafür sorgen verschiedene Sortierungen, vor allem in der Direktvermarktung.

Die Arbeitskräfte in dieser Saison kommen weiterhin aus Polen, Bulgarien und Rumänien. Dort, wo langjährige Mitarbeiter der Betriebe vermehrt altersbedingt ausscheiden, kann es zu Engpässen bei der Suche nach neuen Mitarbeitern kommen. Nach wie vor scheint es auch in einigen Regionen schwieriger zu sein, Verkaufspersonal für Verkaufsstände und Hofläden zu bekommen. Die Betriebe reagieren darauf entsprechend: Einige verringern die Zahl der Stände, andere reduzieren die Öffnungszeiten ihrer Hofläden und Stände, wiederum andere werben kräftig um Personal für die Saison.

Die Spargelbauern hoffen jetzt, dass Ostern schon zu einem ersten Verkaufs-Highlight wird. Knapp 450 ha Spargel werden hierzulande von 40 Betrieben angebaut, davon sind rund 55 ha Junganlagen.

Über die besten Einkaufsmöglichkeiten informiert die ­Broschüre „Spargelstraße Schleswig-Holstein“ der Landwirtschaftskammer und des Arbeitskreises Spargel. Der praktische Wegweiser zu den verschiedenen Spargelbetrieben findet sich hier: https://t1p.de/0ghky

Blick auf den Markt für Lammfleisch

Das Angebot an schlachtreifen Lämmern wird von Woche zu Woche geringer. Grund für das niedrige Angebot an Schlachtlämmern ist die Blauzungenkrankheit (BT).

Das BT-Virus traf in der zweiten Jahreshälfte 2024 auf überwiegend ungeimpfte Schafbestände und führte zu sehr hohen Verlusten. Die Schafherden wurden dezimiert. Ein weiteres Problem, das mit der Blauzungenkrankheit einherging, waren die Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Dies zeigte sich sowohl auf der männlichen Seite in unfruchtbar gewordenen Böcken als auch auf der weiblichen Seite in einer deutlichen schlechten Fruchtbarkeit. Dies führte dann zu der deutlichen Verknappung an Lämmern für die Lämmermast, was sich bereits seit Monaten in sehr hohen Preisen für Schlachtlämmer widerspiegelt (siehe Grafik).

Der Selbstversorgungsgrad für den gesamten Schaffleischbereich liegt in Deutschland nur bei 45 %. Somit ist Deutschland auf Importe angewiesen. Diese kommen in erster Linie aus Großbritannien, Irland und Neuseeland, die massiven Einfluss auf die hiesige Preisentwicklung haben. Gerade in den vergangenen Monaten wurde die Preise nach oben durch überwiegend britische Importe gedeckelt. Die Blauzungenkrankheit richtete auf der anderen Seite des Ärmelkanals deutlich weniger Schaden an als auf dem europäischen Festland. Dementsprechend wurde der hiesige Markt mit preisgünstiger Importware teilweise überschwemmt. Aktuell werden aber Importe deutlich weniger und Importfleisch auch entsprechend teurer. Einigen Marktbeobachtern zufolge soll gerade zu Ostern dieser Zufluss an Importfleisch versiegen. Allerdings ist auch die Verbrauchernachfrage nach Lamm- und Schaffleisch weiter rückläufig. So ist der Pro-Kopf-Verbrauch EU-weit um 3 % im Vergleich zum Vorjahr auf nun nur noch 1,2 kg gesunken. In Deutschland waren es im Jahr 2024 sogar nur 0,7 kg.

Die Zahl der inzwischen geimpften Schafbestände ist mit knapp 50 % (Stand: 5. Februar) nach wie vor ausbaufähig. Dies mag zum einen am aktuellen Trächtigkeitsstatus der Mutterschafe und zum anderen an langen Wartezeiten auf einen Impftermin beziehungsweise knappen Impfstoffverfügbarkeiten liegen. Dennoch scheint die Impfbereitschaft gerade in kleineren Schafhaltungen nicht besonders hoch zu sein. Somit ist auch in der kommenden Weidesaison wieder mit einer blauzungenbedingten Verknappung der Schlachtlämmer zu rechnen, auch wenn sicherlich nicht in dem Ausmaß des letzten Jahres. Die Preise dürften daher weiterhin stabil auf ihrem bereits jetzt schon hohen Niveau verharren beziehungsweise im Verlauf der Saison weiter ansteigen. Das Osterfest fällt also in diesem Jahr in eine Angebotslücke: Das Angebot an „alten“ Schlachtlämmern aus dem In- und Ausland reicht nicht bis Ostern, da Ostern in diesem Jahr auch erst sehr spät ist. Frische Lämmer hingegen werden aufgrund der blauzungenbedingt späten Trächtigkeiten der Mutterschafe in signifikanten Stückzahlen erst ab Anfang Mai zur Verfügung stehen.

Züchter im Porträt: Jan-Pierre Fromberger

In den vergangenen Jahrzehnten baute die Familie Fromberger das Gut Osterrade in Bovenau, Kreis Rendsburg-Eckernförde, von einem privaten Stall zu einer hochmodernen Reitanlage mit EU-Besamungsstation aus. Jan-Pierre und seine Ehefrau Matilda Fromberger betreiben hier die Fromberger Zucht- und Sportpferde GmbH.

Als Heinz Fromberger 1993 das Gut Osterrade kaufte, war es nicht sein Ziel, aus der Anlage einen Pferdebetrieb zu machen. „Meine Eltern waren zwar pferdeaffin, aber nicht sportlich ambitioniert“, erzählt Jan-Pierre Fromberger, der damals zehn Jahre alt war. Es waren vor allem seine älteren Geschwister, die dafür sorgten, dass Pferde auf dem Hof einzogen und die Infrastruktur fürs Reiten geschaffen wurde.

„Mein Bruder war sportlich sehr ehrgeizig“, erinnert sich Fromberger. Für ihn kauften die Eltern über den damals noch bei Paul Schockemöhle angestellten Otto Becker einen russischen Hengst namens Long Deal. Im Sattel des braunen Springtalents erritt Jochen Fromberger sein Goldenes Reitabzeichen und wurde Landesmeister. Der Hengst hatte lediglich einen Nummernbrand und über seine Herkunft war wenig bekannt. Reimer Hennings, der in Bendorf, Kreis Rendsburg-Eckernförde, eine Holsteiner Zucht betreibt, fand dann heraus, dass es sich bei Long Deal um einen Trakehner handelte.

Zu dem Zeitpunkt hatten die Frombergers schon mehrere abgekörte Hengste für den Sport gekauft. „Dann kamen meine Eltern 1997 plötzlich mit einem Reservesieger von den Trakehner Hengsttagen zurück“, erinnert sich Jan-Pierre Fromberger. Der Fuchs Sky Dancer von Beg xx war als bester Springhengst ausgezeichnet worden und startete nicht nur bei den Bundeschampionaten, sondern später auch erfolgreich in S-Springen. „Es kamen dann vermehrt Anfragen für die züchterische Nutzung der beiden Hengste. Das war Neuland für uns“, berichtet der Sohn der Züchter.

Erst vermarktete die Familie die Hengste über das Gestüt Tasdorf, dann arbeitete sie mit Gerard Geling zusammen, der bis zum vergangenen Jahr in Dannau, Kreis Plön, eine Hengststation betrieb. Schließlich kam der Entschluss, eine eigene Station aufzumachen. „Wenn wir was machen, dann richtig“, lacht Fromberger. So wurde 2005 die familieneigene EU-Hengst- und Besamungsstation eröffnet. Damals begann auch eine Zusammenarbeit mit der niederländischen Familie van de Lageweg, die mit dem VDL Stud eine der weltweit größten Hengststationen betreibt. „So konnten wir schnell Fuß fassen“, erklärt Fromberger, der inzwischen seit 20 Jahren mit dem VDL Stud zusammenarbeitet.

Das Gut Osterrade hat eine lange Geschichte. In seiner heutigen Form steht es wohl seit 1829. Foto: privat

Später Einstieg

Als die Hengststation eröffnet wurde, war auch der heutige Chef des Guts Osterrade in den Sport eingestiegen. „Ich war etwas spät dran“, erinnert er sich heute. Allerdings habe er sich schon immer für die Zucht interessiert. Seine sportliche Karriere startete er Ende der 1990er Jahre unter anderem mit dem Holsteiner Lexis, den sein Bruder bis zur Klasse S vorgestellt hatte. Erst einmal angefangen, ging es schnell aufwärts. Mit 17 Jahren gewann Fromberger sein erstes M-Springen, mit Anfang 20 kamen dann die ersten Erfolge in Klasse S. Es folgten Platzierungen in internationalen Prüfungen, darunter Große Preise und das Hamburger Derby.

Doch hauptsächlich widmete sich der Träger des Goldenen Reitabzeichens der Jungpferdeausbildung, denn der Turnier- und Ausbildungsstall stand lange im Mittelpunkt seiner Arbeit. Erst in den vergangenen Jahren brachte er „mehr Schwung“ in die Hengststation. Aus drei bis sechs Hengsten wurden im vergangenen Jahr 14. In diesem Jahr sind es sogar 16 Vererber, die über das Gut Osterrade vermarktet werden.

Vor einigen Jahren ist auch seine Ehefrau Matilda Fromberger in das Unternehmen eingestiegen. Die 37-jährige Schwedin ist ebenfalls eine leidenschaftliche Springreiterin und ging unter anderem mit Sky Dancer an den Start. Inzwischen kümmert sie sich aber neben den drei Kindern vor allem um das Administrative, und da ist immer etwas zu tun.

Hauptsächlich standen und stehen Holsteiner, Oldenburger, Belgier und Franzosen bei ihnen im Stall. Wichtig sei vor allem das Springtalent und weniger der Brand. Mit den französischen Pferden war die Familie anfangs in Schleswig-Holstein noch relativ allein. „Wir waren immer für Fremdblut. Mit den Franzosen sind wir anfangs aber gegen Türen gerannt. Das hat sich heute geändert“, macht Jan-Pierre Fromberger klar. Aufgestellt waren beispielsweise die Selle-Français-Hengste Quick Orion d‘Elle und Nouma d’auzax, mit denen der 42-Jährige selbst in Klasse S startete und viele Erfolge erritt.

Heute, 20 Jahre nach der Eröffnung der Hengststation, sind dort auch wieder drei Trakehner stationiert, die in Kooperation mit Gerard Geling den Züchtern zur Verfügung stehen. „Mit ihm haben wir die ganzen Jahre gut zusammengearbeitet“, berichtet Fromberger.

Sport und Zucht

Neben dem Sport- und Ausbildungsstall und der Hengststation, die über Tiefgefriersperma inzwischen weltweit agiert, ist die Zucht das dritte Standbein der Frombergers. „Wir züchten gerne. Wenn man die Stute im Sport selbst geritten ist und Hengste im Stall hat, von denen man überzeugt ist, dann ist das ein schlüssiges Prozedere“, findet Fromberger. Einige gute Sportpferde haben auf Gut Osterrade das Licht der Welt erblickt, so beispielsweise Check me Out, ein Oldenburger von Contendro II, der achtjährig schon über 1,55 m startete.

In diesem Jahr erwartet die Familie fünf Fohlen, darunter zwei aus sportlich sehr aktiven Stuten und selbst ausgebildeten Hengsten. Besonders gespannt sind sie auf den ersten Fohlenjahrgang ihres im vergangenen Jahr gekauften Prämienhengstes Chalou. Der Youngster gehört zu einer Riege von jungen Hengsten, die auf Gut Osterrade stationiert sind. „Unser Kerngeschäft ist es, junge Hengste zu finden, auszubilden und gleichzeitig für die Zucht nutzbar zu machen“, erklärt Fromberger.

Ein Erfolgsmodell aus diesem Geschäft ist beispielsweise das Oldenburger Springpferd Asterix de Couleur, abstammend von dem Belgier Aganix du Seigneur. Den heute international über 1,50 m erfolgreichen Hengst aus der Zucht von Hartwig Schoof entdeckte Fromberger und bildete ihn aus, bevor er zu seinen Besitzern nach Schweden wechselte.

Ein weiteres gutes Beispiel ist der aktuell aufgestellte Hengst Creativ von der Söhr. Der Fünfjährige gab im vergangenen Jahr sein Turnierdebüt und wurde Dritter im Landeschampionat der vierjährigen Springpferde sowie bester Hengst seines Jahrgangs. Auch der nun sechsjährige Heat von Halifax van het Kluizebos-Connor wurde auf Gut Osterrade ausgebildet. Er war der einzige Hengst, der den Sporttest in Verden mit dem Urteil „sehr gut“ beendete. Der dunkelbraune Oldenburger bekam die gewichtete Endnote 9,03 und hatte damit bundesweit das beste Ergebnis. In diesem Jahr geht der Hengst für Irland seine ersten internationalen Turniere.

Bei der Suche nach Hengsten hat Fromberger keine bestimmte Zielgruppe. „Wir gucken gern auch nach zweijährigen Hengsten oder gehen Kooperationen mit Züchtern ein“, erklärt er.

Veranstaltung zu Ostern

Das große rote Backsteingebäude, ein ehemaliges Kornlager, ist inzwischen die Reithalle. Foto: privat

Vermehrt engagiert sich die Familie auch im Training und Management von Reitern. Sehr aktiv unterstützt Fromberger das Holsteiner Schaufenster. Während der Turnierserie betreut er gemeinsam mit seinem Freund Carl-Christian Rahlf aus Neustadt, Kreis Ostholstein, etwa 40 Reiter auf den Turnieren und während mehrerer Lehrgänge.

In diesem Jahr richtet er erneut die erste Station bei sich zu Hause aus. Am Montag, 21. April, geht es los: Dann starten die A-, L- und M-Tour ins Punktesammeln. Auch die Teilnehmer der Horst-Gebers-Ponytour bekommen einen Ort für ihre Qualifikationen. Sie gehen schon einen Tag früher auf Gut Osterrade an den Start, am Sonntag, 20. April.

An den Ostertagen wird dort noch mehr geboten. Los geht es am Sonnabend, 19. April, mit einem Tag der offenen Tür und einer Hengstpräsentation. „Mit so vielen Hengsten lohnt sich eine eigene Präsentation“, findet der Chef. Am Ostersonntag sind dann auch die ganz kleinen Reiter gefragt. Im Rahmen von Theo‘s Kids Club können sie erste Erfahrungen im Parcours sammeln. Die Stangen liegen auf dem Boden oder sind höchstens 60 cm hoch. Hier kann jedes Kind starten, egal ob im Trab, im Galopp oder geführt. Im Ausland gebe es schon sehr viele solcher Prüfungen, die Familie Fromberger nun auch hier etablieren möchte. Im vergangenen Jahr gab es das Angebot zum ersten Mal und wurde sehr gut angenommen.

Auslöser für das Interesse an Prüfungen für die ganz jungen Reiter war Theodor Fromberger. Er ist der mittlere der drei Söhne, die Jan-Pierre und Matilda Fromberger inzwischen haben. Nachwuchshoffnungen gibt es also nicht nur im Stall.

Frühe Gemüse mit süßem Geschmack

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Frisches Gemüse schätzen wir vor allem wegen der wertvollen Vitamine und Mineralien. Doch überraschen einige Arten auch mit einem sehr süßen Geschmack. Wer jetzt aussät, kann die unwiderstehlichen Gemüse-Süßigkeiten schon bald roh knabbern oder als warme Beilage genießen.

Für den süßen Geschmack von Gemüse sind meist mehrere Zuckerarten verantwortlich, hauptsächlich Fruktose und Glukose. Beide Stoffe sind jedoch in einem sehr ausgewogenen Verhältnis in der Pflanze verteilt. Daher wird süßes Gemüse gerade bei Fruktose-Empfindlichkeit viel besser vertragen als frisches Obst. Bei extra­süßem Zuckermais oder Markerbsensorten wie ‚Sublima‘ ist der süße Geschmack auf Saccharose zurückzuführen. Das ist wichtig zu wissen, denn beide Gemüsearten reifen bei der Lagerung nach. Während dieses Prozesses wandelt sich die Saccharose in Stärke um. Die Körner schmecken dann mehlig oder gar bitter. Daher verwertet man die Ernte möglichst frisch oder friert das Gemüse ein. Dann bleibt der süße Geschmack erhalten.

Satzweiser Anbau von Zuckererbsen im Abstand von 14 Tagen am Gerüst aus Maschendraht Foto: Karin Stern
Frische Zuckererbsen sind roh oder gedünstet ein absoluter Genuss. Überschüssige Hülsen einfach roh einfrieren und später dünsten. Foto: Karin Stern

Doch welche Gemüsearten empfehlen sich nun für Leckermäuler mit Lust auf Süßes? Ganz oben auf der Liste stehen hier die Zuckererbsen, die ihren Namen nicht grundlos tragen. Schon die frisch gepflückten Schoten schmecken roh unvergleichlich süß. Sie können im Ganzen verzehrt werden, da ihre Hülsen im Gegensatz zu anderen Erbsenarten weder Fäden noch eine harte Innenhaut ausbilden. Tipp: Der Geschmack verändert sich während des Hülsens-Wachstums täglich. Daher am besten immer mal wieder „Probe schmecken“ und so das passende Reifestadium für den eigenen Geschmack herausfinden. Durch kurzes Dünsten, Blanchieren oder Überbacken im Ofen entfaltet sich die volle Süße der knackigen Hülsen. Überbackener Schafskäse mit frischen Zuckererbsen und zarten Möhren ist ein kulinarisches Gedicht. Erbsen, gleich ob Schal-, Mark- oder Zuckererbsen, können direkt ins Beet gesät werden. Die Aussaat erfolgt in Reihen mit 30 cm Abstand. Die Vorkultur in Topfplatten empfiehlt sich vor allem zur Verfrühung der Ernte, bei satzweisem Anbau oder schwerem Lehmboden, der erst spät im Frühjahr bearbeitet werden kann. Sobald die Pflanzen handhoch gewachsen sind, brauchen sie eine Stütze zum Emporranken.
Sortentipps Zuckererbse: ‚Ambrosia‘, ‚Sweet Horizon‘. Bei den Markerbsen schmeckt ‚Sublima‘ frisch besonders süß und verliert die Süße nicht durch Einfrieren.

Die runden Knollen der Roten Bete mit einem Durchmesser von 3 bis 5 cm schmecken besonders süß. Foto: Karin Stern

Auch unter den Wurzelgemüsen finden wir Arten mit einem hohen Gehalt an Zuckerstoffen. Durch Erhitzen lässt sich der süße Geschmack meist noch steigern. Wer Rote Bete im Backofen zubereitet, wird dies bestätigen. Doch auch roh tritt der süße Geschmack hervor, wenn die Rüben zwei bis drei Wochen vor der Vollreife geerntet und roh geraspelt als Salat zubereitet werden. Rote Bete wird von Mitte April bis Anfang Juli für die Ernte frischer Knollen satzweise ausgesät. Tipp: Runde Knollen mit einem Durchmesser von 3 bis 5 cm ernten. Sortentipp: ‚Robuschka‘ mit dunkelroten, runden Rüben, ‚Boldor‘ mit gelben Rüben.

Möhrensorten wie ,Mokum‘ und ,Adelaide‘ weisen einen besonders süßen Geschmack auf. Foto: Karin Stern

Zudem sind auch einige Möhrensorten speziell auf süßen Geschmack gezüchtet. Zu nennen sind hier ‚Mokum‘ (Nachfolgesorte von ‚Sugarsnax‘) und ‚Adelaide‘. Als Snackmöhren überzeugen beide Sorten jung geerntet mit ihrem süßen Geschmack. Voll ausgereifte Möhren entwickeln das typische Karotten-Aroma. Da die Wurzeln nur etwa 10 cm lang werden, eignen sich beide Sorten prima für den Anbau im Hochbeet. ‚Purple Haze‘ und ‚Purple Sun‘ bilden violette Rüben mit sehr süßem Geschmack, gleich ob roh oder gekocht. Beide Sorten bleiben erfahrungsgemäß von der Möhrenfliege verschont. Die Aussaat von Möhren nimmt man von April bis spätestens Anfang Juli vor. Bei zu dichter Aussaat sollten die Keimlinge nach dem Auflaufen ausgedünnt werden. Einfacher geht es mit Saatbändern. Hier liegen die Samen bereits im richtigen Abstand.

Möhre ,Purple Haze‘ weist von Natur aus einen sehr süßen Geschmack auf. Er bleibt auch gekocht erhalten. Foto: Karin Stern
Zuckersüßer Mais ist nach der Ernte schnell zu verbrauchen. Während der Lagerung wandeln sich ansonsten die Zuckerstoffe in Stärke um, der Geschmack wird mehlig. Foto: Karin Stern

Als Klassiker unter den süßen Gemüsen darf der Zuckermais nicht unerwähnt bleiben. Er wird ab April in Töpfen oder Topfplatten vorgezogen. Von Mitte Mai bis Juni kann die Aussaat auch im Freiland erfolgen. Zuckermais verlangt einen sonnigen Standort mit lockerem, feuchtem und humusreichem Boden. Bei der Wahl des Beetes ist der Schattenwurf der hohen Pflanzen zu bedenken. Tipp: Satzweise aussäen, damit immer frische, zuckersüße Kolben geerntet werden können. Der beste Erntezeitpunkt ist bei Milchreife der Körner erreicht. Sie lassen sich dann noch leicht mit dem Fingernagel einritzen. Kurz in Salzwasser aufgekocht oder gegrillt und dann mit Butter bestrichen, schmeckt Zuckermais am besten. Wichtig ist, eine Fremdbestäubung mit Futtermais zu vermeiden. Sie führt unweigerlich zu Qualitätsverlusten im Geschmack. Sortentipps: ‚Sprinter‘ und ‚Tatonka‘ wachsen etwa 150 cm hoch und bilden 20 cm lange Kolben.

Gesundheitstag planen und umsetzen

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„In Ihrem Betrieb findet ein Gesundheitstag mit Schulungen und Informationsständen statt.“ Das war die Ausgangssituation für den Landesentscheid des Berufswettbewerbs in der Sparte Hauswirtschaft.

Der Tag startete mit dem schriftlichen Teil, in dem Fragen zu Allgemeinwissen und Fachtheorie beantwortet wurden. Die Teilnehmerinnen mussten sich dort unter anderem mit Weltkulturerbestätten, chemischen Formeln und Sicherheitszeichen auskennen. In der Fachtheorie wurden zum Beispiel Nährwerte berechnet, Verpflegungssysteme beschrieben und ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz erklärt.

Für den Vortrag standen zwei unterschiedliche Themen zur Auswahl: „Ordnung durch System –Warenbeschaffung & -lagerung im digitalen Alltag!“ oder „Konservierung – ein wiederentdeckter Trend aus alter Zeit?!“. Es wurde nicht nur der Inhalt bewertet, sondern auch das Auftreten der Teilnehmerinnen und die Auswahl der Medien. Die Teamaufgabe bestand in der Vorbereitung eines Infostandes zum Thema „Meal Prepping“ auf dem Gesundheitstag des Betriebs, um dann mit interessierten Kolleginnen ins Gespräch zu kommen. Hier wurden neben dem Endergebnis auch die Teamarbeit und Vorbereitung bewertet.

In der Nahrungszubereitung mussten unter dem Motto „Fit for Work“ verschiedene saisonale und regionale Gerichte, die sich für Meal Prepping eignen, zubereitet werden. Gedanken machte man sich neben den Zeit- und Arbeitsplänen auch zur nachhaltigen Verpackung, Präsentation der Gerichte und zur Beschriftung.

Bei der anschließenden Siegerehrung wurde es spannend, da alle Teilnehmerinnen einen hohen Leistungstand haben. In Ihrem Grußwort als Landesvorsitzende der Landjugend hob Marlies Muxfeldt noch einmal hervor, dass der Tag für alle ein Gewinn sei und die Teilnehmerinnen nun gut auf die anstehenden Prüfungen vorbereitet seien. Organisatorin Wencke Ahmling freute sich über den gelungen Tag und über den Austausch untereinander.

Siegerin des diesjährigen Wettbewerbs in der Sparte Hauswirtschaft wurde Alina Zingelmann aus Trittau. Sie darf Schleswig-Holstein in der ersten Juniwoche beim Bundesentscheid auf Haus Düsse (NRW) vertreten. Den zweiten Platz erreichte Trixi Romeika aus Börm und den dritten Platz Lenya Jantzen aus Kesdorf. Die Siegerinnen haben von der Lydia-und-Hermann-Früchtenicht-Stiftung Geldpreise in Höhe von 600 €, 500 € und 400 € erhalten. Wir bedanken uns für die Unterstützung des Wettbewerbes bei der Deula Schleswig-Holstein Gmbh Rendsburg, Jemako – Carolin Glameyer und der Bauernblatt GmbH.

Berufswettbewerb: „Zukunft gestalten, Talente entfalten!“

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Hoch motiviert, bestens vorbereitet und voller Tatendrang – so traten 25 Nachwuchslandwirte beim diesjährigen Landesentscheid des Berufswettbewerbs in Hemdingen im Kreis Pinneberg an. Auf dem von Kim Saß-Hauschildt geführten Milchviehbetrieb Westerkamp Holsteins sowie dem benachbarten Hof Piening wurde den jungen Talenten einiges abverlangt: Von der Tierbeurteilung über den sicheren Umgang mit schweren Maschinen bis hin zur Präsentation zukunftsweisender Themen der Landwirtschaft – es galt, Fachwissen, Geschick und Teamgeist unter Beweis zu stellen.

Doch nicht nur der Wettkampf stand im Fokus, sondern auch der Austausch und die Begeisterung für den Beruf. Am Ende wurden die besten Talente geehrt – mit einer Botschaft, die hängen bleibt: „Landjugend schockt einfach!“

Anspruchsvoller Start

Der Tag begann früh: Bereits um 7.45 Uhr wurden die Teilnehmenden auf dem Betrieb Westerkamp Holsteins offiziell begrüßt. Pünktlich um 8 Uhr startete die Theorieprüfung, die in zwei Teile gegliedert war: Allgemeinwissen sowie berufstheoretische Fragen. Während sich die jungen Landwirte mit Prüfungsbögen beschäftigten, versammelten sich die Richterinnen und Richter zu einer ersten Besprechung. Schon hier wurde deutlich: Der Wettbewerb ist nicht nur eine Gelegenheit, Wissen zu testen, sondern auch eine Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen, bekannte Gesichter wiederzusehen, neue Kontakte zu knüpfen und wertvolle Erfahrungen für die berufliche Zukunft zu sammeln.

Praxisnahes Können

Nach der Theorieprüfung ging es für die Prüflinge an die praktischen Stationen. In insgesamt vier Prüfungsbereichen mussten sie ihre Fachkenntnisse und ihr praktisches Geschick unter Beweis stellen. Die Tierbeurteilung wurde auf den zwei Höfen nach Rindern und Schweinen aufgeteilt und hier galt es etwa, den Gesundheits- und Futterzustand der Tiere einzuschätzen. Gefragt waren außerdem Kenntnisse zum Body-Condition-Score (BCS) sowie zur Beurteilung nach züchterischen Kriterien. Unter den wachsamen Augen der Prüfer Malte Blöcker, Arne Meyn, Malte Steffens und Tessa Nafziger mussten die Teilnehmenden erklären, worauf es bei einer gesunden und leistungsfähigen Kuh ankommt, und sich Fragen zum Fütterungsmanagement stellen. Auch bei der Schweinebewertung ging es auf dem Hof Piening ins Detail: Gewicht, Zuchttauglichkeit und gesundheitliche Aspekte standen im Fokus.

Ebenfalls auf dem Betrieb der Familie Piening wurde eine detaillierte Bonitur durchgeführt. Die Prüflinge hatten die Aufgabe, einen Getreideschlag hinsichtlich Schädlings- und Krankheitsbefall zu beurteilen. Als angehende Landwirtin in der Prüfungssparte L1 gab Jule Tom Dieck zur Bestimmung der Getreideart einen klassischen Merkspruch zum Besten: „Weizen wimpert, Gerste greift, Roggen reicht nicht, Hafer hat nicht.“ Dieser helfe zuverlässig dabei, die Pflanzen anhand der Blattöhrchen sicher zu bestimmen. Es waren jedoch nicht nur Pflanzenkenntnisse gefragt, sondern auch Wissen über Bodenbeschaffenheit, Düngung und Pflanzenschutz.

Landwirtschaft ohne Maschinen und schweres Gerät ist nicht denkbar. Daher mussten die angehenden Landwirtinnen und Landwirte ihr Können im sicheren Umgang mit einem Gespann aus Traktor und Anhänger unter Beweis stellen. Zunächst stand eine Kontrolle auf Verkehrssicherheit an, dann galt es, einen weiteren Anhänger korrekt anzukoppeln – alles unter Zeitdruck und mit wechselnder Teamführung. Während laute Kommandos über den Hof hallten, achteten die Prüfer Jill Jensen und Matti Fleischer besonders auf präzises Arbeiten, ein sicheres Handling und eine gute Teamarbeit.

Vortrag vorbereitet

Neben dem praktischen Teil mussten die Prüflinge auch ihr Wissen zu einem im Vorwege vorbereiteten Thema unter Beweis stellen. In Zweiergruppen galt es, sich entweder mit den Möglichkeiten zur Steigerung der Attraktivität der Ausbildung in der Landwirtschaft in Zeiten von Personalmangel oder mit Möglichkeiten zur Diversifizierung eines landwirtschaftlichen Betriebs auseinanderzusetzen. Mikel Speetzen, selbst ehemaliger Teilnehmer, bewertete als einer der Prüfer die Vorträge. „Man lernt hier nicht nur viele interessante neue Menschen aus der Landwirtschaft kennen, es eröffnen sich im Austausch auch viele neue Perspektiven, die einem beruflich weiterhelfen“, betonte er.

In einer der vielen Praxisaufgaben musste unter anderem das Zusammenstellen einer Transporteinheit erklärt werden. Foto: Thore Groth

Nach einem intensiven Vormittag war es Zeit für eine wohlverdiente Pause. Während die Teilnehmenden durchatmeten, übernahm Mirco Engelbrecht, Vorsitzender des Landjugendverbands Schleswig-Holstein, kurzerhand die Rolle des Grillmeisters. Gemeinsam mit den Helfern sorgte er für eine Stärkung – denn am Nachmittag standen noch weitere Prüfungen an.

Als zusätzliches Prüfungsmodul kam am Nachmittag eine neue Aufgabe hinzu: die Unterweisung am Kreiselzettwender. Die Prüflinge sollten eine fachgerechte Einführung für einen Auszubildenden im ersten Lehrjahr vorbereiten. Dabei mussten sie nicht nur technische Details erklären, sondern auch auf die besonderen Herausforderungen, wie den hohen Rohaschegehalt in der Silage, eingehen. Das spätere Gewinnerteam in der Sparte L2, Henning Schmidt und Jannik Lange, meisterte diese Aufgabe mit Bravour und hatte offenkundig viel Spaß an der Aufgabe.

Sieger geehrt

Während am Nachmittag die letzten Prüfungen liefen, wurden im Hintergrund bereits die Vorbereitungen für die Siegerehrung getroffen und die Ehrengäste trafen nach und nach ein, darunter Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU), Ute Volquardsen (Präsidentin der Landwirtschaftskammer), Sönke Holling, Lars Kuhlmann und Peer Jensen-Nissen vom Bauernverband sowie Lena Haase und Frauke Kaufmann von den LandFrauen.

Nach der offiziellen Begrüßung durch Marlies Muxfeldt, die erste Vorsitzende des Landjugendverbandes, wurden zunächst alle Nachwuchstalente für ihre Leistung gewürdigt. Auch Alina Zingelmann, die als Siegerin im Bereich Hauswirtschaft hervorging, wurde hervorgehoben. Mirco Engelbrecht resümierte wenig später einen anstrengenden, aber gelungenen Tag und schloss mit den passenden Worten: „Landjugend schockt einfach!“ Da sei es am Ende auch nicht so wichtig, welchen Platz man belege, der Lerneffekt sei trotzdem vorhanden und jeder profitiere von den neuen Kontakten und Lernfortschritten für seinen weiteren Weg.

Willkommen zum Berufswettbewerb! Foto: Thore Groth
Auswertung und Siegerehrung erfolgten in großer Runde. Foto: Thore Groth
Schweinebeurteilung vor den Richtern Malte Piening (v. li.), Nils Hansen und Jan Bielenberg. Foto: Thore Groth
Gemeinsames Abschlussfoto der Teilnehmenden, Richter und Ehrengäste: Man maß sich nicht nur im Wettkampf, sondern es konnten auch neue Kontakte geknüpft werden. Foto: Thore Groth
Landesvorstand und Ehrengäste überreichten Matthias Nissen (3. v. r.), dem Gewinner der Sparte L1, seine Preise. Er fährt zum Bundesentscheid nach Nordrhein-Westfalen. Foto: Thore Groth
Prüfling Marid Mandler zeigt vollen Einsatz beim Ankoppeln eines Anhängers unter Zeitdruck. Foto: Thore Groth
Tessa Nafziger und Malte Steffens (v. li.) befragen Lasse Matthiesen zu Futtermitteln. Foto: Thore Groth
Die Rinder des Milchviehbetriebs Westerkamp Holsteins zeigten sich eher unbeeindruckt, trotz des Trubels. Foto: Thore Groth


Landwirtschaftsminister Werner Schwarz dankte in seinem Grußwort allen Organisatoren und Helfern und hob hervor, dass alle Teilnehmenden nun schon die zweite Stufe des Wettbewerbes erreicht hätten und dass es eine Ehre sei, am Landesentscheid des Berufswettbewerbes teilzunehmen. Man sehe, dass alle mit Ehrgeiz und mit Begeisterung bei der Sache seien. Sönke Holling betonte wenig später, dass der Wettbewerb nicht nur ein Kräftemessen, sondern auch ein wichtiges Signal für den Beruf des Landwirts sei. „Das Ehrenamt ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft“, sagte er unter Applaus der Anwesenden.

Ute Volquardsen ließ es sich nicht nehmen, humorvoll auf ihren eigenen Werdegang einzugehen – denn auch sie war einst Kreissiegerin im Berufswettbewerb und berichtete, wie aufgeregt sie selbst damals war und wie ausbaufähig ihre Leistung im Vortrag deshalb gewesen sei. Doch gerade angesichts dieser Wettbewerbssituation ermutigte sie die Teilnehmenden, den Wettbewerb als Chance zu sehen, sich weiterzuentwickeln und auf den Ernst des Berufslebens vorzubereiten. Zuletzt dankte Ute Volquardsen herzlich der Früchtenicht-Stiftung für ihren Einsatz und die Investitionen in Bildungsangebote wie den Berufswettbewerb, die nur so umgesetzt werden könnten.

Bundesentscheid in NRW

Anschließend war es dann so weit und die besten Nachwuchslandwirte wurden feierlich ausgezeichnet. In der Sparte L1 setzte sich Matthias Nissen aus dem Kreis Schleswig-Flensburg durch und wurde verdienter Sieger. Auf Platz zwei folgte Nico Strauch aus dem Kreis Steinburg und auf dem geteilten dritten Platz Tilo Hoffmann und Michael Kulzer. In der Sparte L2 belegte das Team von Henning Schmidt und Jannik Lange den ersten Platz und ließ sich für die großartige Leistung gebührend feiern. Mit dieser Platzierung haben sich die Sieger für den Bundesentscheid auf Haus Düsse in Nordrhein-Westfalen qualifiziert.