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„Rock op Platt“ mit Steffi Steup

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Draußen zogen die Ausläufer des Sturmtiefs „Constanze“ vorbei mit heftigen Böen und Regenschauern. Drinnen in der Koogshalle der Reußenköge war von alledem nichts zu spüren: Beim KreisLandFrauentag Nordfriesland ging die Post ab mit „Ut Rand un Band an de Waterkant“.

Auf der Bühne standen mit Steffi Steup der „singende Disco-Rotkohl aus Dithmarschen“ und ihre Sexy Danzdeerns. Sie zündeten ein plattdeutsches Feuerwerk mit Ohrwurmgarantie aus Musik, Comedy und Danz op de Deel.

Dass bei einer Veranstaltung dieser Art, die alle zwei Jahre stattfindet, Regularien keine Rolle spielten, machte die Kreisvorsitzende Ma­gret Albrecht schon bei der Begrüßung klar. Es gehe um Unterhaltung und darum, das Miteinander zu fördern. Insofern freue sie sich darüber, „dat de Koogshalle vull is vun LandFruuns, aver natürlick sünd uk een paar Mannslüüd dorbi“.

Für Kreispräsident Frank Zahel sind die LandFrauen ein gutes Beispiel für ehrenamtliches Engagement und gelebtes Miteinander. „Sie fördern Bildung, initiieren Kultur und stärken sozialen Zusammenhalt.“ Der Einsatz der LandFrauen bilde zweifellos einen großen Teil des Fundaments, auf dem gesellschaftliches Miteinander wachse und gedeihe. Dafür gebühre ihnen großer Dank.

In ihrem Grußwort betonte die Vizepräsidentin des LandFrauenverbands Schleswig-Holstein, Sylke Messer-Rathke, Begeisterung und Verantwortungsbereitschaft seien zwei wichtige Kriterien der Arbeit im Verband. Er vertrete die Interessen der Frauen im ländlichen Raum gegenüber Politik und Verwaltung. Messer-Rathke unterstrich die Bedeutung der verbandsinternen Bildungsarbeit und rief zur Beteiligung an der Zukunftskonferenz am Sonnabend, 12. Oktober, auf.

Gesa Retzlaff vom Zentrum für Niederdeutsch in Leck informierte über die Lieblingswort-Kampagne der grenzüberschreitenden Region Sönderjylland-Schleswig. Als Sieger hervorgegangen sei das Wort ­„suutje“ im Sinne von „gemach“ oder „immer mit der Ruhe“. Sie selbst hätte das Wort „Macker“ bevorzugt, ein Begriff, der im Plattdeutschen jemanden bezeichne, der etwas bewegen will. Daher gelte für sie: „LandFruuns sünd Mackers vun sick alleen!“ Im Hochdeutschen könne das Wort allerdings auch einen negativen Beigeschmack haben.

Steffi Steup, „der singende Disco-Rotkohl aus Dithmarschen“

Hochdeutsch war an diesem Abend eine selten gesprochene Zweitsprache. Steffi Steup machte deutlich, wo der sprachliche Schwerpunkt lag. „Platt mutt Weltspraak warrn, dann ward dat mit de Weltfreeden klappen!“ Sie bezeichnete sich aufgrund ihrer Haarfarbe und ihrer Vorliebe für ein bestimmtes modisches Detail als „singenden Pailletten-Rotkopf“, in dem Plattdeutsch genetisch fest verankert sei. Mit zumeist fetziger Musik unter dem Motto „Rock op Platt“ nahm sie die 256 Zuhörerinnen und Zuhörer schnell für sich ein. Auch praktische Lebenstipps hatte sie parat: Eine ausführliche Shopping-Tour diene als Kompensation für Pech in der Liebe.

Die aus Dithmarschen stammende Entertainerin moderierte ihre zweistündige Bühnenshow selbst und sorgte zwischen den einzelnen Stücken für passende Übergänge. Dabei war sie des Öfteren durchaus auch nachdenklich und selbstironisch, strahlte aber stets Optimismus und Selbstbewusstsein aus, so etwa wenn sie die Wirkung der „Erdanziehungskraft“ auf die Figur der Frau thematisierte. Sie räumte ein, dass Sportlichkeit nicht ihre Stärke sei. Sollte „Sabbeln“ aber olympische Disziplin werden, hätte sie durchaus Medaillenchancen.

Den Melodien bekannter deutscher und internationaler Schlager hatte Steffi Steup plattdeutsche Texte unterlegt. So kombinierte sie „Griechischer Wein“ von Vicky Leandros mit „Dithmarscher Köm“. Den „Son of a Preacherman“ von Dusty Springfield verband sie mit ihrer (platonischen?) Liebe zum heimischen Pastorensohn, und mit „Simply the Best“ von Tina Turner stellte sie ihr eigenes Selbstwertgefühl heraus.

Großen Anteil an der gelungenen Vorführung hatten die fünf Danzdeerns, die mit hervorragend choreografierten und präzise ausgeführten Auftritten beeindruckten. Dabei trugen sie jedes Mal andere, genau den Liedtexten angepasste Kostüme. Einen überzeugenden Eindruck machte auch die Technik, die mit wechselnder Beleuchtung das Geschehen auf der Bühne stimmungsvoll begleitete. Stehender Applaus war zum Schluss der verdiente Lohn für einen vortrefflichen Gesamtauftritt.

Der Verlauf des Abends war beste Werbung für den Kreisverband. Dieser ist mit 5.000 Mitgliedern der größte im Land und reicht an der Nordseeküste von der Eider bis zur dänischen Grenze.

Kreisvorsitzende Magret Albrecht, Vizepräsidentin Sylke Messer-Rathke, Gesa Retzlaff vom Plattdüütsch-Zentrum und Kreispräsident Frank Zahel (v. r.)

Ein buntes Fest der Gemeinschaft

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Eckernförde erlebte am vorigen Sonnabend wieder seinen farbenfrohen Ernteumzug. Bunte Wagen und fröhliche Musik prägten das Stadtbild, als er durch die Straßen fuhr und zahlreiche Zuschauer anzog. Die musikalische Begleitung durch die Gruppe Drums & Pipes sorgte für ausgelassene Stimmung.

Der Vorsitzende des KBV Rendsburg-Eckernförde, Eckhard Clausen

An der Hafenspitze angekommen, wurden die Teilnehmer vom Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes (KBV) Rendsburg-Eckernförde, Eckhard Clausen, begrüßt. Er hob hervor: „Ohne Landwirte geht es nicht, nur gemeinsam sind wir stark.“ Clausen ging auf die Herausforderungen des Jahres ein: „Es war kein einfaches Erntejahr, und die Erträge waren nicht wie erhofft.“

Highlights waren die aufwendig geschmückten Festwagen. Die Landwirte, Landwirtinnen und die Landjugend Schwansen hatten sich viel Mühe gegeben. Neben der optischen Pracht luden die Wagen auch dazu ein, sich über landwirtschaftliche Produkte zu informieren und ins Gespräch zu kommen. Einige Wagen trugen Schilder des Bauernverbandes, auf denen zum Beispiel zu lesen war: „Ist dein Kühlschrank voll? Wir sorgen für Dich! Deine Bauern.“ Auch Bürgermeisterin Iris Ploog und der diesjährige Kronbauer Thorben Gosch betonten die Bedeutung der Landwirtschaft für die Region. Die feierliche Andacht von Pastorin Meike Bendig berührte viele Anwesende.

Musikalische Einlagen des Schützenblaskorps Kappeln und der Jagdhornbläser Eckernförde sowie die Volkstanzgruppe Dansdeel Owschlag sorgten für weitere fröhliche Unterhaltung. Die traditionellen Tänze ernteten viel Applaus.

Zum Abschluss sangen alle gemeinsam die jeweils erste Strophe des Pommernliedes, des Schleswig-Holstein-Liedes und des Deutschlandliedes. Diese Lieder verbanden Jung und Alt, Landwirte und Landwirtschaftsinteressierte in einer gemeinsamen Tradition.

Nach dem offiziellen Teil ließen es sich die Besucher noch bei Speis und Tank gut gehen. 

Die Festwagen waren mit Agrarerzeugnissen und Plakaten des Bauernverbandes Schleswig-Holstein geschmückt.

Landesponyturnier in Bad Segeberg

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Der Reit- und Fahrverein Bad ­Segeberg lud zum Landesponyturnier, also hieß es: Bühne frei für die Ponys! Für die Ponyreiter des Pferdesportverbandes ­Schleswig-Holstein (PSH) und des Landesverbandes Hamburg sowie die Ponys des Pferdestammbuchs Schleswig-Holstein ­standen ­spannende Entscheidungen an. Drei Champions und drei Meister wurden geehrt. Der Abschluss der grünen Saison hätte kaum ­schöner sein können.

Los ging es am Freitag im Busch. Unter anderem war die erste Wertung für die Landesmeisterschaft der Vielseitigkeitsreiter angesetzt. Den Ponystilgeländeritt der Klasse A konnte Marlene Mühlenbeck vom Reitverein Rot-Weiß Sollerup-Hünning für sich entscheiden. Im Sattel von Sweet Snail aus der familieneigenen Zucht holte sie eine 8,3. Auf Platz zwei (8,0) folgte Merle Hinrichsen mit dem 13-jährigen Golden Gadget. Durch einen weiteren zweiten Platz in der Dressur und einen vierten Platz im Springen kam die Reiterin aus Wanderup, Kreis Schleswig-Flensburg, in der Gesamtwertung auf den ersten Platz und sicherte sich den Titel.

„Er ist ein bester Freund in Ponygestalt“, sagte die zwölfjährige Hinrichsen über ihren Sportpartner. Silber ging an Marlene Mühlenbeck, Bronze holte sich Lina Philine Hellmold vom ausrichtenden Bad Segeberger Reitverein mit Its Time Out.

Der zwölfjährige Justus Thomsen aus Lindewitt, Kreis Schleswig-Flensburg, wurde Landesmeister im Springen. Foto: Volker Hagemeister

Dass mit dem zwölfjährigen Justus Thomsen ein Junge die Landesmeisterschaft im Springen gewinnen konnte, freute Organisator Tim Streichert ganz besonders. Als Gründungsmitglied der Initiative „Jungs aufs Pferd“ setzt er sich seit Jahren für den männlichen Nachwuchs im Sattel ein. Dabei hatte die Titelverteidigerin Karla Köhlbrandt richtig angegriffen. „Sie ist gut vorwärtsgeritten, hatte dann aber zwei Fehler“, berichtete Streichert. Das mache doch aber den Sport aus: „In jedem Wettkampf wird wieder auf null gestellt“, befand er.

Sieg für Justus Thomsen

Null Fehler hatte dann auch Justus Thomsen mit seiner Emilia, sowohl in den Wertungsprüfungen als auch im Stechen. Mit der achtjährigen Schimmelponystute aus der Zucht von Dirk Ahlmann hatte der Reiter aus Lindewitt, Kreis Schleswig-Flensburg, im Vorjahr die Bronzemedaille gewonnen. Die ging in diesem Jahr an Marie-Louise Petersen vom Turn- und Sportverein Jevenstedt im Sattel von Casanova. Dazwischen platzierte sich das Geburtstagskind Henrike Beckmann vom Reitverein Frisia Friedrichskoog mit Crazy Hardbreaker SP WE.

Ponylandesmeisterin der Dressurreiter wurde Anna Hansmann aus Hamburg mit dem zehnjährigen Fuchswallach My Cosmostar. Foto: Volker Hagemeister

Im Viereck trumpfte ein weiteres Nachwuchstalent auf: Ab sofort darf Anna Hansmann sich Ponylandesmeisterin der Dressurreiter nennen. Die 16-jährige Reiterin des Pferdesportvereins Hamburg-Bergstedt setzte sich mit dem zehnjährigen Fuchswallach My Cosmo­star von Cosmopolitan D in den L**-Ponydressurprüfungen mit zwei Siegen gegen starke Konkurrenz durch. Den beiden gelang es, Titelverteidiger Tjore Schmielau von der Reit- und Turniergemeinschaft Achtern Diek in Wesselburen, Kreis Dithmarschen, mit Oceans Eleven WE und Lucie Katharina Seifert vom Reit- und Fahrverein Börnsen mit Der Pate LW auf die Plätze zwei und drei zu verweisen. Auch das Finale des Jugendcups im Fahren fand im Rahmen des Landesponyturniers statt. Leni Vieten holte sich hier Gold vor Lasse Rennebach und Leif Wilken Mohr.

Vierbeiniger Nachwuchs

Grund zur Freude gab es für Angelika Jahr von der Insel Sylt. Sie ist die Züchterin des Deutschen Reitponywallachs Davicii, der sich die Schärpe im Championat der Dressurponys sicherte. Die 16-jährige Annelie Beckmann von der Reitsportgemeinschaft Groß Buchwald stellte den Fuchs aus dem Besitz des Lillyhofs Wacken gekonnt vor.

Davicii heißt der neue Champion der Dressurponys. Annelie Beckmann hatte den Reitponywallach gekonnt vorgestellt. Foto: RathmannVerlag/Malina Blunck

Im Championat der Springponys pilotierte die 13-jährige Amy Carlotta Reinfandt den Hengst Nandoo N zum Sieg. Das Paar gewann die Einlaufprüfung und die Finalprüfung. „Meine Mutter wurde zu ihrer Zeit auch schon Landesmeisterin. Sie trainiert mich und hat mich hierhergebracht. Dass wir das Championat für uns entscheiden konnten, macht mich sehr glücklich“, sagte die Reiterin.

Der fünfjährige gekörte Deutsche Reitponyhengst Nandoo N wurde Champion der Springponys. Im Sattel saß die 13-jährige Amy Carlotta Reinfandt. Foto: Photo Rocket

Das Eignungschampionat gewann der vierjährige Hengst Proud Day Max, vorgestellt von Claudia Stelzer. Züchterin und Besitzerin des braunen Hengstes ist Karin Stolz aus Hitzhusen, Kreis Segeberg.

In diesem Jahr übergaben die Veranstalter die Landesponystandarte im Abteilungswettkampf an die Mannschaft des Reitvereins Pferdesport Granderheide. Hier herrschte große Freude: „Meine Mädels sind über sich hinausgewachsen. Jede hat ihr Bestes gegeben und wir haben bis zum Schluss mitgefiebert“, sagte die Trainerin Brigitte Hilger, die sich seit mehr als 20 Jahren um die Mannschaften ihres Vereins kümmert.

Als Gänsehautmoment – musikalisch untermalt – bildete der Aufmarsch der 20 Ponyreitabteilungen aus Schleswig-Holstein im Mannschaftswettkampf traditionsgemäß den Abschluss und das Herzstück des Landesponyturniers. „Das ist auch für mich immer der schönste Moment“, gab Tim Streichert zu. Er zog am Ende ein positives Fazit: „Es gab goldene Schleifen im goldenen Herbst.“ Außerdem habe es keine Unfälle gegeben, und dass jeder heil nach Hause komme, sei schließlich das oberste Gebot. pm

Der Reitverein Pferdesport Granderheide gewann den Mannschafts-Wettkampf um die Landes-Ponystandarte 2024. Foto: RathmannVerlag/Malina Blunck

„Sendung mit der Maus“: Wo kommt die Milch her und was wird aus ihr?

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Wo kommt die Milch eigentlich her und wie wird sie verarbeitet? Dieser Frage widmet sich eine neue Sachgeschichte der „Sendung mit der Maus“.

Um die Urproduktion zu zeigen, fanden Dreharbeiten am LVZ Futterkamp statt. Gezeigt wurde das Melken im Melkstand und im automatischen Melksystem. Schwerpunkt der Sachgeschichte ist die weitere Verarbeitung der Rohmilch. Hierzu wurde am Lehr- und Versuchszentrum für Milchwirtschaft in Malente gedreht. Wir werden berichten, wenn der Sendetermin feststeht.

In Futterkamp wurde der Melkvorgang sowohl im Melkstand …
als auch per Melkroboter (r.) gefilmt. Die Milch aus Futterkamp wird in Malente dann zu Käse und anderen Milchprodukten weiterverarbeitet.
Fotos: Claus-Peter Boyens.


Die „Jungs“ mit dem Käse sind die Auszubildenden Milchtechnologen Damion Florek, Mats Bidinger und Nick Rogge (v. li.). Foto: Ralf Seiler

Schmucke Begleitung für Rosen

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Für den perfekten Auftritt braucht auch die Rose die passende Begleitung. Hofiert von Stauden und Gräsern, kommt ihre Schönheit perfekt zur Geltung. Die herbstliche Pflanzzeit lässt sich nutzen, um frischen Schwung ins Rosenbeet zu bringen.

Rosa- und Blautöne beherrschen hier die Gestaltung. Foto: Karin Stern

In Abwandlung eines Sprichwortes könnte man sagen: Eine Rose kommt selten allein. Denn passende Begleiter setzen Rosen erst so richtig in Szene. Häufig fällt dabei die Wahl auf blau blühende Begleiter, nicht zuletzt weil es im Rosensortiment keine Blautöne gibt. Daher entstehen bei der Kombination mit Glockenblume (Campanula), Steppensalbei (Salvia nemorosa) oder Katzenminze (Nepeta) spannende Kontraste im Beet. Die gelb-weißen Blüten der Rose ‚The Pil­grim‘ passen toll zur lilablau blühenden Katzenminze. Richtig nostalgisch wird es, wenn die kugeligen Blüten der Ramblerrose ‚Raubritter‘ mit höheren Glockenblumen wie Campanula lactiflora oder Campanula persicifolia kombiniert werden. Doch da die Staudenwelt so farbvielfältig auftritt, finden sich auch abseits der Blautöne für jede gewünschte Stimmung und jeden Geschmack die passenden Begleiter. Damit keine Unruhe in der Pflanzung aufkommt, gilt als Faustregel, dass nicht zu viele verschiedene Arten und Sorten verwendet werden sollten.

Die unterschiedlichen Formen, hier die Kerzenblüten des Fingerhuts und die dichten Blütenbälle der Rosen, bringen Spannung ins Beet. Foto: Karin Stern

Edel wirken Ton-in-Ton-Kombinationen wie weiß blühende Rosen mit weiß blühenden oder grau- und silberlaubigen Stauden. Zur Hauptblüte im Sommer passen hier Riesenschleierkraut (Crambe cordifolia), Schönaster (Kalimeris incisa), Fingerhut ‚Snow Thimble‘ (Digitalis purpurea) und Silberraute ‚Silver Queen‘ (Artemisia ludoviciana) besonders gut. Lässiger geht es zu, wenn Rosen und Gräser kombiniert werden. Das bringt auch noch einen besonderen Vorteil mit sich: Halme und Laub der Gräser verdecken die kahlen Rosenstängel. Zu empfehlen sind hier die straff aufrecht stehenden Halme des dekorativen Gartensand-Rohres (Calamagrostis x acutiflora) und die filigranen, fedrigen Blütenrispen des Diamant-Reitgrases (Achnatherum brachytrichum). In etwas mehr Abstand gepflanzt, ergänzen Chinaschilf (Miscanthus), Rutenhirse (Panicum virgatum) oder das Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) insbesondere die späte Rosenblüte. Aber auch unterschiedliche Blütenformen bringen Spannung ins Spiel, da sie einen Kontrast der anderen Art bieten. Halb und dicht gefüllte, fast schon schwer wirkende Blütenköpfe werden von filigranem, schleierartigem Flor geradezu umschmeichelt. Dafür eignen sich Frauenmantel (Alchemilla) und die Kleinblütige Bergminze (Calamintha nepeta) ganz hervorragend. Doch auch die Blütenkerzen von Steppen-Salbei ‚Amethyst‘ (Salvia nemorosa), Ehrenpreis (Veronica) oder Katzenminze (Nepeta) bilden einen interessanten Gegensatz.

Spannende Nachbarschaft aus Blauregen, Kletterrose und Funkie. Foto: Karin Stern

Traditionell pflanzt man gern Kletterpflanzen und Kletterrosen zusammen. Wählen Sie jedoch eher eine schwachwüchsigere Kletterpflanze, die die Rosen nicht überwuchert. So passen die orangeroten Blüten des Geißblatts ‚Dropmore Scarlet‘ (Lonicera x brownii) sehr gut zu gelben oder roten Rosen. Für rosafarbene und weiße Rosen bietet sich eine Begleitung durch den Flamingo-Strahlengriffel (Actinidia kolomikta) an. Er klettert nur schwach und macht daher sogar als Zierstrauch im Beet eine gute Figur. Starkwüchsige Kletterer wie Blauregen oder Hopfen geben ebenfalls in der Nachbarschaft von Rosen eine gute Figur ab. Sie bekommen jedoch besser ein eigenes Klettergerüst in der Nähe. Für Hochstammrosen empfiehlt sich eine Unterpflanzung mit der Spornblume (Centranthus ruber), deren je nach Sorte weiße oder karminrote Blütenrispen zu vielen Rosenfarben passen. Auch die gelb-weißen Blütenteller der Margeriten (Leucanthemum) verbreiten ländlichen Charme, wenn auch nicht so ausdauernd wie die Spornblume.

Grashalme verdecken die kahlen Stängel der Rose. Foto: Karin Stern

Edle Rosenblüten und attraktive Begleiter versprechen lange Freude, wenn die verschiedenen Rosenklassen und die besonderen Ansprüche der Rosen berücksichtigt werden. Strauch-, Klein­strauch-, Hochstamm- und Kletterrosen vertragen problemlos die konkurrierende Begleitpflanzung. Hingegen tun sich Edel- und Beetrosen damit etwas schwerer. Luft- und Lichtmangel gefährden die Gesundheit der Rosen. Nach einem Regenguss sollte das nasse Rosenlaub möglichst schnell abtrocknen können, um die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten wie Sternrußtau und Echten Mehltau zu reduzieren. Daher ist es sinnvoll, wenn Rosen ihre Begleiter immer etwas an Größe überragen und nicht zu sehr von ihnen bedrängt werden. Zudem ist darauf zu achten, dass die Standortansprüche der Begleiter zu denen der Rosen passen. Rosen lieben Sonne und bevorzugen eine tiefgründigen, nährstoffreichen Boden mit ausgeglichener Bodenfeuchte.

Die cremefarbenen Blüten der Palmlilie passen perfekt zu den pastellfarbenen Rosen. Foto: Karin Stern

Russland verkauft gestohlenes ukrainisches Getreide

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Parallel zu russischen Bomben in der Ukraine tobt parallel ein Wirtschaftskrieg. Die Frontlinie befindet sich auf besetztem ukrainischem Ackerland, von dem Russland und seine Partner gestohlenes Getreide im Wert von fast 1 Mrd. US-$ auf einem aufkeimenden Schwarzmarkt verkauft hätten, berichtet das „Wall Street Journal“. Seit 2022 haben Moskaus Streitkräfte demnach in der Ukraine einige der fruchtbarsten Ackerflächen Europas
besetzt. Die Besatzer haben die Ernten entweder beschlagnahmt oder billig aufgekauft, oft mit Gewalt.

An den illegalen Getreidegeschäften ist ein weites Netz von Kunden beteiligt, die von der russischen Günstlingswirtschaft in Kriegszeiten profitieren. Nationale ukrainische Rechercheorganisationen und die US-Regierung gaben an, dass an den Geschäften Unternehmen beteiligt seien, die den iranischen Revolutionsgarden nahestünden, ein Unternehmer von der Krim, dessen Firma Agro-Fregat LLC mit Syrien und Israel zusammenarbeite, ein Unternehmen, das mit den Vereinigten Arabischen Emiraten Handel treibe.

Die Mittäterschaft nimmt viele Formen an. So weist die US-Regierung weist darauf hin, dass drei der Schiffe, die große Mengen illegalen Getreides exportieren, über ein Netzwerk von Unternehmen der staatlichen russischen United Shipbuilding Corporation gehörten, die auch die Kriegsschiffe produzierte, die zum Beschuss der Ukraine eingesetzt wurden. Ein russisches Unternehmen, das Getreide aus dem besetzten Teil der Oblast Saporischschja verkauft, spendete einem russischen Bataillon 111.000 US-$.

Diebstahl in der Ukraine kennt viele Wege

Der genaue Handelswert der gestohlenen Agrarprodukte ist schwer zu bestimmen. Der stellvertretende ukrainische Landwirtschaftsminister Markiyan Dmytrasevych berichtete, dass seit 2022 mindestens 4 Mio. t Getreide aus dem besetzten Teil der Ukraine auf internationalen Märkten verkauft worden seien und Einnahmen in Höhe von 800 Mio. US-$ gebracht hätten. Die gemeinnützige ukrainische Organisation Texty geht in ihren Berichten davon aus, dass die meisten der gestohlenen Waren mit kleinen Schiffen oder über Land exportiert wurden. Der Gesamtwert des von den Russen gestohlenen Getreides könne 6,4 Mrd. US-$ erreichen.

Der Verkauf der Beute hilft Russland, mit dem wirtschaftlichen Druck der Sanktionen fertig zu werden. Auf diese Weise hilft die während des Krieges gestohlene Beute Russland, den Krieg selbst zu finanzieren.

Moskau greift aber auch die Getreideexporte der Ukraine an. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij machte auf seinem Telegram-Kanal deutlich, dass Russlands illegaler Agrarhandel auf ukrainischen Bauernhöfen beginne. Moskaus Streitkräfte zwängen die Landwirte entweder dazu, ihre Ernte unter dem Marktpreis zu verkaufen, oder sie stählen sie, manchmal mit Waffengewalt. Von Bauernhöfen werden die Erzeugnisse per Lkw und Bahn zu Häfen am Schwarzen Meer transportiert, von denen einige im besetzten ukrainischen Gebiet liegen.

Nach Angaben der russischen Behörden wurden in der ersten Hälfte dieses Jahres 15 Schiffe mit 81.000 t Weizen aus Mariupol in die Türkei geschickt. Die Türkei jedoch verbiete Schiffen aus den besetzten ukrainischen Terminals den Zugang und arbeite mit Kiew zusammen, um den illegalen Handel zu unterbinden, so der Außenminister des Landes. Der ukrainische Staatsanwalt Ihor Ponochovniy leitete im Juni die Verfolgung eines in türkischem Besitz befindlichen Schiffes ein, von dem er vermutete, dass es im vergangenen Jahr gestohlenes Getreide aus dem Krim-Hafen Sewastopol transportiert habe.

Diplomatischer Druck auf Importländer

Die Ukraine übt diplomatischen Druck auf die Importländer aus – mit einigem Erfolg. In den vergangenen beiden Jahren hätten Ägypten, Israel und der Libanon Getreideimporte eingestellt, wenn diese aus von Russland besetzten Teilen der Ukraine stammten, so ukrainische Beamte.

Die russischen Verbündeten Iran und Syrien haben erklärt, dass sie sich nicht an die Sanktionen halten werden. Teheran habe Gerste auf der Krim für 140 US-$/t gekauft, was einem Preisnachlass von 34 % gegenüber den Marktpreisen entspreche, so Kateryna Yaresko, Analystin bei SeaKrime, einem gemeinnützigen Projekt in Kiew, das illegale Lieferungen von der Krim verfolgt und die ukrainischen Behörden mit Informationen versorgt. Ein neuer Kunde für gestohlenes ukrainisches Getreide ist der Jemen. Im Juni lieferte ein vom russischen Staat kontrolliertes Schiff, die „Zafar“, Getreide nach Al-Salif, einem Hafen, der von der vom Iran unterstützten Huthi-Fraktion im Jemen gehalten wird, wie aus Schifffahrts- und Unternehmensunterlagen hervorgeht. 

Haferexporte aus Finnland

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Finnland hat im vergangenen Erntejahr seine Haferexporte deutlich ausgeweitet. Laut dem nationalen Institut für Natürliche Ressourcen (Luke) hat das nordische EU-Land im Zeitraum vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024 geschätzte 445.000 t Hafer ausgeführt. Verglichen mit dem vorangegangenen Erntejahr 2022/23, als rund 221.000 t registriert wurden, haben sich die Exporte damit mehr als verdoppelt. Hafer macht fast den gesamten Getreideexport des Landes aus, der 2023/24 den vorläufigen Statistiken zufolge insgesamt 491.000 t erreichte. Laut Luke ist auch die Inlandsnachfrage nach Hafer in den vergangenen Jahren gestiegen und hat bereits Roggen in Bezug auf die Verwendung in der heimischen Lebensmittelindustrie überholt. Der Anteil von Hafer am jährlichen Getreideverbrauch ist dem Institut zufolge auf mehr als 30 % gestiegen. age

Eine neue Erntekrone

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Für kurze Zeit fehlte im Gebäude der Landwirtschaftskammer ein wichtiges Element. Nun ist der Platz im Foyer aber wieder ausgefüllt und Mitarbeitende sowie Gäste des Hauses können die schöne Erntekrone des Kreislandjugendverbandes Rendsburg-Eckernförde ein Jahr lang bewundern. Die Erntekrone hat eine tiefe Symbolik. Sie spiegelt die Ernte des Jahres. Die vier Arme stehen für Freude, Sorge, Hoffnung und Dankbarkeit, jeweils im Kontext von Aussaat, Pflege, Ernte und Erntedank. Der Kranz, der die Arme miteinander verbindet, steht für den Zusammenhalt in der Gemeinschaft.

Am vergangenen Mittwoch begrüßte die Präsidentin der Landwirtschaftskammer Vertreterinnen und Vertreter des Kreislandjugendverbandes Rendsburg-Eckernförde und des Landesvorstandes der Landjugend sehr herzlich. Sichtlich erfreut nahm Ute Volquardsen die Erntekrone entgegen und sprach in Stellvertretung für alle haupt- und ehrenamtlich tätigen Menschen des Hauses ihren ausdrücklichen Dank aus.

Sie betonte in ihrer Begrüßungsrede: „Die Ernte ist in diesem Jahr sehr wechselhaft ausgefallen. In einigen Landesteilen gab es deutliche Probleme, andere konnten zufrieden sein. Besondere Wetterverhältnisse werden uns jetzt und in der Zukunft begleiten und wir müssen lernen, damit umzugehen. Sie, die Landjugend, sind unsere Zukunft. Wenn ich Sie und Ihre Arbeit erlebe, habe ich keinen Zweifel, dass Sie allen Widrigkeiten stets etwas entgegenzusetzen haben werden.“ Mehr zur Ernte und der Erntekrone im kommenden Bauernblatt im Landjugendressort.

Sophie Vogg freut sich über „Wiedereinstieg light“

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Im Rahmen des Vielseitigkeitsturniers im niedersächsischen Langenhagen wurden auch die Deutschen Amateurmeisterschaften und -championate ausgetragen. Auf Dreisterne- beziehungsweise Zweisterneniveau konnten sich die qualifizierten und angemeldeten Amateure miteinander messen.

„Es ist toll, dass es das als Würdigung für die Amateure gibt“, findet Sophie Vogg. Sie war mit ihrem Mann Christian Vogg und ihren drei Kindern aus Tasdorf, Kreis Plön, nach Langenhagen gereist. Das Deutsche Amateurchampionat sah sie eher als Test für sich und die Familie, denn die Geburt ihres dritten Kindes war gerade acht Wochen her. Daher hatte Vogg, die auch schon in Viersterneprüfungen platziert war, „nur“ für die Zwei­sterneprüfung genannt.

„Wir haben alle zusammen im Lkw geschlafen, und das bei sechs Grad“, berichtet die Vielseitigkeitsreiterin. Mit dabei war auch ihr Bruder Jasper Pritschau. „Ich habe gedacht, zwei Hände mehr sind bestimmt hilfreich“, sagt Vogg lachend, die unter anderem 2015 dem Goldteam bei den Europameisterschaften der Ländlichen Vielseitigkeitsreiter im niederländischen Helvoirt angehörte.

An diesem Wochenende kam ihr entgegen, dass das Gelände „sehr freundlich gebaut war“. So hatte sie mit dem achtjährigen, in Frankreich gezogenen Contendro I-Sohn Guy de Beauvallon keine Probleme und blieb fehlerfrei in einer guten Zeit. Im abschließenden Springen hatten die beiden leider zwei Fehler, daher kamen sie am Ende auf den dritten Platz. Von Silber trennten sie nur 0,1 Punkte. Mit diesem Ergebnis ist Vogg mehr als zufrieden: „Das war ein super Wiedereinstieg light“, findet sie.

Übrigens komplettierte Guy de Beauvallon den Familienausflug, denn er wurde von Christian Voggs Mutter Danièle Vogg gezogen und den beiden zur Hochzeit geschenkt. „Er stammt aus einer irischen Vollblutstute“, berichtet Sophie Vogg. Eine Halbschwester dazu hat sie auch im Stall.

In diesem Jahr steht noch Bad Segeberg auf dem Programm und dann geht es in die Winterpause, bevor Familie Vogg im nächsten Jahr wieder voll dabei ist. Langenhagen sei ein guter Einstieg gewesen. „Ein sehr schönes Traditionsturnier“, findet Vogg. Dass die Rückfahrt mit den drei Kindern nur zweieinhalb Stunden dauerte, obwohl Vielseitigkeitsreiter sonst auch einmal acht Stunden fahren müssen, war ein kleiner Extrabonus.



Zwiebelblumen in Töpfe pflanzen

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Vorfreude ist die schönste Freude – das gilt auch beim Pflanzen von Zwiebelblumen, denn im Geiste hat man dabei die frühjährliche Blütenpracht schon vor Augen. Jetzt ist die beste Zeit, Kübel und Töpfe mit Frühlingsblühern vorzubereiten. Besonders üppig wird das Ergebnis, wenn mehrere Schichten an Zwiebeln in die Kübel eingesetzt werden. Gärtner sprechen dabei vom sogenannten Lasagne-Prinzip.

Vor dem Pflanzen steht zunächst die Auswahl der Blumenzwiebeln. Darf es knallig bunt sein oder lieber dezent? Welche Farbkombinationen gefallen einem besonders? Wer sich so gar nicht entscheiden kann, bepflanzt am besten gleich mehrere Kübel verschiedener Größen. Dabei setzt man in jeden Kübel eine bestimmte Sorte, die dann im Frühjahr garantiert zeitgleich aufblüht. Die verschieden bepflanzten Kübel werden im Frühjahr zu einer Gruppe arrangiert. So entsteht ein sehr farbstarker Eindruck. Zudem kann man jederzeit einen abgeblühten Topf entfernen, denn die verschiedenen Arten weisen unterschiedliche Blütenzeiten auf. Die frühen Narzissen blühen bereits ab, wenn die späten Tulpen aufblühen. Solche Topfgruppen wirken am schönsten mit einer ungeraden Anzahl von Töpfen, die im Idealfall unterschiedliche Höhen aufweisen. Mit einem Topfarrangement von drei Exemplaren lassen sich bereits sehr ansprechende Ergebnisse erzielen. Mit fünf oder gar sieben Töpfen ist der Eindruck umso gewaltiger. Und das muss auch gar nicht groß ins Geld gehen. Wer je einen Topf mit Reifrock-Narzissen, Mini-Narzissen, weißen, rosafarbenen oder blauen Traubenhyazinthen, Krokussen, großblumigen Narzissen, Hyazinthen und frühen Tulpen bepflanzt, deckt eine breite Farbpalette ab. Sollen alle Arten zeitgleich blühen, orientiert man sich bei der Auswahl an den jeweiligen Blütezeiten. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass die Farbauswahl gar keine so große Rolle spielt. Da jede Farbe für sich im Topf steht, wirken auch etwas ungewöhnliche Zusammenstellungen harmonisch. Pflanzt man hingegen verschiedene Arten in einen Topf, ist die Farbauswahl sehr viel wichtiger für ein gekonntes Ergebnis.

Die weißen Tulpen bilden zwischen dem Grün und den rosa Blüten der Bergenien einen Ruhepunkt.

Doch für einen üppigen Flor spielt nicht nur die Auswahl der Blumenzwiebeln eine Rolle, sondern auch die Qualität des Sub­strats und die Art der Pflanzung. Ein guter Wasserabzug ist besonders dann wichtig, wenn mehrere Arten in einem Kübel wachsen sollen. Tonscherben, Kies oder Blähton bilden daher als unterste Schicht im Kübel die Drainage. Darauf wird ein Stück Gartenvlies gelegt. Dies verhindert, dass die Blumenerde in die Drainage ausgewaschen wird. Das Abzugsloch am Boden des Topfes wird mit einer Tonscherbe frei gehalten, damit ein Zuviel an Wasser auslaufen kann. Tipp: Am besten ein qualitativ gutes Substrat eines Markenherstellers verwenden, etwa eine Kübelpflanzen- oder Balkonblumenerde. Die Erdschicht unter den Zwiebeln sollte etwa 5 cm hoch sein. Zügig nach der Pflanzung bilden die Blumenzwiebeln erste Wurzeln. Daher ist das rechte Maß an Feuchtigkeit wichtig. Das Substrat darf nie ganz austrocknen, aber auch nicht zu feucht sein.

Unten in den Topf kommen die größeren Zwiebeln, die nächste Lage bilden kleinere und früher blühende Arten. Fotos: Karin Stern

Schauen wir uns nun die Bepflanzung nach der sogenannten Lasagne-Methode an. Dabei kommen die Zwiebeln in mehreren Schichten in den Topf. Drei einfache Grundregeln gilt es zu beachten:

Die Zwiebeln werden der Größe nach verteilt: Die kleinen kommen nach oben, die größeren nach unten.

Die oberen Zwiebelblumen blühen früher als die tiefer gepflanzten.

Die Zwiebeln werden nicht übereinander gepflanzt, sondern immer leicht versetzt.

Diese Regeln lassen sich ganz einfach umsetzen. Auf die unterste Erdschicht werden zunächst spät blühende Arten wie Tulpen oder Narzissen gepflanzt. Nach dem Einsetzen dieser Zwiebeln gibt man eine weitere Schicht Erde darauf und pflanzt die nächste Lage, beispielsweise Mini-Narzissen oder Traubenhyazinthen. Sie blühen früher als Tulpen und Narzissen. Darauf folgt erneut eine Schicht Erde, auf die Krokus, Blausternchen oder Zwiebeliris gesetzt werden. Anschließend schichtet man erneut Erde auf die Frühblüher und deckt das Substrat mit etwas Moos ab.

Die Töpfe lassen sich zu schönen Gruppen arrangieren.
Die große Vielfalt zeigt sich bereits in den unterschiedlichen Zwiebeln.

Doch wohin mit dem bepflanzten Kübel im Winter? Die Zwiebeln im Topf sind nicht so gut gegen Frost geschützt wie ausgepflanzte Exemplare. Zudem wird völliges Durchweichen des Sub­strates von einigen Arten nicht so gut weggesteckt. Daher sollte das Winterquartier kühl und vor Regen geschützt liegen, beispielsweise unter einem Dachüberstand. Die Zwiebeln benötigen den winterlichen Kältereiz, damit sie zuverlässig blühen. Ein kühler, schattiger Platz bei 1 bis 8 °C ist ausreichend dafür. Bei Dauerfrost räumt man die Töpfe besser an einen frostfreien Ort im Schuppen oder Haus.

Blütezeiten einzelner Arten, abhängig von der jeweiligen Sorte:

Blausternchen, früh blühende Tulpen, Osterglocken: März bis April

Tulpen: März bis Mai, stark sortenabhängig

Krokus, Schneeglöckchen: Februar bis März

Hyazinthen, spät blühende Tulpen, Schachbrettblume, Traubenhyazinthe, Puschkinie: April bis Mai

Narzissen: März bis Mai

Zwiebelblumen wirken in der Gruppe am schönsten, egal ob im Beet oder im Topf.
Das alte Blechgefäß findet als Blumentopf eine tolle Wiederverwendung.
Der prachtvolle Ton-in-Ton-Mix aus Tulpen wird begleitet von dunklen Hornveilchen.
Dekorative Schalen bieten sich für die Präsentation von besonderen Schönheiten an.
Volle Blütenkraft voraus – üppig bepflanzte Töpfe sind eine Augenweide.
Die Noblesse der cremefarbenen Tulpen wird durch das edle Pflanzgefäß hervorgehoben.
Auf dem Sockel positioniert, fällt die wunderbare Schale sofort ins Auge.
Weiße Traubenhyazinthen und Hornveilchen bilden hier im stilvollen Gefäß die Tischdeko.

Wechselhafte Geschichte auf dem Mittelrücken

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Nachhaltige Forstwirtschaft und Waldpflege erfordern körperlichen Einsatz. So wie die Waldbauern vor 150 Jahren ihre Wälder aufgeforstet und betreut haben, so leisten heute viele Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Hohenwestedt mit ihrem unermüdlichen Engagement vorbildliche Arbeit für Umwelt- und Naturschutz.

Damals hatte ein engagierter Waldliebhaber einige Wald- und Heidebesitzer im heutigen Naturpark Aukrug von der Heide- und Ödlandaufforstung überzeugen können. 1906 stand im Vereinsblatt des Heidekulturvereins: „Ende der 1860er Jahre kam ein Mann in die Gegend des Aukrugs […]. Christiansen sah, wie hier die Bauernwälder schlecht gepflegt waren, […]. Bucken und Bünzen waren ohne Wald.“

24 Waldbauern gründeten daraufhin am 24. Juli 1874 den Ersten Schleswig-Holsteinischen Waldverband. Der Zweck des Verbandes war in Paragraf 1 des Statuts festgehalten: „Der Zweck des Waldverbandes ist, die vorhandenen Holzbestände zu erhalten, durch einen rationellen Betrieb zu verbessern und durch Beforstung von Heiden und schlechten, entfernt liegenden Äckern und Wiesenländereien zu vermehren.“

Der Stein, der an die Gründung des ersten Waldverbandes erinnert

Noch heute erinnert daran ein Gedenkstein mit der immer gültigen Inschrift „Den Wald zu pflegen bringt Allen Segen“.

Nachdem besagter Christiansen den Aukrug verlassen hatte, stand für die forstfachliche Beratung und Betreuung der Vereinsförster des Heidekulturvereins und spätere Forstdirektor Carl Emeis mit Rat und Tat den Waldbauern zur Seite. Auf der Generalversammlung im Januar 1881 wurde der Grundstein für die Holz-Absatzgenossenschaft des ersten Schleswig-Holsteinischen Waldverbandes gelegt mit der Begründung: „Auch die Landwirte in der Marsch schicken ihre Ochsen nach Hamburg an einen Kommissionär […]. Warum könnte der Waldverband auf genossenschaftlichem Wege seine Walderzeugnisse nicht auch durch einen Kommissionär verkaufen lassen? […]“

Um die Aufforstungstätigkeiten im Verbandsgebiet weiterzusteigern, wurde 1895 beschlossen, dass ein „Dampfpflug […] gegen eine wohlfeile Miete zum Zwecke der Aufforstung in Tätigkeit gesetzt werde.“

Waldbesitzerverband und Forstabteilung gegründet

Nach der Jahrhundertwende ließ das Interesse am Waldbau nach. Es wurden sogar die für die Waldbegründung vorgesehenen Flächen zu Weiden und Äckern umgebrochen und Weihnachtsbaumkulturen angelegt.

Auf der Mitgliederversammlung im Frühjahr 1907 warnte der Vorsitzende, Johannes Hölk, vor der Weihnachtsbaumwirtschaft, sie sei „in ihrer jetzigen Form ein Raubbau, der uns Wüste schafft“. 1911 stellte er erneut fest: „Früher lieferte der Wald gute Erträge. Der Holzhandel blühte hier […]. Tannenbaumkultur ist die Losung. Doch das ist Raubbau […]. Wir lassen unseren Nachkommen Wüsten als Erbe.“ 1913 gingen 70 Ladungen aus den Fichtenanpflanzungen, deren erste Lichtung als Weihnachtsbäume verwandt wurde, vom Bahnhof Innien besonders nach Berlin.

Mittlerweile hatte der Holzhandel stark nachgelassen. Die Holzpreise waren schlecht und die Holzmengen zu gering. Aus Rentabilitätsgründen wurde die Baumschule geschlossen. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges ruhten die Tätigkeiten des Ersten Schleswig-Holsteinischen Waldverbandes. Erst nach dem Krieg und den wirtschaftlich schwierigen Jahren lebte der Gedanke des Waldverbandes wieder auf.

1919, als der Schleswig-Holsteinische Waldbesitzerverband gegründet wurde, wurde bei der Landwirtschaftskammer (LKSH) eine Forststelle eingerichtet. Ehemalige Waldbauern des Verbandes gründeten 1925 und 1926 die Waldbauvereine Innien und Hohenwestedt. Sie traten dem Waldbesitzerverband bei und schlossen Abkommen mit der LKSH über eine ständige Forstberatung. Die letzten Mitgliederversammlungen der Waldbauvereine fanden 1934 statt. In einem Protokollbuch steht: Verbot des Waldbauvereins durch die NS-Regierung.

Aufforstung und Waldpflege nach 1945

Der Wald prägt heute in vielen Bereichen des Gründungsgebietes die Landschaft.

Nach dem Krieg, im Herbst 1947, lud der Waldbesitzerverband für Schleswig-Holstein zur Gründung des Waldbauvereins für Hohenwestedt und Umgegend ein. Zum Vorsitzenden wurde Heinrich Reimers, Silzen, gewählt. Seine wichtigste Aufgabe war, den Mitgliedern seine Erfahrungen in der Aufforstung und Waldpflege zu vermitteln.

Als Geschäftsführer wurde der spätere Oberlandwirtschaftsrat Hans Horstmann, Hohenwestedt, gewählt. Ihm ist es zu verdanken, dass die forstliche Unterrichtung der bäuerlichen Jugend in den Lehrplan der Landwirtschaftsschule Hohenwestedt aufgenommen wurde. Nach 27 Jahren stellte er 1975 sein Amt zur Verfügung. Ihm folgte bis 1995 Helmut Gauger, Hohenwestedt.

Auf der Mitgliederversammlung im Januar 1948 regte Oberforstmeister Hans Siebenbaum als besondere Aufgaben eines Waldbauvereins zwei Waldbegehungen je Jahr an. So wurden seit 1948 bis zum heutigen Tage zahlreiche Waldbegehungen in Schleswig-Holstein sowie Exkursionen und Lehrfahrten im Bundesgebiet durchgeführt, um Erkenntnisse und Informationen über Waldbau, Waldpflege und Holzverwertung zu gewinnen.

Mit der Einrichtung der Forstabteilung bei der LKSH 1952 erhielt der Waldbauverein eine regelmäßige forstfachliche Beratung und Betreuung, zunächst durch den Kammerförster Peter Könnecke und später durch Hans Duggen.

Wegen des enormen Mitgliederzuwachses, dem Verein gehörten 140 Mitglieder mit über 1.600 ha Waldfläche an, beschaffte der Verein 1949 den Mitgliedern für die Bodenvorbereitung und Waldpflege Streifen- und Krümelpflüge, Untergrundlockerer und später auch Schlepper und Motorsägen.

Rückschläge durch extreme Windwürfe

Die großen Anstrengungen für die Erhaltung und Pflege der Wälder erlitten erhebliche Rückschläge durch die Windwürfe, besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und in den Jahren 2013 bis 2021. Neben den Spätfrösten im Mai 1961 verursachten die immer größer werdenden Rotwildbestände beträchtliche Schäden. Um die jungen Pflanzen gegen das Fegen durch Rehböcke zu schützen, könne man die Pflanzen mit den Ringen von Konservendosen behängen, um den Wildverbiss zu vermeiden, helfe ein Bestreichen mit Teer, dem ein Drittel Ätzkalk zugesetzt werde, hieß es damals. Eschen seien mit Carbolineum zu bestreichen.

Trotz der Kalamitäten und der ungünstigen Preisentwicklung auf dem Holzmarkt ging man verstärkt weiter an die Arbeit.

Hans-Caspar Graf zu Rantzau (li.), Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes, mit Claus Ratjen. Er stand fast drei Jahrzehnte an der Spitze der FBG.Fotos (2): Isa-Maria Kuhn

Am 27. Januar 1967 lehnte Heinrich Reimers eine Wiederwahl ab, da er am 2. Oktober seinen 85. Geburtstag gefeiert hatte. Somit ging nach 20 Jahren erfolgreicher Arbeit eine Ära zu Ende. In dieser Zeit wurden zirka 350 ha Waldflächen mit über 4,5 Millionen Sämlingen begründet, und für die Schädlingsbekämpfung im Wald wurden für die Vogelwelt 2.147 Nistkästen und 90 Futterkästen an die Mitglieder verteilt.

Holzagentur wird ins Leben gerufen

Mit dem neuen Vorsitzenden, Dr. Alex Gloy, Silzen, trat ein Mann an die Spitze des Vereins, der sich erfolgreich gegen die Wettbewerbsverzerrungen für das heimische Holz durch Importhölzer eingesetzt hatte. An der Gründung der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur 1962 war er maßgeblich beteiligt.

Nach dem plötzlichen Tod von Alex Gloy wurde Hans-Heinrich Ebeling, Waldhütten, 1970 Vorsitzender des Vereins. Ihm lag die Weiterbildung mit Waldbesichtigungen und Lehrfahrten besonders am Herzen. Für den Waldbau forderte er, nicht nur standortheimische, sondern eher standortgerechte Bäume zu pflanzen. Die Douglasie war sein Favorit. Weitere Themen auf den Versammlungen waren, um nur einige zu nennen, neben dem Holzmarkt die biologische Bekämpfung forstschädlicher Insekten und die Methode, der Versauerung der Böden mit Bodenschutzkalkungen entgegenzuwirken.

Seit 1979 heißt es Forstbetriebsgemeinschaft

Mit dem Inkrafttreten des Bundeswaldgesetzes 1975 und nach zahlreichen Versammlungen beschloss die Mitgliederversammlung 1979 die Umwandlung des Waldbauvereins in die Forstbetriebsgemeinschaft Hohenwestedt.

Seit dem 1. Februar 1992 genießt Rolf-Martin Niemöller, Hanerau-Hademarschen, als Bezirksförster der FBG großes Vertrauen bei den Waldbesitzern. Seine besondere Aufgabe ist es heute, die in den 1960er Jahren begründeten Nadelholzbestände in naturnahe, stabile Mischbestände zu überführen und Waldbesitzer forstfachlich zu beraten und zu betreuen.

Am 10. Februar 1995 stellte sich der langjährige Vorsitzende, Hans-Heinrich Ebeling, für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. Sein Nachfolger, Claus Ratjen, Aukrug-Homfeld, übernahm das Amt mit folgenden Worten: „Waldbau ist eine generationsübergreifende Aufgabe, die ich schon vom Vater und Großvater übernommen habe.“ Weiterhin führte er an, dass zu einem gesunden Mischwald auch Fichten gehörten, womit er deutlich machte, dass neben den Schutz- und Erholungsfunktionen auch der Bewirtschaftung des Waldes ein angemessener Platz einzuräumen sei. Seine Amtszeit war gekennzeichnet durch die Gründung der Kooperationsgemeinschaft Forstbetriebskontor Hohenwestedt und die Gründung der Betriebsgemeinschaft Forst w. V. sowie die Zertifizierung nach PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) als Zwischenstelle.

Gleichzeitig mit Hans-Heinrich Ebeling beendete auch der Geschäftsführer, Helmut Gauger, seine Tätigkeit. Jürgen Panten, Hohenwestedt, war sein Nachfolger, und von 1998 bis 2019 übernahm Uwe Tertin, Aukrug-Innien, die Geschäftsführung. Ihm folgte Hans-Joachim Rathjen, Aukrug-Böken. Am 12. März 2022, nach 28 Jahren als Vorsitzender, beendete er seine Amtszeit. Sein Nachfolger ist Dietrich Ebeling, Sohn des vorletzten Vorsitzenden des Vereins. 

Der Vorsitzende der FBG Hohenwestedt, Dietrich Ebeling, erläutert auf der Jubiläumsveranstaltung die Geschichte der FBG.Fotos (3): Rolf-Martin Niemöller

Fazit

1874 hatten sich 24 Waldbauern mit dem Ziel der Vermehrung und der Pflege ihrer Wälder zusammengeschlossen, und heute, nach 150 Jahren, streben mehr als 420 Mitglieder mit über 3.490 ha Waldfläche das gleiche Ziel unter Berücksichtigung einer naturnahen und nachhaltigen Forstwirtschaft an.