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Russland setzt auf Export ohne Zwischenhändler

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Die russische Union der Getreideexporteure hat ihre Idee durchgesetzt und Direktlieferungen ohne internationale Zwischenhändler beschlossen. Dies betrifft insgesamt 13 befreundete Länder. Die Regelung gilt seit dem 11. Oktober. Der russische Logistikkonzern Rusagrotrans geht davon aus, dass die Weizenexporte des Landes im Oktober ein neues Rekordniveau erreichen könnten.

Russland beliefert seit dem 11. Oktober eine Reihe von befreundeten Ländern direkt mit Getreide und Getreideprodukten, ohne dabei internationale Handelsunternehmen zwischenzuschalten. Dieses Vorgehen hat die russische Union der Getreideexporteure bei einem Treffen mit dem Moskauer Agrarressort beschlossen.

Die Getreidelieferungen in 13 Länder gingen direkt an Regierungsbehörden und staatliche Käufer, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Eduard Zernin. Konkret nannte er Ägypten, Tunesien, Algerien, Marokko, Jordanien, Saudi-Arabien, Bangladesch, Katar, Kuwait, Südkorea, Pakistan, Indien und Irak. Ausländische Handelsunternehmen ohne langfristige Abnahmeverträge mit russischen Exporteuren haben dem Verband zufolge keinen Anspruch darauf, dass gewonnene Ausschreibungen erfüllt werden. „Diese Entscheidung gilt für alle Geschäfte, die seit dem 11. Oktober abgeschlossen wurden, und betrifft die in der Liste genannten Länder. Geschäfte, die vor diesem Datum abgeschlossen wurden, werden vollständig erfüllt“, stellte Zernin klar.

Dem Beschluss waren dem Vernehmen nach längere Bemühungen von Mitgliedern des Branchenverbandes vorausgegangen, Möglichkeiten für den Direktexport von Getreide unter Umgehung von Zwischenhändlern aus Drittländern zu entwickeln. Das Moskauer Landwirtschaftsministerium hat diese Initiative unterstützt. Dahinter steht dem Verband zufolge der Grundsatz, dass russisches Getreide nur von russischen Exporteuren geliefert werden sollte.

Unterdessen geht der russische Logistikkonzern Rusagrotrans davon aus, dass die Weizenexporte des Landes im Oktober 5,4 Mio. t erreichen könnten. Damit würde der im Vorjahresmonat erreichte Rekordwert von 5,1 Mio. t übertroffen. Als Hauptgründe für den Anstieg der Lieferungen nannte das Unternehmen steigende Getreidepreise und die rege weltweite Nachfrage nach russischem Weizen.

Laut Rusagrotrans näherten sich die Exportpreise für russischen Weizen mit 12,5 % Protein in der dritten Oktoberwoche für die Lieferung im November den von der Union der Getreideexporteure veröffentlichten Konsensindizes an und erreichten 235 bis 238 US-$ (217 bis 202 €/t FOB); gegenüber der Vorwoche ist das ein Anstieg von 4 US-$/t (3,70 €/t).

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Deutschland hat
mehr Weizen ausgeführt

Getreidehafen Wolgast Foto: Imago

Ungeachtet der mengenmäßig und qualitativ eher schlecht ausgefallenen Ernte ist zum Start des neuen Wirtschaftsjahres mehr Weizen aus Deutschland exportiert worden als in den beiden Vorjahren. Wie aus der Online-Datenbank des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, wurden im Juli und August 2024 insgesamt 1,20 Mio. t Weizen ausgeführt; das waren 185.000 t beziehungsweise 205.000 t mehr als im selben Zeitraum von 2023/24 und 2022/23. Zuletzt war 2016/17 in den ersten beiden Monaten mehr Weizen exportiert worden, nämlich 1,51 Mio. t.

Zugleich wurde aber auch mehr Weizen importiert als in den Vorjahren, und zwar für die ersten beiden Monate eines Wirtschaftsjahres die Rekordmenge von rund 865.200 t. Im Vorjahr waren es im Juli und August insgesamt 772.500 t und ein weiteres Jahr zuvor 587.400 t gewesen. Selbst zum Start des Dürrejahres 2018 war deutlich weniger Weizen eingeführt worden, nämlich lediglich 678.000 t. Seinerzeit waren im Juli und August allerdings insgesamt auch nur 689.000 t Weizen ins Ausland geliefert worden. age

Ukraine steigert
Getreideexporte kräftig

Die Ukraine hat in den ersten drei Quartalen dieses Jahres ihre Agrarexporte deutlich ausgebaut. Laut staatlichem Zolldienst sind die Ausfuhren von Januar bis September 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,9 Mio. t oder 25 % auf 48,9 Mio. t gestiegen. Das war möglich durch die Wiederaufnahme der Schiffstransporte über das Schwarze Meer. Rund 89 % der Agrarlieferungen wurden auf dem Seeweg befördert. Beim Landtransport bevorzugten die Exporteure die Schiene, der Lkw-Transport machte nur 2 % aus.

Getreide ist weiter der wichtigste Devisenbringer für die Ukraine. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden 42,3 Mio. t im Wert von 7,1 Mrd. US-$ (6,6 Mrd. €) exportiert. Die Ölsaatenexporte brachten mit 5 Mio. t Einnahmen von 2,2 Mrd. US-$ (2,0 Mrd. €).

Die Ausfuhren in die Türkei hatten einen Anteil von 1,98 Mrd. US-$ (1,84 Mrd. €) von Jahresbeginn bis September 2024. Der größte Exportmarkt für ukrainische Agrarprodukte ist die EU, wohin 57 % der Ausfuhren gehen.

Im August hatte das Kiewer Agrarressort mit wichtigsten Akteuren am Getreidemarkt eine Absichtserklärung geschlossen, die für das Wirtschaftsjahr 2024/25 eine Obergrenze für die Weizenexporte von 16,2 Mio. t vorsieht.

Die russischen Angriffe auf ukrainische Schwarzmeerhäfen führten zu einem Anstieg der Getreidepreise auf den Weltmärkten.  age

Özdemir zieht es in die Landespolitik

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Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will Ministerpräsident in Baden-Württemberg werden. Der Grünen-Politiker hat am Freitag voriger Woche seine Bereitschaft erklärt, als Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl im Frühjahr 2026 anzutreten. Sein Amt als Bundeslandwirtschaftsminister wird Özdemir behalten. Er steht seit dem 8. Dezember 2021 an der Spitze des Agrarressorts. Die nächste Bundestagswahl findet aller Voraussicht nach am 28. September 2025 statt. Özdemirs Entscheidung war seit Längerem erwartet worden. In Baden-Württemberg bewirbt sich Özdemir um die Nachfolge von Winfried Kretschmann (Grüne). Ob Özdemir in die Fußstapfen des Landesvaters Kretschmann treten kann, ist momentan fraglich. Aktuellen Umfragen zufolge liegen die Grünen mit einem Stimmenanteil von 18 % derzeit 16 Prozentpunkte hinter der CDU.

EU-Länder könnten Spielräume stärker nutzen

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Die Agrarumweltpolitik ist in der aktuellen GAP effizienter als in der vergangenen Förderperiode. Diese Zwischenbilanz wurde in den 13. Göttinger Gesprächen zum Agrarrecht gezogen. Das BMEL wird in seiner Haltung zur GAP als zu traditionell angesehen.

Ambivalent fällt laut geschäftsführendem Direktor des Instituts für Landwirtschaftsrecht der Universität Göttingen, Prof. José Martinez, die Zwischenbilanz der aktuellen Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) aus. Im Hinblick auf die Inhalte äußerte sich Martinez am Montag im Anschluss an die 13. Göttinger Gespräche zum Agrarrecht „vorsichtig positiv“. Im Vergleich zum ineffizienten Greening der Vorgänger-GAP seien die ökologischen Instrumente gut differenziert und böten den Mitgliedstaaten ein großes Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten, das sie jedoch nur unzureichend nutzten. Darin sieht der Wissenschaftler das Kernproblem der gegenwärtigen GAP. Martinez wies darauf hin, dass im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) das Denken nach wie vor durch die bisherige GAP-Tradition geprägt sei. Danach sei die Rolle der Mitgliedstaaten auf eine bloße Umsetzung der Brüsseler Beschlüsse reduziert worden. Demgegenüber zeige das österreichische Modell, wie durch eine kreative Nutzung der Zwei-Säulen-Struktur die Effizienz der GAP optimiert werden könne. Förderung öffentlicher Güter Laut Prof. Sebastian Lakner von der Universität Rostock ist das neue Umsetzungsmodell der aktuellen GAP gut geeignet für die Weiterentwicklung der Grundidee „Förderung von öffentlichen Gütern“. Einer strukturellen Änderung bedürfe es nicht. Lakner sieht allerdings Optimierungsbedarf beim Ausbau der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) in der Zweiten Säule sowie bei der Verfeinerung der Ökoregelungen. Die gekoppelten Zahlungen seien im Lichte der Umweltziele als schädlich anzusehen und daher möglichst zu reduzieren. Frei werdende Mittel sollten laut Lakner in großen Transformationsbereichen wie dem Moorschutz oder dem Umbau der Nutztierhaltung eingesetzt werden. System der Direktzahlungen Kritisch äußerte sich Lakner zum System der Direktzahlungen. Zwar sei das Einkommensziel unbestritten, es müsse jedoch konkretisiert werden. Der Wissenschaftler hält den bisherigen Bezug auf das Betriebseinkommen für ungeeignet, da es nur ein unvollständiges Bild der Einkommenssituation des landwirtschaftlichen Haushaltes darstelle. Vor diesem Hintergrund müsse die gegenwärtige Funktion der Direktzahlungen hinterfragt werden. Hinzu komme die unklare Steuerungswirkung im Verhältnis zwischen Landeigentümern und Pächtern. Zugleich müsse bedacht werden, dass die GAP ein Instrument der öffentlichen Wirtschaftspolitik sei und nicht der Sozialpolitik. Die Bedürftigkeit der landwirtschaftlichen Familien sei daher nicht zwingend das Leitbild der GAP. age

Sauenhaltung zwischen Zuversicht und Zukunftsangst

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Die emotionale Verfassung der Sauenhalter in Schleswig-Holstein schwankt zwischen Zuversicht und Zukunftsangst. Deutlich wurde dies während der Mitgliederversammlung des Netzwerks Sauenhaltung Schleswig-Holstein in Rendsburg: Bei den Vorstandswahlen erklärten sich überraschend viele junge Schweinehalter bereit, Verantwortung zu übernehmen. Auf der anderen Seite weiß eine Reihe von Mitgliedern nicht, wie sie die geforderten Stallumbauten bezahlen sollen.

n den Konferenzsaal im Hotel ConventGarten strömten am vergangenen Donnerstag 80 Mitglieder und Gäste. Das Vorstandsteam um Sprecherin Dagmar Klingelhöller hatte für die Mitgliederversammlung ein spannendes Vortragsprogramm mit ungewöhnlicher Besetzung organisiert. Das Podium enterte zunächst eine Journalistin vom „Spiegel“: Maria Marquart, Redakteurin des Nachrichtenmagazins seit 2010, hatte Dagmar Klingelhöller im Rahmen einer Reportage vor rund zwei Jahren auf ihrem Betrieb kennengelernt. Thematisiert wurde dort die Frage, die viele Sauenhalter auch aktuell beschäftigt: Wie soll die Transformation zu mehr Tierwohl finanziert werden? Eine eindeutige Antwort hatte die Redakteurin aus dem Wirtschaftsressort, die auf einem Milchviehhof in Bayern aufgewachsen ist, aber nicht mitgebracht. Positiv aus ihrer Sicht: Die Bauernproteste Anfang dieses Jahres lösten bei den Verbrauchern viel Zuspruch aus. „Auslöser für die Sympathien war bei vielen die Meinung, endlich zeigt es jemand denen da oben“, sagte Maria Marquart. Sie glaubt aber nicht, dass nach einer Abwahl der Ampel-Regierung der Druck auf die Schweinehalter nachlassen werde. Geopolitische Verschiebungen sorgen aus Sicht der „Spiegel“- Journalistin dafür, dass etwa China kein Exportschlagerland mehr sei, weil dort eigene Kapazitäten aufgebaut würden. Zudem ist der Verbrauch von Schweinefleisch im Inland massiv eingebrochen – um 34 kg auf nur noch 24,5 kg pro Kopf und Jahr. Dennoch glaubt sie, dass etwas in Gang gekommen sei, die Verbraucher nähmen wahr, dass Tierwohl nicht für günstige Preise zu haben sei. Viel positive Bewegung auf dem Markt sieht Peter Jürgens nach der Einführung des Herkunftszeichens Deutschland. „Wir wollen das Zeichen breit auslegen, wir hoffen, es wird die Siegelflut eindämmen und als neues einheitliches Zeichen eine ähnliche Wirkung entfalten wie früher das CMA-Siegel“, erklärte der Geschäftsführer der Zentrale Koordination HandelLandwirtschaft (ZKHL). In anderthalb Jahren Arbeit wurden eine Branchenvereinbarung geschlossen, ein Regelwerk ausgearbeitet und Prüfungskontrollen entwickelt. Seit September ziert das Label, das einen Trecker auf schwarz-rot-goldenen Ackerfurchen zeigt, bereits etliche Produkte in vielen Supermärkten. Das Herkunftszeichen beispielsweise für Schweinefleisch wird vergeben, wenn Geburt, Aufzucht und Mast der Tiere sowie Schlachtung, Zerlegung, Verarbeitung und Verpackung in Deutschland erfolgen. 160 Teilnehmer seien beim Herkunftszeichen Deutschland am Start, 40 weitere stünden in der Pipeline, so Jürgens. „Das sind sehr positive Entwicklungen“, freute sich der ZKHL-Geschäftsführer. Engagiert umsetzen will das neue Herkunftszeichen die Supermarktkette Kaufland. „Wir brauchen Transparenz“, betonte Anna Spiess, im Unternehmen Leiterin Nachhaltigkeit Einkauf. Rund 1.000 Produkte werden bei der Kette mit 770 Filialen in Deutschland mit dem neuen Label ausgezeichnet. Darüber hinaus setzt Kaufland beim Schweinefleisch mindestens auf die Haltungsstufe 3. „Wir bieten den Produzenten langfristige Lieferverträge, auch in Norddeutschland, und das kommt gut an“, sagte Spiess. Sie freute sich zudem über eine Ankündigung von Katrin Lütjen: Die Abteilungsleiterin im schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministerium versprach in ihrem Grußwort Erleichterungen für Stallumbauten. Künftig soll für die Stallausläufe Verfahrensfreiheit gelten. In Sachen Stallneu- oder Umbauten wegen der neuen Tierwohlgesetzgebung sehen aber viele Akteure schwarz: Laut Umfragen, die auch das Netzwerk Sauenhaltung durchführte, will die Hälfte der Schweinemäster aufhören. Mehrere Sauenhalter machten auf der Mitgliederversammlung deutlich, dass die Kosten für sie nicht zu stemmen seien. „Wenn ich bei der Bank einen Kredit will, lachen die mich doch aus“, sagte ein Landwirt. Grundsätzlich sind laut Dagmar Klingelhöller die Sauenhalter für Um- oder Neubaumaßnahmen. „Das muss aber bezahlt werden, das können wir nicht aus dem laufenden Betrieb finanzieren“, betonte die Netzwerksprecherin. In der 2018 gegründeten Interessenvertretung gab es auch Grund für gute Laune: Mit Hannes Bährs, Torben Hansen, Merle Peters, Leonie Siems und Ruben Soth wurden gleich fünf junge Sauenhalter in den erweiterten Vorstand inklusive Steuerungsgruppe gewählt. Im Amt bestätigt wurden Dagmar und Dr. Andreas Klingelhöller, Peter-Georg Witt, Alwin und Peter Kreimer sowie Michael Roskothen. Sven Tietgen

Hansen will nicht noch mehr Umweltgesetze

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Neben Beihilfen und Markterlösen kann sich der zukünftige Agrarkommissar auch eine Entlohnung für Carbon-Farming vorstellen. Christophe Hansen wirbt dafür, den Generationswechsel in der Landwirtschaft mit Beihilfen zu forcieren. Chancen sieht er in einem EU-Beitritt der Ukraine.

Die designierten EU-Kommissare haben erste Fragen der EUParlamentarier beantwortet, bevor am 4. November die Anhörung, das sogenannte Grillen, vor dem Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss stattfindet. Der für den Posten des EU-Agrarkommissars nominierte Christophe Hansen spricht sich für neue Einkommensquellen in der Landwirtschaft aus. Neben dem Einkommen über die Markterlöse und öffentliche Beihilfen könnten Alternativen wie die Bezahlung für Umweltleistungen – konkret nennt er Carbon-Farming – einen größeren Beitrag zum Einkommen der landwirtschaftlichen Betriebe leisten, so der aktuell noch amtierende Europaabgeordnete in seinen Antworten auf einen Fragenkatalog aus dem Landwirtschaftsausschuss des Europaparlaments. Dieser gilt als Vorbereitung für die persönliche Anhörung am 4. November. Zugleich stellt Hansen klar, dass ein wesentliches Ziel der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) die Sicherung des Einkommens der Landwirte bleiben solle. Direktzahlungen nennt er in diesem Zusammenhang allerdings nicht explizit. EU-Gelder sollten aus Sicht des designierten Agrarkommissars mehr Anreize für Ökosystemleistungen liefern und kleineren Landwirten zugutekommen. Statt neuer Gesetzesvorschläge zum Umweltschutz glaubt Hansen daran, dass bestehende Gesetze besser umgesetzt werden sollten. Darüber hinaus hat er sich auch die Stärkung der Position der Landwirte in der Lebensmittelkette auf die Fahnen geschrieben. Des Weiteren ist für den Luxemburger die Erneuerung der Generationen in der Landwirtschaft ein besonders wichtiges Thema. Dementsprechend müsse die Unterstützung für Junglandwirte verbessert werden. Hansen zufolge ist dies eine der entscheidenden Zukunftsfragen des Sektors. Nachdrücklich unterstreicht er die Rolle der Frauen im ländlichen Raum. Ihr Zugang zu GAP-Förderung und Krediten müsse deutlich erleichtert werden. Nach seiner Meinung zum EUBeitritt weiterer Mitgliedstaaten gefragt, konstatiert der EVP-Politiker, dass die EU vor allem durch die Aufnahme der Ukraine als geostrategischer Akteur im Agrarsektor gestärkt werden würde. Konkret könne die Rolle bei der Unterstützung der globalen Ernährungssicherheit ausgebaut werden. Auch die strategische Autonomie der EU bei der Versorgung mit Lebens- und Futtermitteln sowie Biomasse würde steigen. Dies gelte auch im Hinblick auf die Verfügbarkeit wertvoller Agrarflächen. Gleichzeitig weist Hansen auf die Herausforderungen für das bisherige Fördersystem hin. Er zeigte sich allerdings zuversichtlich, dass diese wie bereits bei früheren Erweiterungsrunden gestemmt werden könne. Nicht zum ersten Mal müsse in der EU über die Zukunft der GAP nachgedacht werden. age

Özdemir macht Druck für EUDR

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Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) treibt die nationale Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) voran. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) begründet den frühen Start der Umsetzung damit, dass nur so ein geordnetes Verfahren mit entsprechender Anhörung aller Betroffenen möglich sei.

Mit dem geplanten Gesetz zur nationalen Durchführung soll festgelegt werden, wer in Deutschland für die EUDR zuständig ist, sobald diese in den Mitgliedstaaten angewendet werden muss. Der Koalitionspartner FDP und Verbände, darunter die Familienbetriebe Land und Forst, kritisieren das Vorgehen des Ministers als überhastet. Özdemir wies darauf hin, dass mit der Verschiebung der EUDR Zeit gewonnen werde, die genutzt werden müsse: „Wir müssen in Deutschland vorbereitet sein, wenn die europäische Verordnung angewendet werden muss, damit Unternehmen und Verbraucher nicht das Nachsehen haben.“ Für die FDP-Agrarsprecherin Ulrike Harzer ist der frühe Zeitpunkt der Anhörung „in keinster Weise nachvollziehbar“. „Wir können nicht über die nationale Umsetzung diskutieren, noch bevor europäische Grundlagen geklärt sind“, warnte die Liberale. Deutschland sei ein Niedrig-Risikoland in Sachen Entwaldung und müsse auch so eingestuft werden, sagte Özdemir an die Adresse der EU-Kommission. Für ihn sei die Verordnung ein „Meilenstein im internationalen Waldschutz“. Jetzt gehe es darum, gemeinsam die durch die Verschiebung gewonnene Zeit zu nutzen, um eine praktikable und bürokratiearme Umsetzung für die Wirtschaft und Waldbesitzende zu ermöglichen. Oberste Priorität hat für den Minister, Störungen der Lieferketten zu verhindern. Zudem dürfe es bei der Umsetzung keine unnötige Bürokratie geben. Durch den nunmehr eingeleiteten Start der Anhörung gebe man den Ländern und Verbänden Zeit und Möglichkeit, ihre Positionen einzubringen. Der Vorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst, Max von Elverfeldt, warf dem Bundeslandwirtschaftsministerium ein überhastetes Vorgehen vor: „Statt die Zeit zu nutzen, um praktikable Lösungen zu finden und übermäßige Bürokratie zu verhindern, drängt das Ministerium auf eine überstürzte Umsetzung, die für Unternehmen und Waldbesitzer erhebliche Unsicherheiten schafft.“ Derzeit werde auf europäischer Ebene noch darüber verhandelt, wie die Verordnung praxistauglich gestaltet werden könne. Besonders kritisch ist laut von Elverfeldt die extrem kurze Frist, in der Stellungnahmen von Verbänden und Ländern eingeholt werden sollten. Das setze alle Beteiligten unter unnötigen Druck und gefährde die sorgfältige Auseinandersetzung mit den komplexen Anforderungen der Verordnung. Erforderlich seien eine längere Frist und eine fundierte Diskussion als Voraussetzung, die EUDR praxisnah und bürokratiearm zu gestalten. age

Effiziente Produktion und klimafreundliche Lebensmittel

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Die deutsche Yara-Tochter stellte anlässlich einer Online-Pressekonferenz Strategien vor, mit denen der Düngemittelkonzern die Lebensmittelproduktion effizienter machen und die Produktionsbedingungen für die Landwirte vereinfachen will.

Geschäftsführer Marco Fleischmann machte deutlich: „Die Landwirtschaft befindet sich in einem Spannungsfeld: Sie soll sichere Lebensmittel in guter Qualität erzeugen, dabei Ressourcen und Umwelt schonen. Wir sind angetreten, diesen Zielkonflikt aufzulösen.“ Als Düngemittelhersteller sehe man sich in der Pflicht, vor allem die CO2-Emissionen aus der Produktion und Ausbringung mineralischer Düngemittel anzugehen. Sie seien in der Getreideproduktion die Hauptverursacher von Treibhausgas (THG)-Emissionen – demzufolge liege hier auch das größte Potenzial zur Einsparung. Dies beginne bei der Düngerherstellung, erklärte Fleischmann: In Europa produzierter Stickstoffdünger habe einen nur halb so großen CO2-Fußabdruck, da hier Katalysatoren zur Abscheidung von Lachgas verwendet würden. Importe, etwa aus Russland, woher seit Beginn des Ukraine-Krieges etwa 20 % der deutschen N-Dünger stammten, seien also nicht nur moralisch fragwürdig, sondern brächten auch erhebliche THG-Lasten mit.

CO2 wird verpresst

Weiteres Einsparpotenzial, so Fleischmann, plane Yara ab der Saison 2026/27: Dann solle bei der Produktion anfallendes CO2 aufgefangen und mittels Carbon Capture and Storage (CCS) gespeichert werden. Damit soll in einem Werk in den Niederlanden begonnen werden. Das abgeschiedene CO2 werde verflüssigt und in Norwegen verpresst. Neue Werke in den USA würden ebenfalls mit der Technologie ausgestattet. Zu guter Letzt soll es mithilfe Erneuerbarer Energien gelingen, den CO2-Fußabdruck (Grüner) Dünger um bis zu 90  % zu senken. Ein Werk in Norwegen produziere bereits solche Düngemittel, allerdings wegen der unzureichenden Verfügbarkeit Grünen Wasserstoffs bislang nur wenig.

Hohes Reduktionspotenzial

Neben der CO2-sparenden Herstellung sei auch die verlustfreie Anwendung auf dem Betrieb von Bedeutung. N-Verluste ließen sich vermeiden, indem die N-Ausnutzungseffizienz steige  – so hätten Umwelt, Landwirt und Marktfrucht gleichzeitig Vorteile. Derzeit liege die Stickstoffnutzungseffizienz durchschnittlich bei 64  %, das bedeute, dass 64  % des gedüngten N wieder vom Feld gefahren würden. „Das Optimum“, so Fleischmann, „liegt etwa bei 80 bis maximal 90 Prozent, danach nimmt die Bodenfruchtbarkeit zu sehr ab. Hier ist also noch Luft.“ Nötig seien hier eine ausgewogene Düngung, bedarfsgerecht, zum richtigen Zeitpunkt und in Teilgaben, sowie die Minimierung von Verlusten mithilfe von Nitrifikationsinhibitoren – für all diese Aufgaben habe Yara Konzepte im Angebot. Einige davon, wie den altbekannten NSensor, schon lange. Neu sei, dass diese Konzepte unter einer neuen Marke zusammengefasst würden. So wolle man dem Landwirt helfen, die Emissionsminderung seines Anbaus deutlicher zu erkennen und zu beeinflussen. Die Marke mit dem Namen CO(2) MPACK erlaube es, ähnlich wie bei den Energieeffizienzklassen von Elektrogeräten, Pakete mit bestimmter Umweltauswirkung anzuwenden. Mit der höchsten dieser Klassen, CO(2)MPACK A, sei ein CO2-Reduktionspotenzial im Weizenanbau von bis zu 51 % zu erzielen, erklärte Fleischmann. „Natürlich sind Grüne Dünger nicht nur knapp, sondern auch zwei- bis dreimal so teuer. Aber jeder kann mit CO(2)MPACK mit relativ niedrigem Kosteneinsatz seine CO2-Emissionen reduzieren.“ Ihm sei bewusst, dass man diese Kosten nicht der Landwirtschaft allein aufbürden könne: „Wir stellen uns vor, dass in der Wertschöpfungskette alle zusammenarbeiten, bis hin zum Verbraucher.“

Stressfaktoren auffangen

Eine hohe N-Nutzungseffizienz sei nur mit gesunden, ausgewogen versorgten Kulturpflanzen möglich. Hier habe Yara in den vergangenen Jahren investiert, wie Felix Faistlinger erläuterte. Er berichtete über die neuen Werkzeuge für den erfolgreichen Pflanzenbau von Yara: Biostimulanzien aus der YaraAmplix-Familie. Eigens entwickelte Screening-Methoden, Verfahren zur Bewertung von Substanzen und vor allem spezifische Untersuchungen zu den Wirkungsweisen (Mode of Action) von Einzelsubstanzen und Kombipräparaten hätten neue Erkenntnisse möglich gemacht, erklärt Faistlinger: „Das Verständnis der Mode of Action ist deutlich gewachsen. Wir haben herausgefunden, dass es bei der Wirksamkeit nicht auf die Einzelkomponenten ankommt, sondern auf das Verständnis für Wirkung und Kombination der Inhaltsstoffe.“ Die Haltbarkeit der Produkte hänge vom Extraktionsverfahren ab, um bioaktive Substanzen schonend herauszufiltern. „Grundsätzlich gewähren wir eine Qualitätsgarantie von zwei Jahren.“ Die Produktgruppe decke zahlreiche Kulturen ab, erklärte Faistlinger, etwa beim Produkt Flostrel: „Das Algenprodukt mit Nährstoffzusätzen verbessert die Blüte und steigert die Fruchtbildung. Es hat sich in Soja, Weizen, Raps, Reis, Gerste, Apfel, Zitrone oder Tomate bewährt.“ Den Preis für eine Anwendung bezifferte er auf 18 €/ha. Insgesamt hätten die acht Produkte der neuen Familie ihre Wirksamkeit in 26 Kulturen unter Beweis gestellt. 318 Feldversuche erbrachten durchschnittliche Ertragssteigerungen von 5,8 %. Martin Herchenbach stellte die YaraPlus-Plattform vor, auf der künftig alle digitalen Angebote für Landwirte und Landhändler gebündelt bereitgestellt werden. „Sie enthält alle agronomischen Werkzeuge, Dienstleistungen und Expertenwissen von Yara rund um die Düngung. Eine Anmeldung für alle Tools, die einheitliche Menüführung und nahtlose Datenübertragung – all das macht die Arbeit effektiver und zeitsparender.“

Plattformen verschmelzen

Gestartet sei das Angebot im Februar: „Acht Monate nach der Einführung haben wir einige Tausend Nutzer, die laut einer repräsentativen Umfrage zufrieden mit dem Angebot sind“, sagt Herchenbach. Geplant sei, die App bis Jahresende auch in deutschen App-Stores bereitzustellen. Anfang 2025 würden YaraPlus und Atfarm, das Angebot zur teilflächenspezifischen Düngung, zu YaraPlus Atfarm verschmolzen. In Atfarm angelegte Schläge können so mit den anderen Elementen genutzt werden. Atfarm sei bereits mit dem John Deere Operation Center verbunden, auch diese Anwendung werde mit in YaraPlus Atfarm übernommen. Catrin Hahn

Grafik: Yara

Alle Jahre wieder – Kälber auf den Winter vorbereiten

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Die Kälbergesundheit ganzjährig konstant aufrechtzuerhalten, stellt jeden Betrieb vor eine große Herausforderung. Immer noch liegt die Kälbersterblichkeit bei durchschnittlich 7 %. Betrachtet man die Zahlen in Schleswig-Holstein, so ist zumindest im Jahr 2023 ein leichter Rückgang gegenüber den Vorjahren zu beobachten. Um die Kälbergesundheit weiterhin zu optimieren, sollte mit Beginn der kalten und nassen Monate jeder Betrieb sein Kälbermanagement erneut überprüfen.

Eine optimale Versorgung nach der Kalbung mit hochwertigem Kolostrum, saubere Einstreu und umfassende Stallhygiene sind selbstverständlich und unerlässlich für eine gute Kälbergesundheit und niedrige Kälberverluste.

Frieren bedeutet Energieverlust

Kälber haben vor allem in den ersten Lebenswochen einen höheren Wärmebedarf als ausgewachsene Kühe. Wenig Fettreserven machen eine Wärmeisolation kaum möglich. Ebenso fehlt die Verdauungswärme, die in einem bereits ausgebildeten Pansensystem erzeugt werden würde. Auch die körperliche Aktivität der Kälber ist im jungen Alter noch gering, weshalb eine optimale Klimagestaltung noch mehr an Bedeutung gewinnt. Die Optimaltemperatur, also die thermoneutrale Zone eines Kalbes, liegt zwischen 15 und 25 °C.

Ab 15 °C benötigt das Kalb keine zusätzliche Energie für die eigene Thermoregulation. Die normale metabolische Aktivität und die Bewegung des Kalbes reichen aus. Fallen die Temperaturen unter 15 °C, steigt die Krankheitsanfälligkeit der Kälber. Bei Temperaturen unter 10 °C leiden neugeborene Kälber unter Kältestress. Deshalb ist es im Winter dringend notwendig, das Kalb nach der Geburt zu trocknen, damit das Fell isolieren kann. Optional kann im Abkalbebereich eine „Trockenbox“ eingerichtet werden, die das Kalb direkt nach der Geburt vor dem Einzug in die Kälberhütte bezieht.

Tief eingestreute Kälberiglus sorgen für ausreichende Wärmeisolierung auch bei niedrigen Temperaturen. Foto: Dr. Imme Dittrich

Bei der Igluhaltung im Freien ist eine ausreichende und trockene Einstreu essenziell. Hierbei hilft eine Orientierung an dem Nesting Score: Je besser sich die Kälber im Stroh nestartig einbetten können, desto höher ist dieser Wert. Beim Nesting Score 3 versinken die Beine im Stroh und sind im Liegen nicht mehr zu sehen. Nur so kann die Einstreu ausreichend isolieren und Kälberverluste minimieren. Bei sehr niedrigen Außentemperaturen und kranken Tieren können Kälberdecken nicht nur im Außenbereich, sondern auch innerhalb von Stallgebäuden zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur und somit zu weniger Energieverlusten beitragen. Bei der Verwendung von Kälberdecken ist Folgendes zu beachten:

Zu den größten Risiken für Erkrankungen bei Kälbern zählen nicht nur die im Herbst und Winter niedrigen Temperaturen, sondern auch häufig auftretende große Temperaturschwankungen in Verbindung mit kalter Luft, die bei Wind auf die Kälber trifft. Bei der Igluhaltung im Außenbereich können ein Umsetzen der Iglus oder ein Windschutz an der Überdachung Abhilfe leisten, um aufkommenden Wind abzuhalten. In Gruppenhaltungen haben sich Deckel über den Liegebereichen der Kälber bewährt, da sich die Kälber jederzeit vor herabfallender Luft und Zugluftbewegung schützen können. Hier sollte überprüft werden, ob die Deckel der Nester wandbündig sind, mit den Seitenwänden dicht abschließen und nicht zu hoch über dem Boden angebracht sind.

Trockenkalt besser als feuchtwarm

Atemwegserkrankungen gehören zu den häufigsten Abgangsursachen junger Kälber und führen auch später zu kostenintensiven Leistungseinbußen der Aufzuchttiere und Milchkühe. Zusammen mit niedrigen Temperaturen und Zugluft führen hohe Ammoniakkonzentrationen zu einer hohen Anfälligkeit gegen Krankheitserreger aller Art. Ist der Ammoniakgeruch für die menschliche Nase wahrnehmbar, ist die Konzentration bereits so hoch, dass die Kälberlunge geschädigt werden kann. Abhilfe schaffen hier nur ein verkürztes Entmistungsintervall und eine bessere Entlüftung, sofern diese baulich möglich ist.

Tränke sollte im Winter angepasst werden

Kälber haben im Winter einen erhöhten Energiebedarf und einen um 20 % höheren Erhaltungsbedarf. Dieser muss über die Fütterung und die Kalorienzufuhr gedeckt werden. Bei einer restriktiven Tränke sollten die Tränkmenge und -häufigkeit erhöht werden. Sind die Temperaturen langfristig unter dem Gefrierpunkt, kann die Tränkmenge bis zu 30 % gesteigert werden. Ebenso empfehlenswert ist die Einführung einer dritten Mahlzeit. Besonders nachts sollte kein Kalb einen leeren Milcheimer vorfinden. Werden die Mengen des Milchaustauschers erhöht, ist in jedem Falle die Empfehlung der Hersteller zu beachten, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.

Bei der Ad-libitum-Tränke ist die Erhöhung der Menge zwar nicht notwendig, dennoch dürfen Eimer und Nuckel nicht einfrieren. Hier bieten sich Übergangslösungen wie etwa Neoprenüberzüge über den Eimern oder eine temporäre Umstellung auf eine rationierte Intensivtränke an.

Auch die Rau- und Kraftfuttermenge ermöglicht den (älteren) Kälbern eine erhöhte Energieaufnahme. Besonders bei der Vorlage von feuchten Futtermischungen und Silagen ist jedoch darauf zu achten, dass sie frostfrei sind.

Tierkontrolle und Immunprophylaxe

Eine Mutterschutzimpfung gegen die häufigsten Durchfallerreger, Rota-, Coronaviren und Colibakterien, oder die Grippeimpfung bilden eine gute Immunprophylaxe, die dem Kalb helfen kann, seltener und weniger schwer zu erkranken.

Bei deutlichen Krankheitsanzeichen einzelner Kälber, zum Beispiel starkem Husten, flacher Atmung und deutlichem Durchfall, ist eine Separation in ein Krankenabteil empfehlenswert. Das Krankenabteil sollte keine offene Luftverbindung zu den übrigen Kälbern haben und eine Einstreufläche ohne Tretmistunterlage bieten.

Fazit

Kälberhaltung jedes Jahr aufs Neue überprüfen

Einstreumenge und Entmistungsintervalle erhöhen

Luftqualität und Luftfeuchtigkeit kontrollieren

nicht nur auf niedrige Temperaturen, sondern auch auf starke Temperaturschwankungen achten

Tierbeobachtung optimieren, frühzeitig reagieren und den Tierarzt hinzuziehen

Tränkeregime überdenken und mehr Energie zuführen

Projekt „Flugsaat“ – Aussaat bald per Riesendrohne?

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Der Fachausschuss Ausbildung und Beratung tagte Mitte Oktober in Rendsburg. Neben Berichten aus der Landwirtschaftskammer und dem Bereich Aus- und Weiterbildung und Beratung ging es diesmal um die Vorstellung eines neuen Projektes, das Ruben Soth bei der Landwirtschaftskammer betreut.

Am 1. Oktober startete das neue Europäische Innovationsprojekt (EIP) „Flugsaat – Aussaat von Zwischenfrüchten und Untersaaten per Drohne“. Es steht im Zusammenhang mit den großen Zukunftsthemen Klimaanpassungen, nachhaltige Bodenbearbeitung und Effizienzsteigerungen in der Landwirtschaft und soll Antworten geben und technische Lösungen erproben.

„Gerade die vergangenen Jahre mit vielen Niederschlägen und auch Trockenphasen haben gezeigt, dass wir uns schon mitten im Klimawandel befinden“, sagt Ruben Soth. Wetterextreme nähmen zu. In der Praxis zeige sich, dass die Aussaat im vergangenen Herbst verzögert stattgefunden habe oder Landwirte sogar wegen des vielen Regens auf Sommerungen hätten ausweichen müssen. Der Klimareport des Deutschen Wetterdiensts kommt zu dem Ergebnis: Starkregen und mehr warme Tage nähmen zu. Die Bedingungen des vorigen Anbaujahrs könne man nicht mehr als Zufall beschreiben.

Die Projektgruppe bei der Förderbescheidübergabe (v. li.): Dr. Karen Volkers (LKSH), Marc Stieper und Dr. Jürgen Buchholtz (GWS Nord), Julius Voss (Landwirt), Ruben Soth (LKSH), Jonas Fahrenkrog (SaatenUnion), Heiner Hartmann (Landwirt)Foto: Markus Hartmann

Statt Drille die Drohne?

In dem neuen Projekt soll nun erprobt werden, Zwischenfrüchte und Untersaaten künftig mit einer 2,80 x 3,08 m großen Drohne auszubringen. Die Drohne ermöglicht eine Verschiebung des Aussaatzeitpunkts. So kann die Zwischenfrucht bereits vor der Ernte in den stehenden Getreidebestand und die Untersaat erst kurz vor Reihenschluss des Maises ausgebracht werden. Das gibt der Zwischenfrucht einen Vegetationsvorsprung und ermöglicht eine Keimung auch an heißen Sommertagen. Durch die spätere Aussaat der Untersaat wird wiederum eine Konkurrenzsituation zur Hauptkultur vermieden.

Ruben Soth demonstriert, wie groß die Drohne ist.

Das Flugobjekt, das hier eingesetzt werden soll, ist einzigartig in Deutschland. Der 70-l-Saatguttank ist mit einem Wiegesensor ausgestattet. Wenn er leer ist, wird dies registriert, und die Drohne fliegt autonom zum Startplatz zurück, um Saatgut nachzufüllen. Sie fliegt mit Real Time Kinematik (RTK) auf Basis zuvor eingelesener Daten der Flächen auf Präzisionskarten. Nicht nur die rechtlichen Vorgaben sind beachtlich, auch ist für den Einsatz ein besonderer Drohnenführerschein erforderlich, da es die gängigen in der EU nicht erlauben, etwas von der Drohne abzuwerfen.

In dem Projekt arbeiten verschiedene Partner zusammen. Das Institut für landwirtschaftliche Verfahrenstechnik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) begleitet das Vorhaben wissenschaftlich. Aus der Praxis sind neun landwirtschaftliche Betriebe in verschiedenen Naturräumen Schleswig-Holsteins dabei. Außerdem wird das Projekt fachlich von der Saaten-Union, der Gewässerschutzberatung Nord sowie der Gewässerschutzberatung der Landwirtschaftskammer betreut. Gefördert wird das Projekt vom Land- und der EU. Die Laufzeit beträgt drei Jahre.

Die Mitglieder im Ausschuss zeigten sich begeistert. Ruben Soth schilderte, dass man sich erhoffe, Zwischenfrüchte und Untersaaten unabhängig von schlechten Bodenbedingungen ausbringen zu können – ohne Bodenverdichtung. Man könne auch nach Regen säen oder noch vor der Ernte.

Weitere Optionen für einen solchen Drohneneinsatz seien zudem die Düngung und die Spotspraytechnologie etwa in der Behandlung von Ampfer. Einsätze im Weinbau zum Pflanzenschutz in extremen Steillagen gebe es bereits. Vorstellbar seien auch gezielte Einsätze im Forst zur Verteilung von Pflanzpaketen in unwegsamem Gelände.

Soth erklärte, dass es in dem Projekt zunächst um die Entwicklung von Flugsaatmischungen gehe und um die Erstellung eines Leitfadens für den Einsatz dieser Flugsaattechnologie. Zeitgleich solle die Technik ökonomisch bewertet und mit den bisherigen Aussaattechniken verglichen werden. Die Drohne habe einen Anschaffungswert von rund 18.000 €. Zudem werden zwei Benzingeneratoren für die Stromgewinnung zum Aufladen der Drohnenakkus benötigt.

Innovation durch Wissenstransfer

Enno Karstens, Abteilungsleiter Bildung, Betriebswirtschaft und Beratung sowie Geschäftsführer des Ausschusses, machte deutlich, dass es in der Beratung der Kammer darum gehe, Wissenstransfer sicherzustellen. Mit Blick in die Zukunft und auf die Herausforderungen, vor denen der Agrarsektor und die Gesellschaft insgesamt stünden, befragte er die Ausschussmitglieder nach ihrer Einschätzung zu den großen, für die Praxis relevanten Themen, auf die eben auch eine etablierte Beratungs- und Weiterbildungseinrichtung wie die Landwirtschaftskammer schauen müsse.

Enno Karstens, Geschäftsführer des Ausschusses

Genannt wurden hier die Niederungsstrategie des Landes, das Thema vielfältiges Grünland in Kombination mit dem Thema Biodiversität sowie das Thema Klimabilanz. Eigenständiges Unternehmertum einzutauschen gegen eine Finanzierung ganzer Betriebszweige durch den Staat sei ein Schritt. Hier könne man leicht strategische Fehler machen, betonte Karstens. Die Landwirtschaftskammer bringt sich hier in Stellungnahmen auch gegenüber politischen Entscheidungsträgern ein.

Im Versuch habe Futterkamp zum Beispiel Klima­bilanzen gerechnet, und es gebe einen groß angelegten Fütterungsversuch zum Thema Methanausstoß bei Kühen. Hier setze die Kammer bewusst Akzente. In Ellerhoop werde im Bereich Energieeffizienz im Unterglasanbau beraten. Die Landwirtschaftskammer wolle in diesen Bereichen weiter stärken und Kompetenzen durch mögliche Kooperationen hinzufügen. Dabei werde ein abteilungsübergreifendes Arbeiten in der Landwirtschaftskammer forciert.

Der Ausschuss Ausbildung und Beratung der Landwirtschaftskammer informierte sich über das Innovationsprojekt (EIP) „Flugsaat“ und Zukunftsaufgaben der Ausbildung und Beratung. V. li.: Hans Heinrich Wulf, Dana Ohm (LKSH), Jens-Marten Paulsen, Dr. Janine Holm (Vorsitzende), Hans-Hermann Bunte, Maike Maaß, Olaf Stammer, Ute Volquardsen (Präsidentin), Folke Vol­lert und Enno Karstens (LKSH)Fotos (5): Daniela Rixen

Grüne-Berufe-Ausbildung digital

Dana Ohm, Fachbereichsleiterin Bildung, stellte die Entwicklungsfortschritte der Plattform „Azubi digital“ vor, welche frühestens 2026 am Start sein solle, da das Verfahren sehr aufwendig sei. Das neue Berufsbildungsvalidierungs- und Digitalisierungsgesetz (BVaDiG), das am 1. Januar 2025 in Kraft trete, verlange hier allerdings eine Zwischenlösung in der Debatte. Weiter ging Dana Ohm auf Änderungen der Dokumentationspflicht der Arbeitszeit für Auszubildende ein. Diese arbeitgeberseitige Verpflichtung sei noch nicht bei allen angekommen.

Dana Ohm berichtete aus dem Bereich der Ausbildung.

Die Zahlen der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge spiegele in vielen Berufen deutliche Rückgänge. Hier gelte es, in der Werbung für die Grünen Berufe nicht nachzulassen, betonte die Fachbereichsleiterin.

Kammerpräsidentin Ute Volquardsen hatte zu Beginn aus der Arbeit der Landwirtschaftskammer berichtet, dabei stellte sie unter anderem das Fördervorhaben im Gartenbauzentrum in Ellerhoop vor. Um die Baumschulwirtschaft in Schleswig-Holstein zu stärken und zukunftsfest aufzustellen, fördert die Landesregierung den Aufbau eines Modellbetriebs sowie die Einrichtung einer Koordinierungsstelle im Rahmen des Projekts „Nachhaltige Baumschulwirtschaft in Schleswig-Holstein“ mit 850.000 €. Koordiniert und durchgeführt wird das Projekt durch die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein am Standort in Ellerhoop.

Kammergeschäftsführer Dr. Klaus Drescher stellte die Finanzlage der Kammer dem Ausschuss vor (siehe Artikel „Beratung zur Hofübergabe aus der Frauenperspektive“). 

Ausschussvorsitzende Dr. Janine Holm (r.) mit Präsidentin Ute Volquardsen und Kammergeschäftsführer Dr. Klaus Drescher

Fazit

Das Kerngeschäft der Landwirtschaftskammer, die Beratung, Aus- und Weiterbildung, wird in Zeiten des Fachkräftemangels und angesichts der großen Veränderungen in der Branche und Gesellschaft nicht an Bedeutung verlieren. Es gilt hier, umso mehr die Entwicklungen vorzudenken und fachlich zu begleiten. Dabei ist die Landwirtschaftskammer durch innovative Projekte bestrebt, Innovationen zu erproben, zu bewerten und die Erfahrungen in die Praxis zu tragen.

Spitzwegerich – ein Rinderfutter?

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Im Zusammenhang mit den veränderten Witterungsverhältnissen im Ablauf eines Jahres durch den Klimawandel und mit notwendigen Konsequenzen zum Klimaschutz wird auch intensiv über Anpassungsstrategien im Futterbau diskutiert. Schwerpunkte sind der vermehrte Anbau trockenheitsresistenter Pflanzenarten und -sorten sowie eine größere Vielfältigkeit im Futterbau. In diesem Rahmen wird auch über Spitzwegerich als Rinderfutter diskutiert. Der folgende Beitrag soll dazu eine Anregung sein.

Spitzwegerich (Plantago lanceolate) gehört neben dem Breitwegerich (Plantago major) zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Spitzwegerich ist winterhart und mehrjährig. Das krautige Gewächs wird bis zu 50 cm hoch. Die lanzettlich geformten Blätter sind in einer Grundrosette angeordnet. Die Nutzung der grünen Pflanze erfolgt im Allgemeinen von Mai bis Oktober. Spitzwegerich verfügt über eine lange Pfahlwurzel, die somit das Wasser auch in tiefen Schichten erreicht. Spitzwegerich ist sehr hitzetolerant. Im gemäßigten Klima ist er sowohl im Flachland als auch in Höhen bis 1.700 m anzutreffen. Er wächst auf allen Böden und kommt in Wiesen, auf dem Acker, an Weg- und Waldrändern vor. Vom ursprünglich flach am Boden liegenden Kraut wurden durch züchterische Bearbeitung auch aufrecht wachsende Sorten geschaffen.

Spitzwegerich ist volkstümlich unter vielen Namen bekannt, wie Spießkraut, Ackerkraut, Schlangenzunge, Lungenblatt, Schafzunge sowie als Heilwegerich. Medizinisch nachgewiesene Heilwirkungen waren schon seit der Antike, in der germanischen Mythologie und im Mittelalter bekannt. Die Äbtissin Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) beschreibt ausführlich die heilende und wohltuende Wirkung. In Deutschland wird Spitzwegerich vor allem als Tee oder in Teemischungen sowie als Extrakt in Hustensäften und Heilcremes verwendet. Er ist auch in Kräutermischungen für Pferde und Heimtiere auf dem Futtermittelmarkt anzutreffen. Im Zusammenhang mit der Beurteilung des Kräuteranteiles in Weidemischungen wird die Bedeutung von Spitzwegerich für Rinder und Schafe schon seit längerer Zeit diskutiert.

Passabler Futterwert?

Die Futterwertzahl – Schmackhaftigkeit nach Klapp wird für Spitzwegerich mit 6 ausgewiesen (0 = giftig, 8 = sehr gut gefressen, zum Beispiel Weidelgras). Im ökologischen Zeigerwert nach Ellenberg wird als Feuchtezeiger (Vorkommen der Pflanzen hinsichtlich des Gradienten Bodenfeuchte, wobei 1 stark trocken, 5 mittelfeuchte Böden, 9 durchnässte, luftarme Böden bedeutet), Spitzwegerich mit 2 bis 5 eingestuft.

Aus alldem lässt sich ableiten, dass Spitzwegerich, sowohl hinsichtlich der Bodenansprüche als auch hinsichtlich der Wasserverhältnisse, sehr anpassungsfähig ist. Die Zusammensetzung zeigt Tabelle 1.

Bemerkenswert ist, dass schon vor über 50 Jahren Spitzwegerich nach der Weender Vollanalyse untersucht wurde. Spitzwegerich enthält große Mengen Kalzium, Natrium und Kalium. Die sehr hohe Schmackhaftigkeit der Blätter wird vor allem auf den hohen Natriumgehalt zurückgeführt. Es wird berichtet, dass Spitzwegerich bis 6,8 MJ NEL/kg TS erreichen kann und dass die Nutzungsfrequenz sehr hoch sein muss, da mit dem Schießen der Blütenstände der Futterwert drastisch zurückgeht.

Neben der positiven Wirkung von Spitzwegerich auf die Futteraufnahme sind folgende Hauptwirkungen zu nennen:

antibakteriell, entzündungshemmend (auch als das „pflanzliche Penicillin“ bezeichnet, Extrakte und Ähnliches schimmeln nicht)

antiviral

entspannende Wirkung (gegen Reizhusten)

gegen Schleimhautentzündungen (Mund- und Rachenraum, Atemwege)

Beschleunigung der Blutgerinnung

diuretische Wirkung

bei der Wundheilung Förderung der Epithelisierung

leberschützende Wirkung (zum Beispiel gegen Mykotoxine)

Einfluss auf den Stickstoff- und Eiweißstoffwechsel  nitrifikationshemmend

Im Spitzwegerich wurde eine Vielzahl sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe festgestellt:

Aucubin 0,3 bis 2,5 %

Catalpol 0,3 bis 1,0 %

Phenylethanoide 3,0 bis 8,0 %

Schleimstoffe (Arabinogalactane; Glucomammane)2,0 bis 6,0 %

Kaffeesäure 3,0 bis 8,0 %

Gerbstoffe 6,0 bis 7,0 %

Kieselsäure 1,0 bis 1,5 %
nur in den Blättern

Saponine 0,2 bis 1,0 %

Die beiden Iridoidglycoside Aucubin und Catalpol sind die wohl wichtigsten Inhaltsstoffe und ihr Vorkommen und ihre Wirkung wurden sehr intensiv untersucht. Sie zeigen deutliche Unterschiede im Gehalt auf verschiedenen geologischen Standorten und bei unterschiedlichen Herkünften (auch Sorten). Ihr Gehalt ist in jungen Blättern am höchsten. Wirkungen von Spitzwegerich auf tierindividuelle Reaktionen werden vorwiegend auf die Wirkung von Aucubin zurückgeführt.

In den USA, Australien und vor allem in Neuseeland wird Spitzwegerich als Rinderfutter eingesetzt. Er ist Bestandteil des Grünlandes mit 10 bis 15 % Anteil, wird aber auch siliert und in Kombination mit Grassilage gefüttert. Im Biobetrieb Forchheim im Erzgebirge erhalten 1.400 Kühe während der Vegetationsperiode als alleiniges Grobfutter Grünfutter. Die 250 ha Dauergrünlandflächen werden intensiv mit Weidelgras, Rot- und Weißklee sowie mit Spitzwegerich nachgesät. Zur Nutzung als Rinderfutter mit höheren Rationsanteilen wird Spitzwegerich in Neuseeland mit dem Zuchtziel bearbeitet, Sorten mit hohem Anteil an Blattmasse zu erhalten.

Weniger N in den Ausscheidungen?

Mit 30 % Spitzwegerich in der Trockenmasse der Ration gefütterte Milchkühe hatten eine signifikant niedrigere Stickstoffausscheidung im Harn, die Futteraufnahme war normal, Milchmenge und Milchinhaltsstoffe unverändert. Die Beweidung einer Grasmischung mit Spitzwegerich führte bei Milchkühen zu einer Reduzierung des Stickstoffgehaltes im Harn um 19 %. Spitzwegerich senkt nicht nur die Stickstoffkonzentration im Harn, sondern auch die gesamte Stickstoffausscheidung und hat positiven Einfluss auf die Emissionen von Lachgas und Nitrat. Nachgewiesen wurde auch die Hemmung der Nitrifikation im Boden, also die Umwandlung von Ammoniumverbindungen zu Nitrat.

Von Tröber, Schmidtke und anderen wird berichtet, dass Spitzwegerich auch als Partner von Luzerne und Kleegrasgemischen geeignet ist, die Klimaanpassungsfähigkeit zu erhöhen und den Austrag von Stickstoff ins Grundwasser zu verringern.

Die Wirkung von Spitzwegerich in Rationen für Mutterschafe und Milchkühe zeigt Tabelle 2.

Eine wertvolle Literaturstudie „Zum Einsatz von Spitzwegerich in Saatmischungen für Wechselgrünland“ liegt von Komainda et alii vor („Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft Grünland und Futterbau“, 2020). Hier werden die Bedeutung des Spitzwegerichs für den Futterbau und die Konsequenzen für Tier, Pflanze und Boden auf der Grundlage von über 30 Literaturquellen der Jahre 1983 bis 2020 ausgewertet mit der Schlussfolgerung: „Spitzwegerich besitzt somit Potenzial für die Entwicklung klimaschonender Anbausysteme unterschiedlicher Nutzungsrichtungen.“