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Mit der Ernennung von Cornelia Schmachtenberg (34) zur Landwirtschaftsministerin und Magdalena Finke (38) zur Innenministerin verordnet Ministerpräsident Daniel Günther (alle CDU) der Kieler Landesregierung eine Verjüngungskur. Er selbst hebe zukünftig den Altersschnitt im Kabinett, erklärte er am Dienstag auf der Pressekonferenz zur Regierungsumbildung. Auch die Frauenquote steigt mit dem Wechsel der Ressortspitzen auf 60 %. Günther setzt damit klare Signale Richtung Aufbruch und Modernisierung.
Aus der Regierungsverantwortung verabschieden sich in der kommenden Woche Werner Schwarz und Dr. Sabine Sütterlin-Waack. Während die Innenministerin bereits zu Beginn der Legislaturperiode erklärte, nicht bis 2027 mitregieren zu wollen, hat sich Schwarz offenbar in „vertrauensvollen Gesprächen“ mit Günther geeinigt, seinen Stuhl für die rund 30 Jahre jüngere Schmachtenberg zu räumen. Dass diese Einigung in einem konstruktiven Dialog zustande kam, ist glaubhaft und passt zu Schwarz‘ Führungsstil, sowohl als Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, als Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes als auch als Landwirtschaftsminister. Als Kompromissfinder zeichnete er sich unter anderem in der Zukunftskommission Landwirtschaft und im Dialogprozess zur Zukunft der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein aus.
Es gibt Kritiker, die den scheidenden Landwirtschaftsminister als „blass“ bezeichnen. Dabei sind die Ergebnisse seiner Arbeit durchaus sichtbar. Nach dem Aufbau eines neuen Ministeriums hat er die Umsetzung des Neun-Punkte-Plans von Ministerpräsident Günther zum Bürokratieabbau akribisch verfolgt. Mit dem Kompetenzzentrum für klimaeffiziente Landwirtschaft schuf er eine zukunftsorientierte Institution. Ja, er war nie ein Mensch der ganz lauten Töne. Allerdings musste er auch mit angezogener Handbremse agieren, da viele Themen der Landwirtschaft in Brüssel und Berlin entschieden werden. Zum anderen musste er in vielen Bereichen Kompromisse mit dem grün geführten Umweltministerium finden. Nicht von ungefähr fordert der Bauernverband Schleswig-Holstein, dass die Verantwortung für Wasserwirtschaft und Vertragsnaturschutzprogramme dem Landwirtschaftsministerium zugesprochen wird.
Pläne dazu gibt es aktuell nicht. Das bestätigte Günther auf Nachfrage des Bauernblattes. Entsprechend wird auch Schmachtenberg nur einen begrenzten Gestaltungsspielraum haben. Immerhin, die studierte Agrarierin ist vom Fach, kennt sich in Schleswig-Holstein aus und hat bereits als umweltpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Umwelt- und Agrarausschuss des Kieler Landtags gewirkt. Ob ihr das bei Meinungsverschiedenheiten mit Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) hilft, bleibt abzuwarten. Die Landwirtinnen und Landwirte in Schleswig-Holstein setzen darauf, dass sie ihre Interessen mindestens genauso gut vertritt wie Schwarz – und gern noch etwas „lauter“.
Im Heider Stadttheater feierte der Landjugendverband Schleswig-Holstein ein besonderes Jubiläum mit vielen Gästen, Ausgelassenheit und einem Blick auf Vergangenes und die Zukunft.
Monatelang hatte die Projektgruppe geplant, organisiert und vorbereitet. Ende Oktober war es so weit: Der Landjugendverband Schleswig-Holstein feierte sein 75-jähriges Bestehen im festlich geschmückten Stadttheater in Heide. Ein würdiger Rahmen für ein Jubiläum, das nicht nur die Geschichte, sondern vor allem den Zusammenhalt einer starken Gemeinschaft feierte.
Humorvoller Auftakt und starke Worte
Nach und nach trafen sie ein: Ehrengäste, ehemalige Vorsitzende, Weggefährten und aktive Landjugendliche aus allen Teilen des Landes. Bekannte Gesichter aus Kreisverbänden und Ortsgruppen, Vertreter befreundeter Verbände und natürlich die Geschäftsstelle sowie der Landesvorstand sorgten dafür, dass der Saal sich rasch füllte. Trotz Regen und begrenzter Parkplätze verlief der Einlass entspannt. „Landjugendlich pünktlich“ hieß es augenzwinkernd, denn der Beginn verzögerte sich nur um 10 min, was bei solchen Veranstaltungen durchaus im Rahmen liegt.
Ehrengäste, ehemalige Vorsitzende, Weggefährten und aktive Landjugendliche kamen nach Heide. Foto: Thore Groth
Marlies Muxfeldt und Sören Schatt eröffneten den Abend und hießen alle Gäste herzlich willkommen. Danach übernahmen die ehemaligen Vorstandsmitglieder Hannes Bumann und Tim Blöcker die Moderation – mit viel Charme, Humor und einer kleinen Showeinlage: Das Sakko musste kurzzeitig fallen, um das weiße Landjugend-Shirt darunter zu präsentieren. „So passt’s besser“, meinten die beiden und das Publikum war sofort auf ihrer Seite.
Im Anschluss folgten die Grußworte, landjugendtypisch kurzweilig, denn nach jeder Rede mussten sich die Redner noch ein paar spontanen Fragen der Moderation stellen. So entwickelte sich ein launiger Austausch auf der Bühne, in dem Erinnerungen, Anekdoten und aktuelle Themen ihren Platz fanden.
Erinnerungen und Wegbegleiter
Gemeinsam auf der Bühne standen Claudia Jürgensen (Präsidentin des LandFrauenverbands SH), Klaus-Peter Lucht (Präsident des Bauernverbands SH) und Ute Volquardsen (Präsidentin der Landwirtschaftskammer SH). Sie blickten auf ihre eigenen Anfänge in der Landjugend zurück; auf erste Projekte, neue Freundschaften und lange Partynächte. Mit einem Lächeln erinnerte sich Claudia Jürgensen an ihre erste Begegnung mit Tajo Lass, dem späteren ersten Vorsitzenden – natürlich beim Hüttenabriss. „Nicht lang schnacken, einfach anpacken“, lautete seine Devise, erzählte sie. Diese Tatkraft habe sie von Anfang an beeindruckt. Heute zollt sie den jungen Leuten großen Respekt, die Landwirtschaft und Ehrenamt miteinander verbinden: „Die Landjugend ist dabei ein großer Motivator!“ Auch sie selbst war einst mittendrin.
Die Landjugend-Vorsitzenden Marlies Muxfeldt und Sören Schatt eröffneten die Jubiläumsfeier.
Klaus-Peter Lucht hob die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Landjugend hervor und dankte auch für die Aktivität in der Ausschussarbeit. „Darauf können wir stolz sein und das soll auch so bleiben.“ Kurz zuvor hatte der Bauernverbandspräsident noch über seine eigenen Anfänge in der Landjugend berichtet, wobei vor allem spektakuläre Partynächte in Erinnerung geblieben seien. Auf die Frage, wie der Bauernverband weiblicher und jünger werden könne, warb Lucht dafür, Frauen noch stärker in Ausschüsse einzubinden, Netzwerke zu fördern und digitale Möglichkeiten zu nutzen – das sei ein Weg, um den Verband jünger und weiblicher zu machen.
Ute Volquardsen hob hervor, dass Parität und Gleichberechtigung in der Landjugend schon seit den 1950er Jahren ein Thema seien. „Das war damals wie heute ein prägendes Merkmal der Landjugend“, betonte sie und berichtete, wie sie damals als Jugendliche nach der Konfirmation mit ihrer Schwester zur Landjugend stieß.
Humor, Haltung und ein Hauch Nostalgie
Auch Staatssekretärin Anne Benett-Sturies, die Agrarminister Werner Schwarz (CDU) vertrat, gratulierte herzlich und lobte die Landjugend für ihr Engagement in der Bildungsoffensive des Landes. Sie sei ein verlässlicher Partner, wenn es um Zukunftsthemen gehe.
LandFrauenpräsidentin Claudia Jürgensen (v. li.), die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, Ute Volquardsen, und Bauernverbandspräsident Klaus-Peter Lucht blickten in ihrer Ansprache augenzwinkernd auf eigene Erlebnisse in der Landjugend zurück. Foto: Lisa Tödter
Für den Bund der Deutschen Landjugend sprach Bundesvorsitzender Lars Ruschmeyer – und wurde gleich zu Beginn gefragt, ob er denn dieses Jahr auch Mais gefahren habe. „Ja, und ohne mich festzufahren!“, gab er lachend zurück. Trotz zweier Autopannen auf dem Weg von Dresden nach Heide hatte er es noch rechtzeitig geschafft. In seiner Ansprache hob er hervor, wie aktiv Schleswig-Holstein in der Landjugendarbeit, auch im Bundesverband, sei – von der 72-Stunden-Aktion bis zu klaren politischen Positionen. „Aktiv, engagiert, am Puls der Zeit und dabei oft mit einer beneidenswerten Ruhe“, so fasste Lars Ruschmeyer seine Eindrücke zusammen. Diese Gelassenheit habe sich besonders beim Deutschen Landjugendtag im vergangenen Jahr in Jübek gezeigt, der für ihn zu den schönsten Erlebnissen zähle.
Danach übernahm mit Volker Haack ein früherer Landesvorsitzender das Mikrofon. Zwischen 1985 und 1987 stand er an der Spitze des Verbandes und brachte als Erinnerungsstück seinen alten Reisekoffer mit, der ihn früher zu Landjugendtreffen im In- und Ausland begleitet hat. „Damals wurde ich von meiner Mutter einfach angemeldet, das war rückblickend das Beste, was sie machen konnte“, erinnerte er sich mit einem Lachen.
Mit Humor berichtete er von den „Getränkesitten“ vergangener Zeiten und vom Wandel der Landjugend. „Heute ist vieles entspannter, damals war’s strenger, aber feiern konnten wir schon immer gut.“ Mit Humor nahm Volker Haak die Bürokratie aufs Korn, die er als Bürgermeister nur zu gut kennt. Manchmal, so seine augenzwinkernde Botschaft, täte ein bisschen mehr „einfach Machen“ gut – Projekte anpacken, statt sich in Formularen zu verlieren. „Wenn etwas gebaut ist, dann steht es eben und dann soll erst einmal jemand kommen und es wieder abreißen.“ Der Saal lachte zustimmend. Mit Nostalgie blickte Haack auf frühere Zeiten zurück, als sogar ein Flugzeug zur Grünen Woche nach Berlin genommen wurde. Nur 20 min dauerte der Trip in die Hauptstadt. Heute kaum vorstellbar, damals aber ein echtes Abenteuer.
Buffet, Zeitung und die längste Nacht
Nach so vielen Geschichten und Erinnerungen eröffnete Marlies Muxfeldt das Buffet und erklärte traditionell den „Bratenlauf“. Nach dem Festessen füllte sich das Foyer zusehends, denn jetzt trafen nach und nach die Landjugendlichen aus ganz Schleswig-Holstein ein, teils mit Bussen angereist, um gemeinsam zu feiern.
Ab 21 Uhr wurde das Stadttheater endgültig zur Partyzone. Es wurde getanzt, gelacht und gefeiert, und das bis weit nach Mitternacht, denn durch die Zeitumstellung dauerte die Nacht eine Stunde länger. Wer kurz durchschnaufen wollte, blätterte in der Jubiläumszeitung, die auf den Tischen auslag. Sie bot viele Fotos, Grußworte und einen spannenden Rückblick auf 75 Jahre Landjugendgeschichte.
Ein Abend, der im Gedächtnis bleibt
Das 75. Jubiläum war mehr als nur ein Fest. Es war ein Stück Landjugendgeschichte, lebendig erzählt und gefeiert von Menschen, die die Bewegung geprägt haben, damals wie heute.
Ein besonderer Dank gilt dem Stadttheater Heide, der Projektgruppe und allen, die diesen Abend möglich gemacht haben. Und so bleibt von dieser Feier nicht nur der Duft der köstlichen Rouladen in Erinnerung, sondern das Gefühl, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, die auch nach 75 Jahren nichts von ihrer Begeisterung verloren hat.
Im Stadttheater in Heide feierte der Landjugendverband Schleswig-Holstein sein 75-jähriges Bestehen. Foto: Thore Groth
Die Bundesregierung hält weiterhin an ihrem Vorhaben fest, Biomasse künftig nicht mehr als Erneuerbaren Energieträger im Stromsteuerrecht zu definieren. In einer Verbändeanhörung zum Gesetz zur Änderung des Energiesteuer- und des Stromsteuergesetzes im Finanzausschuss des Bundestages stießen diese Pläne am Montag weiterhin auf deutlichen Widerstand aus der Wirtschaft.
In ihrer Stellungnahme betonten die im Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) organisierten Bioenergieverbände, dass die Streichung von Biomasse aus der Definition Erneuerbarer Energien im Widerspruch zu unionsrechtlichen und nationalen Bestimmungen stehe. Sollten künftig nur noch Wind-, Solar-, Wasser- und Geothermieenergie berücksichtigt werden, verstoße dies gegen das unionsrechtliche Gleichbehandlungsgebot. Zudem würde die Reform die Systematik bestehender nationaler Regelwerke, etwa des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), unterlaufen. Die Bioenergie leiste einen wichtigen Beitrag zur Flexibilisierung und Stabilisierung der Stromnetze. Diese Rolle würde durch die geplante Neuregelung geschwächt.
Die HBB-Leiterin Sandra Rostek bewertete in der Ausschussanhörung die unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen für die Anlagenbetreiber zwar als „wenig gravierend“. Entscheidend sei jedoch das Signal, das davon ausgehe, wenn Biomasse plötzlich nicht mehr als „Erneuerbar“ eingestuft würde. Sollte dies Schule machen, könnte sich dies letztlich auch wirtschaftlich nachteilig für die Branche auswirken.
Das vom Bundesfinanzministerium vorgebrachte Argument, die Reform diene dem Bürokratieabbau, wies Rostek zurück. Bereits heute müssten die Anlagen zahlreiche Nachhaltigkeitszertifizierungen durchlaufen. Eine zusätzliche Nachweissystematik speziell für das Stromsteuerrecht sei daher überflüssig. Stattdessen könne auf bestehende Zertifizierungen zurückgegriffen werden.
Auch der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) schloss sich der Kritik an. Der Verband lehnt in seiner Stellungnahme die geplante Streichung von Biomasse aus der Definition Erneuerbarer Energieträger ab. Biomasse, insbesondere Holz, sei für den DRV „der Inbegriff Erneuerbarer Energie“.
Zugleich begrüßte der DRV, dass Landwirtschaft und produzierendes Gewerbe dauerhaft von der Stromsteuer entlastet werden sollen. Allerdings müsse auch der Agrarhandel in diese Entlastung einbezogen werden. Andernfalls entstünde eine Ungleichbehandlung innerhalb der Landwirtschaft, warnte DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp in der Anhörung. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem „vermutlichen Versehen“, das im Gesetzgebungsprozess unterlaufen sei. Holzenkamp erläuterte, dass in genossenschaftlich organisierten Betrieben des Agrarhandels, in denen sich mehrere Landwirte zusammengeschlossen hätten, häufig energieintensive Tätigkeiten wie Trocknung, Kühlung, Reinigung oder andere Verarbeitungsschritte des Ernteguts durchgeführt würden.
Der Agrarhandel übernehme im Sinne der Arbeitsteilung somit Aufgaben, die eindeutig der Landwirtschaft zuzurechnen seien. „Wenn ein einzelner Landwirt diese Tätigkeiten ausführt, wird er entlastet. Schließen sich jedoch mehrere Landwirte beispielsweise zu einer Genossenschaft zusammen, greift die Entlastung nicht“, monierte Holzenkamp.
Teuer eingekaufte Düngemittel sollen bedarfsgerecht platziert und nicht nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden. Gleichzeitig soll, im Einklang mit der Düngeverordnung, dass Ertragspotenzial ausgeschöpft und eine qualitativ hochwertige Ernte eingefahren werden. Zugleich gilt es klimabedingte Risiken durch eine optimale Pflanzenernährung abzumildern.
Liebigs Gesetz des Minimums besagt, dass das Wachstum einer Pflanze von demjenigen Nährstoff abhängig ist, der als Erstes den Bedarf der Pflanze nicht mehr decken kann und der somit begrenzend auf das Wachstum wirkt. Hierbei ist zu beachten, dass dies gleichermaßen für Makro- und Mikronährstoffe gilt – so kann Kupfermangel zum Beispiel Taubährigkeit beim Weizen verursachen. Für die bedarfsgerechte Nährstoffversorgung spielen außerdem Wasserversorgung, die Nachlieferung von Nährstoffen aus dem Bodenvorrat und der richtige Applikationszeitpunkt eine zentrale Rolle.
Wie sich in diesem Frühjahr erneut zeigte, erschwerten extreme Witterungsperioden die Düngerapplikationen. Eine effiziente Stickstoffversorgung hängt jedoch nicht nur von Bodenfeuchte, sondern auch von Nährstoffverhältnissen und Düngezeitpunkten ab. Stichprobenartig durchgeführte Pflanzenanalysen zeigten in der Bestockungsphase ausreichend verfügbaren Stickstoff, sodass für diese Fälle gesagt werden kann, dass die Düngegaben präzise erfolgten (siehe Abbildung 1).
Schwefel (S) und Stickstoff (N) stehen in einer positiven Wechselwirkung (Synergie) zueinander, weil Schwefel für die Stickstoffverarbeitung in der Pflanze benötigt wird. Liegt ein Schwefelmangel vor, reduziert dies die Stickstoffnutzungseffizienz, selbst bei ausreichender Stickstoffversorgung. Deswegen ist eine gleichzeitige Gabe von N und S im optimalen Verhältnis von 10:1 empfehlenswert, während eine Vorratsdüngung nur das Auswaschungsrisiko erhöht, da Sulfat im Boden ebenso mobil ist wie Nitrat. Eine Elementarschwefelgabe zu Zwischenfrüchten kann die Verwertung des Rest-Nmin verbessern. Da Elementarschwefel stetig von Bodenbakterien zu pflanzenverfügbarem Sulfatschwefel umgewandelt wird, besteht ein geringeres Auswaschungspotenzial als bei einer Sulfatdüngung.
Die Ergebnisse der Pflanzenanalysen aus dem Frühjahr, die in den BBCH-Stadien 24-36 durchgeführt wurden, zeigen eine im unteren Normbereich einzuordnende Phosphorversorgung der Pflanzen trotz ausreichend mit Phosphor versorgter Böden (Gehaltsstufe D nach VDLufa). Zwar konnten keine expliziten Phosphormangelerscheinungen beobachtet werden, doch der Unterschied zwischen Pflanzenversorgung und Bodengehalt lässt darauf schließen, dass die Phosphatbereitstellung aus dem Boden eingeschränkt sein kann. Maßnahmen zur Verbesserung der Phosphorverfügbarkeit in den Böden durch zum Beispiel Förderung der Mykorrhizierung, Zwischenfruchtbau oder Anpassung des pH-Wertes können eine optimale Pflanzenernährung ohne Phosphordüngung verbessern.
Ein Schätzrahmen ermöglicht es Landwirten, die Wahrscheinlichkeit einer Schwefelunterversorgung zu schätzen, indem sie Faktoren wie Standort, Witterung und Bodenbeschaffenheit berücksichtigen.
Phosphor wird im Gegensatz zu Stickstoff im Boden kaum in der Tiefe verlagert, allerdings bindet sich wasserlösliches Phosphat sehr leicht an andere Bodenbestandteile in fester, nicht pflanzenverfügbarer Form. Bei sehr niedrigen pH-Werten im Boden wird eine Bindung an Eisen-, Zink- und Aluminiumoxide gefördert. Dementgegen wird bei hohen pH-Werten, beziehungsweise bei guter Kalziumversorgung des Bodens, die Bildung von nicht pflanzenverfügbaren Kalziumphosphaten gefördert. Mittels Wurzelsäuren oder auch durch mikrobielle Aktivität besteht die Möglichkeit, diese im Boden wieder zu erschließen.
Organische sowie mineralische Phosphordüngegaben sollten aufgrund der geringen Mobilität im Boden eingearbeitet werden. Eine Phosphordüngung während der Vegetation birgt das Risiko, aufgrund der geringen Mobilität in zu geringer Menge oder zu spät im Wurzelraum der Pflanze anzukommen, wodurch die Wirtschaftlichkeit der Kopfdüngung zu überdenken ist. Zudem kann sich der nicht von den Pflanzen aufgenommene Phosphor im Boden anreichern, wodurch das Risiko für hohe Nährstofffrachten in Wasser- und Winderosionen steigt.
Durch eine Kalkung auf Grundlage regelmäßiger Analysen lässt sich der pH-Wert im bodenspezifischen Optimum halten. Dies hat einen starken Einfluss auf das Bodenleben, die Umsetzung von organischer Substanz sowie auf die Nährstoffverfügbarkeiten. Folglich können Kalkungen die Nährstoffausnutzung aller teils teuer eingekauften Nährstoffe verbessern und sollte stets mit im Fokus der Düngeplanung stehen.
Bei der Umsetzung von Kalk (CaCO3 oder CaO) wird Kalzium (Ca2+) frei, das als Makronährstoff von der Pflanze benötigt wird, beispielsweise als Bestandteil der Zellwände. Zum anderen ist Kalzium ein wichtiger Baustein des Bodens. Es ist unter anderem ein entscheidender Verbindungsstoff, der Tonteilchen zu Ton-Humus-Komplexen verkittet, die wiederum den Boden in Bezug auf Wasserhaushalt, Durchwurzelbarkeit, Durchlüftung und Stabilität maßgeblich verbessern. Eine Kalkung ist demnach zugleich eine pH-Regulation wie auch eine Kalziumdüngung für Pflanze und Boden.
Langjährige organische Düngung fördert die Mikronährstoffverfügbarkeit im Boden und reduziert folglich den Düngebedarf.
Kalium erhöht die Resilienz der Pflanze durch eine höhere Frost- und Trockentoleranz und verbessert physiologische Abwehrmechanismen, beispielsweise durch stärkere Zellwände. Leichte Böden können aufgrund der geringen Sorptionskraft nur geringe Kalimengen speichern und vor Auswaschung schützen. Große Kaligaben sollten auf diesen Böden entsprechend gesplittet werden. Bei schwereren Böden mit einer größeren Sorptionskraft spielt diese Gefahr nur eine untergeordnete Rolle, sodass Vorratsdüngungen mit Kalium möglich sind.
Kalium steht mit Natrium in Synergie. Natrium ist in der Lage, einige Funktionen von Kalium in der Pflanze zu übernehmen, obwohl es selbst kein Nährstoff ist. Es wird als „nützliches Element“ bezeichnet. Im Boden verfügbares Natrium kann den Düngebedarf an Kalium senken.
Anders sieht es mit Magnesium aus. Kalium und Magnesium verhalten sich antagonistisch, da sie von der Wurzel über den gleichen Mechanismus aufgenommen werden, sodass ein Überangebot des einen die Aufnahme des anderen blockieren kann. Dies kann zu einem Mangel trotz ausreichendem Nährstoffgehalt im Boden führen. Mithilfe von Pflanzenanalysen können antagonistische Effekte der Nährstoffe in überversorgten Böden (VDLufa-Klassen D und E) frühzeitig erkannt werden. In Schleswig-Holstein sind häufig Marschböden natürlicherweise stark mit Magnesium versorgt. Je nach Ausgangssubstrat kann dies auch im Östlichen Hügelland vorkommen, wenn auch kleinräumiger.
Neben den Makronährstoffen liefern die Blattanalysen weitere Einblicke in die Nährstoffversorgung. Zum Probenahmezeitpunkt ist der Weizen ausreichend mit Mangan, Kupfer und Zink versorgt. Eine bereits im Herbst angewendete Mikronährstoffdüngung kann den Stoffwechsel der Pflanze stärken. Eigenschaften wie Frosthärte, Zellstabilität und die damit verbundene Stresstoleranz werden verbessert. Zudem können Mikronährstoffgaben auch die Stickstoffeffizienz steigern. Beispielsweise fördert Kupfer die Stickstoffaufnahme und Eiweißsynthese.
Eine sehr geringe Streuung unserer Stichproben zeigt die Borversorgung der Pflanzen. Dieser Nährstoff wird unter anderen benötigt für die Stoffwechselaktivität und die Zellteilung. Die Proben wurden ausschließlich auf nicht auswaschungsgefährdeten Böden gezogen, was die gute Versorgung erklären kann. Da Bor in der Pflanze kaum mobil ist, muss es sowohl über die Blätter als auch über die Wurzeln der Pflanze aufgenommen werden.
Stichprobenhafte Mikronährstoffuntersuchungen der in den Beratungsgebieten ausgebrachten Wirtschaftsdünger zeigen relevante Mikronährstofffrachten von Mangan, Kupfer und Zink, wobei Schweinegülle, äquivalent zu den Makronährstoffen, die höchste Mikronährstoffkonzentration aufweist. Rindergülle und Gärrest ähneln sich im Kupfergehalt pro Quadratmeter und, anders als bei der Schweinegülle, im Mangan-Zink-Verhältnis.
Mit dem Einsatz von Wirtschaftsdüngern kann folglich ein Teil des Mikronährstoffbedarfs der Pflanzen gedeckt werden. Langjährige organische Düngung fördert die Mikronährstoffverfügbarkeit im Boden und reduziert damit den Düngebedarf. Die Zink-, Mangan- und Kupfergehalte in Wirtschaftsdüngern übersteigen teilweise die für eine ausgeglichene Pflanzenernährung benötigten Mengen. Da es sich hierbei um nicht im Boden zersetzbare Metalle handelt, können sie sich mit der Zeit anreichern.
Es wird deutlich, dass die Nährstoffversorgung in der Pflanze das Ergebnis vieler ineinandergreifender Mechanismen ist, die den Erfolg von Düngemaßnahmen mit beeinflussen. Erkenntnisse über Bodenbeschaffenheit, Wasserverhältnisse, pH-Wert, Fruchtfolgeeffekte sowie Wechselwirkungen zwischen den Nährstoffen können durch Boden- und Pflanzenanalysen in einen Kontext gebracht werden. Mit der darauf aufbauenden Düngestrategie kann die Effizienz speziell von Stickstoff und Phosphor erhöht und die Düngung kann reduziert werden. Dies spart Geld im Düngereinkauf und leistet einen Beitrag zum Gewässerschutz.
Auf mehr als 400 Absolventinnen und Absolventen der Qualifizierung „Kräuterkunde“ können der LandFrauenverband Schleswig-Holstein und das Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume (BNUR) mittlerweile stolz zurückblicken – und der diesjährige Kurs brachte 15 neue Kräuterprofis an den Start: Nach acht intensiven Fortbildungstagen von Mai bis Oktober konnten alle Teilnehmenden ihre Zertifikate entgegennehmen – und damit ihre fundierten Kenntnisse über die faszinierende Welt der Kräuter unter Beweis stellen.
Auch die Zubereitung eines Hexentrunks darf in der Kräuterkunde natürlich nicht fehlen.
Über den eigenen Tellerrand zu schauen, in den Austausch zu gehen und grünes Wissen voneinander zu lernen – das war für mich eine besondere Motivation, selbst an der Qualifizierung teilzunehmen“, erzählt Dr. Judith Bühlmeier, Ernährungsreferentin in der Geschäftsstelle des LandFrauenlandesverbandes. Besonders beeindruckt hätten sie die thematische Vielfalt der Fortbildung sowie die inspirierende Begleitung, unter anderem durch die Kräuterexpertinnen Dr. Gaby Brüssow-Harfmann, Geschäftsführerin des LandFrauenverbandes, und Dr. Astrid Hadeler, Seminarleiterin des Bildungszentrums für Natur, Umwelt und ländliche Räume (BNUR). „Sie haben uns wirklich alle motiviert, unseren ganz eigenen Zugang zu diesem facettenreichen Thema zu finden“, so Bühlmeier.
In einer der ausführlichen Abschlussarbeiten drehte sich alles um das Thema Blütenpollen.
Im Oktober stellten die Teilnehmenden ihre individuellen Abschlussprojekte vor, die sie im Rahmen einer schriftlichen Hausarbeit erarbeitet hatten. Die Themenvielfalt beeindruckte die Prüferinnen einmal mehr: Von der Herstellung eines „Hexentrunks“ über die Planung eines Kräuterkochkurses bis zur Erforschung von Blütenpollen oder einzelner Pflanzen wie dem Löwenzahn. „Eine Teilnehmerin hat sogar einen eigenen pflanzlichen Farbton entwickelt – das war wirklich bemerkenswert“, berichtet Bühlmeier, die sich in ihrer eigenen Arbeit mit der geheimnisvollen Giftpflanze Rainfarn befasste.
Der Abschlusstag endete, wie schon in den Jahren zuvor, mit einem köstlichen Highlight: einem von den Teilnehmenden selbst zubereiteten Kräuterbuffet, das alle Sinne ansprach. In entspannter Atmosphäre wurde gefeiert, probiert und reflektiert. Am Ende waren sich alle einig: Die Welt der Kräuter ist bunt, vielfältig und schützenswert – für Mensch und Natur gleichermaßen.
Im kommenden Jahr feiert die Kräuterkunde-Qualifizierung übrigens bereits ihren 20. Geburtstag. Seit 2006 besteht die erfolgreiche Kooperation zwischen dem LandFrauenverband Schleswig-Holstein e. V. und dem BNUR. Der nächste achttägige Kräuterkurs startet am 6. Mai 2026. Es gibt noch freie Plätze.
Der Abschlussabend endete mit einem köstlichen Kräuterbuffet.
Der Arbeitsausschuss Forstlicher Wegebau beim Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) traf sich zur diesjährigen Jahrestagung im thüringischen Südharz.
Der Klimawandel und der Borkenkäfer haben weite Teile der Fichtenbestände absterben lassen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Wasserführung entlang der Waldwege. Die Ausschussmitglieder aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Österreich informierten sich über Anpassungen der Infrastruktur bei ThüringenForst und über die Bedeutung der Forstwirtschaft für die Wasserversorgung.
Waldwege sind unverzichtbar, um die vielfältigen Waldfunktionen ganzjährig zu gewährleisten. Vor allem im 20. Jahrhundert wurde nach dem Aufkommen von Lastwagen und Schleppern massiv in die Erschließung durch Wege investiert. In vielen Regionen – auch in Schleswig-Holstein – ist die Erschließung weitgehend abgeschlossen. Wegeneubauten sind dort selten und beschränken sich auf Einzelfälle. In den Mittelgebirgen hingegen bringt der Klimawandel mit heftigen, lokal begrenzten Niederschlägen neue Herausforderungen. Schäden durch verstopfte oder zu klein dimensionierte Durchlässe nehmen zu. Ein besichtigter Schotterweg zeigte eindrücklich die Folgen: Ausspülungen bis zu 1,8 m Tiefe machten einen fast vollständigen Neubau erforderlich. Tausende Tonnen Schotter wurden talwärts gespült, ein Befahren des Weges war unmöglich. Erst nach aufwendigen Baggerarbeiten konnte Material teilweise wieder eingebaut werden.
Prellen sind die Lösung
Um zukünftige Schäden zu verhindern, wurden die tiefen Rinnen mit sogenannten Prellen gefüllt: groben Steinblöcken oder Eichenpfählen, die 30 cm unterhalb des späteren Fahrbahnniveaus gekürzt wurden. Dadurch soll das Wasser oberflächlich abfließen, ohne den Wegekörper zu unterspülen. Schäden durch Starkregen lassen sich so zwar nicht ganz verhindern, sie bleiben jedoch leichter zu beheben.
Ernte macht den Unterschied
Eine entscheidende Rolle spielt auch die Arbeitsweise bei der Holzernte. Im geschilderten Fall hatte Reisig aus einem Harvestereinsatz oberhalb des Weges einen Durchlass verstopft. Das Wasser lief nicht wie vorgesehen auf die Talseite ab, sondern sammelte sich im bergseitigen Spitzgraben. Dort entstand eine große Wassermenge, die die verheerenden Ausspülungen verursachte. Für die Zukunft ist daher eine „saubere“ Arbeitsweise notwendig: Revierleitungen, Forstwirte und Dienstleister müssen Standards anpassen und der Wasserführung mehr Aufmerksamkeit schenken.
Bautechnisch gilt es, die Infrastruktur auf zunehmende Belastungen vorzubereiten. Dazu gehören ausreichend dimensionierte und gut platzierte Durchlässe. Während im Flachland 400-mm-Rohre oft genügen, sind in Hanglagen größere Durchmesser – etwa 600 mm – und kürzere Abstände zwischen den Durchlässen erforderlich. Auch Rückegassen und Maschinenwege in Hanglagen wirken als Wassersammler und erhöhen den Druck auf die Wege. Querabschläge kurz vor dem Waldweg oder befestigte Furten können hier Abhilfe schaffen. Letztere sind zudem ökologisch vorteilhaft, da sie Wanderbewegungen im Wasser kaum behindern.
Talsperren sind nicht nur beeindruckend, sondern auch wichtig für die Wasserversorgung.
Wasser im Bestand halten
Neben der technischen Anpassung ist es wichtig, Wasser möglichst lange in den Beständen zu halten. Dies entlastet die Wege und sichert gleichzeitig die Wasserversorgung der Bäume in Trockenzeiten. So verändert sich die Sichtweise: Wasser ist nicht nur Bedrohung für die Infrastruktur, sondern auch lebenswichtige Ressource, die es im Wald zu bewahren gilt.
Exkursion zu Talsperre
Die Exkursion der Ausschussmitglieder führte weiter zu einer Trinkwassertalsperre. Der Besuch einer Staumauer ist ein besonderes Erlebnis – zugleich wurde deutlich, wie stark die forstliche Bewirtschaftung die Lebensgrundlagen der Menschen beeinflusst. Fließt Wasser unkontrolliert ab, transportiert es Erde und Humus und beeinträchtigt die Wasserqualität. Zudem führte das Absterben der Fichtenbestände zu steigenden Wassertemperaturen, da der Schatten fehlt. Um bis zu zehn Grad wärmer ist das Wasser inzwischen – mit Folgen für Sauerstoffgehalt und Nutzbarkeit.
Insgesamt zeigte die Tagung die zentrale Bedeutung einer gut geplanten Waldbewirtschaftung und Wegeinfrastruktur.
Fazit
Wasser in großen Mengen stellt eine Herausforderung dar, die künftig stärker berücksichtigt werden muss – sowohl im Flachland als auch in den Mittelgebirgen. Größere und dichter gesetzte Durchlässe erhöhen die Stabilität von Forstwegen. Gleichzeitig gilt es, Wasser im Wald zurückzuhalten, um Trockenstress zu verringern und die Wasserversorgung der Bevölkerung zu sichern.
Wasser bleibt damit zugleich Fluch und Segen – und die forstliche Bewirtschaftung hat entscheidenden Einfluss darauf, was überwiegt.
Kühe reagieren sehr empfindlich auf Änderungen der Fütterungsration. Deshalb ist es entscheidend, dass jede aufgenommene Portion Futter möglichst gleich zusammengesetzt ist. Eine gute Mischration zeichnet sich dadurch aus, dass die Tiere die einzelnen Komponenten nicht selektieren können. Das Vermischen von Grund- und Kraftfutter bildet hier die Grundlage.
Neben der Futterstruktur – ob kurz oder lang – sind vor allem der Feuchtegehalt der Futterkomponenten, die Befüllreihenfolge sowie der richtige Technikeinsatz für ein gutes Mischergebnis von entscheidender Bedeutung. Dies gilt unabhängig davon, ob eine Teil- oder Totalmischration erzeugt wird.
Situation in der Praxis
Auf vielen Betrieben haben Mischrationen ein deutliches Verbesserungspotenzial im Hinblick auf die Selektionsanfälligkeit. Futter, das sich entmischen lässt, sorgt für viel Unruhe am Futtertisch und im gesamten Stall, da sich ranghohe Tiere mit allen Mitteln um die schmackhaften Komponenten der Ration bemühen. Sie durchsuchen das Futter, häufig sichtbar durch Fresslöcher im vorgelegten Futter. Findet die Entmischung bereits im Mischwagen statt, drängeln sich die Tiere in dem Futtertischabschnitt, wo das schmackhafte Futter (Kraftfutter) ausgetragen worden ist.
Auch die Anzahl der eingesetzten Komponenten sollte anhand der für den Betrieb vorgesehenen Fütterungsstrategie sorgfältig abgewogen werden. Kommen viele verschiedene Grund- und Kraftfuttermittel zum Einsatz, erhöht sich der Zeitaufwand und damit auch der Energiebedarf für die Rationserstellung. Hier können Vormischungen, die mehrere trockene Komponenten bündeln, eine praxistaugliche Alternative darstellen.
Es ist davon abzuraten, die Mischdauer beispielsweise aus Kostengründen (gestiegener Dieselpreis) zu reduzieren, ein deutlich schlechteres Mischergebnis mit einer erhöhten Futterselektion ist die Folge.
Beladung des Mischwagens
Für ein gutes Mischergebnis ist beim Beladen auf einen ebenen Stand des Mischwagens zu achten. Ansonsten leidet die Mischarbeit und damit die Mischqualität. Auch sollten die eingefüllten Portionen nicht zu groß sein. Große Einfüllmengen benötigen mehr Zeit zum Auflösen und auch das Einmischen gestaltet sich aufwendiger. Dies ist besonders bei stark verdichtetem und lang strukturiertem Futter der Fall. Ebenso sind trockene Futterkomponenten kaum mischbar, da sie ganz schlecht anhaften. In solchen Fällen ist die Zugabe von Wasser sinnvoll. Dabei ist auf eine gleichmäßige Wasserzugabe zu achten. Erfolgt sie nur an einer Stelle, ist die Wirkung ungenügend.
Eine präzise Wiegeeinrichtung am Futtermischwagen und die exakte Befüllung der Rationsanteile bilden die Grundlage für eine gute Mischration.
Auch die Befüllreihenfolge hat einen Einfluss auf die Mischqualität. Häufig bewährt sich eine Ladereihenfolge von lang zu kurz strukturiertem Material sowie von trockenen zu feuchten Futtermitteln. Sie sollte jedoch immer einzelbetrieblich anhand der eingesetzten Futterkomponenten festgelegt werden.
Sehr entscheidend für das Gelingen einer Mischration ist die Genauigkeit bei der Befüllung der einzelnen Futtermittel. Bei Komponenten mit einem geringen Anteil in der Ration ist es überlegenswert, eine Vormischung zu erstellen. Die dann größere Einfüllmenge ermöglicht eine exaktere Zugabe in den Futtermischwagen und spart zudem Zeit. Pellets und Mehle können alternativ auch über Förderschnecken aus Futtersilos zugegeben werden. Wichtig ist außerdem, die einzelnen Futtermittel möglichst gleichmäßig verteilt über den Mischwagen einzufüllen. Wird ein Mischwagen zu hoch beziehungsweise überladen, ist im oberen Bereich die Mischwirkung deutlich schlechter bis gar nicht vorhanden. Um auch hier eine ansatzweise gute Vermischung zu erreichen, muss deutlich länger gemischt werden, was die Gefahr des Vermusens erhöht. Darüber hinaus steigt der Dieselverbrauch. Die Größe der Mischschnecke sollte auf das Fassungsvolumen des Mischwagend abgestimmt sein. Bei einer nachträglichen Volumenerhöhung des Mischbehälters etwa durch Aufbauten ist die Größe der Mischschnecke ebenfalls anzupassen.
Stumpfe oder abgenutzte Messer zerkleinern das Futter unzureichend und verschlechtern dadurch die Mischqualität erheblich.
Bei kurz strukturierten Futtermitteln und nicht überfülltem Mischwagen ist eine homogene Ration in der Regel erst rund 5 min nach Befüllung mit der letzten Komponente erreicht, allein der kurze Weg vom Siloplatz in den Stall reicht dafür meist nicht aus. Sinnvoll ist es, die Mischarbeit regelmäßig mit einer Schüttelbox zu überprüfen.
Auch die Futterstruktur, der Feuchtegehalt der Komponenten sowie die Befüllreihenfolge haben Einfluss auf das Mischergebnis.
Technische Aspekte
Bei der Erstellung einer homogenen Futtermischung ist ein wichtiger Aspekt der richtige Einsatz der Technik. Dabei spielt der technische Zustand des Mischwagens eine entscheidende Rolle. Mit Schneidwerkzeugen (Messern) an den Mischorganen werden insbesondere langfaserige Futtermittel zerkleinert. Verstärkt wird die Wirksamkeit noch, wenn zum Beispiel bei Futtermischwagen mit stehenden Schnecken zusätzlich mechanisch oder hydraulisch einstellbare Gegenschneiden eingesetzt werden. Vorteilhaft ist bei der hydraulischen Verstellung, dass man sich schnell wechselnden Einsatzbedingungen anpassen und somit die Flexibilität im täglichen Einsatz erhöhen kann. Eine zentrale Rolle spielen der Zustand und die Schärfe der Messer im Mischwagen. Stumpfe und abgenutzte Schneidwerkzeuge zerkleinern das Futter nur ungenügend, was zu einer schlechteren Mischqualität (vielfach Klumpenbildung) und ebenfalls zu einer längeren Mischzeit mit einem erhöhten Energiebedarf führt. Auch abgenutzte Mitnehmer verschlechtern die Durchmischung und zudem den Futteraustrag. Die Schneckendrehzahl ist entsprechend der Mischwagenbauart (vertikal, horizontal), der Arbeitsphase und den Futterkomponenten anzupassen. Um den Kraftaufwand zu Beginn des Mischvorganges zu reduzieren, bieten sich Schaltgetriebe an, die die Drehzahl der Mischorgane reduzieren. Beim Mischvorgang ist die Schneckendrehzahl so zu wählen, dass die Futterstruktur erhalten bleibt. Hierbei gilt: Je trockener das Futter, desto höhere Drehzahlen sind möglich. Beim Futteraustrag sorgt eine höhere Schneckendrehzahl für eine schnellere und komplette Entleerung.
Lochfraß ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass die vorgelegte Mischration selektiert werden kann.
Die Wiegeeinrichtung am Futtermischwagen ermöglicht eine genaue Rationszusammenstellung. Bedingung ist allerdings, dass die Mengen genau befüllt werden und die Waage am Futtermischwagen exakt ist. Die Genauigkeit der Waage sollte regelmäßig überprüft werden. Die Kontrollwiegung kann beispielsweise mit Säcken oder Big Bags (Gewicht bekannt) oder mithilfe einer Fuhrwerkswaage erfolgen. Neben Additionswaagen, bei denen die Futterkomponenten während des Befüllens addiert werden, bietet der Markt auch programmierbare Wiegeeinrichtungen, mit denen eine Vielzahl abgespeicherter Mischrezepte abgerufen werden kann. In Kombination mit einer Sollmengenkontrolle wird das exakte Befüllen erleichtert. Unabhängig von der Art der Wiegeeinrichtung muss die Befüllung der einzelnen Futterkomponenten möglichst exakt erfolgen. Das bedeutet, Restmengen gehören nicht in den Mischwagen, sondern wieder zurück ins Lager. Dies gilt nicht nur für Komponenten mit einem geringeren Anteil in der Ration, sondern auch für Futtermittel mit einem höheren Mengenanteil, zum Beispiel Silagen. Um die Befüllung auch genau durchführen zu können, ist es wichtig, dass die Ziffern auf dem Display der Wiegeeinrichtung am Futtermischwagen gut lesbar und beleuchtet sind.
Darüber hinaus sorgen befestigte Fahrwege und Siloflächen, kurze Lauf- und Fahrwege, eine gute Beleuchtung (Arbeitsscheinwerfer) sowie der Einsatz mindestens einer Kamera hinten am Futtermischwagen (bessere Sicht beim Rückwärtsfahren) für einen zügigeren und sicheren Arbeitsablauf. Die daraus resultierende Zeitersparnis bedingt auch einen geringeren Dieselverbrauch.
Fazit
Die Erstellung einer guten Mischration erfordert das Zusammenspiel vieler Faktoren – von der Technik über die Futterkomponenten bis zur Arbeitsweise. Denn eine homogene Futtermischung, die nicht selektiert werden kann, ist maßgeblich für eine optimale Versorgung der Kühe.
Die Großhandelskurse für Eier sind zuletzt steil angestiegen. Die Weser-Ems-Notierung für weiße M-Eier aus Bodenhaltung erreichte Ende Oktober 18,50 ct pro Ei. Vor einem Jahr lag der Kurs hier bei 14,80 und vor zwei Jahren bei 13,65 ct pro Ei. Als Grund für diesen deutlichen Preisanstieg werden oftmals die Ausbrüche der Geflügelgrippe genannt. Doch bereits in den Wochen zuvor zeigten sich ein vergleichsweises knappes Angebot und eine rege Nachfrage im Großhandelsgeschäft mit Eiern. Auch Marktteilnehmer mit langjähriger Erfahrung berichten, dass sie einen derart angespannten Markt wie aktuell bisher noch nicht erlebt haben. Sogar während der Fipronil-Krise im Jahr 2017 seien die Preise nicht so hoch gewesen.
Damoklesschwert Aviäre Influenza
Die zuletzt häufigeren Ausbrüche der Vogelgrippe nahmen in vielen Bundesländern noch zu. Dies verunsichert die gesamte Branche. Auch in den EU-Nachbarländern gab es neue Fälle der Krankheit. Dies betrifft zunehmend auch konventionelle Betriebe. In vielen Regionen wird eine Aufstallpflicht angeordnet. Um sich in der Zeit des Vogelzuges besser gegen die Krankheit zu schützen, fordern viele Berufsverbände, die Freilandhaltung von Geflügel bundesweit zu begrenzen. Zum Teil wird eine mögliche Impfung der Bestände diskutiert. Für die betroffenen Geflügelhalter ist ein positiver Befund ein Horrorszenario. Betriebsfremde Personen übernehmen die weiteren Schritte. Das ist für jeden Tierhalter eine enorme Belastungssituation. Für die nicht betroffenen Betriebe gilt es aktuell die Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten.
Eier sind europaweit knapp. In allen Regionen hat die Vogelgrippe die Bestände reduziert. In Polen sollen große Bestände betroffen sein. In den Niederlanden sorgen Umwelt- und Stickstoffauflagen für die Aufgabe vieler Betriebe. Europaweit steigen die Tierschutz- und Haltungsanforderungen. Neubauten verzögern sich. Die Produktion verteuert sich.
Hamsterkäufe sind keine Lösung
Im Großhandelsgeschäft sind vor allem die Kurse für frei gehandelte Ware von Preisaufschlägen betroffen. Vertragsware wird dagegen zu vorab vereinbarten Preisen verkauft. Die Preise im Lebensmittelhandel (LEH) sind daher bislang nur geringfügig gestiegen. Mit der anlaufenden Backsaison in der Advents- und Weihnachtszeit wächst die Nachfrage jedoch. Angesichts geringer Vorräte können Kundenwünsche nicht immer umgehend erfüllt werden. Zu empfehlen ist, dass Einkaufsverhalten nicht zu verändern. Verständnis und Solidarität sind in dieser besonderen Situation in der gesamten Lieferkette wünschenswert.
Bereits vor den aktuellen Vogelgrippeausbrüchen gab es eine spürbare Erhöhung der Nachfrage im LEH. Eier sind ein Trendprodukt geworden und werden von vielen als preiswerter Eiweißlieferant genutzt. Im dritten Quartal dieses Jahres sind 8,1 % mehr Eier als im Vorjahreszeitraum verkauft worden. Bereits im Vorjahr stieg der Pro-Kopf-Verbrauch um zehn auf 249 Eier. Davon profitieren vor allem Freiland- und Bioeier. Trotz einer erhöhten Produktion blieb diese Ware selbst in den Sommermonaten knapp. Das in den vorherigen Jahren übliche Sommerloch blieb aus. Marktteilnehmer erwarten auch für den Rest des Jahres keine Entspannung.
Züchter und Liebhaber traditioneller Schafrassen versammelten sich Mitte September im Tierpark Arche Warder zum alljährlichen Landschaftag. Schon früh fanden sich die ersten Züchter mit ihren Schafen auf dem herbstlich geschmückten Gelände rund um das Haus der Natur ein und bald bot sich den zahlreichen Besuchern ein farbenfrohes Bild. Die rund 80 Tiere zeigten, dass Schafe an unterschiedlichsten Orten zu Hause sind: von den hügeligen Mittelgebirgen über die weiten Heide- und Moorlandschaften bis hin zu den sturmgepeitschten Küsten Pommerns und des Atlantiks.
Schafe und Böcke aller Altersklassen wurden gewogen, benotet und prämiert. Iris Frenzer, Sprecherin des Arbeitskreises Landschafe, hieß Besucher und Züchter willkommen. Die Kör- und Prämierungskommission, Hardy Marienfeld, Frauke Wechselberg, Anke Mückenheim und Arne Articus-Roth, erhielt Unterstützung von den Züchtern Gerd Meyer, Nordrhein-Westfalen, und Thomas Gerken, Niedersachsen. Besonderen Wert legte die Jury auf Körperbau, Bemuskelung, Wollqualität und das äußere Erscheinungsbild. Nach der Erfassung des tagesaktuellen Gewichtes der Tiere begann die Bewertung in zwei separaten Ringen. 
Anpassungskünstler der Heiden und Moore
Die Bentheimer Landschafe zählen zu den ältesten deutschen Schafrassen und stammen ursprünglich aus dem südlichen Niedersachsen und Westfalen. Andrea Michelson führte ein starkes Feld einjähriger Böcke sowie ein Mutterschaf in den Ring. Der Bock mit der Katalognummer (Kat.-Nr.) 1 wusste der Jury zu gefallen und wurde mit dem Rassesieg belohnt.
Die Graue Gehörnte Heidschnucke ist eine norddeutsche, mittelgroße Heideschafrasse, die sich durch ihre charakteristische graue Farbe sowie die auffälligen Hörner auszeichnet. Von den zwei von Astrid Holst vorgestellten Mutterschafen ging die Kat.-Nr. 9 vor ihrer Stallgenossin als Siegerin hervor.
Die Skudden traten in einem spannenden Wettbewerb gegeneinander an. Jürgen Bauer, Arno Richard Benemann, die Skuddenzucht Kohrn sowie Norbert Westphal und Heide Völtz präsentierten herausragende Vertreter dieser urtümlichen Rasse. Als „Heidschnucke der Masuren“ ist die Skudde eine bodenständige Rasse Ostpreußens und des Baltikums. Sie gehört zur Gruppe der kurzschwänzigen, nordischen Heideschafe. Mit feinem Gespür für ihre „Fritzi“ (Kat.-Nr. 65) zeigte Pheline Kohrn eindrucksvoll die perfekte Harmonie zwischen Züchterin und Tier. Gemeinsam schritten sie souverän an die Spitze der Konkurrenz. Reservesieger wurde der Jährlingsbock (Kat.-Nr. 62) aus der Zucht von Jürgen Bauer.
Von der Insel Föhr kamen die Vertreter der Weißen Gehörnten Heidschnucken. Ihr langer, keilförmiger Kopf trägt bei den Böcken auffallend gedrehte, schneckenförmige Hörner, während die weiblichen Tiere elegante, sichelförmig nach hinten gebogene Hörner zeigen. Jan Pedersen reiste mit zwei Jährlingsböcken und zwei Mutterschafen an. Das Mutterschaf (Kat.-Nr. 79) wusste die Jury zu begeistern und wurde mit einem ersten Preis ausgezeichnet.
Siegerehrung beim Landschaftag in Warder
Vom Mittelgebirge bis zum Wallis
Nachdem die ursprünglich angemeldeten Coburger Fuchsschafböcke bereits in Husum verkauft werden konnten, brachte Alexandra Zochovskis ein Mutterschaf mit nach Warder. Ihr Schaf (Kat.-Nr. 8A) repräsentierte die Rasse tadellos und wurde mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Diese alte Landschafrasse besiedelte im 19. Jahrhundert weite Teile der europäischen Mittelgebirge. Fuchsschafe sind für ihr goldenes Vlies und ihr ruhiges, anhängliches Wesen bekannt.
Nicole Potyka zeigte zwei besonders typische Mutterschafe der Rasse Rhönschaf, die die einzigartige Landschaft der Rhön mitgeprägt haben. Mit ihrem edlen schwarzen Kopf und dem strahlend weißen Vlies zogen sie sowohl Jury als auch Publikum in ihren Bann, wobei Kat.-Nr. 53 als Rassesiegerin die Spitze einnahm.
Die Züchter der Walliser Schwarznasenschafe machen sich das Leben nicht leicht, denn bei dieser Rasse zählt jedes Detail der typischen schwarzen Zeichnung. Die schwarze Nase muss von der Kopfmitte ununterbrochen bis zu den Augen reichen. Auch die Ohren sind bis zum Ansatz tiefschwarz gefärbt. Weitere charakteristische Merkmale sind schwarze Flecken an den Sprunggelenken und Vorderbeinen. Die weiblichen Tiere tragen zusätzlich einen schwarzen Schwanzfleck. Trotz dieser hohen Anforderungen züchtet Jendrik Fey die Rasse mit großem Erfolg. Sein Mutterschaf „Edwina“ (Kat.-Nr. 73) erfüllte alle Ansprüche in vorbildlicher Weise und wurde verdient zur Rassesiegerin gekürt.
Küstenschafe aus Pommern und Ouessant
Bei den Rauwolligen Pommerschen Landschafen stellte die Zuchtgemeinschaft Christine Rogall und Jürgen Vagts zwei imposante einjährige Böcke vor. Auch die Mutterschafe von Arne Articus-Roth und Anna Wegener wussten zu gefallen und erzielten hohe Bewertungen. Die historische Rasse aus Pommern besticht durch ihre raue, witterungsbeständige Wolle und ihre Anpassungsfähigkeit. Der Jährlingsbock (Kat.-Nr. 42) der ZG Rogall/Vagts setzte sich zwar nicht gerade gentlemanlike, aber äußerst überzeugend vor seiner weiblichen Artgenossin im Ring durch und wurde Rassesieger. Auch an der Reservesiegerin, dem Schaf mit Kat.-Nr. 49, war die ZG Rogall/Vagts nicht ganz unbeteiligt, da es ursprünglich aus ihrer Zucht stammt und von Claudia Siewert bestens vorgeführt wurde.
Die lebhaften Ouessants von Horst Feddersen, Ryan und Arlett Kleinfeld, Bettina und Holger Blankenburg, Luuk und Torben Nesch sowie Maren und Rainer Schwormstede wirbelten im Ring umher. Die Jury behielt trotzdem den Überblick und kürte schließlich das Mutterlamm mit Kat.-Nr. 31 aus der Zucht des Altmeisters Horst Feddersen zur Rassesiegerin, dicht gefolgt vom Reservesieger, dem Jährlingsbock (Kat.-Nr. 18) aus der Zucht Blankenburg.
Titel Mr. und Mrs. Warder sowie Wollsieger
Nach einem kräftigen Regenschauer rissen die Wolken auf, und bei bestem Wetter konnten die Titel Mr. und Mrs. Warder sowie der Wollsieger 2025 verkündet werden.
Zum Mr. Warder wurde der Rassesieger der Pommern ernannt, eine Auszeichnung, die die ZG Rogall/Vagts so sehr motivierte, dass sie spontan beschloss, ihre Tiere auch auf der Bundesschau der Pommern und Skudden in Leipzig zu zeigen.
Den Titel Mrs. Warder sicherte sich „Fritzi“, die charmante Skudden-Siegerin aus der Zucht Kohrn, die ebenfalls nach diesem Sieg für die Bundesschau nachnominiert wurde. Damit präsentierte sich Schleswig-Holstein gleich mit mehreren würdigen Vertretern auf der bundesweiten Bühne.
Auch der Wollsieger kam aus der Rasse der Skudden. Der Reservesieger aus der Zucht von Jürgen Bauer überzeugte mit einer Traumnote 9 in der Wollbewertung und behauptete sich souverän.
Der Landschaftag im Tierpark Arche Warder war nicht nur ein Schauplatz für prächtige Schafe, sondern auch eine Plattform, um Wissen zu teilen, Erfahrungen auszutauschen und die Vielfalt der Schafrassen einem breiten Publikum näherzubringen. Verkaufsstände, zahlreiche Spinnerinnen und handgefertigte Wollartikel rundeten das Erlebnis ab.
Ende Oktober beginnen auf den schleswig-holsteinischen Geflügelbetrieben die Vorbereitungen für die Vermarktungssaison. Der erste Absatzhöhepunkt für heimische Enten und Gänse ist traditionell der Martinstag am 11. November. Doch angesichts der erhöhten Anzahl von Fällen von Vogelgrippe zeigen sich die heimischen Geflügelbetriebe besorgt.
Anfang dieser Woche wurden vier Geflügelpestfälle bei Wildvögeln bestätigt. Dazu kommt ein neuer Fall in einer Geflügelhaltung im Kreis Plön. Zuvor gab es bereits im Kreis Steinburg und in Nordfriesland betroffene Betriebe. Durch den aktuellen Vogelzug steigt die Gefahr weiterer Ansteckung von Hausgeflügel. Daher wurden ab dem 25. Oktober durch die Landesregierung Schleswig-Holstein neue Vorschriften für Geflügelhalter in Schleswig-Holstein für eine bessere Biosicherheit erlassen.
Die hiesigen Geflügelhalter berichten von etwas geringeren Angebotsmengen an Enten und Gänsen als im Vorjahr, auch als Folge der Geflügelgrippesituation in den Vorjahren. Für Verbraucherinnen und Verbraucher bleiben die Preise jedoch stabil. Frisch geschlachtete Gänse kosten im Direktverkauf etwa 16 bis 20 €/kg, Enten 13 bis 18 €/kg. Im Lebensmittelhandel liegen tiefgekühlte Gänse aus deutscher Produktion bei rund 17 €/kg, Enten bei 14 €/kg. Regional können die Preise leicht abweichen, vereinzelt gibt es Sonderaktionen. Wie bereits im Vorjahr zeigt sich somit eine breite Preisspanne. Die leicht gesunkenen Futterkosten sorgen für eine gewisse Entlastung der Erzeuger. Gleichzeitig bereiten die steigenden Lohnkosten Sorgen, die die ohnehin knappen Margen weiter einschränken. Hinzu kommt, dass es sowohl in den Betrieben als auch für die Schlachtereien zunehmend schwieriger wird, ausreichend viele Fachkräfte zu finden, was den Kostendruck auf die gesamte Produktionskette zusätzlich erhöht. Die heimische Gänsefleischproduktion sank 2024 um 11 %, womit der Selbstversorgungsgrad auf 19 % abfiel. Der Selbstversorgungsgrad bei Enten erhöhte sich dagegen auf 57 %.
Saisongeflügel hat in Deutschland eine lange Tradition – besonders in der Adventszeit, wenn Familie und Freunde am festlich gedeckten Tisch zusammenkommen. Auch in diesem Jahr prägt die Geflügelpest die Vermarktungssituation und fordert die Betriebe. Umso wichtiger ist es, heimische Erzeuger zu unterstützen: Gänse und Enten aus regionaler Freilandhaltung stehen für Qualität, Nachhaltigkeit und Tierwohl. Wer beim Landwirt vor Ort kauft, stärkt nicht nur die heimische Landwirtschaft, sondern zeigt auch Wertschätzung für die Menschen, die diese traditionelle Spezialität mit großem Engagement möglich machen.