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Rolf Peter Claes aus dem Ostseebad Hohwacht im Kreis Plön sammelt Santons, übersetzt „kleine Heilige“. Das sind Figuren, mit denen Menschen in der Provence seit Jahrhunderten ihre Weihnachtskrippen schmücken. Da Santons traditionell in der idealisierten Wiedergabe eines provenzalischen Dorfes aufgestellt werden, hat der Sammler auch für seine Schätzchen einen südfranzösischen Dorfplatz mit farbenfrohen Häusern und allerlei Details erschaffen.
Die provenzalische Weihnachtskrippe lebt von der Darstellung alltäglicher Dorfszenen rund ums Jesuskind im Stall. Foto: Silke Bromm-Krieger
Eine alte Frau trägt schwer an ihrem Reisigbündel, eine Hebamme balanciert eine Wiege auf dem Kopf, ein Friseur schneidet seinem Kunden die Haare. Es herrscht ein reges Treiben auf dem Dorfplatz und mittendrin liegt das Jesuskind im Stall. Die Weihnachtskrippe von Rolf Peter Claes erzählt unzählige Geschichten. Der Sammler ist froh, wenn er mit ihr auch anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Deshalb macht er sie gern der Öffentlichkeit zugänglich. Momentan ist sie noch bis zum 6. Januar nächsten Jahres in der Lütjenburger Gärtnerei Langfeldt während der Öffnungszeiten zu sehen.
Die provenzalische Weihnachtskrippe ist eine sehr alte Tradition, die ursprünglich aus Italien stammt. Der Legende nach ließ der heilige Franz von Assisi erstmals 1223 in einem verlassenen Stall in der italienischen Stadt Greccio die Geburt Jesu nachstellen. Ende des 13. Jahrhunderts entstanden die ersten Krippen in der Provence. Dieser Brauch verbreitete sich bald in alle Regionen Frankreichs. „Erst gab es nur das Christkind, dann kamen Ochsen, Esel und Hirten hinzu. Später im Mittelalter hatten ebenfalls Maria, Joseph, die Engel und die drei Weisen aus dem Morgenland ihren Auftritt“, weiß Claes. Zum Ende des 18. Jahrhunderts habe es sich zudem ergeben, dass weitere Personen rund um die Heilige Familie auftraten. „Die Santons spielten damals in der Französischen Revolution (1789-1799) eine besondere Rolle.
Der Winzer legt auf einem Baumstamm eine Pause für einen kleinen Imbiss ein. Foto: Silke Bromm-Krieger
Die Bewohner der Provence, die zu Weihnachten in die Kirche gingen, um die dort aufgestellte Krippe zu bewundern, waren mit ihrer Religion den Revolutionären ein Dorn im Auge. Kurzerhand verboten diese die Messen und schlossen die Kirchen. Die Bevölkerung hielt aber an der lieb gewonnenen Tradition fest. Sie fertigte fortan heimlich zu Hause ihre Krippen, und dazu bedurfte es eben auch jener ‚kleinen Heiligen‘, die damals Abbilder fast aller Berufe und Schichten eines provenzalischen Dorfes waren. Das blieb bis heute so“, erzählt der 75-Jährige. Unter seinen Figuren befänden sich darum neben den rein biblischen auch solche, die Berufe wie Pfarrer, Bauer oder Fischverkäufer darstellten. Zudem gebe es Alltagszenen zu beobachten, beispielsweise einen Jungen, der seinem blinden Vater den Weg weise, oder die Wahrsagerin, die gerade ihre Karten lege.
Laut offizieller Webseite der französischen Tourismusagentur wird die Weihnachtskrippe in der Provence normalerweise ab dem Tag der heiligen Barbara am 4. Dezember aufgestellt. Das Jesuskind wird erst am 24. Dezember in die Krippe gelegt. Zu Mariä Lichtmess am 2. Februar wird alles wieder abgebaut. In einigen Orten gibt es jedoch ganzjährige Santon-Ausstellungen in Museen, zum Beispiel in Les Baux-de-Provence.
Die Figuren werden innerhalb der Familien sehr wertgeschätzt und von Generation zu Generation vererbt. Es gibt sie in verschiedenen Größen, die kleinsten sind nur wenige Zentimeter hoch, einige haben Daumenlänge, die größeren erreichen eine Höhe von bis zu 28 cm, manche von ihnen sind aufwendig bekleidet.
Rolf Peter Claes aus Hohwacht hat die provenzalische Weihnachtskrippe für seine Santons selbst erschaffen. Foto: Silke Bromm-Krieger
Claes hat eine Vielzahl dieser wunderbar naiv anmutenden Geschöpfe zusammengetragen. „Seit den 1970er Jahren fahre ich regelmäßig nach Südfrankreich. Von meinen Besuchen brachte ich früher gern Santons mit“, berichtet er. Seine ausgewählten Schätze stammen von den Künstlerinnen Simone Jouglas (1907-2001) und Lise Berger. Sie wurden in ihren Ateliers nach überlieferten Vorlagen aus Ton geformt, danach gebrannt und dann einzeln per Hand bemalt. Abschließend bekamen sie eine maßgeschneiderte Garderobe. Während am Anfang Familien noch selbst ihre Santons herstellten, entwickelte sich später aus dem Brauch ein eigenes Kunstgewerbe mit eigenständigem Ausbildungsberuf. Die Herstellung übernahmen nun sogenannte Santonniers.
Um seine Sammlung stilecht in Szene zu setzen, baute Claes auf einer über 7 m2 großen Spannholzplatte mit gestaffelten Höhen einen provenzalischen Dorfplatz nach. Alle Häuser zimmerte er aus Holz und malte sie naturgetreu an. Zur Kulisse gehören zwischen den einzelnen Bauwerken schmale Holzwände, die er mit passenden Motiven versah. Auch den Stall für das Jesuskind kreierte der begeisterte Hobbyhandwerker selbst. „So wie meine Weihnachtskrippe heute aussieht, sah sie nicht immer aus. Ich habe sie öfters erweitert, von den Kulissen manchmal etwas weggenommen, ausgebessert oder neu gemacht“, verrät er. Die Detailfülle und Präzision, die der Werbefachwirt, Weinhändler und Gastronom im Ruhestand dabei an den Tag legte, erstaunen. So gestaltete er einen Mini-Olivenbaum oder das Kreuz der Camargue, ein Symbol für die Provence, das die drei Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe verkörpert. Weitere Accessoires, die die Szenerie lebendig erscheinen lassen, entdeckte er bei seinen Reisen um die Welt. „Aus Treibholz, das ich an der Rhone sammelte, entstand dieser kleine Steg am Teich“, sagt er und zeigt voller Freude auf seine Eigenkreation.
Couple sur le Banc: Ein altes Paar sitzt auf einer Bank. Die Figuren bestechen durch liebevolle Details. Foto: Silke Bromm-Krieger
Claes greift zu einem Aktenordner mit einer handgeschriebenen Inventarliste, in der er alle Figuren und Tiere seiner Weihnachtskrippe akribisch vermerkt hat – fast 70 Männer, Frauen und Kinder sowie 20 Tiere. „Es gibt die traditionelle, klassische Figurenausstattung einer provenzalischen Krippe, die man einfach haben muss, wenn man sammelt, und die habe ich“, meint er schmunzelnd. Deshalb sei nun auch Schluss mit dem Sammeln.
Auf Nachfrage erinnert er sich genau, welcher Santon, provenzalisch Santoun, als Erster bei ihm einzog. „Es war in den 1970er Jahren der Garde de Nuit, der Nachtwächter, mit einer Lampe in der Hand und einem Hut auf dem Kopf.“ Die zweitälteste Figur, ein Schäfer mit Lämmchen auf dem Arm, stammt gleichfalls aus den 1970ern. Viel Spaß habe es ihm stets bereitet, sich immer mal wieder eine kleine Auszeit zu gönnen, um an seiner Weihnachtskrippe kreativ zu sein und nach Herzenslust zu werkeln. „Das war ein schöner Ausgleich zu meinem erfüllten Berufsleben“, resümiert der gebürtige Berliner, der seit 1994 in Schleswig-Holstein seine Heimat gefunden hat.
Den Steg am Teich neben dem Fischer gestaltete Claes aus Treibholz von der Rhone. Foto: Silke Bromm-KriegerUm das Kreuz der Carmargue – das Kreuz steht für den Glauben, der Anker für die Hoffnung, das Herz für die Liebe – haben sich einige Santons versammelt. Foto: Silke Bromm-KriegerZur provenzalischen Weihnachtskrippe gehören auch der Trommler, die Lavendelfrau, der Weinhändler und der Knoblauchverkäufer. Schon entdeckt? Foto: Silke Bromm-KriegerDie Wahrsagerin schaut mit ihren Karten in die Zukunft. Foto: Silke Bromm-KriegerVor der Kirche steht der Pfarrer mit einer Bürgersfrau, dahinter der Nachtwächter, eine Frau mit zwei Kindern, vorn der Bürgermeister, der Doktor und der Junge mit dem blinden Vater. Foto: Silke Bromm-Krieger
Nach einem Erarbeitungszeitraum von insgesamt vier Jahren hat die schleswig-holsteinische Landesregierung am 10. Dezember einen Handlungsplan beschlossen (siehe Ausgabe 50), der auf den Inhalten der „Strategie für die Zukunft der Niederungen bis 2100“ des Umweltministeriums (MEKUN) und des Landwirtschaftsministeriums (MLLEV) basiert und somit mittelbar die Strategie zur maßgeblichen Grundlage erhebt. Der Handlungsplan selbst stellt ein „Kondensat“ des Strategiepapiers dar. Das Kabinett hat das MEKUN gleichzeitig gebeten, einen Maßnahmenplan mit Ressourcenbedarfen für einen Zeitraum von maximal zehn Jahren zu erstellen und dem Kabinett zur Beschlussfassung vorzulegen. Das Umweltministerium soll zudem zusammen mit den Interessenvertretungen der Wasser- und Bodenverbände prüfen, wie die Finanzierung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur in den Niederungen zukunftsfähig gestaltet und auf eine breitere Basis gestellt werden kann.
Ziel des im Dezember 2020 gestarteten Projektes „Niederungsstrategie 2100“ war es, den Anpassungsbedarf der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur und von deren Betriebsweise durch den Klimawandel und bei der Landnutzung hinsichtlich veränderter gesellschaftlicher Ansprüche – wie Treibhausgasneutralität oder Biodiversitätsschutz – in den Niederungen zusammenzustellen, mögliche Lösungswege zur Umsetzung zu entwickeln und die dafür notwendigen Ressourcen zu ermitteln. Mit der Strategie sollen die Grundlagen für die Bearbeitung dieser Thematik in den folgenden Jahrzehnten gelegt werden.
Handlungsrahmen als Leitlinie
Die Inhalte einer politischen Strategie sind nicht – wie bei Gesetzen – schon absolut verbindlich, sondern es wird ein Handlungsrahmen als Leitlinie für die politischen Akteure und Betroffenen beschrieben. Darin aufgezeigte Maßnahmen und benannte Ziele müssen erst noch im Detail umgesetzt werden, wobei allerdings von den darin enthaltenen Eckpfeilern dann die zukünftige Diskussion um die Ausgestaltung stark bestimmt sein wird.
Keine Strategie des Projektbeirates
Im Rahmen der fachlichen Erarbeitung von solchen Strategien der Landesregierung beziehungsweise -ministerien wird in aller Regel, so auch bei der „Niederungsstrategie“, keine ausdrückliche Zustimmung betroffener Akteure eingeholt. In diesem Zusammenhang dürfen Pressemitteilungen, wonach die „Niederungsstrategie“ eine Strategie des Projektbeirats sei, nicht missverstanden werden, nicht zuletzt weil sich die Landesregierung die Entwicklung eines Konzeptes für die Niederungen auf die Fahnen geschrieben hatte. Vielmehr durfte der Bauernverband Schleswig-Holstein (BVSH), vertreten durch Vorstandsmitglied Thomas Hansen und Dr. Lennart Schmitt (Leiter der Umweltabteilung), gemeinsam mit anderen Akteuren über den vierjährigen Zeitraum in insgesamt sieben Sitzungen zu einer Vielzahl von Entwurfsversionen das Fachwissen der Landwirtschaft im sogenannten Projektbeirat einbringen.
Verständnis für Belange der Landwirtschaft gefördert
Dadurch konnte der Verband das Verständnis für die wirtschaftlichen Notwendigkeiten und die Besonderheiten der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes fördern. Ebenso wurde Fehlinterpretationen und unverhältnismäßiger beziehungsweise unbelegter Kritik vor allem in Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe entgegengetreten. Im Ergebnis führte dies zu wesentlichen Nachbesserungen an der Strategie, die die Interessen der Landwirte berücksichtigen und wichtige Aspekte und Kriterien in die Strategie integrieren.
Wesentliche inhaltliche Ausgangspunkte bildeten für den BVSH im Konkreten vorrangig dessen Positionen aus dem Papier „Marksteine neuer Wege im Moorschutz“, da es in der „Niederungsstrategie 2100“ an verschiedenen Stellen um die Nutzungsoptionen von Moorböden geht. Das Positionspapier des BVSH beschäftigt sich mit der übergeordneten Frage, wie man unter ausdrücklicher Anerkennung der Bedeutung der Nutzbarmachung entwässerter Moorböden für den Klimaschutz versuchen kann, Landwirtschaft und Moorschutz in Einklang zu bringen. Die besondere Bedeutung folgt aus dem Umstand, dass infolge des enormen klimapolitischen Drucks auf EU-, Bundes- und Landesebene wortwörtlich „kein Weg am Thema Moorschutz vorbeiführt“. Insbesondere sind die folgenden für die Landwirtschaft konkreten Kernpunkte zur Diskussion gestellt worden:
Grundpfeiler für kooperativen und zusammen mit der Landwirtschaft realisierbaren Moorschutz müssen das Prinzip der Freiwilligkeit und der Erhalt einer langfristigen Perspektive für die generationsübergreifende wirtschaftliche Nutzung auf den Standorten sein, anstelle von ordnungsrechtlichen Auflagen und Beschränkungen.
Nicht Erfolg versprechend ist eine abstrakte Zielfestsetzung, stattdessen kann dies nur anhand einer konkreten Situationsbetrachtung vor Ort erfolgen, um auch die Entwicklung eines realistischen Zeitplans zu gewährleisten.
Für die Ermittlung angemessener Zielvorgaben bedarf es einer fundierten Vorbereitung für die Ausarbeitung von erfolgreichen und nachhaltigen Moorschutzkonzepten und Projekten im Zusammenwirken von Fachleuten und Praktikern. Es müssen praktikable und gleichzeitig wirtschaftlich darstellbare Konzepte erarbeitet und erprobt werden, die besonders im Bereich der Wiedervernässung in der Breite nur unter Zugrundelegung nachweislich erfolgreicher Beispiele auf landwirtschaftlichen Flächen basieren können.
Aufgrund der langfristigen Auswirkungen moorschützender Maßnahmen bedarf es für die Vereinbarkeit von Landwirtschaft und Moorschutz besonderer Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche kooperative Zusammenarbeit sowie solider Daten-, Berichtswesens- und Monitoringgrundlagen.
Um die Wirtschafts- und Einkommensgrundlage der Betriebe sowie zugleich die Wirtschafts- und Siedlungsstruktur des ländlichen Raums insgesamt zu erhalten, muss die Ausübung der bisherigen Landwirtschaft im Rahmen eines intelligenten, angepassten Wassermanagements möglich bleiben und als Teil eines differenzierten und anpassbaren Gesamtkonzeptes ausgestaltet werden.
Für den BVSH haben im Projektbeirat Vorstandsmitglied Thomas Hansen (r.) und der Leiter der Umweltabteilung, Dr. Lennart Schmitt (2. v. r.), um Verständnis für die wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Bauern und des ländlichen Raumes geworben. Foto: BVSH
Als Ansprechpartner setzt die Landwirtschaft hierbei auf die Wasser- und Bodenverbände als mitgliedergetragene und durch die betroffenen Nutzer mitbestimmte Institutionen, die sämtliche fachlichen Voraussetzungen mitbringen, um die verschiedenen Ziele (Umwelt- und Gewässerschutz, Umsetzung von Biodiversitätsbelangen, landwirtschaftliche Nutzung et cetera) in Kooperation und Einvernehmen mit den Landwirten zu realisieren.
Modernes Be- und Entwässerungsmanagement
Mit Blick auf die sich abzeichnenden komplexeren und differenzierten Anforderungen ist deshalb eine Aufgabe von Schöpfwerken nicht sinnvoll. Beispielsweise wird bei Trockenheit auch eine Wasserhaltung in der Landschaft benötigt, sodass aus Sicht der Landwirtschaft eine Weiterentwicklung der Infrastruktur mit Blick auf ein modernes Be- und Entwässerungsmanagement notwendig ist.
Die Umsetzung dieser komplexer werdenden wasserwirtschaftlichen Aufgaben ist durch Ermittlung der Gesamtsituation und Aufnahme entsprechender Haushaltstitel im Landeshaushalt sowie durch eine Umstrukturierung der Kostentragung zu gewährleisten.
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) kann unter bestimmten Umständen ein geeignetes Mittel sein, um Landwirten Nutzungsperspektiven für Flächen mit angehobenen Wasserständen aufzuzeigen, darf jedoch nicht zur Einbeziehung bisher landwirtschaftsfremder Flächen in die Förderfähigkeit führen.
Hinsichtlich neuer Nutzungsformen und der Umstellung auf andere Anbauverfahren ist problematisch, dass hierbei die Landwirte in Vorleistung gehen müssen und daher Gefahr laufen, letztlich auf den Kosten sitzen zu bleiben. Daher ist für eine Realisierung die Entwicklung passgenauer Förderprogramme notwendig.
Alternative Nutzungsformen nicht hinreichend erprobt
Bislang nicht hinreichend erprobte Nutzungsformen und Verfahren (beispielsweise Paludikulturen) sind so weit und so lange als nachrangig zu bewerten, wie für sie keine ausreichende Datengrundlage im vorgenannten Sinne vorliegt. Erforderlich ist die Intensivierung der Forschung im Bereich der Entwicklung eines angepassten Wasserstandsmanagements zum Erhalt einer intensiven Grünlandnutzung bei gleichzeitiger Reduzierung der Klimawirkung von Moorstandorten.
Niederungs- und Moorschutz als zusätzliche Nachhaltigkeitsleistung muss durch wiederkehrende, attraktive Zahlungen honoriert werden. Als Modell für Landwirte ist hierbei besonders die (Weiter-)Entwicklung neuer Vertragsnaturschutz-Maßnahmen mit Anreizkomponente zum Zwecke des Moorschutzes vorzugswürdig. Demgegenüber wird als grundsätzlich nicht in Betracht kommendes Instrument die Umsetzung über sogenannte Vernässungsrechte abgelehnt.
Erstrebenswert ist auch die Prüfung solcher für die landwirtschaftlichen Betriebe lukrativen Ansätze, die zugleich Synergien hinsichtlich der an die Flächennutzung gestellten Nachhaltigkeitsansprüche mit sich bringen können. Dies gilt insbesondere für die Verträglichkeit von Freiflächen-Photovoltaikanlagen mit den Funktionen schützenswerter Moorböden.
Zudem wird der Aufbau eines Flächenpools für Tauschzwecke betont.
Anders als in den Medien teilweise vereinfacht dargestellt und auf Fragen der Wiedervernässung zentriert, widmet sich die Strategie inhaltlich insbesondere der Kernfrage, wie die wasserwirtschaftliche Infrastruktur mit den erheblichen Sanierungsbedarfen in den Niederungen als Kulturlandschaft – mit ihren Wertschöpfungspotenzialen – zukunftstauglich für die durch den Klimawandel verschärften wasserwirtschaftlichen Herausforderungen weiterentwickelt werden kann und wie die hierfür erforderlichen Maßnahmen finanziert werden können. Für die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein sind aus diesem Blickwinkel in der „Niederungsstrategie“ global wichtige und positive Aussagen getroffen worden:
zur sich durch den Klimawandel verstärkenden Notwendigkeit, die Fortleitung von Niederschlagswasser durch wasserwirtschaftliche Maßnahmen aus Gründen der öffentlichen Sicherheit (Gefahrenabwehr) und zur Bewirtschaftung der Flächen sicherzustellen und
zur notwendigen Beteiligung von Land- und Wasserwirtschaft bei der Wiedervernässung der Moore.
Unterschied zum Moorschutz-Konzept
Von der „Niederungsstrategie“ zu unterscheiden ist das in der Naturschutzabteilung des MEKUN angesiedelte Moorschutz-Konzept – im wesentlichen basierend auf dem „Bericht Biologischer Klimaschutz“. Die genannte Beteiligung von Land- und Wasserwirtschaft ist bei dem Konzept zur Vernässung der Moore, das das MEKUN über die Stiftung Naturschutz umsetzen will, trotz entsprechender nachdrücklicher Forderungen nach wie vor nicht gewährleistet.
Wasserwirtschaft im Wandel: Der Klimawandel erfordert neue Ansätze in der Wasserbewirtschaftung. Die „Niederungsstrategie“ setzt auf moderne Ent- und Bewässerungskonzepte. Foto: Iris Jaeger
Die Stiftung Naturschutz agiert zum Teil unabgestimmt, was in den betroffenen Regionen zu Vertrauensverlust und Verunsicherung führt. Die Ankäufe stocken trotz Entschädigungszahlungen, die den bisherigen Verkehrswert deutlich übersteigen und mindestens verdoppeln. Es ist, will man Erfolg haben, aus Sicht des BVSH unumgänglich, dass Land- und Wasserwirtschaft an Konzipierung und Umsetzung aktiv beteiligt werden, auch und gerade um gemeinsam festzulegen, welche Flächen noch weiter landwirtschaftlich genutzt werden können.
Wirft man einen genaueren Blick in die Strategie selbst, finden sich an verschiedenen Stellen differenzierende Aspekte, aus denen die Berücksichtigung der genannten Belange der Landwirtschaft – unter teilweiser Einbeziehung der Interessen der Wasser- und Bodenverbände – deutlich wird.
Weitere Themenfelder sind Naturschutz und Biodiversität, ländliche Entwicklung und Raumplanung, sowie Forschung, Entwicklung und Qualitätssicherung. Zu berücksichtigen ist dabei allerdings, dass es bei einer solchen breit gefächerten Gesamtstrategie nicht mit viel Erkenntnisgewinn verbunden ist, wenn Einzelpassagen für sich betrachtet als Beleg für die Ungeeignetheit oder Unsinnigkeit eines Gesamtkonzeptes angeführt werden, während der jeweilige Kontext beziehungsweise an anderer Stelle befindliche Ausnahmen, Gegenpositionen oder Ausgleichsmomente außer Acht gelassen werden.
Umsetzungsakte erforderlich
In weiten Teilen befasst sich die „Niederungsstrategie“ allein mit der Darstellung verschiedenster Rahmenbedingungen, der Ermittlung von Handlungsbedarfen und Verortung von groben Zielen. Soweit Maßnahmen vorgeschlagen beziehungsweise Instrumente dargestellt werden, handelt es sich um aktuell noch nicht definitiv beschlossene Leitlinien und Ideen für denkbare Ansätze und Optionen. Hierbei wird zum Beispiel im Abschnitt über die Landwirtschaft auch auf die Beachtung von für die landwirtschaftlichen Betriebe wichtigen Aspekten hingewiesen (siehe Tabelle).
Hinsichtlich der Kulisse ist zu berücksichtigen, dass die in der Strategie abgebildete Darstellung zur Verbreitung der „Niederungsstrategie“ zunächst nur die Bereiche der sogenannten Niederungen zeigt, die als Flächen unter 2,5 NHN definiert sind. Ob und welche Maßnahmen jeweils ergriffen werden sollen, wird durch die Darstellung der Kulisse als solcher aber nicht festgelegt. Zudem bedarf es für jede einzelne Maßnahme eines weiteren, nicht selten gesetzgeberischen oder verwaltungsrechtlichen Umsetzungsaktes, für deren Zeitplanung eine Spanne bis ins Jahr 2100 (!) gesetzt wird.
Wichtig und richtig ist nichtsdestotrotz, dass die stark betroffenen Kreise, wie dies ja auch bislang bei jeder Versammlung zur Thematik „Zukunft der Niederungen“ möglich war und von vielen Beteiligten wahrgenommen wurde, auf klare und vorhersehbare Konzepte für die zukünftige Umsetzung drängen, die die Belange der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes in besonderem Maße berücksichtigen müssen. Andererseits kann im Rahmen einer Strategie nicht jede Einzelfrage im Vorwege bereits bis ins Detail niedergelegt sein, zumal ja die Strategie in erheblichem Maße auch von tatsächlichen, rechtlichen, gesellschaftlichen, klimatischen und politischen Entwicklungen innerhalb eines nicht einfach zu überschauenden Zeitraumes abhängt, die in verschiedensten Sektoren und Themenbereichen angesiedelt sind. Hier wird der BVSH als Sprachrohr der Landwirtschaft am Ball bleiben.
Wasserwirtschaft startet Projekte
Anhand der ersten Schritte aufgrund der bereits seit Juni 2023 geltenden Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung in den Schleswig-Holsteinischen Niederungsgebieten lässt sich bereits jetzt erkennen, mit welchen Instrumenten und Mitteln die Strategie beispielsweise in die Praxis umgesetzt werden kann:
Beim Deich- und Hauptsielverband (DHSV) Südwesthörn-Bongsiel wurde als Projekt die Entwicklung eines nachhaltigen wasserwirtschaftlichen Einzugsgebietsmanagements im Bearbeitungsgebiet Bongsieler Kanal bewilligt.
Der DHSV Dithmarschen hat sich zur Aufgabe gemacht, durch ein wasserwirtschaftliches Konzept zu ermitteln, wie eine Verbesserung des Landschaftswasserhaushalts im Einzugsgebiet des Speicherkoogs Nord erreicht werden kann.
Für den Wasser- und Bodenverband Fehmarn-Nordost kann durch die Mittel aus der Förderrichtlinie bis Ende 2025 ein Gesamtkonzept zur nachhaltigen Entwicklung des lokalen Wassermanagements für das Einzugsgebiet des Schöpfwerks Burgstaaken erstellt werden.
Als zweijähriges Projekt des Eider-Treene-Verbands ist die energetische Sanierung im Schöpfwerk Steinschleuse in Form des Austausches der Tauchpumpen geplant gewesen. Allerdings hat hier der Brand am 23. November im Pumpenhaus diesem Vorhaben vorerst einen Dämpfer versetzt.
Von übergeordneter Natur und als Ausblick auf die kommenden zwei bis drei Jahre ist im Unterschied zu den vorgenannten Projekten das Konzept zur Etablierung eines Maßnahmenprogramms. Hierbei geht es um die Umsetzung der Ziele der „Niederungsstrategie“, wonach eine Entwicklung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur zu einem modernen Ent- und Bewässerungssystem erfolgen soll. Bis 2040 sollen alle dafür erforderlichen (systemrelevanten) wasserwirtschaftlichen Anlagen ermittelt, modernisiert beziehungsweise saniert und ressourcenschonend betrieben werden. Die Grundlage dafür sollen die Erfahrungen aus den Pilotprojekten und der Verwirklichung der Zielvereinbarung des MEKUN mit dem Landeswasser- und Bodenverband (LWBV) zur Förderung der Unterhaltung von Gewässern, Deichen und Schöpfwerken bilden.
Modernisierung von Schöpfwerken
Kernaspekte sind die Ermittlung der systemrelevanten Anlagen sowie die Aufstellung von Konzepten zur energetischen Modernisierung von Schöpfwerken durch die Wasser- und Bodenverbände bis 2027 sowie die Priorisierung und Umsetzung der Konzepte ab 2028. Anknüpfungspunkt bildet hierbei das Kompetenznetzwerk Niederungen, dass der LWBV als Projektträger ab dem nächsten Jahr initiieren soll. Die Abteilung Hydrologie und Wasserwirtschaft der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel soll hierbei die Koordinierung des Netzwerks und die Erstellung eines Handlungsleitfadens übernehmen.
Die zu erwartenden Einheitsbeträge (Zahlbeträge) der Direktzahlungen für das Antragsjahr 2024 wurden Ende November bekannt gegeben und der Zahlungseingang wird voraussichtlich am 23. Dezember erfolgen. Aufgrund der geringeren Inanspruchnahme der Ökoregelungen (gegenüber den GAP-Planzahlen) in diesem Jahr werden die Ökoregelungen um zirka 8 % höher als die festgelegten Einheitsbeträge ausgezahlt. Die folgende Tabelle dient als Orientierung für die zu erwartende Prämienzahlung. Die Landwirtschaftskammer bietet Unterstützung mit ihrer Beratung an, sollten Fragen zum Bewilligungsbescheid entstanden sein.
Den Bewilligungsbescheid sollte man unbedingt prüfen.
Die Landesregierung hat sich mit dem Aktionsplan Ostseeschutz 2030 zum Ziel gesetzt, die Ostsee stärker zu schützen. Die Landwirtschaft wird im Rahmen einer freiwilligen Zielvereinbarung beteiligt, die am Dienstag (17. Dezember) in Kiel von Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU), Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne), dem Präsidenten den Bauernverbandes Schleswig-Holstein (BVSH), Klaus-Peter Lucht, und Vertretern weiterer landwirtschaftlicher Verbände unterzeichnet wurde.
In der Zielvereinbarung geht es vor allem darum, die Austräge von Stickstoff und Phosphor aus der Landwirtschaft zu reduzieren – um zusätzliche 10 % bis zum Jahr 2030 und um weitere 10 % bis zum Jahr 2035. Zu diesem Zweck sollen freiwillige Maßnahmen zur angepassten landwirtschaftlichen Nutzung und Maßnahmen zur Erhöhung des Stoffrückhaltes in der Landschaft im Wassereinzugsgebiet der Ostsee umgesetzt werden.
Ins Handeln kommen
Schwarz erläuterte: „Kern ist die Einrichtung von Ostseebeiräten und Modellregionen entlang der Ostseeküste.“ Dieser Ansatz binde regionales Fachwissen ein und finde hoffentlich Nachahmer in Regionen, die aktuell nicht eingebunden seien. Grundsätzliches Ziel sei die Entwicklung freiwilliger Maßnahmen, deren Wirkung wissenschaftlich untersucht werde. Ein Austausch mit der Allianz für den Gewässerschutz solle Synergieeffekte heben. Ende 2026 starteten dann die Evaluierung und gegebenenfalls eine Justierung der Maßnahmen.
Goldschmidt betonte die „Existenzbedrohung“ der Ostsee durch Überdüngung. „Jetzt haben wir ein Paket geschnürt, das über die Möglichkeiten eines Nationalparks hinausgeht“, so der Umweltminister. Ein Nationalpark regele beispielsweise keine Nährstoffeinträge.
Lucht zeigte sich optimistisch, dass die Landwirtschaft ihren Beitrag leisten werde: „Wir sind technikaffin und setzen auf echte Messergebnisse, um so zu sehen, wo wir besser werden können.“ Ziel sei, die Ostsee besser zu schützen und trotzdem mit Landwirtschaft Geld zu verdienen. „Mit unserem Fachwissen können wir effektiv an Lösungen mitarbeiten“, so Lucht.
Der Vorstandsvorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst Schleswig-Holstein, Christoph Freiherr von Fürstenberg-Plessen, erklärte: „Wir werden es schaffen, diese Zielvorgaben zu erreichen.“ Die Vereinbarung leiste einen Beitrag zu einer gemessenen, faktenbasierten Reduktion.
Dr. Peter Boysen von der Landesvereinigung ökologischer Landbau Schleswig-Holstein und Hamburg sagte: „Im ökologischen Landbau arbeiten wir mit besonderem Augenmerk auf Nachhaltigkeitskriterien und geschlossenen Nährstoffkreisläufen. Dadurch werden bereits durch die Vorgaben der Wirtschaftsweise Nährstoffverluste minimiert.“ Erfahrungen aus diesem Bereich könnten auch bei konventioneller Bewirtschaftung übernommen werden.
Carsten Kock vom Verein Land schafft Verbindung wies auf die Bedeutung einer ausreichenden Finanzierung hin.
Maßnahmen im Überblick
Fortführung und Weiterentwicklung des Wirkungsmonitorings zur Düngeverordnung auf Bundesebene: Ziel ist es, die regionalen Nährstoffeinträge in die Ostsee differenziert darzustellen und die bisher ergriffenen Maßnahmen evaluieren zu können. Es sollen Abschätzungen getroffen werden, ob die umgesetzten Maßnahmen langfristig wirksam sind, die Ostsee zu schützen.
Einrichtung von Aktionsräumen und Ostseebeiräten: Es werden fünf Aktionsräume mit hohen Nährstoffeinträgen an der Ostseeküste identifiziert, in denen sogenannte Ostseebeiräte eingerichtet und Maßnahmen zur Minderung von Phosphor- und Stickstoffeinträgen durch freiwillige Maßnahmen umgesetzt werden. Die Ostseebeiräte werden hierfür in ihren Einzugsgebieten bis Herbst 2025 Umsetzungspläne aufstellen, mit denen die vereinbarten Minderungen erreicht werden sollen, und deren Umsetzung dokumentieren.
Etablierung von zusätzlichen Modellregionen: Innerhalb der Aktionsräume der Ostseebeiräte sollen zusätzlich Modellregionen etabliert werden, in denen Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit spezifischen Fragestellungen initiiert werden. Ein Schwerpunkt sollen technische und natürliche Möglichkeiten des Phosphorrückhalts aus Drainage sein.
Etablierung eines zusätzlichen Gewässermonitorings: Ergänzend zum bestehenden Messnetz wird in drei Modellregionen ein Gewässermonitoring etabliert, um die Wirkung von umgesetzten Maßnahmen zu evaluieren.
Temporäre Maßnahmen bei der Einrichtung von Gewässerrandstreifen: Die Einrichtung breiter Gewässerrandstreifen von 10 m wird auf freiwilliger Basis fortgeführt, um neue temporäre Maßnahmen unter 10 m Breite ergänzt und förderrechtlich unterstützt.
Nutzung bestehender und künftiger Möglichkeiten des EU-Förderrechts: Zur Umsetzung der freiwilligen Maßnahmen sind die bereits bestehenden und zukünftigen Möglichkeiten des EU-Förderrechts von den Landbewirtschaftenden zu berücksichtigen und konsequent zu nutzen, um das Potenzial dieser Instrumente optimal auszunutzen, zum Beispiel Ökoregelungen.
Steigerung der Flächenanteile für naturnahe Feuchtgebiete, staunasse Ackersenken und Wald: Zur Verbesserung des Nährstoffrückhalts in der Fläche sollen die Flächenanteile für naturnahe Feuchtgebiete, staunasse Ackersenken und Wald durch bestehende Förderprogramme gesteigert werden.
Fortführung der Gewässerschutzberatung für die Landwirtschaft
Entwicklung eines frei zugänglichen Online-Beratungstools für ein verbessertes Nährstoffmanagement in der Landwirtschaft sowie eines verbesserten Messdiensts zur Ermittlung des pflanzenverfügbaren Stickstoffs im Frühjahr.
Wenn die To-do-Liste mal wieder länger als der Tag ist und Weihnachten vor der Tür steht, kann sanfte Pflanzenkraft Körper und Seele ins Gleichgewicht bringen. Einige Heilpflanzen wirken entspannend und beruhigend, andere hingegen helfen beim Einschlafen und sorgen für eine ruhige Nacht.
Baldrian ist auch als Staude im Garten optisch sehr attraktiv. Foto: Karin Stern
Traditionell schreibt man Baldrian (Valeriana officinalis) beruhigende Effekte zu. Die Pflanze kommt daher bei leichter Anspannung und Stress sowie damit verbundenen Schlafproblemen zum Einsatz. Baldrian ist nur selten in Gärten anzutreffen, obwohl das hübsche Kraut sich leicht etablieren lässt. Der kantige, hohle Stängel des Baldrians erreicht eine Höhe zwischen 50 und 150 cm. An den Stängelspitzen sitzen die doldenartigen, rosa-weißen Blüten. Von Juli bis August verströmen sie einen intensiven Duft. Baldrian ist hinsichtlich seiner Bodenansprüche recht anpassungsfähig. Man findet die Pflanze in sonniger Lage sowohl auf feuchten Wiesen als auch in trockeneren Lagen. Dennoch werden die feuchteren Standorte bevorzugt. Der typische Baldriangeruch stammt von den ätherischen Ölen der Pflanze. Katzen finden diesen Geruch extrem anziehend. Die unterirdisch wachsenden Pflanzenteile werden für die Herstellung von Arzneien genutzt. Neben Extrakten oder Baldrianöl gibt es weitere Anwendungsformen wie Badezusätze oder Präparate zum Einnehmen. Ein Tee aus den zerkleinerten Wurzeln soll bei Schlaflosigkeit oder nervöser Unruhe Linderung verschaffen. Tipp: Zur Anwendung und Dosierung von Baldrian und den anderen Kräutern in der Apotheke beraten lassen.
Der optimale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn zwei Drittel der Blüten am Köpfchen aufgeblüht sind. Foto: Karin SternEchte Kamille ist in ganz Europa verbreitet. Foto: Karin Stern
Die Echte Kamille zählt zu den bekanntesten Heilpflanzen in unseren Breiten. Die Wirkstoffe der Blüten schützen und beruhigen die Magenschleimhaut. Das Heilkraut wirkt entzündungshemmend, krampflösend und antibakteriell. Kamillentee ist als Hausmittel bei Magenbeschwerden sehr verbreitet. Zudem fördert Kamille die Heilung von Wunden und wird daher bei Haut- oder Schleimhauterkrankungen eingesetzt. Chamomilla recutita beziehungsweise Matricaria chamomilla tritt in ganz Europa auf und gilt als anspruchslos. Die 20 bis 40 cm hohe Pflanze ist mit einem mageren Boden an sonniger Stelle zufrieden. Der Handel bietet vorwiegend die Samen an. Die Aussaat erfolgt von März bis Mai in Töpfen oder Schalen in Aussaaterde. Tipp: In kleinen Büscheln zusammengefasst pikieren. Möglich ist aber auch die Direktsaat an Ort und Stelle. Einmal etabliert, sät sich Kamille alljährlich zuverlässig selbst aus. Für die Verwendung als Heilkraut sind die von Mai bis August erscheinenden Blütenköpfe interessant. Wer selbst ernten möchte, pflückt vom dritten bis zum fünften Tag nach dem Aufblühen und trocknet die Blüten an einem luftigen, schattigen Ort. Aus den Blüten werden Tees, Tinkturen, Öle und Cremes hergestellt. Wer unter Husten, Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündung leidet, kann den heißen Dampf inhalieren.
Zitronenmelisse kann frisch oder getrocknet verwendet werden. Foto: Karin Stern
Melisse (Melissa officinalis) stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum. Sie ist in vielen Gärten als Aromapflanze zu finden. Die ausdauernde Würz- und Heilpflanze zeichnet sich durch ein intensives Zitrusaroma aus. Dies erklärt auch die Bezeichnung Zitronenmelisse. Man pflanzt im Frühjahr in feuchten, humusreichen Boden in sonniger bis halbschattiger Lage. Die Pflanzen sind robust und starkwüchsig. Die jungen Blätter und Triebspitzen werden fortlaufend geerntet und schonend getrocknet. Tipp: Unbedingt vor der Blüte ernten, weil sich dann das Aroma unangenehm verändert. Wer vor der Blüte die Pflanzen kräftig zurückschneidet, regt einen Neuaustrieb an und sorgt damit für reichlich Blätternachschub. Als Würzpflanze passt Zitronenmelisse zu allen Speisen, in denen eine feine Zitrusnote erwünscht ist. Sie wird gern Kräuterbutter, Soßen, Suppen und Salaten zugegeben und dekoriert Desserts. Ein Tee aus den Blättern soll nervöse Spannungen beruhigen und Einschlafschwierigkeiten entgegenwirken.
Getrocknete Lavendelblüten eignen sich prima zum Füllen von Duftkissen. Foto: Karin Stern
Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) wird in der französischen Provence auf Feldern angebaut. Mittels Dampfdestillation gewinnt man daraus ein hochwertiges und wertvolles Öl. Es dient als Rohstoff in der Parfümindustrie ebenso wie für pharmazeutische Zwecke. Auch Duftkissen, gefüllt mit getrockneten Blüten, erfreuen sich großer Beliebtheit. Großmutter legte sie gern in den Wäscheschrank. Wer die Blüten trocknen möchte, schneidet die Triebe in der Blütezeit von Juni bis Juli, wenn sie sich gerade geöffnet haben. Kopfüber aufgehängt, trocknen sie an einem luftigen und schattigen Ort. Rebeln Sie die Blüten anschließend einfach ab. Als Tee aufgegossen, beruhigen sie gereizte Nerven. Lavendelzusätze im Badewasser wirken ebenfalls entspannend, weil die Wirkstoffe die Kortisol-Konzentration im Blut senken. Unser Körper produziert dieses Hormon bei Stress. Nur Lavandula angustifolia enthält die wirksamen Heilstoffe. Andere Lavendel-Arten sind wirkungslos. Im Garten bevorzugt Lavendel einen sonnigen Platz auf eher trockenem und durchlässigem Boden. Der Handel bietet verschiedene Sorten von Lavandula angustifolia, die sich vor allem in den unterschiedlich ausgeprägten Blau- und Violetttönen der Blüte unterscheiden.
Zum zweiten Mal fanden die Holsteiner Kör- und Auktionstage auf der Verbandsanlage in Elmshorn und nicht mehr in den Holstenhallen in Neumünster statt. Die 49 Hengste wurden vor voll besetzten Rängen in der ausverkauften, kleineren Halle präsentiert. Von den Anwärtern erhielten 20 ein positives Körurteil, fünf von ihnen wurden mit einer Prämie ausgezeichnet. Darunter war auch der Siegerhengst Conchezz, gezüchtet von Sören von Rönne aus Neuendeich, Kreis Pinneberg.
Die Holsteiner Junghengstkörung begann am Freitag auf der Trabrennbahn am Verbandsgelände in Elmshorn. „Auf dem Pflaster haben wir heute Morgen Licht und Schatten gesehen: viele richtig gute Pferde mit korrektem Fundament und sehr guten Bewegungen, aber auch ein paar mit Exterieurmängeln“, beschrieb Körkommissar und Olympiasieger Lars Nieberg aus Nordrhein-Westfalen seine Eindrücke von der Musterung auf hartem Boden.
Conchezz überzeugte
Am Nachmittag betraten die Hengste schließlich die Fritz-Thiedemann-Halle, um sich in der „Holsteiner Königsdisziplin“, dem Springen, zu präsentieren. Das routinierte Freispringteam um Alexandra Bitter begleitete die jungen Talente und bot ihnen die Gelegenheit, sich bestmöglich zu präsentieren. „Heute gab es ein erstes Herantasten für die Hengste, es wurden nicht zu viele Sprünge gemacht und moderate Höhen im Sinne des Horsemanships aufgebaut. Dabei ist uns positiv aufgefallen, dass viele Pferde sehr natürlich sprangen. Ein paar Hengste haben sich bereits für eine Prämie empfohlen, aber morgen werden wir noch einmal ganz genau hinschauen“, fasste Nieberg das erste Freispringen zusammen.
Für den Züchter Sören von Rönne aus Neuendeich, Kreis Pinneberg, ist Conchezz von Colestus-Caretino-Silvester der erste Siegerhengst. Foto: Malina Blunk/RathmannVerlag
Am Sonnabend ging es dann in die zweite Runde. Die Sprünge wurden auf 1,30 m erhöht und die Talente wurden hier erst richtig deutlich. Sowohl auf dem Pflaster als auch im Freispringen tat sich einer besonders hervor: der Schimmelhengst Conchezz. Szenenapplaus und wachsende Begeisterung begleiteten die Auftritte des Hengstes aus der Zucht von Sören von Rönne. Der frühere Olympiareiter und Mannschaftsweltmeister erinnert sich, dass der Sohn des Colestus aus einer Caretino-Silvester-Mutter schon als Fohlen etwas ganz Besonderes war. Er habe von Anfang an sehr viel Präsenz gehabt und sei ein klarer Hengstanwärter gewesen. Schon seine Mutter war als Vierjährige unter Charlotte von Rönne als Zweite im Landeschampionat in Elmshorn besonders aufgefallen. Der Vater Colestus war als internationaler Sieger im Stall Beerbaum über Jahre in der Weltspitze unterwegs.
„Mein Zuchtziel ist der Sportpferdemarkt“, macht von Rönne klar und fügt hinzu: „Dabei achtet man vorrangig auf andere Kriterien.“ Der Typ beispielsweise sei nicht so wichtig wie für eine Hengstkörung. Bei Conchezz sei aber alles zusammengekommen: Leistung, Exterieur und Bewegungsablauf stimmten einfach. „Dazu gehört auch Glück“, gibt von Rönne zu, der seit 45 Jahren Pferde züchtet.
Natürlich wolle man als Züchter am liebsten jedes Fohlen aufziehen, aber er müsse sein Geld damit verdienen. Da die Hengstaufzucht und -vorbereitung nicht sein Steckenpferd seien, habe er den Hengst nach der Fohleneintragung, die Conchezz als einer der Landesbesten verließ, an Manfred von Allwörden vom Grönwohldhof, Kreis Stormarn, verkauft.
Ein Pferd für den Sport
Dort wurde der Hengst gut versorgt. Denn ein so großes Pferd ist nicht einfach gut in Schuss zu bringen und muss sehr umsichtig für eine Körung vorbereitet werden. Das ist offensichtlich gelungen, denn der Hengst beeindruckte an beiden Tagen mit viel Abdruck am Sprung, seiner Sportlichkeit und auch mit seiner Ausgeglichenheit. „Mit Conchezz haben wir ein supermodernes Springpferd mit großen Partien, viel Vermögen, auffälliger Präsenz und schnellen Reflexen gesehen. Ein Holsteiner Springpferd für den Sport“, beschrieb Zuchtleiter Stephan Haarhoff den gefeierten Siegerhengst aus dem Stamm 6688 und fügte hinzu: „Er zeigte ein überragendes Springen an beiden Tagen. Ein würdiger Siegerhengst.“
Für Sören von Rönne war es der erste Siegerhengst, für Manfred von Allwörden nicht. Aber beiden war die Freude anzusehen. „Bei mir würde der Hengst noch auf der Weide stehen. Da würde mir jetzt keiner auf die Schulter klopfen und mir sagen, was für ein tolles Pferd ich gezüchtet habe“, lacht Sören von Rönne.
Der erste Reservesieger Casotoki von Casolo-Catoki stammt aus der Zucht und dem Besitz von Tjark Witt aus Friedrichskoog, Kreis Dithmarschen.Foto: Janne Bugtrup
Zum Reservesieger des Jahrgangs ernannte die Körkommission, zu der neben Haarhoff und Nieberg auch Horst-Klaus Heleine, Christian Thoroe, Matthias Wittke und Jens Fredericson zählten, den Hengst Casotoki von Casolo-Catoki-Balou du Rouet. Der Schwarzbraune war ebenfalls ein Publikumsliebling und gehörte zu den besten Springern des gesamten Lots. „Mit Casotoki wurde uns ein perfekt herausgebrachter Hengst vorgestellt, der in herausragender Art und Weise den Hengsttyp verkörpert“, fasste Haarhoff zusammen. Der Hengst aus der Zucht und dem Besitz von Tjark Witt aus Friedrichskoog, Kreis Dithmarschen, stand nicht zum Verkauf. Witt hatte im vergangenen Jahr schon den Siegerhengst Corassini ausgestellt.
Spitze außergewöhnlich
Zum zweiten Reservesieger wurde Attention Please von Acodetto-Diego de Semilly-Calido aus der Zucht und dem Besitz des Hofs Thormählen aus Kollmar, Kreis Steinburg, gekürt. Der sympathische Hengst bestach mit Leichtfüßigkeit und viel Sportlichkeit. Er wird zukünftig auf der Hengststation Maas J. Hell in Klein Offenseth, Kreis Pinneberg, zu Hause sein, wo bereits sein Vater Acodetto sowie der Groß- und Urgroßvater beheimatet waren.
Attention Please von Acodetto-Diego de Semilly aus der Zucht und dem Besitz des Hofs Thormählen in Kollmar, Kreis Steinburg, wurde zweiter Reservesieger. Foto: Janne Bugtrup
Zum Prämienlot zählte außerdem Zuckerblue von Zirocco Blue-Cascadello I aus dem Hause der Zuchtgemeinschaft Oldekop. Der Braune wurde ebenfalls von Tjark und Marten Witt ausgestellt. Des Weiteren durfte sich Rudolf Schmitt aus Wesselburener Deichhausen, Kreis Dithmarschen, freuen. Der von ihm gezüchtete Keaton II von Kannan-Contendro I-Ritual wurde von der Holsteiner Verband Hengsthaltungs GmbH ausgestellt und bekam ebenfalls eine Prämie.
„Der Jahrgang war in seiner Spitze außergewöhnlich. Beim Prämienlot kamen die Eigenschaften Typ, Bewegung und Springen überzeugend zusammen. Außerdem trabten in diesem Jahr viele Hengste überdurchschnittlich gut. Damit kommen wir in Holstein unserem Anspruch nach, Springpferde mit überdurchschnittlichen Grundgangarten zu züchten“, lautete das Fazit des Zuchtleiters zur diesjährigen Körung.
Hengste und Reitpferde
Nach der Körung in der Elmshorner Fritz-Thiedemann-Halle eröffnete der Siegerhengst Conchezz die Auktion der Hengste. Nach einem langen Bieterduell wurde er bei 200.000 € an Kunden aus China in der Halle zugeschlagen. Zweitteuerste Offerte wurde Dionex von Diamant de Operette-Casall. Der Hengst aus der Zucht und dem Besitz von Manfred von Allwörden war seinen neuen Besitzern aus Niedersachsen 170.250 € wert und wurde online zugeschlagen. Ihn hätten mit Sicherheit einige im Prämienlot gesehen. „Wir hätten uns aber mehr Natürlichkeit beim ersten Freispringen gewünscht“, sagte der Zuchtleiter in der Beurteilung.
Ein Sohn des Zuccero-Clarimo aus der Zucht von Jens Ritters aus Krumstedt, Kreis Dithmarschen, wurde für 50.000 € veräußert und bleibt in Deutschland. Der Durchschnittspreis der gekörten und nicht gekörten Hengste in der Auktion lag bei rund 40.400 €.
Bei der Reitpferdeauktion Christmas Edition avancierte Number One von Quibery-Clearway aus der Zucht von Hobe Magens aus Ottenbüttel, Kreis Steinburg, zur Preisspitze. Kunden aus Großbritannien war die Halbschwester der Weltmeisterin der jungen Vielseitigkeitspferde, Cute Girl, 45.000 € wert. Zwei weitere Pferde kosteten 40.000 € und mehr. Zum einen war das Malva von Del’Arko d’Henvet-Cash and Carry aus der Zucht von Karola Boley aus Lutzhorn, Kreis Pinneberg. Sie kostete 43.000 € und wurde genau wie Don Dior von Diarado-Zinedine aus der Zucht von Hans-Peter Petersen aus Tating, Kreis Nordfriesland, nach Italien zugeschlagen. Der für das Bundeschampionat qualifizierte Rappe kostete 40.000 €. Die acht verkauften Pferde der Kollektion kosteten im Schnitt rund 31.900 €. pm
Die Brüsseler Kommission schätzt das Sojabohnen-Aufkommen auf etwa 2,8 Mio. t. Trotz deutlicher Anbauausweitung ist die diesjährige Sojabohnenerzeugung in der EU mit knapp 2,8 Mio. t leicht unter dem Ergebnis von 2023 geblieben. Ausschlaggebend hierfür war hauptsächlich die schwache Ernte in Rumänien. Derweil meldete der Verein Donau Soja für ganz Europa eine Rekordernte von mehr als 13 Mio. t Sojabohnen.
Trotz einer um 10 % ausgeweiteten Anbaufläche ist die Sojabohnenernte in der Europäischen Union unter dem Vorjahresniveau geblieben. Gemäß der jüngsten Schätzung der EU-Kommission wurden nur knapp 2,8 Mio. t der Ölfrucht gedroschen und damit rund 10.000 t weniger als 2023.Ausschlaggebend dafür waren, wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (Ufop) weiter berichtete, die ungünstigen Vegetationsbedingungen in diesem Jahr.
Dürre in Rumänien
Mit einem EU-weiten Durchschnittsertrag von 25,7 dt/ha wurde nicht nur das Vorjahresergebnis von 28,3 dt/ha verfehlt, sondern auch das langjährige Mittel von 28,1 dt/ha.
Maßgeblich dafür war hauptsächlich die Entwicklung in Rumänien. Die dortige Ernte an Sojabohnen fiel dürrebedingt mit 171.000 t um 44 % kleiner aus als im Vorjahr, obwohl das Anbauareal dort um 10 % ausgedehnt worden war. In Ungarn wurden zwar mit 260.000 t um die Hälfte mehr an Sojabohnen erzeugt als 2023. Angesichts einer doppelt so großen Fläche wie 2023 ist dies der Ufop zufolge aber ebenfalls nur als ein unterdurchschnittliches Ergebnis anzusehen.
Spitzenreiter bei der Produktion von Sojabohnen in der EU ist Italien. Die dortigen Landwirte brachten nach Angaben der Ufop, die sich dabei auf Recherchen der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) stützt, mit 1 Mio. t knapp 5 % weniger Sojabohnen ein als 2023. Die Anbaufläche war allerdings gegenüber dem Vorjahr auch um fast 3 % reduziert worden.
Derweil berichtete der Verein Donau Soja von einer Rekordernte an Sojabohnen in ganz Europa. Erzeugt wurden mehr als 13 Mio. t, was im Vergleich zu 2023 eine Steigerung um 1 Mio. t bedeutet. Die starke Ernte in der Ukraine habe die Ausfälle durch die Wetterextreme in der EU und Teilen Südosteuropas kompensiert, erläuterte Susanne Fromwald, Generalsekretärin von Donau Soja.
Keine Billigkonkurrenz
Allein in der Ukraine wurden laut dem Verein schätzungsweise mehr als 6 Mio. t Sojabohnen erzeugt. Davon seien etwa 10 % von Donau Soja zertifiziert. „Der Selbstversorgungsgrad der EU mit Soja liegt derzeit bei nur acht Prozent. Gentechnikfreies von Donau Soja zertifiziertes Soja aus der Ukraine trägt dazu bei, die große Lücke bei Eiweißpflanzen in Europa zu füllen“, betonte Fromwald. Zertifizierte ukrainische und EU-Sojabohnen würden unter denselben strengen Standards von Donau Soja produziert und seien daher keine „billige Konkurrenz für die Landwirte in den EU-Ländern“. age
Kanada: Rapsernte deutlich kleiner
als 2023
Statistics Canada legt Ernteschätzung vor
Kanadas Farmer haben dieses Jahr mehr Weizen, aber deutlich weniger Raps von den Feldern geholt als vor der Ernte erwartet. Laut den Schätzungen von Statistics Canada, die auf einer bis zum 7. November dauernden Erhebung bei rund 27.000 Farmen fußen, wurden insgesamt 34,96 Mio. t Weizen geerntet; das waren etwa 600.000 t mehr als Ende August vorausgesagt und 2,0 Mio. t mehr als 2023.
Die Weichweizenproduktion wird jetzt auf 29,09 Mio. t geschätzt, das Hartweizenaufkommen auf 5,87 Mio. t, womit die Vorjahresmenge um 230.000 t beziehungsweise 1,78 Mio. t übertroffen wurde.
Die Rapsernte fiel entgegen der früheren Erwartung ertragsbedingt deutlich schlechter aus als im Vorjahr. Gedroschen wurden den Statistikern zufolge 17,85 Mio. t und damit 1,35 Mio. t oder 7 % weniger. Ende August war ein Aufkommen von 19,5 Mio. t prognostiziert worden. Analysten hatten aber jetzt mit einer deutlichen Korrektur nach unten gerechnet. Dank vor allem höherer Erträge übertraf die Ernte von Sojabohnen mit 7,57 Mio. t die Menge von 2023 um etwa 590.000 t oder 8,4 %.
An Körnermais wurde weniger als im Rekordjahr 2023 geerntet: Mit 0,5 % auf 15,35 Mio. t fiel das flächenbedingte Minus aber gering aus. Wesentlich deutlicher unter dem Vorjahresergebnis blieb die Gerstenernte, bedingt durch die starke Anbaueinschränkung um 11,4 %.
Die Produktion wird jetzt auf 8,14 Mio. t veranschlagt, was einen Rückgang um 760.000 t oder 8,6 % bedeutet. Die Hafererzeugung nahm hingegen nach der sehr schlechten Ernte 2023 um 27,0 % auf 3,36 Mio. t zu. age
Die Knickpflege hat gerade Hochkonjunktur – überall im Land rücken noch bis zum letzten Tag im Februar Bagger mit Knickschere oder Motorsägen den charakteristischen Gehölzen zu Leibe. Und dies aus einem unerlässlichen und auch aus Sicht des Naturschutzes notwendigen Grund: Nur durch das regelmäßige Auf-den-Stock-Setzen gelingen die Verjüngung und der erfolgreiche Wiederauswuchs, ein Verholzen des Knicks wird verhindert. Doch der Ton um dieses Tun ist mancherorts rau geworden.
Die jahrhundertealten Wallhecken, von denen es laut Knickbotschafter Heiner Staggen derzeit rund 54.500 km im Land gibt, können ihre Bedeutung für Biodiversität und Erosionsschutz im windreichen Bundesland Schleswig-Holstein nur durch eben diesen regelmäßigen radikalen Rückschnitt erhalten. Dadurch allein bekommt ein Knick die Voraussetzungen, um noch weitere Jahrhunderte seine Funktionen aufrechterhalten zu können.
Doch was in der Grünen Branche seit jeher bekannt ist, scheint immer weniger Erholungsuchenden aus Stadt und Land geläufig zu sein. Die Beschwerden über den vermeintlichen Umweltfrevel nehmen inzwischen einen beachtlichen Teil der Zeit zuständiger Mitarbeiter in den Verwaltungen ein. Man könnte es positiv sehen und sich über so viel Wachsamkeit der selbst ernannten Naturhüter freuen. Bevor es Beschwerden hagelt, kündigen Landwirte ihre geplanten Arbeiten inzwischen lieber gleich selbst bei den Behörden an (siehe Ausgabe 47).
Ein Projekt des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes in Kooperation mit dem Lohnunternehmerverband und der Landwirtschaftskammer soll nun den aufgeregten Spaziergänger – der es oftmals sicher nur gut meint – über die Maßnahme des Knickens aufklären. Ein leider offenbar notwendig gewordener, aber folgerichtiger Schritt.
Es verwundert und macht zugleich sprachlos, dass sich die Grüne Branche nun zunehmend für eine ebenso notwendige wie logische und nicht zuletzt gesetzlich geforderte Tätigkeit rechtfertigen und gar Anfeindungen erdulden muss. Sagt dies doch viel aus über eine Gesellschaft und eine Zeit, in der offenbar immer mehr Menschen die Arbeit anderer kritisieren und deren Richtigkeit infrage stellen müssen. Also ist die Kritik nichts als Besserwisserei aus Unkenntnis? Leider nein.
So manche Beschwerde hat ihre Berechtigung, denn unsachgemäß ausgeführte Arbeiten münden in offensichtlichen, zweifelhaften Ergebnissen – auch sie gibt es immer wieder zu „bewundern“. Hier muss sich die Branche ihrer Verantwortung bewusst sein: Abgerissene, ausgefranste und bis ins Erdreich eingerissene Gehölze oder die falsch gewählten Überhälter sind alles andere als ein Aushängeschild – nicht zuletzt für die Ausführenden selbst.
Das Abliefern sauberer Arbeit entzieht nicht nur Pilzen, die in die Hölzer eindringen, den Nährboden oder verhindert das Einsickern von Regenwasser. Auch denjenigen, die sich über das Knicken beschweren wollen, entzieht ein korrekt auf den Stock gesetzter Knick viel von ihrem Mecker-Nährboden. Hier sind Lohnunternehmer, Landwirte und Knickbesitzer gefragt, keine Angriffsflächen zu bieten – und damit den rauen Ton ins Leere laufen zu lassen.
Eine Möglichkeit, die Stickstoff (N)- und Phosphor (P)-Ausscheidungen in der Geflügelhaltung effektiv zu reduzieren, wird vor allem in der Fütterung gesehen, denn von den Nährstoffen, die das Geflügel aufnimmt, wird ein Teil wieder unverdaut ausgeschieden. Ziel ist es, diesen Teil so gering wie möglich zu halten – also die Tiere nahe an ihrem Bedarf mit hochverdaulichen Nährstoffen zu versorgen, um die Schnittstelle zwischen einem möglichst geringen Einsatz von Stickstoff und Phosphor in der Ration und bedarfsdeckender Fütterung bei gleichbleibender Leistung zu finden. Zu dieser Fragestellung wurde und wird durch die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK NRW) eine Vielzahl von Versuchen im Versuchs- und Bildungszentrum (VBZL) Haus Düsse durchgeführt.
Da sich der Bedarf über die Mast verändert, ist eine Fütterung in mehreren Phasen mit möglichst nah an den Bedarf des jeweiligen Fütterungsabschnitts angepassten Nährstoffkonzentrationen eine Möglichkeit, die Nährstoffausscheidungen zu reduzieren. In der Mast langsam wachsender Broiler kommen häufig dreiphasige Futterkonzepte zum Einsatz. Vierphasige Fütterungssysteme bei langsam wachsenden Broilern werden dagegen immer wieder kritisch diskutiert, da Einbußen bei der Leistung und der Schlachtkörperzusammensetzung befürchtet werden. Ob es wirklich Unterschiede in den biologischen Leistungen gibt, wenn für langsam wachsende Broiler eine vierte N- und P-reduzierte Phase am Ende der Mast eingesetzt wird, wurde in einem Fütterungsversuch auf dem VBZL Haus Düsse untersucht.
Zusätzliche Fütterungsphase
Um den Einfluss einer vierten Fütterungsphase mit gleichzeitiger Nährstoffreduktion auf die Leistung von Broilern mit geringem Wachstumsniveau zu untersuchen, wurden Tiere der Genetik Ranger Classic eingestallt. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte langsam wachsende Genetik mit täglichen Gewichtszunahmen unter 55 g. Die Tiere wurden im VBZL Haus Düsse in 24 Boxen eingestallt. Die insgesamt 5.040 Ranger-Classic-Küken wurden am Einstallungstag auf insgesamt zwei Varianten (zwölf Wiederholungen je Variante) aufgeteilt. Je Box wurden 210 Tiere eingestallt (weiblich zu männlich: 50:50). Die Küken hatten bereits in der Brüterei Zugang zu Futter und Wasser (Early Feeding). Die Mastdauer betrug insgesamt 45 Tage (ohne Schlupftag).
Die Varianten unterschieden sich dabei in der Anzahl der Fütterungsphasen. Während Variante 1 sich an einem dreiphasigen Fütterungsprogramm orientierte, erhielten die Tiere der Variante 2 ein vierphasiges Fütterungsprogramm. Die Umstellung auf die vierte Futterphase in Variante 2 erfolgte an Tag 36. Bis zu diesem Zeitpunkt erhielten die Tiere beider Varianten identisches Futter. Variante 1 wurde auch über Masttag 36 weiterhin mit Mittelmast-Futter gefüttert. Dabei wurden im Finisher für die Variante 2 die Stickstoff- und Phosphorkonzentration abgesenkt. Die analysierten Nährstoffkonzentrationen bestätigten die Deklarationen und sind Tabelle 1 zu entnehmen.
Versuchsdurchführung
Die Futteraufnahme erfolgte ad libitum. Nach jedem Futterwechsel erfolgten eine Futterrückwaage sowie eine Tierwiegung, um die biologischen Leistungen der einzelnen Phasen zu dokumentieren. Die Verluste über den gesamten Mastdurchgang unterschieden sich nicht zwischen den Varianten und lagen bei 2,66 % in Variante 1 und bei 3,02 % in Variante 2. Die insgesamt etwas höheren Verluste sind vor allem auf eine E.-coli-Infektion und somit die Verluste in den ersten sieben Tagen zurückzuführen. In Tabelle 2 sind die biologischen Leistungen beider Varianten dargestellt. Die Tiere wurden mit einem einheitlichen Gewicht von 43 g eingestallt. Zu Versuchsbeginn, also Tag 36, dem Tag der Futterumstellung auf Phase 4 für Variante 2 und auch am Ende der Mast, an Tag 45 konnten keine signifikanten Unterschiede in der Lebendmasse der Tiere (2.646 g versus 2.645 g) festgestellt werden. Dementsprechend war die Zunahme in der Mast nicht von der Fütterung beeinflusst. Die tägliche Gewichtszunahme unterschied sich ebenfalls nicht und lag bei 57,65 g (Variante 1) und 57,79 g (Variante 2). Damit lagen die täglichen Gewichtszunahmen in beiden Gruppen nach 45 Masttagen über den vom Zuchtunternehmen angegebenen Werten. Der Futterverbrauch lag mit 4,32 kg beziehungsweise 4,31 kg je Tier über die gesamte Mast auf einem üblichen Niveau. Der Futteraufwand lag für beide Varianten bei 1,67 kg Futter je Kilogramm Zuwachs. Auch die Futterkosten unterschieden sich, vor allem durch die einheitlichen biologischen Leistungen bedingt, nicht zwischen den Varianten. In diesem Versuch lagen die Futterkosten für beide Varianten bei 1,77 € pro Tier und 0,85 €/ kg Zuwachs.
Auswertung
Am Ende der Mast wurde Tiere, die dem mittleren Gruppengewicht der jeweiligen Variante am nächsten kamen, für eine Teilstückzerlegung ausgewählt. Insgesamt wurden je Box acht Tiere ausgewählt, vier männliche und vier weibliche Tiere. Somit standen je Variante 96 Tiere für die Teilstückzerlegung zur Verfügung. Tabelle 3 gibt einen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten Teilstücke beider Varianten. Die Ergebnisse zeigen, dass es zwischen den zwei Varianten keine Unterschiede in Bezug auf die Teilstücke Brust, Keule und Flügel gab, auch nicht in deren prozentualen Anteilen. Das Schlachtgewicht und die Ausschlachtung unterschieden sich ebenfalls nicht zwischen den Varianten. Somit hatte die vierphasige Fütterung beziehungsweise die Absenkung des Stickstoff- und Phosphorgehalts in der letzten Phase keine Auswirkungen auf die Schlachtleistungen der Tiere.
Trotz gleicher biologischer Leistungen konnten die N- und P- Ausscheidungen bei der vierphasigen Fütterung gesenkt werden.
Anhand der Daten zum Futterverbrauch und der Gewichtsentwicklung sowie der Analyseergebnisse der Futterrationen wurde eine N- und P-Bilanz berechnet (Tabelle 4). Diese Berechnungen werden verwendet, um die Emissionen von Nutztierhaltungen abschätzen zu können. Derzeit gibt es noch keine Standardwerte zur Nährstoffausscheidung von konventionell gehaltenen Broilern mit genetisch bedingten geringeren Zunahmen, daher wurde auf Werte einer konventionellen Broilermast (N-und P- reduziertes Futter, 42 Maststage, 2,76 kg Zuwachs je Tier und Futteraufwand 1,58 kg/kg) nach Merkblatt 457 (2014) zurückgegriffen.
Die Ergebnisse zeigen, dass in Variante 2 die N-Ausscheidungen reduziert werden konnten. Sie lagen unter den Werten der Tiere der Variante 1. Da das DLG-definierte Verfahren von einem höheren Endgewicht ausgeht, wurden die Ausscheidungen zudem auf den Zuwachs bezogen. Die kalkulierte N-Ausscheidung je 1 kg Zuwachs lag in beiden Varianten über den Werten der DLG. Dies liegt an der gegenüber dem DLG-Verfahren vergleichbaren N-Konzentration in den Phasen bei höherem Futteraufwand in diesem Versuch, was wiederum in der verwendeten Genetik begründet ist.
Die P-Ausscheidungen lagen in beiden Varianten unter den von der DLG vorgegebenen Werten, konnten aber auch hier in Variante 2 im Gegensatz zur Variante 1 noch einmal abgesenkt werden. Die prozentuale Reduktion der kalkulatorischen N- beziehungsweise P-Ausscheidung konnte in Variante 2 um 4,5 % beziehungsweise 9,9 % reduziert werden. Anhand dieser Beispielrechnung wird deutlich, wie effektiv N- und P-reduzierte Fütterung in Bezug auf eine Verringerung der Nährstoffausscheidungen und die damit einhergehenden Emissionen ist.
Fazit
Der Versuch hat gezeigt, dass kein Einfluss der unterschiedlichen Fütterungsstrategien, vor allem im Hinblick auf die N- und P-Absenkung, auf Leistung und Zusammensetzung des Schlachtkörpers und die Futterkosten festzustellen war. Allerdings konnten die rechnerischen N- und P-Ausscheidungen reduziert werden. Eine Absenkung des N- und P-Gehalts ab Tag 36 kann somit empfohlen werden. Ob ein früherer Zeitpunkt der Absenkung Einflüsse auf die biologischen Leistungen hat, muss in weiteren Versuchen getestet werden.
EU-Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen (CDU) ist zusammen mit EU-Handelskommissar Maroš Šefcovic vergangene Woche zu einem vorher nicht angekündigten Treffen der Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay aufgebrochen. Grund ist der erfolgreiche Abschluss der über 20 Jahre andauernden Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit ebendiesen südamerikanischen Ländern. Es entsteht eine der größten Freihandelszonen der Welt. Während dieses Abkommen von einer breiten Allianz von Wirtschaftsverbänden seit Jahren gefordert wird, stößt es bei den europäischen Landwirten und Umweltverbänden auf großen Widerstand. In Kraft treten kann dieses Abkommen so allerdings noch nicht. Es muss nun erst vom EU-Parlament mit einer einfachen Mehrheit beschlossen werden, aber auch die einzelnen Mitgliedstaaten müssen es ratifizieren. Dafür ist eine qualifizierte Mehrheit nötig, das heißt es müssen mindestens 55 % der Mitgliedstaaten zustimmen. Diese 55 % müssen 65 % der europäischen Bevölkerung repräsentieren.
Bundesregierung begrüßt Abschluss
Die Bundesregierung gilt als starker Verfechter dieses Freihandelsabkommens, gilt es nicht zuletzt auch, der aktuell schwächelnden Autoindustrie zusätzliche Absatzchancen zu ermöglichen. Denn neben Textilien, Schokolade, Spirituosen und Wein sollen auch Maschinen und Autos komplett zollfrei gehandelt werden können. Die Bundesregierung hat hier in den letzten Verhandlungsrunden besonders auch auf das Einfließen von Standards im Bereich Klimaschutz und Entwaldungsstopp gedrängt. All dies ist nun auch Bestandteil des Abkommens geworden. Was die Bundesregierung nicht so interessiert, sind die Belange der Landwirtschaft und insbesondere der Rinderhalter. Denn klar ist: Es wird auf jeden Fall mehr Rindfleisch aus Südamerika auf den EU-Markt kommen, auch wenn der Handel mit Rindfleisch und Geflügel durch das Abkommen nicht vollständig liberalisiert wird. An Rindfleisch dürfen die Südamerikaner künftig 99.000 t zu einem vergünstigten Zollsatz von 7,5 % in die EU einführen. Das entspricht ungefähr der Hälfte der insgesamt in die EU eingeführten Vorjahresmenge. Das mag auf den ersten Blick als ein durchaus vertretbarer Kompromiss erscheinen, stellt aber bei genauerem Hinsehen die südamerikanischen Rindfleischproduzenten besser, die ohnehin schon deutlich niedrigere Produktionskosten haben, da sie sich mit ihren riesigen Feedlots unter freiem Himmel zum Beispiel keine Gedanken um die Baukosten von Tierwohlställen mit entsprechenden Gülleauffang- und Lagerkapazitäten machen müssen. Zudem trifft dieses zusätzliche Angebot auf einen Markt, in dem zurzeit sowieso weniger Rindfleisch konsumiert wird.
Gegenwind aus mehreren EU-Staaten
Eine Ratifizierung durch die einzelnen Mitgliedstaaten ist aber noch keineswegs sicher, denn neben Polen, Österreich und Italien kommt auch aus Frankreich, dem mit Abstand größten Rindfleischerzeuger in der EU, massiver Gegenwind. Die instabile französische Regierung kann es sich hier aufgrund der massiven Bauernproteste in Frankreich nicht leisten, die Stimmung weiter anzuheizen. Sicher ist, dass dieses Freihandelsabkommen für die EU ein enormer handelspolitischer Vorteil auch im Wettbewerb mit den anderen Handelsriesen USA und China wäre. Für die hiesigen Rindfleischerzeuger bedeutet es eine deutliche Wettbewerbsverschärfung und somit einen weiteren Schlag ins Gesicht. Es bleibt also spannend, was am Ende dabei herauskommt. Mit einer Entscheidung wird erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres gerechnet.