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Leitantrag zur Landwirtschaft

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Auf dem Parteitag der CDU am Dienstagabend in Neumünster stand die Landwirtschaft im Vordergrund. Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) stellte die Inhalte des Leitantrags zur Landwirtschaft vor. Zu Gast war KlausPeter Lucht, Präsident des Landesbauernverbands.

Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzender Daniel Günther äußerte sich beim Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr zum Aktionsplan Ostsee. Dieser stärke die Ostsee besser im Miteinander mit der Landwirtschaft und anderen Akteuren als der ursprünglich angedachte Nationalpark Ostsee. Es sei das geeignetere Instrument. Der Leitantrag der Partei zur Landwirtschaft, wurde einstimmig verabschiedet. Er beinhaltet unter anderem Bürokratieabbau und Entlastungen für Landwirtinnen und Landwirte. Teil des Forderungskatalogs ist ein effektives Bestandsmanagement für die Wolfspopulation sowie eine schadensunabhängige Bejagung und Begrenzung der Wölfe in Deutschland. Die für SchleswigHolstein lebensnotwendigen Deiche sollen wolfsfreie Zonen sein. Zur Flächennutzung und Flächenerwerb fordert die CDU das Dauergrünlanderhaltungsgesetz auf seine Notwendigkeit zu prüfen und gegebenenfalls abzuschaffen sowie das naturschutzrechtliche Vorkaufsrecht ersatzlos zu streichen. Der Leitantrag enthält die Forderung zur Einrichtung von regionalen Moorbeiräten zum Flächenmanagement auf freiwilliger Basis. Gefordert werden ein bestandsorientiertes Gänsemanagement mit Festlegung der jährlich zu entnehmenden Gänse sowie eine Intensivierung der landeseigenen Flächen, um diese attraktiver für Gänsefraß zu gestalten. Die CDU Schleswig-Holstein strebt eine Neuordnung der GAP ab 2028 an. Zentral sind die bessere Honorierung von Gemeinwohlleistungen, Abbau von Konditionalitäten, ausreichende Finanzierung, Förderung von Betriebsübergängen und Stärkung von Junglandwirtinnen und -landwirten. mbw

Danken kommt von Denken

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Erntedank wird einmal im Jahr gefeiert. Die Tradition hat ihren Ursprung schon in vorchristlicher Zeit: die Tagundnachtgleiche im Herbst, in diesem Jahr am 22. September. Ein regelmäßiger kirchlicher Erntedanktag wurde erst 1773 in Preußen eingeführt, gefeiert am Michaelistag (29. September) oder einem der benachbarten Sonntage. Beim Erntedank stehen Landwirtschaft und Kirche eng zusammen. Das zeigt das Symbol der Erntekrone. Sie wird aus verschiedenen Getreidesorten gebunden, besteht aus zwei sich kreuzenden Bögen, die auf einem Kranz stehen, einem Ring ohne Anfang und Ende – Symbol für die Unendlichkeit.

Eines haben Kirche und Landwirtschaft gemeinsam: Der größte Teil der Gesellschaft entfernt sich immer weiter von ihnen. Die Traditionen wie der Erntedank werden glücklicherweise durch einen entschlossenen Kreis Engagierter auf dem Land aufrechthalten, damit sie am Leben bleiben. Wenn es um Lebensmittel geht, ist es kein Wunder, dass das Erntedankfest weiter in den Hintergrund rückt. Es gibt in unserer Gesellschaft keinen wirklichen Mangel mehr, und nur die Ältesten können sich noch an Zeiten mit Hunger erinnern. Über leere Mehlregale nach Hamsterkäufen während der Corona-Zeit sprechen wir hier nicht.

Danken ist nicht mehr so angesagt. Dabei ist es nicht nur die größte aller Tugenden, sondern auch die Mutter von allem, das lehrte der römische Philosoph Cicero. Dankbarkeit ist mehr als positives Denken, sie ist eine Haltung, Freude am Sein. Danken kommt von Denken. All die Kürbisse, Trauben, Äpfel, Kartoffeln, Früchte und das Getreide, die an diesem Sonntag zu sehen sind, sollen das Bewusstsein dafür schärfen, wie nötig das tägliche Brot ist.

Die Erntebilanz 2024 ist ernüchternd: Die Getreideernte hat die Marke von 40 Mio. t nicht erreicht. Der Deutsche Bauernverband (DBV) geht von 39,3 Mio. t aus. Damit setzt sich der seit zehn Jahren anhaltende Abwärtstrend der Erntemengen beim Getreide fort. Sowohl die Erntemengen als auch die Qualitäten haben in einigen Regionen unter den extremen klimatischen Bedingungen gelitten, wiederkehrende und zum Teil sehr starke Niederschläge sorgten für erschwerte Bearbeitungsbedingungen, massiven Pilzbefall und Mindererträge.

Aufgrund des Klimawandels sind gute Ernten längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Sicherung der Ernährung und die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln erfordern einen bewussten Umgang mit allen Ressourcen und den notwendigen Handlungsspielraum, der es den Landwirtinnen und Landwirten ermöglicht, verantwortungsvoll und angepasst zu wirtschaften.

Romantik und Verklärung der guten alten Landwirtschaft helfen nicht, die Herausforderungen zu lösen. ZukunftsBauerinnen und ZukunftsBauern brauchen von der Politik wettbewerbsfähige Bedingungen, um die Herausforderungen an eine sichere Nahrungsmittelproduktion, Natur-, Klima- und Artenschutz zu erfüllen. Zu einem Feiertag für die Landwirtschaft wird der Erntedank durch Gemeinschaft und Wahrnehmung.

In Stoff genähte Erinnerungen und Geschichten

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Wie vielfältig, bunt und facettenreich Nähkunst sein kann, zeigte sich bei der Patchwork- und Quiltausstellung des Deutsch-Dänischen Patchworkforums in der Internationalen Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg in Steinbergkirche am vergangenen Wochenende. Mehr als 500 Besucher aus dem ganzen Land machten diese Ausstellung mehr als erfolgreich und bekundeten ihre Begeisterung unter anderem in dem ausgelegten Gästebuch.

Alle fünf Jahre findet diese Ausstellung abwechselnd in Deutschland und Dänemark statt und präsentiert die Arbeiten der Forumsmitglieder.

Und diese Arbeiten waren an Ideenreichtum nicht zu übertreffen. Große Quilts, Wandbehänge, Kissenhüllen, Girlanden, Tischläufer, Flugdrachen, Bilder und vieles mehr in allen Formen und Farben und mit einer Bandbreite an Mustern und Techniken, die überwältigten. „Es gab viel Lob und Anerkennung für unsere Arbeiten, viele nette und interessante Gespräche sowie einige neue Mitglieder für das Forum“, berichtet Vorstandsmitglied und Mitorganisatorin Kirsten Luth erfreut über das erfolgreiche Wochenende. Bislang zählte das Deutsch-Dänische Patchworkforum 80 Mitglieder, davon 70 deutsche und zehn dänische. „Das Forum, das ist deutsch-dänische Völkerverständigung über das Hobby Nähen“, erklären die beiden Forumsmitglieder Meike Möhring und Karin Hertzsch den Vereinshintergrund. Als lose Zusammenkunft 2003 gestartet, konstituierte sich aus dieser Zusammenkunft 2007 der Verein.

Maritime Motive gab es auch zu sehen.

Die meisten Mitglieder treffen sich monatlich zum Austausch in ihren kleinen Quiltgruppen. „Das Forum ist eine überregionale Ergänzung dazu. Hier lernen sich die unterschiedlichsten Patchworkerinnen aus ganz Schleswig-Holstein und dem südlichen Dänemark kennen und schätzen“, so Luth. Dreimal im Jahr findet ein Treffen des Forums abwechselnd in Dänemark und Deutschland statt, alle fünf Jahre wird die große Ausstellung veranstaltet.

Der kreative Austausch stehe dabei im Fokus, „selbst nach Jahren erhält man immer wieder neue Ideen und lernt neue Techniken“, erzählt Kirsten Luth begeistert. „So alt kann man gar nicht werden, um all diese neuen Ideen umzusetzen“, weshalb alle Quilter und Patchworker meist an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiteten. Ein Quilt (das „u“ in dem Wort wird mitgesprochen, ansonsten würde es wie „Kilt“ klingen, womit aber der Schottenrock gemeint ist) ist eine Decke oder ein mehrlagiges Textil, das aus zwei oder mehr Lagen Stoff besteht. Die in der Ausstellung gezeigten Quilts bestehen meist aus einer Schauoberseite (Top), einer Lage Vlies und einer Rückseite (Backing). Per Hand oder Nähmaschine werden diese drei Lagen mit Steppstichen verbunden, gequiltet. Zierstiche oder Patchworkmuster sind die dekorativen Elemente, die jedem Werk sein individuelles Aussehen verleihen.

Kirsten Luth (li.) und Alice Richter sind im Vorstand des Forums tätig.

„Beim Patchwork zerschneidet man Stoff, um ihn zu einem neuen, kreativen Objekt zusammenzusetzen“, beschreibt Meike Möhring die Technik kurz und bündig. Beim Zusammensetzen der Stoffstücke gibt es traditionelle Muster, die sich in Blöcken wiederholen, und diese Blöcke wiederum ergeben zusammengefügt eine Fläche, den Quilt. Aber auch neue Techniken finden Verwendung und dank der modernen Nähmaschinen gibt es für die Zierstiche keine Grenzen. Patchworken eignet sich aber auch hervorragend zum Upcycling, wie Kirsten Luth mit ihren Arbeiten in der Ausstellung bewies. Ausgediente Bettwäsche, Tischdecken, Oberhemden, Jeans, T-Shirts, Leggings, lieb gewonnene Kinderhandtücher mit Pferdemotiven, Wollsocken, kratzige Wollkragen von Pullovern, ergänzt um Filethäkeleien, alte Stickereien, Knöpfe oder aus Kleidungsstücken einzeln herausgetrennten Modelabel werden wieder Stück für Stück und Naht für Naht zu etwas Neuem zusammengefügt. „Dadurch entstehen bleibende Erinnerungen und jedes Werk erzählt seine ganz eigene Geschichte. Es sind eingenähte Geschichten“, erklärt Kirsten Luth.

So erhalten auch Aktenordner individuelle Schutzhüllen oder Kissenhüllen werden zu Trägern von Schwimmabzeichen der Kinder. Aus Alt mach Neu, lautet die Devise.

Wer quiltet, braucht Ausdauer und Durchhaltevermögen: Schnell zu arbeiten heißt, einen Quilt in zwei bis drei Monaten fertigzustellen, meist dauert es länger. „Das macht es auch so schwer, sich von diesen Stücken zu trennen“, weiß Kirsten Luth. Jedes Werk ist ein Unikat und ein lieb gewonnenes „Kind“, das man nur ungern hergibt. Wer einen Quilt verschenkt, verschenkt immer ein Stück Geschichte, wie bei Alice Richter, die aus Oberhemden ihres verstorbenen Mannes im traditionellen Patchworkstil einen Quilt gefertigt hat, den sie ihrer Nichte und deren Mann zur Hochzeit schenkt: „Sie haben sich so gut verstanden und zusammen Schach gespielt“, erzählt sie.

„Drachenmann“ Peter Schmidt fertigt Flugdrachen im Patchworkstil.

Einer der ausgestellten Quilts trug den Namen „Wattwurm“: „Eigentlich waren nur Vogelmotive für diese Decke geplant, doch dann war da ein Riss im Stoff, der von Ulla Battke zu einem Wurm im Schnabel eines der Vögel umgearbeitet wurde“, erzählt Kirsten Luth die Geschichte dazu.

Eine weitere Geschichte weiß Peter Schmidt zu erzählen. Er ist nicht nur einer der wenigen nähenden Männer in dem Forum, sondern hat sich ganz dem Patchworken von Flugdrachen verschrieben, was ihm den Spitznamen „Drachenmann“ im Forum eingebracht hat. „Drachen baue ich schon seit 30 Jahren, aber vor zehn Jahren habe ich das Patchworken für die Flugdrachen entdeckt“, erzählt er mit schwäbischem Zungenschlag. Für seine Drachen verarbeitet er Segeltuch, das er Stück für Stück zusammennäht: „Wenn die Drachen dann am Himmel stehen, ist es wie das Sahnehäubchen auf der Patchworktorte“, so Schmidt. Weitere Informationen und Eindrücke gibt es im Internet unter ­d-dk-patchworkforum.de

Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger
Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger
Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger
Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger
Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
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Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger
Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger
Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger
Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger
Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger
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Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger
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Fotos: Iris Jaeger
Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger
Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
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Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger
Impressionen von der Patchwork- und Quiltausstellung auf dem Scheersberg
Fotos: Iris Jaeger


Biogasanlagen: Wichtige Änderungen für den Arbeitsschutz

Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die im Juli 2024 aktualisierte Technische Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 529 „Tätigkeiten bei der Herstellung von Biogas“. ­Biogasanlagenbetreiber und Instandhaltungsfirmen ­erfahren, wie sie bei der Anpassung der Gefährdungsbeurteilung vorgehen müssen.

Die erstmals im Februar 2015 veröffentlichte TRGS 529 gilt heute als die wesentliche Rechtsquelle für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz in Biogasanlagen. Sie konkretisiert im Rahmen ihres Anwendungsbereichs Anforderungen der Gefahrstoffverordnung und der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen im Rahmen des Betriebs und der Instandhaltung von Biogasanlagen. Im Zeitraum 2020 bis Ende 2022 wurde sie einer Qualitätssicherung unterzogen. Dabei sind neben übergeordneten, qualitätssichernden Vorgaben insbesondere auch Hinweise aus der Praxis und Erkenntnisse aus der Revisionstätigkeit der zuständigen Unfallversicherungsträger Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) und Berufsgenossenschaft für Energie, Textil, Elektro, Medienerzeugnisse (BG ETEM) in das Regelwerk eingeflossen. Die Neufassung der TRGS 529 wurde in der 72. Sitzung des Ausschusses für Gefahrstoffe (AGS) am 10. Mai 2023 beschlossen und am 16. Juli 2024 im Gemeinsamen Ministerialblatt (GMBl) veröffentlicht.

Was hat sich geändert?

Aufgrund der Vielzahl der Änderungen kann an dieser Stelle nur ein kurzer Überblick über ausgewählte Themen gegeben werden. Eine wesentliche Neuerung betrifft die Fachkundeanforderungen für Tätigkeiten in Biogasanlagen:

Aus der „verantwortlichen Person“ wird die „fachkundige Person“.

In Biogasanlagen, in denen besondere Einsatzstoffe, zum Beispiel Abfälle oder tierische Nebenprodukte, angenommen werden, müssen die beiden fachkundigen Personen nun an zusätzlichen Schulungen teilnehmen.

Ebenfalls neu sind Anforderungen an die Fachkunde bei Instandhaltungsarbeiten, bei denen eine Gasfreisetzung (Rohbiogas) nicht ausgeschlossen werden kann.

Neu aufgenommen wurden zum Beispiel die Themen „Einsatz von Schwefelsäure“ und „Dieselmotoremissionen“.

Bei den Themen „Dichtheitsprüfungen“, „Verwendung von tragbaren Gaswarngeräten“ sowie „Persönliche Schutzausrüstung bei Instandhaltungsarbeiten in explosionsgefährdeten Bereichen“ erfolgten Präzisierungen und Ergänzungen.

Bei Tätigkeiten mit Zusatz- und Hilfsstoffen mit besonders gefährlichen Eigenschaften, zum Beispiel krebserzeugend Kategorie 1A oder 1B, wurden Präzisierungen vorge-nommen:

Es erfolgte eine Klarstellung, welche Voraussetzungen fermentierbare Produktverpackungen und das Handhaben der Produkte erfüllen müssen, damit der Dosiervorgang als „geschlossenes System“ angesehen werden kann.

Tätigkeiten mit Produkten, die Kobalt- oder Nickel-Komplexe enthalten, wurden geregelt.

Aus der Technischen Regel für Anlagensicherheit „Sicherheitstechnische Anforderungen an Biogasanlagen“ (TRAS 120) von 2019 wurden einzelne Punkte, die den Arbeits- und Gesundheitsschutz betreffen, übernommen.

Neben inhaltlichen und redaktionellen Änderungen wurde auch die Gliederung der TRGS 529 überarbeitet. Anders als zuvor folgt die Gliederung nun nicht mehr dem betrieblichen Verfahrensablauf in Biogasanlagen. Entsprechend den Vorgaben des Ausschusses für Gefahrstoffe (AGS) sind die wesentlichen Inhalte in den neuen Abschnitten „Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung“, „Schutzmaßnahmen“, „Arbeitsmedizinische Vorsorge“, „Beschäftigungsbeschränkungen“ und „Fachliche Anforderungen an Arbeitgeber und Beschäftigte“ strukturiert. Dadurch entspricht auch die Darstellung der Schutz-maßnahmen nicht mehr dem betrieblichen Ablauf, sondern orientiert sich an der Maßnahmenhierarchie des T-O-P-Prinzips im Abschnitt „Schutzmaßnahmen“.

Besteht sofortiger Handlungsbedarf?

Grundsätzlich gilt: Bei Einhaltung der Technischen Regeln kann man davon ausgehen, dass die entsprechenden Anforderungen der Verordnung erfüllt sind. Wählt man eine andere Lösung, müssen damit mindestens die gleiche Sicherheit und der gleiche Gesundheitsschutz erreicht werden. Mit der Bekanntgabe der aktualisierten Fassung einer TRGS ist der Unternehmer nach § 6 Absatz 10 der Gefahrstoffverordnung (Gef­StoffV) verpflichtet, die vorhandene Gefährdungsbeurteilung einer anlassbezogenen Wirksamkeitskontrolle zu unterziehen und soweit erforderlich unverzüglich zu aktualisieren.

Werden bei der Überprüfung spezifische Gefährdungen festgestellt, müssen die bestehenden Schutzmaßnahmen angepasst werden. Gegebenenfalls müssen auch neue Schutzmaßnahmen eingeführt werden, um den neuesten Sicherheitsstandards gerecht zu werden.

Die Umsetzung technischer Schutzmaßnahmen muss unverzüglich erfolgen, insbesondere wenn dadurch erhebliche Gefahren für Leben oder Gesundheit vermieden werden können. In anderen Fällen gilt eine angemessene Fristsetzung gemäß den Vorgaben der TRGS 001 in Abschnitt 4, Absatz 3.

Nach der Anpassung der Schutzmaßnahmen muss die Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung aktualisiert und ergänzt werden. Dies stellt sicher, dass alle Maßnahmen ordnungsgemäß erfasst und nachvollziehbar dokumentiert sind, um Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten.


Die TRGS 529 kann auf der Webseite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin heruntergeladen werden: https://t1p.de/zhd2d

Weitere Informationen zur sicheren Arbeit auf Biogasanlagen finden sich auf der Webseite der SVLFG unter www.svlfg.de/biogasanlage

Für Rückfragen stehen die Präventionsexperten der SVLFG per Mail an praevention@svlfg.de zur Verfügung.

Tradition mit Austausch auf Augenhöhe

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Vier Erntekronen übergibt die Landjugend Schleswig-Holstein traditionell rund um das Erntedankfest, jede von einem anderen Kreis- oder Ortsverein. Den Anfang machten die Kronen für die Landwirtschaftskammer und für den Landtag.

Am Mittwoch, 19. September, stand die erste Übergabe des KLV Rendsburg-Eckernförde auf der Tagesordnung. Die frisch gebundene Erntekrone wurde am Abend an die Landwirtschaftskammerpräsidentin Ute Volquardsen übergeben und wird bis zur nächsten Ernte das Foyer der Landwirtschaftskammer schmücken. Tessa Nafziger und Jula Butenschön aus dem KLV-Vorstand hatten eine Rede vorbereitet, in der sie besonders auf die Aus-, Weiter- und Fortbildung in den Grünen Berufen, insbesondere der Landwirtschaft, eingingen. Dieses Thema wurde im späteren Verlauf bei einem lockeren Austausch an Stehtischen noch weiter thematisiert.

Dabei wünschte sich die Landjugend von der Kammerpräsidentin, dass die Zwischenprüfung in der Landwirtschaft eine höhere Gewichtung/Bedeutung bekomme, wie es in vielen anderen Berufen schon gang und gäbe ist, um eine Ernsthaftigkeit für diesen Prüfungstag zur gewährleisten. Zudem lässt sich festhalten, dass die Zusammenarbeit zwischen Kammer und Landjugend sehr gut und ein Austausch auf Augenhöhe immer gern gesehen ist.

Die nächste Übergabe war am Donnerstag, 26. September, im Kieler Landtag. Die Erntekrone wurde vom KLV Nordfriesland an die Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU) und ihre Stellvertreterin Eka von Kalben (Grüne) übergeben. Dies geschah im Beisein vieler Abgeordneter des Schleswig-Holsteinischen Landtages.

Bevor es jedoch zur Erntekronenübergabe kam, durften die Lajus für etwa 20 min an der noch laufenden Plenarsitzung teilnehmen. Dies bedeutete, einen sehr spannenden Einblick in die politischen Geschehnisse zu erhalten, wo es gerade um einen Berichtsbeitrag zum Uniklinikum Schleswig-Holstein ging.

Im Nachgang tauschte sich die Landjugend, vertreten durch den KLV, den Landesvorstand und den Agrarausschuss, mit rund 15 Politikern über aktuelle Themen aus. Unter anderem wurde das Gänseproblem der Nordseeküstenregion thematisiert, das die KLV-Vorsitzenden Lisa Tedsen und Boyke Petersen bereits in ihrer Rede angesprochen hatten. Die Politiker brachten den Landjugendlichen reges Interesse entgegen, und es war ein toller Austausch auf Augenhöhe. Dabei waren bei Weitem nicht nur Politiker mit einem Agrarhintergrund interessiert. Die Abgeordneten freuten sich über die schöne Erntekrone, die bis zum ersten Advent die Eingangshalle des Landtages schmücken wird.

Im Anschluss hatten wir noch die Gelegenheit zu einer Führung durch den Landtag. Wir durften uns die Sitzungssäle der einzelnen Fraktionen und ein „typisches“ Abgeordnetenbüro anschauen, wobei es zwischen den Parteien deutliche Unterschiede gab.

Die nächsten Erntekronenübergaben sind an das Landwirtschaftsministerium und schließlich zum Landeserntedankfest in Haddeby.

Der KLV Rendsburg-Eckernförde übergab die Erntekrone an die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, Ute Volquardsen (Mitte hinten).

„Rock op Platt“ mit Steffi Steup

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Draußen zogen die Ausläufer des Sturmtiefs „Constanze“ vorbei mit heftigen Böen und Regenschauern. Drinnen in der Koogshalle der Reußenköge war von alledem nichts zu spüren: Beim KreisLandFrauentag Nordfriesland ging die Post ab mit „Ut Rand un Band an de Waterkant“.

Auf der Bühne standen mit Steffi Steup der „singende Disco-Rotkohl aus Dithmarschen“ und ihre Sexy Danzdeerns. Sie zündeten ein plattdeutsches Feuerwerk mit Ohrwurmgarantie aus Musik, Comedy und Danz op de Deel.

Dass bei einer Veranstaltung dieser Art, die alle zwei Jahre stattfindet, Regularien keine Rolle spielten, machte die Kreisvorsitzende Ma­gret Albrecht schon bei der Begrüßung klar. Es gehe um Unterhaltung und darum, das Miteinander zu fördern. Insofern freue sie sich darüber, „dat de Koogshalle vull is vun LandFruuns, aver natürlick sünd uk een paar Mannslüüd dorbi“.

Für Kreispräsident Frank Zahel sind die LandFrauen ein gutes Beispiel für ehrenamtliches Engagement und gelebtes Miteinander. „Sie fördern Bildung, initiieren Kultur und stärken sozialen Zusammenhalt.“ Der Einsatz der LandFrauen bilde zweifellos einen großen Teil des Fundaments, auf dem gesellschaftliches Miteinander wachse und gedeihe. Dafür gebühre ihnen großer Dank.

In ihrem Grußwort betonte die Vizepräsidentin des LandFrauenverbands Schleswig-Holstein, Sylke Messer-Rathke, Begeisterung und Verantwortungsbereitschaft seien zwei wichtige Kriterien der Arbeit im Verband. Er vertrete die Interessen der Frauen im ländlichen Raum gegenüber Politik und Verwaltung. Messer-Rathke unterstrich die Bedeutung der verbandsinternen Bildungsarbeit und rief zur Beteiligung an der Zukunftskonferenz am Sonnabend, 12. Oktober, auf.

Gesa Retzlaff vom Zentrum für Niederdeutsch in Leck informierte über die Lieblingswort-Kampagne der grenzüberschreitenden Region Sönderjylland-Schleswig. Als Sieger hervorgegangen sei das Wort ­„suutje“ im Sinne von „gemach“ oder „immer mit der Ruhe“. Sie selbst hätte das Wort „Macker“ bevorzugt, ein Begriff, der im Plattdeutschen jemanden bezeichne, der etwas bewegen will. Daher gelte für sie: „LandFruuns sünd Mackers vun sick alleen!“ Im Hochdeutschen könne das Wort allerdings auch einen negativen Beigeschmack haben.

Steffi Steup, „der singende Disco-Rotkohl aus Dithmarschen“

Hochdeutsch war an diesem Abend eine selten gesprochene Zweitsprache. Steffi Steup machte deutlich, wo der sprachliche Schwerpunkt lag. „Platt mutt Weltspraak warrn, dann ward dat mit de Weltfreeden klappen!“ Sie bezeichnete sich aufgrund ihrer Haarfarbe und ihrer Vorliebe für ein bestimmtes modisches Detail als „singenden Pailletten-Rotkopf“, in dem Plattdeutsch genetisch fest verankert sei. Mit zumeist fetziger Musik unter dem Motto „Rock op Platt“ nahm sie die 256 Zuhörerinnen und Zuhörer schnell für sich ein. Auch praktische Lebenstipps hatte sie parat: Eine ausführliche Shopping-Tour diene als Kompensation für Pech in der Liebe.

Die aus Dithmarschen stammende Entertainerin moderierte ihre zweistündige Bühnenshow selbst und sorgte zwischen den einzelnen Stücken für passende Übergänge. Dabei war sie des Öfteren durchaus auch nachdenklich und selbstironisch, strahlte aber stets Optimismus und Selbstbewusstsein aus, so etwa wenn sie die Wirkung der „Erdanziehungskraft“ auf die Figur der Frau thematisierte. Sie räumte ein, dass Sportlichkeit nicht ihre Stärke sei. Sollte „Sabbeln“ aber olympische Disziplin werden, hätte sie durchaus Medaillenchancen.

Den Melodien bekannter deutscher und internationaler Schlager hatte Steffi Steup plattdeutsche Texte unterlegt. So kombinierte sie „Griechischer Wein“ von Vicky Leandros mit „Dithmarscher Köm“. Den „Son of a Preacherman“ von Dusty Springfield verband sie mit ihrer (platonischen?) Liebe zum heimischen Pastorensohn, und mit „Simply the Best“ von Tina Turner stellte sie ihr eigenes Selbstwertgefühl heraus.

Großen Anteil an der gelungenen Vorführung hatten die fünf Danzdeerns, die mit hervorragend choreografierten und präzise ausgeführten Auftritten beeindruckten. Dabei trugen sie jedes Mal andere, genau den Liedtexten angepasste Kostüme. Einen überzeugenden Eindruck machte auch die Technik, die mit wechselnder Beleuchtung das Geschehen auf der Bühne stimmungsvoll begleitete. Stehender Applaus war zum Schluss der verdiente Lohn für einen vortrefflichen Gesamtauftritt.

Der Verlauf des Abends war beste Werbung für den Kreisverband. Dieser ist mit 5.000 Mitgliedern der größte im Land und reicht an der Nordseeküste von der Eider bis zur dänischen Grenze.

Kreisvorsitzende Magret Albrecht, Vizepräsidentin Sylke Messer-Rathke, Gesa Retzlaff vom Plattdüütsch-Zentrum und Kreispräsident Frank Zahel (v. r.)

Ein buntes Fest der Gemeinschaft

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Eckernförde erlebte am vorigen Sonnabend wieder seinen farbenfrohen Ernteumzug. Bunte Wagen und fröhliche Musik prägten das Stadtbild, als er durch die Straßen fuhr und zahlreiche Zuschauer anzog. Die musikalische Begleitung durch die Gruppe Drums & Pipes sorgte für ausgelassene Stimmung.

Der Vorsitzende des KBV Rendsburg-Eckernförde, Eckhard Clausen

An der Hafenspitze angekommen, wurden die Teilnehmer vom Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes (KBV) Rendsburg-Eckernförde, Eckhard Clausen, begrüßt. Er hob hervor: „Ohne Landwirte geht es nicht, nur gemeinsam sind wir stark.“ Clausen ging auf die Herausforderungen des Jahres ein: „Es war kein einfaches Erntejahr, und die Erträge waren nicht wie erhofft.“

Highlights waren die aufwendig geschmückten Festwagen. Die Landwirte, Landwirtinnen und die Landjugend Schwansen hatten sich viel Mühe gegeben. Neben der optischen Pracht luden die Wagen auch dazu ein, sich über landwirtschaftliche Produkte zu informieren und ins Gespräch zu kommen. Einige Wagen trugen Schilder des Bauernverbandes, auf denen zum Beispiel zu lesen war: „Ist dein Kühlschrank voll? Wir sorgen für Dich! Deine Bauern.“ Auch Bürgermeisterin Iris Ploog und der diesjährige Kronbauer Thorben Gosch betonten die Bedeutung der Landwirtschaft für die Region. Die feierliche Andacht von Pastorin Meike Bendig berührte viele Anwesende.

Musikalische Einlagen des Schützenblaskorps Kappeln und der Jagdhornbläser Eckernförde sowie die Volkstanzgruppe Dansdeel Owschlag sorgten für weitere fröhliche Unterhaltung. Die traditionellen Tänze ernteten viel Applaus.

Zum Abschluss sangen alle gemeinsam die jeweils erste Strophe des Pommernliedes, des Schleswig-Holstein-Liedes und des Deutschlandliedes. Diese Lieder verbanden Jung und Alt, Landwirte und Landwirtschaftsinteressierte in einer gemeinsamen Tradition.

Nach dem offiziellen Teil ließen es sich die Besucher noch bei Speis und Tank gut gehen. 

Die Festwagen waren mit Agrarerzeugnissen und Plakaten des Bauernverbandes Schleswig-Holstein geschmückt.

Landesponyturnier in Bad Segeberg

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Der Reit- und Fahrverein Bad ­Segeberg lud zum Landesponyturnier, also hieß es: Bühne frei für die Ponys! Für die Ponyreiter des Pferdesportverbandes ­Schleswig-Holstein (PSH) und des Landesverbandes Hamburg sowie die Ponys des Pferdestammbuchs Schleswig-Holstein ­standen ­spannende Entscheidungen an. Drei Champions und drei Meister wurden geehrt. Der Abschluss der grünen Saison hätte kaum ­schöner sein können.

Los ging es am Freitag im Busch. Unter anderem war die erste Wertung für die Landesmeisterschaft der Vielseitigkeitsreiter angesetzt. Den Ponystilgeländeritt der Klasse A konnte Marlene Mühlenbeck vom Reitverein Rot-Weiß Sollerup-Hünning für sich entscheiden. Im Sattel von Sweet Snail aus der familieneigenen Zucht holte sie eine 8,3. Auf Platz zwei (8,0) folgte Merle Hinrichsen mit dem 13-jährigen Golden Gadget. Durch einen weiteren zweiten Platz in der Dressur und einen vierten Platz im Springen kam die Reiterin aus Wanderup, Kreis Schleswig-Flensburg, in der Gesamtwertung auf den ersten Platz und sicherte sich den Titel.

„Er ist ein bester Freund in Ponygestalt“, sagte die zwölfjährige Hinrichsen über ihren Sportpartner. Silber ging an Marlene Mühlenbeck, Bronze holte sich Lina Philine Hellmold vom ausrichtenden Bad Segeberger Reitverein mit Its Time Out.

Der zwölfjährige Justus Thomsen aus Lindewitt, Kreis Schleswig-Flensburg, wurde Landesmeister im Springen. Foto: Volker Hagemeister

Dass mit dem zwölfjährigen Justus Thomsen ein Junge die Landesmeisterschaft im Springen gewinnen konnte, freute Organisator Tim Streichert ganz besonders. Als Gründungsmitglied der Initiative „Jungs aufs Pferd“ setzt er sich seit Jahren für den männlichen Nachwuchs im Sattel ein. Dabei hatte die Titelverteidigerin Karla Köhlbrandt richtig angegriffen. „Sie ist gut vorwärtsgeritten, hatte dann aber zwei Fehler“, berichtete Streichert. Das mache doch aber den Sport aus: „In jedem Wettkampf wird wieder auf null gestellt“, befand er.

Sieg für Justus Thomsen

Null Fehler hatte dann auch Justus Thomsen mit seiner Emilia, sowohl in den Wertungsprüfungen als auch im Stechen. Mit der achtjährigen Schimmelponystute aus der Zucht von Dirk Ahlmann hatte der Reiter aus Lindewitt, Kreis Schleswig-Flensburg, im Vorjahr die Bronzemedaille gewonnen. Die ging in diesem Jahr an Marie-Louise Petersen vom Turn- und Sportverein Jevenstedt im Sattel von Casanova. Dazwischen platzierte sich das Geburtstagskind Henrike Beckmann vom Reitverein Frisia Friedrichskoog mit Crazy Hardbreaker SP WE.

Ponylandesmeisterin der Dressurreiter wurde Anna Hansmann aus Hamburg mit dem zehnjährigen Fuchswallach My Cosmostar. Foto: Volker Hagemeister

Im Viereck trumpfte ein weiteres Nachwuchstalent auf: Ab sofort darf Anna Hansmann sich Ponylandesmeisterin der Dressurreiter nennen. Die 16-jährige Reiterin des Pferdesportvereins Hamburg-Bergstedt setzte sich mit dem zehnjährigen Fuchswallach My Cosmo­star von Cosmopolitan D in den L**-Ponydressurprüfungen mit zwei Siegen gegen starke Konkurrenz durch. Den beiden gelang es, Titelverteidiger Tjore Schmielau von der Reit- und Turniergemeinschaft Achtern Diek in Wesselburen, Kreis Dithmarschen, mit Oceans Eleven WE und Lucie Katharina Seifert vom Reit- und Fahrverein Börnsen mit Der Pate LW auf die Plätze zwei und drei zu verweisen. Auch das Finale des Jugendcups im Fahren fand im Rahmen des Landesponyturniers statt. Leni Vieten holte sich hier Gold vor Lasse Rennebach und Leif Wilken Mohr.

Vierbeiniger Nachwuchs

Grund zur Freude gab es für Angelika Jahr von der Insel Sylt. Sie ist die Züchterin des Deutschen Reitponywallachs Davicii, der sich die Schärpe im Championat der Dressurponys sicherte. Die 16-jährige Annelie Beckmann von der Reitsportgemeinschaft Groß Buchwald stellte den Fuchs aus dem Besitz des Lillyhofs Wacken gekonnt vor.

Davicii heißt der neue Champion der Dressurponys. Annelie Beckmann hatte den Reitponywallach gekonnt vorgestellt. Foto: RathmannVerlag/Malina Blunck

Im Championat der Springponys pilotierte die 13-jährige Amy Carlotta Reinfandt den Hengst Nandoo N zum Sieg. Das Paar gewann die Einlaufprüfung und die Finalprüfung. „Meine Mutter wurde zu ihrer Zeit auch schon Landesmeisterin. Sie trainiert mich und hat mich hierhergebracht. Dass wir das Championat für uns entscheiden konnten, macht mich sehr glücklich“, sagte die Reiterin.

Der fünfjährige gekörte Deutsche Reitponyhengst Nandoo N wurde Champion der Springponys. Im Sattel saß die 13-jährige Amy Carlotta Reinfandt. Foto: Photo Rocket

Das Eignungschampionat gewann der vierjährige Hengst Proud Day Max, vorgestellt von Claudia Stelzer. Züchterin und Besitzerin des braunen Hengstes ist Karin Stolz aus Hitzhusen, Kreis Segeberg.

In diesem Jahr übergaben die Veranstalter die Landesponystandarte im Abteilungswettkampf an die Mannschaft des Reitvereins Pferdesport Granderheide. Hier herrschte große Freude: „Meine Mädels sind über sich hinausgewachsen. Jede hat ihr Bestes gegeben und wir haben bis zum Schluss mitgefiebert“, sagte die Trainerin Brigitte Hilger, die sich seit mehr als 20 Jahren um die Mannschaften ihres Vereins kümmert.

Als Gänsehautmoment – musikalisch untermalt – bildete der Aufmarsch der 20 Ponyreitabteilungen aus Schleswig-Holstein im Mannschaftswettkampf traditionsgemäß den Abschluss und das Herzstück des Landesponyturniers. „Das ist auch für mich immer der schönste Moment“, gab Tim Streichert zu. Er zog am Ende ein positives Fazit: „Es gab goldene Schleifen im goldenen Herbst.“ Außerdem habe es keine Unfälle gegeben, und dass jeder heil nach Hause komme, sei schließlich das oberste Gebot. pm

Der Reitverein Pferdesport Granderheide gewann den Mannschafts-Wettkampf um die Landes-Ponystandarte 2024. Foto: RathmannVerlag/Malina Blunck

„Sendung mit der Maus“: Wo kommt die Milch her und was wird aus ihr?

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Wo kommt die Milch eigentlich her und wie wird sie verarbeitet? Dieser Frage widmet sich eine neue Sachgeschichte der „Sendung mit der Maus“.

Um die Urproduktion zu zeigen, fanden Dreharbeiten am LVZ Futterkamp statt. Gezeigt wurde das Melken im Melkstand und im automatischen Melksystem. Schwerpunkt der Sachgeschichte ist die weitere Verarbeitung der Rohmilch. Hierzu wurde am Lehr- und Versuchszentrum für Milchwirtschaft in Malente gedreht. Wir werden berichten, wenn der Sendetermin feststeht.

In Futterkamp wurde der Melkvorgang sowohl im Melkstand …
als auch per Melkroboter (r.) gefilmt. Die Milch aus Futterkamp wird in Malente dann zu Käse und anderen Milchprodukten weiterverarbeitet.
Fotos: Claus-Peter Boyens.


Die „Jungs“ mit dem Käse sind die Auszubildenden Milchtechnologen Damion Florek, Mats Bidinger und Nick Rogge (v. li.). Foto: Ralf Seiler

Schmucke Begleitung für Rosen

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Für den perfekten Auftritt braucht auch die Rose die passende Begleitung. Hofiert von Stauden und Gräsern, kommt ihre Schönheit perfekt zur Geltung. Die herbstliche Pflanzzeit lässt sich nutzen, um frischen Schwung ins Rosenbeet zu bringen.

Rosa- und Blautöne beherrschen hier die Gestaltung. Foto: Karin Stern

In Abwandlung eines Sprichwortes könnte man sagen: Eine Rose kommt selten allein. Denn passende Begleiter setzen Rosen erst so richtig in Szene. Häufig fällt dabei die Wahl auf blau blühende Begleiter, nicht zuletzt weil es im Rosensortiment keine Blautöne gibt. Daher entstehen bei der Kombination mit Glockenblume (Campanula), Steppensalbei (Salvia nemorosa) oder Katzenminze (Nepeta) spannende Kontraste im Beet. Die gelb-weißen Blüten der Rose ‚The Pil­grim‘ passen toll zur lilablau blühenden Katzenminze. Richtig nostalgisch wird es, wenn die kugeligen Blüten der Ramblerrose ‚Raubritter‘ mit höheren Glockenblumen wie Campanula lactiflora oder Campanula persicifolia kombiniert werden. Doch da die Staudenwelt so farbvielfältig auftritt, finden sich auch abseits der Blautöne für jede gewünschte Stimmung und jeden Geschmack die passenden Begleiter. Damit keine Unruhe in der Pflanzung aufkommt, gilt als Faustregel, dass nicht zu viele verschiedene Arten und Sorten verwendet werden sollten.

Die unterschiedlichen Formen, hier die Kerzenblüten des Fingerhuts und die dichten Blütenbälle der Rosen, bringen Spannung ins Beet. Foto: Karin Stern

Edel wirken Ton-in-Ton-Kombinationen wie weiß blühende Rosen mit weiß blühenden oder grau- und silberlaubigen Stauden. Zur Hauptblüte im Sommer passen hier Riesenschleierkraut (Crambe cordifolia), Schönaster (Kalimeris incisa), Fingerhut ‚Snow Thimble‘ (Digitalis purpurea) und Silberraute ‚Silver Queen‘ (Artemisia ludoviciana) besonders gut. Lässiger geht es zu, wenn Rosen und Gräser kombiniert werden. Das bringt auch noch einen besonderen Vorteil mit sich: Halme und Laub der Gräser verdecken die kahlen Rosenstängel. Zu empfehlen sind hier die straff aufrecht stehenden Halme des dekorativen Gartensand-Rohres (Calamagrostis x acutiflora) und die filigranen, fedrigen Blütenrispen des Diamant-Reitgrases (Achnatherum brachytrichum). In etwas mehr Abstand gepflanzt, ergänzen Chinaschilf (Miscanthus), Rutenhirse (Panicum virgatum) oder das Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) insbesondere die späte Rosenblüte. Aber auch unterschiedliche Blütenformen bringen Spannung ins Spiel, da sie einen Kontrast der anderen Art bieten. Halb und dicht gefüllte, fast schon schwer wirkende Blütenköpfe werden von filigranem, schleierartigem Flor geradezu umschmeichelt. Dafür eignen sich Frauenmantel (Alchemilla) und die Kleinblütige Bergminze (Calamintha nepeta) ganz hervorragend. Doch auch die Blütenkerzen von Steppen-Salbei ‚Amethyst‘ (Salvia nemorosa), Ehrenpreis (Veronica) oder Katzenminze (Nepeta) bilden einen interessanten Gegensatz.

Spannende Nachbarschaft aus Blauregen, Kletterrose und Funkie. Foto: Karin Stern

Traditionell pflanzt man gern Kletterpflanzen und Kletterrosen zusammen. Wählen Sie jedoch eher eine schwachwüchsigere Kletterpflanze, die die Rosen nicht überwuchert. So passen die orangeroten Blüten des Geißblatts ‚Dropmore Scarlet‘ (Lonicera x brownii) sehr gut zu gelben oder roten Rosen. Für rosafarbene und weiße Rosen bietet sich eine Begleitung durch den Flamingo-Strahlengriffel (Actinidia kolomikta) an. Er klettert nur schwach und macht daher sogar als Zierstrauch im Beet eine gute Figur. Starkwüchsige Kletterer wie Blauregen oder Hopfen geben ebenfalls in der Nachbarschaft von Rosen eine gute Figur ab. Sie bekommen jedoch besser ein eigenes Klettergerüst in der Nähe. Für Hochstammrosen empfiehlt sich eine Unterpflanzung mit der Spornblume (Centranthus ruber), deren je nach Sorte weiße oder karminrote Blütenrispen zu vielen Rosenfarben passen. Auch die gelb-weißen Blütenteller der Margeriten (Leucanthemum) verbreiten ländlichen Charme, wenn auch nicht so ausdauernd wie die Spornblume.

Grashalme verdecken die kahlen Stängel der Rose. Foto: Karin Stern

Edle Rosenblüten und attraktive Begleiter versprechen lange Freude, wenn die verschiedenen Rosenklassen und die besonderen Ansprüche der Rosen berücksichtigt werden. Strauch-, Klein­strauch-, Hochstamm- und Kletterrosen vertragen problemlos die konkurrierende Begleitpflanzung. Hingegen tun sich Edel- und Beetrosen damit etwas schwerer. Luft- und Lichtmangel gefährden die Gesundheit der Rosen. Nach einem Regenguss sollte das nasse Rosenlaub möglichst schnell abtrocknen können, um die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten wie Sternrußtau und Echten Mehltau zu reduzieren. Daher ist es sinnvoll, wenn Rosen ihre Begleiter immer etwas an Größe überragen und nicht zu sehr von ihnen bedrängt werden. Zudem ist darauf zu achten, dass die Standortansprüche der Begleiter zu denen der Rosen passen. Rosen lieben Sonne und bevorzugen eine tiefgründigen, nährstoffreichen Boden mit ausgeglichener Bodenfeuchte.

Die cremefarbenen Blüten der Palmlilie passen perfekt zu den pastellfarbenen Rosen. Foto: Karin Stern