Wärme und Sonne vorausgesetzt, begeistert die Prunkwinde mit schnellem Wachstum und wunderschönen Blüten. Die beliebte Kletterpflanze überzieht in Windeseile Rankgitter, Pergolen und Zäune bis in 3 m Höhe. Je früher die Aussaat erfolgt, desto eher beginnt das Schauspiel.
Ipomoea tricolor, die Blaue Prunkwinde, stammt ursprünglich aus Mittelamerika. Hierzulande wächst sie nur einjährig und wird alljährlich neu ausgesät. Zwar kann die Aussaat von April bis Mai direkt im Freiland erfolgen, vorteilhafter ist jedoch die Vorkultur ab Mitte März auf der Fensterbank bei etwa 18 bis 22 °C. Erfahrungsgemäß entwickeln sich die Pflanzen dadurch besser und kommen früher in die Blüte. Am einfachsten gelingt die Vorkultur in kleinen, mit Aussaaterde gefüllten Töpfchen. In jeden Topf legt man zwei bis drei Samen und gibt eine dünne Schicht Erde darüber. Das Substrat ist immer ausreichend feucht zu halten. Wer ein Frühbeet oder Gewächshaus besitzt, sollte die Töpfe bei Sonnenschein tagsüber darin unterbringen. Die Extraportion UV-Licht in Verbindung mit den warmen Sonnenstrahlen verhilft zu einer besseren Entwicklung. Es empfiehlt sich, schon den Jungpflanzen in ihren Töpfen Kletterhilfen (zum Beispiel Schaschlikspieße oder sogenannte Splittstäbe mit einer Länge von 30 bis 60 cm) anzubieten, da sie sich ansonsten umeinanderranken würden. Aufgrund ihrer Vorliebe für Wärme darf die Prunkwinde erst nach den Eisheiligen ins Freie.
Bei der Pflanzung ins Beet ist ein Abstand von 40 bis 50 cm einzuhalten. Die Prunkwinde gedeiht auch gut in Kübelkultur. Dabei sollte der Topf mindestens ein Volumen von 10 l, besser jedoch mehr aufweisen. Eine Tonscherbe auf dem Wasserabzugsloch und eine dünne Schicht Kies als Drainage darüber sorgen dafür, dass überschüssiges Gießwasser abfließen kann. Tipp: Hochwertige Kübelpflanzenerde verwenden. Billigerde hält Wasser nicht so gut und ist nur gering strukturstabil. Um die Wuchsleistung zu vollbringen, braucht die Prunkwinde ausreichend Nahrung. Kübelpflanzen erhalten daher vier bis sechs Wochen nach der Pflanzung einmal pro Woche einen Flüssigdünger für Blütenpflanzen ins Gießwasser. Die Erde sollte ausreichend feucht sein, aber nicht zu nass. Prunkwinden vertragen keine Staunässe. Ausgepflanzte Exemplare bekommen gleich etwas reifen Kompost als Startdüngung. Gut geeignet sind zudem Langzeitdünger für die Versorgung über die komplette Saison hinweg.
Besonders schön wirkt die Prunkwinde an fächerförmigen Kletterhilfen, da sie zunächst etwas in die Höhe wächst und dann in die Breite geht. Prunkwinden nehmen Rankgerüste ebenso gerne als Kletterhilfe in Anspruch wie selbst gebaute Varianten aus Bambus, Weide, Seilen oder Schnüren. Hübsch wirken sie auch an Obelisken. Gerne umranken die Triebe Balkongeländer, Holzzäune und Mauern. Ein vollsonniger, warmer, windgeschützter Platz mit kalkhaltigem, nicht zu nährstoffreichem Boden ist genau richtig. In kühlen und feuchten Sommern kann die Entwicklung der Pflanzen etwas hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Am Samenständer finden sich meist drei verschiedene Windenarten: die Blaue Prunkwinde (Ipomoea tricolor), die Bunte Prunkwinde (Ipomoea purpurea) und die etwas seltener anzutreffende Mondwinde (Ipomoea alba). Deren 15 cm große Blüten sind etwas für Nachtschwärmer, da sie sich erst am Abend öffnen. Dann glänzen sie herrlich silbrig-weiß und verströmen einen starken Duft. Die Bunte Prunkwinde lockt mit Blütenfarben von Weiß über verschiedene Blau- und Violetttöne bis hin ins Rötliche. ‚Star of Yelta‘ gilt mit einem intensiven Dunkelviolett und weißem Kelchinneren als eine der schönsten Sorten. ‚Sunrise Serenade‘ präsentierte gefüllte Blüten in Karminrot, ‚Picotee Mix‘ zeigt aparte, weiß gerandete Blüten. Sie erscheinen von Juni bis zum Herbst. Dürfen die Pflanzen ihre Samen ausbilden, kommen sie oft im nächsten Jahr von alleine wieder. Wer sich am Samenständer nicht für eine bestimmte Farbe entscheiden mag, greift zu einer Mischung und lässt sich von der Vielfalt überraschen. Die Blaue Prunkwinde, manchmal auch als Kaiserwinde angeboten, überzeugt mit ihren bis zu 11 cm großen Blüten. Sämtliche Sorten zeigen blaue bis fliederfarbene Töne, teils abgesetzt mit dunklen oder weißen Streifen. Das weiße Herz jeder Blüte leuchtet je nach Lichtverhältnissen geradezu magisch aus der Blütenmitte hervor.
Ab Juli öffnen sich die Blüten zeitig am Morgen, schließen sich am Nachmittag wieder und geben den Blick auf das dichte, herzförmige Laub frei. Die Blaue Prunkwinde läuft nur an sonnigen und warmen Standorten zur Hochform auf und braucht außerdem einen leicht sauren Boden, der keinesfalls austrocknen darf. Sortentipps: ‚Heavenly Blue‘ und ‚Himmelblau‘.