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Unter dem Motto „Landjugend meets Junge Jäger“ traf sich der Agrarausschuss mit Isabelle Tiede, Till Esken und Niclas Jordan. Die drei sind von den Jungen Jägern Schleswig-Holstein, der Jugendorganisation des Landesjagdverbandes, und berichteten beim Onlinetreff darüber, was sie als Anlaufstelle für die jungen Jäger in Schleswig-Holstein anbieten.
Sie boten 2021 unter anderem einen Schießübungstag im Schießkino und einen Wildkochkurs an. Künftig sind Falknerschnuppertage, Seminare rund um den Revierbetrieb und Pflanzaktionen geplant. Den Jungen Jägern sei es besonders wichtig, ihre Leidenschaft für die Natur zu vermitteln und auch andere zum Naturschutz zu motivieren. Und sie wollen über ihre Arbeit aufklären, denn Jäger zu sein bedeute nun mal nicht, nur Tiere zu töten, betonten die Jungjäger. Landwirte und Jäger könnten in vielen Bereichen gut zusammenarbeiten. Die Rehkitzrettung im Frühjahr sei dabei ein sehr wichtiges und auch öffentlichkeitswirksames Thema. Um erfolgreich zu arbeiten, sei aber eine gute Absprache zwischen Landwirten und Jägern nötig, so Isabelle, Till und Niclas. Sie berichteten auch darüber, dass sich die Jungwildsuche per Drohne immer mehr etabliere und von Jahr zu Jahr besser werde. Zudem könne man bei so einer Aktion gut die Öffentlichkeit mit einbinden und komme mit anderen Leuten ins Gespräch, die nicht aus der Materie kämen. Des Weiteren könnten Jagd und Landwirtschaft rund um das Thema Nistkästen gut kooperieren, beim Aufstellen von Insektenhotels an Blühstreifen oder der Installation von Fledermaus- oder Eulenkästen auf dem Hof.
Sie informierten auch, dass der Landesjagdverband derzeit freiwillige Landwirte für den Anbau von Wildpflanzenmischungen zur Biomasseproduktion und Energiegewinnung suche. Diese Mischungen würden mehrjährig angebaut. Außerdem gebe es ein Projekt der Niederwild-Initiative Schleswig-Holstein. Darüber werde Saatgut für Wildäcker noch bis zum 1. Mai vom Landesjagdverband Schleswig-Holstein gefördert. Antragsberechtigt seien Mitglieder im Landesjagdverband.
Petra Heide, Vorsitzende des OV Kappeln, wurde auf der Vertreterinnenversammlung in Neumünster zur neuen Beisitzerin im Landesvorstand des LandFrauenverbandes gewählt. Die LandFrau aus dem Kreisverband Schleswig-Flensburg, Kreisteil Schleswig tritt die Nachfolge von Heimke Rüder aus dem Kreis Stormarn an.
Die in Düsseldorf geborene „Stadtpflanze“ lebte und arbeitete in München und Saarbrücken, ehe sie 2006 mit ihrem Mann nach Kappeln zog, weil die Stadt an der Ostsee dem Paar im Urlaub so gut gefallen hatte. „Wenn man neu ist, sucht man Kontakte“, erzählt sie. Dabei sei sie auf das interessante Programm der LandFrauen gestoßen, habe aber zunächst gezögert, weil sie nicht sicher gewesen sei, ob sie dort hinpasse. Schließlich habe sie ein Vortragsthema so angesprochen, dass sie einfach vorbeischaute. „Ich wurde sofort sehr gut aufgenommen und lernte schnell, dass ich auch willkommen bin, wenn ich keine unmittelbare Verbindung zur Landwirtschaft habe“, so die 62-Jährige, die eine kaufmännische Ausbildung machte, in einer Bank arbeitete und später mit ihrem Mann eine Firma für Industrieelektronik gründete. In ihrer Freizeit war sie mit ihrem Hund als ehrenamtliche Besucherin in Pflegeheimen. Dadurch habe sie entdeckt, wie gern sie mit älteren Menschen arbeite. Schließlich wurde sie gefragt, ob sie nicht im Pflegeheim arbeiten wolle, und wurde später Pflegeheimleiterin. Diese Arbeit habe sie nun beendet und sei offen für Neues, so die LandFrau. Deshalb sei sie gespannt, wie sie sich als Beisitzerin im Landesverband einbringen könne. Die Grundkenntnisse für die LandFrauenarbeit hat sie von der Pike auf gelernt. Bevor sie in Kappeln zur Vorsitzenden gewählt wurde, war sie zunächst Beisitzerin und dann stellvertretende Vorsitzende.
„Miteinander. Füreinander. Für Schleswig-Holstein“ – unter dem diesjährigen Motto des LandFrauenverbandes laufen Aktionen von Ortsvereinen, Kreisverbänden und vom Landesverband. Alle sind auf einer Aktionslandkarte zusammenfasst, die zur Vertreterinnenversammlung freigeschaltet wurde.
Passend zum 75-jährigen Bestehen des LandFrauenverbandes in diesem Jahr sind 75 Aktionen und Aktivitäten geplant. Dazu sind LandFrauen und Gäste willkommen. Mit einem Klick auf die Landkarte kann sich jeder über Angebote in seiner Region informieren und sich bei dem jeweiligen Veranstalter anmelden.kis
Mit der Vertreterinnenversammlung in Neumünster gab der LandFrauenverband in der vergangenen Woche den Startschuss zum Jubiläumsjahr. Dass das Treffen mit einem umfangreichen Programm zu den künftigen Vorhaben wieder in Präsenz stattfinden konnte, war für die etwa 300 LandFrauen ein gutes Zeichen.
Präsidentin Ulrike Röhr dankte den LandFrauen in ihrer Eröffnungsrede „fürs Dabeibleiben, für die Ausdauer und das vielfältige Engagement“ in der zurückliegenden Zeit, in der viele Veranstaltungen abgesagt, neu geplant, wieder abgesagt und dann in anderen Formaten neu gedacht werden mussten. Hinter allen lägen zwei Jahre Pandemie, die jedem persönlich viel abverlangt hätten. „Sie waren trotzdem mutig und erfinderisch, um den Kontakt zu Ihren Mitgliedern aufrechtzuhalten“, so Röhr. Gleichzeitig mische sich ein anderes Gefühl in diese Aufbruchstimmung. Denn als Mitte Februar der Frühling in Aussicht gewesen sei und sich abgezeichnet habe, dass eine neue Zeit beginnen könne, man sich wieder treffen und fröhlich sein könne, „sind wir von einem Tag auf den anderen in einer anderen Welt aufgewacht“, zitierte Ulrike Röhr Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). „Seit dem 24. Februar ist Krieg in Europa. Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, Menschen sterben, werden vertrieben. Hunderttausende Frauen und Kinder sind auf der Flucht, bangen um ihre Männer, Vater, Söhne“, so die Präsidentin. „Der russische Angriff auf die Ukraine hat uns alle erschüttert, unseren Glauben an den Frieden, an die Freiheit und an die europäische Sicherheitsordnung. Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die um ihr Leben, um ihre Freiheit bangen.“ Mit diesen Worten bat Ulrike Röhr die Delegierten, sich zu erheben und mit einer Schweigeminute ihre Solidarität mit der Ukraine zu zeigen.
Die Präsidentin rief die LandFrauen auf, weiter dafür einzutreten, dass Menschen in Freiheit leben, sich versammeln, sich austauschen und voneinander lernen könnten. So wie die LandFrauen, die in diesem Jahr das 75-jährige Bestehen ihres Verbandes feierten. In 75 Jahren von der Geburt bis ins hohe Alter habe der LandFrauenverband viel erlebt, sei durch verschiedene Phasen gegangen und habe sich immer wieder modernisiert. Der Verband mit seinen 30.000 Mitgliedern stehe für Einheit in Vielfalt, betonte die Präsidentin. „Wir werden auch in Zukunft mit unseren Fort- und Weiterbildungen dafür sorgen, Frauen stark zu machen und bestehende Netzwerke auszubauen.”
Sie wünschte allen, dass der Gedanke, die Zukunft in die Hand zu nehmen und 2022 trotz aller Herausforderungen gemeinsam zu gestalten, „uns durch diese schwierige Zeit im Jubiläumsjahr trägt“.
Mehr zu den Ehrungen für die Ortsvorsitzenden, zur Verabschiedung von Geschäftsstellenmitarbeiterin Inge Schneekloth-Plöger und zur Wahl einer neuen Beisitzerin auf den folgenden Seiten. kis/pm
Mit einer Schweigeminute demonstrierten die LandFrauen ihre Solidarität mit der Ukraine. Zwischen Aufbruchstimmung undErschütterung. In der Rede von Ulrike Röhr ging es um den Angriffskrieg auf die Ukraine und zugleich um künftige Herausforderungen an die Verbandsarbeit.Nach der langen Corona-Pause gab es für die 300 Vertreterinnen aus Vereinen im ganzen Land endlich wieder ein Treffen in Präsenz.
Die ersten 100 Tage im Amt des neuen Bundeslandwirtschaftsministers sind seit dem 18. März vorbei. Jetzt zeigt Cem Özdemir (Grüne) Initiative und hat angekündigt, bis Jahresende eine staatliche Tierhaltungskennzeichnung einzuführen. Das war bereits im Koalitionsvertrag angekündigt. Erste Überlegungen seines Hauses sind durchgesickert und haben auf allen Stufen Alarm ausgelöst, von den Tierhaltern über den Handel bis zu den Tierschützern.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) plant eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung. Eine gesetzliche Grundlage soll noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden. Für frisches Schweinefleisch und Milch plant das BMEL eine vierstufige Zuordnung der Haltungsform nach dem Muster der Eierkennzeichnung. Danach steht 0 für „Bio“, 1 für „Auslauf“, 2 für „Außenklima“ und 3 für „Stall“. Keine Vorgaben soll es offenbar für den Transport und die Schlachtung geben. Aussagen zum Platzangebot für die Tiere sind noch nicht aus dem BMEL durchgesteckt worden. Offen bleiben auch ganz konkrete Fragen und alte Streitpunkte. Bezieht sich die Kennzeichnungspflicht nur auf Frischfleisch oder auch auf verarbeitete Produkte und die Gastronomie, und soll die Kennzeichnungspflicht auch für importiertes Fleisch gelten?
Man könnte meinen, der Landwirtschaftsminister wolle das Rad neu erfinden. Denn seit dem 1. April 2019 gibt es ein einheitliches Kennzeichnungssystem der Lebensmittelhändler, die sich in der Initiative Tierwohl (ITW) engagieren. Das ITW-System kennzeichnet die Haltungsform in aufsteigenden Stufen, mit Stufe 1 für „Stallhaltung“, 2 für „Stallhaltung plus“, 3 für „Außenklima“ und 4 für „Premium“. Und schon entzündet sich die erste Kritik aufseiten der Tierschützer. ProVieh und der Deutsche Tierschutzbund monieren die fehlenden Anforderungen an Transport und Schlachtung und sprechen in diesem Zusammenhang von Verbrauchertäuschung, waren diese Punkte vom BMEL doch angekündigt. Sämtliche Tierwohlprogramme ohne Außenklima in die unterste Stufe 3 einzuordnen, komme ohnehin einer eingebauten Bremse gleich und müsse die Entscheidung vieler Tierhalter vorwegnehmen. Viele Bemühungen um mehr Tierwohl in Ställen ohne Außenklima wären dann für die Katz – die Investitionen der Handelsunternehmen auch. Bis jetzt wurden 700 Mio. € in die ITW investiert, die auch Vorbild für die QM-Milch ist, welche gerade vom Kartellamt grünes Licht für ihren Tierwohlaufschlag bekommen hat.
An den Stalltüren stimmen gerade die Schlachtunternehmen ab. So fragt Westfleisch die Haltungstufe 3 gerade gar nicht mehr nach. Die Tiere werden nur ohne ITW-Zuschlag abgenommen. Es heißt, beim Verbraucher sei aktuell aus Kostengründen bei Haltungsstufe 2 Schluss. Viele Mäster stallen zurzeit mindestens 20 % weniger Tiere ein – zur Risikobegrenzung wegen der hohen Betriebsmittelkosten. Zudem sollen in einigen Regionen 15 % der Ställe leer stehen. In zwei bis drei Monaten werden noch mehr Schlachthaken leer bleiben. Hinzu kommt auf der unteren Haltungsstufe die Konkurrenz aus Spanien.
Wenn der Bundeslandwirtschaftsminister kein gangbares Konzept präsentiert, das Luft für Betriebseinkommen und -entwicklung lässt, könnten die wirtschaftlichen Ereignisse die politischen Ambitionen bald überholen.
Energiesparen ist in diesen Zeiten das Gebot der Stunde. Investitionen in eine ökologischere und nachhaltigere Pferdesportanlage können jedoch schnell teuer werden. Wer aber bereit ist, Geld in Photovoltaikanlagen, Wasserzisternen oder LED-Beleuchtung zu stecken, wird langfristig etwas davon haben.
Unterstützung im Dschungel der Modernisierungs- und Fördermöglichkeiten bietet der sogenannte Ökocheck. Dieser beinhaltet bauliche, energetische und nachhaltige Beratung durch Experten der Landessportbünde zu Heizung, Strom, Wasser, Beleuchtung, Fördermitteln und Baumaßnahmen.
Im Rahmen des Projekts Grüner Stall übernimmt die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) für zehn Vereine und Betriebe die Kosten eines solchen Ökochecks. Interessierte Vereine und Betriebe können sich bei der FN bewerben. Voraussetzung ist, dass sich die Pferdesportanlage im Eigenbesitz des Vereins oder Betriebs befindet oder ein langfristiger Miet- oder Pachtvertrag besteht. Informationen und Bewerbungsformular unter: www.pferd-aktuell.de
In guter Tradition erscheint jedes Frühjahr der Rinderreport der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein als landesweite Auswertung der Betriebszweigauswertungen der Milchviehbetriebe. Dabei genießt die umfangreiche Datengrundlage auch im bundesweiten Vergleich eine besondere Bedeutung. Gleichzeitig ist die Gesamtheit der Betriebsdaten mit einer landesweiten Feldstudie vergleichbar. Sie gibt Orientierung für Einzelbetriebe, jedoch ist die Ableitung einzelbetrieblicher Kennwerte nicht ohne Risiko.
Die Grundlage des Rinderreports bilden die Betriebszweigauswertungen (BZA) der Rinderspezialberatungsringe, welche mit dem Einverständnis der Landwirte der Landwirtschaftskammer zur Verfügung gestellt werden. Die Aufgabe der BZA ist es, die Leistungen des Betriebszweiges Milchviehhaltung den mit der Milchproduktion verbundenen Kosten gegenüberzustellen. Für die Qualität der Auswertung kommt der Verteilung der Kosten eine zentrale Bedeutung zu. Während im Betriebsalltag der landwirtschaftliche Betrieb als eine Einheit agiert, bei der Arbeitsleistung und Maschinen gemeinsam genutzt werden, muss für die BZA so genau wie möglich bestimmt werden, wie viel seiner Arbeitszeit der Mitarbeiter wirklich für die Milchviehhaltung verwendet hat.
Fällt das kalkulatorische Betriebszweigergebnis im Durchschnitt der Betriebe über mehrere Auswertungsjahre negativ aus, wirft dies häufig die Frage auf, wie sich Betriebe über eine längere Zeit damit am Markt behaupten können. Die BZA stellt immer eine rückwirkende Betrachtung dar und lässt keine Prognosen über die zukünftige Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu. Ziel der BZA ist die vollständige Entlohnung aller Produktionsfaktoren, auch jener, für die kein realer Zahlungsverkehr entsteht. Die in der BZA angesetzten Faktorkosten für die Arbeitszeit des Betriebsinhabers und seiner Familie, die betriebseigenen Flächen und die Versetzungen der Färsen aus dem Betriebszweig Jungtieraufzucht stellen Kostenpunkte dar, welche der Betrieb langfristig erwirtschaften muss, für die aber keine Geldmittel fließen. Die Beurteilung der Liquidität findet daher nicht auf Basis des Betriebszweigergebnisses statt, sondern erfolgt über den Kennwert Cashflow, der zusätzlich aus der BZA abgeleitet werden kann.
Betriebszweiganalyse
Als Ergebnis der BZA wird das kalkulatorische Betriebszweigergebnis (BZE) der Milchkuhhaltung inklusive der Kosten für die Färsenaufzucht ausgewiesen. Der erzeugte organische Dünger wird nicht monetär bewertet, und Prämien aus den Direktzahlungen werden nicht zu den Leistungen gezählt. Erst die Verwendung der standardisierten Einheit ct/kg ECM (energiekorrigierte Milch) macht den Vergleich der Stückkosten pro produzierter Einheit möglich. Der erzeugten Milch als Produkt des Betriebszweiges werden alle Kosten, umgerechnet auf das Kilo ECM, in Rechnung gestellt. Genauso werden alle erbrachten Leistungen in ct/kg ECM ausgewiesen und ermöglichen den Vergleich aller Betriebe, unabhängig von der betriebsindividuellen Bedeutung der Koppelprodukte (unter anderem Schlacht- und Zuchtvieh), Milchinhaltsstoffen oder Vermarktungsform.
Die Betriebszweiganalyse Milch erlaubt nur eine Aussage über den Betriebszweig Milchviehhaltung, nicht über den gesamten landwirtschaftlichen Betrieb. Sie soll rückblickend die Frage beantworten, ob der Betriebszweig für sich alleine betrachtet wirtschaftlich gearbeitet hat. Verflechtungen mit anderen Betriebszweigen werden bewusst aufgelöst, und Leistungen, welche nur für die Milchviehhaltung erbracht werden, werden gesondert ausgewertet. Je diverser der Betrieb aufgestellt ist, desto weiter entfernt kann die gesamtbetriebliche Situation von der differenzierten Betrachtung der Milchviehhaltung sein. Leistungen der Milchviehhaltung für andere Betriebszweige, beispielsweise die Lieferung von Nährstoffen für die Energieerzeugung in einer Biogasanlage, können der Milchviehhaltung nur zugerechnet werden, wenn auch ein monetärer Austausch zwischen den Betriebszweigen stattgefunden hat.
Der Investitionsstand der Betriebe stellt einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Betriebszweigergebnis dar. Betriebe mit größeren Investitionen in die Melktechnik können die höheren Abschreibungskosten auch durch eine verbesserte Leistung nur selten ausgleichen. Foto: Hannah Lehrke
Vergleichsgruppen
Wie wirken sich unterschiedliche Betriebsstrukturen auf die ökonomischen Leistungen der Betriebe aus? Um diese Frage beantworten zu können, lassen sich die BZE der Betriebe in passende Vergleichsgruppen einteilen. Die Bildung von Vergleichsgruppen ist nur dann sinnvoll, wenn auch ein Zusammenhang zwischen der betrieblichen Kennzahl und dem Einfluss auf das BZE gegeben ist. So ist eine Sortierung nach der produzierten Milchmenge oder der Herdengröße sinnvoll, da diese einen direkten Einfluss auf die Verteilung der Produktionskosten haben. Die Verteilung nach der Herdenrasse oder dem Melksystem hat hingegen nur mittelbaren Einfluss auf das BZE, da mit der Entscheidung für eine bestimmte Rasse oder das Melkverfahren häufig auch andere strukturelle Entscheidungen verbunden sind. So haben die Betriebe mit Side-by-Side-Melkständen im Durchschnitt häufig größere Herden, und Betriebe mit der Hauptrasse Angler sind kleiner als der Durchschnitt der Betriebe. Trotzdem lassen sich auch in diesen Auswertungen interessante Unterschiede erkennen, beispielsweise bei der Bedeutung der Koppelprodukte oder den Kosten der Arbeitserledigung.
Ist eine höhere Milchleistung für meinen Betrieb wirtschaftlich? Konnten durch mehr Weidegang für die Kühe Produktionskosten eingespart werden? Fragen, die sich rein ökonomisch rückblickend mit der BZA besser beurteilen lassen. Der Erfolg des Betriebes wird auf diesem Wege aber letztendlich nur am BZE gemessen. Die landesweite Auswertung kann Orientierung liefern, welches Ergebnis der Durchschnitt der Betriebe im gleichen Wirtschaftsjahr in der Lage war zu erreichen. Die Bildung von Vergleichsgruppen kann bei der Stärken-Schwächen-Analyse helfen, um die einzelbetriebliche Entwicklung besser einzuordnen.
Grenzen der Auswertung
Die standardisierte Auswertung eines Betriebszweiges erlaubt es, die darauf ausgewiesenen Kennzahlen der Produktionstechnik, der -kosten und der Leistungen bis hin zum BZE vergleichbar zu machen. Bei diesem Vergleich und der daraus folgenden Bewertung gibt es bei verschiedenen Kennwerten einiges zu beachten. Beispielsweise haben die ausgewiesenen Kosten für den Tierarzt und Besamungen in ct/kg ECM keinen eindeutigen Zusammenhang zur Tiergesundheit oder dem Besamungsaufwand auf dem Betrieb. Hohe Tierarztkosten können einerseits entstehen, indem Gesundheitsprophylaxe durch Impfungen durchgeführt wird. Anderseits können hohe Tierarztkosten auch durch häufige Behandlungen in Krankheitsfällen entstehen. Anhand der Höhe der Tierarztkosten kann nicht beurteilt werden, ob die Tiere auf dem jeweiligen Betrieb häufiger krank oder sehr gesund sind. Anders formuliert: Hohe Tierarztkosten können sich durchaus rechnen, wenn die ergriffenen Prophylaxemaßnahmen zu einer besseren Tiergesundheit und möglicherweise höheren Leistungen führen. Hier wird deutlich, dass ein Vergleich von Einzelkennwerten nur unter Berücksichtigung des BZE eine fachlich korrekte Interpretation zulässt.
Ein ähnliches Beispiel bieten die Besamungskosten. Die Betrachtung der Besamungskosten lässt keine direkte Schlussfolgerung auf den Trächtigkeitserfolg bei Kühen und Färsen zu. Wie der Kennwert „Besamung und Sperma“ bereits verrät, werden hier ausschließlich die Kosten für künstliche Besamungen erfasst. Wird ein Bulle für den Natursprung auf dem Betrieb gehalten, gehen die Kosten zwar in die BZA ein, aber nicht unter dem Kostenpunkt für Besamungen. Dies begründet sich darin, dass es kaum möglich ist, die Kosten für den Deckbullen ausreichend genau zu erfassen. Eine Bewertung der Fruchtbarkeit der Herde allein anhand der Höhe der Besamungskosten kann nicht vorgenommen werden.
Das BZE entscheidet
Über die Hälfte der Produktionskosten wird von den Grund- und Kraftfutterkosten verursacht. Der Kraftfuttereinsatz ist dabei eine entscheidende Kenngröße. Hierbei sind die verschiedenen Einheiten zu beachten. Während der absolute Kraftfutterverbrauch je Kuh und Jahr in hochleistenden Herden höher ist als in geringerleistenden Herden, sagt dies noch nichts über die Kraftfuttereffizienz aus. Die Auswertungen bestätigen Jahr für Jahr, dass hochleistende Herden mit einem höheren Kraftfutterverbrauch je Kuh und Jahr häufig geringere Kraftfutteraufwände je Kilo ECM haben. Die Kraftfuttereffizienz ist also in höherleistenden Herden im Durchschnitt der Betriebe besser als in geringerleistenden Herden.
Die Futterkosten bilden den größten Kostenblock der Produktionskosten. Rund ein Drittel der ausgewerteten Betriebe lässt seine Tiere auf die Weide, welche in der Vollkostenauswertung der Grundfuttermittel ökonomisch berücksichtigt wird. Foto: Dr. Luise Prokop
Die dargestellten Beispiele zeigen, dass Produktionskennwerte und einzelne Kostenpunkte allein nicht immer eine verlässliche Aussage ermöglichen. Dies betrifft sowohl den Vergleich der BZA zwischen Einzelbetrieben als auch die Gegenüberstellung von Vergleichsgruppen. Insbesondere die Produktionskennwerte einer Vergleichsgruppe liegen häufig sehr nah beieinander, während die ökonomischen Ergebnisse gleichzeitig sehr unterschiedlich ausfallen können. Sollen ökonomische Aussagen getroffen werden, kann dies nicht allein anhand von Produktionskennwerten erfolgen. Das BZE muss zwingend mit einbezogen werden – anders ist keine Bewertung möglich.
Aufgrund der großen Datenmenge und für eine bessere Übersichtlichkeit werden nicht alle vorhandenen Kennzahlen im Rinderreport veröffentlicht. Die Datengrundlage ermöglicht weitere detailliertere Auswertungen. Von der Berechnung nicht ausgewiesener Kennwerte muss abgeraten werden, da den unterschiedlichen Auswertungen verschiedene Grundgesamtheiten zugrunde liegen. Dadurch ist es nicht möglich, verschiedene Kennzahlen miteinander zu verrechnen.
Fazit
Der jährlich erscheinende Rinderreport umfasst eine Vielzahl an Auswertungen und ermöglicht durch die standardisierte Form einen Vergleich über die letzten Jahrzehnte. Die standardisierte Vorgehensweise erlaubt Analysen und Vergleiche zwischen verschiedenen Betrieben oder eines Betriebes mit einer Vergleichsgruppe. Bei der Analyse einzelner Kennwerte sollten deren Berechnungsgrundlagen bekannt sein. Allgemeingültige ökonomische Aussagen sollten nur unter Berücksichtigung des BZE getroffen werden. Von der Berechnung nicht ausgewiesener Kennwerte im Rinderreport sollte Abstand genommen werden, da den Vergleichsgruppen verschiedene Grundgesamtheiten zugrunde liegen. Die Veröffentlichung des aktuellen Rinderreportes für das Wirtschaftsjahr 2020/2021 folgt in Kürze.
Die Bundesregierung hat den Entwurf des nationalen Strategieplans zur Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) 2023 bis 2027 mit Verspätung Ende Februar bei der EU-Kommission eingereicht. Der Deutsche Bauernverband (DBV) drängt in einer Stellungnahme darauf, den Strategieplan zügig auf den Weg zu bringen und gleichermaßen den Prüfungsprozess dafür zu nutzen, ein Mehr an Praxistauglichkeit und Bürokratieabbau vorzusehen.
Korrekturbedarf besteht aus DBV-Sicht insbesondere in den Bereichen:
– praxistaugliche Umsetzung der Konditionalitätspflichten – wirtschaftlich attraktive Prämien bei Eco-Schemes – Verdrängungswirkung der Maßnahmen von Erster und Zweiter Säule – wirtschaftlich attraktive Förderangebote für Milchvieh-Futterbau- und Sonderkulturbetriebe – kein Ausschluss der Ökolandbaubetriebe von Fördermaßnahmen – Bürokratieentlastung für Landwirte
Vor allem die Fördersätze bei den neuen Eco-Schemes seien teils deutlich niedriger als bisher bei gleichwertigen Agrarumweltmaßnahmen der Länder, kritisiert der DBV. Es bestehe das Risiko, dass ein Teil der Landwirte aus bewährten Agrarumweltmaßnahmen wie den vielfältigen Fruchtfolgen oder der Grünlandextensivierung aussteige.
Angestrebte Zielflächen von 3,4 Mio. ha für den Anbau vielfältiger Kulturen bei einer Prämie von 30 €/ha sowie 2 Mio. ha für die Extensivierung des Dauergrünlands bei einer Prämie von 115 €/ha seien unrealistisch. Die Prämien im GAP-Strategieplan müssten angehoben werden, damit die angestrebten Flächenziele erreicht würden. Gerade in den agrarischen Gunstregionen fehlen laut DBV hinreichende Förderprämien. Die komplette Stellungnahme finden Sie HIER.
Der Anbau von Leguminosen lohnt sich in diesem Jahr nicht mehr. Generelle Engpässe im globalen Transportwesen und dem Energiemarkt sowie die Sanktionen nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine haben die Erzeugerpreise für Marktfrüchte derzeit auf Rekordniveau ansteigen lassen.
Getreide und Raps haben, im Gegensatz zu den Leguminosen, an wirtschaftlicher Attraktivität stark zugelegt. Wohl dem, der noch im Herbst seinen Dünger gekauft hat. Gleichwohl liegt auch bei den aktuellen Düngerpreisen von zirka 3 € / kg Stickstoff das wirtschaftliche Optimum der Düngung noch nahe an dem, was die Düngebedarfsermittlung hergibt. Das wohlgemerkt nur, weil die Erzeugerpreise im ähnlichen Maß gestiegen sind. Die um die Stickstoffkosten bereinigte Marktleistung fällt daher deutlich höher aus als noch vor einem Jahr. Jedoch sind auch die Kosten für andere Mineraldünger und Diesel im gleichen Maße gestiegen.
Ursache dafür ist in erster Linie, dass der Dünger knapp ist. Nachgefragte Ware, die hauptsächlich in Russland produziert wird, wird auf kurzfristige Sicht nicht geliefert. Bereits zur anstehenden Maisdüngung wird der Mineraldünger knapp. Entspannung scheint es an den Märkten auch zur kommenden Herbstaussaat nicht zu geben.
Neben Dünger werden auch wichtige Futtermittel, die aus Raps, Sonnenblumen oder Soja gewonnen werden, nicht der Nachfrage entsprechend hergestellt. Auch hier sind Russland und die Ukraine wichtige Exporteure. Umso wichtiger wird der Anbau von Leguminosen. In Schleswig-Holstein bedeutet das vor allem Ackerbohnenanbau zur Aussaat für die Ernte im kommenden Jahr. Der Anbau von Leguminosen hat in der aktuellen Situation viele Vorteile. Er senkt das generelle Düngeniveau des Betriebes, bei einem Anbauumfang von 10 % sogar bereits unter 160 kg/ha, was den Einsatz von Wirtschaftsdüngern optimiert. Ackerbohnen liefern entweder wertvolles Eiweißfutter oder eine wirtschaftlich attraktive Marktfrucht. Lupinen und Erbsen sind auf dem Markt noch nicht so angekommen wie Ackerbohnen, können aber gutes Futter liefern. Was auch nicht zu vernachlässigen ist, ist der Vorfruchtwert von Ackerbohnen. Raps bringt einen Mehrertrag von rund 6 dt / ha (was gegenwärtig zirka 400 € entspricht), wenn er nach Bohnen steht. Für Raps wären jedoch aufgrund ihrer früheren Reife Erbsen die geeignetere Vorfrucht. Diese gehören aber eher ins Lauenburgische. Wegen der vielen spezifischen Nachfragen nach weiteren Kulturen wie zum Beispiel Blauen und Weißen Süßlupinen wurden die Anbautelegramme für die Leguminosen auf der Homepage der Landwirtschaftskammer überarbeitet und neu hochgeladen.
Die Reitervereinigung Reitregion Quickborn (RRQ) organisierte gemeinsam mit der Stadt Quickborn, der Caritas, der Diakonie und der Hilfsorganisation „Quickborn hilft“ eine Spendenaktion, um aus der Ukraine geflüchteten Menschen in ihrer Stadt zu helfen.
Er wollte ein Zeichen für den Frieden setzen und Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine demonstrieren. Heraus kam eine unvergessliche Veranstaltung, die rund 500 Quickborner auf ihren Rathausmarkt lockte, um dort ein wohl einzigartiges Spektakel mitzuerleben, das ganz nebenbei eine Summe von 7.836,76 € einbrachte. RRQ-Ehrenpräsident Hans-Ulrich Plaschke, der vielen noch als Organisator der Nord- und Hansepferd bekannt sein dürfte, hatte in der Quickborner Reiterwelt zu einem Sternritt aufgerufen. Mehr als 50 Reiter kamen mit ihren Pferden und Kutschen, um die Spendenaktion zu unterstützen.
„Wir wollten die Beliebtheit der Pferde ausnutzen, um auf die Situation in der Ukraine hinzuweisen“, erläuterte Plaschke bereits im Vorfeld. Er hat genug Erfahrung in der Organisation von Großveranstaltungen, um zu wissen, dass ein solches Projekt besser im Team zu stemmen ist. Deshalb holte er sich außer der Stadt, der Diakonie und der Caritas auch Andreas Torn von „Quickborn hilft“ mit ins Boot.
Die lokale Hilfsorganisation, die sowohl regional als auch international vor allem Kindern in Not hilft, verfügt über die entsprechenden Strukturen und hat außerdem einen berühmten Vertreter in ihren Reihen: NDR-Urgestein und Wahlquickborner Carlo von Tiedemann ist Schirmherr der Organisation. Während des Sternritts richtete er sich an die Besucher mit der Bitte, die Spendendosen großzügig zu füllen. Zusätzlich interviewte der Kultmoderator einige der Reiter. Die meisten stammten aus Quickborner Ställen, aber auch aus Hemdingen, Kreis Pinneberg, und sogar aus Tasdorf, Kreis Plön, waren vierbeinige Unterstützer gekommen, um mit blau-gelben Accessoires in der Eulenstadt Flagge zu zeigen.
Die Hilfsbereitschaft ist groß
Heidi Meyer von dem Quickborner Hof „Islandpferde vom Königswald“ überreichte Torn einen Umschlag mit 500 €, die in ihrem Gestüt gesammelt worden waren. Von der CDU-Fraktionsvorsitzenden Annegret Tegen erhielt Torn einen Scheck über 3.000 € von den Quickborner Christdemokraten.
Dr. Christiane Müller, Tierschutzbeauftragte der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und Vorstandsmitglied im Pferdesportverband Schleswig-Holstein, würdigte in ihrer Ansprache die Haltung der Ukrainer und ihre Bereitschaft, für Freiheit und Demokratie zu kämpfen: „Dafür verdienen sie unseren größten Respekt, und den können wir am besten leisten mit so einer beeindruckenden Empathie wie bei dieser Veranstaltung.“ Müller berichtete außerdem von den Schwierigkeiten, mit denen ukrainische Pferdebesitzer gerade konfrontiert seien, wenn sie versuchten, ihre Tiere zu retten.
Viele Pferde waren von ihren Besitzern mit blau-gelben Accessoires geschmückt worden. Foto: Natascha Thoelen
Quickborns Erster Stadtrat Bernd Weiher berichtete, dass Quickborn bereits etwa 200 aus der Ukraine geflüchtete Menschen aufgenommen habe. Viele seien privat untergekommen, einige aber auch in städtischen Immobilien. Die Stadtverwaltung sei gut vorbereitet und die Hilfsbereitschaft und Solidarität der Quickborner seien groß, fasste Weiher die Situation lobend zusammen.
Spenden werden vor Ort eingesetzt
Um weitere Personen unterzubringen, wolle die Stadt in der Friedlandstraße eine Containeranlage aufstellen. Das Wohnungsbauunternehmen Adlershorst habe Wohnungen im Kurzen Kamp sowie in der Kampstraße zur Verfügung gestellt. Weiher versicherte: „Gemeinsam mit der Diakonie und Caritas und deren ehrenamtlichen Helfern werden wir uns um die Menschen kümmern.“
Die Spenden, die beim Sternritt gesammelt wurden, sollten den Menschen zugutekommen, die schon in Quickborn angekommen seien oder noch ankommen würden, so Weiher. Das Geld werde durch den Verein „Quickborn hilft“ in Absprache mit der Diakonie und der Caritas verwendet. Das Spektrum an Hilfe reiche von Hygieneartikeln bis zu Veranstaltungen mit ukrainischen Kindern, um diese von ihren traumatischen Erlebnissen zumindest ein wenig abzulenken. „Der persönliche Kontakt zu den Gastgeberfamilien und direkten Ansprechpartnern in den Unterkünften oder auch ehrenamtlichen Helfern ist hier besonders zu erwähnen“, betonte Weiher.
Da die Spenden in Quickborn verbleiben, können Interessierte jederzeit nachverfolgen, wobei sie gerade helfen, zum Beispiel anhand der regelmäßigen Veröffentlichungen unter www.quickborn-hilft.de Wer den Sternritt verpasst hat und noch etwas spenden möchte, kann das nachholen: Kontoinhaber: Quickborn hilft; IBAN DE09 2219 1405 0057 6555 22; Stichwort: Ukraine Hilfe.