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Nach der pandemiebedingten Pause setzt die aufwendige Pferdeshow Cavalluna ihre Tour fort. Zu den Stars der Show gehören neben Holsteinern unter anderem auch niedliche Esel, edle Araber, beeindruckende Shire Horses und unfassbar winzige American Miniature Horses.
Bereits seit 2003 – damals noch unter dem Namen Apassionata – begeistern die immer wieder neu erfundenen Vorstellungen Pferde- und Showfans. Die neue Show „Legende der Wüste“ verspricht eine Kombination aus höchster Reitkunst und bester Unterhaltung und knüpft somit nahtlos an die Erfolge der vorangegangenen Shows an, die in den vergangenen 18 Jahren bereits mehr als acht Millionen Besucher in ganz Europa berührt und in Staunen versetzt haben.
An dem fantasievollen Gesamtkunstwerk aus Reitkunst, Tanz und Musik wirken rund 60 Tiere, ihre Reiter und ein internationales Tanzensemble mit. In den einzelnen Acts werden packende Action, berührende Momente und immer wieder tiefes Vertrauen zwischen Mensch und Pferd gezeigt. Am Ende der rund zwei Stunden langen Show gibt es die vierbeinigen Stars sogar zum Anfassen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir es gemeinsam mit unseren Partnern geschafft haben, neue Termine zu finden, und dass unsere Fans und Besucher, die die Show bisher noch nicht besuchen konnten, diese nun endlich live erleben können“, erklärt Geschäftsführer Johannes Mock-O’Hara.
Cavalluna „Legende der Wüste“ findet in der Kieler Wunderino Arena am Sonnabend, 7. Mai, um 15 und 20 Uhr sowie am Sonntag, 8. Mai, um 14 Uhr statt. Zuschauer unter 16 Jahren dürfen nur in Begleitung Erwachsener in die Halle. Tickets gibt es ab 39,90 € unter www.cavalluna.com/tickets/kiel oder Tel.: 0 18 06-73 33 33 (20 ct/Anruf aus dem deutschen Festnetz). Bereits erworbene Tickets behalten ihre Gültigkeit und wurden sitzplatzgenau auf die Verlegungstermine übertragen.
Kartenverlosung
Wir verlosen 3 x 2 Tickets für die Show am Sonntag, 8. Mai, um 14 Uhr. Welches sind die größten Pferde der Show? Einsendungen mit der richtigen Antwort bitte per E-Mail an: redaktion@bauernblatt.com oder per Post an: Bauernblatt GmbH, Pferdeseiten/ Verlosung, Grüner Kamp 19-21, 24768 Rendsburg.
Einsendeschluss ist Montag, 25. April. Es werden nur Einsendungen mit Namen, vollständiger Anschrift und Telefonnummer berücksichtigt.
Christel Manowski betreibt Kunst am Ei. Stimmungsvoll setzt die Hobbykünstlerin aus Eutin das ovale Naturprodukt mit Motiven in Aquarelltechnik in Szene. An diesem Wochenende präsentiert sie ihre Kreationen auf Kunsthandwerkermärkten in Bad Malente und Bosau im Kreis Ostholstein.
Christel Manowski kribbelt es schon in den Fingern. „Endlich geht‘s wieder los“, sagt sie und strahlt. Wegen der Corona-Pandemie konnten 2020 und 2021 keine Ostereierausstellungen und -märkte stattfinden. „Jetzt starten endlich wieder zwei von vieren, an denen ich sonst teilnehme“, freut sich die 71-Jährige.
Naturmotive wie Blumen malt Christel Manowski besonders gern. Foto: Silke Bromm-Krieger
In den vergangenen zwei Jahren sei sie wie gewohnt ihrem Hobby nachgegangen. „Einfach aufhören, das konnte ich nicht. Dann hätte mir etwas gefehlt, mit der Folge, dass mein Lager nun zum Bersten voll ist“, erzählt sie schmunzelnd. In der Ostereierwerkstatt, die die zweifache Mutter im früheren Kinderzimmer einer Tochter eingerichtet hat, geht es das ganze Jahr über kreativ zu. Pinsel, Aquarelltuschkästen, Teller zum Farbenmischen, Trockenständer, Wasserglas – alles steht auf dem Arbeitstisch schon fein säuberlich parat, wenn sie die tägliche Lust am Ei packt.
Etwas Weißes, Leeres füllen
Da bekommt Langohr lange Ohren – Motiv aus der Häschenschule. Foto: Silke Bromm-KriegerMutter Hase verabschiedet ihr Kind in die Häschenschule. Foto: Silke Bromm-Krieger
„Meist gehe ich am späten Nachmittag oder am frühen Abend für rund zwei Stunden in die Werkstatt. Bei Tageslicht kann ich besser malen“, bemerkt sie. Da sie auch Trocknungszeiten zu berücksichtigen hat, arbeitet sie oft an mehreren Stücken gleichzeitig. Dabei hat sie an bestimmten Motiven ihre besondere Freude. „Ich male liebend gern Vögel, daneben Blumen- und Naturmotive und Szenen aus dem nostalgischen Bilderbuch ‚Häschenschule‘ und dem Kinderbuchbestseller ‚Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?‘“ Das Bemalen sei für sie ein wunderbares Hobby, um „herunterzukommen“ und für eine Weile entspannt den eigenen Gedanken nachzuhängen. „Ich habe etwas Weißes, Leeres vor mir, fülle es mit Leben und kann etwas Schönes mit den eigenen Händen erschaffen“, bringt sie ihre Freizeitbeschäftigung auf den Punkt.
Gekrümmte Oberflächen
Ihre Leidenschaft für das Eierbemalen begann, als ihre beiden Töchter noch klein waren. „Im Kindergarten fragte man mich damals, ob ich für das Osterfest verzierte Hühnereier für den guten Zweck stiften könnte.“ Vorher hatte sie schon Aquarelle gemalt und entsprechende Workshops und Kurse besucht. Nun fing sie an, Aquarellmotive nicht nur aufs Papier, sondern auch aufs Ei zu bannen. „Das war wegen der gekrümmten Oberfläche am Anfang gar nicht so einfach, machte aber viel Spaß. Meine ersten Eier kamen im Kindergarten super an und fanden dort sofort Abnehmer“, blickt sie zurück. Im Freundes-, Bekannten- und Familienkreis sprach sich ihr Talent ebenfalls schnell herum. Die Anfragen nach Eiern nahmen zu, und so blieb sie mit der Herstellung kontinuierlich am Ball. Irgendwann hatte sie die Chance, jährlich auch an vier Ausstellungen in der Region teilzunehmen.
Detailgetreue Motive
Unzählige Gänse-, Hühner-, Zwerghuhn- und Straußeneirohlinge warten derzeit darauf, sich unter ihren Händen in filigrane Kunstwerke zu verwandeln. Daneben stehen auf einem Regal bruchsicher verpackt die bereits fertigen Unikate für die Ausstellungen.
Schritt für Schritt verwandelt Christel Manowski das Ei in ein Kunstwerk. Foto: privat
Doch wie geht das denn nun mit dem Eierbemalen? Pinsel raus, Farbe rein und los? Christel Manowski lacht. Während sie zur Anschauung am Tisch Platz nimmt und mit dem Pinsel in der Hand zu einem Werkstück greift – ein Ei, das sie mit einem Dompfaff verzieren will – erläutert sie die einzelnen Arbeitsschritte. Der kreative Prozess beginne mit der Motivauswahl. Als Inspiration dienten ihr Illustrationen aus Zeitschriften und Büchern sowie ihr liebevoll angelegter Hausgarten. „Entsprechend dem Vorhaben wähle ich dann das passende Ei aus meinem Fundus.
Bevor ich starte, muss ich den Rohling von innen und außen säubern und die Oberfläche entfetten, damit später die aufgetragene Farbe auch haftet. Straußeneier schleife ich zusätzlich vorsichtig mit Sandpapier ab, da sie sonst nur schwer bemalbar sind. Danach zeichne ich mit einem dünnen Bleistift die Konturen des gewünschten Motivs vor und fange mit der detailgetreuen Gestaltung der Vorderseite an“, erklärt sie. Dafür nehme sie sehr feine Pinsel. Nach dem Hauptmotiv entstehe Schritt für Schritt das „Drumherum“, gefolgt von der Rückseite. Bei einigen Motiven male sie die Konturen zur Akzentuierung noch zart mit einem Permanentmarker nach.
Sollte sie sich einmal vermalen, die Farbe verlaufen oder die Hand eine unbedachte Bewegung machen, hält sie dafür ein in Chlorlösung getauchtes Wattestäbchen bereit. Mit ihm kann sie in den meisten Fällen ein kleines Malheur beheben. Damit sie mit ihren Fingern kein Fett aufs Ei bringt, steckt sie es vor dem Bemalen auf einen Holzspieß und fixiert es zwischen zwei Korkscheiben. So kann sie es problemlos halten. „Ist das Ei fertig verziert und getrocknet, lackiere ich es zwei Mal mit einem Schutzlack. Das versiegelt die Fläche und gibt einen seidigen Glanz.“
Inspiration „Kurbeleier“
Das Kurbelei gestalten Christel und Jürgen Manowski in Teamwork. Foto: Silke Bromm-Krieger
Zum Schluss kommt Ehemann Jürgen ins Spiel. Er unterstützt das Hobby seiner Frau nach Kräften und fädelt noch ein farblich abgestimmtes Satinband als Aufhänger durchs Ei, manchmal ergänzt durch Miniholzperlen. Zudem ist er bei den sogenannten „Kurbeleiern“, die Christel Manowski ebenfalls gestaltet, mit von der Partie. Hier ist er für das Einbauen des technischen Innenlebens zuständig.
„Auf die Idee mit den Kurbeleiern kam ich durch einen Fernsehbeitrag. Das sind Eier, aus denen man über einen zuvor eingefrästen Schlitz mittels einer Papierrolle im Inneren, einen Spruch, einen Gruß oder ein Gedicht herausziehen und wieder einrollen kann.“ Die Kurbeleier seien neben den Hab-dich-lieb-Eiern speziell bei Müttern der Hit, die sie gern ihren erwachsenen Töchtern als Mitbringsel schenken.
Kindheitserinnerungen
Überhaupt sei der nette Kontakt zu den Besuchern am Ausstellungsstand für sie immer wieder eine Bereicherung. Mittlerweile kämen viele regelmäßig jedes Jahr vorbei und schauten, was es Neues gibt. „Wenn sie mir sagen, dass meine Eier bei ihnen längst vergessen geglaubte Kindheitserinnerungen wecken, oder wenn Kinder staunend davorstehen und überrascht die Lieblingsmotive aus ihren Büchern entdecken, macht mich das froh“, meint die dreifache Großmutter, derweil sie dem putzigen Dompfaff in ihrer Hand Strich für Strich Leben einhaucht.
Was würden Sie sagen, wenn jemand forderte, die Wörter „Wilstermarsch“, „Schwansen“ oder „Fehmarn“ dürfe nur er benutzen und niemand sonst? Sie würden ihm wohl den Vogel zeigen. Anders ist das bei „Öömrang“, dem friesischen Wort für Amrum. „Öömrang-Gin“ soll nicht mehr auf dem Etikett eines Destillateurs von der Insel stehen dürfen, denn ein Winzer in den USA, Nachfahre ausgewanderter Amrumer, hat den Begriff für seinen wohlgemerkt amerikanischen Wein schützen lassen.
Nun könnte man das als „Schild”bürgerstreich abtun, wenn nicht das Deutsche Markenamt dem Winzer recht gegeben hätte. Zwar könnten Orts- und Regionalbegriffe nicht exklusiv in Beschlag genommen werden, heißt es – aber nur dann nicht, wenn sie von den „Mitgliedern der maßgeblichen Verkehrskreise“ verstanden werden. „Öömrang“ muss hingegen wohl schon beim gemeinen Festlandsfriesen für Achselzucken sorgen, erst recht beim Bayern im Sylturlaub.
Der Friesenrat will das nicht auf sich beruhen lassen. „Wenn es sich um einen leicht verständlichen Dialekt handelt, darf sich das niemand schützen lassen, doch wenn es für Hochdeutschsprecher unverständlich ist, dann schon?“, fragt das Magazin des Nordfriisk Instituut und sieht den Schutz von Minderheiten- und Regionalsprachen ausgehebelt. Denn es gehöre ja zu den Kennzeichen einer eigenständigen Sprache, dass ihrer Unkundige sie nicht verstehen.
Der Gin heißt jetzt „Oomram-Gin“, und diese Marke hat sich seinerseits der Amrumer Destillateur sichern lassen. Dass das möglich ist, verstehe, wer will!
210 Frauen diskutierten beim KreisLandFrauentag Ostholstein auf Gut Immenhof in der Gemeinde Malente über das Thema „Dialog zwischen Erzeuger und Verbraucher“.
Die Freude war allen Beteiligten anzumerken: endlich wieder ein Treffen, endlich wieder ein Gedankenaustausch in Präsenz! Das betonte auch die Vorsitzende des KreisLandFrauenverbandes Ostholstein, Jutta Fahr. Sie konnte nicht nur über 200 Landfrauen, sondern auch viele Netzwerkpartnerinnen aus Politik, Wirtschaft und Kirche der Region begrüßen.
Einen besonderen Reiz für die über 200 LandFrauen des Kreises Ostholstein hatte die Örtlichkeit für den KreisLandFrauentag. Getagt wurde auf Gut Immenhof in Malente. Foto: Astrid Schmidt
Die Organisatorinnen hatten ein buntes Programm aus Vorträgen, Podiumsdiskussion und Quiz vorbereitet. Zum Vergnügen trug auch die Örtlichkeit bei, denn Verwalter Ole Marxen von Gut Immenhof gab einen Einblick in die Entwicklung und Neuausrichtung der historisch bedeutsamen Anlage. Doch bei aller Freude vergaßen die Frauen auch nicht die angespannte und kaum absehbare Lage in der Weltpolitik.
Jutta Fahr blickte in ihrem Grußwort auf die vergangenen zwei Jahre mit Corona, Flutkatastrophe und ganz aktuell dem Ukraine-Krieg zurück. Sie rief die LandFrauen zu einem „starken Miteinander“ auf. Denn dafür seien sie angetreten: füreinander einstehen, Gemeinschaft leben und miteinander gestalten. „Jeder ist aufgefordert, sich Gedanken zu machen, wie Hilfe möglich ist. Solidarität heißt auch Verzicht. Wir LandFrauen haben den langen Atem dafür“, sagte Fahr und erhielt donnernden Applaus.
Auch die Präsidentin des LandFrauenverbandes Schleswig-Holstein, Ulrike Röhr, betonte diese Werte, für die die LandFrauen seit 75 Jahren einträten. Denn so lange ist es her, dass sich der Landesverband gegründet hat. Röhr lud alle Frauen ein, am 10. Juni nach Neumünster in die Holstenhallen zu kommen und mitzufeiern. Und wer sich frage, können wir überhaupt feiern, dem sage sie: Ja, wir können! „Es ist wichtig, füreinander da zu sein. Wir müssen auch Energie tanken für all das, was vielleicht noch kommt“, sagte Röhr.
Zum Thema des KreisLandFrauentages betonte sie, der Dialog zwischen Erzeuger und Verbraucher spiele im Verband eine große Rolle. Seit dieser Dialogprozess 2019 initiiert worden war, gehöre sie selbst der Steuerungsgruppe an. In den drei Jahren seien abschließend 24 Thesen aufgestellt worden, die unter anderem die Forderungen nach Wertschätzung heimischer Lebensmittel und fairen Preisen beinhalten. „Dabei müssen auch Handel und Politik in die Verantwortung genommen werden“, so Röhr. Das Thema Hofübergaben bereite Sorgen, weil nicht klar sei, in welche Richtung wir es gehe. „Wie wichtig eine starke heimische Wirtschaft ist, wird gerade aktuell sehr deutlich“, sagte Röhr mit Blick auf den Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen auf Angebot und Preisgestaltung.
Was tut die Landwirtschaftskammer für den Dialog zwischen Verbraucher und Erzeuger? Diese Frage beantwortete die Präsidentin Ute Volquardsen mit Beispielen wie Caféführer, Förderung von Bauerhofpädagogik und Ähnlichem sowie vor allem einer aktiven Pressearbeit. Sie nannte Portale wie „Gutes vom Hof“ und appellierte an alle, auch neue Medien zu nutzen. „Landwirtschaft von der Stange gibt es nicht mehr“, sagte Volquardsen.
Ein großes Anliegen aller LandFrauen sowie der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein ist die Verbraucherbildung. Verbraucherwissen schon im Kindergarten zu vermitteln, in Schulen fortzuführen und in Hofläden bei der Direktvermarktung zu kommunizieren – daran wird auf vielen Ebene gearbeitet, wie unter anderem in der Kathrin Dehn-Schumacher, Beisitzerin im Kreisvorstand, locker und souverän moderierten Podiumsdiskussion mit Selvihan Benda von der Verbraucherzentrale, Sabine Schwarten als Vorsitzende des Verbandes Binnenfischer und Teichwirte sowie Ute Volquardsen sehr deutlich wurde. Die Frauen beantworteten auch Fragen der Frauen im Publikum, die sich unter anderem Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung wünschten. LandFrau Friederike Landschoff ging noch einen Schritt weiter und forderte die Kammer auf, mehr zu forschen, inwieweit Insekten als Futtermittel genutzt werden könnte. Den Schlusspunkt setzte die Verlosung der „Güte-Tüte“, denn die Frauen hatten in einem Quiz zeigen können, wie aufmerksam sie den Ausführungen gefolgt waren.
Gesprächsrunde am Rande (v. li.): Ulrike Röhr, Präsidentin des LandFrauenverbandes Schleswig-Holstein, Ute Volqaurdsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Lutz Schlünsen, Vorsitzender des Bauernverbandes Ostholstein-Lübeck, und Jutta Fahr, Vorsitzende des KreisLandFrauenverbandes Ostholstein. Foto: Astrid Schmidt
Der Aussaatzeitpunkt von Mais hängt hauptsächlich von der Bodentemperatur ab. Erst bei durchgängig mehr als 8 °C im Boden und ausreichender Feuchtigkeit keimt das Maiskorn. Doch wann ist dieser Zeitpunkt erreicht? Das kann eine Wetterstation ermitteln.
Da die Außentemperatur von der Bodentemperatur abweicht und diese nachts niedriger ist als am Tag, ist die Bestimmung des optimalen Aussaatzeitpunktes schwierig. Abhilfe schafft hier eine eigene Wetterstation mit Bodensonde am Feld. In dieser Artikelserie werden einzelne Praxisbeispiele aus der Innen- und Außenwirtschaft für unterschiedliche digitale Wissensstände vorgestellt.
In der landwirtschaftlichen Praxis sind die digitalen Möglichkeiten je nach Betrieb sehr unterschiedlich ausgeprägt. Deshalb ist es wichtig, für jeden Wissensstand erfolgreiche Wege in die Digitalisierung aufzuzeigen. Dieser Herausforderung haben sich die digitalen Experimentierfelder zusammen mit weiteren Partnern angenommen. Auf der Plattform farmwissen.de werden zukünftig digitale Erfolgsbeispiele detailliert beschrieben, Anleitungen bereitgestellt und Begriffe erklärt. Eine detaillierte Beschreibung eines Praxisbeispiels kann auf der Farmwissen-Plattform durch einfaches Scannen des QR-Codes am Ende des Artikels mit dem Smartphone nachgelesen werden.
Maisaussaat. Foto: Bastian Brandenburg
Einordnung
Die Bedienung eines Smartphones und Computers sowie technisches Grundverständnis zum Aufbau einer Wetterstation wird für das Praxisbeispiel vorausgesetzt. Für die Einsicht der Wetterdaten im Benutzerportal der Wetterstation oder in Excel müssen Grundkenntnisse bei der Bedienung und dem Datenmanagement vorhanden sein. Nach einmaligem Aufbau- und Einrichtungsaufwand ist nur wenig Zeit für die Instandhaltung notwendig. Einmalige Anschaffungskosten liegen je nach Konfiguration und Anbieter zwischen 100 und 1.000 €, die laufenden Kosten umfassen 10 bis 50 € pro Jahr. Die Wetterstation bietet einen einfachen Einstieg in die digitale Landwirtschaft.
Umsetzung
Nachdem man die Station mit der Bodensonde installiert und einen Account eingerichtet hat, zeichnet diese regelmäßig die Wetterdaten auf. Sicherzustellen ist, dass die Station mit Bodensonde an einer repräsentativen Stelle am Feldrand installiert ist und, dass die Sonde weit genug in der Erde steckt. Überprüft werden muss anschließend in der Benutzeroberfläche, ob die Sensoren aktuelle Daten liefern. Die Station zeichnet nun stündlich die Werte mit; diese können in der Oberfläche kontrolliert werden, um den optimalen Aussaatzeitpunkt nicht zu verpassen. Die Daten können heruntergeladen und weiterverarbeitet oder über eine Schnittstelle an andere digitale Schlagkarteien weitergeleitet werden.
Ergebnis
Die Wetterstation zeichnet neben den Witterungsinformationen auch die Bodentemperatur und Bodenfeuchte über das ganze Jahr hinweg auf. Mit dem Webinterface können jederzeit die aktuellen Verhältnisse eingesehen werden, um die Aussaat besser planen zu können. So wird Saatgut zum optimalen Zeitpunkt ausgebracht und reduziert, damit die Fehlstellen im Bestand vermieden werden. Dies spart nicht nur Ressourcen, sondern verbessert Planungssicherheit und spart gleichzeitig Arbeitszeit aufgrund ausbleibender Feldbegehungen ein. Anbieter von Wetterstationen mit Bodensonde sind Pessl iMetos, Fieldsense Farmweather und Meteobot Pro.
Benutzeroberfläche der Wetterstation. Foto: Bastian Brandenburg
Praxisbeispiel: QR-Code scannen oder farmwissen.de besuchen
Vielfach unterschätzt und wenig beliebt, ist die Große Brennnessel (Urtica dioica) zur Heilpflanze des Jahres 2022 gekürt worden. Schon Paracelsus sagte: „Wenn man sie kocht und mit Pfeffer oder Ingwer mischt und auflegt, hilft dies bei Gelenkschmerzen.“
Bis heute macht man sich die krampflösende, entzündungshemmende und harntreibende Wirkung dieser Wildpflanze zunutze. Brennnesseltee wird zur Unterstützung bei rheumatischen Beschwerden und Harnwegsbeschwerden eingesetzt. Zusätzlich werden ihr immunsystemstimulierende und schmerzlindernde Wirkungen zugeschrieben.
Für die menschliche Ernährung ist die Brennnessel ebenfalls wertvoll, enthält sie doch neben vielen Vitaminen auch Karotinoide, Kalium, Kalzium und Eisen. In der Küche werden die Blätter gerne für Salate, Suppen, Pesti oder Smoothies verwendet. Die Samen werden in vielen Kulturen als Aphrodisiakum eingesetzt. Auch die Stängel finden zunehmend Verwendung, indem aus ihren Fasern Stoff hergestellt wird. Die Verarbeitung ist dabei ähnlich wie bei Leinen oder Hanf.
Dieses Wissen tröstet einen vielleicht manchmal über das unangenehme Brennen nach einem Kontakt hinweg. Bei Berührung brechen die Brennhaare ab und geben einen Mix aus Histaminen, Ameisensäure und Acetylcholin frei. Dieser Cocktail löst das lang anhaltende Brennen aus und führt häufig zusätzlich zu Quaddelbildung. Durch Kochen, Dünsten oder Trocknen werden die Brennhaare unschädlich gemacht.
Bei Insekten sehr beliebt
Der Admiral ist zwingend auf Brennnesseln als Raupennahrung angewiesen. Foto: Susanne HöhnlAgleris urticae (der Kleine Fuchs) trägt seine Raupennahrungspflanze schon im Namen. Foto: Susanne HöhnlDie Raupen vom Kleinen Fuchs leben gesellig. Foto: Susanne Höhnl
Trotz dieser Strategie, die bei der Abwehr von Fressfeinden helfen soll, ist die Brennnessel auch im Tierreich sehr beliebt. So nutzen mehr als 30 einheimische Schmetterlingsarten die Brennnessel als Raupennahrungspflanze. Erste Jungraupen des Kleinen Fuchses finden sich bereits ab April grüppchenweise auf der Brennnessel. Andere Raupen, zum Beispiel die des Admirals, leben einzeln gut geschützt in einem zusammengerollten Brennnesselblatt. Zusammengesponnene Blätter weisen auf das Vorhandensein von Nessel- oder Brennnesselzünslerraupen hin.
Anspruchslose Pflanze
An Standort und Boden stellt die Große Brennnessel keine großen Ansprüche. Sie gilt als Stickstoffzeiger und wächst besonders gut in Kompostnähe. Die mehrjährige Pflanze ist allerdings wenig resistent gegen Trockenheit, „nasse Füße“ mag sie aber ebenso wenig. Je nach Standort erreichen die Pflanzen eine Wuchshöhe von 0,4 m bis 1,50 m.
Die Große Brennnessel verträgt häufiges Zurückschneiden gut, so hat man immer frische Blätter für die Küche zur Verfügung. Ältere Blätter können schon mal einen erhöhten Nitratgehalt aufweisen.
Als Jauche angesetzt und eins zu zehn verdünnt, kann die Große Brennnessel auch zur Düngung anderer Pflanzen eingesetzt werden. Da dieser Extrakt viel Stickstoff enthält, sollte er bei Schwachzehrern wie Bohnen, Erbsen, Zwiebeln und Knoblauch nicht verwendet werden.
Somit ist es vielleicht doch eine Überlegung wert, dieser „Superpflanze“ eine Ecke im Garten zu reservieren. Auf diese Weise kann jeder Gartenbesitzer einen kleinen Beitrag zur Biodiversität leisten.
Nun stehen auch in Schleswig-Holstein die tagesaktuellen Daten der Schaderregerüberwachung des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LKSH) im Raps in ISIP (Informationssystem für die integrierte Pflanzenproduktion) öffentlich und kostenlos zur Verfügung. Zu finden sind diese Im Internet unter:
Um weitere Details der Schaderregerdaten sehen zu können, melden sich Interessierte gerne in Schleswig-Holstein kostenlos auf ISIP in „kostenloser Zugang“ an: www.isip.de/isip/servlet/isip-de/kostenloses- isip-abo
Die gesetzlichen und gesellschaftlichen Anforderungen an die Schweinehaltung steigen rasant an. Dabei befindet sich insbesondere die Sauenhaltung in einem starken Wandel. Um die Betriebe in diesem Entwicklungsprozess zu unterstützen und sie am Standort Schleswig-Holstein zu halten, finanziert das Land Schleswig-Holstein mit 450.000 € eine Perspektivberatung für Sauen haltende Betriebe.
Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LKSH) als Beratungsträger ist dabei zusammen mit der Schweinespezialberatung Schleswig-Holstein (SSB) für die Umsetzung der Beratung verantwortlich.
Ziel der Perspektivberatung 2040, die sich ausschließlich an Sauenhalterinnen und Sauenhalter richtet, ist es, individuelle Konzepte für die Zukunftssicherung des Betriebes zu entwickeln. Im Fokus stehen dabei die gestiegenen Anforderungen an das Tierwohl und die Berücksichtigung von Umweltwirkungen.
Die Beratung ist in zwei Module gegliedert, die aufeinander aufbauend oder auch einzeln gebucht werden können. Pro Modul sind 13 Beratungsstunden inklusive Vor- und Nachbereitung durch den Berater oder die Beraterin vorgesehen.
Istsituation erfassen
In Modul I als Basismodul erfolgt zunächst die ganzheitliche Betrachtung des Betriebes und der Istsituation. Die betriebsindividuellen Gegebenheiten werden erfasst. Dazu gehören unter anderen die räumliche Lage, die betriebswirtschaftliche Situation, die Bausubstanz der Gebäude und vorhandene Genehmigungen. Auch die familiäre Situation und die Motivation des Betriebsleiters und seines potenziellen Nachfolgers, seiner Nachfolgerin sind Bestandteile dieser ersten Erfassung. So werden zusammen mit dem Betrieb seine individuellen Entwicklungschancen abgewogen.
Zur Abschätzung der betrieblichen Möglichkeiten können in Modul I ebenfalls Beratungskräfte der Landesvereinigung Ökologischer Landbau und sozioökonomische Berater und Beraterinnen der LKSH hinzugezogen werden.
Bauliche Beratung
Modul II kann aufbauend auf Modul I oder auch als einzelnes Modul gebucht werden. In diesem Modul erfolgt der Einstieg in die bauliche Beratung. Betriebsindividuelle Umbau- oder Neubaulösungen werden unter den gesteigerten Anforderungen an Tierwohl und Umweltwirkung betrachtet. Dabei werden auch die bestehenden Stallungen berücksichtigt, erste Skizzen und Lagepläne werden erstellt. Es erfolgt außerdem ein Ausblick auf die weiteren Arbeitsschritte und die Erarbeitung eines Zeitplanes für den Betrieb.
Die Perspektivberatung ist als „Anstoßberatung“ konzipiert. Es werden zusammen mit den Betrieben individuelle Konzepte für eine zukunftsfähige Ausgestaltung des eigenen Bestandes erarbeitet. Die detaillierte Bauplanung ist nicht Gegenstand der Beratungsförderung, die Module sollen aber bestmöglich auf die sich anschließende detaillierte Planungsphase vorbereiten.
Förderung
Das Land Schleswig-Holstein fördert beide Beratungsmodule bis Ende des Jahres 2024 zu 100 %, sodass die Beratung kostenfrei für die Sauen haltenden Betriebe angeboten werden kann.
Interessierte Betriebe können sich an Karin Müller, SSB (kmueller@ssbsh.de oder Tel.: 0 46 42-9 78 99 72) und Dr. Sophie Diers, LKSH (sdiers@lksh.de oder Tel.: 0 43 81-90 09 20) wenden.
Aktuelle Termine für Schweinehalter in Futterkamp
• Sachkundeschulung zur Ferkelkastration mittels Isofluran am 11. und 12. April, Anmeldung unter sdiers@lksh.de
• Bau- und Energielehrschautag am 21. April mit der Neueröffnung der Sonderausstellung Bewegungsabferkelbuchten
Der Internationale Getreiderat (IGC) geht für 2021/22 von einem kleineren Handelsvolumen für Getreide von 415 Mio. t aus und hat seine Prognose um 9 Mio. t gesenkt. Das liegt um 7 Mio. t unter der Vorjahresmenge. In den Schwarzmeerhäfen der Ukraine werde kein Getreide mehr umgeschlagen, dagegen seien die meisten russischen Schwarzmeerterminals wieder in Betrieb, berichtete der IGC vorige Woche.
Die Prognose für den internationalen Handel mit Mais und Weizen wurde um 6 Mio. t auf 173 Mio. t beziehungsweise 3 Mio. t auf 194 Mio. t gesenkt. Aktuell hat Kiew ein Exportverbot für Weizen und Mais ausgesprochen sowie Ausfuhrlizenzen für Sonnenblumenöl eingeführt. Die Verschiffung von Gerste, Roggen, Hafer und Hirse ist zurzeit auch verboten. Obwohl die Verladungen über russische Scharzmeerterminals kürzlich wieder aufgenommen worden seien, dürfte die Ausfuhrmenge durch Beschränkungen der Handelsfinanzierung und strengere Anforderungen der Seefrachtversicherungen geschmälert werden.
Zusätzliche Exportmengen anderer Herkünfte, wie Indien, USA, EU und Brasilien, werden laut IGC die rückläufigen Verschiffungen aus dem Schwarzen Meer nur teilweise ausgleichen. Der IGC rechnet für 2021/22 mit einer Einschränkung der globalen Getreidenachfrage als Folge der Teuerungen um 8 Mio. t auf 2,278 Mrd. t. Dennoch würde der Bedarf die Vorjahresmenge noch um 43 Mio. t Getreide übertreffen.
Die Weltproduktion an Getreide in der laufenden Saison wird auf 2,284 Mrd. t veranschlagt. Die globalen Bestände an Getreide zum Abschluss der Kampagne 2021/22 liegen nun mit 607 Mio. t um 11 Mio. t höher als noch vor einem Monat. Begründet wird dies vor allem mit einer voraussichtlich umfangreicheren Einlagerung in der Ukraine. Die Vorjahresmenge würde demnach insgesamt um 7 Mio. t übertroffen. Die Fachleute betonen allerdings, dass ihre Prognosen in Anbetracht des herrschenden Ukraine-Krieges mit großer Unsicherheit behaftet seien.
Noch geht der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) in seinem ersten Erntebericht für die Saison 2022 von einer durchschnittlichen Ernte aus. Doch kann durch die gegen Russland verhängten Finanzsanktionen der Export von Düngemitteln nach Europa nicht mehr abgewickelt werden. Dies belastet den Markt in erheblichem Maße, da Russland 20 % der weltweiten Kalidünger sowie nennenswerte Mengen an Stickstoffdüngern liefert. Die Preise für Stickstoffdünger hätten die 1.000-€-Marke überschritten, so der DRV. Versorgungsengpässe können nach Einschätzung des Verbandes gegenwärtig nicht mehr ausgeschlossen werden. Dies hätte negative Auswirkungen auf Erntemengen und -qualitäten.
Der DRV geht in seiner Prognose für die diesjährige deutsche Getreideernte von 43,2 Mio. t. (+2,5 %) aus. Damit würde die Erntemenge wie in den vergangenen drei Jahren nur leicht über der prognostizierten Nachfrage liegen. „Frühere Spitzenergebnisse von bis zu 50 Mio. t dürften selbst in Jahren mit optimalen Witterungsbedingungen kaum noch zu erreichen sein“, betont DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler. Die Einschränkungen bei der Düngung und im Pflanzenschutz machen sich bemerkbar. Außerdem geht der Getreideanteil in der Fruchtfolge zurück und die Landwirtschaft setzt auf längere Fruchtfolgen.
Die durch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab dem Jahr 2023 vorgesehene verpflichtende Flächenstilllegung in Höhe von 4 % könnte den Selbstversorgungsgrad bei Getreide in Deutschland auf unter 100 % sinken lassen. In Deutschland wären knapp 500.000 ha Ackerfläche betroffen, auf der rechnerisch 3,5 Mio. t Getreide geerntet werden könnten.
Beim Winterraps erwartet der DRV aufgrund der deutlich angestiegenen Anbaufläche (+9 %) eine Erntemenge von 3,9 Mio. t (+11,6 %). Die Getreide- und Rapsbestände sind insgesamt ohne größere Schäden durch den Winter gekommen, weisen aber aufgrund der milden Temperaturen in den vergangenen Monaten eine geringe Frosthärte auf. Das erhöht die Gefahr von Schäden durch Spätfröste. Die Aussaatflächen von Sommergerste (+9 %) dürften spürbar zulasten von Hafer (–12 %) ansteigen. Grund sei das attraktive Preisniveau der Braugerste, so Seedler. Die Anbauflächen für Sommerweizen und Körnermais dürften sich auf Vorjahresniveau bewegen. Die Bodenbearbeitung für die Frühjahrsaussaat ist aufgrund der teilweise hohen Bodenfeuchtigkeit und niedriger Nachttemperaturen in vielen Teilen Deutschlands erst in der zehnten Kalenderwoche in nennenswertem Umfang gestartet.