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Eine miese Klimabilanz attestiert das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse. Der Flächenverbrauch für die Produktion von Biokraftstoffen aus Agrarrohstoffen mache jeglichen Klimanutzen zunichte, heißt es in einer von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Auftrag gegebenen IFEU-Studie.
Die DUH fordert deshalb die Abschaffung der Biokraftstoffförderung. Stattdessen solle CO2 durch die Aufforstung von Flächen gebunden und gleichzeitig durch den Ausbau der Solarenergie mehr Erneuerbarer Strom für E-Autos gewonnen werden. Eine solche Pauschalkritik will die deutsche Biokraftstoffbranche nicht auf sich sitzen lassen. Die Studie stelle den amtlich zertifizierten Klimaschutzbeitrag nachhaltiger Biokraftstoffe völlig zu Unrecht in Frage, erklärten die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) und der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) dazu vergangene Woche in einer gemeinsamen Presseverlautbarung. Die Studie vermittle den falschen und am tatsächlichen Handlungsdruck vorbeigehenden Eindruck, dass der derzeitige Bestand von mehr als 55 Millionen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor mit Solarstrom angetrieben werden könne. Tatsächlich würden nachhaltige heimische Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse und aus Reststoffen auch in den kommenden Jahrzehnten eine tragende Rolle bei der Defossilisierung des Straßenverkehrs spielen und die Energieversorgungssicherheit sicherstellen müssen.
Forderung realitätsfern
Angesichts der Krise in der Ukraine, den Importabhängigkeiten bei Erdgas und Erdöl sowie den energiepolitischen Beschlüssen zu Kohlestrom und Nuklearenergie wirke die Forderung nach einem sofortigen Ausstieg aus der Produktion von Biokraftstoffen realitätsfremd und aus der Zeit gefallen, so die UFOP und der BDBe. Vielmehr müsse die Bioenergie mit Blick auf das nachhaltig verfügbare Versorgungspotential gemessen werden. Hieran müsse jetzt die Förderpolitik der Bundesressorts für Wirtschaft und Landwirtschaft ausgerichtet werden, fordern die beiden Verbände.
Abschied von den Klimazielen
Für den Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) steht fest, dass sich die Umwelthilfe mit der von ihr in Auftrag gegebenen Studie von den Klimazielen im Verkehr für das Jahr 2030 verabschiedet hat. „Die Umwelthilfe will offenbar ausschließlich die E-Mobilität fördern und mehr Solarstrom produzieren, um den Treibhausgasausstoß im Verkehr zu senken“, kritisierte VDB-Geschäftsführer Elmar Baumann. Aber selbst wenn die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung erreicht würden und 15 Millionen Elektroautos im Jahr 2030 in Deutschland fahren würden, seien dann voraussichtlich noch mehr als 30 Millionen Verbrenner auf der Straße. Dieser Fahrzeugbestand könne in den nächsten Jahren nur mit nachhaltig produzierten Biokraftstoffen klimafreundlicher fahren. „Nach geltender Gesetzeslage werden Biokraftstoffe bis zum Jahr 2030 den größten Beitrag zum Klimaschutz im Straßenverkehr leisten; ohne sie ist das Ziel überhaupt nicht erreichbar“, stellte Baumann klar.
Wenn die Kornelkirsche ihre Blüten öffnet, zeigt dies phänologisch den Vorfrühling an, mit dem Aufbrechen der Apfelknospen beginnt phänologisch der Vollfrühling. Der Begriff „Phänologie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich „Lehre von den Erscheinungen“. In der Praxis beobachtet die Phänologie jährlich wiederkehrende Naturerscheinungen insbesondere bei Pflanzen, aber auch bei Wildtieren wie Insekten und Vögeln, und setzt sie zueinander ins Verhältnis. Aufgrund der großen regionalen Witterungs- und Klimaunterschiede schon allein im deutschsprachigen Raum lassen sich die richtigen Zeitpunkte für gärtnerische Tätigkeiten anhand der phänologischen Jahreszeit oft passender bestimmen als anhand fester Daten.
Der phänologische Kalender kennt im Unterschied zum astronomischen und zum meteorologischen Kalender (siehe Kasten) nicht nur vier, sondern zehn Jahreszeiten: Frühjahr, Sommer und Herbst werden jeweils in eine Früh-, Haupt- und Spätphase unterteilt. Einzig die Wintermonate, in denen aus phänologischer Sicht nicht viel passiert, werden zu einer einzigen Jahreszeit zusammengefasst. Zudem sind beim phänologischen Kalender, anders als beim meteorologischen und astronomischen Kalender, die Zeitpunkte für den Beginn der verschiedenen Jahreszeiten nicht von vornherein festgelegt, sondern sie orientieren sich jeweils am tatsächlichen Witterungslauf, wie er in der Vegetation sichtbar wird und der von Jahr zu Jahr schwankt. Für jede Jahreszeit werden typische Zeigerpflanzen definiert; überwiegend handelt es sich dabei um weitverbreitete Wild- oder Obstgehölze, deren Blüte, Blattaustrieb, Fruchtbildung oder Laubfall den Beginn der jeweiligen Periode anzeigen. Aber auch anhand von Wildstauden lässt sich der Jahreszeitenkreislauf beobachten.
So dienst meistens zwar die Haselblüte als markantes Kennzeichen für den Beginn des Vorfrühlings, zuweilen werden aber auch die Blüte von Huflattich, Schneeglöckchen oder Märzenbecher für Vergleiche herangezogen. Der phänologische Erstfrühling beginnt mit der Blüte von Forsythie, Buschwindröschen, Kirsche, Schlehe und Ahorn sowie der Laubentfaltung von Birke und Buche. Der Vollfrühling wird vor allem durch den Beginn der Apfelblüte markiert, aber auch Flieder- und Rosskastanienblüte sowie die Laubentfaltung von Eiche und Hainbuche beschreiben diese Jahreszeit. Wenn Holunder und Hundsrose (Rosa canina) blühen, beginnt nach dem phänologischen Kalender der Frühsommer. Die Blüte der Sommerlinde charakterisiert den Beginn des Hochsommers, mit der Fruchtreife der Eberesche und der Heideblüte beginnt der Spätsommer. Zuweilen wird zur Definition des Spätsommers auch die Reife früher Äpfel herangezogen, allerdings ist diese stark sortenabhängig, also nicht ohne Weiteres vergleichbar – ein Problem, das sich in geringerem Ausmaß auch im Frühjahr zeigt, wenn der ebenfalls sortenabhängige Beginn der Obstblüte als Grundlage für überregionale Vergleiche dient.
Die Reife der Holunderfrüchte und die Blüte der Herbstzeitlosen sind die meistverbreiteten Merkmale für den Beginn des Frühherbstes, der phänologische Vollherbst beginnt mit der allgemeinen Laubverfärbung und der Fruchtentwicklung bei der Eiche. Die Eiche, speziell die Stieleiche (Quercus robur), nimmt im Vergleich zu anderen Laubbäumen im phänologischen Kalender eine Sonderstellung ein, denn sowohl Laubfärbung als auch Laubfall setzen bei ihr vergleichsweise spät ein. Entsprechend charakterisiert der allgemeine Laubfall den Spätherbst, bei der Eiche ist dies aber erst der Zeitpunkt der Laubverfärbung.
Lässt schließlich auch die Eiche ihre Blätter (zumindest teilweise) fallen, beginnt der Winter, der laut Nabu als der Zeitraum „zwischen dem Ende der Vegetationszeit und der Haselblüte“ definiert wird, womit der jahreszeitliche Kreislauf wieder von vorn beginnt. Für die Gartenarbeit ist der phänologische Kalender insofern bedeutsam, als Angaben zu Aussaat-, Pflanz- und Ernteterminen, die sich ja auf die zu erwartende Witterung beziehen, nur Durchschnittswerte sind und abhängig von der jeweiligen Lage und vom Kleinklima regional um bis zu mehrere Wochen abweichen können. In manchen Gartenkalendern werden deshalb die monatlichen Kulturhinweise mit Austrieb, Blüte, Fruchtreife oder Blattfall entsprechender Leitpflanzen verbunden. Solche Angaben sind besonders für Gartenneulinge hilfreich, aber auch nach dem Umzug in eine andere (Klima-)Region. Aber auch an ein und demselben Ort kann der Frühjahrsbeginn von Jahr zu Jahr stark variieren, wobei neben der Beobachtung des Wetters eben auch das Verhalten von Pflanzen hilfreich ist, um keinen Rückschlag durch zu frühe Aussaat oder Pflanzung zu erleiden. Ein weithin bekanntes Beispiel dafür, sich mit Gartenarbeiten am Stand der Vegetation zu orientieren, ist der Ratschlag, die Rosen zur Zeit der Forsythienblüte zu schneiden, weil dann nicht mehr mit starken Frösten zu rechnen ist. Der Zeitpunkt des Austriebs der Walnuss soll über noch zu erwartende Spätfröste Auskunft geben (wobei sich in den vergangenen Jahren leider gezeigt hat, dass Nussbäume auch irren können). Nicht direkt auf gärtnerische Handlungen, sondern auf das zu erwartende Sommerwetter bezieht sich der Erfahrungssatz: „Treibt die Esche vor der Eiche, gibt es eine große Bleiche; treibt die Eiche vor der Esche, gibt es eine große Wäsche“, dem kann dann höchstens noch mit einer veränderten Auswahl der Kulturpflanzen begegnet werden. Über einen längeren Zeitraum geführt, zeigt der phänologische Kalender auch längerfristige Klimaverschiebungen auf. Schon in früheren Jahrhunderten, als es noch keine Temperaturmessungen gab, wurden in Chroniken neben herausragenden Wetterereignissen wie Dürren und außergewöhnlichen Kälte-, Wärme- oder Regenperioden auch außergewöhnliche Vegetationsereignisse wie reife Erdbeeren im Februar oder blühende Veilchen im Januar dokumentiert. Heute lassen sich Veränderungen des Klimas durch langfristige Beobachtung jährlich wiederkehrender Ereignisse, wie etwa der Apfelblüte, beobachten und dokumentieren. So zeigen Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD), wie sich in Deutschland die phänologischen Jahreszeiten in der Zeit zwischen 1991 und 2019 im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 um etwa ein bis zwei Wochen nach vorne verschoben haben. Die Haselblüte, die bis 1990 im deutschlandweiten Durchschnitt noch auf den 3. März datierte, setzt nun durchschnittlich bereits um den 15. Februar herum ein. In Schleswig-Holstein begann die Blüte dieses Jahr schon am 6. Januar. Die durchschnittliche Blüte der Sommerlinde, die phänologisch den Beginn des Hochsommers markiert, verschob sich im gleichen Zeitraum vom 28. auf den 18. Juni. Einzig die Naturvorgänge, welche den Spätherbst und Winter markieren, nämlich Laubverfärbung und Blattfall der Eiche, setzen zur gleichen Zeit wie früher oder sogar wenige Tage später ein. Insgesamt ist vor allem die Zeit der Vegetationsruhe, also der Winter, deutlich kürzer geworden, der Herbst hingegen länger. Interessanterweise gibt es, wie eine Untersuchung der TU München bereits 2013 herausfand, auch Bäume, die durch kürzere, wärmere Winter nicht zu einem früheren, sondern sogar zu einem späteren Austrieb verleitet werden. Dazu gehören Buche, Eiche und Hainbuche sowie der nordamerikanische Zuckerahorn. Anders als Haselnuss, Birke oder Flieder, die auf Wärmereize mit einem früheren Austrieb reagieren, benötigen Erstere eine gewisse Anzahl an kalten Tagen („Kältesumme“), bevor sie ihren Winterschlaf beenden. Langfristig ansteigende Winter- und Frühjahrstemperaturen können also auch die gewohnte Reihenfolge der Laubentfaltung durcheinanderbringen.
Meteorologischer und astronomischer Kalender
Die geläufigen Termine für Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winteranfang richten sich nach dem astronomischen Kalender: Die Daten werden festgelegt durch die Sommersonnenwende, die Wintersonnenwende und die Tagundnachtgleichen im Frühjahr und Herbst. Im langjährigen Verlauf ändern sich diese Termine nur wenig, schwanken aber durch unsere Schaltjahresberechnung immer ein wenig hin und her. Im meteorologischen Kalender sind die Jahreszeitenanfänge feststehend und orientieren sich an der im langjährigen Durchschnitt vorherrschenden Witterung: Meteorologischer Frühlingsanfang ist am 1. März, Sommeranfang am 1. Juni, Herbst und Winter beginnen am 1. September beziehungsweise 1. Dezember.
Heiko Schmidt-Sentek von der Firma Sprenger Metallwarenfabrik ist seit 15 Jahren als Spezialist für Pferdegebisse unterwegs. Er referierte im Rahmen der Tierschutztagung über Materialien, Ausführungen und den richtigen Sitz von Gebissen. Dabei wurde deutlich, wie wichtig dieses Thema für den Reitsport ist.
„Eine korrekte Verschnallung von Gebiss und Trense ist aktiver Tierschutz“, machte Heiko Schmidt-Sentek von der Firma Sprenger Metallwarenfabrik als Erstes klar. Auch laut der Leistungsprüfungsordnung (LPO) darf ein Gebiss nicht unangenehm sein. „Es ist für das Pferd erst einmal ein Fremdkörper und muss sitzen, bevor man überhaupt in den Sattel steigt“, sagte der Spezialist aus Ellerhoop, Kreis Pinneberg. Dabei seien die Entwicklung und Forschung in den vergangenen Jahren stetig weitergegangen und es lohne sich, bei diesem Thema auf dem Laufenden zu bleiben.
„Die Gebissauswahl ist abhängig vom Einsatz des Pferdes, dem Ausbildungsstand, dem Temperament und dem Platzbedarf im Pferdemaul“, erklärte Schmidt-Sentek, der auch Championats- und Kaderreiter berät. Zunächst müsse das Pferd lernen, einen Gegenstand im Maul zu haben. Natürlich müsse außerdem das Gebiss zur Anatomie passen, denn im Pferdemaul sei deutlich weniger Platz als weithin vermutet. „Wenn es drückt, wird kein Pferd entspannt laufen“, sagte Schmidt-Sentek. Zudem dürften Reiter nicht deswegen ein schärferes Gebiss nehmen, weil sie sonst ihr Pferd nicht halten könnten. „Die Ausbildung muss schon stimmen“, erklärte der Fachmann.
Mit Aurigan, Sensogan, Edelstahl, Gummi und Kunststoff, Sweet Iron und Titan stehen verschiedenste Materialien zur Auswahl. Jedes davon hat bestimmte Vor- und Nachteile. „In Edelstahl ist Nickel enthalten. Dagegen haben nicht nur viele Menschen eine Allergie, sondern eben auch viele Pferde“, nannte Schmidt-Sentek als Beispiel.
Richtige Größe und richtiges Material finden
Für Pferde mit Nickelallergie wurden daher Gebisse aus Aurigan entwickelt, das aus Kupfer, Silizium und Zink besteht. Doch das Material oxidiert stark. Mit Sensogan hat Sprenger nun eine weitere Alternative geschaffen, bei der Silizium durch Mangan ersetzt wurde. Auch Titan sei ein antiallergenes Material und könne daher bei allergischen Pferden eingesetzt werden. Eine weitere Alternative kommt aus Schleswig-Holstein: Der Springreiter Tjark Nagel hat in Marne, Kreis Dithmarschen, die Firma Nathe gegründet, die ein Gebiss aus Thermoplast vertreibt. „Manche Pferde mögen einfach kein Metall. Da ist dies oft die beste Option“, sagte Heiko Schmidt-Sentek.
Gemeinsam mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat die Firma Sprenger vor einigen Jahren eine Studie zum Thema Gebisse durchgeführt. Dafür wurde bei mehr als 100 Pferden verschiedenster Rassen, Altersgruppen und Größen die Stelle vermessen, an der das Gebiss im Pferdemaul liegt. Das Ergebnis war erstaunlich: Lediglich 3,5 cm Platz sind an dieser Stelle im durchschnittlichen Pferdemaul, wenn die Zähne geschlossen sind. „Allerdings liegt ja dort auch noch die Zunge, und die hat sehr viele Nerven“, gab Schmidt-Sentek zu bedenken. Außerdem sei die Unterkieferlade nur zwischen 2,5 und 3,5 cm breit. Da die Zunge immer breiter sei als die Unterkieferlade, wirke sie als Polster für das Gebiss.
„Nutze ich ein doppelt gebrochenes Gebiss mit 18 Millimetern und dicker Olive, liegt das beim Durchschnittspferd schon oben am Gaumen“, verdeutlichte der Fachmann. Wer sich unsicher ist, kann den Zweifingertest machen: „Wenn die Zunge die gesamte Maulhöhle ausfüllt, wird es für das Gebiss eng.“ Zwei Finger, Zeige- und Mittelfinger, sollten ohne Zunge zwischen Ober- und Unterkieferlade noch Platz haben. Verspürt man Druck auf beiden Fingern, empfiehlt die Firma Sprenger die Stärke 14 bis 16 mm. Verspürt man kaum Druck auf den Fingern, wird die Stärke 16 bis 18 mm empfohlen.
Falsche Gebisse können zu Schmerzen führen
Wenn ein zu dickes Gebiss gewählt wird, besteht die Gefahr, dass Druck auf den empfindlichen Gaumen ausgeübt wird. Dadurch können Druckstellen und Verletzungen entstehen, die für das Pferd unangenehm sind. Dieses Problem trete in der Praxis relativ häufig auf und könne zu Kopfschlagen, Aufsperren des Mauls oder „Sich-auf-die-Hand-Legen“ führen.
Die verschiedenen Stärken, also die Durchmesser der Gebisse, unterscheiden sich demnach nicht in der Schärfe oder gar „Pferdefreundlichkeit“. Stattdessen gilt es, die richtige Stärke für das jeweilige Pferd zu finden, damit es nicht drückt.
Darüber hinaus haben die verschiedenen Gebissformen auch unterschiedliche Wirkungsweisen. „Wenn es keinen Hebel gibt, sind die Zunge und die untere Lade der Hauptwirkpunkt“, erklärte Schmidt-Sentek. „Mit Hebel sind das Genick und das Nackenband der zweite Wirkpunkt. Wenn man zusätzlich mit Kinnkette oder -riemen arbeitet, kommt die Einwirkung auf den Unterkiefer dazu. Ein weiterer Wirkpunkt ist der Nasenrücken.“ Hierbei müsse man beachten, dass der freitragende Teil viel sensibler sei, Nervenaustrittspunkte müssten beachtet werden. „Kein Reithalfter sollte zu eng verschnallt werden, da sonst die Losgelassenheit eines Pferdes nicht erfolgen kann“, sagte Schmidt-Sentek.
Unterschiedliche Wirkungsweisen
Wassertrensen empfahl der Experte zum Anreiten. Diese wirken hauptsächlich auf die Zunge, das Mundstück kann im beweglichen Ring gleiten. „Wenn der Reiter also die Hand ruhig stehen lässt, das Pferd aber gegen die Hand geht, wird der Druck auf der Zunge nicht so stark wie bei festen Seitenteilen.“ Bei der Auswahl muss auch auf die Größe geachtet werden: Der Abstand zwischen Maulwinkel und Gebissring sollte 0,5 cm nicht überschreiten.
Dicht am Maulwinkel anliegen sollten hingegen Gebisse mit festen Seitenteilen. Sie wirken ebenfalls auf die Zunge, sind aber etwas direkter als Wassertrensen und liegen ruhiger im Pferdemaul. Schmidt-Sentek empfahl sie nur Reitern mit einer ruhigen Hand. Bei Pferden, die dazu neigten, sich der Zügelhilfe nach oben zu entziehen, helfe häufig ein Martingal. Man könne in diesem Fall auch eine Trense mit zusätzlicher Genickeinwirkung benutzen, also ein Hebelgebiss. Allerdings müsse man hier Vorsicht walten lassen, denn der Druck, den man dabei einsetzen könne, sei enorm.
Reitet man mit zwei Zügeln, zum Beispiel mit Pelham, wirkt der obere Zügel ganz normal auf die Zunge. Der untere Zügel hingegen wird mit Hebelwirkung eingeschnallt und kann so auch auf den Nacken Druck ausüben. Damit der Druck nicht zu stark wird, nutzt man eine Kinnkette. „Wenn diese anliegt, sollte die Reiterhand nicht mehr rückwärts einwirken, damit die Zunge nicht auf die Unterkieferlade gequetscht wird“, sagte Schmidt-Sentek. Auf Turnieren reitet man erst ab Klasse M** mit zwei Zügeln.
Eine Dressurkandare verfügt über feste Seitenteile und eine feste Stange. Es ist wichtig, dass diese locker anliegen, ohne zu klemmen. „Die Dressurkandare wird einen Zentimeter kleiner gewählt als die Wassertrense“, erklärte der Fachmann. Da hier zwei Gebisse eingesetzt werden, darf der Kinnkettenhaken dazwischen nicht eingeklemmt werden. Trensen ohne Gebiss, wie etwa das Hackamore, wirken auf das Genick, den Nasenrücken und die Kinnlade. Sie sind also mit Vorsicht einzusetzen.
Ausprobieren, womit sich das Pferd wohlfühlt
Mit Bildern verdeutlichte der Fachmann im Folgenden, wie sich der Druck bei doppelt oder einfach gebrochenen Gebissen verteilt. Er betonte: „Man kann nicht sagen, dass eins davon weicher oder schärfer ist. Jedes Pferd hat eine andere Anatomie. Man muss auch ausprobieren, womit sich das Pferd in der Arbeit wohlerfühlt.“ Allerdings hatten die doppelt gebrochenen Gebisse früher lange Mittelstücke – etwa 4,5 cm – mit großen Augen. „Heute weiß man, dass das nur drücken konnte. Nun haben sie 2,5 Zentimeter und die Augen sind gedreht und schmaler.“ Im Ergebnis liefen viele Pferde damit besser.
Die Firma Sprenger hat viele verschiedene Gebisse entwickelt, um auf die Bedürfnisse von Pferden und Reitern eingehen zu können. Eins davon ist das WH Ultra, welches für unkonzentrierte Pferde eingesetzt werden kann. Es hat ein bewegliches Mittelstück, mit dem die Pferde spielen können. „So spannt das Pferd abwechselnd die Zunge an und lässt wieder los. Dadurch kommt die Hilfengebung besser an“, erklärte Schmidt-Sentek.
Ein anderes einfach gebrochenes Gebiss, das Turnado, unterbindet das Hin- und Hergeschiebe der Zunge im Maul, denn das könne zu einer Verkantung des Kopfes führen. Es eignet sich auch gut für Pferde mit flachem Gaumen, denn durch die Verdrehung spart es Platz nach oben. Außerdem umgeht das Turnado das Problem der ungleichmäßigen Druckverteilung von einfach gebrochenen Gebissen. Bei diesen seien die Gebissschenkel fertigungstechnisch bedingt immer unterschiedlich lang, wodurch einseitig immer etwas mehr Druck ausgeübt werde. Dieses Problem lasse sich auch beheben, indem das Gebiss regelmäßig umgedreht werde.
Spitzkohl ist an seinem auffälligen kegelförmigen Wuchs zu erkennen. Er ist eng mit dem rundköpfigen Weißkohl verwandt. Der Geschmack ist jedoch weniger intensiv, und die zarten Blätter eignen sich besonders gut für Salate und Rohkost. Schon ab März kann in Topfplatten vorkultiviert werden.
Der Spitzkohl ist im Vergleich zu anderen Weißkohlvarianten ein Sprinter. Je nach Aussaattermin, Pflanzung und Witterungsverlauf kann bereits im Mai die erste Ernte erfolgen. Mit etwas Glück bekommt man jetzt im Gartenmarkt die frühe Sorte ‚Erstling‘/‚Express‘ als Jungpflanze. Die recht kälteunempfindlichen Setzlinge dürfen bereits im März unter Vlies ins Freiland, in den Folientunnel oder ins Gewächshaus. Entsprechende Witterung vorausgesetzt, sind sie gegen Ende Mai erntereif.
Wer seine Pflanzen lieber selbst heranzieht, sät je nach Sorte von Ende Februar bis April in kleinen, mit Aussaaterde gefüllten Töpfchen auf der Fensterbank, im Frühbeet oder Gewächshaus aus. Steigende Bodentemperaturen ermöglichen im April auch endlich die Aussaat im Freiland. Sehr empfehlenswert ist die Anzucht in Topfplatten. In den einzelnen Töpfchen entwickelt jede Pflanze einen schönen, kompakten Wurzelballen, der das Umpflanzen erheblich erleichtert. Auf dem Beet benötigt Spitzkohl etwa 40 x 40 cm für eine gute Entwicklung. Eine Ausnahme bildet dabei die späte Sorte ‚Filderkraut‘ mit einem Abstand von 60 x 60 cm. ‚Filderkraut‘ wird von Ende September bis in den November hinein gern zur Herstellung von Sauerkraut verwendet. Die Blätter sind von angenehm süßlichem Geschmack und hauchdünn geschichtet. Die frühen Sorten wie ‚Express‘ werden von Mai bis Juli geerntet und bilden eher lockere Köpfe. Sie eignen sich sehr gut für Salate und sind in Streifen geschnitten und kurz gedünstet eine echte Delikatesse. Geerntete Köpfe der Frühsorten lagert man nicht länger als zwei Tage. Spitzkohl weist übrigens den höchsten Vitamin-C-Gehalt aller Kohlsorten auf.
Die Standortansprüche der Kohlfamilie lassen sich direkt auf den Spitzkohl übertragen. Das vielseitig verwendbare Gemüse schätzt einen sonnigen Platz auf nährstoffreichem, tiefgründigem und mittelschwerem Boden. Durchlässige und eher trockene Böden lassen sich über das regelmäßige Einarbeiten von organischem Material wie Kompost dauerhaft verbessern. Der erhöhte Humusanteil sorgt für eine bessere Wasserhaltefähigkeit des Bodens. Bei einem etwas höheren Kalkgehalt mit einem pH-Wert von etwa 6 bis 7 oder 7,5 entwickeln sich schöne Köpfe. Eine weitere Voraussetzung ist die ausreichende Bodenfeuchtigkeit. Im Idealfall trocknet der Boden während der Kulturdauer nie aus. Im späteren Verlauf kann Trockenheit die Ursache für das Aufplatzen der Köpfe sein. Aus dem gleichen Grund sollten reife Köpfe zügig geerntet werden. Wer im Gemüsegarten regelmäßig Kompost einarbeitet, sichert damit die Grundnährstoffversorgung des Kohls. Je nach Stickstoffgehalt des Bodens empfehlen sich zwei zusätzliche Kopfdüngungen. Die erste Stickstoffgabe erfolgt etwa drei Wochen nach der Pflanzung und eine zweite zu Beginn der Kopfbildung.
Beim Anbau von Kohl ist eine weite Fruchtfolge wichtig für die Pflanzengesundheit. Die Anbaupause beträgt bei Kreuzblütlern vier Jahre. Im fünften Jahr darf auf der gleichen Fläche erneut Kohl kultiviert werden. Gegen den lästigen Befall mit Schädlingen wie Läusen, Kohlfliegen und Raupen bieten Insektenschutznetze eine mechanische Abwehrmöglichkeit. Karin Stern
Empfehlenswerte Spitzkohlsorten:
‚Erstling‘/,Express‘: Aussaat Mitte Januar bis Mitte Februar unter Profibedingungen, ansonsten März bis Mai, Pflanzung ab Mitte März möglich, Ernte ab Mitte Mai bis Ende Juli.
‚Hispi‘:Aussaat März bis Mai, Pflanzung ab Mai, Ernte Mitte Juli bis November.
‚Filderkraut‘:Aussaat April bis Juni, Pflanzung ab Mai, Ernte September bis Anfang November.
Die ausgiebigen Niederschläge der vergangenen Wochen und Monate führen dazu, dass sich die Frühjahrsarbeiten auf den Spargelbetrieben verzögern werden. Auch der starke Wind mit Orkanböen machte den Spargelbauern zu schaffen: Spargeldämme, die bereits mit Folie belegt waren, mussten vorsorglich wieder abgedeckt werden, Minitunnelfolien konnten noch nicht aufgezogen werden.
Eigentlich stehen Ende Februar/Anfang März in den Betrieben wichtige Vorbereitungen auf den Spargelflächen an: Das Aufdämmen der Spargelflächen, das Verlegen der Folien und das Aufstellen der Minitunnel für die Verfrühungsflächen sind bisher nicht möglich gewesen. Grund dafür war die anhaltende Nässe im Boden. Sie sorgte dafür, dass die Spargelanbauer mit dem Aufdämmen noch nicht starten konnten. Zudem konnten bisher nur einige wenige Flächen im vergangenen Herbst vorbereitet werden. Durch die vergangenen stürmischen Wochen ist es auf diesen Flächen auch noch nicht möglich, die transparente Folie der Minitunnel aufzulegen.
Die Bodenstruktur in den Dämmen muss möglichst feinkrümelig sein, um ein schnelles Erwärmen zu gewährleisten, denn der Spargel wächst erst bei Temperaturen von 10 bis 12 °C an der Triebkrone. Die Erde, die die Dammfräse zu einem Spargeldamm formt, sollte deshalb relativ trocken sein. Außerdem wirken sich verkrustete Dämme dann später deutlich auf die Ernteleistungen der Spargelstecherinnen und Spargelstecher aus, sprich, es geht langsamer, den Spargel zu ernten. So heißt die Devise für die Spargelanbauer in Schleswig-Holstein auch weiterhin Geduld bewahren.
Aufgrund dieser Voraussetzungen ist bisher auch nicht mit einem extrem frühen Start der Spargelsaison zu rechnen. Allerdings herrscht weiter Optimismus, dass ein Erntebeginn vor Ostern auch in Schleswig-Holstein möglich sein wird. Abhängig ist dies vor allem davon, wie schnell die Böden jetzt abtrocknen können.
Das neue Ausbildungsjahr steht vor der Tür. Anerkannte Ausbildungsbetriebe können verschiedene Wege der Nachwuchskräftewerbung einschlagen. Passend dazu macht sich die Landwirtschaftskammer gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben stark für die Nachwuchskräftewerbung in den Grünen Berufen.
Auch wenn in Corona-Zeiten persönliche Kontakte eingeschränkt werden müssen, sind an vielen Schulen in diesem Frühjahr Praktikumszeiträume geplant. Und welche Branche ist in solchen Zeiten geeigneter als die Grüne mit ihren Outdoorberufen?
Ein Praktikum ist eine tolle Möglichkeit, um in einen Beruf hineinzuschnuppern und junge Menschen für einen Beruf zu begeistern. Für den Betrieb ergibt sich vielleicht sogar ein Weg, den Auszubildenden von morgen kennenzulernen. Gerade in Zeiten, in denen es mehr freie Ausbildungsplätze als Auszubildende gibt, sollte die Berufsorientierung der Jugendlichen unterstützt werden. Aber wie findet eigentlich das „Matching“ von Betrieben und Schülern statt? Möglichkeiten, um online in Erscheinung zu treten, bieten die Jobbörse der Agentur für Arbeit, die neuen Portale „Praktikum Westküste“ und „Praktikum Rendsburg-Eckernförde“ oder auch die Agrarjobbörse.
Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein bietet außerdem allen anerkannten Ausbildungsbetrieben die Chance, sich und ihren Betrieb auf der Ausbildungsplattform vorzustellen. Ein kurzer Text und ein Foto geben einen ersten Eindruck von dem Betrieb und dem Team. Viele Ausbildungsbetriebe haben hier auch bereits mit aufgenommen, dass ein Schülerpraktikum bei ihnen möglich ist. Anerkannte Ausbildungsbetriebe, die dies noch nachholen wollen, können sich ganz einfach im internen Bereich der Internetseite der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein einloggen, um ihre Daten auf den aktuellsten Stand zu bringen. Bei Fragen reicht ein kurzer Anruf bei der Landwirtschaftskammer im Fachbereich Bildung.
Auch offline besteht die Möglichkeit, Praktikums- und Ausbildungsplätze anzubieten. Ein Aushang in der nahe gelegenen Schule oder auch im Supermarkt können hier eine gute Idee sein. Zusätzlich haben anerkannte Ausbildungsbetriebe jetzt aber auch die Gelegenheit, direkt auf ihrem Betrieb, am Eingang zu Hofcafé oder Hofladen oder auch der Gärtnerei ihr Ausbildungsengagement nach außen hin sichtbar zu machen. Frei nach dem Motto „Tu Gutes und sprich darüber“ unterstützt diese Werbung die Mundpropaganda für die Grünen Berufe, und vielleicht ist bei der nächsten Fahrradtour am Betrieb vorbei oder beim Einkauf in der Gärtnerei schon schnell ein Praktikumsplatz vergeben.
Die Landwirtschaftskammer bietet im Rahmen der Ausbildertagungen den Ausbildungsbetrieben eine günstige Aktion an. Wer bis zum Dienstag, 15. März, ein Hof- beziehungsweise Betriebsschild „Wir bilden aus!“ bestellt, zahlt 26 € inklusive Mehrwertsteuer für ein Exemplar. Neben dem Hof- beziehungsweise Betriebsschild können auch Aufkleber für Fahrzeuge oder das Web-Logo für die eigene Internetdarstellung der Ausbildungsbetriebe bei der Landwirtschaftskammer angefordert werden.
Nähere Informationen und die Nutzungsbedingungen für die Bestellung der Werbematerialien erhalten anerkannte Ausbildungsbetriebe im Internet unter lksh.de Bildung > Ausbilder und Ausbildungsbetrieb > Logo: Wir bilden aus.
Nachdem im Januar die Niederschläge im Mittel in Schleswig-Holstein bei rund 50 mm lagen, startete der Februar nass.
Bereits zu Beginn des Monats fielen regional ergiebige Niederschläge. In Verbindung mit einem hochwasserbedingten Rückstau an der Westküste kam es hier zur Monatsmitte häufig zu Überstauungen in den landwirtschaftlichen Flächen, insbesondere in Niederungsgebieten. Zur Monatsmitte war im gesamten Land schon die Niederschlagsmenge des langjährigen Mittels für Februar gefallen, die Böden waren landesweit weitestgehend wassergesättigt. In Verbindung mit eingeschränkter Befahrbarkeit fanden auch nur vereinzelt Düngungsmaßnahmen, darunter auch mit Gülle, statt. Mit den Stürmen der zweiten Monatshälfte kam es nun zu weiteren starken Niederschlägen. So summierte sich der Niederschlag innerhalb einer Woche auf teilweise deutlich über 100 mm, sodass bis zum 20. Februar, regional unterschiedlich, bis zu 160 mm fielen. Dabei kam es zu immensen Oberflächenabflüssen (Wassererosion) und Überstauungen in Teilbereichen der Flächen. Für die Winterungskulturen selbst ist eine Überstauung kurzfristig akzeptabel. Jedoch wirkten sich längerfristige Staunässe oder Überstauung negativ aus, da der Sauerstoffmangel im Wurzelraum für Stress sorgt. Insbesondere Wintergerste zeigt sich hier empfindlich. Zeitgleich ist von einer weiteren Verlagerung des Boden-N- und -Smin auszugehen. Sobald es wieder möglich ist (keine Wassersättigung, keine Überstauung und Befahrbarkeit gegeben), ergibt sich damit die Notwendigkeit einer starken Andüngung der Bestände, insbesondere Raps benötigt zeitnah Nährstoffe. Hier gilt es, die Ergebnisse des Nitratmessdienstes der Kammer in Ausgabe 11 zu beachten, sofern keine eigenen Analysen vorliegen. Für die Bestellung der Sommerungen muss zunächst auf eine sichere Befahrbarkeit und gut bearbeitbare Böden gewartet werden. Die Gefahr von Bodenschädigungen durch zu frühe und intensive Bearbeitung ist nicht zu unterschätzen. Es sollte im Zweifel abgewartet werden und, wenn machbar, zu flacherer Bearbeitung tendiert werden.
Anstelle der traditionellen VR Classics mit vier Turniertagen voller Spring- und Dressursport wurde in diesem Jahr an zwei Tagen eine Weltcupstation der Dressurreiter in den Holstenhallen ausgetragen. Die sportliche Bedeutung war groß, da zuletzt wieder Weltcupstationen abgesagt wurden und es nun vor dem Finale im April nur noch sehr wenige Gelegenheiten gibt, sich zu qualifizieren.
Für die sechs Dressurprüfungen an zwei Tagen, darin enthalten die fünfte Etappe des FEI Dressage World Cup, zauberten die Veranstalter internationales Sportflair in die Holstenhallen. Es kamen Teilnehmer aus insgesamt elf Nationen, allein in der Weltcuptour waren Reiter aus sieben Nationen dabei. Und die Freude bei den Teilnehmern war groß, dass die Dressurversion der VR Classics überhaupt stattfinden konnte. „Das ist toll”, sagte Kaderreiter Benjamin Werndl aus Bayern. Auch die für Australien startende Kristy Oatley, die schon lange im schleswig-holsteinischen Lütjensee, Kreis Stormarn, zu Hause ist, freute sich, „endlich mal wieder einen richtigen Turnierstart zu haben”. Die erste Prüfung, den Prix St. Georges, gewann Mannschaftseuropameisterin Helen Langehanenberg mit der neunjährigen Stute Daniela. Diese ist eine Tochter von Langehanenbergs Erfolgspferd Damsey, mit dem die zierliche Westfälin im Weltcup in Neumünster bereits großartige Erfolge feiern konnte. Wie der Vater kann auch Daniela in schweren Lektionen brillieren und legt große Leistungsbereitschaft an den Tag.
Super Leistung von Helena Schmitz-Morkramer
Dahinter reihte sich mit einem hervorragenden zweiten Platz Helena Schmitz-Morkramer aus Hamburg mit DSP Lifestyle ein. Das Paar kam am Sonntag in der Intermediaire noch einmal auf den dritten Platz. Einen Start-Ziel-Sieg holte sich wenig später Benjamin Werndls Schwester, Jessica von Bredow-Werndl: Mit Dalera BB erreichte sie 84,39 % und damit Platz eins in der Qualifikation zur Weltcupkür. Auf Platz zwei folgte Isabell Werth aus Nordrhein-Westfalen mit DSP Quantaz, der in Neumünster eine lange Turnierpause beendete. Das Paar kam auf 78,55 %. Dritte wurde Nanna Skodborg Merrald aus Dänemark mit Atterupgaards Orthilia und 77,92 %. Auch am Sonntag waren die zweifache Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl und ihre Trakehner Stute nicht zu schlagen: 90,61 % brachten ihnen den Sieg in der fünften Qualifikation zum FEI Dressage World Cup ein. „Mächtig Eindruck” hinterließen auch die wenigen Hundert Zuschauer, die nach der Lockerung der Corona-Regeln für Indoorveranstaltungen kurzfristig die Chance erhielten, live vor Ort dabei zu sein. „Das war sofort zu spüren”, so die Siegerin. „Es war so eine knisternde, elektrisierte Atmosphäre.” Und nicht nur das, denn nach jedem Ritt in der Grand-Prix-Kür wurden Pferd und Reiter lautstark vom Publikum gefeiert.
Zwei Siege für Jessica von Bredow-Werndl
Erstmals erlebte Cathrine Dufour aus Dänemark die Atmosphäre in Neumünster und krönte die Premiere gleich mit Erfolg: Die Bronzemedaillengewinnerin der Europameisterschaft und ihre Teamkollegin Nanna Skodborg Merrald, die sich bereits seit dem fünften Lebensjahr kennen, belegten die Plätze zwei und drei in der Weltcupqualifikation. „Ich wollte schon häufiger hierher, aber nicht jedes Pferd arrangiert sich mit so einer Arena. Mit Vamos Amigos habe ich mich getraut und ich bin sehr zufrieden mit ihm”, so Dufour. Riesenjubel begleitete auch die Wahl-Schleswig-Holsteinerin Kristy Oatley und Du Soleil aus der Bahn. Das Paar sicherte sich Platz sieben in der Weltcupqualifikation. Isabell Werth pilotierte ihren etwas aufgeregten DSP Quantaz in aller Ruhe durch die Kür, klopfte dem Zwölfjährigen zwischendurch den Hals und ließ ihn nach der Grußvorstellung ausgiebig das Publikum begucken. Der Quaterback-Sohn soll wieder Turnier- und Prüfungsroutine bekommen. Das ließ sich einrichten, denn für das Weltcupfinale in Leipzig ist die Finalsiegerin von 2019 ohnehin gesetzt. Großes Pech hatten Helen Langehanenberg und Benjamin Werndl aus dem deutschen Olympiakader. Erst zeigte Langehanenbergs Stute Annabelle Anzeichen von Lahmheit, dann fiel auch Werndls Famoso OLD aus. Beide verzichteten daher auf den Start. Turnierleiter Francois Kasselmann zog eine positive Bilanz, auch weil das gemeinsame Engagement von Veranstaltern, Sponsoren und Stadt die Realisierung der VR Classics meets FEI Dressage World Cup überhaupt ermöglicht hat: „Wir freuen uns jetzt schon, im Februar 2023 alle hier wiederzusehen.”
Die Wahl des Bundespräsidenten ist Aufgabe der Bundesversammlung. Sie ist die größte parlamentarische Versammlung in Deutschland und hat alle fünf Jahre diese eine Aufgabe.
Sie setzt sich zusammen aus den Abgeordneten des Bundestags (aktuell 736) und einer gleich großen Zahl von Mitgliedern, die von den Landesparlamenten entsandt werden. Die 17. Bundesversammlung, die am Sonntag Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) in eine zweite Amtszeit wählte, zählte knapp 1.500 Mitglieder. Wie viele Sitze auf ein Land entfallen, hängt von dessen Bevölkerungszahl ab. Aus Schleswig-Holstein waren kaum mehr als ein Dutzend dabei, aber eine Wahlfrau war Kammerpräsidentin Ute Volquardsen. Die aktive Landwirtin und ehrenamtlich Engagierte gab nach der Wahl ihre Eindrücke wieder. Beeindruckend sei es gewesen wegen der Feierlichkeit, des Umfangs der Versammlung und auch weil Prominente dabei gewesen seien. Das war seinerzeit die Idee von Dr. Theodor Heuss (FDP), auch Personen des öffentlichen Lebens mitstimmen zu lassen. So waren neben den Politikern unter anderem interessante Persönlichkeiten wie Fußballbundestrainer Hansi Flick oder die Unternehmerin Brigitte von Boch dabei. Gefreut hat sich die Wahlfrau aus dem Norden über das Treffen mit dem Virologen Prof. Christian Drosten. Dieser hat einen landwirtschaftlichen Hintergrund, wie Ute Volquardsen erfuhr. Ein Wiedersehen gab es zudem mit der ehemaligen Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU). Als Landwirtin Teil dieses demokratischen Prozesses zu sein, habe sie stolz und demütig gemacht, so die Kammerpräsidentin. Sie nutzte am Rande der Wahl die Gelegenheit und wechselte einige Worte mit dem Bundeslandwirtschaftsminister.
Im heimischen Garten wurden die ersten Blütenknospen bereits gesichtet. Naturgemäß lässt das Wachstum der Gräser durch deren späteren Vegetationsbeginn noch auf sich warten.
Die Umweltbedingungen für einen guten Wachstumsstart mit hohen Zuwachsraten sind generell gut, denn die Bestände haben durch die milden Temperaturen in den Wintermonaten keine Schäden davongetragen und die Wasservorräte in den Böden sind aufgefüllt. Die nutzbaren Feldkapazitäten in Schleswig-Holstein liegen momentan bei durchschnittlich 90 bis über 100 % in einem 1 m tiefen Bodenhorizont. Vor allem die Böden in den Niederungsgebieten sind durch einen sehr hohen Wassersättigungsgrad geprägt, sodass hier aktuell eine bodenschonende Bewirtschaftung der Flächen schwerlich möglich ist. Auf einigen Flächen muss mit der ersten Güllegabe oder mit dem Beweidungsbeginn gewartet werden, um Boden- und Grasnarbenschäden zu vermeiden. Voraussetzung für einen guten Saisonbeginn mit hohen Zuwachsraten sind wie immer eine angemessene Herbst- und Frühjahrsgrünlandpflege, die Einstellung des optimalen pH-Wertes sowie ausreichende Grundnährstoffgehalte (Kalium, Phosphor, Schwefel und Magnesium) im Boden.