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Der Aal braucht die Hilfe des Menschen

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Jan und Erik Meyer aus Kalifornien, Gemeinde Schönberg in der Probstei, gehören zu den neun hauptberuflichen Fischern entlang der Ostseeküste von Lippe bis Strande. Vater und Sohn bewirtschaften jeweils einen Kutter, mit dem sie den Fang aus der Ostsee holen. Doch an diesem Tag war alles anders. Sie trugen die Fische ins Wasser hinein.

Am Aalutsetten“ (Aal aussetzen) beteiligen sich Jan und Erik Meyer seit der Gründung der Bürger­initiative zum Erhalt des Aalbestandes 2010. Seit 2016 engagiert sich der Förderverein zur Erhaltung maritimer Lebensräume und Lebensformen für die Stärkung des Aalbestandes. Eine der wichtigsten Aktionen ist der jährliche Aalbesatz, an dem sich landesweit die Fischer von der Flensburger Förde bis zur Elbe beteiligen. 250 kg Aalbesatz wurden in diesem Jahr in neue Lebensräume entlassen, darunter auch in Kalifornien.

500 g Aaalnachwuchs: Hier spaddeln rund 15.00 Glasaale in der Transportbox. Insgesamt setzte Erik Meyer 4,5 kg von ihnen in Kalifornien aus. Foto: Astrid Schmidt

Seit Jan und Erik Meyer 2019 ihr Hotel in Kalifornien aufgegeben haben, leben sie ausschließlich von der Fischerei. An diesem Tag bleibt aber ihr Kutter im Hafen, denn sie warten auf den Transporter von Fischer Olaf Jensen. Der biegt dann auch pünktlich um die Ecke, allerdings hat sich der Anlieferungstermin um 24 Stunden verschoben. Der Grund dafür war dichter Nebel auf dem Flughafen in Paris. Denn die besonders empfindliche Fracht legt eine weite Reise zurück. In flachen Styroporkisten spaddeln jeweils etwa 1.500 Miniaale (500 g), nicht länger als 10 bis 12 cm und nahezu durchsichtig. Es finden sich sogar einige Interessierte ein, die sich das Aalaussetzen anschauen.

Erik Meyer hat seine neue Wathose an und trägt Kiste für Kiste vom Parkplatz an den Strand. Weit hinten an den Buhnen lässt er vorsichtig die schwabbelige Masse in die Ostsee gleiten. 4,5 kg Glasaal setzen sie in der Ostsee aus, damit sich der Nachwuchs entwickeln und zu den Laichplätzen aufsteigen kann. „Was dabei am Ende tatsächlich herauskommt, kann man nicht sagen. Das ist wie Bäumepflanzen, das dauert Jahre bis Jahrzehnte, bis ein Ertrag sichtbar ist“, sagt Erik Meyer.

Insgesamt rund 800 000 Glasaale in einem Gesamtwert von rund 100.000 € wurden von der Schlei bis an die Elbe verteilt. Möglich macht das eine breite Basis von öffentlichen Fördermitteln und privaten Spenden, unter anderem durch die sogenannte Aalaktie. Die kann jeder im Wert von 20, 50 oder 100 € kaufen und damit selbst einen Beitrag für den Aalbestand, aber auch zum Erhalt eines besonderen Kulturgutes in Schleswig-Holstein, der Aalfischerei, leisten. Die Schirmherrschaft darüber hat Altministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU), der sich persönlich für den leckeren, aber leider viel zu selten gewordenen Speisefisch stark macht. „Die Aktie läuft gut, Bürger können sich da auch ganz privat für den Aal engagieren“, sagt Jan Meyer.

Die wertvolle Fracht hat einen weiten Weg hinter sich: Olaf Jensen, Jan Göttsch, Erik und Jan Meyer (v. li.) beim Ausladen. Foto: Astrid Schmidt

Die beiden Fischer aus Kalifornien haben es, wie ihre Berufskollegen entlang der Küsten, nicht leicht. Die Fangquoten machen ihnen seit Jahren das Leben schwer. „Corona kommt aber noch obendrauf“, erklärt Erik Meyer. Denn durch die Pandemie sei der wichtigste Abnehmer – die Gastronomie – nahezu komplett weggebrochen. „Wir haben noch ein, zwei Restaurants als Kunden, aber davon können wir nicht überleben“, so Meyer. Deshalb setzen die Fischer verstärkt auf Direktvermarktung. Doch Aale haben sie schon lange nicht mehr im Angebot, ebenso wenig wie Dorsch. „Die Quote dafür ist verschwindend gering, doch es gibt auch keinen“, so Meyer. Dafür hat er reichlich Plattfisch. In seinem Verkaufsladen in Schönberg im Friedhofsweg bietet er ihn küchenfertig an. Die beiden sind auch vertreten auf der Vermarktungsplattform
fischvomkutter.de Astrid Schmidt

Kiste für Kiste bringt Fischer Erik Meyer zum Strand, wo die Aale in neue Lebensräume entlassen werden. Foto: Astrid Schmidt

Im Fokus stehen die Vereine und Betriebe

Die vergangenen zwei Jahre, in denen das Landesturnier nicht auf die gewohnte Weise stattfinden konnte, hat der Pferdesportverband Schleswig-Holstein (PSH) genutzt, um die Traditionsveranstaltung in Bad Segeberg neu zu strukturieren. So werden in diesem Jahr auch die Landesmeisterschaften der Schulpferde in das Programm aufgenommen.

Früher gab es ein großes Wochenende für alle: das Landesturnier. Doch damit ist Schluss. In diesem Jahr werden die Landesmeisterschaften Schleswig-Holstein und Hamburg im Dressur- und Springreiten von Donnerstag, 11. August, bis Sonntag, 14. August, stattfinden. Etwa einen Monat später, am Wochenende vom 16. bis 18. September, gehen dann die Teams der Reit- und Fahrvereine Schleswig-Holsteins wieder auf dem Landesturnierplatz in Bad Segeberg an den Start, um ihre Landesmeister zu ermitteln.

Die traditionsreichen Abteilungswettkämpfe um die Landesstandarten werden jedoch um einen neuen Programmpunkt ergänzt: Erstmals werden auch die Landesmeisterschaften der Schulpferde im Rahmen des Landesturniers ausgetragen. Die Schulpferde­reiter werden eine Mannschaftsdressur, einen Springwettbewerb, eine Bodenarbeitsaufgabe und eine Theorieprüfung absolvieren.

„Die Schulpferde sind das Herzstück vieler Vereine und Betriebe und leisten einen so wichtigen Beitrag. Fast jeder hat auf einem Schulpferd das Reiten erlernt und erinnert sich bestimmt gern an sein Lieblingspony oder -pferd“, sagt Antje Voß, Breitensportbeauftragte des PSH. Dieter Medow, Vorsitzender des PSH, erklärt: „Im Fokus stehen bei dieser Veranstaltung ganz klar die Vereine und Betriebe aus Schleswig-Holstein. Es geht um die Jugend- und Breitensportförderung. Diese Landesmeisterschaften zeigen, welchen Zusammenhalt die Vereine und Betriebe in Schleswig-Holstein haben und mit welcher Begeisterung sie im Team antreten.“ Die Planung kommt gut an. Monika Schreiber, die seit vielen Jahren im eigenen Schulpferdebetrieb aktiv ist, freut sich: „Die Landesmeisterschaften der Schulpferde sind eine großartige Idee. So haben auch die Schulpferdereiter die Möglichkeit, einmal den Wettkampf zu erleben und teilzunehmen. Es ist eine tolle Wertschätzung und Motivation für die Schulpferdevereine und -betriebe. Wir sind auf jeden Fall dabei.“

Ein buntes Programm, eine kleine Ausstellung mit einem gastronomischen Angebot und ausgewählte Verkaufsstände erwarten die Teilnehmer und Zuschauer. Der Eintritt ist frei.

„Der unbeugsame Leuchtturm“

Vor zwei Jahren wurde bekannt gegeben, dass der Empfänger des Meteor-Preises 2020 Sönke Sönksen heißt. Fast 24 Monate haben die Organisatoren versucht, einen passenden Rahmen für die Preisverleihung zu finden. Nun wurde dem Reiter, Ausbilder, Trainer und Richter Sönke Sönksen im Hotel des Schlosses Breitenburg der prestigeträchtige Preis überreicht.

Nur die engsten Freunde und Wegbegleiter waren zusammengekommen, um den 1938 in Meldorf, Kreis Dithmarschen, geborenen Sönke Sönksen zu ehren: Lutz Gössing, Susanne Behring, Breido Graf zu Rantzau, Peter und Carla Rathmann und natürlich der Preisträger Sönke Sönksen mit Frau Ursula und Sohn Gordon. Die behördlichen Auflagen ließen bis kurz vor der Veranstaltung keinen Raum für größere Planungen. Aber der Geber des Preises, Peter Rathmann, machte deutlich: „Lieber Sönke, nur weil der Rahmen der Feierlichkeiten etwas kleiner ausfällt, ist er nicht weniger wertvoll und würdigt deine Lebensleistung genauso wie vor großer Kulisse.“

Pferde gehörten schon immer zum Leben von Sönke Sönksen. Seit 1966 war er im Stall des Fleischwarenfabrikanten Werner Stockmeyer in Nordrhein-Westfalen zu Hause. Bereits 1967 gewann er mit Odysseus den Großen Preis von Neumünster. Bei den Europameisterschaften 1975 in München gewann er mit Kwept Mannschaftsgold und Einzelbronze, bei den Olympischen Spielen ein Jahr später in Montreal sprang er mit der Equipe zur Silbermedaille. Bei den Deutschen Meisterschaften wurde er 1975 mit Silber, 1978 mit Gold ausgezeichnet.

Nach Abschluss seiner aktiven Karriere nahm er 1992 einen Trainerposten beim Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) an der Seite des damaligen Bundestrainers Herbert Meyer an und war bis 2001 rund 50 Mal Equipechef deutscher Mannschaften bei Nationen­preisen.

„Du bist ein Springreiter, der sein ganzes Leben nicht für sich, sondern für unseren Sport gekämpft hat“, sagte Breido Graf zu Rantzau, ehemaliger Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), in seiner Laudatio. „Deine Geradlinigkeit, Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Komik zeichnen dich aus. Deine Worte hatten immer Gewicht. Du warst der unbeugsame Leuchtturm in einem windiger werdenden Leben. Wenn wir doch mehr von solchen Menschen hätten.“

Der Preisträger reagierte mit einem Augenzwinkern auf die Rede: „Breido, ich schätze, du hast mit allem recht, was du gesagt hast.“ Das Preisgeld von 1.500 € wird Sönksen einer gemeinnützigen Organisation zur Verfügung ­stellen.

Zeugnisse eines stolzen Weltreichs

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In seine Lieblingsstadt Lissabon entführte der Fotograf Reinhard Albers die Büsumer LandFrauen mit wunderschönen Aufnahmen. In seinem Vortrag bot er eine Mischung von Bildern Lissabons aus über 40 Jahren. Ein paar Eindrücke davon:

Lissabon war einst die Hauptstadt des ersten europäischen Weltreichs und der Festungsturm Torre de Belem das Symbol der Entdeckungen. Heinrich dem Seefahrer baute man dort ein riesiges Denkmal. In Portugal gab es damals mehr Sklaven als Einwohner. Mozambique und Angola waren Kolonien der Portugiesen. Gold raubte man in Südamerika. Den Torre de Belem gibt es wie viele andere Motive auf Korkpostkarten, da das Land der bedeutendste Korkproduzent der Welt ist. Nur eignen sich diese nicht gut zum Versand, da sie sehr schnell bröckeln.

Die Kunstrichtung Manuelismus, besonders sichtbar im Kloster Jeronimos, existierte nur in Portugal. Einzigartig ist auch die schwarz-weiße Pflasterung der Straßen und Plätze mit zum Teil wellenförmigen Mustern. Der Palast von Belem, das Kutschenmuseum, mit viel Gold ausgestattet, und eine Brücke ähnlich der Golden Gate in San Francisco waren besondere Fotomotive.

Heike Peters und Fotograf Reinhard Albers. Foto: Gunthild Thede

Im Tal von Baixa richtete 1755 ein Erdbeben mit einer 12 m hohen Flutwelle verheerende Schäden mit 50.000 Toten an. Viele Häuser brannten ab, da die Einwohner an Allerheiligen viele Kerzen angezündet hatten.

In der Nelkenrevolution 1974, die zum Sturz des Regimes von Salazar führte, steckten sich die Soldaten Nelken in die Gewehre. Trotzdem gab es drei Tote. In der Alfama, der Altstadt Lissabons, verbindet ein Fahrstuhl, der an die Bauweise des Eiffelturms erinnert, die Ober- und Unterstadt. Die überall bekannten Trams (Foto) fahren durch die engen Gassen und über steile Straßenabschnitte. Die Wände vieler Häuser sind mit wunderschönen handbemalten Kacheln ausgestattet. Das Expo-Gelände von 1998 wurde nach der Ausstellung zu einem sehr schönen Stadtteil Lissabons.

Die Sommerresidenz des früheren Königs befindet sich in den Bergen von Sintra, das „Neu­schwanstein“ Portugals genannt. Eine kleine Anekdote dazu: Der König küsste statt der Königin eine Hofdame und meinte: „Ein Küsschen in Ehren kann niemand verwehren.“ Das sollte ein Geheimnis bleiben, aber das ganze Schloss wusste davon, und so wurden die 87 schwatzhaften Hofdamen als Elstern an die Decke gemalt.

Der Cabo da Roca ist der westlichste Punkt des europäischen Festlandes, der Cabo Espichel bietet einen Ausblick von 140 m hohen Klippen, Ginsterteppiche und ein verlassenes Kloster.

Viele Leuchttürme waren auch zu sehen sowie Sehenswürdigkeiten im Sonnenuntergang – Lieblingsmotive des Fotografen.

Aufs Korn genommen: Die Welt retten für 11,17 Euro

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Ich mache das nicht oft, aber jetzt habe ich mir zwei gebrauchte DVD über ein Internetportal bestellt. Inklusive Versand soll die Sendung 11,17 € kosten, das ist okay. Ich wusste aber gar nicht, was ich damit für eine gute Tat vollbracht habe. Die Eingangsbestätigung begrüßte mich nämlich mit den Worten: „Hallo Tonio, danke, dass du mit uns zusammen Produkten ein zweites Leben schenkst.“ Und weiter: „Vielen Dank, dass du mit deinem Einkauf Ressourcen schonst und damit die (Um-)Welt ein kleines bisschen besser machst.“

Wow! So leicht kann man also die Welt retten! Oder wie es der Liedermacher Funny van Dannen ausgedrückt hat: „Gutes tun ist gar nicht schwer, zu Hause und im Kreisverkehr.“ Man muss nur irgendwo ein bisschen was einkaufen, und schon wird die Welt ein bisschen besser. 

Grüne Halme für frischen Schwung

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Kaum ein Garten kommt ohne Rasenflächen aus. Und die Anforderungen an das kurz geschnittene Grün haben es durchaus in sich: Einerseits verbindet Rasen verschiedene Gartenbereiche, andererseits trennt er Rabatten voneinander ab. Rasenflächen bringen Ruhe in den Garten, weiten das Grundstück optisch und dienen als Spielplatz. Doch neben diesen Grundfunktionen kommt es darauf an, den Rasen ansprechend in den Garten zu integrieren. Je nach Gestaltung und Größe bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an.

In eher natürlich gestaltete Gärten passen gut geschwungene Rasenränder. Da sich Gräser über Ausläufer verbreiten, muss diesem Drang regelmäßig Einhalt geboten werden. Dafür eignet sich eine Abtrennung in Form von Kantensteinen. Zunehmend werden auch verzinkte Metallbänder oder Cortenstahl als Rasenkanten verwendet. Ganz klassisch kann man aber auch mit Spaten oder Kantenstecher die Ränder in Form halten. Dies ist besonders wichtig bei Rasenwegen, die mit geschwungenem Verlauf durch Rabatten führen. Die regelmäßige Pflege der Kanten hebt den Rasen hervor. In sehr modern gestalteten Gärten findet man häufig geometrisch angelegte Rasenflächen, begrenzt von Formschnittgehölzen wie der Eibe oder niedrigen Mauern.

Herrlicher Laufsteg durch den frühlingshaften Garten. Foto: Karin Stern

Große Grundstücke bieten noch mehr Möglichkeiten, indem der Rasen selbst zu einer Art Bühne wird. Hübsch wirkt ein charakteristischer Baum mitten auf der Rasenfläche, umgeben von einer Rundbank. Oder gerade jetzt im Frühjahr sorgen Zwiebelblüher im Rasen für bunte Farbtupfer. Krokus, Blau­stern, Zwiebeliris, Narzisse und Pusch­kinie empfehlen sich für diesen Zweck. Tipp: Die Zwiebel­blumen in Tuffs, Pflanzstreifen oder Inselbeeten anordnen, so kann man die einziehenden Blätter besser mit dem Rasenmäher umgehen. Oder man legt den Blütenteppich aus Zwiebelblumen gleichzeitig mit einer Wildblumenwiese an. Die wird nur zweimal im Jahr gemäht. Es muss aber nicht immer gleich die etwas aufwendige Anlage einer Wildblumenwiese sein. Wer einzelne Bereiche des Rasens einfach wachsen lässt oder darin gezielt einige Wildstauden wie Margeriten oder Lupinen pflanzt, legt auf die Schnelle eine „Wieseninsel“ an. Gemäht wird im Juli und im Herbst.

Brunnen und Wasserspiele lassen sich gut in größere Rasenflächen integrieren. Foto: Karin Stern

Gärtner mit einer Vorliebe für Wasser platzieren ein Teichbecken oder Wasserspiel in Solitärstellung. Größere Rasenflächen lassen sich mit einem kreisrund gepflasterten Bereich aufwerten, der als Sitzplatz genutzt werden kann. Eine künstlerisch-fantasievolle Aura entsteht mithilfe von Bodenmodellierungen, etwa in Form einer großflächigen Spirale. Die Erdaufschüttung darf jedoch nicht zu steil angelegt werden, damit sie mit dem Rasenmäher noch bequem zu bewältigen ist.

Schmale Streifen aus Platten oder Pflasterklinkern strukturieren Rasenflächen. Foto: Karin Stern

Wem eine durchgehend grüne Rasenfläche zu langweilig erscheint, der gliedert sie mit schmalen Pflasterstreifen effektvoll. Pflas­terklinker oder Polygonalplat­ten aus Naturstein strahlen dabei eine eher natürliche Atmosphäre aus. Ausgefallen kommen Rasenflächen daher, die wie Beete als Gartenornamente dienen. Eine entsprechende Einfassung hebt die zierende Wirkung einer solchen grünen Fläche hervor, die gestalterischen Zwecken und weniger als Aufenthalts- oder Spielbereich dient.

Nicht unterschätzen sollte man die gestalterische Wirkung von Trittplatten im Rasen. Ein ganz besonderer Charakter entsteht durch schmale, rechteckige Steinplatten, die einen breiten, von Rasen unterbrochenen Weg abbilden. Tipp: Platten etwas niedriger als das Rasenniveau verlegen, dann kann man leichter mähen. Auch quadratische Betonplatten oder unregelmäßige Polygonalplatten werden gerne als Trittsteine verwendet. Hübsch wirkt es, wenn ein solcher Weg zu einem Inselbeet mitten im Rasen führt. So wird es mit den anderen Gartenbereichen verbunden, es entsteht eine Einheit. Gleichzeitig heben sich Rasen und Inselbeet gegenseitig hervor. Nebenbei bieten Trittplatten einen unschätzbaren Vorteil. Denn so kann man den Rasenweg auch bei schlechtem Wetter trockenen und sauberen Fußes begehen. Außerdem verhindern Trittsteine unschöne kahle Stellen in den Rasenbereichen, die oft betreten werden. 

Ein Hackroboter als Meisterstück

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„Planung und Fertigung einer elektropneumatischen Ansteuerung für die Lenkung der Hinterachse und die Verschiebung der Zinkenreihen des Hackgerätes“ – so lautet der etwas sperrige Titel eines Prüfungsteils, der in diesem Jahr 24 Landmaschinenmechaniker- und -mechatronikergesellen zum Meistertitel verhelfen soll. In dem gemeinsamen Meisterprüfungsprojekt der Deula Rendsburg geht es neben passigen Schweißnähten, maßhaltigen Einzelteilen und einer selbst entworfenen, speicherprogrammierbaren Steuerung auch um ein stimmiges Gesamtkonzept auf dem Papier.

„Als wir die acht Seiten Anforderungen bekommen haben, gab es erst mal lange Gesichter“, sagt Torben Bardowicks. Der Landmaschinenmechatronikergeselle nimmt gemeinsam mit Hannes Burmeister, Henning Blenner und Sebastian Stooß sowie 20 weiteren Meisteranwärtern an dem Projekt teil. Ihr gemeinsames Ziel ist der Meistertitel, den sie zukünftig nicht ohne Stolz tragen wollen. Deshalb sind die hohen Anforderungen für sie gerechtfertigt.

Das Grundgestell, so wie es in ihrer Berufsschule steht, haben die vier auf dem Hof Burmeister in Wakendorf I, Kreis Segeberg, zur Vorbereitung nachgebaut. Alle Teile, die keine Normteile sind, müssen in der Prüfung neu angefertigt werden. Lediglich das Grundgestell muss nicht neu geschweißt werden. Um möglichst viele verschiedene Fähigkeiten im Bereich Metallbearbeitung, Pneumatik, Hydraulik oder Elektrik abprüfen und um herstellerunabhängig eine Prüfung gestalten zu können, gebe es jährlich ein derartiges Meisterprüfungsprojekt. Neben den schriftlichen Prüfungen aus dem kaufmännischen Bereich oder der Ausbilder­eignung seien auch sechs praktische Prüfungen zu absolvieren, von denen drei vorher gänzlich unbekannt sind. Ein Teil der Prüfung besteht in diesem Jahr darin, ein Hackgerät inklusive mechanischer, elektrischer und pneumatischer Ansteuerung an zwei Tagen à acht Stunden anzufertigen. Neben den Abmessungen ist in den Anforderungen etwa festgelegt, wie die Schaltung des Hackgerätes funktionieren soll und welche Zylinder verbaut werden dürfen.

„Vier solche Apparate müssen am Ende allein von uns da stehen“, sagt Bardowicks. „Eine Anforderung war, dass sich die Hackreihen gegeneinander parallel gleich verschieben müssen. Dazu haben wir eine Z-Kinematik gebaut, damit wir dies gewährleisten“, erklärt er. Zudem müsse die Lenkung jeweils in beide Richtungen 25° einlenken und bei Geradeausfahrt verriegeln. Die Konstruktion soll schließlich ein autonom fahrendes Hackgestell darstellen. „Das haben wir vor allem über pneumatische Zylinder gelöst, ebenso die Verriegelung“, ergänzt Burmeister. Selbst die speicherprogrammierbare Steuerung mussten die Gesellen selbst austüfteln.

Über pneumatische Zylinder werden die verschiedenen Einstellungen des Hackgerätes vorgenommen. Foto: Julian Haase

Am Ende gehe es nicht darum, ein Produkt zur Marktreife zu konstruieren, sondern sich auf Neues einzulassen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Stooß sagt knapp: „Die Funktion muss am Ende gegeben sein.“ Erst bei der Prüfungsabnahme wissen sie, ob sich ihre Mühen ausgezahlt haben und ob alles zusammenpasst, denn zwischendurch dürften einzelne Funktionen nicht überprüft werden. Blenner ergänzt: „Da kommt nachher der überraschende Moment, ob das läuft oder nicht.“ Mit Blick auf die knapp bemessene Zeit bei der Prüfung hätten sie die Konstruktion so einfach wie möglich gehalten. „Das darf aber natürlich kein Flatterkram sein“, erklärt Stooß. Zur Anfertigung in der Prüfung dürfe ausschließlich die selbst erstellte Mappe dienen, in der neben einem fiktiven Angebot an einen Kunden sämtliche Skizzen, Einzelteile, Maße, Schaltpläne und Kosten aufgezeichnet sind. Hilfsmittel wie das Smartphone oder versteckte Botschaften innerhalb der Mappe seien verboten. „Am Ende muss es meisterhaft sein“, fügt Blenner hinzu. In der Werkstatt sei es später schließlich der Meister, der es notfalls richten müsse und auf den sich Gesellen, Auszubildende und Kunden verlassen können müssten.

Neben aller Fachlichkeit betonen die vier den guten Zusammenhalt unter den Meisteranwärtern und heben hervor, dass die Deula selbst während der Corona-Zeit versucht habe, so viel Ausbildung in Präsenz stattfinden zu lassen wie möglich.

Auch die speicherprogrammierbare Steuerung wurde selbst entworfen. Foto: Hannes Burmeister

Ob die Hackroboter eine reelle Zukunft haben? Burmeister vergleicht die Entwicklung mit der des Mähroboters: „Da haben auch erst alle geschimpft“, sagt er. Mit Blick auf immer schwieriger zu bekommendes Personal und steigende Kosten würden die Hackroboter irgendwann auf den Feldern zu sehen sein, sind er und die anderen überzeugt. Bardowicks ergänzt, er sehe großes Potenzial nicht nur in autonom fahrenden, sondern auch kleinen und leichten Maschinen, die den Boden schonten. Noch seien es vor allem rechtliche Hürden, da sind sich die vier einig, die einen praxistauglichen Einsatz in die Ferne rücken ließen. Wann die Geräte Einzug auf dem Acker hielten, sei aber nur eine Frage der Zeit.

Fast wie im Märchen – Ausschuss tagt auf Gather.town

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Es waren einmal Landjugendliche aus Schleswig-Holstein, die planten ihre erste Landesausschusssitzung (LAS) des neuen Jahres als Treffen in Präsenz. Doch daraus wurde leider nichts. Eine weltweite Pandemie namens Corona verhinderte alle Begegnungen der Menschen. Da trafen sich die Lajus einfach in der digitalen Welt auf Gather.town  Das hatte es im ganzen Land von der Nordsee bis hinunter zu den bayerischen Bergen noch nicht gegeben.

Es waren einmal Landjugendliche aus Schleswig-Holstein, die planten ihre erste Landesausschusssitzung (LAS) des neuen Jahres als Treffen in Präsenz. Doch daraus wurde leider nichts. Eine weltweite Pandemie namens Corona verhinderte alle Begegnungen der Menschen. Da trafen sich die Lajus einfach in der digitalen Welt auf Gather.town  Das hatte es im ganzen Land von der Nordsee bis hinunter zu den bayerischen Bergen noch nicht gegeben.

Die Landjugendlichen gestalteten kleine Avatare nach ihren Wünschen und wählten Accessoires aus. Sie trafen sich alle auf dem „Marktplatz“, von da aus ging es mit einigen Startschwierigkeiten und technischen Hindernissen auf den Weg. Die Internetverbindungen gaben ihr Bestes und so öffnete extra am Sonntag die Kneipe „Westphalen Schenke“. Diese war wie das gesamte Landjugenddorf von digitalen Handwerkern der westfälisch-lippischen Landjugend für eine große Messe in Berlin geschaffen worden. Nun wurde das Dorf für die Lajus Schleswig-Holstein umgebaut. In der Schenke gab es einen Sitzungssaal, wie jeder ihn kennt, Sitzreihen für die Mitglieder, den Vorstands­tisch und einen Tisch für die Geschäftsstelle. Jeder Avatar konnte sich im Dorf frei bewegen und für Meinungsbilder an verschiedene Plätze gehen und bei Freude und Zustimmung tanzen. Mit der „Followfunktion“ führte der Landesvorstand die Teilnehmenden wie Touristen durch das Dorf. In unterschiedlichen Gebäuden wie dem Haus der Landjugend oder der Tenne konnten sich die Landjugendlichen in Arbeitsgruppen zu geplanten Veranstaltungen wie Jahreshauptversammlungen und über ihre Wünsche und Sorgen austauschen. Zudem wurden auf digitalen Stellwänden Ideen für Seminare, Fahrten und Songtitel für eine LAS-Playlist gesammelt. Der Landesvorstand erzählte, was so alles unter dem Jahresmotto „Gemeinsam sind wir stärker“ passieren soll. Das klang spannend, denn es sind eine Wettaktion, Seminare, Exkursionen und ein Kanutrip geplant.

Vor dem digitalen Dorfbesuch brachte ein Bote süße Verpflegung, eine kreative Aufgabe und ein interaktives Kennenlernbingo. Und weil die Landjugendlichen kreativ sind, schrieben sie ihren schönsten Landjugendmoment auf einen Wimpel. Diese Wimpel sollen bei der alljährlichen Messe der Bauern im Herbst gezeigt werden, wo sich die Landjugendlichen hoffentlich nicht mehr als Avatare treffen werden. Und sie hoffen, sich schon im Mai wieder in Präsenz zu treffen, wenn Corona nicht noch weiterhin so sehr sein Unwesen treibt.

Bioenergiebranche will Erneuerbare Reserven heben

Angesichts des Krieges in der Ukraine und der problematischen Energieabhängigkeit Deutschlands von Russland fordern der Bundesverband Bioenergie (BBE) und der Fachverband Bioenergie (FvB) einen zielgerichteten Ausbau der heimischen Energieerzeugung aus Biomasse.

„Der schreckliche Krieg in der Ukraine verdeutlicht, dass Erneuerbare Energien nicht nur für den Klimaschutz unerlässlich sind, sondern auch dazu beitragen, die energiepolitische Unabhängigkeit zu stärken“, konstatierte der BBE-Vorsitzende Artur Auernhammer am Montag in Berlin. Nach seiner Überzeugung bedingen nicht nur die Klimaziele der EU und der Bunderegierung, sondern auch die deutsche Versorgungssicherheit, dass die verfügbaren Potenziale der Bioenergie nachhaltig genutzt werden. Auernhammer zufolge wird es daher bei den anstehenden energie- und klimapolitischen Vorhaben der Bundesregierung darauf ankommen, die Rolle der Bio­energie als flexible und speicherbare Erneuerbare Energiequelle zielführend weiterzuentwickeln und dort einzusetzen, wo andere Erneuerbare Energien an ihre Grenzen gelangen.

FvB-Präsident Horst Seide appellierte an die Bundesregierung, die Abhängigkeit von fossilen Energie­importen zu reduzieren und dafür bestehende Bremsen für die heimischen Energieproduzenten zu lösen. Er wies darauf hin, dass allein der Verzicht auf den Deckel der Höchstbemessungsleistung der deutschen Biogasanlagen auf einen Schlag 20 % mehr Leistung liefern könne, was immerhin rund 5 % der deutschen Erdgaseinfuhren aus Russland entspräche. Dies wäre eine nahezu sofort wirksame Maßnahme, die einfach umzusetzen wäre, betonte Seide. Genug Substrat stehe nach dem Rekordmaisjahr 2021 zur Verfügung.

Mittelfristig sollte die Politik laut Seide unbedingt die Nutzung des Aufwuchses von Stilllegungsflächen für die Biogasverwertung und die Methanisierung von überschüssigem Strom aus Photovoltaik und Windkraft ermöglichen. Nach Berechnungen des Fachverbandes könnten so bis zu 80 % der russischen Gasimporte der Bundesrepublik aus heimischen Quellen kompensiert werden. Hierfür müsse die Politik jedoch die rechtlichen Hürden für die Nutzung der Bioenergie abbauen und „Verhinderungsgesetzbücher“ wie das Bundesbaugesetz überarbeiten, so Seide.

Eckpunkte zur Novelle des EEG vorgelegt

Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck (Grüne) will Deutschland möglichst schnell unabhängig von Energieimporten machen. Ein Eckpunktepapier seines Hauses zur geplanten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) von Ende Februar enthält deshalb ambitionierte Ziele für den Strommarkt.

Bis 2035 soll der Strom in Deutschland nun „nahezu vollständig“ aus Erneuerbaren Energien stammen. Laut geltendem EEG 2021 sollte dies noch „vor dem Jahr 2050“ geschafft sein. Dazu soll unter anderem die Flächenkulisse von Photovoltaik (PV)-Freiflächenanlagen „maßvoll erweitert“ werden, insbesondere um zusätzliche Flächen der neu ausgewiesenen benachteiligen Gebiete sowie um landwirtschaftlich genutzte Moorböden. Die besonderen Solaranlagen, also die Doppelnutzung als Agri-PV, schwimmende PV und Parkplatz-PV, sollen laut dem Eckpunktepapier eine dauerhafte Perspektive erhalten und dazu von den Innovationsausschreibungen in das EEG überführt werden. Zur Beschleunigung des Ausbaus ist zudem geplant, im EEG den Grundsatz zu verankern, dass die Nutzung Erneuerbarer Energien „im überragenden öffentlichen Interesse liegt und der öffentlichen Sicherheit dient“.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine soll es mit der Energiewende nun schnell gehen. Deshalb befindet sich aktuell bereits ein Referentenentwurf zur EEG-Novelle in der Ressortabstimmung. Nach bisheriger Planung wird sich das Bundeskabinett am 6. April mit dem abgestimmten Entwurf befassen. Das Gesetzgebungsverfahren soll noch vor der Sommerpause abgeschlossen werden. Wegen der starken Abhängigkeit von russischem Öl und Gas hat die deutsche Energiepolitik plötzlich eine starke sicherheitspolitische Komponente erhalten. Beobachter in Berlin schließen deshalb noch inhaltliche Anpassungen an der Neufassung des EEG nicht aus.