Die deutschen Dressurreiterinnen haben bei der Nachwuchs-Europameisterschaft in Großbritannien zweimal Mannschaftsgold gewonnen. Sowohl das U18- als auch das U21-Team um Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen sicherte sich den Sieg in der Mannschaftswertung, und das vor allem durch die starken Leistungen der Schwestern Allegra und Helena Schmitz-Morkramer, die außerdem eine weitere Goldmedaille in der Kür sowie jeweils Gold im Einzel holten.
„Das war überragend“, freute sich Hans-Heinrich Meyer zu Strohen, Bundestrainer der Junioren und Jungen Reiter. Mit einer starken Galopptour erkämpfte sich die Hamburgerin Allegra Schmitz-Morkramer mit ihrem Hannoveraner Libertad 75,758 % und damit das beste Ergebnis der Prüfung.
Das Paar hatte sich bereits beim Preis der Besten den Sieg gesichert, sich bei den Future Champions in Hagen in Topform gezeigt und diese auch bei der Europameisterschaft (EM) unter Beweis gestellt. „Die beiden sind in Topform und haben ein tolles Gesamtbild abgegeben. Vor Allegras Ritt war viel los am Viereckrand. Libertad war durch den Applaus und die Unruhe im Publikum kurz aufgeregt, aber Allegra hat unheimlich starke Nerven gezeigt und ihr Pferd toll durch die Prüfung geführt“, sagte der Bundestrainer.
Generell sei es eine Herausforderung, dass die beiden Altersklassen bei der EM ihre Prüfungen zeitgleich auf nebeneinander liegenden Vierecken absolvierten. Das bringe eben etwas mehr Unruhe mit sich, was aber alle ganz gut meisterten. Mit Allegra im Team war auch Rose Oatley, die bei ihrem ersten Championat in der Altersklasse der Junioren eine erfolgreiche Premiere feierte. Die Schülerin aus Lütjensee, Kreis Stormarn, war im vergangenen Jahr noch dreifache Pony-Europameisterin geworden. Nun saß sie im Sattel des zehnjährigen Hengstes Veneno. Die beiden erhielten hohe Noten für den Gesamteindruck und haben noch Potenzial im Schritt und Halten – 73,303 %.
Auch die U21-Mannschaft sicherte sich Mannschaftsgold. Dabei tat es Helena Schmitz-Morkramer ihrer jüngeren Schwester gleich: Mit DSP Lifestyle lieferte die Hamburgerin das beste Ergebnis der Mannschaftsaufgabe bei den Jungen Reitern ab. Das Paar gehörte bereits 2021 zum deutschen Team, das bei der U21-Europameisterschaft in Oliva Mannschaftssilber hinter den Niederlanden gewonnen hatte.
Für die Schwestern Helena und Allegra war es die erste Europameisterschaft, bei der sie gemeinsam an den Start gingen, wenn auch in unterschiedlichen Altersklassen. Und diese EM werden sie wohl in bester Erinnerung behalten, denn die beiden zeigten weiter Spitzenleistungen. Nach Mannschaftsgold bei den Junioren und Jungen Reitern sicherten sie sich auch die Goldmedaillen in der Einzelwertung ihrer jeweiligen Altersklassen.
Die 16-jährige Allegra und der zwölfjährige Libertad lieferten mit 77,030 % eine sehr überzeugende Vorstellung ab und sicherten sich damit den Sieg. Auch in ihre abschließende Kür starteten die beiden stark. Der Hannoveraner Wallach erschrak jedoch im Schulterherein, sodass hier wichtige Punkte fehlten. Mit 76,52 % wurde es Rang vier für das Paar aus Hamburg.
Die 20-jährige Helena Schmitz-Morkramer erritt in Großbritannien ihre erste Einzelmedaille bei einem Championat, doch es sollte nicht die letzte sein. In der abschließenden Kür zeigte sie noch einmal, dass mit ihr und DSP Lifestyle gerechnet werden muss. Das Ergebnis lautete 80,419 %. Hohe Noten ernteten die beiden in den Punkten „Musik und Interpretation“ sowie „Harmonie zwischen Reiterin und Pferd“, die in der Kür sogar vierfach gewertet werden. Kleine Fehler in den Galoppwechseln kosteten noch ein paar Punkte, doch es reichte für den Sieg.
fn