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Die Landesvorsitzenden des Landjugendverbands, Hanna Kühl und Hannes Bumann, hielten ein Grußwort auf dem Landesbauerntag. Hier einige Auszüge:
Landwirte sind in Zukunft noch mehr, nämlich Tierschutzbeauftragte für Insekten. Bienen und Hummeln sind wichtige Akteure der heimischen Landwirtschaft. Bereits jetzt blüht es im ganzen Land auf Ackerrandstreifen und Teilflächen. Dabei wirft längst nicht jede Blume dort einen Euro ins Portemonnaie des Landwirts. Viele zahlen aus eigener Tasche drauf! (…)
„Lernen durch Begreifen“ ist immer noch das beste Lernprinzip. Nichts prägt sich stärker ein als einmal ein Kalb gefüttert oder Äpfel selbst gepflückt und zu Saft verarbeitet zu haben. Wir fordern die Landesregierung auf, ihr Versprechen zu erneuern. Jedes Kind soll in seiner Schulzeit mindestens einmal einen Tag auf einem landwirtschaftlichen Betrieb verbringen. (…)
Das Ehrenamt ist der Motor des ländlichen Raums. Wir brauchen keine politikgesteuerten Koordinatoren für die Jugendverbandsarbeit. Wir brauchen eine starke, unbürokratische Förderung, die es uns möglich macht, uns Freiräume zu schaffen und unser Potenzial zu entfalten. (…)
Inke Studt-Jürs verfügt über besonderes Wissen, das sie gern teilt. Die freiberufliche Webdesignerin aus Weede ist Wildbienenbotschafterin und will in Vorträgen und bei Veranstaltungen über die Lebensweise dieser Insekten informieren und so zu ihrem Schutz beitragen. Im Interview mit dem Bauernblatt gibt die 57-jährige LandFrau auch Wildbienentipps für Balkon, Terrasse und Garten.
Frau Studt-Jürs, wie wird eine Computer- und IT-Fachfrau zur Wildbienenbotschafterin?
Mein Ehemann Thomas ist Hobbyimker. Unser eigener Garten ist 1.800 m2 groß und in verschiedene Gartenräume aufgeteilt. Wir haben Beete mit vielen verschiedenen bienenfreundlichen Stauden angelegt und bieten sowohl Honigbienen als auch Wildbienen von Februar bis zum Frost ein vielfältiges Blütenangebot. Dort habe ich zunehmend Wildbienen entdeckt, angefangen, mich dafür zu interessieren, und dann an Seminaren teilgenommen. Jetzt biete ich Wildbienenvorträge an, zum Beispiel bei den LandFrauenvereinen
Was finden Sie an Wildbienen so interessant?
Ihre Lebensweise ist so faszinierend, sie unterscheiden sich ganz stark von Honigbienen. Wildbienen leben fast immer allein, jede Wildbiene ist ihre eigene Königin. Und es gibt sie in ganz klein und in ziemlich groß. Auch Hummeln gehören zu den Wildbienen, sie bilden eine Ausnahme, weil sie kleine Völker bilden.
Insektenhotels sind ja mittlerweile in vielen Gärten zu sehen. Wieso sind diese Tiere noch bedroht?
60 % aller Wildbienen errichten ihre Niströhren im Boden, viele Leute wissen das gar nicht. Anders als Honigbienen legen Wildbienen nämlich nur kurze Flugstrecken zurück, sie bauen ihre Niströhren deshalb in der Nähe ihrer Futterquellen. Zudem haben sie oft nur eine kurze Lebensdauer, weil sie sich auf bestimmte Blüten spezialisieren und nach Ablauf von deren Tracht sterben.
Die Ackerhummel ist von März bis November unterwegs und sehr flexibel in der Blütenwahl. Ihre Nester baut sie gern in verlassenen Mäuselöchern. Foto: Inke Studt-Jürs
Wie können Wildbienen im Garten am besten unterstützt werden?
Die Insekten fliegen besonders im Frühjahr auf blühende Küchenkräuter wie Salbei, Thymian, Majoran oder Schnittlauch. Aber auch Wildkräuter werden gern als Nahrungsquelle genutzt. Dazu gehören Löwenzahn, Giersch, Gundermann, Taubnessel oder Gänsefingerkraut. Um mich noch besser mit Kräutern auszukennen, nehme ich gerade an einem Kräuterkurs teil, den der LandFrauenverband und das Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume anbieten.
Kann man auch im Herbst noch etwas für die Wildbienen tun?
Auf jeden Fall Zwiebeln für Krokusse, Winterlinge, Schneeglöckchen oder Perlhyazinthen stecken. Sie bieten genauso wie Weiden, deren Pollen sehr eiweißreich sind, im Frühjahr die erste Nahrung für Wild-, aber auch für Honigbienen.
Auch der Landjugendverband Schleswig-Holstein war nach der erzwungenen Pandemiepause in diesem Jahr endlich wieder auf der Norla vertreten. So erfreute sich der Pavillon der Landjugend 2022 wieder hoher Besucherzahlen.
Der Norla-Auftritt wurde gut geplant, bereits im Mai fand die erste Vorbesprechung mit zehn Projektgruppenmitgliedern im Rahmen des Tags der offenen Geschäftsstelle statt. Hier verschaffte man sich zunächst einen Überblick und die wesentlichen organisatorischen Aufgaben wurden verteilt, um Anfang August die Ergebnisse in einer Onlinekonferenz zusammenzutragen und abzustimmen. Die Bestellmengen für Getränke und Zutaten für den Waffelteig wurden abgestimmt, die Vorlagen für die Basteltüten ausgewählt, und auch die Vorlagen für das Kinderschminken wurden reduziert. Der Speiseplan für die Helfermahlzeiten an den einzelnen Tagen wurde besprochen und entsprechende Aufgaben verteilt.
Neben dem traditionellen Waffelverkauf und dem Verkauf von alkoholfreien Getränken sollte aber auch etwas Neues her. Die Projektgruppe entschied sich, einen alkoholfreien Cocktail auszuschenken und neben den süßen auch herzhafte Waffeln auszuprobieren. Die Wahl der richtigen Rezepte konnte natürlich nicht in einer Onlinekonferenz entschieden werden. Hierzu bot sich der Termin zum Vorbereiten des Landjugend-Pavillons Mitte August an. Nachdem dieser entstaubt, die Toiletten gereinigt und die T-Shirts gewaschen waren, wurden Cocktailrezepte probiert und der Waffelteig getestet. Die Entscheidung für herzhafte Waffeln in zwei Varianten war schnell getroffen. Die Entscheidung für zwei Cocktails benötigte wenige Schlucke mehr. Diese reiflich überlegten Neuerungen wurden in den ersten Tagen nicht so gut angenommen wie erhofft. Zum Wochenende hin trauten sich dann doch mehrere Besucher an die ungewöhnlichen Varianten heran.
Für den gesamten Zeitraum der Norla konnten 40 ehrenamtliche Helfer aus Landjugendgruppen in ganz Schleswig-Holstein gewonnen werden. Zu ihren täglichen Aufgaben gehörten neben der Herstellung immer wieder frischen Waffelteigs und frischer Cocktails das Waffelbacken, Kaffeekochen und Verkaufen der Leckereien. Aufgrund der zahlreichen Besucher mit Kindern erwies sich das Kinderschminken als eine der zeitaufwendigsten Aufgaben.
Ein Highlight dieser Messe waren die zwei Maskottchen Schwein und Kuh, die täglich auf dem Gelände unterwegs waren und mit kleinen und großen begeisterten Zuschauern Schnappschüsse machten. Zudem bot der Landjugendverband zu jeder vollen Stunde das Kräftemessen „Hau den Lukas“ an. Am Stand des Sparkassen- und Giroverbands Schleswig-Holstein wurden mit den beliebten roten Eimern Spenden für die Renovierung des Landjugendpavillons gesammelt. Diese Aktion war ein voller Erfolg.
Doch das war alles noch nicht genug. Neben dem allgemeinen Messetrubel geschahen an vielen Orten noch spannende Aktionen und Dinge wie zum Beispiel am Stand des LandFrauenverbandes Schleswig-Holstein. Dort nahmen die beiden ersten Vorsitzenden der Landjugend am Gummistiefelboccia teil.
Am Freitag besuchte der Ideengeber des Grünen Sofas, Heinrich Mougin aus dem Vorstand des Bauernverbandes, den Landjugend-Pavillon. Der Landjugend-Pavillon freute sich am Sonnabend über den Besuch von diversen Politikern: Ministerpräsident Daniel Günther, Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (beide CDU) sowie den Landtagsabgeordneten Nelly Waldeck und Lasse Petersdotter (beide Grüne). Mit dem Landtagsabgeordneten Dirk Kock-Rohwer (Grüne) und dem Bundestagsabgeordneten Max Mordhorst (FDP) fanden lustige Wetten statt (siehe Bericht Ausgabe 36).
Die Norla wurde von Bauernverbandspräsident Klaus-Peter Lucht auch gleich genutzt, um seine verlorene Wette gegen das Agrarausschusssprecherteam einzulösen: Er rührte am Sonntag vier Stunden lang die Werbetrommel für den Landjugendverband und dessen Förderverein.
Fröhlich pflücken und verkosten sie die rotbackigen, reifen Äpfel – weniger fröhlich war die Stimmung beim gemeinsamen Gespräch zur offiziellen Eröffnung der Apfelernte in Schleswig-Holstein auf dem Obsthof Deekenhörn in Haselau in der Pinneberger Marsch. Die Obstbauern plagen gewaltige Probleme, besonders durch die massiven Energiepreiserhöhungen.
„Zurzeit können die gestiegenen Kosten im Obstbau nicht mehr durch die Markterlöse gedeckt werden“, sagt Obstbauer Georg Kleinwort, der als Kreisbauernverbandsvorsitzender Pinneberg zu der Eröffnung eingeladen hatte. Bisher machten die Energiekosten einen Anteil von 25 % der Produktionskosten aus. Hier sei eine Steigerung um ein Vielfaches erfolgt. Auch die Erhöhungen des Mindestlohnes seien deutlich spürbar.
In der Branche der Obstbauern schlage der Strom besonders stark zu Buche: Die Lager müssten gesteuert werden. Einigen Betrieben seien schon die Stromverträge gekündigt worden. „Wenn sich der Strompreis vervierfacht, ist der Betrieb platt“, bringt es Hans-Caspar Graf zu Rantzau, stellvertretender Kammerpräsident, bei der Versammlung auf den Punkt.
Der Obstanbau in Schleswig-Holstein ist in den vergangenen Jahrzehnten ohnehin drastisch zurückgegangen. Wurden in den 1970er und -80er Jahren noch rund 2.000 ha Kern- und Steinobst im nördlichsten Bundesland angebaut, so sind es heute nurmehr rund 700 ha, davon allein rund 300 ha in der Haseldorfer Marsch. „Bei Obst haben wir nur drei Prozent Selbstversorgung in Deutschland. Das ist alles andere als eine Überproduktion“, sagt Kleinwort, der auf 65 ha in Haselau Obst anbaut. Was nun, wenn noch mehr heimische Produktion abwandert? „Die Himbeeren sind schon weg!“
Obstbauer Georg Kleinwort begutachtet die Äpfel der Sorte ‚Gala’.
Die meisten Obstsbauern betreiben eine Art von Selbstvermarktung, doch auch die Hofläden werden laut Kleinwort immer weniger und blieben ein Nischensektor. Entscheidend für den Erlös sei die Abnahme des Lebensmitteleinzelhandels, und der zahle auch weiterhin nur die bisherigen niedrigen Preise – 16 bis 18 ct/kg. „Im Supermarkt kostet die Ware dasselbe wie bisher, und der Druck geht auf die Produzenten“, klagt Wilfried Plüschau, der in Hohenhorst auf 50 ha Obst anbaut.
Eine Besonderheit der Vermarktung stellen die sogenannten Klubsorten dar: Apfelsorten, die nur in einer bestimmten Menge angebaut und über bestimmte Händler vermarktet werden, welche dafür einen garantierten Preis erhalten, zum Beispiel 80 ct/kg. Kleinwort führt hier die Sorte ‚Wellant’. Auch Sorten, die geeignet sind für Apfelallergiker, werden angebaut. Doch all dies seien „Nischen, ganz kleine Stellschrauben“.
Um die Lage für die Obstbaubetriebe zu verbessern, hat Kleinwort drei Forderungen an die Politik: erstens ein Bekenntnis zum EU-Binnenmarkt, aber mit einheitlichen Rahmenbedingungen unter den EU-Mitgliedstaaten. „Europaweit laufen die Mindestlöhne auseinander, und auch bei den Zulassungen für Pflanzenschutzmittel werden Unterschiede gemacht“, erklärt er. So könnten Waren importiert werden, die den Höchstrückstand eines bestimmten Pflanzenschutzmittels einhalten, dessen Anwendung in Deutschland überhaupt nicht erlaubt ist.
Zum Zweiten fordert Kleinwort einen Außenschutz vor Äpfeln aus Nicht-EU-Staaten. „Es müssen Importe unter die Regeln des EU-Binnenmarktes gestellt werden. Wenn wir keinen Außenschutz haben, sind wir verloren, es geht nicht nur über Zuschüsse.“ – „Letztendlich müssen gleiche Standards für alle gelten“, fasst Bauernverbandspräsident Klaus-Peter Lucht zusammen. „Entweder die anderen Länder produzieren wie wir, oder sie kommen nicht rein.“
Die dritte Forderung Kleinworts ist eine Marketingoffensive des Lebensmitteleinzelhandels, die insbesondere für deutsche Produkte wirbt.
Eine Besonderheit des Obstbaus bleibt: Auf die aktuelle Situation kann er nicht so schnell reagieren wie manch andere Branche: „Wir pflanzen für 15 Jahre, wir können die Produktion nicht einfach ‘runterfahren“, sagt Wilfried Plüschau. Ein Baum brauche zwei Jahre bis zum Erstertrag und fünf Jahre bis zum Vollertrag.
Mit der Situation der Obstbauern beschäftigten sich (v. li.) Kammerrepräsentant Henning Münster, KBV-Vorsitzender Georg Kleinwort, BVSH-Präsident Klaus-Peter Lucht, stellvertretender Kammerpräsident Hans-Caspar Graf zu Rantzau und die Landwirte Wilfried Plüschau und Malte Piening.
Eine oft unbedachte Folge vieler kleiner Wasserstellen am Haus ist das unerwünschte Erscheinen von Mückenscharen. Um diese Plage in Haus und Garten nicht unnötig zu verschlimmern, ist es notwendig, die für die Larvenentwicklung wichtigen Wasserflächen zu verringern.
Bei der Wahl des Eiablageortes sind die Mücken nicht wählerisch; bereits ein Eimer mit 1 bis 2 l Wasser, der zehn bis zwölf Tage im Garten steht, reicht für die Entwicklung der Nachkommenschaft aus. Deshalb sollten über Sommer keine Behälter mit Wasser im Garten unnütz herumstehen.
In gewachsenen Biotopen wie ein paar Quadratmeter großen Teichen oder Tümpeln gibt es genug Lebewesen, die sich von Mückenlarven ernähren, sodass von dort keine Invasionen zu erwarten sind.
Für kleine Wasserstellen, in denen die natürlichen Feinde der Mücken fehlen, bietet sich der Wasserschlauch an. Diese Unterwasserpflanze bildet viele Fangbläschen, mit deren Hilfe sie kleine Wassertiere und damit auch Mückenlarven fängt, von denen sie sich ernährt. Da die normale Art, der Gemeine Wasserschlauch (Utricularia vulgaris), bis zu meterlange Triebe entwickelt, bietet sich für kleine Wasserstellen die kleinere Art, U. minor, an. Wurzellos schwimmen diese Pflanzen unter der Oberfläche, und zwischen den filigranen Blättern befinden sich die zahlreichen Fangbläschen. An deren Farbe lässt sich die Aktivität der Pflanze beobachten: Hellgrüne Bläschen sind noch „hungrig“, während dunkelrote einen Verdauungsprozess anzeigen.
Vier Pflanzen pro Quadratmeter reichen aus, um auch kleine Wasserstellen mückenfrei zu halten. Neben der Mücken reduzierenden Tätigkeit schmückt sich der Wasserschlauch über Sommer mit über dem Wasser erscheinenden gelben Blüten, die vom Aussehen an Löwenmäulchen erinnern.
Diese Pflanzen lassen sich auch für Schöpfbrunnen verwenden, jedoch wegen Lichtmangel nicht für Regenwassersammelbehälter, die nach Möglichkeit stets verschlossen werden sollten, um eine Eiablage der Mücken nicht zu ermöglichen. Sollte es in solchen Behältern oder in kleinen Wasserstellen ohne den Wasserschlauch einmal von Mückenlarven wimmeln, gibt es selektiv wirkende biologische Präparate auf der Basis von Bacillus thuringiensis israelensis im Handel, von denen schon 1,5 ml/m³ Wasser reichen. Dieses Präparat hat keine schädliche Auswirkungen auf Mensch, Tier und Pflanze, und das Wasser aus Tonnen kann unbedenklich weiter im Garten verwendet werden.
Sollten trotz aller Vorkehrungen an lauschigen Sommerabenden einmal Mücken den Aufenthalt auf der Terrasse verleiden, hilft schon ein altes Hausmittel weiter: einige Tropfen Nelkenöl auf eine Untertasse geben und auf den Tisch stellen.
Neben der Gefahr von Mückenplagen ist bei kleinen Wasserbiotopen, ähnlich wie bei Topfpflanzen, zu bedenken, dass sie mehr Pflege bedürfen, meist auch eine kürzere Lebenserwartung haben und nur selten unbeschadet über den Winter kommen.
Mit den Möglichkeiten der heutigen Technik unter Zuhilfenahme von Pumpen und Schläuchen lässt sich aus dem Wassergarten außerdem ein Fließgewässer vom Brunnen bis zum Wasserlauf herstellen. Sehr beliebt sind auch Sprudelsteine, an die sich ein kurzer Bachlauf anschließt. Gerade im Bereich des fließenden Wassers gibt es viele, aber auch teure Gestaltungsmöglichkeiten.
Im August wurde in der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer in Bad Segeberg ein personeller Wechsel vollzogen. Peer Rosenhagen hat die Fachbereichsleitung für forstliche Beratung, Betreuung und Waldbestattung von Torsten Kruse übernommen, der in den Ruhestand gewechselt ist.
Nach dem Abitur in Bremen sowie Bachelor- und Masterstudium der Forstwissenschaften in Göttingen folgte für Peer Rosenhagen das zweijährige forstliche Referendariat beim niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Im Anschluss an die erfolgreich bestandene Laufbahnprüfung begann seine Karriere bei den Landesforsten Mecklenburg-Vorpommern im Forstamt Kaliß. Dort arbeitete er über zwei Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem großen Verbundprojekt zum vorbeugenden Waldbrandschutz. Als die Ausschreibung der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein für die Fachbereichsleitung erschien, wechselte er ins Land zwischen den Meeren.
Der neue Tätigkeitsbereich setzt sich aus unterschiedlichen Aspekten zusammen:
Ein Schwerpunkt liegt in der Begleitung der zwölf Bezirksförstereien hinsichtlich der organisatorischen Abläufe, der forstwirtschaftlichen und insbesondere der waldbaulichen Entscheidungen. Das beinhaltet auch die Unterstützung der Bezirksförster im Zusammenwirken mit Waldeigentümerinnen und -eigentümern, mit forstlichen Zusammenschlüssen, Unternehmern und Behörden. Die waldbauliche Begleitung von forstlichen Fördermaßnahmen einschließlich fachlicher Absprachen mit den betreuenden Bezirksförstern ist ebenfalls zu nennen. In diesem Zusammenhang soll zudem der fachliche Austausch zwischen den Bezirksförstereien intensiviert werden.
Ein zweiter Schwerpunkt liegt in der Betreuung von insgesamt 21 Bestattungswäldern in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Brandenburg. Hierzu zählen neben der Personalverantwortung der laufende Kontakt zu den Standorten, der Firma RuheForst GmbH sowie die Betreuung der Standorte in Hinsicht auf ihre wirtschaftliche und strategische Entwicklung. Durch ein betriebswirtschaftliches Controlling sollen außerdem Abläufe im Fachbereich weiter verbessert werden.
Die Herausforderungen im Fachbereich sind vielfältig. Die Waldbesitzenden in Schleswig-Holstein sind nach schwierigen Jahren für ihren Wald, insbesondere durch Dürreperioden, Borkenkäferkalamitäten, Sturmschäden und nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie mehr denn je auf eine zuverlässige, zukunftsfähige Beratung und Betreuung ihres Waldes durch die Landwirtschaftskammer angewiesen.
Durch Sturmereignisse geschädigte Wälder stellen alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Foto: Dr. Borris Welcker
Am 31. August hatte das Verbundprojekt Netzwerk Fokus Tierwohl gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein zum Seminar „Low-Stress-Stockmanship im Schweinestall“ im Lehr- und Versuchszentrum (LVZ) Futterkamp eingeladen. Im Folgenden ein Erfahrungsbericht, worauf die Tiere positiv oder negativ reagieren.
Referent war Ronald Rongen, seines Zeichens Tierarzt und Verhaltensforscher aus den Niederlanden, der die Methode des Low-Stress-Stockmanship (LSS) auf landwirtschaftlichen Betrieben und auf Schlachthöfen schult.
LSS stammt aus den USA und heißt frei übersetzt „stressarmer Umgang mit Herdentieren“. Ziel ist es, den Umgang mit den Tieren so zu gestalten, dass die natürlichen Verhaltensweisen genutzt und berücksichtigt werden können und so weniger Stressfaktoren für das Tier entstehen und die Unfallgefahr für den Menschen minimiert wird. Vor allem beim Mastschwein ist die Auswirkung von Stress auf die Mastleistung und Fleischqualität hinreichend erforscht. Aber auch im täglichen Umgang mit den Sauen und Aufzuchtferkeln kann unfachmännisches Treiben zu Stress führen, der sich negativ auf die Gesundheit und Leistung der Tiere auswirkt.
Fluchtzone und Balancepunkt
Die Fluchtzone des Schweins ist tier- und situationsabhängig. Intention des Schweins ist bei seiner individuellen Fluchtzone immer der „sichere“ Abstand zum Tierbetreuer. Es lässt sich beobachten, dass die Tiere eine Art 360°-Kreis um sich herum als Fluchtzone schaffen, unabhängig davon, ob sie alleine oder in der Gruppe sind. An oberster Stelle steht für ein Schwein aber immer der Anschluss an die Gruppe, weil der Herdeneffekt dem Tier Sicherheit gibt. Deshalb ist es einfacher, eine Gruppe von Schweinen zu bewegen als ein einzelnes Tier von der Gruppe zu selektieren.
Der Balancepunkt des Schweins bestimmt die Richtung und den Richtungswechsel und kann im Zusammenhang mit der Fluchtzone für den treibenden Menschen genutzt werden, um das Tier in die gewünschte Richtung zu bewegen, ohne unnötig körperlichen Druck auszuüben.
Das Schwein verlässt sich bei der Fortbewegung und der Orientierung in erster Linie auf sein Gehör und seinen Geruchssinn. Das Sehvermögen spielt bei der Orientierung nur eine untergeordnete Rolle.
Schweineverhalten: Fluchtzone, Balancepunkt und blinder Fleck beim Schwein. Quelle: Ronald Rongen
Hören, Riechen und Sehen
Laute metallische Geräusche, wie das Aufeinanderschlagen von Werkzeug und Metall, weckt zwar die Neugier der Tiere, erzeugt aber unnötigen Druck, der zu Stress führen kann. In dem Fall kann man beobachten, wie alle Tiere zusammenzucken, die Ohren und den Kopf alarmiert aufrichten, die Augen weit aufreißen und Spannung in den ganzen Körper kommt. Hohe, helle Töne sind im Gehirn der Schweine mit Gefahr und Anspannung verknüpft (zum Beispiel das Schreien der Ferkel beim Hochheben oder das Schreien der Sauen während eines Rangkampfes). Tiefe, brummende Töne hingegen zeigen die Tiere in entspannten Situationen (etwa Grunzen der Sau während des Säugens). Andere, weniger intensive akustische Reize, wie zum Beispiel eine Rassel oder ein Shaker-Paddel können als Hilfsmittel verwendet werden.
Für den visuellen Reiz kann ein „Matadorencape“ als Abgrenzung dienen. Gelbe Gegenstände dienen ebenso als Hilfsmittel. Die Farbe Gelb wird von nahezu allen Herdentieren als Warnung empfunden. Hintergrund sind die in der Natur vorkommenden gelben Giftpflanzen und giftigen Tiere, die meist auch die Farbe Gelb als Warnsignal tragen.
Ohne Druck in Bewegung bleiben
Schweine bewegen sich in der Gruppe kreisend um den Tierbetreuer, der sich der Gruppe nähert. Diesen Bewegungsfluss halten sie aufrecht und orientieren sich dabei an den vorderen Tieren. Ohne Druck und Lärmäußerungen kann der Tierbetreuer diesen Fluss nutzen, um die gewünschte Richtung der Tiere einzuschlagen. Vereinfacht wird dies zusätzlich durch eine reduzierte Gruppengröße, wodurch sich die Tiere locker verteilen und so weniger Einzeltiere durch das Querstellen den Weg versperren.
Ein Zurückweichen, Sich-Sträuben und Erstarren, genauso wie der Versuch, am Tierbetreuer vorbeizulaufen, lassen nach Rongen auf eine Angstreaktion und Stress schließen.
Haltung auf Stresspotenzial überprüfen
Rongen betont, dass es immer eine Ursache gebe, wenn Schweine zögernd liefen oder ganz blockierten. Es sei die Aufgabe des Tierbetreuers, diese Ursachen ausfindig zu machen und die Stalleinrichtung auf potenzielle Stressquellen zu prüfen. Als Beispiele für solche Hindernisse nannte der Verhaltensforscher für das Tier unbekannte Bodenstrukturen, Gegenstände (Schaufel), Gullideckel, extreme Licht-Schatten-Verhältnisse und so weiter. Auch die Anwesenheit zusätzlicher Personen kann das Verhalten der Schweine stark beeinflussen. Ebenso kann das Herausführen der Schweine aus vollen Ställen durch enge Türen und Tore ein Hindernis darstellen. Durch das Reduzieren der Gruppengröße kann das Treiben erheblich vereinfacht werden. Je häufiger aber ein Kontrollgang mit intensiver Tierbeobachtung in den Buchten erfolgt, desto weniger ausgeprägt ist das Fluchtverhalten der Schweine. Auch das Treiben nach der LSS-Methode kann bei den Kontrollgängen in der Bucht praktiziert und so von den Schweinen erlernt werden. Dies kann beispielsweise beim Verladen das Treiben der Tiere für alle Beteiligten vereinfachen.
Knicks prägen in Schleswig-Holstein weite Teile des Landes und erfüllen ihren Zweck in vielerlei Hinsicht. Bereits im 18. Jahrhundert angelegt, dienten sie damals vorwiegend der Rohstoffnutzung und der Abgrenzung der Flächen untereinander. Ihr Nutzen ist jedoch weitaus größer. Sie dienen dem Erosionsschutz und bieten einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Mit einer Länge von zirka 55.000 km in Schleswig-Holstein bilden sie grüne Brücken zwischen den landwirtschaftlichen Flächen und leisten ihren Beitrag zur Biodiversität.
Um die vielfältigen Funktionen eines Knicks aufrechtzuerhalten, gelten bestimmte Vorschriften. Diese sind sowohl über das Bundes- und Landesrecht als auch über die Glöz-Standards (CC und künftig Konditionalität) definiert. Erfolgt eine nicht fachgerechte Knickpflege, kann der Verstoß über eine Kürzung der flächengebundenen Direktzahlungen sanktioniert werden.
Maschinell geknickte Gehölze sollten unbedingt von Hand auf die richtige Länge „eine Handbreit über dem Stubben“ nachgesägt werden, um durch eine glatte Schnittkante einen gesunden Wiederaustrieb der Gehölze zu fördern. Foto: Dr. Lars Biernat
Knickpflege und -bewirtschaftung
Das traditionelle Knicken darf im Zeitraum vom 1. Oktober bis einschließlich des letzten Tages im Februar erfolgen. Der Knick darf frühestens alle zehn Jahre auf den Stock gesetzt werden. Dabei muss alle 40 bis 60 m ein Überhälter stehen gelassen und das Schnittgut vom Knickwall entfernt werden. Ein Überhälter, gemäß Biotopverordnung, ist ein Baum ab 1 m Stammumfang, gemessen in 1 m Höhe über dem Erdboden. Er darf im Zuge des Auf-den-Stock-Setzens gefällt werden, wenn mindestens ein weiterer Überhälter (größer als 1 m Stammumfang) in dem 40-bis-60-m-Abschnitt des Knicks erhalten bleibt. Hat der Baum einen Stammumfang von mehr als 2 m in 1 m Höhe über dem Erdboden, so ist dieser dauerhaft geschützt und darf nicht gefällt werden. Das gilt auch, wenn diese Überhälter in einem engeren Abstand als 40 bis 60 m zueinander stehen.
Das seitliche Zurückschneiden des Knicks darf höchstens alle drei Jahre nach erfolgtem Rückschnitt durchgeführt werden und ist, wie das Knicken, im Zeitraum 1. Oktober bis einschließlich des letzten Tages im Februar zulässig. Es müssen ebenfalls drei Jahre zwischen dem Auf-den-Stock-Setzen und dem ersten seitlichen Rückschnitt liegen. Beim seitlichen Rückschnitt gilt es, einen Abstand zum Knickwallfuß von 1 m zur Seite einzuhalten. Ist kein Knickwall, sondern ein ebenerdiger Knick vorhanden, gilt der Abstand von 1 m ausgehend vom äußeren Wurzelhals der Gehölze. Der Rückschnitt ist auf maximal 4 m Höhe begrenzt.
Außerhalb des Erlaubniszeitraums, also zum Beispiel nach der Ernte, ist lediglich die Rücknahme des diesjährigen Zuwachses erlaubt („schonender Form- und Pflegeschnitt“). Da damit jedoch der dreijährige Ruhezyklus von Neuem startet, ist letztlich über die Jahre mehr Breitenzuwachs am Knick vorhanden, als wenn im dreijährigen Turnus bis auf 1 m vom Wallfuß entfernt im Winterzeitraum zurückgeschnitten wird.
Zusätzlich im Sommer erlaubt sind die Herausnahme einzelner Zweige sowie das Freihalten von Einfahrten oder Weidezäunen.
Knickwall und Schutzstreifen
Steht ein Knick an einer Ackerfläche, so muss ein 50 cm breiter Schutzstreifen vom Knickwallfuß eingehalten werden. Auf diesem Schutzstreifen gilt ein ackerbauliches Nutzungsverbot. Bodenbearbeitung, Aussaat von Kulturpflanzen, Düngung und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sind innerhalb des Schutzstreifens nicht erlaubt.
Knickwallflanken (seitliche Böschungsflächen) können im Zeitraum zwischen dem 15. November bis einschließlich des letzten Tags des Monats Februar fachgerecht gepflegt werden.
Empfehlungen zur guten fachlichen Praxis
Um den Austrieb der Bäume zu erleichtern, sollten die Schnitte etwa eine Handbreit über dem Erdboden erfolgen. Die Schnittflächen sollten glatt und nicht aufgefasert sein, gegebenenfalls kann händisch nachgesägt werden. Großräumige Kahlschläge innerhalb einer Gemarkung sollten vermieden werden. Sind Gehölzarten mit geringem Stockausschlagvermögen, beispielsweise Ilex und alte Buchen, in einem Knick vertreten, sollten diese beim Knicken stehen bleiben.
Fazit
Knicks sind traditionelle Landschaftselemente und in Schleswig-Holstein prägend für die Kulturlandschaft. Sie dienen nicht nur dem Erosionsschutz und als Rohstofflieferanten, sondern tragen einen erheblichen Teil zur Biodiversität bei. Sie dienen vielen Pflanzen- und Tierarten als wichtiger Lebensraum. Um diese Strukturen zu erhalten und zu schützen, gibt es klare Vorschriften für fachgerechte Pflegemaßnahmen der Knicks. Für eine Beratung steht der Fachbereich Umwelt zur Verfügung. Über die Adresse knick@lksh.de kann Kontakt aufgenommen werden.
Die Ernte von Feldfrüchten wie Mais und Nachwachsenden Rohstoffen muss sehr effizient erfolgen, um Verluste so gering wie möglich zu halten und die nachfolgenden Kulturen in ihrer Etablierung nicht zu beeinträchtigen. Der selbstfahrende Feldhäcksler hat hier in der Vergangenheit eine große Akzeptanz bei den landwirtschaftlichen Unternehmern erlangt.
Jährlich werden nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) etwa 2.000 Feldhäcksler weltweit verkauft, wovon gut ein Viertel in Deutschland seine Abnehmer findet. Der Wettbewerb zwischen den Herstellern ist in vollem Gange, und die technischen Entwicklungen versprechen im Detail zusätzliche Arbeitserleichterung. Der Feldhäcksler ist aufgrund seiner Bauweise und der installierten Technik ein leistungsfähiger Partner in der Ernte.
Der Häcksler als zentrale Maschine bei der Ernte soll die Früchte ernten und auf die gewünschte Länge zerkleinern, sodass die Einlagerung und Silierung so verlustarm wie möglich erfolgen können. Je kürzer die Häcksel sind, desto besser kann die Masse im Silo verdichtet werden. Diese Anforderung erfordert einen sauberen, energiesparenden Schnitt. Dieser wird vor allem durch das Erntegut, den Durchsatz und die Vorpresswalzen beeinflusst. Je besser das Material vorgepresst ist, desto kraftsparender und sauberer erfolgt der Schnitt.
Häckseltrommel mit v-förmiger Messeranordnung. Foto: Prof. Yves Reckleben
Die Häckseltrommel sollte einen großen Durchmesser aufweisen und mit einer Vielzahl scharfer Messer bestückt sein, um besagten sauberen, energiesparenden Schnitt zu gewährleisten. Die Hersteller bieten hier unterschiedliche Messeranordnungen an. Die Firmen Claas, Krone und New Holland bieten die v-förmige Anordnung der Messer auf der Häckseltrommel an, die Firma John Deere nutzt die Segmentmesseranordnung, um das Häckselgut zu schneiden. Die Vorteile der v-förmigen Messeranordnung liegen im kraftsparenden, ziehenden Schnitt, die Vorteile der Segmentanordnung sind vor allem die große Anzahl von Schnitten je Trommelumdrehung und das leichte Wechseln beschädigter Messer.
Die Praxis fordert unterschiedliche Häcksellängen. Je trockener das Material ist, desto kürzer (unter 6 mm) sollte gehäckselt werden (also bei den aktuellen Reifegraden zunehmend kürzer), um eine gute Verdichtung im Silo zu erreichen. Bei frischerem Material sollten größere Häcksellängen (über 12 mm) angestrebt werden, um Sickerwasserverluste zu reduzieren. Für eine Verwendung als Futter sind eher längere Häcksel zu bevorzugen, während eine Verwendung als Biogassubstrat auch mit geringeren Längen gut funktioniert.
Ernteermittlung direkt vor Ort
Ein weiterer wichtiger Punkt bei modernen Feldhäckslern ist die Erntemengenermittlung. Hierzu wird an den Vorpresswalzen die Auslenkung erfasst, sodass auf das Volumen geschlossen werden kann. So kann der aktuell geerntete Frischmasseertrag bestimmt werden. Eine zusätzliche Trockensubstanzbestimmung mithilfe der Nah-Infrarot-Reflexionspektroskopie (NIRS) kann hier helfen, einen exakten Trockenmasseertrag zu bestimmen und/oder eine in Abhängigkeit vom TS-Gehalt variierende Siliermittelapplikation zu ermöglichen.
NIRS-Sensor im Auswurfkrümmer. Foto: Werkbild
Gras und Mais haben sich als Handelsgut für Viehbetriebe und Biogasanlagen etabliert. Die bisherigen Abrechnungskriterien nach Ertrag und Trockenmasse reichen für eine qualitätsorientierte Bezahlung meist nicht aus. Mit der NIRS-Technologie, die seit 2007 für die TS-Bestimmung eingesetzt wird, und den genau ermittelten Kalibrierkurven für wertbestimmende Inhaltsstoffe besteht jetzt die Möglichkeit, während der Ernte online neben der Feuchte auch die Inhaltsstoffe Zucker, Stärke, Protein, ADF, NDF und Rohasche zu ermitteln. Daraus ergeben sich Informationen für einen qualitätsgerechten Handel und Hinweise für die Produktionstechnik.
Sensoren zur Qualitätsbestimmung
Alle namhaften Hersteller setzen die NIRS-Technik im Auswurfkrümmer zur TS- und Qualitätsbestimmung ein.
Mit der beschriebenen Durchfluss- und Ertragsmessung kann auch eine gleichbleibende Motorauslastung bei unterschiedlichem Bestand sichergestellt werden, was den Kraftstoffverbrauch je Tonne Erntegut verbessert.
Überladung und Abtransport
Das anschließende Überladen auf den Transportanhänger wird über den Auswurfkrümmer und die Klappe gesteuert. Besonders das Anhäckseln und schlechte Sichtbedingungen, zum Beispiel bei Nacht, stellen hier besondere Anforderungen an den Häckslerfahrer. Die Firmen Claas und New Holland haben hier eine automatische Steuerung für den Auswurfkrümmer und die Klappe im Programm, bei der mit Kameras und Radarscannern die Kontur des Anhängers erfasst und der Anhänger automatisch gleichmäßig beladen wird. Der Vorteil dieser Fahrerentlastung ist neben der verlustarmen Überladung auch die gleichmäßige Beladung des Anhängers. Besonders die zunehmende Arbeitsbreite der Häcksler erfordert noch mehr Umsicht beim Häckseln. Heute sind Maisgebisse mit einer Breite von 6 bis 10,5 m am Markt verfügbar. Die Motorleistung beträgt 450 kW und mehr. Mit diesen Maschinen können bei guter Flächenstruktur im Silomais mehr als 4 ha die Stunde gehäckselt werden.
Aktion „Freiwillig 30 km/h“ des Landesverbandes der Lohnunternehmer und des Bauernverbandes Schleswig-Holstein. Foto: Prof. Yves Reckleben
Entscheidend für eine schlagkräftige Ernte sind ebenfalls die Transportentfernungen vom Feld zum Silo. Zunehmende Entfernungen bedeuten einen deutlichen Mehraufwand an Abfuhrfahrzeugen. Die Organisation der Abfuhrlogistik bei der Ernte erfordert viel Fingerspitzengefühl. Betrachtet man die Kosten in der Erntekette etwas genauer, so zeigt sich Folgendes: Der Häcksler mit 450 kW Motorleistung und einem achtreihigen Maisgebiss verursacht 237 €/h Gesamtkosten laut Bundesverband Lohnunternehmen (BLU). Der Walzschlepper (120 kW, mit Planierschild) würde zusätzlich 55 €/h kosten. Die Abfuhrgespanne kosten insgesamt je nach Häckselwagengröße und Schlepperleistung zwischen 70 und 92 €/h.
Der Trend, bei steigenden Kosten effizienter zu werden, ist nachvollziehbar. Trotzdem haben die Auftraggeber für die Häckseldienstleistung darauf zu achten, dass auch die Anwohner sowie Straßen und Wege geschont werden. Die Aktion „freiwillig 30 km/h“ in Ortschaften und auf schmalen Feldwegen kann mit dazu beitragen, die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen. Diese zusätzliche Reduktion in der Transporteffizienz gilt es mit zu beauftragen, um auch für die Zukunft nachhaltig zu wirtschaften.
Fazit
Die Technik und die richtige Organisation der Ernte von Silomais beginnen mit der Planung der Flächen und der Nutzung aller Möglichkeiten zur Reduktion der Transportentfernung zum Silo (Flächentausch und so weiter). Es gilt immer, die Erntetechnik auszulasten, da sie den größten Block in den Verfahrenskosten der Ernte ausmacht. Die Wahl der Technik und die sorgsame Wartung sind wesentliche Vorbereitungsschritte für die bevorstehende Maisernte. Besonders wichtig sind die Häckselaggregate, die mit scharfen Messern ausgestattet sein sollten. Zusätzliche technische Möglichkeiten sollten aus Sicht der Fahrer in jedem Häcksler verfügbar sein, um die Arbeitsbelastung an langen Erntetagen auf ein Minimum zu reduzieren und die Arbeitsqualität auf hohem Niveau zu halten.
Leistungsfähige Technik und motivierte Mitarbeiter sind ein wichtiger Schlüssel zu einer erfolgreichen Ernte.
Schmale Beete an der Hauswand zu bepflanzen, ist häufig eine Herausforderung. Oft ist der Boden trocken und von Schutt oder Steinen durchsetzt. Hinzu kommt, dass der Dachüberstand Regen abhält. Auf der Südseite ist die Sonneneinstrahlung sehr hoch, auf der Nordseite hingegen kommt zur Trockenheit noch tiefer Schatten hinzu. Dennoch finden sich für beide Standorte Pflanzen, die die Hausseite verschönern.
Fetthenne ‚Purple Emperor‘ entwickelt ab Juli ihre Blütenstände.Nicht sehr konkurrenzstark, dafür aber umso ausdrucksstärker: die Kuhschelle
Die starke Sonneneinstrahlung auf der Südseite des Hauses kann auch ein Plus für mediterrane Kübelpflanzen sein. Die Hauswand speichert die Wärme und gibt sie am Abend wieder ab. Auch Wärme liebende Obstarten wie Birne, Wein, Pfirsich und Aprikose wissen diesen Standort am Spalier zu schätzen. Für Apfel, Kirsche und Pflaume hingegen ist es an der Südwand eher zu heiß. Ansonsten eignen sich für diesen Standort Pflanzen, die auf Schotterfluren und im Gebirge beheimatet sind. Die Palmlilie (Yucca filamentosa) nimmt zur Blütezeit mit ihrer kandelaberartigen Rispe voller glockenförmiger Blüten eine beherrschende Stellung ein. Die Blüten öffnen sich von Juli bis August. Der Blütenstand kann bis zu 120 cm hoch werden. Allerdings blüht die Palmlilie erst einige Jahre nach der Pflanzung. Bis dahin zieht der blaugrüne Blattschopf den Blick auf sich.
Als Nachbar oder Einfassungspflanze für das schmale Beet eignet sich Lavendel ‚Hidcote Blue‘ (Lavandula angustifolia). Die sehr bewährte Sorte punktet mit einer intensiv dunkelblauvioletten Blüte, graugrünen Blättern und kompaktem Wuchs. Ein hübscher Begleiter ist auch die Spornblume ‚Coccineus‘ (Centranthus ruber), eine farblich äußerst wirkungsvolle Sorte mit leuchtend purpurroten Doldenrispen. Sie erscheinen von Juni bis September. Die anspruchslose Staude wächst horstartig und aufrecht bis in eine Höhe von 60 cm. Das graue Laub von Spornblume und Lavendel bildet einen schönen Kontrast zu den schwarzroten Blättern der Fetthenne ‚Purple Emperor‘ (Sedum spectabile). Damit ist dieser Trockenheitskünstler vom Austrieb bis zum Frost ein Hingucker. Die Blütendolden in dunklem Rot verschönern das Bild von August bis Oktober.
Im Frühjahr bringt die Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) Farbe ins Spiel. Die reine Art präsentiert violette Blütenglocken, ‚Alba‘ blüht in Weiß und ‚Rote Glocke‘ passend zur Bezeichnung in Rot von März bis April. Die Kuhschelle verträgt keine konkurrenzstarken Nachbarn. Besonders apart wirkt die zarte Staude angeschmiegt an größere, im Beet verteilte Steine. Als Bodendecker fürs schmale Sonnenbeet empfiehlt sich Rotmoos-Mauerpfeffer ‚Coral Carpet‘ (Sedum album). Das sommergrüne Laub färbt sich im Winter auffällig kupferrot. Von Mai bis Juni zeigt sich ein flächiger, weißer Blütenteppich in 5 bis 10 cm Höhe.
Das Salomonssiegel schätzt schattige Standorte. Nach der Blüte entwickeln sich giftige Beeren.
An der Nordwand des Hauses ist es vorteilhaft, ein vorhandenes steiniges Substrat mit humoser, nährstoffreicher Erde zu verbessern. Wer dann noch hin und wieder den Blühstreifen mit Wasser versorgt, erweitert die Pflanzenauswahl. Ein hübscher und beliebter Frühjahrsblüher für den Schatten ist das Maiglöckchen (Convallaria majalis). Die zarten weißen Blütenglöckchen der in allen Teilen giftigen Pflanze verströmen einen intensiven Duft. Die Sorte ‚Rosea‘ verzaubert mit zartrosafarbenen Glöckchen im Mai. Sie breitet sich wie die Art über Ausläufer aus und kann im Laufe der Zeit große Gruppen bilden. Die Blätter bleiben noch lange nach der Blüte stehen. Wichtig: Sie werden bei Trockenheit unansehnlich, daher regelmäßig gießen.
Die aufrechte Wuchsform des Fingerhuts empfiehlt die giftige Schönheit für schmale Beete.
Ebenfalls im Mai, nur eine Etage höher, zeigen sich die Blüten des Salomonssiegels (Polygonatum multiflorum) in 50 bis 60 cm Höhe. Die weißen Blüten der heimischen Waldstaude werden gerne von langrüsseligen Hummeln besucht. Nach der Blüte bilden sich giftige, dunkelblaue Beeren, die bis zum Herbst hängen bleiben. Fühlt sich die Pflanze wohl, ist keine besondere Pflege notwendig. Auch ohne Rückschnitt zieht das Salomonssiegel im Herbst einfach ein. Breitet sich die Staude zu sehr aus, sticht man die Rhizome einfach am Rand ab. Bis in eine Höhe von 1 m recken sich die Blütenrispen des Fingerhuts (Digitalis purpurea), die von Juni bis Juli aufblühen. Die zweijährige Pflanze erhält sich meist über Selbstaussaat. Die Blattrosetten bilden sich im ersten Jahr, die rosafarbene Blüte erscheint im zweiten Jahr. Dann stirbt die Pflanze ab und aus den Samen entstehen wieder neue Blattrosetten. Diese tauchen daher immer mal wieder an anderer Stelle im Pflanzstreifen auf. Auch Fingerhut ist in allen Teilen hochgiftig. Der charmante Blüher sollte gleichmäßig mit Wasser versorgt werden.
Die Blaublattfunkie strahlt schlichte Eleganz aus.
Mit ihren blau bereiften Blättern zählt die Blaublattfunkie (Hosta sieboldiana) zu den schönsten Blattschmuckpflanzen. Die herzförmigen Blätter sind von einem grafisch verlaufenden Muster an Blattadern überzogen. Als Zugabe gibt’s die weißlich-violette Blüte, die nur wenig über dem Laub sitzt. Verwelkte Blütenstände schneidet man besser heraus. Dank der fleischigen Wurzeln ist die Blaublattfunkie erstaunlich trockenheitsverträglich. Als Bodendecker für das schmale Schattenbeet eignet sich die Schattensegge (Carex umbrosa). Das heimische, trockenheitsverträgliche Waldgras bildet einen dichten, immergrünen Horst, der etwa 10 bis 20 cm hoch wird.
Mauerpfeffer punktet von Mai bis Juni mit einem attraktiven weißen Blütenteppich. Er bedeckt an sonnig-trockenen Stellen zuverlässig den Boden.