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Kürzlich traf sich der Qualitätsausschuss der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein zur 255. Sitzung in der Landesgeschäftsstelle der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein in Kiel. Diesmal wurden gleich zehn neue Produkte ausgezeichnet.
Das unabhängige Gremium verleiht bereits seit 1965 das Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ an Qualitätsprodukte aus dem nördlichsten Bundesland. Drei verschiedene Honigsorten, Raps-, Frühlingsblüten- und Sommertrachthonig, von Imker Simon Müller aus Bordesholm dürfen nun das Zeichen tragen. Auch die Meierei Nordweide aus Süderlügum darf erstmalig zwei ihrer Käsesorten auszeichnen. Die Frischkäsezubereitung mit Chili und Paprika, Heiße Liebe, kam bei der Verkostung besonders gut an. Die Firma Zur-Mühlen-Gruppe, bereits langjähriger Gütezeichenpartner, darf sich ebenfalls freuen. Die Produkte kleine Wiener Würstchen und Holsteiner Bockwurst der Marke Böklunder wurden jetzt Mitglieder der Gütezeichenfamilie. Die Schinken Köchli der Firma Woelke Holsteinische Wurstmacherei GmbH in Grossharrie sowie die Biojagdwurst und die Biocurrywurst des Betriebes Deichhof Knudsen auf Föhr tragen nun das auch Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“.
Selvihan Benda (2. v. li.) stellte den Mitgliedern des Qualitätsausschusses, Heiner Rickers, MdL; Matthias Gaude, Rewe Markt GmbH; Lutz Rödiger, zur Mühlen Gruppe; Jörg Auras, Edeka Handelsgesellschaft Nord mbH; Ute Volquardsen, Präsidentin der LKSH, und Wilhelm Lumbeck, IHK Flensburg, die Landesgeschäftsstelle der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein in Kiel vor (v. li.). Foto: Sandra van Hoorn
Nach der anonymen Produktvorstellung und -verkostung stellte Selvihan Benda, Referatsleiterin des Bereichs Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e. V., die Arbeit der Landesgeschäftsstelle vor. Ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der objektiven Information und Beratung von Verbraucherinnen und Verbrauchern. „Es ist mir wichtig, dass die Menschen von uns so informiert werden, dass sie eigenständig Entscheidungen treffen können. Es geht darum, den Menschen eine gute Grundlage für die eigene Entscheidungsfindung zu liefern“, sagte sie. Themen, mit denen sich die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein im Bereich Lebensmittel und Ernährung immer wieder beschäftigt, sind zum Beispiel die Kennzeichnung von Lebensmitteln und die Angabe von Inhaltsstoffen auf der Verpackung. Das Wissen aus diesen Bereichen ist auch in den Sitzungen des Qualitätsausschusses immer wieder von großer Bedeutung. Auch Themen wie „Superfoods“ oder „Was ist eigentlich eine gesunde Ernährung?“ stehen dabei auf dem Plan. Neben den klassischen Beratungsgesprächen ist die Verbraucherzentrale auf den Social-Media-Kanälen und auf verschiedenen Verbraucherveranstaltungen aktiv, um möglichst viele Menschen zu erreichen.
„Sagen knüpfen an Orten und Geschehnissen an, die mit mir zu tun haben“, erklärte Jan Graf vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund (SHHB), „und man vergisst sie sein Leben lang nicht.“ In den Räumen seines Kooperationspartners, des Nordfriisk Instituuts in Bredstedt, wurde darüber diskutiert, dass Schleswig-Holstein zwar spannende Geschichten habe, aber wie und wem solle man diese im 21. Jahrhundert noch erzählen?
Anhand eines Bildvortrages zeigte Legendenforscher Dr. Hartmut Schmied aus Rostock auf, wie im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern eine Gemeinschaft von 75 Sagenerzählern antrat, um in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen Unesco-Kommission aufgenommen zu werden – dort inzwischen geführt im Register guter Praxisbeispiele. Drei Sagenerzähler führten eindrucksvoll die Kunst des Erzählens in verschiedenen Sprachen vor.
„Die meisten Sagen sind aus dem 19. Jahrhundert“, begann Dr. Hartmut Schmied von einem Bronzehirsch in Schwerin zu erzählen, der in der Silvesternacht pünktlich um 24 Uhr von seinem Sockel klettere, sich im Wald umschaue und nach einer Stunde wieder zurück sei. Hinsichtlich eines Beweises werde berichtet, dass man, wenn es geschneit habe, in der Silvesternacht und am Neujahrsmorgen seine Spuren sehen könne. Doch eines Tages verschwand dieser Hirsch mitten im Sommer vom Sockel, und es sah so aus, als hätte sich die Sage bewahrheitet. „Aber nein, die nüchterne Entdeckung war: Er wurde gestohlen“, so der Legendenforscher. Man fand den Hirsch aber zerlegt wieder, baute ihn zusammen, brachte ihn zurück und stellte ihn wieder auf seinen Sockel. „Würde er dort nicht mehr stehen, so würden sich niemand für seine Sage interessieren, aber so lebt die Geschichte weiter und ist für mindestens drei Generationen gesichert“, erläuterte Schmied das Prinzip des Erhaltens von Sagen und führte ein weiteres Beispiel an: die „tausendjährigen Eichen“ von Ivenack. Sie sollen tatsächlich 800 bis 1.300 Jahre alt sein. „Die Sagen erzählen, dass es sich um wandelnde Nonnen handle“, verriet er, „und zwar mindestens 22, aber von den alten Bäumen sieht man heute nur noch fünf.“ Die gute Nachricht sei aber, dass diese Geschichte noch Jahrhunderte lang erzählbar bleibe, weil es viele „Nachfolgenonnen“ gebe, die teilweise erst 200 oder 300 Jahre alt seien.
Sechs Hauptformen des Sagenerzählens führte Schmied an und zeigte damit auf, welche Arten des Weitertragens hilfreich sind: mündliches Sagenerzählen, Sagenerzählen als Theaterspiel, bildliches Erzählen (auch in Form von Bildhauerei), mit Objekten, in gemeinschaftlichen Projekten und das Sagenerzählen in Massenmedien.
In der anschließenden Publikumsdiskussion wurden viele Fragen geklärt, zum Beispiel, ob es ältere Quellen gebe. „Das hängt davon ab, ob es aufgeschrieben wurde“, antwortete Schmied, „das älteste bekannte Werk ist von 1819 und heute noch zugänglich.“ Bücher seien eine Konstante, wenn die eine oder andere Generation die Sage nicht weitererzählt habe. So könnten sie andere Menschen wiederbeleben. „Erzählt haben die Menschen schon immer, aber Sagen, die nicht gepflegt werden, sind eines Tages tot.“
Eine weitere Frage wurde diskutiert: Warum Sagen erzählen, und welchen Nutzen haben sie? „Na ja, für die einen ist der Bau eines Theaters wichtig, für die anderen der Bau von Wohnungen“, erläuterte der Legendenforscher. Es hänge natürlich vor allem von dem Interesse an Kultur ab, und dass es zum Beispiel viel lebhafter sei, eine Sage über die Natur zu erzählen, als trocken über biologische Zusammenhänge zu berichten. Jan Graf fügte hinzu: „Sagen sind ein Vehikel, die Menschen mit einer spannenden Geschichte hinein in ihren Lebensraum zu stoßen.“
Drei Künstler trugen regionale Sagen vor und zeigten, wie sehr man doch hinhorcht und welche Freude entsteht, eine spannende Geschichte erzählt zu bekommen. Jörg Siegfried snackte Platt mit „De Ol von Husum“, Franziska Böhmer in friesischer und deutscher Sprache „Die Sage von Marie Tongeberg“ und Ellin Nichelse „Aus der Erde hervor“. Graf fasste zusammen: „Sagen lassen niemanden wirklich kalt.“
Diskussion über das Weitertragen von Sagen (v. li.): Jan Graf (SHHB), Legendenforscher Dr. Hartmut Schmied, Instituut-Leiter Dr. Christoph Schmidt. Foto: Doris Ambrosius
Die Szenarien der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) wenden sich in verschiedenen Formaten an das Publikum. Den inhaltlichen Formulierungen werden bildliche Darstellungen an die Seite gestellt. Dazu gibt es einen bewegten sogenannten Slow-Motion-Teaser.
Eine Drohne, gesteuert von einer Bäuerin lässt ihre Kamera über Kühe schwenken. Auf ihrem Display erscheinen sodann Geldsäcke mit €-Zeichen und die EU-Flagge. Dann schwenkt der Lichtstrahl eines Leuchtturms, und die Schrift „Zukunftsszenarien“ erscheint. Laut Projektleiter Dr. Klaus Wortmann soll die Aussage dieses Teasers sein: Durch die Verschärfung der Klimaproblematik werden den Landwirten künftig mehr Mittel als heute für ihre Zukunftsentwicklung zur Verfügung stehen. Der Teaser, der so gut wie ohne Worte auskommt, solle „Interesse fürs Weiterlesen wecken“.
Slow-Motion-Teaser. Quelle: EKSH
Zusätzlich werden zwei lebendige fiktive Reportagen aus der Zukunft erzählt, die auf der Website der EKSH www.eksh.org ebenfalls als Audiofiles verfügbar sind. Sie sollen illustrieren, wie das Leben in der vom Szenario umrissenen Zukunft konkret aussehen könnte. So erzählt im Szenario 1 eine „Emma“, die bei Lübeck ein Labor für die Erzeugung von künstlichem Fleisch auf der Basis von Algen führt: „Das Geschäft läuft gut. Echte Viehzucht auf der Weide oder im Stall rentiert sich schon lange nicht mehr.“
In Szenario 2 schwärmt Moorlandwirt „Jamil Feddersen“: „Als ich auf der Norla zum ersten Mal den Prototyp eines Hauses ganz aus im Moor angebauten Materialien sah, musste ich einfach auf diesen Zug aufspringen.“ Viele Landwirte hätten ihre Felder für einen guten Preis verkauft. „Für einige fiel die Entscheidung nicht leicht, aber die Bewirtschaftung größerer Teile der heute als Schutzgebiet ausgewiesenen Fläche war ja schon um 2025 gar nicht mehr wirklich wirtschaftlich.“
Soweit die Zukunftsvision. Das Material ist zur Unterstützung von Diskussionen und Veranstaltungen bis hin zu Bildungsformaten zur zukünftigen Landwirtschaft gedacht und wird von der EKSH kostenlos zur Verfügung gestellt. Im Kreis Schleswig-Flensburg sei es bereits im Unterricht für angehende Landwirte eingesetzt worden.
Für Projektleiter Wortmann sind diese Szenarien zwar „keine Zielvorstellungen, wie es sein soll“, aber es seien auch keine beliebigen Ideen einer intellektuellen Spielwiese. Es sei ihm wichtig, dass die Szenarien in sich stimmig und als real möglich ausgearbeitet wurden. Sie seien als Hilfsmittel gedacht, „die Bandbreite der möglichen Zukünfte zu verstehen“. Zugleich sollen sie „auflockernd wirken, weil wir frisch und frei von der Seitenlinie kommen, in einem Bereich, der oft sehr festgefahren wirkt“. Grundlegendes Ziel dabei bleibe natürlich der Klimaschutz.
„Die Technik der Zukunftsforschung ist ein wissenschaftliches Vorgehen“, betont Wortmann, „die größten Unternehmen verwenden solche Methoden.“ Es gehe darum, „schwache Signale in der Gegenwart zu entdecken und zuzuspitzen“. So gebe es bereits jetzt die ersten größeren Anlagen zur Herstellung von künstlichem Fleisch (clean food), zum Beispiel in Israel.
Info
Die EKSH wurde im November 2011 gegründet. Gesellschafter sind eine GbR aus den Hochschulen des Landes, die HanseWerk AG und das Land Schleswig-Holstein.
Im Expertengremium für „Landwirtschaften 2042“ waren vertreten: Verbraucherzentrale SH, WWF, Landwirtschaftskammer SH, Beratungsring Nordostsee, vormaliges MELUND, Bauernverband SH, Tourismusverband SH, CAU, Maschinenringe SH, FH Kiel, Klimaschutzregion Flensburg, Zukunftsinstitut Z_punkt, Land schafft Verbindung (LsV), aktive Landwirte
Das Projekt ist aus Eigenmitteln finanziert, die sich aus einer Stiftung speisen.
Die tiefblauen Blüten des Enzians begeistern in Beet und Kübel. Je nach Art blühen die robusten Stauden im Frühjahr, Sommer oder Herbst. Auch in der Blütenfarbe zeigt sich die Art variabel, denn manche Züchtungen blühen in zartem Hellblau oder reinem Weiß. Sind die Ansprüche an Boden und Standort erfüllt, bereiten die robusten Stauden viel Freude.
Wir unterschieden bei Enzian zwei Gruppen. Die aus Asien stammenden Herbstenziane (Gentiana triflora, Gentiana sino-ornata oder Gentiana scabra) meiden Kalk und benötigen einen sauren Boden. Wo Rhododendron und Heide gedeihen, fühlen sie sich wohl. Wer diese Bedingungen nicht erfüllen kann, tauscht an der Pflanzstelle den Boden gegen Rhododendronerde aus oder kultiviert diese Arten gleich im Kübel. Eine Drainageschicht am Topfboden ist dabei unerlässlich, damit überschüssiges Gießwasser abziehen kann. Die andere Gruppe der Enziane stammt aus den Gebirgsregionen der nördlichen Halbkugel. Sie bevorzugen kalkhaltiges Substrat. Gemeinsam ist beiden Gruppen, dass sie feuchten, nährstoff- sowie humusreichen und durchlässigen Boden bevorzugen. Auch wenn Enzian landläufig als Gebirgs- und Steingartenpflanze gilt, verträgt er weder Hitze noch Trockenheit. An sonnig-trockenen Standorten im Garten gedeihen die Stauden nicht. Bewährt haben sich dagegen halbschattige Pflanzstellen. Vor dem Kauf sollte man sich nach den Ansprüchen der jeweiligen Art erkundigen. Tipp: Üppige Blüten zeigen sich bei einer ausgewogenen Nährstoffversorgung mit einem mineralischen Dünger, der am besten im Frühjahr verabreicht wird. Herbstblühende Arten freuen sich über eine flüssige Nachdüngung ab August entsprechend der Dosierungsanleitung. Für die Neupflanzung eignen sich die klassischen Frühjahrs- und Herbsttermine gleichermaßen. Wer den eigenen Bestand durch Teilung vermehren möchte, erledigt dies im Frühjahr.
Kalkfliehende Arten
Der Japanische Herbstenzian (Gentiana makinoi) ‚Weißer Traum`blüht ausdauernd über zwei Monate hinweg. Foto: Karin Stern
Einen eindrucksvollen Auftritt legt derzeit der Chinesische Herbstenzian (Gentiana sino-ornata) hin. Er bildet dichte, 10 bis 15 cm hohe Polster und zeigt seine leuchtend blauen Blüten von September bis Oktober. Die Blütenfarbe variiert je nach Sorte innerhalb eines beeindruckenden Spektrums: ‚Eugen‘s Allerbester‘ in kräftigem Mittelblau, ‚Downfield‘ in Hellblau, ‚Violette‘ in dunklem Blauviolett und ‚Weißer Traum‘ zeigt die weiß blühende Form. Der Chinesische Herbstenzian zeichnet sich durch eine besondere Blühwilligkeit aus, einen halbschattigen Standort mit kalkarmem, humosem sowie feuchtem Boden vorausgesetzt. Hier harmonieren die blauen Blüten schön mit spät blühender Erika.
Auch der heimische Schwalbenwurzenzian (Gentiana asclepiadea) bevorzugt diese Verhältnisse. Er bildet 40 bis 60 cm lange Stiele, in deren oberen Blattachseln von Juli bis September schmale, dunkelblaue Blütenkelche erscheinen. Der Handel bietet auch die weiß blühende Sorte ‚Alba‘ an. Als Pflanzpartner eignen sich die aus den Ostalpen stammende Kärtner Sterndolde (Astrantia carniolica) und der Waldstorchschnabel ‚Mayflower‘ (Geranium sylvaticum).
Auf den Pflanztischen sind derzeit häufig Japanischer Enzian (Gentiana makinoi) und Rauer Enzian (Gentiana scabra) zu finden. Beide Stauden werden leider oft nur als Saisonpflanzen in Töpfen, Kübeln und auf Gräbern kultiviert, obwohl sie winterhart sind. Von Juli/August bis Oktober zeigen beide Arten ihren Blütenflor. Die reich besetzten Blütenstängel des Japanischen Enzians wachsen etwa 120 cm hoch und eignen sich ausgezeichnet für den Vasenschnitt. Der Raue Enzian bildet dichte, etwa 20 cm hohe Matten. Tipp: beide Arten in Rhododendronerde pflanzen.
Schönes Farbspiel: Gentiana makinoi ‚Marsha‘ und Japanische BlütenskimmieFoto: Karin Stern
Kalkliebende Arten
Die nachfolgenden Enzianarten brauchen für gutes Gedeihen kalkhaltigen Boden. Bei Bedarf mischen manche Gärtner vor der Pflanzung Gesteinsmehl unter, um den pH-Wert zu erhöhen. Andere hingegen schwören auf das Untermischen zerbröselter Kalksteine, Eier- oder Muschelschalen. Von besonderer Bedeutung für den Garten ist der Frühlingsenzian, manchmal auch Stängelloser Enzian (Gentiana acaulis) genannt. Die leuchtend blauen Blüten erscheinen von Mai bis Juni über flachen Blattpolstern im Steingarten. Hier passt diese Enzianart schön in die Nachbarschaft von Alpenedelweiß (Leontopodium alpinum) und der Alpenlichtnelke (Lychnis alpina), die beide ebenfalls nur 10 bis 15 cm Höhe erreichen.
Sommerenzian (Gentiana septemfida) blüht von Juli bis in den September hinein auf kalkhaltigem Boden. Foto: Karin Stern
Der Gelbe Enzian (Gentiana lutea) bringt es als imposante Wildstaude auf eine Höhe von bis zu 150 cm. Auch die knallgelbe Blüte von Juni bis Juli fällt aus dem blauen Enzianschema heraus. Die dekorative Staude passt gut mit Alpenaster (Aster alpinus) und Silberdistel (Carlina acaulis ssp. simplex) in naturnah gestaltete Gärten. Aus den dicken, fleischigen Wurzeln des Gelben Enzians wird der bekannte Enzianschnaps gebrannt.
Der Sommerenzian (Gentiana septemfida var. lagodechiana) ist ein leicht zu kultivierender, aparter Sommerblüher für den Steingarten. Die etwa 30 cm langen, niederliegenden Triebe zeigen von Juli bis August leuchtend blaue Blüten. Sie wirken ausgesprochen hübsch neben dem Polsterschleierkraut (Gypsophila repens) und dem Sonnenröschen ‚Sterntaler‘ (Helianthemum Hybride). Ein Platz mit Morgen- und Abendsonne in humushaltigem, feuchtem Boden ist optimal.
Bei der Weltmeisterschaft der Vierspänner war das Silberteam der Europameisterschaft des vergangenen Jahres am Start und konnte seine gute Leistung wiederholen: Silber hinter den Niederländern. Auch Mareike Harm zeigte wieder, dass mit ihr zu rechnen ist, und kam erneut auf den fünften Platz.
Das deutsche Vierspännerteam übernahm nach der Dressur die Führung und lag mit einem Punkt vor dem Team aus den Niederlanden. „Das ist ein superguter Start“, freute sich Bundestrainer Karl-Heinz Geiger. Das beste Ergebnis hatte Mareike Harm aus Negernbötel, Kreis Segeberg, geliefert. Die 36-jährige Holsteinerin präsentierte ihre Pferde Luxus Boy, G, Zazou und Racciano im Viereck optimal. „Mareike hat hier ihre Topleistung geliefert und ist wirklich sehr gut gefahren“, lobte auch der Bundestrainer den zweiten Platz.
Der Geländetag brachte dann einen anspruchsvollen Marathon. Michael Brauchle aus Baden-Württemberg siegte in der Geländeprüfung, Harm kam auf Platz 16. „Mareike ist ganz toll gefahren, alles superflüssig, keine Steher oder Hänger. Das war eine superharmonische Runde und ganz toll“, lobte der Bundestrainer. Für die Einzelwertung bedeutete das Rang sechs, die Mannschaft lag auf dem Silberrang hinter den Niederländern. Es sollte also noch einmal richtig spannend werden.
Bei strömendem Regen ging es in den Kegelparcours, der zeitlich sehr knapp bemessen war. Als erster deutscher Mannschaftsfahrer musste Georg von Stein in den Parcours. Der Hesse war schnell, aber es fielen vier Bälle, sodass er mit 14,33 Strafpunkten ins Ziel kam. Mareike Harm musste als zweite deutsche Teamfahrerin ran. Sie behielt die Nerven und blieb fehlerfrei, lediglich 4,89 Zeitstrafpunkte gab es für ihr Konto.
An die Mannschaftsgoldmedaille kam das deutsche Team zwar nicht mehr heran, aber Mareike Harm verbesserte sich durch ihren dritten Platz im Kegelparcours um einen Platz und beendete die WM auf Rang fünf (168,76). „Mareike ist eine tolle WM gefahren und hat auch heute im Kegelparcours wieder eine Superleistung gebracht“, so Geiger. Brauchle zeigte ebenfalls eine souveräne Runde und sicherte sich die Bronzemedaille (163,89) in der Einzelwertung. Mit 327,45 Punkten gewann das deutsche Team die Silbermedaille vor dem belgischen Team mit 356,39 Punkten.
Gold ging an die Mannschaft aus den Niederlanden. In der Einzelwertung bekam der Niederländer Ijsbrand Chardon (159,82), der ebenfalls fehlerfrei fuhr, die Silbermedaille. Einzelgold gewann wie seit 2010 ununterbrochen wieder der in den Niederlanden lebende Australier Boyd Exell.
fn
Die Spannungen im Ukraine-Krieg bewegen die globalen Agrarmärkte und verleihen den Terminkursen Auftrieb. Nachdem das Getreideausfuhrabkommen durch Moskau infrage gestellt wurde, könnte die zunehmende Eskalation die ukrainischen Exporte verringern. Man rechnet damit, dass der unter UN-Begleitung ausgehandelte sichere Korridor für Getreideausfuhren im Schwarzen Meer bald geschlossen werden könnte. Entsprechend sind in der 38. KW die Kurse für die wichtigsten Ausfuhrgüter angestiegen. Weizen erreicht an der Matif erstmals seit drei Monaten fast die Marke von 350 €/t, ähnlich erhöht notiert Mais. Dem Anstieg entgegen wirkt im Börsenhandel eine nochmals, auf nunmehr 100 Mio. t, erhöhte Ernteschätzung für russischen Weizen, über allem aber schwebt die dunkle Wolke der globalen Rezessionsängste.
Rohölkurs spiegelt Konjunktur
Die Leitzinserhöhung in den USA um 0,75 Prozentpunkte sorgt für Verunsicherung am Ölmarkt. Wie schon bei der Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank um den gleichen ungewöhnlich großen Schritt kam unter den Marktteilnehmern eine Nervosität auf, die Kurswirkung erzielte. Indikatoren wie der Rohölkurs spiegeln diese Sorgen um die Konjunktur wider. Der Kurs für die Sorte Brent ist seit September nicht nur unter die Marke von 100 US-$ gefallen, sondern auch unter 90 US-$. Dieser Stand wurde zuletzt vor Beginn des Krieges in der Ukraine erreicht. Teilweise werden die Kursrückgänge als Wirkung westlicher Sanktionen gegen Russland gewertet. Mit der Mobilmachung von russischen Reservisten und den Referenden in besetzten ukrainischen Gebieten spitzt sich der Ukraine-Krieg weiter zu. Nach russischer Lesart würden sich Gebietsrückgewinne der ukrainischen Streitkräfte dann als Angriff auf russisches Territorium darstellen – unter Beihilfe aller Waffen liefernden Staaten. Das Thema Ölpreis steht auf der Maßnahmenliste für das anstehende achte Sanktionspaket der EU-Staaten gegen Russland. Denn sieben Monate nach Kriegsbeginn fließt weiter viel Geld für Öl nach Russland, nicht zuletzt auch aus Deutschland. Es hatten sich schon die G7-Staaten für einen Ölpreisdeckel ausgesprochen, viele Fachleute sehen darin ein wirksames Mittel, um dem russischen Staat das Kriegsbudget zu kürzen. Andere Experten schätzen dessen Wirkung als begrenzt ein, solange große drittländische Abnehmer wie China und Indien nicht mitziehen. Am Ölmarkt rechnet man in dem Fall auch mit inoffiziellen Preisrunden.
Folgen der Sanktionen
Inwiefern die bisherigen und das anstehende Sanktionspaket Russland treffen, ist schwer zu sagen. Der Kreml gibt sich unverwundbar und klagt doch über Hindernisse. Die Ausfuhr von Düngemitteln und Getreide ist faktisch nicht von den Sanktionen betroffen, es wird aber eine abschreckende Wirkung bemängelt, etwa bei Zahlungs- und Transportfragen. Zum einen hatte es in den vergangenen Wochen häufiger Getreidedeals an den üblichen Ausschreibungsverfahren vorbei gegeben, etwa das Geschäft zwischen Saudi-Arabien und Russland über mehr als 0,5 Mio. t Weizen. Zum anderen wird von einer fehlenden Nachfrage nach russischem Getreide berichtet und von Gründen wie einer schlechten Erntequalität, aber auch den Folgen der Sanktionen und einem teuren Rubel. Die russischen Ausfuhren gingen im Juli und August um knapp 30 % zurück. Mittlerweile ist der russische Exportpreis unter die EU- und US-Notierungen gefallen, das Blatt dürfte sich wenden. Trotzdem sind die Exporte für Russland wichtig, man sucht das Gleichgewicht zwischen ausreichenden Ausfuhren und angenehmem Preisniveau. Die Lieferungen in Richtung Afrika sind auch ein Kommunikationsmedium mit Entwicklungsländern. Wissenschaftliche Studien zeigen einen besonders hohen russischen Einfluss in Ländern mit Machtvakuum, wie im Sudan. Der Nutzen liegt dort häufig unter der Erde, im Sudan zum Beispiel in Goldvorkommen. Zuletzt hatte der russische Präsident angeboten, die auf in Europa festgesetzten Schiffen lagernden Düngerlieferungen an Entwicklungsländer zu spenden. Um die Welternährungskrise geht es ihm dabei sicher nicht, aber das interessiert bei der Getreidepreisbildung wenig.
Marktlage für die Woche vom 26.9. bis 2.10.2022
Getreide: Die Börsennotierungen schwanken weiterhin, zu Wochenbeginn gibt der Weizenkurs nach. Handelsgeschäfte werden im geringeren Umfang abgeschlossen.
Raps: Es wird von einer guten Versorgungslage der Ölmühlen für das nächste Quartal berichtet. Neue Abschlüsse werden selten getätigt.
Futtermittel: Handelsunternehmen decken sich mit Rapsschrot ein, um der unsicheren Versorgungslage entgegenzuwirken.
Kartoffeln: Bundesweit liegt die Kartoffelernte knapp 10 % unter dem Vorjahr. Derzeit entwickelt sich der Preis stabil.
Schlachtrinder: Ein kleines Angebot führt weiterhin zu Schlachtzahlen, die unter dem Vorjahr liegen. Der Handel mit Rindfleisch läuft schleppend.
Schlachtschweine/-sauen: Freie Schlachtschweine finden eher einen zögernden Absatz zu höchstens stabilen Preisen.
Ferkel: Die Nachfrage nach freien Ferkel kann durch das Angebot gedeckt werden. Das Preisniveau ist unverändert.
Milch: Höhere Forderungen für Butter wurden zuletzt nicht akzeptiert. Bei geringem Verkaufsdruck laufen die Verhandlungsgespräche weiter.
Schlachtlämmer/-schafe: Ein großes Angebot trifft auf eine sehr kleine Nachfrage. Der Preis der Vorwoche wird fortgeschrieben.
Markttendenz für die Woche vom 3. bis 9.10.2022
Getreide: Der IGC erwartet für Russland eine Rekordernte, in der Summe prognostizieren die Experten jedoch den Abbau weltweiter Getreidelagerbestände.
Raps: Die Niederschläge führen zum Anstieg der Pegelstände und damit einer Normalisierung im Rhein, sodass auch wieder voll beladene Schiffe fahren können.
Futtermittel: Steigende Raps- und auch Sojaschrotpreise könnten die Folge dessen sein, dass der Ukraine-Krieg sich wieder verschärft.
Kartoffeln: Verkaufsaktionen mit großen Abgabemengen zur Einkellerung könnten den Absatz ankurbeln.
Schlachtrinder: Die zuletzt stabilen Schlachtrinderkurse kommen unter Druck. Seitens der Schlachtunternehmen werden Preisabschläge gefordert.
Schlachtschweine/-sauen: Preisdruck bei Schweinefleisch könnte auch auf den Lebendhandel übergreifen.
Ferkel: Auch in den Nachbarländern wird von einem ausgeglichenen Markt mit stabilen Preisen berichtet.
Milch: Hohe Energiekosten und eine begrenzte Milchmenge führen weiterhin zu Unsicherheiten, beispielsweise am Markt für Butter.
Schlachtlämmer/-schafe: Der Angebotsdruck lässt etwas nach, da die Grünlandbestände mit den Niederschlagsmengen noch einmal wachsen.
Damit die vielfältigen Funktionen und Leistungen des Waldes von den Menschen genutzt werden können, braucht es eine passende Erschließung. Wälder werden heute im Rahmen der Holzernte nicht mehr ganzflächig befahren, sondern durch Rückegassen und Maschinenwege erschlossen. Für eine effiziente und bodenschonende Bewirtschaftung sind gut geplante und angelegte Feinerschließungssysteme eine wichtige Grundlage. Mehrere Informationsveranstaltungen befassten sich mit dem Thema.
Zur forstlichen Feinerschließung zählt man heute Rückegassen, Rücke- oder Maschinenwege sowie Seiltrassen. Letztere zielen auf die Erschließung für den Seilkraneinsatz in steilen Berglagen mit über 50 % Hangneigung ab und haben in Schleswig-Holstein keine Bedeutung. Auch Maschinenwege sind eher für die Erschließung in Hanglagen gedacht. Es handelt sich dabei vornehmlich um einfache Erdwege, die mit Baggern oder Planierraupen in Hanglagen zwischen 30 und 50 % Neigung angelegt werden. In Schleswig-Holstein kommen daher weit überwiegend Rückegassen für die Feinerschließung der Waldbestände zum Einsatz.
Viele Vorgaben zu beachten
Der überwiegende Teil der Wälder in Deutschland und auch in Schleswig-Holstein ist heute zertifiziert, sodass Bewirtschaftungsstandards gelten, die deutlich strenger sind als die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Für die Bewirtschaftung mit Forstmaschinen bedeutet dies immer auch eine Vorgabe zu den Abständen der Befahrungslinien beziehungsweise zu der maximalen Fläche, die im Betrieb für die Erschließung genutzt werden darfund soll.
Das Gros des Privatwaldes ist nach den PEFC-Standards zertifiziert (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes). Darin wird der Mindestabstand zwischen Rückegassen auf 20 m festgelegt. Bei einem solchen Abstand lassen sich die Bestände mit der heutigen hoch mechanisierten Erntetechnik durch Harvester und Forwarder weitgehend bearbeiten. Das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council), welches im Landeswald sowie bei einigen größeren kommunalen Forstbetrieben wie den Kreisforsten Herzogtum Lauenburg gilt, zielt langfristig auf die Reduktion der Gassenfläche auf 10 % der Waldfläche ab. Bei 4 m breiten Rückegassen entspricht dies einem Abstand zwischen den Feinerschließungslinien von 40 m. Bei dem noch geltenden aktuellen Vorgabewert von 13,5 % beträgt der Abstand zwischen den Gassen im Durchschnitt zirka 30 m.
Bei den heute üblichen 10 m Reichweite von Harvestern ergeben sich dadurch Bereiche zwischen den Gassen, die nicht vollständig bearbeitet werden können und somit ein Zufällen und gegebenenfalls Vorrücken der Bäume erfordern. Letzteres ist nicht nur ein erheblicher (auch finanzieller) Mehraufwand, sondern führt zudem häufig zu zusätzlichen Schäden an den verbleibenden Bäumen. Ein sorgsam angelegtes Feinerschließungsnetz aus Rückegassen erleichtert daher für den Waldbesitzenden nicht nur die Bewirtschaftung, sondern spart Geld und reduziert insgesamt Schäden im Wald.
Beschaffenheit von Rückegassen
Rückegassen werden nicht befestigt und sind frei von Bäumen. Stöcke sind dabei möglichst tief zu schneiden, sodass die Linien im Bestand von Forstmaschinen befahren werden können. Angesichts üblicher Maschinenbreiten von 3 m beträgt die Breite von Rückegassen normalerweise um die 4 m. Die Feinerschließung dient dabei nicht nur der Befahrung im Rahmen der Bewirtschaftung, sondern stellt auch eine organisatorische Hilfe für die Arbeit in den Wäldern dar. So lassen sich Arbeitsblöcke gut durch Rückegassen abgrenzen und strukturieren.
Durch die festen Befahrungslinien wird der Verkehr und damit die Bodenbelastung auf diese Bereiche beschränkt. Der übrige Bestand und insbesondere der natürliche Waldboden werden so geschont und können sich ungestört entwickeln und ihre ökologischen Funktionen voll erfüllen. Technisch haben die Gassen den Vorteil, dass auch die Maschinen geschont werden, da für die Fahrzeuge möglichst keine Hindernisse entstehen.
Rückegassen werden möglichst parallel in den bereits benannten Abständen zwischen 20 und 40 m (selten mehr) angelegt. Durch eine passende Orientierung des Gassensystems in der Fläche ist eine Reduktion der befahrenen Fläche anzustreben. Mehrfacherschließungen sollten möglichst gering gehalten werden. Wichtig bei der Konzeption ist, dass abgegrenzte Flächen erschlossen werden. Grenzen einer solchen Fläche können Straßen, Waldwege, Knicks, Gräben oder andere dauerhafte Grenzlinien sein. Ein Wechsel der Bestockung stellt dabei nur in Verbindung mit einer anderen unverrückbaren Struktur eine Grenze dar, sodass sich für verschiedene Bestände in einer abgegrenzten Fläche trotzdem ein einheitliches Feinerschließungssystem ergibt.
Die Abbildung versucht, dies für ein kleines, exemplarisches Waldgebiet zu beschreiben. Am Anfang steht ein Waldgebiet, welches im Nordosten durch eine öffentliche Straße begrenzt ist. Diese können üblicherweise nicht für die Holzlagerung verwendet werden, da die Gefahr für den fließenden Verkehr zu groß ist. Es handelt sich also auf jeden Fall um eine Grenze bei der Frage der Erschließung des Waldes, da der Wald in diese Richtung nicht verlassen werden kann. Östlich grenzt die Fläche an eine landwirtschaftliche Fläche und einen Knick. In der Mitte des Waldgebietes verläuft ein Waldweg, der für die Holzlagerung verwendet werden kann und den nördlichen Teil des Waldgebietes vom südlichen trennt. Am nördlichen Teil des Waldgebietes läuft ebenfalls ein Knick entlang, sodass sich insgesamt die deutliche Abgrenzung (hier rot im Bereich des Waldes dargestellt) einer Erschließungseinheit im nördlichen Teil ergibt.
Da die öffentliche Straße nicht mit zur Erschließung beiträgt, ist eine etwa parallel dazu verlaufende Erschließungslinie sinnvoll. Angesichts der Ost-West-Ausdehnung von knapp 800 m muss dann überlegt werden, wie die weiteren Gassen in der Fläche verlaufen sollen. Lässt man diese in Ost-West-Richtung verlaufen, ergeben sich sehr lange Befahrungslinien und damit auch Rückeentfernungen. Alternativ ist ein in Nord-Süd-Richtung verlaufendes Gassennetz denkbar. Die Entscheidung für die eine oder die andere Variante hängt dann häufig von den Holzlagermöglichkeiten, der Geländestruktur und bereits vorhandenen Erschließungslinien ab. Im vorliegenden Fall besteht bereits teilweise ein in Ost-West-Richtung verlaufendes System, sodass es sinnvoll erscheint, dieses fortzuführen und konsequent auf der gesamten Fläche umzusetzen.
Nachdem die theoretischen Grundüberlegungen abgeschlossen sind, geht es an die Umsetzung und Anlage der Feinerschließung in der Fläche. Dabei kann es nötig werden, dass der sehr schematische Verlauf der Gassen an die Geländebedingungen angepasst wird, weil es beispielsweise nicht befahrbare Bereiche gibt, weil Gräben durch die Fläche verlaufen oder sonstige Hindernisse bestehen. Hier gilt es, das Schema anzupassen und das Ziel weiter zu konkretisieren. Angesichts der Langfristigkeit einer Feinerschließung über das Bestandesleben hinaus ist es wichtig, dass die Erschließung nicht für die temporäre Erhaltung einzelner Bäume geändert wird. Das Umfahren von Bäumen erhöht die Belastung der Rückegassen durch die Befahrung und führt erfahrungsgemäß zu einem deutlichen Anstieg der Schäden am verbleibenden Bestand.
Workshop Feinerschließung bei den Kreisforsten
Die Kreisforsten Herzogtum Lauenburg haben das Thema Feinerschließung im Rahmen von zwei Workshops für den Betrieb aufgearbeitet. Eine erste Veranstaltung mit den Revierleitern des Betriebes fand im Oktober 2020 statt und sollte eine gemeinsame Grundlage für die Erschließung bei den Kreisforsten schaffen. Ein größeres Thema bei dem Workshop bestand in der Einbindung vorhandener Befahrungslinien in eine langfristig angelegte Feinerschließung. Ausgangspunkt war die Wahrnehmung, dass viele der vorhandenen Befahrungslinien wenig systematisch angelegt wurden und sich nicht für ein langfristiges System aus einem Guss eignen. An einem (scheinbar negativen) Beispiel wurde jedoch deutlich, dass bei näherer Betrachtung häufig lediglich kleinere Anpassungen erforderlich wären und einige Befahrungslinien in der Zukunft nicht mehr weitergenutzt würden. Dazu ist es jedoch wichtig, die Feinerschließung konsequent zu markieren, sodass nur in den tatsächlich geplanten Rückegassen gefahren wird.
Ein zweiter Workshop fand bei den Kreisforsten im Spätsommer statt. Daran nahmen neben den Revierleitern auch die Forstwirte des Betriebes teil. Ziel war es, gemeinsam Grundsätze für die Feinerschließung im Gesamtbetrieb festzulegen. Nach einer kurzen Einführung zum Themenbereich Boden und Befahrung sowie zu den Grundlagen der Feinerschließung wurde über die Ausrichtung und Ziele bei der Feinerschließung für die Kreisforsten diskutiert.
Im praktischen Teil des Workshops digitalisierten die Teilnehmenden das bestehende Erschließungssystem eines Revierteils in der Nähe des Forstamtes mit Tablet und einem zusätzlichen GPS-Empfänger (mit differenziellem GPS). Obwohl einige das erste Mal die Technik in der Hand hatten, dauerte die Einarbeitung nur kurz. Die so erfassten Gassen lassen sich in der EDV ablegen und sind dann auch für andere verfügbar. Sollten die Gassen bei einer Maßnahme noch nicht erfasst sein, lohnt sich häufig die vorherige Aufnahme, um die Arbeit auf der Fläche besser planen zu können.
Fazit
Neben den oben beschriebenen Grundlagen für die Anlage der Feinerschließung war es den Anwesenden wichtig, dass auch die dauerhafte und einheitliche Markierung der Systeme elementar ist und die Feinerschließung für alle verfügbar sein soll. Arbeitsaufträge brauchen eine Karte mit der Erschließung, um eine effiziente und zielgerechte Umsetzung der Aufträge zu gewährleisten. Nicht erst das Beispiel der Kreisforsten Herzogtum Lauenburg zeigt die Bedeutung einer konsequent angelegten Feinerschließung für die Bewirtschaftung der Wälder in Schleswig-Holstein. Sind die Befahrungslinien für die Holzernte und Bringung nicht bekannt, werden Fehler in der Kette und Schäden am verbleibenden Bestand wahrscheinlicher. Selbst wenn die Feinerschließung nicht für die Befahrung benötigt wird, ist sie wichtiger Bestandteil der Gliederung von Beständen und zur Unterscheidung von Arbeitsblöcken. Eine konsequente Erschließung hilft bei der Orientierung und erleichtert die Arbeit für alle Beteiligten.
Die Vanille ist eine ebenso kostbare wie beliebte Küchenzutat, die nicht nur zu Weihnachten zum Einsatz kommt. Den Duft der Vanille bietet auch eine gleichnamige Blütenpflanze. Sie hat zudem attraktive Blüten und ist vergleichsweise pflegeleicht und anspruchslos. Die Vanilleblume darf in keinem Duftgarten fehlen.
Wer an einem Beet mit Heliotropium vorbeischlendert und plötzlich an Weihnachten denkt, muss nicht erstaunt sein, da die Vanilleblume (Heliotropium arborescens) tatsächlich intensiven Vanilleduft verströmt. Und die Vanille, nach Safran das teuerste Gewürz der Welt, ist eben auch ein besonders beliebtes Weihnachtsgewürz. Es wird natürlich auch zu anderen Zeiten eingesetzt, man denke nur an Vanillepudding oder das sommerliche Vanilleeis. Das kostbare Gewürz kommt allerdings von einer Pflanze, die keinerlei Verwandtschaft mit der Vanilleblume aufweist. Die immergrüne Vanilla planifolia ist eine Kletterorchidee, die ursprünglich aus Mexiko stammt. Inzwischen kann sie auch andernorts angebaut werden, muss aber von Hand bestäubt werden, da die entscheidenden bestäubenden Blütenbesucher nur in Mexiko vorkommen. Das ist ebenso aufwendig wie der anschließende komplizierte Fermentationsprozess der Vanillekapseln (botanisch keine Schote, trotz der in diesem Zusammenhang meist verwendeten Bezeichnung).
Den sommerlichen und herbstlichen Duft der Vanille kann man sich immerhin recht günstig mit der Vanilleblume, die auch als Sonnenwende oder Gartenheliotrop bezeichnet wird, ins Gartenbeet, auf den Balkon oder die Terrasse holen. Die Eigenschaft der Sonnenwende, sich nach dem jeweiligen Sonnenstand auszurichten, spiegelt sich auch im wissenschaftlichen Gattungsnamen wider, während die Artbezeichnung arborescens darauf hinweist, dass der aus dem peruanischen Anden Südamerikas stammende Halbstrauch später verholzt, also sich baumähnlich ausbildet. Allerdings wird in der Heimat eine Höhe von nur 1 m erreicht, in unseren Breiten ergeben sich eher Höhen von 30 bis 60 cm. Allerdings kann man den Gartenheliotrop auch als Hochstämmchen kultivieren. Unter anderem wegen des intensiven Vanilleduftes wird Heliotropium bereits seit mehr als 300 Jahren als Zierpflanze in Gärten kultiviert.
Bei uns wächst die Vanilleblume meist einjährig, weil sie keinen Frost verträgt. Man kann sie aber auch im Gewächshaus über mehrere Jahre halten, wobei sie mitunter fast ganzjährig blühen kann. Eine Überwinterung der Topfpflanze in einem Wintergartenn bei 5 bis 10 °C, möglichst hell und luftig bei geringer Wassergabe ist ebenso möglich. Im Frühjahr wird die Vanilleblume in nährstoffreiches Substrat umgesetzt und zurückschnitten.
Als Blütenpflanze macht die duftende Schönheit auch einen guten Eindruck im Beet, Blumenkasten oder Kübel mit ihren kleinen, violetten, selten weißen Blüten, die in dichten Dolden zusammenstehen. Sie sind auch sehr gut nachblühend, vor allem wenn man regelmäßig Verblühtes entfernt. Dann sind Blühzeiten von Mai bis in den Herbst durchaus möglich. Der verlockende Duft zieht auch Bienen und andere Insekten an. Allerdings sollte man bei Kindern und Haustieren im Garten vorsichtig sein, da alle Teile der Pflanze giftige Alkaloide enthalten. Ein Ersatz für die aus den Vanillekapseln gewonnene Gewürzvanille können die Vanilleblumen also keineswegs sein.
Unermüdlich folgen neue kleine, blaue Blüten bei der Vanilleblume.
Die Laubblätter der zu den Borretsch- oder auch Raublattgewächsen (Boraginaceae) gerechneten Blütenpflanze sind dunkelgrün und runzelig und können manchmal violett überlaufen sein.
Als idealer Standort erweist sich ein sonniger bis maximal halbschattiger, warmer, etwas geschützter Platz. Ein leichter, lockerer und durchlässiger Boden wird bevorzugt. Weder Ballentrockenheit noch Staunässe sollten auftreten, weil sonst schnell Blattschäden an der Vanilleblume entstehen können. Bei intensiver Blüte kann wöchentlich etwas gedüngt werden.
Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im März im Frühbeet oder im Haus, wobei die Pflanzen nach etwa zwei Wochen keimen. Dann werden sie pikiert und die kräftigsten Pflanzen bei Frostfreiheit später ins Beet gesetzt. Auch eine Vermehrung über im Spätsommer geschnittene Stecklinge ist möglich.
Blattwerk und Blüten können bei einzelnen Sorten etwas unterschiedlich sein: So besitzt die Sorte ‚Marine‘ bei kompaktem Wuchs tiefblaue Blüten und erreicht eine Höhe von 45 cm, ‚Mini Marine‘ wird etwas niedriger und hat violettblaue Blüten, während ‚White Lady‘ mit cremeweiße Blüten und einer Wuchshöhe von 30 cm aufwartet. Die Sorte ‚Aurea‘ besitzt goldene bis zitronengelbe Blätter und ‚Lord Robert‘ beeindruckt mit dunkelviolett-grünen Blättern.
Den beliebten Vanilleduft liefern sie alle, weshalb ein eingangsnaher Standort von Heliotropium geeignet erscheint, sodass der betörende Duft frischer Vanille eventuelle Hausgäste sogleich angenehm umweht.
Die in der Küche verwendeten Vanillefrüchte sind ein wertvolles Gewürz, stammen allerdings nicht von der blau blühenden Vanilleblume, sondern von einer aus Mexiko stammenden Kletterorchidee.
Stürmisch-regnerisches Wetter läutete endgültig den Herbst ein, als der Landjugendkreisverband Schleswig-Flensburg diese Woche seine selbst geflochtene Erntekrone an die Landwirtschaftskammer übergab. Mit ihren kunstvoll gewundenen Bögen, jeder mit einer anderen Getreideart geflochten, leuchtete das Gebinde in fast goldenen Farben gegen den grauen Himmel an. So fing die Erntekrone wirkungsvoll die Farben und die Stimmung des Sommers ein und sie wird sie über den Winter hinaus im Foyer des Gebäudes der Landwirtschaftskammer sichtbar für alle bewahren.
Ute Volquardsen begrüßte die Landjugendlichen herzlich und nahm die Erntekrone erfreut entgegen. Als Präsidentin der Landwirtschaftskammer tat sie dies mit ausdrücklichem Dank und in Stellvertretung für alle haupt- und ehrenamtlich tätigen Menschen des Hauses. Sie stellte die Bedeutung der Tradition heraus, dies gebe Halt in unsicheren Zeiten und es sei bewundernswert, wenn sich junge Menschen für so etwas engagierten. Volquardsen bewertete die diesjährige Ernte in Schleswig-Holstein im Getreidebau als sehr zufriedenstellend, beim Mais und bei Kartoffeln als wahrscheinlich regional sehr unterschiedlich und im Feldgemüsebau schlage sich die Trockenheit deutlich im Ertrag nieder. Die Erntekrone als Symbol für Dankbarkeit und Demut rufe in Erinnerung, dass gute Ernten nicht selbstverständlich seien.
Die Landjugendlichen aus dem Nordosten berichteten über die derzeit erfreuliche Situation am Milchmarkt und insbesondere gaben sie einen lebendigen Einblick in ihren Kreisverband. Er umfasse insgesamt rund 500 Mitglieder, aufgeteilt in acht Ortsgruppen. Jede Ortsgruppe habe im Kreisverband einen eigenen Ansprechpartner. Dadurch würden die Ortsgruppen sehr gut unterstützt und der Zusammenhalt in der Gemeinschaft gefördert. Die an diesem Abend Abgeordneten kamen fast alle aus der Landwirtschaft oder haben familiär einen direkten Bezug dazu. Dies sei in den Ortsgruppen jedoch längst nicht mehr so. Dennoch bleibe die Landwirtschaft ein ganz wichtiger Grundpfeiler in der pragmatischen, unkomplizierten und praktischen Unterstützung der landjugendlichen Aktivitäten. Es gehe aber nicht nur um Spiele und Feste. Die jungen Leute bewegen auch viele ernste Fragen und Gedanken bezüglich der Gestaltung ihrer Zukunft und ihres Lebens auf dem Land.
Nach dem Aufhängen der Erntekrone lud Ute Volquardsen ein, das Gespräch in gemütlicher Runde bei einem herzhaften Imbiss fortzuführen.
In der Vorstellungsrunde deutete sich an, wie die Anwesenden sich dafür einsetzen, ihr Leben gemäß ihren individuellen Wertmaßstäben zu formen und zu gestalten. Ihr ehrenamtliches Engagement gilt nicht dem Vergnügen allein, sondern steht oft im Zusammenhang mit einem Informationscharakter beziehungsweise mit Weiterbildung. Nach der coronabedingten Unterbrechung sei es nun eine große Herausforderung, alle Mitglieder vor Ort wieder zu erreichen, sie mitzunehmen, und das bei gleichzeitig stark steigenden Kosten auf allen Ebenen und ohne Aussicht auf bessere finanzielle Ausstattung durch Fördermittelgeber.
Berührungspunkte des Landjugendverbandes mit der Landwirtschaftskammer waren ebenfalls Thema der Gesprächsrunde. Generell unterstützt die Landwirtschaftskammer auf Anfrage projektbezogene Aktivitäten mit Sachmitteln und fachlichem Know-how. Es wurden Möglichkeiten zur Unterstützung zum Beispiel bei der Jugendgruppenleiter-Ausbildung, für den Landes- oder Bundesberufswettbewerb oder für den Deutschen Landjugendtag 2024 ausgelotet. Ein wichtiges Anliegen der jungen Menschen ist es, sich im Bereich Öffentlichkeitsarbeit fortzubilden, um Außenstehenden ihre ländliche und landwirtschaftliche Lebenswirklichkeit authentisch und verstehbar vermitteln zu können.
Das derzeit unsichere weltpolitische und wirtschaftliche Umfeld beeinflusst selbstverständlich auch die Arbeit der Mitglieder im Landjugendverband stark. Jedoch, so formulierte es die Leiterin des Fachbereichs Bildung der Landwirtschaftskammer, Martina Johannes: „Grade in Krisenzeiten gibt es zu dem Motto ‚Bildung, Information, Zusammenhalt’ keine Alternative!“ Dies sei als Ansporn für die Fortsetzung der Ziele und Aktivitäten des Landjugendverbandes zu verstehen.
Zum Abschluss der Veranstaltung versprach Kammerpräsidentin Volquardsen, sich im eigenen Hause und auf allen Ebenen für die Arbeit des Landjugendverbandes einzusetzen.
Auch an den drei Tagen des Landesponyturniers, das nach den Wettkämpfen der Reit- und Fahrvereine in Bad Segeberg stattfand, gab es viel Regen. Doch Turnierleiter Tim Streichert war am Sonntagabend trotzdem mehr als zufrieden. Er berichtete von vielen Startern, glücklichen Kinderaugen, tollem Sport und Helfern, die sich dafür bedankten, dass sie helfen durften.
„Schon am Freitag im Gelände waren wir mehr als erstaunt über die vielen Starter“, berichtete Tim Streichert aus Bebensee, Kreis Segeberg. Er ist Teil des Organisationsteams des Reit- und Fahrvereins Bad Segeberg, von dem das Landesponyturnier organisiert wird, und rechnet eigentlich immer mit einem bestimmten Prozentsatz, der nicht kommt. „Es waren aber fast 100 Prozent da. So waren wir zwar etwas im Zeitverzug, aber das sind ja Luxusprobleme“, freute er sich. Auch das Gespräch mit den Richtern auf der Geländestrecke sei durchweg positiv gewesen: „Die Ritte waren hervorragend. Alle hatten super trainiert.“ Die hohe Qualität zog sich für Streichert durch das ganze Wochenende. „Die waren alle richtig heiß und hatten sich bestens vorbereitet.“
Das galt auch für die Reiter des Fehmarnschen Ringreitervereins. Das Team um Julia Marrancone gewann den Wettkampf um die Landesponystandarte mit 66,32 Punkten. „Es war sehr spannend“, berichtete Streichert und fand auch hier noch einen Grund mehr zur Freude: „Mit 24 Mannschaften hatten wir mehr Abteilungen als bei den Pferden.“ Zweiter wurde die Reitgemeinschaft Groß Buchwald um Margret Doose (65,66) vor dem Team von Pferdesport Granderheide um Brigitte Hilger (65,54). Der Aufmarsch der Ponyreiter aus den Vereinen war dann der Gänsehautmoment des Wochenendes. Die 100 Ponys passten in einer Reihe gerade so auf den Platz.
Strahlende Gesichter
„Und dann kam die Sonne raus“, erzählte ein bewegter Streichert, der sogleich unterstrich: „Die strahlenden Kindergesichter sind der Lohn für die ganze Arbeit, die wir in das Turnier gesteckt haben.“ Das gesamte Veranstalterteam macht die Arbeit ehrenamtlich. „Wir brennen für die Jugend und den Ponysport. Wir haben so viel Lob bekommen und das ist ein tolles Gefühl“, so Tim Streichert, der auch Mitglied der Bundesjugendleitung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ist.
Das Schleswig-Holstein Championat der fünfjährigen Dressurponys entschieden Genial und sein Besitzer Tjore Schmielau für sich.
Auf dem Landesponyturnier hatten auch die Nachwuchsvierbeiner die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Das Schleswig-Holstein-Championat der fünfjährigen Dressurponys entschied Genial für sich. Der Deutsche Reitponywallach wurde von seinem Besitzer Tjore Schmielau vorgestellt. Bei den Vierjährigen siegte Steendieks Daddys Sunny Boy. Der Hengst aus der Zucht und dem Besitz von Peter Böge bekam mit seiner Reiterin Mareike Peckholz eine 8,9. Peckholz stellte auch Steendieks My Lord vor und holte mit einer 8,1 für den Hengst den Vizetitel bei den Dreijährigen. Sieger wurde Grenzhoehes Diarado (8,2) aus der Zucht und dem Besitz von Sabine Reimers-Mortensen. Im Sattel saß Linda Boller.
Das Schleswig-Holstein-Championat der Springponys gewann Freienfeldes Ruck-Zuck mit Anna-Marie Frahm im Sattel. Der Wallach stammt aus der Zucht und dem Besitz von Swantje Hinz.
Erfolgreicher Nachwuchs
Neben den Championaten wurden auch die Landesmeisterschaften der Ponyreiter ausgetragen. Andra-Sophie Lorentz pilotierte den Deutschen Sportponyhengst Cappo zum Sieg in der Landesmeisterschaft Springen. In beiden Wertungsprüfungen und im abschließenden L-Springen legte das Paar fehlerfreie Runden hin. Ebenfalls fehlerfrei, aber einen Hauch langsamer war Leni Hansen mit Cherry-Kiss. „Das war ein sehr spannendes Stechen“, befand Tim Streichert. „Wir hatten wirklich tolle Reiterinnen und auch Reiter, denn es waren einige Jungs am Start. Es war zum Teil Wahnsinn, wie die hier die Kurse geritten sind.“ Das galt auch für die Buschreiter, bei denen sich Jona Isabell Heine mit Sandro den Titel holte. Vizemeisterin wurde Iliane Hannalisa Hein mit Little Tuffstuff.
Dressur: Bali vM und Filina Joelle Türken Foto: Volker Hagemeister
Filina Joelle Stürken ist die neue Landesmeisterin in der Dressur. Mit Bali vM holte sie in den drei Prüfungen 216,59 Punkte und gewann so vor Carolin Ehrlich (213,55), die mit Dancing Daylight die dritte Wertung für sich entschieden hatte.
Auch das Finale des Jugendcups Fahren fand in Bad Segeberg statt. Mit einer sehr guten Vorstellung und einer glatten 10,0 siegte Mia Lotta Sonnwald mit ihrer Welsh-B-Stute Mon Chéri. Das Paar hatte zuvor auch schon die Dressur und das Hindernisfahren gewonnen.
Am Ende resümierte Tim Streichert: „Alles war gut, bis auf das Wetter.“ Und als sich dann die Helfer, bei denen er sich zum Abschied bedanken wollte, mit „Danke, dass ich helfen durfte“, verabschiedeten, waren die Strapazen der Vorbereitung und Durchführung schon fast vergessen.
Champion Vierjährige Ponys: Steendieks Daddys Sunny Boy (310) und Mareike Peckholz Foto: Volker Hagemeister
Vielseitigkeit: Sandro und Jona Isabell Heine Foto: Detlef StreichertSchleswig-Holstein Championat der Springponys: Freienfeldes Ruck-Zuck mit Anna-Marie FrahmFoto: Volker HagemeisterChampion dreijährige Ponys:Grenzhoehes Diarado und Linda BollerFoto: Volker Hagemeister