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Der Chef des Welternährungsprogramms (WFP), David Beasley, sprach am Mittwoch vor dem Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages. Er warnte vor einer globalen Nahrungsmittelkrise im kommenden Jahr und in deren Folge vor einer Massenmigration. Schon die Klimakrise und die Corona-Pandemie hätten Millionen Menschen zusätzlich in den Hunger getrieben, berichtete er im Ausschuss.
Nun hat der russische Angriff auf die Ukraine die Lage dramatisch verschärft. Bei seinem Amtsantritt im April 2017 seien 80 Millionen Menschen akut vom Hungertod bedroht gewesen, jetzt seien es 345 Millionen, erläuterte der WFP-Chef. Jahrelange Erfolge bei der Hungerbekämpfung seien zunichte gemacht worden. Betroffen sind vor allem Länder in Subsahara-Afrika und im Nahen sowie Mittleren Osten, die stark von Getreide- und Düngemitteln aus Russland und der Ukraine abhängig sind. Der Krieg verhindert den Export von Getreide, Düngemitteln und Treibstoffen und verteuert Rohstoffe und Nahrungsmittel stark. Beasley führte weiter aus, 50 % der Nahrungsmittel könnten nur dank Düngemitteln erzeugt werden.
Der WFP-Exekutivdirektor appellierte an die Staatengemeinschaft, mehr Geld zur Verfügung zu stellen, um die Versorgungssicherheit in den betroffenen Ländern zu sichern und Hungersnöte, Destabilisierung und Massenflucht zu verhindern. Der WFP-Chef hat es so ausgedrückt: Es sei zehnmal günstiger, vor Ort für eine regelmäßige Versorgung mit Schulessen zu sorgen, als sich später um Geflüchtete zu kümmern. Mehr Geld zu spenden, sei eine wichtige und notwendige Bitte. Aber Geld macht nicht satt, wenn man nicht genug dafür kaufen kann. Die Zusammenhänge von Hunger, Handel und Landwirtschaft hat Beasley dargestellt.
Am Montag dieser Woche führte auch EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski beim Agrarrat in Luxemburg aus, dass es unklar ist, ob die Bauern in der Ukraine weiterhin in der Lage sein werden, Lebensmittel in hinreichendem Maße zu produzieren. Viel hänge hier vom Verlauf des Krieges in den kommenden Monaten ab. Wenn man die Nachrichtenlage verfolgt, ahnt man, wie prekär die Lage ist.
Das wird die Versorgungssituation weiter verschlechtern und die Preise erhöhen. Gleichzeitig bereitet die EU-Kommission mit dem Green Deal und der Farm-to-Fork-Strategie den Weg für politisch manifestierte Produktionseinschränkungen. Das neue Agrarsystem der EU-Politik muss unter diesen Veränderungen der geopolitischen Lage schon um seine Resilienz kämpfen, noch bevor es richtig starten konnte.
Gut 14 Tage verbrachte Jessica Bruhn in Nordirland. Der Jugendaustausch mit den Young Farmers‘ Clubs of Ulster (YFCU), die in ihrer Struktur sehr dem Landjugendverband in Deutschland ähneln, machten das Abenteuer möglich. Hier ihr Bericht über die spannenden Tage im Landesteil des Vereinigten Königreichs Großbritannien auf der Insel Irland.
Gleich am Flughafen in Belfast wurde ich von meiner ersten Gastfamilie abgeholt. Kaum angekommen, startete auch schon das Programm. Da meine Gastgeberin am Abend zu einer Vorstandssitzung ging, nahm sie mich kurzerhand mit. Während sie in der Versammlung saß, übernahmen zwei befreundete Mitglieder die Rolle der Gastgeber, und sie starteten mit mir zu einer kleinen Wanderung durch den Knockmany Forest bei Augher im Süden der Grafschaft Tyrone.
Auch die nächsten Tage waren ereignisreich. Jeden Morgen wurde ich von einem neuen Mitglied aus einer neuen Ortsgruppe abgeholt und erst abends ging es wieder zurück. Die anfänglichen Schwierigkeiten in der Verständigung legten sich schnell, aber ich muss schon sagen, dass die Nordiren einen starken und nicht leicht zu verstehenden Akzent haben.
Gesehen habe ich in diesen Tagen mehrere Höfe. So erhielt ich Einblicke in die Legehennenhaltung, in die Schafzucht und in die Milchviehhaltung. Auf den Milchviehbetrieben durfte ich teilweise sogar mit im Melkstall helfen. Meine Zeit dort war zudem von zahlreichen besonderen Ereignissen geprägt, angefangen beim Stock Judging. Bis das Event stattfand, war ich mir nicht sicher, was mich erwarten würde. Schlussendlich handelte es sich um einen Wettbewerb, bei dem die Teilnehmenden in den Sparten Schaf, Milchvieh, Fleischrinder und Silage eine Beurteilung abgeben sollten und diese anschließend vor einem Richter (einem Landwirt der entsprechenden Sparte) begründen mussten. Die jeweiligen Sieger von Altersklassen und Sparte wurden im Anschluss geehrt. Ich selbst durfte ebenfalls eine kleine Bewertung für Schafe abgeben. Teilnehmen kann an diesem Wettbewerb übrigens jedes YFCU-Mitglied unabhängig davon, ob ein landwirtschaftlicher Hintergrund existiert oder nicht.
Nach diesem fachlichen Abend stand am nächsten Tag etwas ganz anderes auf dem Programm: die jährliche John Bradley Challange (Fancy Dress Slippery Football). Für mich war ein Platz in einem Team frei gehalten. Damit während des Spiels ja niemand trocken blieb, wurde regelmäßig mit einem Feuerwehrschlauch für Abkühlung gesorgt. Bei Temperaturen von etwa 17 bis 19 °C und einer leichten Briese war das ein recht kühles Vergnügen. Ich musste aber feststellen, dass die Nordiren ein anderes Temperaturempfinden haben und Wasserspiele lieben, egal bei welchem Wetter.
Neben den spaßigen Aktivitäten haben die einzelnen Gruppen unter anderem auch unterschiedliche Charity-Veranstaltungen. In County Down hat zum Beispiel eine Ortsgruppe einen Tractor Run veranstaltet. Etwa 150 Trecker, Lkw und Oldtimer fuhren eine Stunde lang durch die Dörfer, um von den Anwohnern begutachtet zu werden. Die Teilnahmegebühr von 10 € je Fahrzeug wird jedes Jahr an eine Stiftung gespendet. In diesem Jahr ging sie an die Parkinson-Forschung. Das waren nur einige der vielen Erlebnisse und ich kann den Jugendaustausch jedem empfehlen, der Auslandserfahrung sammeln möchte. Ich wurde überall aufgenommen als würde ich seit Jahren dazugehören. Das war auch eine Art Landjugendgefühl über Deutschlands Grenzen hinaus.
Mädelsausflug an die Nordküste: Der Mussenden Temple auf der Kliffküste in der Nähe von Castlerock wurde auch durch die Serie „Game of Thrones“ weltbekannt.Private Führung für Jessica (li.) durch die handzahmen Ballyboley-Dexter-Herden in Greyabbey.
Zu einem sportlichen Schnupperangebot trafen sich die Bordesholmer LandFrauen. An zwei Nachmittagen hatten sie die Möglichkeit zu hullern.
Bei allerbestem Wetter erklärte Kursleiterin Melli, worauf beim Hullern zu achten ist. Je nach Gewicht und Größe des Reifens lässt sich dieser einfacher und schneller oder schwerer drehen. Und dann ging es los. Alle hatten recht schnell den Schwung raus. Mit Musik wurde der Reifen erst auf der A- und dann auf der B-Seite (gute und nicht so gute Seite) gedreht. Die Schnupperstunden vergingen wie im Fluge. Die eine oder andere hat sich inzwischen einen eigenen Reifen gekauft, um weiterzuüben. Im aktuellen Bauernblatt ist zudem zu lesen, mit welche sportlichen Aktivität die Stuvenbornerinnen in den Herbst starteten.
Getrieben von der Sorge um ihre Tochter, hat Maria Perna auf vielen Umwegen und mit unendlicher Ausdauer eine Lösung gefunden, die sie zugleich zur Unternehmerin machte. In ihren Geschäftsräumen in Holstenniendorf erzählt die LandFrau, wie es dazu kam, dass sie heute Expertin für ganz bestimmte Brotmischungen ist – denn eigentlich waren Sprachen ihre Leidenschaft.
Die Mischmaschine steht heute mal still. Doch oft herrscht in den Räumen des ehemaligen Supermarkt-Ladenlokals geschäftiges Treiben. Maria Perna und ihre Mitarbeiterinnen mischen hier Biobackmischungen zusammen, verpacken und verschicken die bestellte Ware im Akkord. Seit 2018 versorgen die „Breadonauts“ mit den Brot-, Pizza- und auch Crêpe-Mischungen Menschen, die an Zöliakie leiden. „Zöliakie ist eine Glutenunverträglichkeit, die bei einer bestimmten genetischen Anfälligkeit auftreten kann“, erklärt Maria Perna. Und sie weiß, wovon sie spricht, denn Tochter Paulina ist betroffen und kann nichts essen, was irgendwie mit Gluten in Berührung gekommen ist.
Bis zu dieser Erkenntnis und zur richtigen Diagnose war es ein langer, mehr als steiniger Weg. „Paulina war schon als Baby immer kränklich und sehr dünn. Die Ärzte haben alles untersucht, konnten aber nichts feststellen.“ Jahrelang wusste niemand, woran das Kind litt. Zwischenzeitlich wurde auch die Mutter für übersensibel gehalten. „Doch ich wusste immer: Da stimmt was nicht.“ Die Fremdsprachenkorrespondentin für Englisch, Französisch und Spanisch begann deshalb eine Ausbildung zur Heilpraktikerin. „Ich wollte die Schulmedizin nicht infrage stellen und auch nie als Heilpraktikerin arbeiten. Es ging mir nur darum zu verstehen, was mit meinem Kind los ist“, sagt sie. Und eines Tages zahlte sich die Mühe aus. Sie hatte gelernt, Blutwerte zu verstehen, und brachte die Ärzte damit auf die richtige Spur, auf der sie weitersuchen konnten. „Das Blutbild ist wie ein großes Buch, wenn man nur eine Seite aufschlägt, dann sieht man all die anderen nicht.“ Doch ein Arzt nahm sie ernst, schaute genauer auf die anderen Seiten des Buches und entdeckte endlich den entscheidenden Hinweis auf die Erkrankung, an der Marias Tochter litt. „Damals war unser Kind schon neun Jahre alt“, erinnert sie sich.
Mit der Diagnose kamen jedoch neue Schwierigkeiten. Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung. Menschen, die daran leiden, dürfen kein Gluten zu sich nehmen, denn der Körper wehrt sich mit aller Kraft gegen etwas, das für Gesunde völlig harmlos ist. „Das löst sofort Entzündungen im Darm aus. Wenn das nicht erkannt wird, kann es schlimmstenfalls zu Darmkrebs führen“, hat die LandFrau inzwischen gelernt. „Bei Paulina äußerte es sich so, dass sie ohnmächtig wurde. Einmal aß sie etwas vermeintlich Glutenfreies und fiel im Badezimmer um. Ich vergesse niemals das Geräusch, als Paulina mit dem Kopf auf den Fliesen aufschlug.“
Nach diesem Erlebnis stand fest, dass sich Paulina unbedingt absolut glutenfrei ernähren musste. Gluten ist Bestandteil von Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel. Es wird auch als Klebereiweiß bezeichnet und sorgt dafür, dass das Brot beim Backen zusammenhält. „In Deutschland gibt es die Tradition, Abendbrot zu essen. Auch unsere Familie hat es so gehalten. Darauf wollten wir nicht verzichten“, erzählt Maria Perna. Doch alles, was es beim Bäcker zu kaufen gibt, war von da an für Paulina tabu. „Also haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, was wir machen wollen, damit unser Kind wenigstens zu Hause nicht auf sein Essen achten muss und alles essen kann, was im Haus ist. So haben wir beschlossen, dass wir zu Hause auf alles verzichten, das Gluten enthält.“ Auch die drei jüngeren Schwestern machten mit.
Doch dann stand die nächste Herausforderung an, denn es galt, etwas zu finden, das für Pauline verträglich ist. Erneut krempelte Maria Perna die Ärmel hoch und fing an, nach Alternativen zu suchen und Rezepte auszuprobieren. Sie experimentierte mit Reis-, mit Hirse- und Kichererbsenmehl sowie mit Mais- und Kartoffelstärke. „Das Schwierigste ist es, einen Teig dazu zu bringen aufzugehen. Manchmal war das Brot so hart, dass man damit hätte Häuser bauen können, ein andermal schmeckte es einfach nur nach Pappe. Oft bin ich erst um drei Uhr ins Bett, nur um dann um fünf Uhr wieder aufzuwachen und zu denken: Jetzt habe ich die Lösung“, beschreibt sie diese aufreibende Zeit. Akribisch schrieb sich Maria Perna beim Backen jeden Schritt auf und entwickelte mit der Zeit Mehlmischungen, mit denen es sich nicht nur gut backen ließ, sondern die auch der ganzen Familie schmeckten.
Nach den ersten Erfolgen auf dem Weg der Suche und des Ausprobierens wollte die LandFrau aus dem Kreis Steinburg diesen Weg für andere Betroffene verkürzen. So hat sie mit ihren selbst entwickelten, biozertifizierten Backmischungen inzwischen einen Onlinehandel eröffnet und verschiedene Produkte zur Marktreife gebracht. Gemeinsam mit drei Mitarbeiterinnen nimmt sie die Bestellungen auf und verschickt die Mischungen an Privatpersonen und Händler. Auf Märkten und Messen macht die LandFrau Pfannenbrot, Brötchen, Ofenbrot, Pizzateig und Crêpes bekannt. In ihrer Show-Küche bietet sie Kurse an, bei denen man gemeinsam backen und lernen kann, die Teigmischungen kreativ mit eigenen Ideen zu einer abwechslungsreichen Kost für Menschen zu gestalten, die sonst auf so vieles verzichten müssen.
Marias Tochter ist inzwischen symptomfrei und studiert. Wenn sie nach einem Besuch bei der Familie wieder den Koffer packt, verstaut sie darin nicht nur Kleidung, sondern vor allem glutenfreie Backmischungen, die ihre Mutter für sie entwickelt hat. Sie ermöglichen ihr heute ein unbeschwertes Leben.
Das Ehren- und Hauptamt trafen sich Ende September im Lehr- und Versuchszentrum (LVZ) der Kammer, um in Futterkamp über die Zukunft der Schweinehaltung zu beraten. Dabei ging es vor allem um den Schweinestallneubau und das Versuchswesen.
Es ist üblich, dass die Präsidentin eingangs von der Situation der Kammer berichtet. Ute Volquardsen freute sich über eine erfolgreiche Norla, eine gut besuchte Erntepressekonferenz, Freisprechungsfeiern unter normalen Bedingungen und darüber, dass die Eler-Förderung bis 2023 weitergeführt werde. Sehr gut gefallen hätten ihr auch die Treffen der ehrenamtlichen Richter, die sich sonst nie begegneten und sich über ihre Erfahrungen austauschen konnten. „Das war wie ein Lehrlingstreffen“, sagte sie. Ute Volquardsen berichtete ferner, dass man den neuen Umweltminister zu Gesprächen eingeladen habe.
Sauenhaltung mit Vorbildcharakter
Es folgte eine angeregte Diskussion, als Dr. Sophie Diers, Fachbereichsleiterin Schwein, und Claus-Peter Boyens, Leiter des LVZ, von der Planung des neuen Sauenstalls berichteten. Genehmigt werden soll das Bauvorhaben von der Kammerhauptversammlung im November, und bezuschusst wird es vom Land. Es wird aufgrund der aktuellen Situation mit um 30 bis 35 % steigenden Baukosten gerechnet. Um den Haushalt möglichst wenig zu belasten, sollen diese Mehrkosten weitgehend aufgefangen werden. Der Fachbereich plant, an einigen Stellen in Umbauten statt Neubauten zu investieren, sich um Fördermittel zu bemühen und nochmals mit den Anbietern nachzuverhandeln. Das Ehrenamt begrüßte diese Vorgehensweise, sie entspreche dem Handeln auf den Betrieben in einer angespannten Erlössituation. Es sei zwar schade, wenn man von seinen Träumen wegmüsse, aber das entspreche der Realität auf den Höfen, sagte beispielsweise Fachausschussmitglied Eike Brandt. Sich ganz von dem Neubau zu verabschieden, davor warnte Prof. Joachim Krieter, Leiter der AG Tierhaltung und Produktqualität an der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Kieler Christian-Albrechts-Universität. Er sagte, das Versuchswesen im Schweinebereich in Futterkamp suche schon jetzt seinesgleichen und sei weit über die Landesgrenzen hinaus anerkannt. Mit dem Neu- und Umbau der Sauenhaltung bekomme das LVZ endgültig Leuchtturmfunktion.
Positiv ist, wie die Genehmigungsbehörden auf die Pläne reagierten. Hintergrund dafür ist, dass die Schweinehaltung nicht aufgestockt wird, sondern in mehr Tierwohl investiert werden soll.
Dr. Sophie Diers (r.) erläutert im Altgebäudebestand den geplanten Neu- und Umbau in der Futterkamper Schweinehaltung. Foto: Isa-Maria Kuhn
„Versuchswesen: Bei uns geht alles!“
Dr. Ariane Horst stellte anhand einiger Beispiele ebenjenes Versuchswesen vor. Sie ist bei der Kammer verantwortlich für die Versuchsdurchführung und statistische Auswertung im Schweinebereich. Eine Erklärung, warum sogar Firmen aus dem Ausland in Futterkamp Versuche durchführen lassen, die Geld einspielen und wichtige Erkenntnisse für die Praxis liefern, hatte sie parat: „Bei uns geht alles. Wir können Versuche in der Sauenhaltung, in der Ferkelaufzucht und Mast durchführen.“ Die Fragen, um die es sich dreht, sind Fütterung, Haltung, biologische Leistung und Tierverhalten. Die Ziele seien Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Tiergesundheit. Die Ergebnisse werden regelmäßig im Bauernblatt in der Rubrik „Schweine aktuell“ veröffentlicht. Dr. Sophie Diers machte auf Nachfrage des Ausschusses aber eine Ausnahme: „Es finden keine Versuche statt, bei denen die Tiere erhöhtem Stress ausgesetzt werden, das lehnen wir ab.“
Mustangs leben noch heute frei in Amerika, aber ihr Lebensraum ist bedroht und jährlich verlieren Tausende ihre Freiheit. Im Rahmen des Mustang-Makeover werden gerettete Tiere aus den Auffangstationen nach Europa gebracht. Dort verbringen sie bis zu 140 Tage bei ausgewählten Trainern, bevor sie im Rahmen des CHIO in Aachen vorgestellt und versteigert werden. Maya Japp aus Großbarkau, Kreis Plön, war in diesem Jahr zum dritten Mal als Trainerin dabei.
„Eigentlich wollte ich nicht mehr mitmachen“, verrät Maya Japp im Hinblick auf das Mustang-Makeover. Nachdem sie zwei Mustangs abgeben musste, wusste die Pferdewirtschaftsmeisterin, wie schwer ihr das fallen würde, obwohl sie ihre ersten beiden Schützlinge in guten Händen weiß.
Schon 2018 hatte sie mit der Stute Diamond mitgemacht. „Mit ihrer neuen Besitzerin bin ich inzwischen sehr gut befreundet. Ich kann Diamond jederzeit besuchen und auch reiten“, freut sich Japp. Ihr zweiter Mustang kam in die Nähe von Köln und auch diese Stute hat es gut getroffen. Doch für die leidenschaftliche Pferdeliebhaberin fühlte es sich jedes Mal an, als ob sie sich die Pferde aus dem Herzen reißen würde. Denn zum normalen Ablauf des Mustang-Makeover gehört es, dass die Pferde nach der Vorstellung beim CHIO Aachen versteigert werden. Von den Einnahmen wird der Flug bezahlt, der Rest geht zur Hälfte in die Mustanghilfe und zur anderen Hälfte an den Trainer.
Als der NDR anfragte, ob sie nicht wieder dabei sein wolle und sich mit der Kamera begleiten lassen würde, kam sie ins Grübeln. „Jeder Mustang hat einen Paten und ich habe dann eine Freundin gefragt, ob sie diese Rolle übernehmen würde“, berichtet Japp. So fand sie eine Lösung für ihr Dilemma: Ihre Freundin übernahm nicht nur die Patenschaft, sondern kaufte den Mustang im Vorfeld. „Damit ich mir nicht wieder ein Pferd aus dem Herzen reißen muss“, erzählt Maya Japp gerührt. Normalerweise werden den Trainern die Pferde zugelost, doch aufgrund der besonderen Situation durfte sich Japp ihren Mustang vorher aussuchen. „Allerdings konnte ich die Pferde nicht vorher sehen. Es gab nur ein paar Fotos“, berichtet die engagierte Trainerin, deren Steckenpferd die Freiarbeit ist.
Schwierige Lebensumstände in den USA
Für das Mustang-Makeover fliegen die Veranstalter, Silke und Michael Strussione, immer eigens in die USA. Die Pferde leben dort in einer schwierigen Situation: In freier Wildbahn würden sie verhungern, denn ihr Lebensraum wird immer kleiner. Doch auch das Einfangen bedeute viel Stress und die Auffangstationen böten ebenfalls zu wenig Platz. „Manche Pferde sterben auch dort, weil sie sich beispielsweise bei Rangkämpfen etwas brechen und man sie nicht anfassen kann“, erklärt Japp.
In den USA dürfen die Mustangs nicht geschlachtet werden. Wer für ein paar Dollar einen Mustang erwirbt, muss diesen mindestens ein Jahr lang halten und versorgen. Danach allerdings können die ehemaligen Wildpferde auf Schlachttransporte nach Mexiko geschickt werden. „Viele Pferde gehen diesen Weg und werden in dem Jahr eher schlecht als recht versorgt“, weiß Japp. Die Strussiones möchten mit dem Mustang-Makeover auf diese Missstände aufmerksam machen und bieten jedes Jahr einigen der Tiere eine neue Chance in Europa.
Das Ehepaar sucht für die Veranstaltung vor allem nach Pferden, die fit aussehen, ein möglichst gutes Gebäude haben und in der Herde nicht schon sehr auffällig sind. Meist sind es fünf Tiere mehr, als Trainer ausgesucht wurden, denn „es fallen immer welche raus, weil sie mehr Zeit brauchen oder gesundheitliche Probleme haben“, erklärt Japp. So wurden auch dieses Jahr zwei Mustangs ausgetauscht und privat vermittelt.
Im Lkw in das zukünftige Zuhause
Maya Japp hatte sich aufgrund der Bilder gleich für das Pferd mit dem Tag 5.781 entschieden. Die etwa siebenjährige, 154 cm große Fuchsstute namens Ntscho-Tschi wurde in South Steens in Oregon geboren und hatte sie neugierig gemacht. Kurz gab es noch Probleme, denn der Test auf PSSM, eine Muskelerkrankung, war verloren gegangen, doch am Ende durfte die Stute nach Großbarkau kommen.
Die Mustangstute Ntscho-Tschi ließ sich anfangs nicht anfassen. Schnell fasste sie aber Vertrauen zu ihrer Trainerin Maya Japp. Foto: Michelle Schmalz
Noch in den USA fand ein sogenanntes Vortraining statt. Das bedeutet, dass den Pferden in einem Zwangsstand ein Halfter übergezogen wird. Daran wird ein Strick befestigt, der dranbleibt. „Anfassen wird nicht geübt. Es wird lediglich der Strick aufgehoben und die Pferde sollen lernen mitzugehen“, berichtet Japp. „Es sind viele Pferde und die Zeit ist kurz“, erklärt sie das Prozedere und man hört, wie viel Unbehagen ihr die Gedanken daran bereiten.
So wird auch ein paar Mal das Verladen geübt, allerdings nicht wie bei uns üblich auf einem Einer- oder Zweierhänger. In Amerika werden die Pferde wie Vieh auf den Hänger getrieben. Dann geht es zu dritt in einem Container in den Flieger, bevor die Trainer ihre Schützlinge am Flughafen abholen. „Ich habe sie ebenfalls frei in einem Lkw nach Hause gefahren“, verrät Japp. Andere Trainer hätten ihre Pferde mit einem normalen Hänger abgeholt, aber dann brauche es einen Seilzug für die Klappe und die Stange könne man nicht schließen: zu gefährlich.
Die Rolle der Leitstute einnehmen
Auf der Anlage von Ina Krüger-Oesert in Großbarkau, wo Maya Johanna Japp ebenfalls zu Hause ist, war schon ein Roundpen vorbereitet. Zum Glück war das Wetter so gut, dass keine Box nötig war. Vorsichtig führte Japp die Stute vom Lkw. Der Strick blieb erst mal dran. „Da wäre ich gar nicht drangekommen“, erklärt sie.
Alle ihre Mustangs waren unterschiedlich. Die erste Stute, Shine like a Diamond, die Japp vor vier Jahren vorstellte, war beispielsweise anfangs sehr gefährlich, weil sie beißend und tretend auf Menschen losging. Ntscho-Tschi hingegen war zwar nie aggressiv, hatte jedoch im Vortraining gelernt, dass sie sich losreißen konnte. „Sie ist einfach gegangen, wenn es ihr zu viel war“, erinnert sich Japp. Heute ist das alles kein Problem mehr. „Das hat sich gelegt, als das Vertrauen so richtig da war. Nach sieben Wochen etwa“, erinnert sich die klassisch-barocke Ausbilderin. Doch sie ist sich sicher: „Würde ich etwas durchsetzen wollen, vor dem sie richtig Angst hat, dann würde dieses Verhalten wohl wieder auftreten.“
Nur 98 Tage hatten Japp und Ntscho-Tschi Zeit, sich auf Aachen vorzubereiten. In den ersten Wochen ging es nur darum, Zeit miteinander zu verbringen. Ein- bis zweimal am Tag arbeitete Japp mit der Stute für eine halbe Stunde. „Mustangs haben gelernt zu überleben. Sie folgen dem Leittier, egal was ist. Erschrecken sie sich vor etwas, das die Leitstute nicht als Problem ansieht, verbrauchen sie unnötig Energie. Die Mustangs dürfen in der freien Wildbahn keinen Schritt zu viel machen. Wenn man es schafft, die Rolle der Leitstute einzunehmen, dann vertrauen sie einem zu 100 Prozent“, berichtet Japp und fügt hinzu: „Dann ist es fast egal, was in Aachen passiert. Wenn ich sage, das Publikum ist okay, dann ist es das auch. So funktioniert das bei unseren Hauspferden nicht mehr. Daher kann ich mit einem Mustang Sachen erreichen, die ich mit meinem selbst gezogenen Vierjährigen nicht könnte.“
„Jeder sollte einen Mustang haben“
In Aachen wird den Trainern weitgehend freie Hand gelassen. Sie müssen eine Trailaufgabe am Boden und geritten sowie eine Horsemanship-Aufgabe zeigen. Dabei reitet jeder Trainer in seiner Reitweise. Am Ende kommt das große Finale, in dem jeder seine Stärken zeigen kann.
Maya Johanna Japp ist in ihrer Arbeit die Harmonie und die Leichtigkeit zwischen Pferd und Reiter besonders wichtig. Und das konnte sie in Aachen beeindruckend unter Beweis stellen: „Wir sind über eine große Wippe, durch ein Ballonfeld, durchs Feuer und durch eine Papierwand geritten und über von Helfern gehaltene Tücher gesprungen“, zählt Japp ihre Vorstellung auf. Danach nahm sie auch noch den Halsring ab, mit dem sie vorher statt einer Trense geritten war, und zog mit Ntscho-Tschi eine Luftballonschleppe durch ein Tuch, das in Wellen geschlagen wurde. Zum Abschluss legte sich die ehemals wilde Mustangstute in das Tuch. Das alles absolvierte die Trainerin mit einer schweren Mittelohrentzündung.
Für ihr Finale hatte sich Maya Johanna Japp viel ausgedacht. Mit einer Ballonschleppe ging es in ein Wellentuch. Foto: Jasmin Schmitz
Trotz ein oder zwei Patzern – am Feuersprung zog die Stute einmal vorbei – war Japps Show nach Ansicht vieler Zuschauer die beste. Doch ihr Ziel, nach dem dritten Platz 2018 und dem zweiten Platz 2019 in diesem Jahr zu siegen, schaffte die 31-Jährige nicht. Es gab wohl einige Unstimmigkeiten mit einem der Richter und am Ende kamen Japp und ihre Ntscho-Tschi auf den dritten Platz.
Ein bisschen enttäuscht war Maya Japp schon, aber am Ende siegte die Freude über ihr Pferd: „Jeder sollte einen Mustang haben, denn wenn man ihr Herz erobert hat, gehen sie mit einem durch dick und dünn und durch das ganze Leben“, sagt sie und streichelt zärtlich den Hals ihrer Stute, die nun für immer bei ihr bleiben darf. Es sei gut, dass es dieser Mustang sei, denn sie passe am besten zu ihr.
Auf die Frage hin, ob sie denn nun mit dem Mustang-Makeover abgeschlossen habe, muss sie lachen: „Sag niemals nie. Das Mustang-Fieber ist sehr stark und ansteckend.“Lena Höfer
Heute kann Maya Japp ihre Ntscho-Tschi in allen Disziplinen reiten. Foto: Jenny Dankworth
Jetzt im Herbst fallen viele Pflanzenreste an, die den Rohstoff für wertvollen Kompost liefern. Damit schlägt man nicht nur gestiegenen Düngerpreisen ein Schnippchen, sondern tut gleichzeitig noch etwas Gutes für den Boden. Denn humusreicher Kompost lockert den Boden, sodass er in der Folge besser Wasser und Nährstoffe speichern kann. Zudem enthält Kompost viele Nährstoffe, die einen Großteil unserer Nutz- und Zierpflanzen ausreichend versorgen.
Grund genug also, einen Komposter entweder selbst zu bauen oder sich im Baumarkt nach einem passenden Modell umzusehen. Tipp: Manche Gemeinden oder Landkreise gewähren inzwischen Zuschüsse für die Neuanschaffung – einfach mal nachfragen. Ziel ist es, die kommunale Müllentsorgung zu entlasten, indem kompostierbare Abfälle nicht in der Grünen Tonne landen.
Platzsparende Lösung für große Mengen pflanzlicher Abfälle. Foto: Karin Stern
Aus Paletten oder anderen Holzresten kann man einen Behälter günstig zusammenbauen. Wichtig: Das Holz darf nicht mit Holzschutzmitteln behandelt sein. Mit „HT“ gekennzeichnete Paletten sind lediglich hitzebehandelt und können daher unbedenklich verwendet werden. Auch Reste von Baustahlmatten eignen sich hervorragend für die Konstruktion eines Sammelbehälters. Wer kein passendes Material zu Hause vorfindet, wird im Baumarkt bei den Fertigmodellen fündig. Lange haltbar sind Komposter aus feuerverzinktem Metall, die aus vier Seitenteilen bestehen. Bei 1 m2 Grundfläche und 80 cm Höhe fassen sie immerhin 800 l Inhalt. Sie liegen preislich je nach Anbieter bei etwa 60 bis 80 €. Praktisch ist es natürlich, je nach anfallender Pflanzenmenge gleich mehrere nebeneinander aufzustellen. Etwas günstiger sind einfache Holzkomposter. Wie so oft sind preislich nach oben keine Grenzen gesetzt. Dennoch erfüllen die günstigen oder selbst gebauten Modelle ihren Zweck genauso wie die knapp 600 € (!) teure Kompostkiste eines Versandhändlers aus Lärchenholzbrettern und stahlarmierten Betonpfosten.
Modelle aus Streckmetall sind lange haltbar. Für die Entnahme nimmt man einfach eine Seite ab. Foto: Karin Stern
Grundlegende Voraussetzung für den Kompostierungsprozess ist, dass Luft an die Abfälle kommt und Erdkontakt besteht. Die unbeschränkte Zu- und Abwanderung der Bodenlebewesen ermöglicht es ihnen, die Abfälle in Humus zu verwandeln. Küchenabfälle sollten jedoch nicht in den offenen Komposter gegeben werden, da sie Ratten und Mäuse anziehen. Selbst in geschlossenen Silos mit untergelegtem Draht können erfahrungsgemäß die Nager einwandern, indem sie einfach ein Loch in die Wand beißen. Tipp: Küchenabfälle immer über die Biotonne entsorgen.
Der optimale Platz für den Komposter liegt nicht zu sonnig, am besten im Halbschatten oder unter einem Baum. In der prallen Sonne trocknen die Abfälle aus, in tiefem Schatten kommt die Rotte wegen der niedrigeren Temperaturen nicht so recht in Gang. Gern darf es auf den Komposter regnen, denn ausreichende Feuchtigkeit ist wichtig für den Umwandlungsprozess.
Wer schon gleich beim Sammeln der Abfälle auf die richtige Mischung achtet, kann sich das Umsetzen sparen. Manche Gärtner sammeln daher zunächst getrennt trockene und feuchte Abfälle und schichten sie, sobald ausreichend Material vorhanden ist, im Behälter in 20 bis 30 cm hohen Lagen abwechselnd auf. Da das Material zusammensackt, lassen sich fortlaufend neue Schichten einfüllen. Die Dauer des Kompostierungsprozesses, also bis aus den Pflanzenabfällen reifer Kompost geworden ist, hängt vom Behälter, dem Mischungsverhältnis und der Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je kürzer die Rottezeit, desto mehr Nährstoffe enthält der Kompost. In Rohkompost befinden sich noch unvollständig verrottete Pflanzenreste. Nach dem Aussieben lässt er sich als Dünger für hungrige Starkzehrer im Gemüsegarten, das Staudenbeet oder unter Obstgehölzen verwenden. Reifer Kompost hingegen ist dunkel und weich, enthält also keine unverrotteten Bestandteile mehr. Er eignet sich als Grunddüngung im Gemüse- und Ziergarten, indem 2 bis 5 l/m² leicht in den Boden eingearbeitet werden. Reifer Kompost ergibt mit Tongranulat und Gartenerde vermischt eine kostengünstige Kübelpflanzen- und Balkonblumenerde. Tipp: Ausgesiebte Pflanzenreste einfach wieder auf den Kompost geben.
Pfiffig und dekorativ wirkt der Sammelbehälter aus Ziegelstein. Foto: Karin Stern
Nicht auf den Kompost gehören neben den Küchenabfällen Holzasche (wegen enthaltener Schwermetalle), Grillkohle, Kot von Fleischfressern und kompostierbare Plastikabfälle wie Mülltüten oder melaninhaltiges Einmalgeschirr aus Bambus. Sie zersetzen sich zum einen nur sehr langsam und zerfallen zum anderen zu Wasser und CO2. Somit entsteht also kein wertvoller Humus und das Plastik muss im Endeffekt doch wieder aus dem Kompost herausgesiebt werden.
Einstreu von Pflanzenfressern wie Kaninchen kann dagegen bedenkenlos kompostiert werden. Auch Sägemehl, Hobelspäne (aus unbehandeltem Holz), Schnittblumen, Baum- und Strauchschnitt, Rasenschnitt und Laub ergeben richtig aufgeschichtet wunderbare Komposterde. Fallobst oder faules Lagerobst, an Mehltau, Rost oder Schorf erkrankte Pflanzen dürfen ebenfalls auf den Kompost. An bodenbürtigen Pilzen, Bakterien oder Viren erkrankte Pflanzen entsorgt man besser über die Braune Biotonne. Gleiches gilt für von Schädlingen befallenes Gemüse oder Obst. Sie könnten die Rotte im eigenen Garten überleben, während sie im Kompostwerk durch professionelle Behandlungsverfahren abgetötet werden.
Ehrenamt? Ja gerne! In Schleswig-Holstein gibt es junge Landwirtinnen und Landwirte, die sich für den Berufsstand einsetzen und die Zukunft der Landwirtschaft gestalten wollen. Das Bauernblatt stellt sie in loser Reihenfolge vor.
Hans-Christian Kühl (32) bewirtschaftet einen Milchvieh-Futterbaubetrieb mit 240 Kühen plus Nachzucht und Bullenmast in Ostenfeld, Kreis Nordfriesland. Seit eineinhalb Jahren ist er stellvertretender Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Husum-Eiderstedt. Warum gerade junge Leute vom Ehrenamt profitieren, schildert er im Interview mit dem Bauernblatt.
Herr Kühl, woher kommt Ihr Interesse am Ehrenamt?
Ich bin als Vorsitzender im Bezirk Ostenfeld-Schwabstedt gleich in der ersten Wahlperiode in den Kreisvorstand gewählt worden. Das war gar nicht unbedingt mein Ansinnen. Aber es wurden junge Leute gesucht, die gerne im Vorstand mitarbeiten, und ich hatte Lust dazu. Also habe ich die Chance ergriffen.
Wie wird man stellvertretender Kreisvorsitzender?
Standardmäßig treffen wir uns monatlich zur Vorstandssitzung. Dabei besprechen wir, was im Kreis los gewesen ist und erfahren vom Vorsitzenden, was die Themen auf Landesebene sind. Ich finde diesen Austausch richtig gut. Dadurch sind wir alle up-to-date und können Informationen auch an andere Landwirte weitergeben. Durch die Treffen kommt man ins Gespräch, und es entstehen auch Freundschaften. Wir laden zudem regelmäßig Personen ein, die die Landwirtschaft tangieren, zum Beispiel vom Kreisveterinäramt, der Polizei oder vom Runden Tisch Naturschutz.
Erweitert es Ihren Blick auf die Landwirtschaft, wenn Sie mit verschiedenen Gruppen diskutieren?
Ja, das würde ich schon sagen. Man bekommt andere Gesichtspunkte vorgetragen und beschäftigt sich damit. Man überlegt auch für den eigenen Betrieb: Wo könnte man das umsetzen? Gerade im Bereich Naturschutz wollen wir Landwirte gerne an praktikablen Möglichkeiten mitarbeiten. Ein Beispiel sind Blühstreifenaktionen, die ohne großen Aufwand umsetzbar sind.
Warum ist es wichtig, den Berufsstand und die landwirtschaftlichen Interessen zu vertreten?
Ich finde das sehr wichtig, denn auf politischer Ebene werden oft Entscheidungen getroffen, die für uns Landwirte erhebliche Einschränkungen bedeuten. Bei uns an der Küste ist beispielsweise der Umgang mit Gänsen und den Fraßschäden ein leidiges Thema. Aber wir bleiben weiter dran und weisen auf die Probleme hin. Die Problematik muss kontinuierlich in die Köpfe der Politiker getragen werden. Nur so können wir etwas für die Landwirtschaft erreichen.
Würden Sie jungen Kollegen, die über ein Amt im Bauernverband nachdenken, empfehlen zu kandidieren?
Ja, ich würde es empfehlen. Man gewinnt eine Menge und stärkt die Persönlichkeit. Ich war vor den ersten Versammlungen, die ich auf Bezirksebene leiten musste, sehr aufgeregt. Da sitzen die Berufskollegen erwartungsvoll vor einem. Aber ich habe im Anschluss immer viele positive Rückmeldungen bekommen. Dann ist man auch ein bisschen stolz auf sich.
Die Kreisbauernverbände Husum-Eiderstedt und Südtondern fusionieren. Wie wird das diskutiert?
Als Bezirksvorsitzender habe ich dazu vor Kurzem alle Ortsvertrauensleute eingeladen. Die Meinungen dazu sind schon geteilt. Es ist daher wichtig, zu sprechen und die Argumente richtig zu kommunizieren.
Kommen die Berufskollegen mit Ihren Anliegen direkt auf Sie zu?
Ja, den Eindruck habe ich. Wenn ich jemanden treffe, dem etwas unter den Nägeln brennt, dann sagt er mir das. Und so soll es ja auch sein. Es ist immer besser, Dinge anzusprechen, als etwas zu verschweigen und am Ende nur zu kritisieren.
Wollen Sie das Ehrenamt weiter ausüben?
Mir haben die vergangenen fünf Jahre Spaß gemacht. Ich möchte gerne wieder als Bezirksvorsitzender kandidieren. Ob ich stellvertretender Kreisvorsitzender bleibe, weiß ich noch nicht. Durch die Fusion mit Südtondern müssen wir erstmal schauen, wie sich alles neu zusammenfindet.
Welchen Einfluss hat der Faktor Zeit?
Ehrenamt nimmt natürlich Zeit in Anspruch, aber wenn man zu Hause ein gutes Team hat und die Eltern einen unterstützen, kann man das regeln. Ich finde es gut, dass man mal rauskommt, weil man als Landwirt oft sehr viel Zeit auf dem Hof verbringt. Wenn man zum Bauernverband fährt, beschäftigt man sich zwar auch mit Landwirtschaft, aber die Perspektive ist eine andere. So bekommt man den Kopf frei und gewinnt neuen Elan für die Arbeit auf dem eigenen Betrieb.
Info: Hans-Christian Kühl wurde am 18. Oktober als Bezirksvorsitzender wiedergewählt.
„Der Wald ist ein Ort, dessen Heilkräfte sich auf wunderbare Weise direkt auf unseren Körper und Geist auswirken“, weiß Dr. Hannelore Zapp-Kroll. Als klinische Waldtherapeutin bietet sie zertifizierte Führungen durch das Grün an. Bauernblattreporterin Silke Bromm-Krieger war mit ihr in einem Waldgebiet im Hamburger Westen unterwegs.
Ein Sonntagmorgen, norddeutsches Schmuddelwetter, 12 °C Lufttemperatur. Regen tropft leise vom grünen Blätterbaldachin auf uns herab. Es riecht würzig nach Moos, Pilzen und Holz. Wir atmen tief durch, tauchen in die friedvolle Atmosphäre des Waldes ein. Rechts schlängelt sich ein plätschernder Bach entlang. Erlen, Buchen, Birken und Eichen säumen den Weg. Nach ein paar Minuten erreichen wir eine idyllische Lichtung. „Hier lege ich bei meinen Führungen einen Zwischenstopp ein. Ich erkläre, was die klinische Waldtherapie ist, und die Teilnehmer stellen sich vor“, bemerkt Hannelore Zapp-Kroll. Die Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie im Ruhestand ist eine von bisher fünf zertifizierten klinischen Waldtherapeuten in Deutschland. Über 40 Jahre war sie in einer Klinik und eigener Praxis tätig. „Da war ich den ganzen Tag drinnen. Dass ich jetzt viel draußen sein kann, macht mich froh“, erzählt sie mit einem Strahlen im Gesicht.
Wissenschaftlich belegt
Die klinische Waldtherapie sei ein wissenschaftlich belegtes Heilverfahren mit präventiver und therapeutischer Wirkung. Sie habe ihre Wurzeln in Japan, wo sie seit Jahrzehnten eine anerkannte Therapieform und wirksame öffentliche Gesundheitspraxis sei. „Dort entstand dafür der Begriff Shinrin Yoku, das heißt übersetzt: eintauchen in die Waldatmosphäre. In den 1980er Jahren entwickelte das japanische Landwirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit Ärzten dieses Konzept für gestresste Großstädter“, informiert sie. Mittlerweile sei es auch in Deutschland angekommen.
Die International Nature and Forest Therapy Alliance Germany, kurz Infta Germany, die sich 2021 gründete, hat sich zum Ziel gesetzt, die klinische Waldtherapie als wissenschaftlich anerkanntes Naturheilverfahren in Deutschland zu etablieren. Infta möchte, dass es sie zukünftig auf Rezept gibt. Dafür ist der gemeinnützige Verein zusammen mit der Charité Berlin an einem Forschungsprojekt beteiligt. Die Fördermittel wurden über den Waldklimafonds durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bereitgestellt. Das Ergebnis der laufenden Studie an verschiedenen Standorten wird zum Jahresende erwartet. Auch Zapp-Kroll nahm mit mehreren Probandengruppen daran teil. Sie engagiert sich bei Infta Germany, ist hier als Beisitzerin im Vorstand tätig. „In der klinischen Waldtherapie gehen wir nicht nur in den Wald. Es kommen gezielt körperliche, sensorische und mentale Übungen zur Anwendung. Diese führen nachweislich zur Regulation von Atmung, Puls und Blutdruck. Sie bauen Stress ab, stärken das Immunsystem sowie unser Wohlbefinden“, zählt die Medizinerin auf. Der Waldaufenthalt könne sogar natürliche Krebs-Killerzellen im Körper aktivieren. Möglich machten dies unter anderem sogenannte Phytonzide. Bäume bildeten jede Menge solcher Substanzen, um sich vor Krankheitserregern und Schädlingen zu schützen. „Bei einem Aufenthalt im Wald nehmen wir diese Stoffe über die Atmung und die Haut auf, was heilsam für uns ist“, betont sie.
Mit allen Sinnen den Wald erfahren
Mit allen Sinnen
Aber genug der Theorie, weiter geht’s, einen schmalen Trampelpfad hinauf. „Jetzt erreichen wir gleich den Liebesbaum“, macht es Zapp-Kroll spannend. „Ist er nicht entzückend?“ Eine Lärche und eine Buche haben sich mit ihren kräftigen, hochgewachsenen Stämmen kunstvoll ineinander verwoben. Unter ihren Wipfeln ist der ideale Ort, um verschiedene Körperübungen durchzuführen und alle Sinne zu aktivieren: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Mit den Händen fahren wir der Struktur einer Baumrinde nach, wir schnuppern an einem Baumstamm, zerreiben ein Blatt leicht zwischen den Fingern. „Jeder kann seine ganz eigenen Erfahrungen machen. Hier muss niemand einen Baum umarmen“, stellt die Expertin schmunzelnd heraus. Eine nächste Übung folgt, bei der das langsame Gehen, allein und in Stille, im Mittelpunkt steht. „Jetzt ist die Möglichkeit, bei sich zu sein“, ermuntert sie. Es gehe bei ihren Führungen eben nicht darum, effizient und schnell viele Schritte zu machen, sondern herunterzufahren und zu entschleunigen, die Gerüche, Geräusche und Farben des Waldes bewusst wahrzunehmen, sich mit der Natur zu verbinden und im Hier und Jetzt zu sein. Mit etwas Abstand voneinander gehen wir deshalb weiter. Tatsächlich, die Gedanken kommen zur Ruhe. Wie Wolken ziehen sie vorüber.
Allmählich geht der Mischwald in einen Nadelwald über. Hier ist der Boden mit Moos bedeckt. Der dichte Teppich federt unter den Füßen leicht nach. Fliegenpilze und Stockschwämmchen sprießen heraus. Es duftet modrig. Die Stimmung des Waldes wechselt, sie hat plötzlich etwas Zauberhaftes, Geheimnisvolles, Verwunschenes.
Bei der klinischen Waldtherapie geht es nicht um kilometerlange Wanderungen, sondern um das geführte Eintauchen in die Waldatmosphäre.
Während ihrer Gruppenführungen würde Zapp-Kroll jetzt mit den Teilnehmern noch ein bisschen durchs Waldgebiet streifen, bis hin zur sogenannten Lärcheninsel, wo dicht bemooste und einige abgeholzte Baumstämme stehen. „Zum Ende unserer Tour, nach etwa drei Stunden, zelebrieren wir eine japanische Teezeremonie“, verrät sie. Bei dem nassen Wetter heute schlägt sie jedoch vor, das Abschlussritual in eine nahe Waldschänke zu verlegen. Gesagt, getan. Mit einem wärmenden Becher Tee in der Hand sprechen wir abschließend über die Frage, warum es nicht ausreicht, einfach nur im Wald spazieren zu gehen. Wieso braucht es die klinische Waldtherapie?
Positiver Effekt
Hannelore Zapp-Kroll bekräftigt, dass die frische Waldluft und die Bewegung selbstverständlich gut für den Menschen seien, auch ohne geführt zu werden. „Wenn Sie allein gehen, nehmen Sie aber immer das eigene Kopfkino und das eigene Tempo mit. Bei der klinischen Waldtherapie geben Sie die Verantwortung für Zeit und Raum an die Therapeutin oder den Therapeuten ab. Sie lassen los, entschleunigen und werden so frei für neue Sinneserfahrungen. Dadurch vertieft sich das Naturerlebnis auf besondere Weise, und Sie profitieren umso mehr von den positiven Effekten des Waldes.“
Der Natur so nah: Für Dr. Hannelore Zapp-Kroll ist der Wald eine hervorragende Gesundheits- und Kraftquelle.
Info
Die Infta Germany befindet sich noch im Aufbau. Zukünftig will der gemeinnützige Verein sein Konzept weiter ausbauen, Waldbesitzer mit ins Boot holen und die Ausbildung von klinischen Waldtherapeuten vorantreiben.
Innerhalb der vergangenen vier Wochen hat sich der Rapsschrotpreis wieder befestigt. In dieser Woche werden im Schnitt hierzulande über 400 €/t gefordert. Die Schwankungsbreite ist mit über 50 €/t groß. Hintergrund sind die stark schwankenden Terminmarktnotierungen. Aus der Region Weser-Ems wird berichtet, dass in Niedersachsen prompte Ware nicht immer verfügbar ist und auch weiterhin mit einer knappen Marktversorgung gerechnet wird. Auch die Forderungen für Sojaschrot legen im Vergleich zum Vormonat zu. Schaut man auf die zurückliegende Woche, ist Sojaschrot im Schnitt etwas günstiger, wenn auch auf einem relativ hohen Niveau. Für GVO-freies Sojaschrot werden die Preise beim Landhandel nur auf Nachfrage und damit in Einzelfällen genannt. Viele Tierhalter versuchen, mit Rapsschrot in Kombination mit anderen Rohstoffen die GVO-freie Fütterung zu realisieren.
Die Preise von Rindermast- und Legehennenfutter geben im Monatsvergleich leicht nach. Milchleistungs- und Ferkel- sowie Schweine- und Sauenmischfutter sind im Vergleich zum Vormonat teurer. Speziell Ferkelfutter hat deutlich zugelegt. Ein Grund hierfür ist die Teuerung des Premix.
Bei der Nachfrage nach Mischfutter wird von wenig Veränderung berichtet. Rinder haltende Betriebe fragen kontinuierlich Mischfutterkontrakte nach. Oftmals erfolgen Abschlüsse bis April oder Mai 2023. Dem Landhandel zufolge wurde bereits deutlich mehr als die Hälfte der Handelsmengen in Kontrakten gesichert. Langfristige Laufzeiten werden durch den Handel angeboten, doch dem wird eher mit Zurückhaltung begegnet. Kontrakte über ein Jahr bis Oktober 2023 sind demnach nur wenige abgeschlossen.
Die Schweinehalter leben dagegen eher von der Hand in den Mund. Es wurden in den zurückliegenden Wochen wenige Kontrakte zwischen Landhandel und Schweinehaltern geschlossen.
Längere Vorlaufzeiten
Aus Sicht des Handels wird hierzulande von einer normalen, guten Versorgungslage mit Rohstoffen berichtet. Die hiesige Futtergetreideernte war auskömmlich. Bei der Verfügbarkeit von Mais könnte es hier und da mal knapper werden. Derzeit gehen Marktteilnehmer allerdings davon aus, dass es nicht zu Engpässen kommen wird. Bei Futtermittelzusatzstoffen ist die Situation gegebenenfalls kritisch. Allgemein lässt sich sagen, dass teilweise die Vorlaufzeiten länger sind als in anderen Jahren, beispielsweise müssten anstelle von drei Tagen Rohstoffe ein bis zwei Wochen im Vorlauf geordert werden.
Die Grundfutterausstattung und auch deren Qualität ist in Jahren mit hohen Kraftfutterpreisen besonders wichtig. Hierzulande konnte der erste Schnitt in vielen Regionen erfolgreich eingebracht werden. Spätestens nach dem zweiten Schnitt kam es allerdings zu einer längeren Trockenphase ohne viel Wachstum. Zum Ende der Vegetationsperiode ist eine weitere Nutzung möglich. Doch den meisten Grünlandbetrieben fehlt ein Schnitt. Ebenso fallen die Erntemengen an Silomais kleiner aus. Seitens der Händler für Grundfutter wird signalisiert, dass sowohl Mais- als auch Grassilage gesucht wird. Das Angebot fällt klein aus. Speziell Biogasbetriebe sind auf der Suche nach Futter. In diesem Jahr wurde wegen der hohen Getreidepreise wenig Getreide als GPS geerntet.
Kontrakte über Teilmengen
Verglichen mit dem hohen Preisniveau vom Mai 2022 haben die Mischfutterpreise deutlich nachgegeben.
Auch in der nächsten Zeit werden die Kriegsfolgen jedoch Einfluss auf die Preisentwicklung haben. Rund 40 Mio. t Mais und Weizen alter und neuer Ernte könnten aus der Ukraine noch exportiert werden. In anderen Jahren wurde ein sehr großer Teil vor Wintereinbruch verschifft. Kommt es zu Schwierigkeiten beim Export aus der Ukraine, sind Aufschläge bei den Terminmarktnotierungen die Folge. Die Mischfutterpreise könnten in den nächsten Wochen je nach Entwicklung der Getreide- und Ölsaatenpreise weiter zulegen. Zudem ist davon auszugehen, dass die Steigerung der Energiekosten ebenso in der Produktion von Mischfutter zu Buche schlagen wird. Das Absichern von Teilmengen sollte speziell von Tierhaltern überdacht werden, die bisher keine Kontrakte abgeschlossen haben.
Marktlage für die Woche vom 10. bis 16.10.2022
Getreide: Die Erzeugerpreise sind wieder gestiegen und erreichen zum Teil das Vorernteniveau. Der Ukraine-Krieg sorgt für steigende Rohstoffpreise.
Raps: Die Kurse sind in der Vorwoche weitergestiegen, obwohl der US-Sojakurs nachgegeben hat. Rohöl wurde dagegen wieder teurer.
Futtermittel: Der schwache US-Sojakurs hat auch die Preise für Sojaschrot reduziert. Rapsschrot wurde wieder teurer.
Kartoffeln: Gute Wetterbedingungen begünstigen einen zeitigen Abschluss der Kartoffelernte.
Schlachtrinder: Trotz der vergleichsweise geringen Stückzahlen stehen die Kurse für Schlachtkühe weiter unter Druck.
Schlachtschweine/-sauen: Trotz Angebotsüberhängen konnte sich der Basispreis in der Vorwoche behaupten.
Ferkel: In der laufenden Woche konnten sich die Ferkelkurse behaupten. Die Nachfrage bleibt jedoch ruhig.
Milch: Der Anstieg der Auszahlungspreise sollte noch einige Zeit anhalten, obwohl viele Produktpreise nicht weitersteigen.
Schlachtlämmer/-schafe: Obwohl die Stückzahlen zurückgegangen sind, zeigt sich die Nachfrage überfordert. Die Kurse gehen zurück.
Markttendenz für die Woche vom 17. bis 23.10.2022
Getreide: Mit steigenden Kursen erhöht sich auch das Risiko in der Vermarktung. Der schwache Eurokurs sorgt für eine belebte Exportnachfrage.
Raps: Rapsimporte bleiben teuer. Die Grundtendenz im Ölsaatenhandel bleibt nervös. Viele Erzeuger nutzen das aktuelle Verkaufsfenster.
Futtermittel: Die Forderungen für Futtergetreide sind angestiegen. Trotz der Rübenernte sind Schnitzel knapp und teuer.
Kartoffeln: Durch die reduzierte Kartoffelernte ist weniger Lagerware vorhanden. Die Kurse können sich bislang gut behaupten.
Schlachtrinder: Das Jungbullenangebot passt weiter gut zum Angebot. In der gesamten Fleischbranche fehlt Personal.
Schlachtschweine/-sauen: Das Angebot übersteigt die aktuelle Nachfrage. Die Schlachtereien fordern Preisabschläge.
Ferkel: Die Ferkelkurse sollte sich auch weiterhin entsprechend den Vorgaben vom Schweinemarkt entwickeln.
Milch:Die Anlieferung geht saisongemäß zurück, liegt jedoch über den Vorjahresmengen.
Schlachtlämmer/-schafe: Das hiesige Angebot wird durch Importe ergänzt. Die Nachfrage lässt dagegen nach.