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Ein schwieriges Jahr für die Martinsgans

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Mit dem nahenden Martinstag und dem nicht mehr allzu fernen Weihnachtsfest erhält das sogenannte Saisongeflügel verstärkte Aufmerksamkeit. Enten und Gänse werden von Verbrauchern und Gastronomen nachgefragt. Im Direktabsatz werden schon seit Wochen Bestellungen aufgenommen, die Listen sind in diesem Jahr jedoch kürzer und schneller voll.

Für Geflügelhalter ist es ein schwieriges Jahr, die Kostenexplosion bei Energie und Futter sowie immer neue Meldungen zur Geflügelpest bereiten Anlass zur Sorge. Der Bezug von Küken gestaltet sich wie im vorigen Jahr schwierig, durch Vogelgrippeinfektion und Nottötung von Elterntierbeständen können viele Brütereien im In- und Ausland weniger Küken liefern. Während die Schlüpfzahlen in der ersten Jahreshälfte in Deutschland vergleichbar mit Vorjahren blieben, gab es bei den Herkunftsländern Niederlande, Frankreich, Polen und Ungarn drastische Einbrüche. Durch Infektionsfälle in Geflügelbeständen kam es im ganzen Jahresverlauf zu Ausfällen entlang der Lieferkette.

In Schleswig-Holstein häufen sich seit September die Fälle, was das Angebot am Markt zusätzlich reduziert. Einige, vor allem kleinere Betriebe haben die Gänsehaltung reduziert oder aufgegeben. Die Wärmeerzeugung für die Jungtierställe kostete mehr als in Vorjahren durch die erhöhten Strompreise und auch beim Futter gibt es keine Entwarnung. Durch die starken Preissteigerungen für Getreide und Ölsaaten ist Geflügelfutter um mindestens ein Viertel teurer als im Vorjahr, je nach Kaufzeitpunkt auch mal um die Hälfte. Daraus resultieren höhere Verkaufspreise für die geschlachteten Tiere, häufig um 20 bis 40 %. Für Gänse werden hierzulande im Mittel 20 €/kg aufgerufen, für Enten 16,50 €/kg. Die Preisspanne ist groß, da die Kostensteigerungen betriebsindividuell ausfallen und sich unterschiedlich weitergeben lassen. Im Verbraucherkontakt können Preisanhebungen zu Verärgerung führen, doch auch bei schmalem Portemonnaie gewinnt das Bewusstsein für die Herkunft von Lebensmitteln an Bedeutung. Im Lebensmitteleinzelhandel wird wie in Vorjahren sehr günstige Importware angeboten, die aus Polen oder Ungarn stammt.

Wie eine Darstellung des Friedrich-Loeffler-Institutes zeigt, breitet sich die Geflügelpest schwerpunktmäßig an der Nordsee aus und wird für die Freilandhaltung zum Dauerrisiko.

„Das Konzept ist voll aufgegangen“

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Die Premierenveranstaltung des Holsteiner Herbstevents ist Geschichte. Und am Ende waren sich alle Beteiligten einig: Es war ein voller Erfolg. Vier Hengste haben die Elmshorner Fritz-Thiedemann-Halle mit einem positiven Körurteil verlassen und 20 Hengste haben ihre Kurzveranlagungsprüfung abgelegt.

Viermal wurde beim Holsteiner Herbstevent das begehrte Körprädikat vergeben. Der dreijährige Cultino von Casaltino-Colman aus der Zucht und dem Besitz von Evi Bengtsson aus Itzehoe, Kreis Steinburg, überzeugte die Kommission mit grenzenlosen Möglichkeiten am Sprung, ganz viel Modernität und großen Linien. Auch bei der Kurzveranlagungsprüfung (Kurz-VA) konnte der Fuchs aus dem Stamm 6786 mit einer gewichteten springbetonten Endnote von 8,58 glänzen. „Eins der zwei komplettesten Pferde des Tages“, befand Stephan Haarhoff, Zuchtleiter des Holsteiner Verbandes.

Quivisto von Quim CL-Leovisto aus der Zucht und dem Besitz von Carsten Lauck aus Pinneberg bekam beim Freispringen Zwischenapplaus und wurde ebenfalls gekört. Der Schimmel aus dem Stamm 6691 hat eine ganz besondere Urgroßmutter, nämlich Zivia von Calypso II, die zu den erfolgreichsten Zuchtstuten überhaupt zählt.

Die beiden weiteren gekörten Hengste stellte Familie Witt aus Wellinghusen, Kreis Stormarn, aus: Der vierjährige Dunkirk von Dinken-Catoki (Stamm 741) ist bei Sönke Petersen in Behrendorf, Kreis Nordfriesland, zur Welt gekommen. Alexandra Witt präsentierte diesen kraftvollen Youngster, der nicht nur mit drei guten Grundgangarten, sondern auch sehr guten Rittigkeitswerten und viel Vermögen zu gefallen wusste. Candid von Casall-Cardento bezeichnete Stephan Haarhoff als „Highlight des Tages“ und „überragendes Pferd“. Mit zunehmender Losgelassenheit konnte der Vierjährige sich im Laufe der Prüfungstage deutlich steigern, sodass er mit einer Wertnote von 8,38 seine Kurz-VA abschloss und ebenfalls gekört wurde.

Die höchste gewichtete springbetonte Endnote der Kurz-VA bekam der bereits im November 2021 in Neumünster gekörte Deventer von Dinken-Caretino, den Dirk Ahlmann in Szene setzte. Mit einer 9,2 für die Rittigkeit und einer 9,0 für die Leistungsbereitschaft kam der Hengst aus der Zucht von Hans-Hermann Gericke aus Tönning, Kreis Nordfriesland, auf die gewichtete springbetonte Endnote 8,63.

Begehrte Dreijährige

Im Rahmen der Eliteauktion haben 31 Pferde den Besitzer gewechselt. Zur Preisspitze avancierte Cascano E von Cascadello I-Cancara (Gerd Eggers, Stadum), der für 73.000 € zugeschlagen wurde.

Der dreijährige Cascano E von Cascadello I wurde für 73.000 € verauktioniert. Foto: Janne Bugtrup

Seine erste Holsteiner Auktion schloss Felix Flinzer, der neue Geschäftsführer der Vermarktungs und Auktions GmbH, sehr zufrieden ab: „Eine überaus hohe Verkaufsquote und besonders begehrte Dreijährige prägten die diesjährige Elitereitpferdeauktion.“ Auch die ebenfalls dreijährige Del Arko d’Henvet-Connor-Tochter aus der Zucht von Niko Detlef von der Insel Fehmarn war bei den Kunden sehr beliebt und kostete 65.000 €. In italienischen Besitz wechselte für 57.000 € Bojangles von Brantzau-Clarimo aus der Zucht von Annika Laß aus Leck, Kreis Nordfriesland.

Zwei weitere Pferde knackten die Marke von 50.000 €: La Douce von Million Dollar (Hans-Joachim Ahsbahs, Bokel) und der Dressurhengst Valentino von Vitalis-De Niro (Hans-Peter Petersen, Tating). Für eine Offerte legten die Kunden im Durchschnitt 32.200 € an.

„Wir konnten heute viele Pferde zu ausgeglichenen Preisen verkaufen und damit Aussteller und Kunden gleichermaßen zufriedenstellen“, resümierte Felix Flinzer. Lob gab es für die Vorbereitung und Vorstellung der Pferde. Viele hätten sich noch einmal gut weiterentwickelt. Auch dass die Dreijährigen an der Hand präsentiert wurden, statt sie noch einmal unter dem Sattel laufen zu lassen, wurde positiv bewertet.

Positives Resümee

„Das Konzept ist voll aufgegangen“, bilanzierte ein sichtlich zufriedener Stephan Haarhoff im Anschluss an die Körurteile. „Für die Pferde und die Züchter ist dieses Pilotprojekt gleichermaßen ein Gewinn. Die Hengste haben einen Prüfungstermin weniger zu absolvieren und die Züchter bekommen weitere wichtige Eindrücke von den Vererbern“, so der Zuchtleiter des Holsteiner Verbandes. Vor allem die jungen Vererber unter dem Sattel am Sprung zu sehen sei sicher ein Gewinn. Dadurch, dass die Hengste nicht vorselektiert waren, gab es ein „buntes Bild“. „Die vier, die wir gekört haben, können sich sehen lassen“, betonte Haarhoff.

Wohin die Reise jetzt gehe, würden die nächsten Wochen zeigen, denn es stehe eine Sitzung bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) bevor. „Wir aus Holsteiner Sicht sind sehr zufrieden“, sagte Haarhoff, der mit seinem Team aber auch die Veranstaltung weiterentwickeln möchte. So gab es zum Beispiel keinen Siegerhengst und keine Prämien, das wird sicher noch einmal überdacht werden. pm

Eine selbstkritische Bestandsaufnahme lohnt sich

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Selbst Beton hält nicht ewig! Insbesondere ist dies in Fahrsilo­anlagen festzustellen. Dabei ist der Verschleiß im Nassbereich von Bodenplatte und Fußbereich der Wandelemente meist am stärksten. Denn hier sind neben dem mechanischen Angriff durch die Entnahmemaschinen der physikalische Angriff durch den ­­Frost- und Tauwechsel und der chemische Angriff durch organische Säuren aus der Silage besonders hoch.

Die vorzeitige Betonabnutzung ist teilweise auch in der ursprünglichen Bauausführung und Betonqualität begründet. Die entsprechende Druckfestigkeit, der nötige Widerstand gegen Frost und chemischen Angriff und der richtige Wasserzementwert sind bei Eigenmischungen, wie sie in der Vergangenheit gang und gäbe waren, schwer einzuhalten. Kommen dann noch konstruktive Einbaufehler und eine ungenügende Nachbehandlung des Betons hinzu, ist der Verschleiß zusätzlich begünstigt.

Gefälle ist der wichtigste Betonschutz

Können auf der Bodenfläche die Silagesäuren und belastetes Wasser nicht ungehindert abfließen, wird nicht nur die Einwirkzeit des chemischen Angriffs auf die Oberfläche verlängert, sondern durch die mögliche Verdunstung auch die Säurekonzentration in den Pfützen erhöht. Dieses wiederum verstärkt den Säureangriff. Eine Bauausführung ohne Lunker mit einem entsprechenden Gefälle trägt erheblich zum Schutz des Betons bei.

Darf der Landwirt selbst sanieren?

Nicht nur für den Neubau, auch für die Sanierung greift die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV). Das heißt, dass nur Bauprodukte, Bauarten oder Bausätze mit bauaufsichtlichem Verwendbarkeitsnachweis einzusetzen sind. Diese sind auf der Webseite beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) einzusehen. Weiter hat der Betreiber mit der Instandsetzung einer Jauche-, Gülle- und Silagesickersaft (JGS)-Anlage einen Fachbetrieb nach § 62 zu beauftragen, sofern er nicht selbst die Anforderungen an einen Fachbetrieb erfüllt. Dies gilt nicht für Silagesickersaftbehälter mit einem Volumen von bis zu 25 m3 und für Anlagen zum Lagern von Siliergut mit einem Volumen von bis zu 1.000 m3. Oberhalb dieser Grenzwerte besteht auch eine behördliche Anzeigepflicht von sechs Wochen im Voraus bei wesentlichen Veränderungen der Fahrsiloanlage.
Bei allen Fahrsiloanlagen sind Sickersäfte und verunreinigte Niederschlagswässer vollständig aufzufangen. Rinnen und Abflüsse sind entsprechend zu gestalten.

Sanierung der Bodenplatte

Bei der Instandsetzung der Bodenplatte aus oben genannten Gründen ist zuallererst die Tragfähigkeit zu prüfen. Sind Setzungen und durchgehende Risse massiv vorhanden, bleibt meist nur, eine neue Bodenplatte zu bauen. Diese ist entsprechend einem Neubau mit einer Rissbreitenbeschränkung von höchstens 0,2 mm nach der DIN 11622 herzustellen (siehe Artikel „Neubau einer Fahrsiloanlage“ von Johanna Köpke, Bauernblatt 44/2022). Ob die vorhandene Betonsohle auf einer Trennlage überbetoniert wird oder diese lieber wegzureißen ist, einschließlich der Erneuerung des Unterbaus (Erd- und Tiefbau), muss vor Ort im Einzelfall abgewogen werden.

Ist dagegen die vorhandene Bodenplatte tragfähig, bautechnisch ohne Risse und nur die Oberfläche sanierungsbedürftig, reicht auch eine neue Betonverschleißschicht. Hier sollte eine Betonfestigkeitsklasse von mindestens C 30/37 mit Luftporen (LP) oder C 35/45 ohne LP mit mindestens 10 cm Betondicke, je nach Beanspruchung, inklusive Bewehrung verarbeitet werden. Dieser Beton mit den Expositionsklassen XA3, XF3 und XC4 kann in der Güte nur als Transport- oder Fertigbeton hergestellt werden und ist fachmännisch einzubauen. So darf zum Beispiel dem Beton auf der Baustelle kein Wasser zugesetzt werden und es ist ein besonderes Augenmerk auf die Nachbehandlung zu legen. Verfüllte Scheinfugen in Längs- und Querrichtung alle 5 m schützen vor unkontrollierter Rissbildung.

Als Verschleißschicht auf einer tragfähigen und rissfreien Bodenplatte bietet sich auch Asphalt an. Insbesondere Gussasphalt hat sich in der Vergangenheit sehr gut bei der Sanierung bestehender Lagerflächen bewährt. Dieser ist säurefest, hohlraumfrei und hat aufgrund des Aufbaus rissüberbrückende Eigenschaften. Er bietet bei sachgerechter Nutzung über Jahrzehnte eine glatte Oberfläche. Problem: Für Gussasphalt besteht bisher keine DIBT-Zulassung. So ist ein Einsatz mit der zuständige Unteren Wasserhörde vorab abzustimmen. Auf Antrag kann die fachkundige Untere Wasserbehörde diesem Verfahren im Einzelfall zustimmen.

Die zu sanierende Fläche soll trocken sein und keine losen Bestandteile aufweisen. Zum Altbelag ist ein höhengleicher Anschluss herzustellen. Der säure- und frostresistente Gussasphalt wird dann im heißen Zustand in 4 cm Dicke per Hand auf eine Trennlage aus Rohglasvlies, die als Dampfdruckentspannungsschicht wirkt, aufgebracht. Mit dem Abkühlen geht der Asphalt von dem flüssigen in den festen Zustand über und kann dann sofort belastet werden. Für die Säureresistenz darf er keine kalkhaltigen Zuschlagsstoffe enthalten. Die Randfugen zur Wand sind zum Einbauabschluss bituminös zu vergießen.

Gussasphalt auf Trennlage wird per Hand eingebaut. Eine bewährte Sanierungsvariante für kleine und große Silageflächen, für die aber eine Einzelfallzulassung erforderlich ist.

Auch Walzasphalt kann zur Sanierung einer Fahrsilobodenfläche verwendet werden. Da hier mit Fertiger und schwerer Walztechnik gearbeitet wird, lohnt dieses Verfahren wegen der hohen Baustelleneinrichtungskosten nur bei größeren Flächen. Wie beim Neubelag muss auch hier die Asphaltbauweise aus zwei Schichten ausgeführt werden. Bei der Sanierung einer Betonfläche werden mindestens 6 cm Tragschicht im Schichtenverbund mit Bitumenemulsion aufgebracht. Anschließend ist die Asphaltdichtschicht aus Asphaltbeton mit einer Mindestdicke von 4 cm herzustellen. Beim Einbau in mehreren nebeneinanderliegenden Bahnen sind eine spezielle Nahtausführung und Fugenausbildung nötig. Da in den Wandbereichen eine ordnungsgemäße Walztechnik nicht möglich ist, die einen Hohlraumanteil der Dichtschicht von unter 3 % sicherstellen soll, sind diese Bereiche aus Gussasphalt herzustellen. Die nötige Wandabschlussfuge ist auch bituminös zu vergießen.

Eine Aufkantung an der Bodenplatte soll das unkontrollierte Abfließen von belastetem Wasser verhindern.

Keine Abgrenzung der Bodenplatte

Im Normalfall sollte die Fahrsiloplatte durch Wände oder Aufkantungen begrenzt sein, sodass belastetes Wasser ordnungsgemäß abgeführt werden kann. Ist die Abgrenzung der Bodenplatte nicht funktionstüchtig, muss hier nachgebessert werden. Im Betonbau ist eine Aufkantung von 20 cm x 20 cm im kraftschlüssigen Verbund mit der Bodenplatte (Haftbrücke) und Verankerung durch horizontale und vertikale Bewehrung herzustellen.
Eine Aufkantung auf Asphalt ist in dieser Form nicht möglich. Hier erstellen die Firmen eine zirka 30 cm breite und 10 cm hohe Aufkantung mit Betonasphalt. Als Bindemittel zur Bodenplatte dient Bitumen. Ebenso sind die Poren in der Aufkantung mit Bitumen zu schließen.

Sanierung der Fahrsilowand

Der beste Schutz einer Fahrsilowand kann einfach mit einer Wandfolie erreicht werden. Dennoch weisen insbesondere alte Fahrsilowände meist Schäden auf.
Bei Rissbildung können kleine Risse mit Injektionsharz getränkt beziehungswiese verpresst werden. Größere Risse dagegen können mit einer Trennscheibe aufgeweitet werden. Anschließend wird ein Füllprofil eingebracht und entsprechend einer Fuge mit einer zugelassenen Fugendichtmasse verschlossen.

Bei großflächigen Abplatzungen müssen als Erstes alle haftmindernden Bestandteile entfernt werden. Dann wird ein abgestimmtes Sanierungssystem aus dem Baufach- oder Bauchemiehandel aufgetragen. Beginnend mit der Grundierung und Haftbrücke, folgt der Auftrag eines Sanierungs- oder Reparaturmörtels. Bei frei liegender Bewehrung muss diese vorab gesondert behandelt werden. Durch Sandstrahlen wird der Rost entfernt, anschließend ist ein Korrosionsschutz aufzutragen und dann folgt das Sanierungssystem mit dem Reparaturmörtel.
Da diese Systeme in der Regel keine bauaufsichtliche Zulassung haben, ist ein Endauftrag zum Betonschutz mit einem zugelassenem Beschichtungssystem nötig.

Bei Fahrsiloanlagen unter 1.000 m3 kann die Sanierung auch in Eigenleistung erfolgen. Im Foto eine stark angegriffene Wand aus Betonschalungssteinen, die mit dem Hochdruckreiniger vorgereinigt wurde.
Zustand der Wand nach dem ersten Auftrag von Zementmörtel bis 1 mm mit dem Quast. Für eine gute Haftung muss die Wand im feuchten Zustand sein. Der Zementmörtel wurde mit der Zugabe von reinem Zement „aufgewertet“.
Nach dem zweiten Auftrag per Quast sind nahezu alle Lunker und Fugen verschlossen. Tiefere Ausbrüche wurden mit der Kartätsche abgezogen. Als Abschluss kann jetzt ein rissüberbrückendes, zugelassenes Beschichtungssystem auf Bitumen-, Kunstharz-, Polymerbasis oder Ähnliches aus der Bauchemie aufgebracht werden.

Undichte Wartungsfugen instand halten

Hier wird in der Praxis meist zu lange nichts unternommen. Sowie die Fugen Risse oder Undichtigkeiten aufzeigen, sind diese instand zu setzen. Dafür muss das vorhandene Fugenmaterial entfernt und mit neuem Fugendichtstoff ersetzt werden. Wird nur ein Teil der Fuge repariert, muss der ursprüngliche Dichtstoff verwendet werden, da sich unterschiedliche Materialien eventuell nicht vertragen. So ist das der Fall bei Polyurethan (PU) und bituminösen Fugenmaterial. Dieses Problem besteht auch bei dem Übergang einer bituminösen Bodenfuge zu einer PU-Wandfuge. Zu beachten ist, dass die Dichtstoffsysteme meist nur eine Zulassung für Asphalt oder Beton haben. Es gibt aber auch Material für beide Werkstoffe. Hier ist dann aber ein bestimmter Primer für Asphalt oder Beton zu verwenden.

Fazit

Der Verschleiß von Beton ist insbesondere in Fahrsiloanlagen festzustellen. Mechanische Angriffe durch die Entnahmemaschinen, physikalische durch Witterung und chemische durch organische Säuren sind stark. Für Neubau wie Sanierung gilt die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV). Das heißt, dass nur Bauprodukte, Bauarten oder Bausätze mit bauaufsichtlichem Verwendbarkeitsnachweis einzusetzen sind. Diese sind auf der Webseite des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) einzusehen. Das Arbeitsblatt der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA-A 792), Technische Regel wassergefährdender Stoffe (TRwS) für JGS-Anlagen, beschreibt darüber hinaus auf über 70 Seiten die Anforderungen an die Errichtung und Bewirtschaftung von JGS-Anlagen. Auszüge und Ableitungen in Form von Vorträgen oder Fachartikeln beinhalten zwar die landwirtschaftlich relevanten Punkte, haben aber keinen Anspruch auf gesetzestechnische Vollständigkeit. Bei speziellen Fragen stehen die Beraterin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Johanna Köpke, Tel.: 0 43 81-90 09-917, und der Berater Jens-Christian Flenker, Tel.: 0 43 81-90 09-915, zur Verfügung.


Fugensanierung in der Praxis:

Die vorhandene alte Fugenmasse ist vollständig entfernt und die Kanten leicht angeschliffen. Um eine Dreiflankenhaftung zum Fugengrund zu verhindern, wird eine geeignete Fugenfüllschnur aus Polyethylen in die Fuge eingelegt.
Anschließend wird der Untergrund mit entsprechendem Primer vorbehandelt und das Fugenmaterial hohlraum- und blasenfrei mittels Ausdrückpistole eingebracht. Anmerkung zum Foto: Der zugelassene PU-Dichtstoff hat heute eine schwarze Farbe.
Durch Andrücken und anschließendes Glätten ist ein guter Verbund mit den vorbehandelten Fugenflanken hergestellt. Spätere Anstriche mit einem der vielfältig möglichen Anstrichsysteme müssen zu dem Fugendichtstoff passen.

Auf dem Gipfel aus der Talfahrt kommen

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Höhepunkt beim KreisLandFrauentag Plön in Nettelsee war der Vortrag von Autorin Andrea Paluch, Ehefrau von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Sie las sowohl aus ihrem neuesten Buch „Gipfelgespräch“ als auch aus dem Buch „Dorfleben“.

Die Freude war den rund 120 LandFrauen im Saal des Gasthofs „Beeksberg“ anzumerken: die Freude, sich wieder treffen und persönlich austauschen zu können. Dieses Gemeinschaftsgefühl ist es doch, was den LandFrauenverband auszeichnet. Daher war die Stimmung beim KreisLandFrauentag Plön in Nettelsee bestens.

Die Kreisvorsitzende Renate Drögemöller konnte auch viele ehemalige verdiente LandFrauenfunktionärinnen begrüßen wie Helga Klindt, Angela Schneekloth und viele andere. Die Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen LandFrauenverbandes, Ulrike Röhr, beschwor dann auch in ihrem Grußwort die Gemeinsamkeit und das Gemeinschaftsgefühl, hob ausdrücklich das hohe ehrenamtliche Engagement der LandFrauen in den Ortsvereinen und anderen Gremien hervor. „Sie sind das Herz unseres LandFrauenvereins, liefern uns die Ideen und Anregungen für unsere Arbeit.“ Besonders hob sie die Aktivitäten der Jungen LandFrauen hervor. „Prima, dass Sie dabei sind. Sie sind die Zukunft unseres Verbandes“, sagte Röhr. Sie bedankte sich für den Einsatz der LandFrauen auf der Norla und ganz aktuell für die liebevolle Ausstattung des KreisLandFrauentages durch den Ortsverein Schönkirchen und Umgebung.

Landesvorsitzende Ulrike Röhr

Röhr nannte mit den Themen Aus- und Fortbildung, Digitalisierung und Mobilität nur einige Aufgabenfelder, auf denen der Landesverband aktiv ist. Die Ausbildung digitaler Patinnen, die gezielt in der Praxis den Umgang mit Tablet und Smartphone nahebringen, war dafür nur ein Beispiel. Röhr wies darauf hin, dass Themen wie ärztliche Versorgung auf dem Land, insbesondere Geburtshilfe und Hebammeneinsatz, auch von den LandFrauen an die Politik herangetragen werde. Zum Stichwort Verbraucherwissen betonte sie ebenfalls den engen Kontakt zwischen dem Verband und dem Ministerium. „Klasse, dass es dort einen echten Dialog gibt und alle gemeinsam an der Zukunft der Landwirtschaft arbeiten“, sagte Röhr. Ihr Dank ging auch an „ein gutes Vorstandsteam und eine tolle Geschäftsstelle“.

Kreispräsident Stefan Leyck hob die Verdienste der LandFrauen für die Weitergabe von Brauchtum und Traditionen hervor, bezog aber auch Stellung zum Thema Geburtshilfe im Kreis Plön. Der Kreistag habe sich einstimmig für den Erhalt der Geburtshilfe in der Klinik Preetz ausgesprochen, so Leyck. „Wir stehen vor einem Problem, aber es ist lösbar“, gab er sich zuversichtlich.

Heiner Staggen, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes (KBV), sprach quasi seine Abschiedsrede in dieser Funktion, denn er hat die Altersgrenze erreicht und wird sein Amt abgeben.

Erich Faehling, Propst im Kirchenkreis Plön-Segeberg, ging zwar auf die schwierige Situation der Kirche mit sinkenden Mitgliederzahlen ein, appellierte aber unabhängig von Mitgliedschaften an alle, gemeinsam Verantwortung für den Ort zu übernehmen, an dem „wir zu Hause sind“. Die LandFrauen seien dafür ein hervorragendes Beispiel, so der Propst.

Die Silberne Biene als Kette oder Brosche gab es für drei verdiente LandFrauen. Friederike Wilke, Anke Carstensen und Barbara ­Haesch wurden für langjährige Vorstandsarbeit in ihren Ortsvereinen geehrt.

Autorin Andrea Palusch

Passend zum Themenspektrum der LandFrauen war dann auch der Festvortrag der Autorin Andrea Paluch, Ehefrau von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Sie las aus ihrem neuen Buch „Gipfelgespräch“. Mit einer guten Prise Humor, für viele im Saal nachfühlbar, schildert sie darin die Geschichte einer Frau, Mitte 40, deren allein erzogene Kinder auf dem Weg in ihr eigenes Leben sind. Sie versucht, die Leere zu füllen, die sie nun spürt, fragt sich: „Wie geht allein glücklich sein?“ Sie zieht die alten Wanderschuhe aus der Studienzeit an, schultert leichtes Gepäck und begibt sich auf eine Wanderung nach Italien. Nach manchem Anstieg wird ihr klar: Ich muss wieder Teil eines Ganzen werden. Auf dem Gipfel gelingt es ihr schließlich, sich am eigenen Schopf aus ihrer emotionalen Talfahrt herauszuholen.

Palusch hatte auch ein zweites Buch mitgebracht, das sie vor zehn Jahren geschrieben hatte. Damals war sie aufs Dorf gezogen, hatte Dinge aufgeschrieben, die ihr neues Leben mit sich brachten. „Dorfleben“ – die Tortenschlacht mit der ganzen Nachbarschaft, die Geräusche, die es in der Stadt nicht gibt, und das Erntedankfest, das sie als ihren liebsten Feiertag bezeichnete.

„Ich habe mich in vielen Dingen wiedererkannt“, brachte es die Kreisvorsitzende Renate Drögemöller auf den Punkt. Gerne ließen sich viele Frauen im Anschluss ihre Bücher signieren, die sie am Büchertisch erworben hatten.

Umrahmt wurde der KreisLandFrauentag musikalisch von Samira al-Amri, die mit Klangschale, Schellen und Gesang eine ganz besondere Stimmung erzeugte.

Wenn zehn Silofahrer Hunger haben

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„Thermomix zu klein?“ Unter diesem Titel fand im Oktober ein Kochseminar des Landjugendverbands Schleswig-Holstein statt. Dabei ging es um die Verköstigung größerer Gruppen – womöglich sogar kurzfristig.

In den ländlichen Regionen ist die Arbeitsteilung der Familie meistens noch traditionell geregelt. Die Männer erledigen die Arbeiten auf dem Hof und dem, Feld und die Frauen sind für das leibliche Wohl zuständig. Nicht selten heißt es dann: „Wir fangen doch schon heute mit Silofahren an und nicht erst morgen, könntest du bitte etwas zu essen machen? Und übrigens, es kommt eine Kolonne vom Lohnunternehmer, also kalkuliere mal mit zehn Männern.“ Meistens sind es dann auch hungrige Männer, die gesunden Appetit mitbringen. Jede, die dann in der Küche steht, stellt sich natürlich die Frage: Wie kann ich nun möglichst schnell einfache Gerichte für eine große Personengruppe zubereiten? Und genau bei solchen größeren Personengruppen kommt der Thermomix an seine Grenzen  – und die üblichen Haushaltsgeräte wieder zum Einsatz.

Britta Müller und Johanna Ladiges unterstützten in dem Seminar die Landjugendlichen mit ihrer Kompetenz zur Ideenfindung bei den Gerichten und mit einfachen Tipps in der Umsetzung. Die beiden lassen sich nämlich von großen Personengruppen nicht mehr schocken und sehen die Herausforderung mittlerweile ganz gelassen. Als Cateringinhaberin weiß Britta Müller, wie man durchaus 500 Personen mit Essen versorgen kann, vorausgesetzt, diese sind vorher angemeldet. Da die Silokolonne meistens nicht nur einmal im Jahr auf den Hof kommt und man nicht jedes Mal das gleiche Gericht auf den Tisch bringen möchte, wurden an dem Tag gleich mehrere Rezepte gruppenweise zur Probe gekocht, und jede der Teilnehmenden hatte die Möglichkeit, die verschiedenen Gerichte zu verkosten.

Dabei handelte es sich nicht nur um Standardgerichte, sondern es lag der Fokus darauf, mal etwas anderes auf den Tisch zu bringen als wie üblich Frikadellen mit Kartoffeln und Gemüse. So wurde zum Beispiel Szegediner Gulasch gekocht oder ein Schnitzeltopf Toskana mit Kartoffelkruste. Trotzdem durften auch die traditionellen Gerichte wie ein Rinderschmorbraten nicht fehlen. Dabei wurde gezeigt, wie man den Braten zunächst richtig anbrät, dann im Ofen schmoren lässt und am Ende eine schmackhafte Soße anfertigt. Britta Müller erklärte, wie wichtig es sei, am Ende den Braten richtig aufzuschneiden, damit er zart zu genießen ist.

Victoria Rohlf und Johann Schmidt füllen Piroggen.

Viele andere kleine Tipps wie der Umgang mit Kräutern, die Nutzung der Zitrone als Geschmacksverstärker und die Verwendung von Röstaromen waren hilfreich, um leckere Gerichte auf den Tisch zu bringen. Auch der richtige Umgang mit dem Schnellkochtopf wurde gezeigt, denn er bietet, wie der Name schon sagt, eine schnelle Gerichtszubereitung bei größeren Mengen.

Natürlich hat man in dem Augenblick, wo es heißt, in zwei Stunden soll das Essen auf den Tisch stehen, keine Zeit mehr, um Zutaten zu besorgen. Im besten Fall ist man also schon darauf vorbereitet, dass diese Nachricht irgendwann kommen könnte. Britta Müller und Johanna Ladiges zeigten, wie die Gerichte optimal vorbereitet werden können und dann in den Gefrierschrank kommen, um schließlich nur noch aufgebacken werden zu müssen. Andere Gerichte lassen sich auch wunderbar vakuumieren und können somit jederzeit zum Gebrauch herausgeholt werden. Zum Beispiel kann Gemüsebrühe in den üblichen Eiswürfelschalen eingefroren werden. Wenn dann spontan eine Soße gestreckt werden muss und Geschmack fehlt, wird schnell ein gefrorener Brühwürfel aus dem Vorrat geholt. Werden Gerichte für eine Familienfeier vorbereitet, fehlt es oft an Kühlmöglichkeiten. Den Teilnehmenden wurde gezeigt, wie kurzfristig über mehrere Stunden ein Kühlschrank aus Crash-Eis und Thermoboxen gebaut werden kann.

Am Ende des Tages gingen alle mit gut gefüllten Bäuchen und neuem Wissen nach Hause. Beim nächsten Silofahren kann von ihnen niemand mehr so schnell aus der Ruhe gebracht werden, wenn es mal wieder heißt: „Kannst du in zwei Stunden Essen für zehn Personen auf den Tisch bringen?“

Beim gemeinsamen Probieren der Gerichte tauschte man sich über mögliche Tücken aus – und über Kniffe, diese zu meistern.

Abwechslungsreiche Jubiläumskollektion

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Am zweiten Advents­wochenende, von Donnerstag, 1. Dezember, bis Sonnabend, 3. Dezember, findet der ­60. Trakehner Hengstmarkt in den Holstenhallen in Neumünster statt. Zur dreitägigen Körung stellen Aussteller aus sechs Nationen die besten Trakehner Junghengste des Jahrgangs 2020 vor. Die anschließende Auktion wird vielen Youngstern einen Weg in die Zucht und in den Sport ­ebnen.

In die Jubiläumskollektion haben es 42 Trakehner Junghengste von 28 Vatertieren geschafft. „Wir haben hoch talentierte dressurorientierte Kandidaten, aber auch attraktive Aspiranten für die Vielseitigkeit“, fasst Zuchtleiter Lars Gehrmann seine Eindrücke des Körlots zusammen. „Sehr gut sichtbar wird dabei die phänotypische wie genotypische Varianz und Individualität in der modernen Trakehner Reitpferdezucht.“

In der internationalen Vielseitigkeitsszene sind Trakehner als Sportler und Vererber heiß begehrt. Dem trägt das diesjährige Körlot Rechnung: Mit Duke of Hearts xx und Nathan de la Tour AA bereichern zwei in der Zucht von Eventern bewährte Spezialblüter die Kollektion mit insgesamt drei Söhnen, die auch auf mütterlicher Seite sportliche Leistungsgene erster Güte führen. Der in S-Springen und CCI3* erfolgreiche Hengst Kros präsentiert mit seinem Sohn aus einer Mutter des Olympioniken Askar AA ebenfalls eine attraktive Blutalternative für die Vielseitigkeit.

Sportliche Eigenleistung der Vererber ist in der Trakehner Zucht ein wichtiges Kriterium und ein Großteil der Hengste mit Söhnen in der Kollektion kann auf Erfolge in schweren Prüfungen verweisen: 22 Kandidaten haben Väter mit Sportmeriten in Klasse S, wobei zu beachten ist, dass die jüngeren Väter altersbedingt noch nicht in Klasse S antreten dürfen.

Nach längerer sportbedingter Pause senden der vielfach international im Grand Prix erfolgreiche Imperio und der in Vielseitigkeits- und Dressurprüfungen bewährte Zauberdeyk erneut Söhne aufs Körparkett. Easy Game – Vater der Ausnahmepferde TSF Dalera BB, Hermes und Millennium – ist mit zwei Söhnen vertreten. Mit vier Söhnen stellt in diesem Jahr der S***-siegreiche High Motion die meisten Nachkommen.

„Auffallend ist in diesem Jahr die hohe Auslandsbeteiligung“, so Lars Gehrmann. „Wir haben Aussteller von insgesamt zwölf Hengsten aus Dänemark, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz, wobei die Dänen mit vier Hengsten das größte Kontingent entsenden.“

Hochkarätig besetzt ist die Auktion am Freitag, 2. Dezember. Im Lot der jungen Stuten sind unter anderem fünf Siegerstuten und Reservesiegerinnen der zentralen Eintragungen 2022. Dazu kommt eine kleine, exquisite Reitpferdekollektion mit teilweise bereits turniererfolgreichen Nachwuchstalenten für das Viereck und die Vielseitigkeit. Die Stuten und der gekörte Hengst in dieser Kollektion sind auch für Züchter attraktive ­Offerten.

Der Trakehner Freispringcup, das TSF Dressurpferdechampionat und die Auswahl der Trakehner Jahressiegerstute setzen weitere Glanzpunkte im Programm der drei Hengstmarkttage, gekrönt von der großen Galaschau am Freitagabend. Einen einzigartigen Rahmen erhält der 60. Trakehner Hengstmarkt durch die Galavorführungen der Spanischen Hofreitschule Wien. pm

Verlosung

Das Bauernblatt verlost fünfmal zwei Tickets für den Trakehner Hengstmarkt am Freitag, 2. Dezember, in den Holstenhallen in Neumünster. Die Preisfrage lautet: Wie viele Trakehner Junghengste wurden für die diesjährige Körung zugelassen?

Die richtige Antwort mit vollständiger Absenderadresse und Telefonnummer schicken Sie bitte entweder an: redaktion@bauernblatt.com oder per Post an: Bauernblatt GmbH, Stichwort „Pferdeseiten“, Grüner Kamp 19-21, 24768 Rendsburg. Einsendeschluss ist Mittwoch, 23. November.

Hüter der Bodenfruchtbarkeit

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„Der liebe Gott weiß, wie man fruchtbaren Boden macht, und er hat sein Geheimnis den Regenwürmern anvertraut“, besagt eine bekannte Bauernweisheit aus Frankreich. Tatsächlich spielen Regenwürmer eine zentrale Rolle bei der Humusherstellung. Zudem verbessert reiche Regenwurmaktivität den Luft- und den Wasserhaushalt des Bodens ebenso wie den Nährstoffhaushalt, stärkt den Schutz vor Erosion und verschafft den Pflanzen in jeder Hinsicht günstigere Wachstumsbedingungen.

Regenwürmer sind seit etwa 200 Millionen Jahren in unseren Böden aktiv, weit länger, als die menschliche Geschichte zurückreicht. Unsere gesamte Humusschicht ist durch den Körper von Regenwürmern gegangen. Unter jedem Quadratmeter Boden leben bis zu 400 Regenwürmer und reichern die Erde jedes Jahr mit bis zu 10 kg feinsten Düngers in Form von Wurmkot an. Weltweit gibt es zirka 3.500 verschiedene Regenwurmarten. Mit Ausnahme von Wüsten- und Polarregionen sind fast alle Böden von ihnen belebt. Mancherorts, etwa in sauren Moorböden, gedeihen allerdings nur wenige, spezialisierte Arten.

Je mehr Regenwürmer sich in der Erde finden, desto besser für die Bodenfruchtbarkeit. Foto: Anke Brosius

Regenwürmer gelten als die größten wirbellosen Bodenbewohner. Ihr lang gestreckter Körper ist von Längs- und Ringmuskeln umgeben und besteht aus zahlreichen Segmenten – die regenwurmtypische Ringelung. Durch abwechselndes Strecken und Zusammenziehen einzelner Körperabschnitte bewegen sich die Tiere fort. Statt Augen besitzen Regenwürmer am Vorder- und Hinterende Sinneszellen für Licht. In der Dunkelheit der Erdröhren orientieren sie sich mit dem Tastsinn und ihrem Sinn für Schwerkraft. Regenwürmer besitzen keine Lunge, sondern atmen durch die Haut. Solange das Wasser genügend Sauerstoff enthält, können sie auch in wassergefüllten Gängen, etwa nach Regenfällen, atmen.

Regenwurmkot – feinster Dünger für den Boden

Freiwillig kommen Regenwürmer meist nur nachts an die Bodenoberfläche und ziehen abgestorbene Pflanzenteile in ihre Gänge. Dort, in der obersten Bodenschicht, werden diese von Mikroorganismen zersetzt, quasi „vorverdaut“, bevor der Regenwurm sie aufnimmt, denn die zahnlosen Tiere können nur sehr feines Material verdauen. Zudem „weiden“ Regenwürmer Algen, Einzeller, Bakterien und Pilze ab, die auf der Bodenoberfläche nahe dem Ausgang ihrer Wohnröhre wachsen. Ein Regenwurm frisst täglich etwa die Hälfte seines eigenen Gewichts. Weil Regenwürmer aber schlechte Futterverwerter sind – sie nehmen hauptsächlich Eiweiße und Kohlenhydrate auf –, wird der größte Teil davon auch wieder ausgeschieden.

In gemulchten Böden finden Regenwürmer beste Bedingungen vor. Foto: Anke Brosius

Regenwürmer ernähren sich von verrottetem organischem Material und nehmen gleichzeitig mineralischen Boden auf. Die Mineralteilchen helfen im Regenwurmmagen dabei, die pflanzliche Nahrung fein zu zerreiben. Im Darm werden die für den Regenwurm unverdaulichen Reste des organischen Materials und die mineralischen Bodenbestandteile intensiv durchmischt, durch Schleimabsonderungen „verkittet“ und als Kot ausgeschieden.

Weil Regenwurmaktivität und Pflanzenwachstum in etwa synchron sind, stehen die mit der Regenwurmlosung ausgeschiedenen Nährstoffe den Pflanzen genau dann zur Verfügung, wenn sie sie brauchen. Regenwurmkot enthält durchschnittlich fünfmal so viel Stickstoff, siebenmal so viel Phosphor und elfmal so viel Kalium wie die ihn umgebende Erde. Während durch das Einziehen befallener Blätter in den Boden manche Schadorganismen von Bodenorganismen abgebaut werden, siedeln sich nützliche Bodenbakterien und -pilze bevorzugt in Böden mit reicher Regenwurmaktivität an.

Pflanzenwurzeln lieben Regenwurmgänge

Zum einen tragen Regenwürmer so bedeutend zur Humusbildung und zur Bildung eines stabilen Krümelgefüges bei, das Nährstoffe und Wasser besser speichert, leichter bearbeitbar und besser vor Verschlämmung und Erosion geschützt ist. Zum anderen lockern sie auch tiefere Bodenschichten durch ihre zahlreichen Gänge. Regenwurmröhren durchlüften den Boden, verbessern die Durchwurzelbarkeit und erleichtern gleichzeitig sowohl die Wasseraufnahme und -speicherung wie auch das Abfließen überflüssigen Wassers. Weil Regenwürmer die Wände ihrer Wohngänge mit ihren Ausscheidungen auskleiden, ist die Erde entlang der Röhren besonders fruchtbar und entsprechend attraktiv für Pflanzenwurzeln, um dort entlangzuwachsen.

Am aktivsten sind Regenwürmer im Frühjahr (März/April) und im Herbst (September/Oktober). Nicht nur in kalten Wintern ziehen sie sich in tiefere Bodenschichten zurück, sondern auch bei Trockenheit und Hitze. Trockene Böden erschweren die Grabetätigkeit, zudem setzt die Hautatmung genügend Umgebungsfeuchtigkeit voraus. Den Winter verbringen Regenwürmer bei uns zumeist in Kältestarre in etwa 40 bis 80 cm Tiefe oder unter Wärme speichernden Dingen wie Komposthaufen oder großen Steinen. Unter einer winterlichen Bodenbedeckung (Gründüngung, Mulch) sind Regenwürmer länger aktiv.

Der andersfarbige Gürtel zeigt die Geschlechtsreife an. Foto: Anke Brosius

Während sich fast ihr ganzes Leben unterirdisch abspielt, kommen Regenwürmer für die Paarung an die Bodenoberfläche, meist im Frühjahr oder im Herbst nach Regenfällen nachts oder in der Dämmerung. Regenwürmer sind zwittrig, sie besitzen sowohl Hoden als auch Eierstöcke. Der verdickte Gürtel im vorderen Drittel des Körpers zeigt die Geschlechtsreife an. Obwohl Regenwürmer sich in seltenen Fällen auch selbst befruchten, ist die Paarung der Normalfall. Nach dem Samenaustausch bildet sich am Gürtel ein Schleimring, in dem die Befruchtung stattfindet und der nach dem Abstreifen zu einem blassgelben Kokon, dem „Regenwurmei“, aushärtet.

Regenwurmkokons ähneln blassgelben Mini-Zitronen. Foto: Anke Brosius

Bis zum Schlüpfen der neuen Regenwürmchen dauert es art- und temperaturabhängig zwischen zwei Wochen und bis zu viereinhalb Monaten. Wenn er nicht vorher von Vögeln, Maulwürfen, Igeln oder anderen Fressfeinden verspeist oder versehentlich bei der Bodenbearbeitung zerteilt wird, kann ein Regenwurm je nach Art zwei bis acht Jahre alt werden.

Flachgräber und Tiefgräber

Die in unseren Gärten und Ackerböden lebenden Regenwurmarten werden in Flachgräber, Tiefgräber und Streubewohner unterteilt. Letztere graben keine Gänge, sondern leben in der natürlichen Mulchschicht (Streuschicht), vor allem im Wald, wo sie sich von Falllaub ernähren und so an der Zersetzung zum Humusboden des Waldes mitwirken. Aber auch der rote Kompostwurm und Mistwürmer gehört zu den Streubewohnern. Kompostwürmer und ihre im Wald lebenden Verwandten sind mit etwa 2 bis 6 cm Körperlänge recht zierlich. Sie sind von allen Regenwurmarten am kurzlebigsten, vermehren sich dafür aber stärker als die großen Regenwurmarten.

Kompostwürmer graben keine Gänge. Foto: Anke Brosius
Vor allem die hellfarbigen Flachgraber sind sehr lichtempfindlich.
Foto: Anke Brosius

Flach grabende Arten leben vorwiegend im Oberboden bis 40 cm Tiefe. Sie graben meist horizontale Gänge und ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen, die sie in den oberen Bodenschichten finden. Diese Würmer sind klein bis mittelgroß, von heller Färbung und sehr lichtempfindlich. Wenn man sie bei der Bodenbearbeitung versehentlich ans Tageslicht befördert, sollte man sie also rasch wieder bedecken, besonders bei sonnigem Wetter.

Den bedeutendsten Beitrag zur Bodenverbesserung leisten die Tiefgräber unter den Regenwürmern. Sie bewohnen alle Bodenschichten bis zu mehreren Metern Tiefe und leben in senkrechten, stabilen Wohnröhren. Sie sind es, die auch größere Pflanzenteile, etwa abgefallene welke Blätter, in den Boden ziehen können. Tief wurzelnde Pflanzen nutzen die Röhren, um in verdichteten Bodenschichten tiefer vorzudringen. Zugleich finden sie in den mit Regenwurmdung ausgekleideten Gängen ideale Wachstumsbedingungen. Tief grabende Arten sind an ihrer rotbraunen Farbe kenntlich, wobei der Kopf dunkler gefärbt ist. Erwachsene Würmer dieser Arten erreichen oft 15 cm Länge und mehr, der im Hochschwarzwald lebende Badische Riesenregenwurm kann sogar bis zu 60 cm lang ­werden. 

Meiereistruktur in Deutschland ist stabil

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138 Meiereien verarbeiteten 2021 knapp 34 Mio. t Rohmilch von in- und ausländischen Erzeugern. Das sind 736.000 t weniger als im Jahr 2018. Die durchschnittliche Verarbeitung pro Meierei blieb bei rund 240.000 t; die Anzahl der Meiereien sank um vier. Das zeigen die Zahlen zur Meiereistruktur des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL), die alle drei Jahre erhoben werden.

Heimische landwirtschaftliche Betriebe lieferten insgesamt 32 Mio. t Rohmilch an 110 Meiereiunternehmen und 61 Sammelstellen, wobei Letztere die Milch weiterverkaufen. Die Anzahl der Milch aufnehmenden Meiereien sank im Vergleich zu 2018 um fünf. Die jährliche Milchaufnahme pro Meierei stieg um 6,8 % auf 173.300 t.

2021 stellten 90 Meiereiunternehmen 8,1 Mio. t Frischmilcherzeugnisse her. Dazu gehören Konsummilch, Sahne-, Buttermilch-, Sauermilch-, Kefir-, Joghurt- und Milchmischerzeugnisse sowie Milchmischgetränke. Darunter produzierten 64 Unternehmen 4,4 Mio. t Konsummilch. Die Anzahl der Betriebe blieb unverändert. 26 Unternehmen produzierten ausschließlich andere Frischmilcherzeugnisse. Das sind vier Unternehmen weniger im Vergleich zum Jahr 2018. 

Innerhalb von drei Jahren veränderte sich die Anzahl der Unternehmen kaum, die Konsummilch, Butter, Käse oder Trockenmilcherzeugnisse produzieren. Lediglich die Zahl der Meiereien, die Butter herstellen, erhöhte sich um eins auf 70 Unternehmen.

Bei Meiereien, die Frischmilcherzeugnisse herstellten, gab es die größte Veränderung in der Größenklasse 1.001 bis 10.000 produzierte Tonnen jährlich: Hier sank die Anzahl um fünf. Bei Butter zeigte sich in der Klasse 5.001 bis 10.000 t die größte Veränderung mit einem Rückgang um fünf Unternehmen. Bei den anderen Erzeugnissen blieb die Verteilung in den Größenklassen im Vergleich zu 2018 nahezu unverändert.

Die Anzahl der Sammelstellen verringerte sich um rund 28 %: 2018 gab es 84 Sammelstellen im Bundesgebiet, 2021 noch 61. Vor allem in Bayern stellten die Sammelstellen ihre Tätigkeit ein. In der Größenklasse 5.001 bis 20.000 t Milchaufnahme jährlich fand der größte Rückgang statt: Die Anzahl der Sammelstellen sank von 18 auf sieben; die Milchaufnahme in dieser Größenklasse von 218.900 auf 87.700 t.

Grund dafür ist unter anderem, dass die Meiereien, die zuvor die Milch der Mitglieder der Sammelstellen kauften und verarbeiteten, aus Kostengründen die Sammelstellen übernahmen oder aufkauften. Entsprechend entfiel die Meldepflicht dieser Sammelstellen. Die durchschnittliche Milchaufnahme pro Sammelstelle nahm um mehr als ein Drittel zu und stieg von 156.500 auf 211.500 t. age

Marktkommentar, Marktlage und Markttendenz KW 4422

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Der Dieselpreis an den Tankstellen lag bis Anfang des Jahres deutlich unter dem von Benzin. Doch seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine ist plötzlich Benzin günstiger als der Dieseltreibstoff. Zuerst hatte man nur eine vorübergehende Entwicklung erwartet, die durch die spontan erhöhte Heizölnachfrage erklärt wurde. Doch auch Anfang November bleibt Benzin der günstigere Treibstoff. Da Diesel in der Landwirtschaft ein wichtiges Betriebsmittel ist, sorgt diese Entwicklung auch hier für hohe Kosten. In der Herstellung ist Diesel tatsächlich etwas teurer als Benzin, da der Energieaufwand für die Destillation höher ist. Dies macht jedoch nur wenige Cent je Liter aus. Viel wichtiger ist, dass die Mineralölsteuer für Diesel um mehr als 20 ct/l geringer ausfällt als bei Benzin. Aktuell ist Diesel an den Tankstellen 23 ct teurer als Super E10. In diesem Herbst gaben die Rohölpreise bereits deutlich nach, doch nur die Benzinpreise folgten dieser Entwicklung. Wieder wurde eine erhöhte Heizölnachfrage als Grund für den relativ hohen Dieselpreis angeführt. Ein weiterer Grund soll der Streik in den Raffinerien in Frankreich sein, der jedoch mittlerweile fast überall beendet wurde. Die Rohöllieferungen aus Russland wurden dagegen bislang nur geringfügig gedrosselt.

Die Preisaufschläge für Diesel haben viele Ursachen. Vor allem die hohe Nachfrage nach Heizöl als Gasersatz ist dabei zu nennen. Doch auch Preisnotierungen können einen großen Anteil an dieser Entwicklung haben. Im Großhandelsgeschäft werden Geschäfte oftmals auf Basis von sogenannten Preisindizes abgeschlossen, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern. Nach einer Recherche des NDR hat eine Preisinformationsagentur mit Sitz in London großen Einfluss auf die Preisentwicklung an den Tankstellen. Diese veröffentlicht einen Index, nach dem sich die Branche in ganz Nordwesteuropa richtet. Dabei wurden im Sommer russische Öl- und Dieselimporte aus diesem Preismodell herausgerechnet. Dies verknappte virtuell das Angebot, obwohl der russische Diesel tatsächlich noch im Markt vorhanden war und auch bis heute ist. Durch diese Praxis wurde offenbar der starke Anstieg des Dieselpreises unterstützt. Dies könnte auch die hohen Gewinne vieler Mineralölkonzerne erklären, die mit Verweis auf den Index Preisaufschläge am Markt durchsetzen konnten.

Die Abhängigkeit der Dieselpreise vom Rohölmarkt hat abgenommen. Im Juni lagen die Rohölpreise in New York noch bei 120 US-$/ bbl. Der Dieselpreis an der Tankstelle lag da bei zirka 2,05 €/l. Derzeit ist der Rohölpreis auf 89 US-$/bbl gefallen, die Dieselpreise haben sich dagegen kaum verändert. Auch wenn staatliche Eingriffe wie die Änderung der Besteuerung hier als Grund angeführt werden können, ist jedoch viel Spielraum für eine Anpassung der Spritpreise nach unten. Trotz weltweit vieler Bemühungen, den Verbrauch fossiler Energien zu senken, wird in den kommenden Jahren mit einer vorerst noch steigenden Nachfrage gerechnet. Die weitere Ölpreisentwicklung ist abhängig von vielen Parametern wie zum Beispiel dem Ölangebot und der Angst vor einer weltweiten Rezession.

Wie sich die Preise an den Tankstellen im kommenden Winter weiterentwickeln, ist sehr unsicher. Die EU will Russlands Einnahmen aus Öllieferungen mit einem Preisdeckel begrenzen. Zwischenzeitlich war sogar von einem kompletten Einfuhrstopp für russisches Öl in die EU die Rede. Dazu gibt es Drohungen aus Moskau, die Lieferungen zu stoppen. Diese unsichere Lage wird die Kurse vorerst hoch halten. Dazu kommt der schwache Eurokurs, der Ölimporte sehr teuer macht. Demzufolge werden vorerst nur begrenzte Preisanpassungen erwartet. Das Niveau wird sehr hoch bleiben.

Die Frage, ob man sich beim Neuwagenkauf für einen Benziner oder Diesel entscheidet, beantworten viele damit, dass sie sich für ein Elektroauto entscheiden. Die haben bislang nur einen Anteil von wenigen Prozent am Gesamtverkehr. Die Zulassungszahlen steigen jedoch stark an. Obwohl Strom auch keine günstige Energieform mehr ist, ist dies ein Weg, sich aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu lösen.

Marktlage für die Woche vom 31.10. bis 6.11.2022

Getreide: Russland kündigt das Getreideabkommen für ukrainische Exporte auf, die Terminkurse steigen steil an.

Raps: Die Rapskurse zogen in der Vorwoche spürbar an. Die erhöhte Ernte in Kanada reicht nicht aus, den Bedarf zu decken.

Futtermittel: Die Kurse für ­Soja-, Rapsschrot und Futtergetreide haben nochmals etwas nachgegeben.

Kartoffeln: Die Preiserhöhungen für ausgelagerte Ware können sich durchsetzen. Es kommt auch noch frische Ware ab Feld.

Schlachtrinder: Das knappe Angebot reicht nicht für die ruhige Nachfrage aus. Die Kurse für alle Kategorien haben sich erhöht.

Schlachtschweine/-sauen: In der Vorwoche ist ein weiterer Preisrückgang ausgeblieben. Der Markt hat sich gefangen.

Ferkel: Auch die Ferkelkurse gaben in der Vorwoche deutlich nach. Die Nachfrage ist saisonbedingt ohnehin ruhig.

Milch: In vielen Ländern ist die Milchanlieferung zurückgegangen. Man rechnet mittelfristig mit hohen Auszahlungspreisen.

Schlachtlämmer/-schafe: Eine schleppende Nachfrage trifft auf ein weiterhin umfangreiches Angebot zu unveränderten Preisen.

Markttendenz für die Woche vom 7. bis 13.11.2022

Getreide: Noch laufen die ukrainischen Exporte weiter, die UN und die Türkei halten unter großem Risiko an den Ausfuhren fest.

Raps: Raps ist am Weltmarkt nicht mehr so knapp wie im Vorjahr. Pflanzenöle bleiben auch weiterhin gefragt.

Futtermittel: Die Mischfutterpreise gaben zuletzt etwas nach, nachdem sie vorab angezogen hatten.

Kartoffeln: Das Angebot direkt vom Feld geht zurück. Die Nachfrage im LEH ist nach den Sonderangeboten jetzt geringer.

Schlachtrinder: Die Gebote für Schlachtvieh laufen auseinander, ziehen jedoch zögernd weiter an, vor allem für Jungbullen.

Schlachtschweine/-sauen: Weitere Feiertage in dieser Woche könnten den Angebotsüberhang wieder ausweiten.

Ferkel: Das Angebot an frei gehandelten Ferkeln erhöht sich wieder. Man hofft auf stabile Schlachtschweinenotierungen.

Milch: Weitere Preisaufschläge für Milchprodukte lassen sich schwer durchsetzen. Die Anlieferungsmengen bleiben stabil.

Schlachtlämmer/-schafe: Die Entwicklung der Importpreise bedingen unveränderte bis nachgebende Preise hierzulande.

Umfang roter Gebiete knapp verdoppelt

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Die Kieler Landesregierung hat am Donnerstag (3. November) dem von Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) vorgelegten Entwurf zur Novellierung der Landesdüngeverordnung zugestimmt. Mit dieser Anpassung leistet das Land seinen Beitrag zur Umsetzung der vom Bund erlassenen Allgemeinen Verwaltungsvorschrift Gebietsausweisung (AVV GeA).

Insgesamt vergrößerten sich aufgrund der überarbeiteten AVV GeA und seit der letztmaligen Ausweisung im Dezember 2020 die Roten Gebiete in Schleswig-Holstein von 5,4 % auf 9,5 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche, berichtete Schwarz im Anschluss an die Kabinettssitzung. Die Gründe für die Vergrößerung lägen in den methodischen Änderungen, auf welche sich die EU-Kommission und Deutschland verständigt hätten.

Dazu gehören laut Schwarz die Berücksichtigung der Nitratbelastung des Grundwassers vor dem Nitratabbau, die stärkere Berücksichtigung von Wasserschutzgebieten sowie aller nitratbelasteten Grundwassermessstellen und der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche innerhalb der nach hydraulisch hydrogeologischen Kriterien abgegrenzten Roten Gebiete. Der frühere Landesbauernpräsident betonte, er sehe Nachbesserungsbedarf bei der Umsetzung des Verursacherprinzips. „Landwirtschaftliche Betriebe, die nachweislich gewässerschonend wirtschaften, müssen dafür auch honoriert werden“, unterstrich Schwarz.

Unberücksichtigt bleibt dem Ressortchef zufolge die bisherige Emissionsmodellierung, mit deren Hilfe rechnerisch der Eintragspfad von Stickstoff aus der Landwirtschaft ermittelt und bei der letztmalig durchgeführten Gebietsausweisung berücksichtigt wurde. Die EU-Kommission habe in den Gesprächen deutliche Bedenken gegenüber diesem Verfahren angemeldet und gefordert, die emissionsbasierte Abgrenzung zu streichen. „Die durch die Nichtberücksichtigung der Emissionsmodellierung bedingte Vernachlässigung einer besseren Verursachergerechtigkeit ist sehr bedauerlich. Wir werden uns auf Bundesebene weiter dafür einsetzen, dass landwirtschaftliche Betriebe, welche nachweislich gewässerschonend wirtschaften, von einzelnen düngerechtlichen Maßnahmen befreit werden“, sagte Schwarz.

Bei der erneuten Gebietsausweisung wurden nach seinen Angaben im Vergleich zur vorherigen Ausweisung der Roten Gebiete im Dezember 2020 weitere 327 Messstellen berücksichtigt. Die gesamte Messstellenanzahl liege aktuell bei 552 und solle nach der neuen AVV GeA auch in Schleswig-Holstein bis 2024 weiter ausgebaut werden. Ziel sei es, durch ein dichteres Messnetz auf den eintragsgefährdeten Grundwasserkörpern zukünftig eine genauere Gebietsdifferenzierung zum Schutz der Gewässer zu ermöglichen. Landwirtschaftliche Betriebe könnten somit von Auflagen entlastet werden, insofern keine nachweisliche Nitratbelastung vorliege.

Das Landwirtschaftsministerium werde die technischen und rechtlichen Voraussetzungen schaffen, damit die Landwirte ihre Düngedaten elektronisch melden könnten, führte Schwarz aus. Nur auf der Basis einer konkreten Datenlage könne gegenüber der EU-Kommission weiter klargemacht werden, dass landwirtschaftliche Betriebe, welche sich nachweislich an die Rechtsvorschriften hielten, keine weiteren düngerechtlichen Sanktionierungen erfahren dürften. age

Laut Kieler Landwirtschaftsministerium wird die neue Nitratkulisse bis Ende November im Digitalen Atlas Nord veröffentlicht.