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Weniger Tiere und neue Einkommensquellen

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Landwirtschaftliche Betriebe in Niedersachsen, die ihre Tierhaltung abstocken, können bei der zuständigen Landwirtschaftskammer bis zum 2. Dezember Anträge auf die Förderung von Investitionen in alternative Einkommensquellen stellen. Darauf hat am Montag das Landwirtschaftsministerium in Hannover hingewiesen.

I m Rahmen der Richtlinie Diversifizierung bei Abbau der Tierhaltung (RL DAT) werden Zuwendungen für Investitionen zur Schaffung neuer Einkommensalternativen für landwirtschaftliche Betriebe bewilligt. Voraussetzung ist, dass diese nicht der landwirtschaftlichen Urproduktion zuzuordnen sind. Für die Maßnahme stehen derzeit pro Jahr 6,5 Mio. € zur Verfügung. Anträge gemäß der Richtlinie können bis zum 2. Dezember eingereicht werden. Für die nächste Förderperiode im kommenden Jahr können Anträge bis zum 15. Juni 2025 gestellt werden.

stellt werden. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) betonte: „Mit dem Diversifizierungsprogramm wird veränderungsbereiten Betrieben Unterstützung angeboten. Ziel ist es, dass sich die Betriebe weitere Einkommensquellen erschließen.“

Mit der Fördermaßnahme werden Betriebe unterstützt, die ihren Tierbestand teilweise oder in Gänze abstocken und in ihre Diversifizierung investieren, um so eine alternative Einkommensquelle zu generieren. Als Beispiele wurden die Anschaffung einer mobilen Obstmosterei, einer mobilen Käserei mit Direktvermarktungsmöglichkeit oder auch Investitionen in die Landtouristik oder einen Hofladen genannt. Die Diversifizierungsförderung sei auch eine Reaktion auf abnehmende Tierzahlen und sinkende Zahlen der Tierhaltungsbetriebe. Auch Betriebe, die in den vergangenen 15 Monaten vor Antragsstichtag ihre Tierbestände abgebaut haben, werden berücksichtigt. Der Fördersatz beträgt bis zu 50 %. Die Zuwendungshöhe muss 5.000 € übersteigen und beträgt maximal 300.000 €.

Antragsberechtigt sind landwirtschaftliche und gewerbliche Unternehmen, die dauerhaft mindestens 30 GV (Großvieheinheiten) ihrer Tierplätze abbauen. Berücksichtigt werden hierbei die Tierarten Rind, Schwein und Geflügel, ausgenommen sind Mobilställe. Der Abbau muss komplette Stallgebäude umfassen und darf maximal 15 Monate vor Antragsstichtag erfolgt sein.

„Angebot, Verluste zu reduzieren“

Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, beschrieb die Fördermaßnahme der Diversifizierung zur Stärkung einer krisenfesten Landwirtschaft als Angebot, Verluste beim Ausstieg aus der Produktion zu reduzieren. „Es ist ersichtlich, dass bei der Umsetzung der Vorschläge der BorchertKommission zum Umbau der Tierhaltung nicht jeder Betrieb mitmachen wird und Einkommensalternativen entwickelt werden müssen“, so Ehlers. Kritik an dem Programm war von Unternehmen aus dem vorund nachgelagerten Bereich zu hören. Ehlers betonte, dass der Fokus nicht grundsätzlich auf der Abstockung der Tierhaltung liegen dürfe und dass der Landvolkverband eine differenzierte Sicht habe. So müsse nach Ansicht des Landvolks insbesondere der vorgegebene Abbau kompletter Stallgebäude hinterfragt werden. Auch Landwirtinnen und Landwirten, die ihre Zukunft weiter in der Tierhaltung sähen und die Umstellung auf eine höhere Haltungsstufe mit einer deutlichen Bestandsreduzierung verbänden, sollte es ermöglicht werden, von der Förderung zu profitieren und andere leer stehende beziehungsweise nicht mehr benötigte Wirtschaftsgebäude zum Beispiel für den Aufbau einer eigenen Verarbeitung und Vermarktung umzubauen. So könnten bestenfalls Synergieeffekte mit dem Bundesprogramm zum Umbau der Tierhaltung geschaffen werden.

Die jetzt gestellte Antragsfrist nannte Ehlers zu kurz für Planung und Umbau, wegen der notwendigen Genehmigungsfristen. Der Vizepräsident setzt auf die zweite Programmphase, die Mitte nächsten Jahres starten soll.Fließtext

Umbau der Tierhaltung ist erste Priorität

„In Ballungsgebieten kann es aus der Perspektive der Politik sinnvoll erscheinen, Betrieben den Ausstieg zu erleichtern, um beispielsweise neue Umweltziele zu erreichen“, sagte Dietrich Pritschau, Vizepräsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, zur der niedersächsischen Fördermaßnahme. Etwas Ähnliches habe die Regierung in den Niederlanden bereits vorgemacht mit einem Programm, um den Ausstieg aus der Tierhaltung in und neben Natura-2000-Gebieten zu erleichtern. Für SchleswigHolstein sieht Pritschau vielmehr die Gefahr, dass durch eine immer niedrigere Tierdichte in der Schweinehaltung Strukturen wegbrächen. Besonders brisant sei die Situation in der Sauenhaltung. Die Förderung der Diversifizierung sei dauerhaft ein Thema für Betriebe im Transformationsprozess und biete die Möglichkeit, Einkommensalternativen aufzubauen. Allerdings könne es auch hier wieder zu Wettbewerbssituationen kommen, sobald Pioniere in der Nischenproduktion um ihre erarbeiteten Marktanteile fürchten müssten. Investitionen in den Umbau der Tierhaltung sieht Pritschau als erste Priorität.

Schweinehalter nicht mehr gewollt?

Als „verheerendes Signal und Steuerverschwendung“ hat die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) das Diversifizierungsprogramm kritisiert. Nachdem die Landesregierung Niedersachsen den heimischen Schweinehaltern bereits Hilfen wie die Ringelschwanzprämie gestrichen habe, entstehe mit dem neuen Programm der Eindruck, dass Schweinehalter im Schweineland Niedersachsen nicht mehr gewollt seien. Statt den Umbau der Tierhaltung entsprechend dem Koalitionsvertrag zu fördern, werde jetzt der Abbau vorangetrieben, erklärte ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. pm, mbw

TSF Dalera BB und Jessica von Bredow-Werndl in den Holstenhallen

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Im Rahmen des Trakehner Hengstmarkts gibt es die wahrscheinlich letzte Chance, die vierfache Olympiasiegerin TSF Dalera BB unter dem Sattel zu sehen. Denn die Stute und ihre Reiterin Jessica von Bredow-Werndl werden ebenso wie Benjamin Werndl und sein TSF Dallenio an zwei Abenden in der Veranstaltung „Reise vom Jungpferd zum Grand-Prix-Star“ zu sehen sein.

Jessica von Bredow-Werndl und ihre Dalera waren als Doppelolympiasiegerinnen von Tokio 2021, Teamweltmeisterinnen sowie mehrfache Deutsche und Europameisterinnen schon vor den Olympischen Spielen von Paris Weltstars. In Versailles wurden sie zu Legenden des Dressursports: Teamgold nach einem „Dressurkrimi“ und am Tag darauf der einzigartige Tanz zu Einzelgold in der Kür. Die beiden gelten als Botschafterinnen für Harmonie, Freundschaft und Vertrauen zwischen Reiter und Pferd. „Dalera hat mir vertraut, ich habe ihr vertraut und ich habe in uns vertraut“, sagte Jessica von Bredow-Werndl im Anschluss an ihren olympischen Kürsieg im Fernsehinterview.

Nun kommen die Olympiasiegerinnen aus dem bayerischen Aubenhausen live nach Neumünster und bekommen dort hochkarätige geschwisterliche Unterstützung: Jessicas Bruder Benjamin Werndl sattelt sein bereits bis zur schwersten Klasse erfolgreiches Trakehner Nachwuchspferd TSF Dallenio von Millennium-Handryk, der seinerseits ein Bruder von TSF Dalera BB von Easy Game-Handryk ist. Die vier Weltklassegeschwister bereichern den 62. Trakehner Hengstmarkt mit zwei exklusiven Abendveranstaltungen. Anhand der „Reise vom Jungpferd zum Grand-Prix-Star“ stellen sie am Mittwoch, 27. November, und Donnerstag, 28. November, ihre Philosophie der Dressurpferdeausbildung vor. pm

Tickets

Das Bauernblatt verlost 1 x 2 Tickets für die „Reise vom Jungpferd zum Grand-Prix-Star“. Woher kommen Jessica von Bredow-Werndl und Benjamin Werndl? Antwort mit Adresse und Telefonnummer an redaktion@bau​ernblatt.com oder per Post an Bauernblatt GmbH, Stichwort Trakehner Hengstmarkt, Grüner Kamp 19-21, 24768 Rendsburg. Einsendeschluss: Sonntag, 17. November. Wer bei der Verlosung keinen Erfolg hat, bekommt Karten unter www.­trakehner-verband.de oder lisa.gervers​mann@holsten​hallen.com oder Tel.: 0 43 21-91 00.

Es ist wieder Zeit für die Martinsgans

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Mit dem Martinstag am 11. November beginnt traditionell auch das Saisongeflügelgeschäft. So werden rund um den Martinstag und dann zum Weihnachtsfest verstärkt Gänse und Enten von den Verbrauchern, aber auch vom Handel und der Gastronomie nachgefragt.

In diesem Zeitraum steht auch frische Ware zur Verfügung, während in den anderen Monaten meist auf Tiefkühlware zurückgegriffen werden muss.

Die Preise liegen in diesem Jahr etwa auf Vorjahresniveau, wenngleich auch die Preisspanne deutlich größer geworden ist. So liegt der Preis für die frische Gans in diesem Jahr zwischen 15 und 19 €/kg und für die Ente zwischen 12,50 und 16 €/kg. Tiefkühlware liegt im Schnitt knapp 2 € unter den Preisen für frische Ware.

Die Erzeugerseite sieht sich in diesem Jahr mit gestiegenen Lohnkosten und höheren Einkaufspreisen für die Jungtiere konfrontiert, während sich die Kosten für Futtermittel auf Vorjahresniveau bewegen. Als eine Art Damoklesschwert schwebt über den hiesigen Geflügelhaltern weiterhin die Gefahr der Eintragung des Vogelgrippevirus in den Bestand, auch wenn in diesem Jahr die bisherigen Fallzahlen deutlich geringer sind als in den Vorjahren. Dies kann sich aber gerade in den Herbstmonaten, bedingt durch den Vogelzug, relativ schnell ändern.

Die Verbrauchernachfrage wird von den Betrieben ebenfalls auf Vorjahresniveau geschätzt. Hier besteht die Herausforderung, sich in der Vermarktung gegen deutlich günstigere Ware aus dem Ausland durchzusetzen, die gerade aus Polen und Ungarn in die hiesigen Märkte des Lebensmitteleinzelhandels drängt. Der Aufwand für die Vermarktung von Gänsen und Enten ist für die Erzeuger deutlich größer geworden. Hier machen sich zum einen die zurückgehende Kaufkraft der Verbraucher und infolgedessen ein etwas zögernderes Bestellverhalten der Gastronomie und zum anderen das langsam verloren gehende Wissen über die Zubereitung von Gänse- und Entenbraten bemerkbar.

Jetzt können die Rehe kommen

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In Nordhastedt in Dithmarschen, dem waldärmsten Kreis Deutschlands, hatte die Landjugend 2014 in Zusammenarbeit mit der Stiftung Klimawald einen solchen angelegt. Mitte Oktober war es jetzt so weit: Nach zehn Jahren Wachsen und Gedeihen wurde der Klimawald für die Wildtiere freigegeben.

Der Wildschutzzaun wird entfernt.

Dafür war zunächst jedoch wieder ordentlich Einsatz vonnöten. Bereits im April wurde der Wildschutzzaun von zahlreichen Landjugendmitgliedern entfernt. Zu Anfang war dieser Zaun immens wichtig, damit sich die Bäume und Pflanzen vernünftig entwickeln konnten, ohne als willkommene Mahlzeit im Bauch der Tiere zu enden.

Doch während dieser zehn Jahre wuchsen leider nicht nur die Bäume, sondern auch viel Unkraut, das uns beim Rückbau des Zaunes vor Herausforderungen stellte. Aber mithilfe von Hecken- und Rosenscheren oder Winkelschleifern konnten wir uns durch das Meer aus Unkraut mühen, um den Zaun letztlich abzubauen.

Am 15. Oktober wurden dann im Zuge einer offiziellen Veranstaltung die letzten Reste des Zaunes endgültig entfernt und der Wald feierlich dem Wild „übergeben“.

Sieg für Schleswig-Holstein

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Zum ersten Mal fanden die Deutschen Meisterschaften der Landesverbände in Sachsen statt. Anscheinend ein guter Ort für die Reiter aus dem Land zwischen den Meeren, denn sie sicherten sich Gold vor Sachsen und Baden-Württemberg. Das ist der dritte Sieg für die Schleswig-Holsteiner insgesamt.

Die Mannschaft aus Schleswig-Holstein war in diesem Jahr ganz neu zusammengestellt. Lediglich Peter-Jakob Thomsen aus Lindewitt, Kreis Schleswig-Flensburg, und sein routinierter Clooney waren schon einmal mit zu den Deutschen Meisterschaften der Landesverbände gefahren. „Wir brauchen auch immer jemanden, der alles schon kennt“, erklärte Mannschaftsführer Harm Sievers. Thomsen sei eine „sichere Bank“.

Eigentlich sind die Landesmeisterschaften in Bad Segeberg immer eine Art Sichtung für das Mannschaftsspringen. Dort hat Thomsen in diesem Jahr nicht teilgenommen, weil er mit seinem Sohn bei den Deutschen Jugendmeisterschaften war. „Aber er hat die ganze Saison über gute Leistungen gezeigt“, befand Sievers.

Zum Team gehörten auch die amtierende Landesmeisterin Paula de Boer-Schwarz aus Stipsdorf, Kreis Segeberg, mit ihrer Georgina W sowie Linn Hamann aus Ammersbek, Kreis Stormarn. Sie hatte mit Cool Fox in Bad Segeberg den Großen Preis gewonnen und ist amtierende Vizelandesmeisterin. Ebenfalls im Team war die Landesmeisterin der Damen, Ellen Krezl aus Breitenburg, Kreis Steinburg, auf Constanzehof‘s Barcley. „Das war eine super Mannschaft“, befand Sievers.

Nicht nur die Stimmung war gut, sondern auch das Ergebnis. Dabei war in diesem Jahr alles ein bisschen anders. Mit der Klasse S** war die Prüfung schwerer als sonst und es wurde im Modus eines Nationenpreises geritten. Zwei Umläufe, jeweils vier Reiter pro Team und ein Streichergebnis. Im ersten Umlauf war das Hamann mit vier Fehlern, im zweiten war es Krezl mit acht Fehlern.

„Es war alles ganz eng am Ende“, berichtete Sievers. Es war klar, dass Thomsen als letzter Starter eine fehlerfreie und schnelle Runde hinlegen musste. Und das gelang ihm. Der letzte Reiter der Sachsen hätte die Rangierung noch ändern können, hatte aber gleich am ersten Sprung einen Fehler. Mit 0,04 s Abstand gewann das Team aus Schleswig-Holstein zum dritten Mal die Goldmedaille. Insgesamt standen die Nordlichter schon neunmal auf dem Podium. Damit ist Schleswig-Holstein der erfolgreichste Landesverband.

Dass die Sachsen, die noch nie mit einer Medaille nach Hause gefahren waren, auf den zweiten Platz kamen, war für die Atmosphäre in der Halle ausschlaggebend. „Das war wirklich unglaublich spannend und die Stimmung war super“, freute sich Sievers.

Der Mannschaftsführer aus Tasdorf, Kreis Plön, war insgesamt sehr zufrieden. Der Umzug von Braunschweig nach Chemnitz sei gut gelungen. In Braunschweig hatte das Championat seit 2013 stattgefunden. Da die Veranstaltung im März entfiel und dort künftig auch nicht mehr stattfinden wird, war das Championat nun gewissermaßen „heimatlos“. Die Veranstalter des Turniers Großer Preis von Sachsen in Chemnitz boten die Möglichkeit an, die Prüfungen dort durchzuführen. „Ich gehe davon aus, dass wir da wieder hinfahren. Das passte alles gut“, resümierte Sievers.

Mehr Natur im Garten

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Schon wenige Elemente wie beispielsweise ein Teich, ein paar aufgeschüttete Feldsteine oder eine Wandbegrünung bieten verschiedenen Tieren Lebensraum. Und gleich daneben dürfen gepflegte Rabatten und Formschnittgehölze Akzente setzen. Denn kleine Maßnahmen mit Gewinn für die Umwelt und ein gepflegter Garten schließen einander nicht aus.

Insektenfreundliche Pflanzen lassen sich leicht in die Gestaltung integrieren. Foto: Karin Stern

Artenreiche Stauden- und Zwiebelblumenpflanzungen bieten Insekten Nahrung und lassen damit den Garten aufleben. Weiße Färberkamille und die violetten Blütenkugeln des Zierlauchs stehen bei vielen Nektar- und Pollensammlern hoch im Kurs. Hummeln lieben Fingerhut, Löwenmäulchen und Kugeldisteln. Solche Insektenmagneten lassen sich meist ohne großen Aufwand selbst in bestehende Rabatten integrieren. Kein Rosenliebhaber sollte auf seine gefüllten Lieblingssorten verzichten. Aber vielleicht findet sich noch ein Plätzchen für eine Wildrose oder eine Züchtung mit einfachen Schalenblüten. Diese haben auch für Insekten etwas Nahrung zu bieten. Als besonders naturnah gelten öfter blühende, ungefüllte Rosen mit ADR-Siegel. Dieses zeichnet eine gute Pflanzengesundheit aus. Sortentipps: Zwergrosen ‚Bienenweide‘ und ‚Apfelblüte‘, Strauchrosen ‚Utopia‘ und ‚Roter Korsar‘, Ramblerrose ‚Perennial Blue‘. Auch von Stauden und Sommerblumen lassen sich problemlos solche mit ungefüllten Blüten in die Gestaltung einbringen.

Auch die Früchte von Wildgehölzen sind als Nahrungsquelle für viele Tiere sehr wichtig. Foto: Karin Stern

Mehr Natur bringen auch heimische Bäume und Sträucher wie Holunder, Kornelkirsche, Weißdorn und Pfaffenhütchen in den Garten. Sie sind zudem robust und pflegeleicht, sodass Pflanzenschutzmaßnahmen entfallen. Neben den Blüten sind auch die Früchte dieser Gehölze für viele Tiere eine wichtige Nahrungsquelle. Wer sein Grundstück mit so einer Hecke abgrenzt, schafft einen wertvollen Brutplatz und Rückzugsraum. Ein solcher entsteht auch, wenn Gartenschuppen oder Hauswand begrünt werden. Das dichte Grün von Wildem Wein & Co. wirkt sich positiv auf das örtliche Kleinklima aus, da durch die Verdunstung über die Blätter die Temperatur gesenkt wird. Allerdings steht dem ein gewisser Aufwand für den Schnitt gegenüber sowie das Risiko, dass Mauerwerk oder Putz beispielsweise durch Efeu beschädigt werden können.

Nistplätze für Vögel holen gefiederte Gäste in den Garten, die Schädlinge wie Blattläuse und Maden vertilgen. Wer einen Nistkasten aufhängt, sollte darauf achten, dass Katzen nicht an die Brut herankommen. Nicht nur an heißen Tagen nutzen Vögel flache Wasserschalen gern zum Baden und Trinken.

Am Teich lässt sich das Schlüpfen von Libellen beobachten. Foto: Karin Stern

Nach der Anlage einer kleinen Wasserstelle dauert es nicht lange, bis sich die ersten Libellen einstellen. Je abwechslungsreicher ein solcher Teich gestaltet ist, desto größer ist in der Regel die Vielfalt an Tieren, die zuwandern. Unterschiedlich tiefe Wasserzonen und eine artenreiche Bepflanzung unterstützen dies. Aber auch schon eine kleine Wasserstelle, in der sich die Sumpfschwertlilie breitmachen darf, bietet viele Gelegenheiten zur Beobachtung von Molchen & Co. Tipp: In naturnahen Teichen auf Fischbesatz verzichten.

Die unterschiedlich großen Spalten in einer aus Natursteinen aufgeschichteten Trockenmauer bieten hingegen Eidechsen, Blindschleichen, Käfern und Spinnen einen Lebensraum. Solche ohne Mörtel errichteten Mauern verbreiten eine ganz eigene Atmosphäre im Garten. Auch bei Pflasterbelägen und Sitzplätzen kann man auf das Ausfugen mit Mörtel verzichten. Wenn die Platten oder Steine einfach in Sand oder Splitt verlegt werden, siedeln sich Kleinlebewesen in den Fugen an. Eine Verlegung in Mörtel ist jedoch pflegeleichter, da so kein Unkraut wachsen kann. Alternativ kommt vielleicht anstelle eines Weges die Verlegung von Trittplatten infrage.

Igel gelten als gute Schneckenvertilger. Foto: Karin Stern
Gemulchte Wege im Gemüsegarten halten die Feuchtigkeit im Boden und verhindern ein Verschlämmen bei Regen. Foto: Karin Stern
Sieht gut aus und ist voller Leben: die Trockenmauer. Foto: Karin Stern


Wildblumenwiesen ersparen Rasenmähen und bieten vielen Insekten Nahrung. Foto: Karin Stern

Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt man mit Wiesen-Inseln im Rasen. Zum einen spart man in diesen Bereichen die Pflege des Rasens, zum anderen fördert man damit die natürliche Vielfalt im Garten. Noch vielfältiger wird es, wenn der Rasensoden im Frühjahr abgestochen und hier die Wildblumenwiese ausgesät wird. Angesicht der regelmäßig auftretenden Schneckenplagen ist es sinnvoll, dem Igel ein Heim anzubieten. Der fleißige Schneckenjäger bevorzugt einen Unterschlupf in einer ruhigen Gartenecke unter einem dichten Reisighaufen.

Auch im Gemüsegarten lassen sich leicht einige Maßnahmen umsetzen. Ringelblumen wirken hier wie eine Bodenkur, weil sie Fadenwürmer absterben lassen. Werden abgeerntete Beete mit Gründüngungspflanzen wie Phacelia eingesät, schützt dies den Boden vor Verschlämmung und führt zudem wertvollen Humus zu. Das verbessert im Laufe der Jahre die Wasserhaltefähigkeit. Man mulcht zudem Wege oder zwischen Pflanzreihen mit frischem Rasenschnitt. In dünnen Schichten gleich nach dem Mähen ausgebracht, schützt die Mulchschicht den Boden sowohl vor Austrocknung bei Sonnenschein als auch vor Verschlämmung bei Regen. Alternativ eignen sich auch Kohl- oder Rhabarberblätter.

THG-Quote: Biokraftstoffverbände pochen auf Anhebung

Die Biokraftstoffverbände im Bundesverband Bioenergie (BBE) haben eine deutliche Anhebung der Treibhausgas (THG)-Minderungsquote bis 2030 gefordert. In einem gemeinsamen Positionspapier sprechen sie sich unter anderem dafür aus, die THG-Quote von aktuell 25 % auf mindestens 37 % anzuheben und linear bis 2040 fortzuschreiben.

„Im Fall einer Abschaffung aller Multiplikatoren bietet eine THG-Quotenhöhe von mindestens 20 Prozent im Jahr 2030 die nötigen Marktanreize“, heißt es in dem Papier. Zudem sollten die THG-Quote und die Unterquote für fortschrittliche Biokraftstoffe im Zuge der geplanten Novelle der 38. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes schon im Jahr 2027 erhöht werden. Das würde einen weiteren drastischen Verfall des THG-Quotenpreises vermeiden, wenn die Übertragung von Übererfüllungen, die für 2025 und 2026 ausgesetzt werden soll, 2027 wieder erlaubt wird und die zuvor übererfüllten Emissionsminderungen dann auf den Markt kommen.

Darüber hinaus solle auch die Obergrenze zur Anrechnung Nachhaltiger Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse von derzeit 4,4 auf 5,3 % angehoben werden, fordern die am Papier beteiligten Verbände. Das sind neben dem Dachverband BBE der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft, der Deutsche Bauernverband, der Fachverband Biogas, die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen sowie der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie.

Aufgrund der Brüsseler Novelle zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) müssen Änderungen im nationalen Recht erfolgen. Im Vergleich zur RED II wurde darin das Ziel für Erneuerbare Energien im Verkehr für das Jahr 2030 mit mindestens 29 % mehr als verdoppelt. Die bisher geltende Richtlinie hatte die EU-Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, den Anteil im Verkehrssektor auf 14 % zu steigern.

„Trockennutzung ist eine Einbahnstraße“

„Riesige Chancen“ für die Landwirtschaft sieht die Leiterin des Greifswalder Moor Centrums, Dr. Franziska Tanneberger, in der Wiedervernässung trockengelegter Moorflächen. Interessant sei vor allem die stoffliche Verwertung von Paludikulturen wie Schilf oder Röhricht, so Tanneberger.

Der Lösung des „Henne-Ei-Problems“ fehlender Wertschöpfungsketten sei man zuletzt durch neue Kooperationsprojekte nähergekommen. Um im Bereich Paludikulturen auf Tempo zu kommen, wären dennoch staatliche Abnahmegarantien in den Anfangsjahren hilfreich, so ihre Einschätzung.

Entscheidend für die Moorwiedervernässung ist aus Sicht der Wissenschaftlerin vor allem, wirtschaftliche Perspektiven für Flächeneigentümer und Landwirte zu schaffen. Als eine Einbahnstraße bezeichnete Tanneberger dagegen die trockene Moornutzung. Denn mit dem Klimaschutz, dem Artenschutz und der Wasserknappheit seien drei Gründe gegeben, die aus wissenschaftlicher Sicht nur einen Schluss zuließen: „Diese Herausforderungen meistern wir nur, indem wir Moore wiedervernässen.“ Dies bedeute auch, dass auf die Milchviehhaltung in Moorgebieten Veränderungen zukämen. In diesen Regionen in neue Ställe oder Meiereien zu investieren, hält sie für „keine gute Idee“.

Aus wissenschaftlicher Sicht lassen die Herausforderungen Klimaschutz, Artenschutz und Wasserknappheit laut Tanneberger nur den Schluss einer Wiedervernässung zu. Foto: Imago

Dennoch könnte die Moorwiedervernässung laut Tanneberger auch für die Tierhaltung Vorteile bringen. Man müsse sich klarmachen, dass Moore lediglich rund 7 % der Gesamtagrarfläche in Deutschland ausmachten, so die Wissenschaftlerin. Gleichzeitig hätten trockene Moore einen weit überproportionalen Anteil an den Treibhausgasemissionen, die der Landwirtschaft zugeschrieben würden. „Dem ständigen Draufhauen, etwa auf die Rinderhaltung wegen ihrer Methanemissionen, könnte man etwas entgegensetzen, wenn man bei den Mooren vorankommt“, so Tanneberger.

Ihre Auszeichnung mit dem Deutschen Umweltpreis bezeichnete Tanneberger als große Überraschung. „Ich sehe darin eine Anerkennung für die gemeinsame Arbeit einer großen Gruppe von Menschen hier in Greifswald“, betonte sie. Das Preisgeld beabsichtigt sie für diese Arbeit ein­zusetzen.

Russland setzt auf Export ohne Zwischenhändler

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Die russische Union der Getreideexporteure hat ihre Idee durchgesetzt und Direktlieferungen ohne internationale Zwischenhändler beschlossen. Dies betrifft insgesamt 13 befreundete Länder. Die Regelung gilt seit dem 11. Oktober. Der russische Logistikkonzern Rusagrotrans geht davon aus, dass die Weizenexporte des Landes im Oktober ein neues Rekordniveau erreichen könnten.

Russland beliefert seit dem 11. Oktober eine Reihe von befreundeten Ländern direkt mit Getreide und Getreideprodukten, ohne dabei internationale Handelsunternehmen zwischenzuschalten. Dieses Vorgehen hat die russische Union der Getreideexporteure bei einem Treffen mit dem Moskauer Agrarressort beschlossen.

Die Getreidelieferungen in 13 Länder gingen direkt an Regierungsbehörden und staatliche Käufer, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Eduard Zernin. Konkret nannte er Ägypten, Tunesien, Algerien, Marokko, Jordanien, Saudi-Arabien, Bangladesch, Katar, Kuwait, Südkorea, Pakistan, Indien und Irak. Ausländische Handelsunternehmen ohne langfristige Abnahmeverträge mit russischen Exporteuren haben dem Verband zufolge keinen Anspruch darauf, dass gewonnene Ausschreibungen erfüllt werden. „Diese Entscheidung gilt für alle Geschäfte, die seit dem 11. Oktober abgeschlossen wurden, und betrifft die in der Liste genannten Länder. Geschäfte, die vor diesem Datum abgeschlossen wurden, werden vollständig erfüllt“, stellte Zernin klar.

Dem Beschluss waren dem Vernehmen nach längere Bemühungen von Mitgliedern des Branchenverbandes vorausgegangen, Möglichkeiten für den Direktexport von Getreide unter Umgehung von Zwischenhändlern aus Drittländern zu entwickeln. Das Moskauer Landwirtschaftsministerium hat diese Initiative unterstützt. Dahinter steht dem Verband zufolge der Grundsatz, dass russisches Getreide nur von russischen Exporteuren geliefert werden sollte.

Unterdessen geht der russische Logistikkonzern Rusagrotrans davon aus, dass die Weizenexporte des Landes im Oktober 5,4 Mio. t erreichen könnten. Damit würde der im Vorjahresmonat erreichte Rekordwert von 5,1 Mio. t übertroffen. Als Hauptgründe für den Anstieg der Lieferungen nannte das Unternehmen steigende Getreidepreise und die rege weltweite Nachfrage nach russischem Weizen.

Laut Rusagrotrans näherten sich die Exportpreise für russischen Weizen mit 12,5 % Protein in der dritten Oktoberwoche für die Lieferung im November den von der Union der Getreideexporteure veröffentlichten Konsensindizes an und erreichten 235 bis 238 US-$ (217 bis 202 €/t FOB); gegenüber der Vorwoche ist das ein Anstieg von 4 US-$/t (3,70 €/t).

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Deutschland hat
mehr Weizen ausgeführt

Getreidehafen Wolgast Foto: Imago

Ungeachtet der mengenmäßig und qualitativ eher schlecht ausgefallenen Ernte ist zum Start des neuen Wirtschaftsjahres mehr Weizen aus Deutschland exportiert worden als in den beiden Vorjahren. Wie aus der Online-Datenbank des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, wurden im Juli und August 2024 insgesamt 1,20 Mio. t Weizen ausgeführt; das waren 185.000 t beziehungsweise 205.000 t mehr als im selben Zeitraum von 2023/24 und 2022/23. Zuletzt war 2016/17 in den ersten beiden Monaten mehr Weizen exportiert worden, nämlich 1,51 Mio. t.

Zugleich wurde aber auch mehr Weizen importiert als in den Vorjahren, und zwar für die ersten beiden Monate eines Wirtschaftsjahres die Rekordmenge von rund 865.200 t. Im Vorjahr waren es im Juli und August insgesamt 772.500 t und ein weiteres Jahr zuvor 587.400 t gewesen. Selbst zum Start des Dürrejahres 2018 war deutlich weniger Weizen eingeführt worden, nämlich lediglich 678.000 t. Seinerzeit waren im Juli und August allerdings insgesamt auch nur 689.000 t Weizen ins Ausland geliefert worden. age

Ukraine steigert
Getreideexporte kräftig

Die Ukraine hat in den ersten drei Quartalen dieses Jahres ihre Agrarexporte deutlich ausgebaut. Laut staatlichem Zolldienst sind die Ausfuhren von Januar bis September 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,9 Mio. t oder 25 % auf 48,9 Mio. t gestiegen. Das war möglich durch die Wiederaufnahme der Schiffstransporte über das Schwarze Meer. Rund 89 % der Agrarlieferungen wurden auf dem Seeweg befördert. Beim Landtransport bevorzugten die Exporteure die Schiene, der Lkw-Transport machte nur 2 % aus.

Getreide ist weiter der wichtigste Devisenbringer für die Ukraine. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden 42,3 Mio. t im Wert von 7,1 Mrd. US-$ (6,6 Mrd. €) exportiert. Die Ölsaatenexporte brachten mit 5 Mio. t Einnahmen von 2,2 Mrd. US-$ (2,0 Mrd. €).

Die Ausfuhren in die Türkei hatten einen Anteil von 1,98 Mrd. US-$ (1,84 Mrd. €) von Jahresbeginn bis September 2024. Der größte Exportmarkt für ukrainische Agrarprodukte ist die EU, wohin 57 % der Ausfuhren gehen.

Im August hatte das Kiewer Agrarressort mit wichtigsten Akteuren am Getreidemarkt eine Absichtserklärung geschlossen, die für das Wirtschaftsjahr 2024/25 eine Obergrenze für die Weizenexporte von 16,2 Mio. t vorsieht.

Die russischen Angriffe auf ukrainische Schwarzmeerhäfen führten zu einem Anstieg der Getreidepreise auf den Weltmärkten.  age

Özdemir zieht es in die Landespolitik

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Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will Ministerpräsident in Baden-Württemberg werden. Der Grünen-Politiker hat am Freitag voriger Woche seine Bereitschaft erklärt, als Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl im Frühjahr 2026 anzutreten. Sein Amt als Bundeslandwirtschaftsminister wird Özdemir behalten. Er steht seit dem 8. Dezember 2021 an der Spitze des Agrarressorts. Die nächste Bundestagswahl findet aller Voraussicht nach am 28. September 2025 statt. Özdemirs Entscheidung war seit Längerem erwartet worden. In Baden-Württemberg bewirbt sich Özdemir um die Nachfolge von Winfried Kretschmann (Grüne). Ob Özdemir in die Fußstapfen des Landesvaters Kretschmann treten kann, ist momentan fraglich. Aktuellen Umfragen zufolge liegen die Grünen mit einem Stimmenanteil von 18 % derzeit 16 Prozentpunkte hinter der CDU.