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Weniger Weizen aus Russland?

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Russland ist der weltweit führende Weizenexporteur, für 2024/2025 prognostiziert das USDA eine russische Exportmenge von etwa 48 Mio. t, fast 25 % des weltweit gehandelten Weizens. Diese Absatzmenge sichert Russland bisher durch eine aggressive Niedrigpreispolitik. In letzter Zeit mehren sich Anzeichen, dass Russland versucht, durch höhere Preise das Exporttempo von fast 1 Mio. t pro Woche zu reduzieren, um die stark ansteigende inländische Inflation nicht noch durch Verringerung des Inlandsangebots weiter anzuheizen. Zusätzlich wird nach 81,9 Mio. t in der aktuellen Saison für die nächste nur noch eine Ernte von 78,7 Mio. t erwartet. Das wäre das schlechteste Ergebnis seit 2021 mit damals 76,0 Mio. t. Grund hierfür ist der aktuell schlechte Zustand der ausgesäten Winterweizenfelder. In Russland hat es zu wenig geregnet und besonders in den südlichen Regionen sind die Böden zu trocken. Offizielle Daten bestätigten, dass die Aussaat bisher langsam voranschreitet, sodass der International Getreiderat (IGC) die Anbaufläche für 2025/2026 nur bei 27,2 Mio. ha sieht, 1,9 % unter Vorjahresniveau. All das führte dazu, dass die lokalen Preise deutlich gestiegen sind.

Hohe Ausgaben für den Angriffskrieg

Lange Zeit hat der Kreml behauptet, dass die westlichen Sanktionen wegen des von Russland angezettelten Angriffskrieges wenige Auswirkungen auf die russische Wirtschaft hätten. Doch nun zeigt sich ein anderes Bild. Der Rubel hat seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine fast 25 % an Wert verloren, Ende Dezember 2024 lag die Inflation bei 9,7 %, wobei die Lebensmittelpreise um 11,4 % gestiegen sind. Viele dieser Probleme sind Folge der Sanktionen, aber viele sind auch älter und hausgemacht. Russland hat es über Jahrzehnte nicht geschafft, eine konkurrenzfähige Industrie für hochwertige Konsumgüter aufzubauen. Diese wurden aus dem „dekadenten Westen“ importiert, was dauerhaft durch Export von Rohstoffen wie Öl, Gas (die unter für die Umwelt katastrophalen Bedingungen in Sibirien aus dem Boden geholt werden) und auch Weizen finanziert wurde. Wegen des westlichen Öl-Embargos sowie des aktuellen Stopps der Gaslieferungen via Ukraine nach Europa ist Russland nun zusätzlich in einer schlechten Verhandlungsposition. Es muss Öl und Gas für geringere Preise an China und Indien verkaufen. Gleichzeitig steigt der Bedarf der Rüstungsindustrie und des Militärs an Kapital, Menschen und Rohstoffen. Aktuell gehen 21 % des russischen Staatshaushalts in die Rüstung, eine Steigerung auf 29 % ist geplant.

Weizen wichtig für Devisen- und Staatseinnahmen

Russland ist derzeit in einer Zwickmühle: Einerseits liefern die Weizenexporte dringend benötigte Devisen und zahlen durch die Exportsteuer direkt in den russischen Staatshaushalt ein, andererseits ist absehbar, dass die Erntemenge zurückgeht und das gegenwärtige Exporttempo zu einer inländischen inflationstreibenden Verknappung führen wird. Russische Analysten von SovEcon gehen aktuell davon aus, dass die russischen Weizenexporte im Dezember 2024 zwischen 3,3 und 3,5 Mio. t betrugen, nach 4,1 Mio. t im November. Dieser Rückgang um 17 % gegenüber dem Vormonat ist auf eine geringere Rentabilität zurückzuführen. Grund ist die Erhöhung der russischen Exportsteuern von 26 US-$/t im November auf 47 US-$/t im Dezember. Derzeit ist laut SovEcon die Marge für Exporteure negativ.

Kursanstieg an der Matif

Vor Weihnachten sorgte daher eine offizielle Schätzung aus Russland für Aufsehen. Die russischen Weizenexporte 2025/26 werden auf nur noch 36,4 Mio. t geschätzt, zirka 10 Mio. t weniger als im aktuellen Jahr. Das absehbar deutlich knappere Angebot aus Russland könnte zu einigen Verschiebungen des Handels führen, wovon EU-Getreide, vor allem in Richtung Nordafrika oder Naher Osten, profitieren könnte. Diese Nachrichten wirkten schon Ende Dezember 2024 kurserhöhend, am 31. Dezember schloss der März 25-Termin an der Matif bei 237,25 €/t: plus 6 € in einer Woche.

MKS zurück in Deutschland

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In Deutschland ist erstmals seit 1988 wieder die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen, und zwar in einem Betrieb mit elf Wasserbüffeln im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist zurück in Deutschland. Der brandenburgische Landkreis Märkisch-Oderland bestätigte am Freitag (10. Januar) gegenüber, dass die Tierseuche in seinem Gebiet bei Wasserbüffeln nachgewiesen wurde. Zuvor war die Seuche laut dem Friedrich-Löffler-Institut (FLI) zuletzt 1988 in Deutschland aufgetreten.

Laut regionalen Presseberichten ist im aktuellen Fall eine Herde mit insgesamt elf Wasserbüffeln betroffen. Drei von diesen seien zum Zeitpunkt des MKS-Nachweises verendet gewesen, die übrigen würden gekeult. Außerdem seien eine Sperrzone eingerichtet und Untersuchungen unter anderem zum Infektionsweg eingeleitet worden.

Niedrige Erlöse für Getreide und Zucker

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Deutlich niedrigere Preise für Getreide und Zucker haben den von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) berechneten Preisindex für das Jahr 2024 ins Minus gedrückt. Der Index, der sich aus insgesamt 95 Notierungen in den fünf Warengruppen Fleisch, Milch, Getreide, Pflanzenöl und Zucker ableitet, belief sich im Jahresdurchschnitt 2024 auf 122,0 Punkte und lag damit um 2,1 % unter dem Vorjahreswert.

Das 2022 markierte Allzeithoch von 144,5 Punkten wurde demnach um 15,1 % unterschritten. Im vergangenen Monat lag der Wert mit 127,0 Punkten aber um 6,6 % über dem Wert von Dezember 2023.

Nach dem Hoch im Jahr 2022 ging es mit dem Getreide-Preisindex das zweite Jahr in Folge kräftig zurück, und zwar auf 113,5 Punkte (minus 13,3 % zu 2023). Entgegen diesem Trend legte der Reis-Preisindex der FAO um 0,8 % zu und markierte mit 133,1 Punkten ein nominales 16-Jahreshoch. Im Dezember 2024 lag der Getreide-Preisindex mit 111,3 Punkten noch unter dem Jahresmittel und um 9,4 % unter dem Wert des Vorjahresmonats.

Mit 13,2 % auf durchschnittlich 125,8 Punkten entsprach das relative Minus beim Zucker-Preisindex fast dem bei Getreide. Ausschlaggebend dafür waren laut FAO vor allem die zuletzt rekordhohen Exporte aus Brasilien und die positiven globalen Angebotsaussichten für die Saison 2024/25. Im Dezember betrug der Preisindex für den Süßstoff nur mehr 120,0 Punkte, womit er um 10,6 % unter dem Stand des letzten Monats von 2023 lag.

Gedämpft wurde der Rückgang des Gesamtpreisindexes der FAO durch die Entwicklung auf dem Pflanzenölmarkt. Der betreffende Subindex legte gegenüber 2023 im Mittel um 9,4 % auf 138,2 Punkte zu. Im Dezember lag der Wert mit 163,3 Punkten nochmals weit darüber, der Aufschlag spiegelt das zunehmend knappere Angebot an Pflanzenölen wider.

Unter dem Strich nach oben ging es 2024 auch mit den Fleischpreisen. Der betreffende FAO-Index kletterte im Jahresdurchschnitt um 2,7 % auf 117,2 Punkte. Eine robuste Importnachfrage aus wichtigen Einfuhrländern, die auf eine nur langsam wachsende globale Produktion traf, führte zu höheren Durchschnittspreisen für Rinder-, Schaf- und Geflügelfleisch. Dagegen gaben die Schweinefleischpreise aufgrund der hier gedämpften Importnachfrage, insbesondere Chinas, im Mittel nach. Im Dezember 2024 zog der FAO-Fleischpreisindex nach drei schwächeren Monaten wieder an, und zwar auf 119,0 Punkte; der Vergleichswert von 2023 wurde damit um 7,0 % übertroffen.

Der Milchpreis-Index der FAO lag 2024 bei durchschnittlich 129,6 Punkten und war damit um 4,7 % höher als im Vorjahr. Dies war vor allem auf einen starken Anstieg der Butterpreise zurückzuführen, der auf einer hohen Nachfrage bei begrenztem Exportangebot fußte. Grund für Letzteres waren der FAO zufolge Wetterkapriolen, die sich negativ auf die Rohmilcherzeugung auswirkten. Im Dezember gab der Index erstmals seit sieben Monaten wieder nach, nämlich auf 138,9 Punkten. Damit übertraf er das Jahresmittel aber noch um 7,2 % und den Wert von Dezember 2023 um 17,0 %. age

Länder des globalen Südens:

Gesunde Ernährung braucht Märkte

Produktions- und Konsumdatenstudie der Universität Bonn

Für eine ausgewogene Ernährung in den Ländern des globalen Südens muss vor allem der Zugang zu regionalen Märkten verbessert werden. Demgegenüber ist die weitere Förderung einer vielfältigen Produktion für den jeweiligen Eigenbedarf von Kleinbauern weniger wichtig. Zu diesem Ergebnis ist jetzt das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn in einer Studie gekommen, für die es die Produktions- und Konsumdaten von insgesamt knapp 90.000 Haushalten in mehreren afrikanischen Staaten ausgewertet hat.

Demnach hat eine größere Vielfalt auf dem Acker nur einen kleinen positiven Effekt auf einen ausgewogenen Speiseplan der Kleinbauernhaushalte. Das liege auch an der ohnehin meist recht diversen Produktion dieser Haushalte, erklärte ZEF-Forscher Dr. Thanh Tung Nguyen, der die Studie zusammen mit Institutsdirektor Prof. Matin Qaim durchgeführt hat. Eine zu große Diversität einzelner kleinbäuerlicher Betriebe könne sogar nachteilig sein, da jede Pflanze eigene Ansprüche habe und damit spezielles Know-how erfordere.

Laut dem Forscher reicht es, wenn in der Region eine ausreichend große Vielfalt an Nahrungsmitteln produziert wird. Durch das Angebot von Überschuss auf den regionalen Märkten könnten sich dann alle Haushalte mit jeweils fehlenden Lebensmitteln eindecken. Das fördere nicht nur eine gesunde Ernährung, sondern auch die ökonomische Entwicklung. Ein Hemmnis sei bislang allerdings vielerorts die mangelhafte Infrastruktur, die den Zugang zu den Märkten behindere. Hier seien Verbesserungen notwendig. age

Verhandlungen erneut vertagt

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Eine zweite Verhandlungsrunde zur Novelle des Düngegesetzes brachte keine Einigung. Neue Kompromissvorschläge sollen geprüft werden. 

Bund und Länder bemühen sich weiterhin, im Streit um die Novelle des Düngegesetzes einen Kompromiss zu finden. Eine zweite Verhandlungsrunde mit Vertretern der Koalitionsfraktionen SPD und Grünen, der Unionsfraktion sowie der Länder blieb am Donnerstag (9.1.) ohne Ergebnis. Eingeladen hatte wie bereits bei einem Treffen vor Weihnachten Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).

Wie aus Teilnehmerkreisen zu erfahren war, sollen die Gespräche fortgeführt werden. In der Runde seien neue Kompromissvorschläge vorgebracht worden, die von den Beteiligten nun eingehend geprüft werden sollen. Möglicherweise wird man sich noch vor der Grünen Woche erneut zusammenschalten und Einigungsmöglichkeiten ausloten. Die Unionsseite besteht darauf, die Stoffstrombilanzverordnung abzuschaffen. Zudem soll das Bundeslandwirtschaftsministerium einen Entwurf für eine Monitoringverordnung vorlegen.

Das BMEL hatte zuletzt betont, an einer Ermächtigung im Düngegesetz für eine Nährstoffbilanzverordnung festhalten zu wollen, um auf dieser Grundlage in Verhandlungen mit der EU-Kommission zu treten. Sollten doch noch eine Einigung zustande kommen, bleibt fraglich, ob der Vermittlungsausschuss noch rechtzeitig zusammentritt, um den Kompromiss zu beschließen, der von Bundestag und Bundesrat noch vor der Wahl abgesegnet werden könnte.

Siedler – Hufner – Bauern

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Heute können wir uns die Not unserer Vorfahren im Mittelalter kaum vorstellen. Um 800 nach Christus siedelten die Nordsachsen im südlichen Holstein. Es waren die Holsaten, „die im Holze Sitzenden“, später Holsteiner, die nach der Völkerwanderung um Itzehoe (Ekehoe) und Schenefeld (Scanafeld) zurückblieben. Sie lebten in ständiger Angst, von den Wikingern im Norden oder von slawischen Wenden im Osten überfallen zu werden. Unter der Herrschaft der Lehnsritter waren sie nicht mehr zum Kriegsdienst verpflichtet, mussten aber dafür einen Teil der kargen Ernte abführen.

Der sächsische Herzog im fernen Goslar hatte Lehnsritter beauftragt, das Land im Norden zu befrieden. Erst um 1100 gelang es den Schauenburger Grafen aus dem Weserbergland, die kriegerischen Wikinger und Wenden zu vertreiben. Sie beließen die friedliebenden Wenden in ihren Dörfern und warben um neue Siedler. So machten sich Siedler aus Sachsen, Westfalen und Holland auf den Weg und gründeten in der Nachbarschaft zu den Wenden neue Orte.

Noch heute erinnern die Doppeldörfer an das einstige Gebiet der Wenden, wie etwa Groß Buchwald und Klein Buchwald oder Groß Vollstedt und Klein Vollstedt, wobei das „Klein“ in der Regel für das wendische Urdorf steht. Unter Aufsicht der Ritter rodeten die Siedler Wälder und legten Felder an. Viele Ortsnamen erinnern an die Zeit der Rodungen: Kronshagen, Elmschenhagen, Probsteierhagen, Rodenbek, Lebrade, Rathjensdorf, Sierhagen, Westerade, Mönkhagen, Rondeshagen, Klinkrade, Fuhlenhagen, Kröppelshagen. Ihre Höfe, die sogenannten Hufen, hatten anfangs eine Größe von 8 bis 14 ha. Dazu gab es freies Weideland, Torf und Holz, die reichlich vorhanden waren. Jedem Hufner wurden Ackerstreifen zugewiesen, verteilt in mehreren Kämpen um das Dorf. Die Ackerstreifen wurden alljährlich ausgelost und mit Roggen, Buchweizen oder Hafer bestellt oder als Brache liegen gelassen (Dreifelderwirtschaft).

Die Arbeit mit Pferden 1967 in Schierensee 
Foto: E. Ch. Buttenschön

Mit diesen Hufen waren Nutzungsrechte verbunden, aber keine Eigentumsrechte. Jeder hatte etwa sechs Pferde und ebenso viele Milchkühe. Gepflügt wurde in der Regel mit vier Pferden, einer Schar aus Eisen und einem Streichbrett aus Holz. Die Pferde hatten keine Hufeisen, waren klein und wenig leistungsfähig. Die Ernte wurde mit Leiterwagen eingefahren, meist mit vier Pferden bespannt. Die Aussaat lieferte den drei- bis vierfachen Ertrag. Das Hüten des Viehs übernahm ein Hirte. Zum Schutz vor Wölfen trieb er es abends in die Nachtkoppel nahe am Dorf. Die Jagd blieb stets in der Hand des Adels.

Alle Hufner waren verpflichtet, ihrem Grundherrn Korn und Vieh abzuführen. Mit Anwachsen der Bevölkerung im 16. Jahrhundert und dem Anstieg der Lebensmittelpreise wurde die Landwirtschaft auch für den Adel profitabel. Die Herzöge gründeten Vorwerke (Domänen), die Ritter Gutshöfe. Unter Anleitung der Holländer schafften sie Milchvieh an, errichteten große Scheunen und legten Felder an. Drei Viertel der Felder waren Weiden. Erste Wallhecken grenzten die Weiden von den Äckern ab. Die Hufner wurden auf den Gutshöfen verpflichtet, alle Arbeiten zu verrichten (Hand- und Spanndienste). So gerieten sie in die Abhängigkeit der Leibeigenschaft, durften den Gutsbezirk nicht verlassen und nur mit Genehmigung des Gutsherrn heiraten. Unterkunft und Brennholz stellte der Gutsherr.

Auf den Gütern der Klöster und des Herzogs hatten die Hufner mehr Freiheiten. Sie waren weniger zu Hand- und Spanndiensten verpflichtet, hatten ihre Hofgebäude zu eigen, litten aber unter einer steigenden Steuerlast. Viele gaben ihre Höfe auf und verdingten sich als Knechte. Alle Hufner und ihre Familien waren zusammen mit ihren Knechten und Mägden auf Selbstversorgung angewiesen. Auch die Kinder waren im Sommer mit dem Hüten des Kleinviehs voll eingespannt. Im Winter besuchten sie die Schule der Kirche gegen Entgelt (11. November bis Ostern).

Die tägliche Kost vor Sonnenaufgang, mittags wie auch abends nach Sonnenuntergang war ­Buchweizengrütze mit Milch. Mittags gab es gelegentlich Kohlsuppe mit Speck und Klößen oder Pfannkuchen, abends auch Roggenbrot. Als Getränk dienten Buttermilch oder Wasser. Bier gab es nur im Herbst nach der Ernte. Eine schlimme Zeit erlebten sie im Dreißigjährigen Krieg. Sie verloren ihren gesamten Viehbestand. Viele Höfe gingen in Flammen auf.

Um 1760 besserte sich die Situation. Mit der Entdeckung des Kalkmergels als Düngung waren die Hufner erstmals in der Lage, einen Überschuss an Getreide zu erwirtschaften und zu verkaufen. Der dänische König ordnete im Zeitalter der Aufklärung eine Landreform an (Verkoppelung). Koppeln wurden angelegt und mit Hecken eingefriedet (Knicks). Jeder Hufner sollte selbstständig auf seinen Feldern wirtschaften und jährlich einen Pachtzins abführen. Die Domänen wurden parzelliert und den Hufnern zur Pacht angeboten. So entstanden die Höfe abseits der Dorflage.

Historische Darstellung zur Einfriedung von Ländereien mit Hecken (Knicks) im Zuge der Verkoppelung
Foto: Götz Heeschen

1805 hob der König unter dem Druck der Französischen Revolution die Leibeigenschaft auf und ermöglichte den Hufnern, durch Zahlung einer Ablösesumme freie Bauern mit eigenem Land zu werden. Als Ersatz für die Weide- und Holzrechte bekamen sie pro Hofstelle etwa 2 ha eigenen Wald. Mit dem Anstieg der Lebensmittelpreise stiegen sie auf den besseren Böden zu großem Wohlstand auf (Bordesholmer Giebel). Mit den Preußischen Reformen erhielten die Bauern auch das Jagdrecht. Auf den Gutshöfen wurden die Hufner erst mit der Weimarer Republik 1919 freie Bauern mit eigenem Land.

Die Bauern an der Westküste und auf Fehmarn hatten seit alters her einen besseren Stand. Hier hatte der Adel nur wenig Zugriff. Sie blieben stets freie Bauern mit eigenem Land und lebten bereits im Mittelalter in großem Wohlstand.

Die Not der letzten Kriege führte zu einem Niedergang der meisten Höfe. Mit der Öffnung des gemeinsamen Europäischen Marktes in den 1960er Jahren erlebte unser Land einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufstieg, nicht aber die Landwirtschaft. Viele Höfe mussten mit dem Preisverfall landwirtschaftlicher Produkte aufgeben, nur große Betriebe überlebten. Heute bestimmen nur noch wenige Höfe, sondern meist Einfamilienhäuser das Bild unserer Dörfer. 

Agrargeschäft soll CO2-ärmer werden

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Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat ihre Klimastrategie veröffentlicht. Danach will sie die Emissionsintensität ihres Landwirtschaftsgeschäftes bis 2030 um 18% auf 1,03 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Euro reduzieren. Emissionseinsparungen strebt das Förderinstitut zudem über seine Finanzierungen der erneubaren Energien und des natürlichen Klimaschutzes an. In Letzteres sollen 600 Mio Euro bis 2030 investiert werden.

FRANKFURT. Die Landwirtschaftliche Rentenbank will die Emissionsintensität ihres Landwirtschaftsgeschäftes von aktuell 1,26 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Euro um 18% auf 1,03 Kilogramm bis zum Jahr 2030 reduzieren. Das geht aus der von dem Förderinstitut am Mittwoch (8.1.) veröffentlichten Klimastrategie hervor. Ziel sei es, das Förderportfolio der Bank so auszurichten, dass die notwendige Emissionsminderung im Agrarsektor ohne wirtschaftliche Einbußen für die Branche möglich werde.Das strategische Hauptaugenmerk der Rentenbank liegt bezogen auf das Landwirtschaftsgeschäft bei der Dekarbonisierung. Zusätzlich soll aber auch der Ausbau erneuerbarer Energien vermehrt gefördert werden. So wird über das gesamte Portfolio der Rentenbank eine Emissionsreduktion von 20% bis 2030 angestrebt. Zuletzt gab es in der Förderparte der Erneuerbaren allerdings einen deutlichen Rückgang.Die in ihrer Klimastrategie formulierten Ziele für das Landwirtschafts-Portfolio sind der Rentenbank zufolge an den Sektorzielen des deutschen Klimaschutzgesetzes ausgerichtet. Gesetzt werde dabei auf einen intensiven Austausch mit den Stakeholdern und eine zielgerichtete Förderung. Denn eine Reduktion der Emissionen ohne wirtschaftliche Einbußen sei nur mit erheblichen Investitionen möglich.„Die Landwirtschaft ist systemrelevant und ein wichtiger Wirtschafts- und Resilienzfaktor für unser Land“, betonte Vorstandssprecherin Nikola Steinbock. Die Ziele des Klimaschutzgesetzes für 2020 habe die Branche bereits erfüllt, und mit der richtigen Unterstützung werde sie auch die Ziele für 2030 erreichen. Mit ihren Förderprogrammen, der Innovationsförderung und den Brancheninitiativen unterstütze die Rentenbank bereits heute landwirtschaftliche Praktiken, die zum Klimaschutz beitrügen. Daran, diesen Beitrag zu quantifizieren, will die Bank laut Steinbock ebenfalls arbeiten und ihn so sichtbar machen.

Quantifizierung der Emissionsbindung schwierig

In ihrer Klimastrategie hat sich die Rentenbank auch Ausbauziele für verschiedene Bereiche ihrer Förderung gesetzt, die sich emissionsmindernd auswirken. Dies sind zum einen die Finanzierungen der erneuerbaren Energien, zum anderen die zum natürlichen Klimaschutz. Als Beispiele nennt das Förderinstitut dabei den Erhalt von Wäldern, die Wiederaufforstung, die Wiedervernässung von Mooren, den Erhalt von Grünland und den Ökolandbau. Die Quantifizierung der Emissionsbindung durch diese Finanzierungen sei allerdings sehr schwierig, räumt die Bank ein. Entsprechend zurückhaltend gibt sie sich auch bei ihren diesbezüglichen Zielen.Geplant ist, wie in der Klimastrategie angegeben, bis 2030 insgesamt weitere 600 Mio Euro in Förderthemen mit Bezug zum natürlichen Klimaschutz zu investieren. Im Zuge des Fördergeschäftes Erneuerbare Energien sollen nach Angaben der Rentenbank kumuliert für die Jahre 2023 bis 2030 Emissionen in der Höhe von mindestens 45,001 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Im Jahr 2023 waren es hier 7,901 Mio. Tonnen, verbleiben also für den Zeitraum 2024 bis 2030 noch wenigstens gut 37 Mio. Tonnen.Neben den Emissionsminderungen ist es auch Ziel der Rentenbank, einen großen Datensatz über Anreize und freiwillige Angaben zu generieren. Die Informationen zu den Emissionen sollen es ihr ermöglichen, noch effektivere Förderprogramme zu entwickeln. Zum anderen soll dies die Kunden dazu anregen, sich mit dem Thema Treibhausgasemissionen und deren Quellen auseinanderzusetzen. Ferner soll der Kunde so Einsparpotenziale erkennen und sich auf Datenanforderungen anderer Vertragspartpartner vorbereiten können. Als erste konkrete Maßnahme dazu will die Bank in diesem Jahr ein Förderprogramm zur Erstellung von CO2-Bilanzierungen einführen. AgE

Grüne Woche trifft Wahlkampf

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Die Bauernproteste im vergangenen Winter waren der Anfang vom Ende der Berliner Ampel-Koalition. Die Regierungsparteien konnten den massiven Vertrauensverlust durch ihre Pläne zur Streichung der Agrardieselbeihilfe und der Kfz-Steuerbefreiung nicht mehr wettmachen. Ein Wust an Bürokratie und öffentlich ausgetragene Streitigkeiten taten ihr Übriges. Am Ende standen bekanntlich das Scheitern der Scholz-Regierung und das Ausrufen von Neuwahlen am 23. Februar. Wie passend, dass den Parteien nun gerade die Grüne Woche – als Schaufenster der Agrar- und Ernährungswirtschaft – die Möglichkeit bietet, auf großer Bühne für die eigenen Positionen zu werben.

Das Gelände der Messe Berlin wird zwischen dem 17. und 26. Januar also zur Wahlkampfarena. In Wahljahren ist das Interesse der politisch Verantwortlichen an der Hauptstadtmesse ohnehin groß. Jetzt, in der heißen Phase des außergewöhnlich kurzen Wahlkampfs, werden noch mehr Politikerinnen und Politiker Gesicht zeigen wollen.

Die Parteiprogramme sind ausgerollt und enthalten jede Menge Versprechen, die für Stirnrunzeln sorgen. Nach Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) will die FDP 138 Mrd. € Steuererleichterungen, zum größten Teil für Topverdiener. Auch die CDU ruft 99 Mrd. € auf, ebenfalls größtenteils für Topverdiener. SPD und Grüne stellten Entlastungen von 30 Mrd. € und 48 Mrd. € in Aussicht. Für DIW-Präsident Marcel Fratzscher sind diese Zahlen unrealistisch. „Die Parteien trauen den Wählerinnen und Wählern nicht die Wahrheit zu“, so kürzlich die Schlussfolgerung des Ökonomen in der Zeitung „Augsburger Allgemeine“. Nach seiner Analyse liegt die derzeitige Misere in Deutschland nicht daran, dass die Unternehmensteuern oder die Einkommensteuern zu hoch sind. Das richtig dicke Brett sei das Thema Regulierung und Bürokratie. „Wir sind nicht in der Planwirtschaft, wir sind in der Marktwirtschaft und das, was der Staat tun kann und tun muss, ist, möglichst gute Rahmenbedingungen zu setzen, damit Unternehmen investieren“, betont Fratzscher. Der DIW-Präsident stützt damit die langjährigen Forderungen der Agrarbranche nach Bürokratieabbau.

Dazu braucht es strukturelle Veränderungen. Landwirtschaftliche Familienbetriebe in Deutschland sind hochanpassungsfähig, innovativ und denken langfristig. Hier muss Politik stärkend wirken und auch internationale Konkurrenzfähigkeit sicherstellen. Als Gunststandort hat Deutschland die Möglichkeit und die Verantwortung, seine hochwertig produzierten Lebensmittel auch auf dem Weltmarkt zur Verfügung zu stellen.

Neben allem Wahlkampfgetöse wird die Grüne Woche vor allem die Leistungsfähigkeit der Branche unter Beweis stellen. Rund 300 Fachdiskussionen, Panels und Seminare sind geplant. Unter anderem in der Tierhalle und auf dem ErlebnisBauernhof geht es wieder um Information und fachlichen Austausch – und nicht um haltlose Versprechen.

Traditionell wird die Grüne Woche mit viel Politik-Prominenz eröffnet. Foto: jh

Mehr Strom durch Photovoltaik, weniger aus Biomasse

Während im Jahr 2024 die Stromerzeugung durch ­Photovoltaik (PV)-Anlagen kräftig zulegte, nahm die Erzeugung aus Biomasse ab. Wie die Bundesnetzagentur (BNetzA) zum Jahresbeginn berichtete, erhöhte sich die Stromgewinnung aus Erneuerbaren Energieträgern gegenüber 2023 um 1 % auf 254,9 TWh, während die aus Biomasse um fast 5 % auf 36,0 TWh zurückging.

Der Anteil der Erneuerbaren an der gesamten Stromerzeugung, die mit 431,7 TWh um gut 4 % kleiner ausfiel als 2023, wuchs von 56 auf 59 %. Der Anteil des Biomassestroms verringerte sich indes geringfügig auf 8,3 %. Die Windkraftanlagen steuerten laut der BNetzA erneut den höchsten Anteil aller Energieträger zur Gesamterzeugung von Strom bei, jedoch weniger als 2023. Insgesamt 25,7 TWh entfielen dabei auf Offshore- und 111,9 TWh auf Onshore-­Anlagen; das waren gut 9 % mehr beziehungsweise rund 6 % weniger als 2023. Die PV-Anlagen speisten 63,3 TWh ein, fast 14 % mehr als im Vorjahr. Neben den überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden im Sommer 2024 trug dazu auch der Ausbau der installierten Leistung bei.

Zum Nettoimporteur entwickelt

Derweil hat sich Deutschland zu einem Nettoimporteur von Strom entwickelt, nachdem es in früheren Jahren noch deutlich mehr davon ex- als importiert hatte. Im vergangenen Jahr wurden der Bundesnetzagentur zufolge 67,0 TWh an Strom aus dem Ausland bezogen und 35,1 TWh dorthin geliefert. Im Vergleich zu 2023 sind die Importe damit um rund 23 % gestiegen und die Exporte um gut 10 % gesunken.

Andere Zahlen meldet indes das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesystem ISE. Nach seinen Angaben produzierten die Erneuerbaren Energien im Jahr 2024 etwa 277 TWh Strom und ihr Anteil am Strommix, „der tatsächlich aus der Steckdose kommt“, lag bei 56,1 % gegenüber 55,3 % im Vorjahr. Die öffentliche Nettostromerzeugung erreichte 2024 laut ISE einen Rekordanteil der Erneuerbaren Energien von 62,8 %, wobei der Solarstrom den neuen Bestwert von 74,4 TWh erzielte. Die gesamte Nettostromerzeugung beinhaltet neben der öffentlichen auch die Eigenerzeugung von Industrie und Gewerbe, die hauptsächlich mit Gas erfolgt.

Zahlen für Schleswig-Holstein

Laut dem Kieler Energiewendeministerium (MEKUN) wurde Ende November 2024 deutschlandweit jede vierte neue Windkraftanlage in Schleswig-Holstein errichtet. Bereits bis Ende Oktober sind 2024 Windkraftanlagen an Land mit einer Leistung von mehr als 1 GW genehmigt worden. Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 630.000 Haushalten, was wiederum etwa einem Drittel aller Haushalte in Schleswig-Holstein entspricht.

Bei der Photovoltaik erreichte der Nettozubau bereits im ersten Halbjahr 2024 den im Jahr 2023 erreichten Gesamtzubau von 0,5 GW. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 19.459 Anlagen zugebaut. Die Gesamtbruttoleistung stieg auf 3.422 MW mit 136.893 Anlagen. Davon entfielen auf bauliche Anlagen (von Häusern über Parkplätze bis zu Lärmschutzwänden) 1.974 MW (110.584 Anlagen), auf Freiflächenanlagen 1.427,1 MW (554 Anlagen) und auf steckerfertige Solaranlagen (Balkonkraftwerke) 21,1 MW (25.754 Anlagen).

Biogas und Speicher: Leistung flexibilisieren

Beim Thema Biogas leistet Schleswig-Holstein einen wichtigen Beitrag zur Erneuerbaren Energieproduktion mit rund 1.022 Biogasanlagen und 616 MW Stromleistung. Um diese Leistung aufrechtzuerhalten und zu flexibilisieren, arbeite die Landesregierung eng mit der Branche zusammen. Gemeinsam solle mit diesen steuerbaren Kapazitäten die Versorgungssicherheit der Energiewende vorangetrieben werden. Biogasanlagen könnten eine wichtige Rolle sowohl in der Strom- als auch in der Wärmeversorgung spielen und als flexible Speicherlösung im klimaneutralen Energiesystem dienen, so das MEKUN.

Speicher, die flexibel Strom abgeben können, sind ein wichtiger Baustein der Energiewende. Die Anzahl der Netzanschluss-Anfragen für Speicher habe im Laufe des Jahres 2024 deutlich zugenommen. Mehrere große Batteriespeicher-Projekte befinden sich im Bau, so zum Beispiel in Bollingstedt und Schuby, wo aktuell große Batteriespeicher mit je knapp 240 MWh Kapazität entstehen. Um die Wirtschaftslücke von Speichern im zweistelligen Megawattbereich zu schließen, fördert Schleswig-Holstein zudem kleine und mittlere Unternehmen bei neu installierten Speichern, die an Erneuerbare-Energien-Anlagen angeschlossen sind (Speicherrichtlinie).

Stromnetzausbau und reduzierte Abregelungen

Ein neues Allzeithoch von 26,3 TWh erreichte die in die Netze aufgenommene Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien im Jahr 2023 – und die Zahlen für 2024 lassen einen weiteren Anstieg erwarten. Zum Vergleich: 2013 waren es mit 10,7 TWh nicht einmal halb so viel. Geht man von einem durchschnittlichen Jahres-Stromverbrauch eines Zwei-Personen-Haushalts von 3.500 kWh aus, wurde damit 2023 Strom für 7,5 Millionen Haushalte aus Erneuerbaren Energien eingespeist.

Gleichzeitig hat sich der Ausbau der Stromnetze beschleunigt: Bei der Umsetzung des Bundesbedarfsplangesetzes hat Schleswig-Holstein ein Viertel der bundesweiten Höchstspannungsleitungen in Landeszuständigkeit realisiert (532 km von 2.162 km). Ebenfalls in das Jahr 2024 ist der Baustart des SuedLinks gefallen, der ab 2028 Strom aus Erneuerbaren Energien nach Süddeutschland bringen soll. Die Netzausbauprojekte in Schleswig-Holstein leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur Stromversorgung und Versorgungssicherheit in ganz Deutschland.

Durch den Netzausbau sanken die Abregelungen an Land im Gesamtjahr 2023 weiter – auf nunmehr 967 GWh. Damit konnten im Zeithorizont von vier Jahren die Abregelungen auf weniger als ein Drittel reduziert werden. Im Jahr 2019 lag die abgeschaltete Strommenge noch bei rund 3.350 GWh.

Workshop gegen Radikalisierung und Blick auf die Wahl

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Am Treffen des Arbeitskreises Agrar, organisiert vom Bund der Deutschen Landjugend (BDL) in Berlin, nahmen im Dezember Tessa Nafziger, Laura Stolley und Malte Blöcker aus dem Agrarausschusssprecherteam teil. In diesem Rahmen kamen Vertreter der Landjugend aus verschiedenen Landesverbänden zusammen, um sich über aktuelle Themen und Herausforderungen der Landwirtschaft auszutauschen.

Neben den Vertretern der einzelnen Landesverbände waren auch Theresa Schmidt und Leon Ranscht vom BDL dabei; Leon wird zukünftig vonseiten des BDL den Arbeitskreis leiten.

Das Agrarausschusssprecherteam vor dem Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Foto: ljv

Am Montagvormittag standen ein Workshop gegen Rechtsradikalisierung und eine Präsentation durch Felix Schulz von der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (Farn) auf der Tagesordnung – er gab spannende und zugleich erschreckende Beispiele über rechtsradikale Organisationen im ländlichen Raum. Ein weiteres zentrales Thema war die Vorbereitung auf die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar. Die Landjugend möchte mit einer klaren Stimme in die politische Diskussion eintreten und sicherstellen, dass die Bedürfnisse der jungen Generation in der Landwirtschaft Gehör finden. Dabei wurden Forderungen diskutiert, angepasst und formuliert, um als Landjugend mit klaren Ansprüchen an die neue Regierung heranzutreten. Denn ohne entsprechende politische Rahmenbedingungen wird es zunehmend schwieriger, landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland in die nächste Generation zu führen. Forderungen waren zum Beispiel die Junglandwirteförderung der Gemeinsamen Agrarpolitik, eine europaweite Lösung zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit oder auch, dass der Umbau der Tierhaltung finanziert werden kann. Genaueres dazu folgt.

Erfolgsrezept: Lernen im Tandem

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Zwei Wochen, zwei Länder, unzählige Erlebnisse: Auch 2025 können Jugendliche aus Deutschland und Frankreich sprachlich, kulturell und persönlich Brücken bauen. Vom 20. Juli bis 3. August bieten der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) und die französische Organisation Roudel wieder ihre deutsch-französischen Tandemsprachferien an.

Niederbronn-les-Bains im Elsass und Grainau (Alpen) bieten den passenden Rahmen, um Sprache hautnah zu erleben und Freundschaften zu knüpfen. Unterstützt vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) entsteht so erneut ein Programm, das Jugendliche begeistert und Grenzen überwindet.

Dann haben 15- bis 17-Jährige erneut die Chance, einen sehr persönlichen Zugang zu Sprache und Kultur unserer Nachbarn zu bekommen. Denn in den Sprachferien lernen deutsche und französische Muttersprachler gemeinsam und voneinander die jeweils andere Sprache.

Im Rückblick auf den vergangenen Sommer zeigt sich, wie erfolgreich das Konzept ist. Zwei Wochen verbrachten 30 Jugendliche gemeinsam in Grainau und Villard-de-Lans. Dort erweiterten sie nicht nur ihre Sprachkenntnisse, sondern entdeckten auch die Kultur des Partnerlandes. Wanderungen durch die Partnachklamm, ein Besuch der Ziegenfarm am Pic Saint-Michel oder die kreative Gestaltung einer „Gazette des Utopies“ gehörten zu den Highlights.

Das Ergebnis? Begeisterte Teilnehmende, die eine klare Botschaft mit nach Hause nahmen: „Eine Freundschaft, die wie eine große Blume gewachsen ist“, lobte die eine. „Viel gelernt, viel Erfahrung gesammelt“, brachte es eine andere Teilnehmerin auf den Punkt. Wieder andere schätzten das vertrauensvolle Miteinander und die besondere Atmosphäre im deutsch-französischen Tandem, die diesen Austausch so einzigartig macht.

Seit 1997 organisiert der BDL mit französischen Partnerorganisationen Sprachprogramme, die ihresgleichen suchen. Abwechslungsreiche Methoden, kreative Ansätze und erlebnisreiche Freizeitangebote sorgen dafür, dass Jugendliche spielerisch lernen und dabei echte Verbindungen entstehen. Das deutsch-französische Leitungsteam aus erfahrenen Betreuerinnen und Betreuern begleitet die Teilnehmenden und bietet Raum für Begegnungen, die bleiben.

Weitere Informationen zu dem vom DFJW geförderten Sprachkurs unter landjugend.de/dfp-sommerferien-auf-franzoesisch oder bei Amal Kebaier vom BDL-Team: interkulturelles@landjugend.de oder Tel.: 030-2 35 99 35 51.