So mancher Gärtner sucht nach Alternativen zu Buchsbaum, um Blattfallkrankheit und Buchsbaumzünsler ohne aufwendige Bekämpfung loszuwerden. Ersatzpflanzen übernehmen die Funktion des Buchsbaums und fügen sich optisch gut ein, wenn sie dem Verwendungszweck und den Standortverhältnissen entsprechend ausgewählt werden.
Dies ist notwendig, da keine der möglichen Alternativen die Optik des Buchsbaums mit seiner Standorttoleranz verbindet. Kurzum: Wenn die Ersatzpflanze dem Buchsbaum optisch gleicht, stellt sie meist höhere Ansprüche an Boden und Standort. Zeigt sie sich ähnlich robust wie der Buchsbaum, unterscheidet sie sich im Erscheinungsbild mehr oder weniger deutlich.
Für den Formschnitt haben sich längst Eibe, Spindelstrauch, Japanische Stechpalme und Lebensbaum etabliert. Doch es gibt auch passende Arten für niedrige Hecken und Einfassungen.
Die immergrüne Japanische Stechpalme (Ilex crenata), manchmal auch Japan-Ilex oder Berg-Ilex genannt, ähnelt mit ihren glänzenden, kleinen Blättern dem Buchsbaum. Zudem ist sie recht schattenverträglich. Der Nachteil: Die Pflanze braucht einen sauren, eher sandigen Boden, der nicht austrocknen darf, und bevorzugt eher luftfeuchte Standorte. Auf kalk- oder sehr lehmhaltigen Böden kümmert Berg-Ilex vor sich hin. Schwere Böden sind daher vor der Pflanzung mit Sand, Torf oder Rindenhumus zu verbessern. Alternativ pflanzen manche Gärtner gleich in Rhododendronerde. Der Schnitt erfolgt im zeitigen Frühjahr und erneut im August oder September. Fast jedes Jahr kommen neue Sorten in den Handel. Die Zwergformen ‚Glorie Gem‘ und ‚Glorie Dwarf‘ eignen sich für Einfassungen, niedrige Hecken oder die Kübelkultur. ‚Dark Green‘ wächst je nach Standort etwa 1 bis 2 m hoch. Damit empfiehlt sich diese Sorte für etwas höhere Hecken. Stechpalme ‚Heckenzwerg‘ (Ilex aquifolium) kommt gut auf normalem Boden zurecht, bevorzugt jedoch halbschattige bis schattige Standorte. Ausgewachsen erreicht die Sorte etwa 30 bis 50 cm in der Höhe und 30 cm in der Breite. Die dekorativen Blätter tragen allerdings umlaufend Dornen. Beim Heckenschnitt trägt man besser Handschuhe.
Die Eibe (Taxus baccata) punktet mit den gleichen positiven Eigenschaften wie der Buchs. Sie ist schnittverträglich, winterhart und für Standorte von sonnig bis schattig geeignet. Der Nachteil: Die Pflanzen sind im Vergleich zu Buchs teurer, dafür jedoch sehr langlebig und tragen weiche Nadeln anstelle von Blättern. ‚Renke‘s Kleiner Grüner‘ eignet sich hervorragend für niedrige Hecken und Einfassungen. Die schnittverträgliche Sorte zeichnet sich durch geringe Ansprüche an Standort sowie Boden aus. Sie wächst ohne Mitteltrieb, verzweigt sich daher besser und ist auch im unteren Bereich schön dicht. Der jährliche Zuwachs beträgt etwa 5 bis 10 cm. Mit zwei Schnitten pro Jahr lässt sich die Hecke gut in Form halten. Bei der Neupflanzung braucht man drei bis vier Exemplare von ‚Renke‘s Kleiner Grüner‘ pro laufendem Meter Hecke.
Zwerg-Rhododendron ‚Bloombux‘ (Rhododendron micranthum) ist eine niedrige, schnittverträgliche, immergrüne und vor allem bodentolerante Kreuzung aus verschiedenen Wildformen. Die Sorte gedeiht in normalem Gartenboden. Anfang Juni gibt es als Zugabe hübsche rosa- bis pinkfarbene Blüten. Bei einem Zuwachs von etwa 10 cm pro Jahr erreicht ‚Bloombux‘ etwa 70 cm Endhöhe. Eine spannende Alternative ist Lebensbaum ‚Mecki‘ (Thuja occidentalis). Der Handel bietet neben niedrigen Formschnittkugeln auch junge Pflanzen an, die sich für die Neuanlage einer niedrigen Hecke eignen. Tipp: Dafür zwei bis drei Pflanzen pro laufendem Meter einplanen. Der immergrüne ‚Mecki‘ passt gut an sonnige bis halbschattige Standorte und legt Wert auf nährstoffreichen und leicht feuchten, kalkhaltigen Boden. Wer eher gelbgrüne Nadeln bevorzugt, bekommt mit ‚Mirjam‘ eine Sorte, die auch ohne Schnitt kugelförmig wächst. Der Zwergstrauch erreicht eine Höhe von 40 bis 60 cm und wächst etwa 60 cm breit. Die früher oft empfohlene Heckenmyrte ‚Maigrün‘ (Lonicera nitida) hat sich in der Praxis vor allem für breite, etwa kniehohe Einfassungen bewährt. Für schmale und niedrige Hecken ist sie eher ungeeignet.
Zwei weitere Alternativen dürfen nicht unerwähnt bleiben. Der Spindelstrauch ‚Green Rocket‘ (Euonymus japonicus) wächst sehr langsam aufrecht-kompakt. Er eignet sich für sonnige bis halbschattige Standorte mit durchlässigem, nährstoffreichem und feuchtem Boden. Etwas weniger frostempfindlich sind der weiß panaschierte ‚Emerald‘n Gaiety‘ und der gelb panaschierte ‚Emerald‘n Gold‘ (Euonymus fortunei). Im Halbschatten verblassen die bunten Farben etwas. Tipp: Regelmäßig schneiden, dann verzweigen sich die Pflanzen besser. Zwerg-Liguster ‚Lodense‘ (Ligustrum vulgare) bleibt mit etwa 80 cm Höhe recht niedrig und stellt ähnliche Ansprüche wie der Spindelstrauch. Die an sich wintergrüne Sorte kann bei anhaltendem Frost die Blätter abwerfen. Im Frühjahr erfolgt dann ein Neuaustrieb der sehr bodentoleranten Sorte.