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Das Risiko für Lager richtig einschätzen

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Mit Beginn der Frühjahrsvegetation steht auch der Winterraps in Schleswig-Holstein vor dem Übergang von der vegetativen in die generative Wachstumsphase. Eingeläutet wird dieser Übergang mit dem Beginn des Sprossstreckens. Erneut stehen die Rapsanbauer im Land vor der Entscheidung, wie sie ihren Bestand sicher zur Ernte führen. Hierzu zählt auch die Vermeidung von Lager.

Lager im Raps ist mit Ertragsverlusten verbunden und erschwert die Beerntung. Die Gefahr, dass und wie stark Raps ins Lager geht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierbei haben die Bestandesdichte, die Nährstoffversorgung und die Standfestigkeit der angebauten Sorte den größten Einfluss. Je nach Aussaatzeitpunkt, Befall mit Schädlingen (vor allem Rapserdfloh), Staunässe et cetera können sich die Rapsbestände im Frühjahr zu Vegetationsbeginn sehr unterschiedlich präsentieren. Eine pauschale Empfehlung für den Einsatz von Fungiziden mit wachstumsregulatorischen Eigenschaften im Raps zu geben ist deshalb nicht möglich. Die Notwendigkeit einer Einkürzung ist daher schlagspezifisch zu prüfen.

Für den Wachstumsreglereinsatz muss die Pflanze sich in der aktiven Streckung befinden und es müssen wüchsige Bedingungen herrschen.

Bestandesdichte

In sehr dichten und üppigen Rapsbeständen bilden die eng stehenden Rapspflanzen nur sehr dünne Stängel aus und wachsen stark in die Höhe (Konkurrenz um Licht), wodurch das Lagerrisiko deutlich erhöht wird. Gerade Rapsbestände von über 50 Pflanzen pro Quadratmeter sind als lagergefährdet anzusehen und eine Behandlung kann hier sinnvoll sein. Auch wenn zur Aussaat weniger keimfähige Körner pro Quadratmeter ausgesät worden sind, wird durch Ausfallraps die Bestandesdichte deutlich erhöht. Je größer die Bestandesdichte ist, desto höher sollte die Intensität des Wachstumsreglers sein. Schwache Bestände mit einer guten Verteilung der Einzelpflanzen können auch ohne Wachstumsregler zur Ernte geführt werden. Die Bestandesdichte pro Quadratmeter sollte deshalb mit einem Zählrahmen oder mit einem Zollstock durch Auszählung schlagspezifisch ermittelt werden.

Standfestigkeit der Sorten

Bedingt durch den Züchtungsfortschritt besitzen aktuelle Rapssorten eine deutlich bessere Standfestigkeit und damit eine geringe Lageranfälligkeit. Nur noch wenige Sorten weisen eine mittlere Lageranfälligkeit auf. Stehen die Pflanzen dann noch gut verteilt auf der Fläche, reduziert sich die Lagergefahr weiter.

Nährstoffversorgung

Eine gute und ausreichende Nährstoffversorgung ist für den Winterraps wichtig. Steht dem Raps im Herbst und Frühjahr ein Überangebot insbesondere an Stickstoff zur Verfügung, kann dies das Lagerrisiko deutlich steigern. Standorte mit einer langjährigen organischen Düngung oder einem hohen Stickstoffnachlieferungspotenzial sind deshalb genauer zu beobachten und bei entsprechender Entwicklung einzukürzen.

Richtiger Zeitpunkt

Ist eine Anwendung von Wachstumsreglern im Raps notwendig, so sollte diese in der Wachstumsphase des Rapses, das heißt unter wüchsigen Witterungsbedingungen, bei frostfreien Nächten und guter Wasser- und Nährstoffversorgung erfolgen. Der ideale Einkürzungstermin liegt vor, sobald das Streckungswachstum sichtbar beginnt (ES 30/31). Die Rapspflanzen sollten vital sein und eine Sprosslänge von zirka 15 bis 25 cm aufweisen. Sollte die Behandlung erst durchgeführt werden können, wenn die Knospen bereits die obersten Blätter überragen, ist von einer geringeren Wirksamkeit dieser Maßnahme auszugehen, da zu diesem Zeitpunkt ein Großteil der Wachstumshormone bereits gebildet wurde.

Die für einen Wachstumsreglereinsatz eingesetzten Produkte enthalten oftmals einen Wirkstoff aus der Gruppe der Azole oder den Wirkstoff Mepiquat. Diese Wirkstoffe greifen in die Gibberellinsynthese der Pflanzen ein, wodurch der entsprechende Einkürzungseffekt erzielt wird. Eine Empfehlung zum Wachstumsreglereinsatz im Raps (Produkte und Aufwandmengen) ist in der Abbildung dargestellt.

Fazit

Der Fortschritt in der Züchtung aktueller Rapssorten, eine angepasste Stickstoffdüngung sowie geringere Bestandesdichten haben dazu geführt, dass in den vergangenen Jahren nur selten stark lagernder Raps zu beobachten war. Nicht jeder Rapsbestand benötigt also eine intensive Einkürzung. Daher sollte man sich zeitig im Frühjahr einen Überblick über die Rapsbestände verschaffen und je nach Bestandesdichte und Entwicklungsstand der Pflanzen schlagspezifisch entscheiden, ob eine Einkürzungsmaßnahme notwendig ist oder nicht.

Studie zu rossigen Stuten

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An der University of Life Sciences im polnischen Lublin wurde erforscht, wie sich die Rosse auf das Verhalten und die Physiologie von Stuten auswirkt.

In die Studie wurden 15 erwachsene Stuten einbezogen, die an sechs Tagen während der Rosse sowie an fünf Tagen außerhalb der Rosse jeweils morgens und abends untersucht wurden. Neben physiologischen Parametern wie Körpertemperatur und Herzfrequenz wurden auch das Verhalten der Stuten gegenüber Menschen und anderen Pferden sowie ihre Bewegungsbereitschaft dokumentiert.

Das Verhalten gegenüber Menschen wurde daran gemessen, ob sich die Stuten streicheln ließen. Um den Umgang mit den Artgenossen vergleichen zu können, wurden zunächst positive und negative Verhaltensäußerungen definiert. Zu den positiven zählten sowohl ruhige Annäherungen als auch friedliche Interaktionen wie gegenseitige Fellpflege. Als negativ wurden beispielsweise zurückgelegte Ohren oder Drohgebärden erfasst. Während des täglichen einstündigen Auslaufs auf einem Sandpaddock wurden die Stuten beobachtet und das positive beziehungsweise negative Verhalten erfasst.

Die Forscher stellten fest, dass sowohl die Körpertemperatur als auch die Herzfrequenz während der Rosse höher waren als an den anderen Tagen. Temperatur und Herzfrequenz fielen zum Ende der Rosse stark ab. Obwohl dementsprechend auch eine Verstärkung der negativen Verhaltensweisen während der Rosse zu erwarten wäre, war das Gegenteil der Fall: Rossige Stuten verhielten sich Menschen und anderen Pferden gegenüber besser als in anderen Phasen.

Erst einige Tage nach dem Ende der Rosse ging die Bereitschaft, sich streicheln zu lassen, deutlich zurück. Gleichzeitig nahm zu diesem Zeitpunkt das negative Verhalten gegenüber Artgenossen leicht zu. Positives Verhalten gegenüber anderen Pferden war am Ende der Rosse am häufigsten und nahm dann schnell ab. Zudem bewegten sich die Stuten während der Rosse weniger, standen länger an einem Platz und waren insgesamt weniger aktiv. Häufig machten sie nur einen einzelnen Schritt, um weiterzugrasen. Mit dem Ende der Rosse kamen sie wieder mehr in Bewegung.

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die gängige Annahme, Stuten seien während der Rosse besonders schwierig zu händeln, nicht zutrifft. Im Gegenteil seien sie dann wesentlich toleranter gegenüber Menschen und auch friedlicher im Umgang mit anderen Pferden.

Auch in Zukunft im Wettbewerb bestehen – aber wie?

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Landwirtschaftliche Betriebe stehen vor der Aufgabe, verschiedene Herausforderungen zu bewältigen, seien es der Einsatz digitaler Technologien, der Wunsch der Gesellschaft nach mehr Nachhaltigkeit, der Druck durch politische Regularien, die Inflation und die Erhöhung der Zinsen, der Ukraine-Krieg und die Erhöhung der Preise für Betriebsmittel oder die Auswirkungen des Klimawandels. Dies sind nur ein paar Beispiele dafür, vor welchen Schwierigkeiten landwirtschaftliche Betriebe stehen.

Herausforderungen betreffen nicht nur den Betrieb als Organisation, sondern auch Landwirtinnen und Landwirte als Individuum. Daher gilt es umso mehr, für landwirtschaftliche Betriebe die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen, um zukünftig am Markt wettbewerbsfähig bestehen zu können. In diesem Zusammenhang stellen sich einige Fragen:

Wie können sich Betriebe strategisch aufstellen?

Aus einer strategischen Perspektive ist es von Bedeutung, den Betrieb als Ganzes in den Blick zu nehmen. In diesem Zusammenhang lassen sich drei Bereiche unterscheiden: der landwirtschaftliche Betrieb als Organisation, die Technik und der Landwirt als Individuum.

Aspekte der Organisation beziehen sich auf die organisationalen Rahmenbedingungen. Dies können unter anderem interne Faktoren, zum Beispiel die Führung von Mitarbeitenden oder infrastrukturelle Aspekte, sein, aber auch externe Faktoren wie Vorgaben, Richtlinien oder die Gesellschaft. Mit diesen Faktoren gehen bestimmte Anforderungen an landwirtschaftliche Betriebe einher.

Dabei spielt auch der Einsatz von Technologie eine besondere Rolle. Zu den technologiebezogenen Aspekten gehört unter anderem die Frage, wie (digitale) Technologien dazu genutzt werden können, um die Produktion und die Prozesse des Betriebes zu verbessern. Ein digitaler Hofladen kann zum Beispiel einen besseren Bezug zu Verbrauchern beziehungsweise Kunden regional wie auch überregional herstellen.

Um diese Potenziale erschließen zu können, müssen auch die entsprechenden (digitalen) Kompetenzen bei Landwirten vorhanden sein. Menschbezogene Aspekte fokussieren sich zum Beispiel auf die vorhandenen Fähigkeiten und Kompetenzen der Individuen oder auch darauf, wie Entscheidungsprozesse gestaltet werden.

Einen Betrieb aus diesen drei Perspektiven in den Blick zu nehmen, geht mit einer großen Bandbreite an Ansatzpunkten für landwirtschaftliche Betriebe einher, die als strategische Weichenstellungen bezeichnet werden können.

An welchen strategischen Weichenstellungen ansetzen?

Weichenstellung 1: Kompetenzen entwickeln (Individuum)

Wie bereits anklang, wirken sich aktuelle Herausforderungen auch auf die Rolle des Landwirts aus. Es lässt sich eine Verschiebung der Tätigkeiten von vorwiegenden Feld- und Stallarbeiten hin zu zunehmender Büroarbeit beobachten. Damit Landwirte diese an sie gestellten Anforderungen bewältigen können, braucht es ein passendes Handwerkszeug in Form von situationsübergreifender Handlungsfähigkeit. Es gilt insbesondere, die Kompetenzen der Landwirte unmittelbar im Arbeitskontext zu entwickeln, um ihnen das Handwerkszeug zu geben, diese Herausforderungen zu bewältigen.

Weichenstellung 2: Prozesse evaluieren (Individuum/Technik)

Landwirte haben zwei verschiedene Perspektiven auf die digitale Transformation. Die einen schauen aktiv bei den digitalen Veränderungen zu und halten in ihren Betrieben an bewährten Prozessabläufen weiterhin fest. Die anderen sehen die Möglichkeiten der digitalen Transformation und passen Prozessabläufe an beziehungsweise gestalten sie neu. Eine strategische Weichenstellung liegt darin, einen Mittelweg zwischen diesen beiden Perspektiven zu finden und in diesem Zuge Arbeitsprozesse regelmäßig zu evaluieren. Ansatzpunkte dafür können Überlegungen mit Blick auf die Effizienz und Effektivität von Prozessabläufen durch die Nutzung digitaler Technologien sein.

Weichenstellung 3: Technologiepotenziale nutzen (Technik)

Im Rahmen der digitalen Transformation nimmt die Auseinandersetzung mit der Frage, welche Potenziale mit digitalen Veränderungen einhergehen, eine besondere Rolle ein. Auf der einen Seite geht mit digitalen Technologien das Hemmnis einer hohen Investitionssumme einher, auf der anderen Seite zeigt sich, dass eine Verdeutlichung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses und die Einsatzmöglichkeiten im Betrieb überzeugende Argumente für eine Investition sein können. Die Überwindung dieser Anfangshürde durch zum Beispiel einen Gemeinschaftskauf mit anderen Betrieben ermöglicht es, ungenutzte Potenziale in Betrieben zu erschließen.

Weichenstellung 4: Resilienz fördern (Organisation)

Die aufgezeigten Herausforderungen wirken sich in besonderer Form auf den landwirtschaftlichen Betrieb als Organisation, aber vor allem auf die Arbeitsprozesse im Betrieb aus. Um als landwirtschaftlicher Betrieb unabhängig von Ereignissen am Markt wettbewerbsfähig zu sein, müssen sich Betriebe intern widerstandsfähig aufstellen. Widerstandsfähig bedeutet zum Beispiel, die Preise für Betriebsmittel zu beobachten und bei einem Preisabfall eine größere Menge einzukaufen oder einen Generator anzuschaffen, um energieautark zu sein. Mit Blick auf die Betriebsleitung lassen sich weitere Ansatzpunkte identifizieren. Demnach zeigt sich, dass es eine Offenheit für Veränderungen den Betrieben ermöglicht, auf vielfältige Weisen auf Veränderungen zu reagieren. Der Fokus liegt hierbei darauf, dass Betriebe sich von innen heraus widerstandsfähig aufstellen, um auf Veränderungen entlang der Wertschöpfungskette schnell und ohne große Verluste reagieren zu können.

Weichenstellung 5: Aktive Positionierung am Markt (Organisation)

Überlegungen zur Marktpositionierung setzen entgegen der Resilienzförderung an externen Faktoren im Umfeld des Betriebes an. In Abhängigkeit davon, wie sich ein Betrieb im Marktumfeld positionieren möchte, werden Strategien abgeleitet, zum Beispiel Kunden auch überregional mit Produkten zu erreichen und somit den lokalen/regionalen Verkauf und Vertrieb überregional zu erweitern. Durch digitale Technologien kann diese Strategie über einen digitalen Hofladen verfolgt werden. Dadurch kann eine Kundenstammerweiterung erzielt werden, wenngleich mit dieser überregionalen Strategie auch neue Wettbewerber einhergehen können. Es bedarf daher der Analyse des Marktes mit Blick auf die Wettbewerbssituation, um eine betriebsspezifische Positionierungsstrategie zu entwickeln, die sich an den Möglichkeiten und der strategischen Ausrichtung des Betriebes orientiert.

Ein Schritt-für-Schritt-Plan

Letztlich können verschiedene Weichenstellungen zur (langfristigen) Wettbewerbsfähigkeit eines landwirtschaftlichen Betriebs beitragen. Dabei sollte jedoch der Grundsatz nicht „Viel hilft viel“ sein. Es geht vielmehr darum, eine betriebsspezifische Auswahl von Weichenstellungen nach den eigenen Bedarfen des Betriebs vorzunehmen. Dabei sollte im Sinne einer ganzheitlichen Betriebsführung auf Aspekte des Menschen, der Technik und der Organisation zurückgegriffen werden.

In einem ersten Schritt kann eine Status-quo-Analyse Aufschlüsse über die Bedarfe eines Betriebes geben. Eine kritische Auseinandersetzung mit den drei Perspektiven hilft dabei, einen Überblick darüber zu bekommen, welche Aspekte bereits in besonderer Form berücksichtigt werden und an welchen Stellen zusätzliche Potenziale bestehen. Die strategischen Weichenstellungen sind erste Ansatzpunkte, die landwirtschaftliche Betriebe nutzen können, um die drei aufgeführten Bereiche gezielt zu adressieren. An vielen Stellen kann es außerdem hilfreich sein, in den Austausch mit anderen Betrieben zu gehen und von Best Practices zu lernen. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass die Betriebsgröße und
-struktur eindeutige Unterscheidungsmerkmale sind und mit diesen Faktoren unterschiedliche betriebsspezifische Ansätze einhergehen. Kleinere Betriebe sollten demnach größere Betriebe nicht zwingend als Vorbild betrachten, sondern vielmehr überlegen, an welchen Stellen sie von größeren Betrieben lernen können und wie sie sich mit den ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen bestmöglich aufstellen können. Auf diesem Weg lassen sich bereits heute die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen.

Dem Landwirt darf der Spaß nicht genommen werden!

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Bei der Landestagung in der Halle der Landwirtschaftskammer in Rendsburg am 4. Februar konnten rund 150 Besucher aus den spannenden Vorträgen zum Thema „Lohnen sich Investitionen in Tierwohl und CO2-Effizienz?“ einiges mitnehmen. In Teil 2 des Berichts geht es unter anderem um die Vollkostenauswertung.

Die einzelnen Vorträge der Referenten wurden in der vorherigen Ausgabe vorgestellt: Dr. Thomas Bahr widmete sich im ersten Vortrag des Tages der Vollkostenauswertung der Betriebe der Rinderspezialberatung. Prof. Andreas Melfsen ging auf die bautechnischen Lösungen für mehr Tierwohl und CO2-Effizienz ein. Die Wege zur nachhaltigeren Milchwirtschaft, die von Arla angestrebt werden, wurden von Dr. Thomas Kröber dargestellt. Jörg Riecken stellte zum Abschluss der Vorträge die praktische Seite zum automatischen Melken bei einer Vollweide vor.

Vollkostenauswertung 2023/2024

Die Vollkostenauswertung 2023/24 wurde von Dr. Thomas Bahr, Agrarberatung Mitte, vorgestellt und basiert auf den Betriebszweigauswertungen (BZA), die viele Betriebe mithilfe der Beratungsringe der Rinderspezialberatung erstellen. Bei der BZA werden Leistungen und Kosten eines Betriebszweigs miteinander verrechnet, um das kalkulatorische Ergebnis für diesen Betriebszweig zu ermitteln. Die vorgestellte Auswertung umfasst Daten von 506 Betrieben und zeigt, dass die Kuhzahlen in den letzten Jahren jährlich um zirka 5 % steigen. Auch die Milchleistung und die Milchproduktion aus dem Grundfutter werden immer effizienter.

Dr. Thomas Bahr, Agrarberatung Mitte, präsentierte die Ergebnisse der Vollkostenauswertung 2023/24.
Foto: Isa-Maria Kuhn

Für das Jahr 2023/2024 wurden auch die ökonomisch stärkeren und schwächeren 25 % der Betriebe betrachtet. Erfolgreiche Betriebe haben im Durchschnitt 266 Kühe, eine Milchleistung von über 10.600 kg und eine Grundfutterleistung von über 4.088 kg. Die weniger erfolgreichen Betriebe haben durchschnittlich 150 Kühe, eine Milchleistung von etwa 8.700 kg und eine geringere Grundfutterleistung. Auch die Kuhverluste sind mit 8 % deutlich höher. Bahr betonte jedoch, dass die einzelnen Faktoren durch verschiedene Einflüsse bestimmt würden. Nicht jeder kleine Betrieb sollte daher als unwirtschaftlicher angesehen werden als ein großer Betrieb.

Einen der größten Kostenfaktoren stellt die Grundfuttergewinnung dar. Aber auch im Vergleich der Kostenstrukturen von Betrieben, die im Melkstand melken oder in automatischen Melksystemen (AMS), zeigen sich Unterschiede. Das ausgerechnete Betriebszweig­ergebnis (BZE) ist im Vergleich beim AMS um 1 ct/kg ECM schlechter als in Betrieben, die im Melkstand melken. Dies liegt vor allem an den höheren Arbeitserledigungs- und Gebäudekosten. Jedoch können Betriebe, die mit AMS melken, durch die häufigere Melkung ihrer Tiere auch eine Milchleistungssteigerung bewirken.

Aus der Vollkostenauswertung wird deutlich, dass im vorigen Wirtschaftsjahr 2022/23 hohe kalkulatorische BZE erzielt werden konnten. Dies ist auf die sehr hohen Milchpreise in der Zeit zurückzuführen. Für das Wirtschaftsjahr 2023/24 wurde ein leicht negativer Wert von −3,31 ct/kg ECM als kalkulatorisches BZE errechnet. Dies zeigt, dass diese Ergebnisse über die Jahre hinweg natürliche Schwankungen aufweisen und auch ein leicht negatives Jahr insgesamt kompensiert werden kann.

Angeregte Podiumsdiskussion

In der Podiumsdiskussion, die nach den Kurzvorträgen von Prof. Katrin Mahlkow-Nerge moderiert wurde, gab es einige Fragen aus dem Publikum zu verschiedenen Ansätzen, zu denen die Referenten ihre fachliche Meinung kundtaten. Die Zukunftsfähigkeit und Umsetzbarkeit der verschiedenen Impulse standen hier vor allem im Mittelpunkt der Diskussion.

Bezüglich der Vollkostenrechnung kam aus dem Auditorium die Frage, ob die Betriebe, die seit vielen Jahren eine BZA rechnen, innerbetriebliche Effekte und Entwicklungen erkennen lassen. Bisher werden nur die einzelnen Betriebe in einem Jahr verglichen. Warum werden ein oder mehrere Betriebe nicht über einen längeren Zeitraum betrachtet? Dieses Feedback wurde von den Referenten aufgenommen und wird in gewisser Form in der Zukunft berücksichtigt.  

An Dr. Kröber von Arla richteten sich Fragen zur Verpflichtung und Vergütung von CO2 reduzierenden Maßnahmen. Es wurde deutlich, dass eine Verpflichtung nur mit einer entsprechenden Vergütung der gewünschten Maßnahme einhergehen kann. Diese Maßnahme muss jedoch von der Regierung und den Verbrauchern auch entsprechend honoriert werden.

Dem Referenten Jörg Riecken wurden Fragen gestellt zum Thema Grünlandpflege bei einer Vollweide und dazu, wie die Kuhverluste beziehungsweise Abgangsraten in einer Saison ab Kalbung zustande kommen. Auch das Trockenstellschema und die Besamungen waren ein Teil der regen Diskussion.

Zukunft der Milchviehhaltung

Ihre Schlussfrage stellte Katrin Mahlkow-Nerge an alle Referenten, die so ein rundes Bild über alle Bereiche hinweg passend zum Thema der Veranstaltung brachte. Es ging darum, wie der Zukunftsstall aussehen könnte und wie viele Betriebe in Zukunft noch in der Milchwirtschaft agieren würden.

Hierzu stellte Thomas Bahr vor allem in den Vordergrund, dass zum Beispiel die Tierarztkosten im Durchschnitt nicht weiter ansteigen würden. Im Gegenteil, sie sänken sogar. Investitionen oder Maßnahmen, die das Tierwohl im Stall verbessern, werden immer bewusster und häufiger in den Betrieben getätigt. Tiere, die gesünder sind durch eine verbesserte und angepasste Umwelt, haben auch ein höheres Potenzial, ihre Leistung zu steigern und bei hoher Nutzungsdauer voll auszuschöpfen.

Andreas Melfsen stellte ebenfalls fest, dass das Bewusstsein bei der Mehrzahl der Landwirte im Bereich Tierwohl schon vorhanden sei. Jetzt müsse man aber den Faktor Emissionen praktisch mit einbringen und beides zusammendenken. Aber auch im Stallbau bedürfe es noch des Umdenkens beziehungsweise neu gedachter Ansätze. So nannte er das Beispiel, dass die großen Stallstrukturen, wo alle Tiere unter ein Dach gebracht werden, anders strukturiert werden könnten. Warum nicht auf mehrere kleinere Stallungen mit Auslauf setzen?

Thomas Kröber ergänzte, dass die Milch in Zukunft in der Gesellschaft und der Wirtschaft einen wichtigen Stellenwert einnehmen werde.

Jörn Siemann, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Rinderspezialberatungsringe, wandte sich zum Abschluss besonders an die zukünftigen Landwirte und Beratungskräfte. Foto: Isa-Maria Kuhn

Jörg Riecken brachte zudem ein, dass Tierwohl auch mit der Weidehaltung eng verzahnt sei. Jedoch sei eine Weidehaltung nur mit gewissen Flächenstrukturen und bis zu einer gewissen Kuhzahl umsetzbar. Außerdem betonte er, dass dem Landwirt nicht der Spaß an seiner Arbeit genommen werden dürfe durch zu viele, in der Regel bürokratische Hürden oder Auflagen. Vergeht dem Landwirt der Spaß, kann der Betrieb noch so gut aufgestellt sein und laufen. Dieser Betrieb wird dann jedoch nicht lange existieren.

Zum Abschluss der Veranstaltung wendete sich Jörn Siemann als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Rinderspezialberatungsringe an das Publikum. Er knüpfte direkt an seinen Vorredner Jörg Riecken an und betonte, dass Freude an der Arbeit ein wichtiger Bestandteil des Alltags der Milchviehhalter sei. Auch er verwies auf die zunehmende Bürokratisierung, die vielen als Hindernis im Wege stehe. Mit dem Appell: „Wir brauchen Sie für unsere Zukunft in Landwirtschaft und Beratung!“, wendete er sich an die anwesenden Schülerinnen und Schüler sowie die anwesenden Studierenden. Nur durch gut ausgebildeten Nachwuchs könne die Milchproduktion weiter bestehen bleiben, schloss Siemann.

Fazit

Gehen die Leidenschaft und der Spaß in der Landwirtschaft verloren, ist die Existenz der Betriebe und der Landwirtschaft in der Zukunft immer mehr gefährdet. Das wäre für das Milchland Schleswig-Holstein, das doch durch seine vielen Milchviehbetriebe ein Stück weit geprägt ist, fatal.

Lesen Sie hier Teil 1 der Landestagung 2025: https://www.bauernblatt.com/tierwohl-und-co2-effizienz-gehen-hand-in-hand/

Jetzt die Grundlage für eine erfolgreiche Ernte schaffen

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Sobald keine starken Nachtfröste mehr angesagt und die Bestände nicht mehr reifbedeckt sind, kann mit der Grünlandpflege begonnen werden. Bis zum Schossen sollten alle dem Standort und der Narbe angepassten Maßnahmen durchgeführt sein.

Die Ergebnisse der Vollkostenauswertung der Rinderspezial­beratungsringe in Schleswig-Holstein für das Wirtschaftsjahr 2022/23 zeigen, wie auch in den Jahren zuvor, einen deutlichen Unterschied in der Grundfutterleistung der 25 % besten und der 25 % weniger erfolgreichen Betriebe. So steigt die Grundfutterleistung von 2.990 kg (25 % weniger erfolgreiche Betriebe) über 3.498 kg (Durchschnitt aller Betriebe) auf 3.983 kg energiekorrigierter Milch (25 % beste Betriebe). Entsprechend gegenläufig verhalten sich die Grundfutterkosten. So liegen die Kosten für Grundfutter je Kilogramm energiekorrigierter Milch in den weniger erfolgreichen Betrieben um 2,8 ct höher als im Durchschnitt, wohingegen die besseren Betriebe um 2,5 ct geringere Kosten als der Durchschnitt zu verzeichnen haben. Diese Ergebnisse zeigen, wie groß das Potenzial für eine effiziente Grundfutterproduktion ist. In der Grünlandbewirtschaftung wird die Grundlage für eine erfolgreiche Ernte bereits im Frühjahr mit der Grünlandpflege geschaffen.

Grünlandpflege allgemein

Unmittelbar vor der Grünlandpflege sollte man sich immer einen Überblick über den Zustand der Bestände verschaffen. Die folgenden Punkte sind dabei die Schlüsselfaktoren für eine angepasste Bewirtschaftung:

Gibt es auf Flächen Staunässe oder überflutete Bereiche?

Sind die Flächen durch Frost hochgefroren?

Sind viele Maulwurfshaufen vorhanden?

Ist Schneeschimmel zu finden?

Sind Gräser ausgewintert und abgestorben? Wie groß ist der Anteil?

Wie viele Lücken sind im Bestand?

Welche Anteile haben Unkräuter und Ungräser wie die Gemeine Rispe?

Gibt es Trittschäden?

Ist die Grünlandnarbe verfilzt?

Entsprechend dem Zustand der Flächen sind die Pflegemaßnahmen durchzuführen. Vor jeder Maßnahme muss die Befahrbarkeit der Flächen überprüft werden, um sowohl Bodenverdichtung als auch Narbenschädigungen zu vermeiden. Gleichzeitig müssen die Böden aber frostfrei sein. Darüber hinaus sind Striegel und Schleppen nur auf gut abgetrockneten Grasnarben einzusetzen. Wird der Reifendruck am Schlepper niedrig gehalten, erhält man die nötige Tragfähigkeit und Zugkraft bei möglichst geringer Spurtiefe.

Walzen, Schleppen, Striegeln

Die Gefahr des Hochfrierens tritt überwiegend auf Moor- und anmoorigen Standorten auf. Hier kann der Einsatz einer Glattwalze sinnvoll sein, um den Bodenschluss der Pflanzenwurzeln wieder zu gewährleisten. Ebenso kann die Verwendung einer Glattwalze dazu dienen, kleine Steine in den Boden einzudrücken, um eine ebene Bodenoberfläche zu erreichen. Wegen des Gewichts der Walze ist ein Einsatz jedoch immer gut abzuwägen, da bei ungeeigneten Bodenverhältnissen mehr Schaden als Nutzen entsteht. Eine Cambrige-, Crosskill- oder Prismenwalze erzielt nicht den gleichen Effekt, sorgt aber bei einer Nach- oder Übersaat für den nötigen Bodenschluss des Saatgutes. Zudem ist bei den zuletzt genannten Walzenarten eine bessere Anpassung an die Bodenoberfläche gegeben, sodass punktuelle Überverdichtungen vermieden werden.

Maulwurfshaufen müssen im Frühjahr unbedingt eingeebnet werden, um Futterverschmutzung zu vermeiden.

Für die Einebnung und Verteilung von Maulwurfshaufen eignet sich die Schleppe besser als der Striegel. Hier muss eine Einebnungsschiene vorgelagert sein. Beide Geräte dienen auch der optimalen Verteilung von Gülle und Stallmist. Der Grünlandstriegel sollte jedoch die bevorzugte Maßnahme sein, wenn ein Durchlüften der Narbe und eine Anregung der Bestockung erzielt werden sollen. Zudem ist das Striegeln eine sinnvolle Maßnahme, um abgestorbene Pflanzen und flach wurzelnde Ungräser (Jährige und Gemeine Rispe) und -kräuter zu bekämpfen. Besonders die Gemeine Rispe hat das Potenzial, andere Grasarten und Klee zu unterdrücken und so durch ihren geringeren Futterwert den Ertrag des Bestandes zu reduzieren. Die Blätter der Gemeinen Rispe sind mit ihrer gelbgrünen Farbe heller als die meisten anderen Grasarten. Bei genauerem Betrachten sind die weiteren Erkennungsmerkmale eine glänzende Blattunterseite, Doppelrille auf der Blattoberseite („Skispur“), ein 1 cm langes, spitz zulaufendes Blatthäutchen, oberirdische Ausläufer, die Pflanze ist leicht ausreißbar und riecht muffig. Sie wächst niedrig und bildet einen dichten Filz. Da die Gemeine Rispe gut an feuchte Bedingungen angepasst ist, dürften ihr die hohen Niederschlagsmengen im vergangenen Jahr zugutegekommen sein. Auf stark befallenen Flächen empfiehlt sich ein zweimaliges Striegeln mit scharf eingestellten Zinken in diagonaler Richtung. Keinesfalls darf dabei eine Walze nachlaufen, da in diesem Fall die ausgerissenen Pflanzen der Gemeinen Rispe Bodenschluss erhalten und wieder anwachsen können. Fällt viel Pflanzenmaterial an, sollte sogar ein Entfernen der ausgerissenen Pflanzen in Betracht gezogen werden. Grundsätzlich eignen sich zur Bekämpfung der Gemeinen Rispe eher Trockenphasen im Spätsommer, da die Pflanzen dann ohnehin schon geschwächt sind. Im Frühjahr muss immer abgewogen werden, ob ein zu scharfes Striegeln die Narbe nicht zu sehr verletzt. Die entstehenden Lücken sollten in jedem Falle über eine Nachsaat mit wertvollen Grasarten oder Grünlandmischungen wieder geschlossen werden. Ein scharfes Striegeln bei einem starken Vorkommen der Quecke sollte unterlassen werden, da die Pflanze in der Lage ist, aus kleinsten Wurzelstücken erneut auszutreiben. In dem Fall kann ein scharfes Striegeln sogar die Verbreitung der Quecke begünstigen.

Mittlerweile ist es gängige Praxis, alle Pflegemaßnahmen inklusive Nachsaat mit Kombigeräten in einem Arbeitsgang auszuführen. Dabei erledigt eine vorgelagerte Planierschiene das Einebnen der Maulwurfshügel. In der anschließenden Striegeleinheit sind die Zinken in mehreren Reihen angeordnet. Sofern in der Striegelkombination auch ein Säaggregat montiert ist, ist in der Regel auch eine Walze angebaut, um den Erdkontakt des Saatgutes zu gewährleisten. Bei vielen Kombigeräten sind diese Walzen allerdings abbaubar, um bei einer Bekämpfung der Gemeinen Rispe ein Wiederandrücken der herausgerissenen Pflanzen zu vermeiden. Die Kombination mehrerer Geräte in einem reduziert die erforderlichen Überfahrten, ermöglicht einen geringeren Kraftstoffverbrauch und eine weniger intensive Belastung des Bodens.

Grundsätzlich muss die Grünlandpflege abgeschlossen sein, sobald die Gräser zu schossen beginnen.

Nachsaat im Blick haben

Sind durch das Ausstriegeln oder Auswinterung die Narben lückig geworden, sollte auf jeden Fall eine Nachsaat erfolgen. Bleibt diese Nachsaat aus, können unerwünschte Arten wie Gemeine Rispe, Hirtentäschel, Jakobskreuzkraut und vor allem der Stumpfblättrige Ampfer leicht in den Bestand einwandern und sich etablieren. Die Nachsaatmenge orientiert sich dabei an dem Anteil der Lücken. Für das Abschätzen der Lücken dient eine einfache Faustregel: Auf einer Fläche von 40 mal 40 cm entspricht eine Handfläche einem Lückenanteil von 15 %. Bei einem Lückenanteil von 5 bis 10 % sind 5 bis 8 kg/ha ausreichend. Betragen die Lückenanteile 10 bis 20 %, sind 10 bis 15 kg/ha nötig. Bei stark ausgewinterten Grünlandbeständen mit Lückenanteilen von 20 bis 30 % und mehr bringt die Durchsaat mit entsprechender Spezialtechnik (zum Beispiel Schlitztechnik von Vredo oder Köckerling) eine größere Nachsaatsicherheit und einen höheren Nachsaaterfolg, vor allem auf zu Trockenheit neigenden Standorten. Die Durchsaatmengen sind dann auf 15 bis 25 kg/ha zu bemessen. Für die Nachsaat eignen sich überwiegend Weidelgrassorten, da sie schnell auflaufen, sich im Jugendstadium rasch entwickeln und konkurrenzstark gegenüber anderen Pflanzen sind. Somit können sie Lücken schnell schließen. Doch auch Knaulgras auf sehr trockenen Standorten oder Wiesenschwingel auf feuchten, extensiv genutzten Standorten können eine gute Wahl sein. Es sollte bei der Auswahl auf mehrere Sorten je Art und Reifegruppe geachtet werden, um die Narbe gegenüber Stressfaktoren aus Witterung und Nutzung robuster zu erhalten. Eine übermäßige Düngung nach einer Nachsaat sollte vermieden werden, da die Altnarbe die Keimlinge ansonsten überwachsen und ersticken kann.

Lücken und Gemeine Rispe im Bestand

Nachsaaten, auch zu Vegetationsbeginn, sind immer mit Risiken verbunden. Ihr Erfolg beziehungsweise ihre Effizienz hängt letztlich vom weiteren Witterungsverlauf ab. Generell eignen sich Nachsaaten vor allem im Herbst, da hier in der Regel die Keimlinge eine bessere Wasserversorgung haben und die Altnarbe nicht so konkurrenzstark ist. Andererseits ist bei lückigen Beständen diese Maßnahme im zeitigen Frühjahr durchaus ratsam.

Eine regelmäßig (in die Grünlandpflege integrierte) Nachsaat geht mit einigen Vorteilen gegenüber einer Neueinsaat einher. So wird das Risiko eines Ertragsausfalls gegenüber einer Neuansaat minimiert, die Narbe schließt sich schnell wieder. Damit sind sowohl die Erosionsgefahr als auch die Nitratauswaschung erheblich reduziert. Da die Bodenstruktur bei der Nachsaat nicht zerstört wird, bleibt die Tragfähigkeit der Narbe erhalten. Die Kosten sind geringer durch weniger Saatgut und Maschineneinsatz. Eine Neuansaat kann einer Nachsaat überlegen sein, wenn die Zusammensetzung der Grasnarbe von unerwünschten Gräsern und Kräutern dominiert wird.

Für beide Varianten sollte bei der Sortenwahl auf empfohlene Sorten zurückgegriffen werden. Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein gibt in Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftskammern Niedersachsen und Nordrhein-Westfahlen alle zwei Jahre ein Faltblatt mit den für den norddeutschen Raum empfohlenen Sorten heraus. Die in dreijährigen Landessortenversuchen geprüften Sorten bilden den Grundstein für eine an den Standort, die Nutzungsintensität und den Verwendungszweck angepasste, leistungsfähige Grünlandnarbe. Sie ist somit auch die Basis für das Potenzial eines Grünlandbestandes.

Der Flyer findet sich unter: https://t1p.de/jhsdc

Fazit

Eine regelmäßige, dem Bestand angepasste Grünlandpflege legt den Grundstein für einen guten Ertrag. Die wiederkehrende Nachsaat mit dem Standort und der Nutzung angepassten Arten beugt einer aufwendigen Grünlandsanierung oder gar Grünlanderneuerung vor.

Saperda candida: Fäll- und Rodearbeiten auf Fehmarn beendet

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Fristgerecht zum Ende des Monats Februar sind die Fäll- und Rodearbeiten zur Bekämpfung des Rundköpfigen Apfelbaumbohrers (Saperda candida) auf Fehmarn vom amtlichen Pflanzenschutzdienst bei der Landwirtschaftskammer umgesetzt worden.

Rechtsgrundlage dafür ist die am 9. November 2024 veröffentlichte geänderte Allgemeinverfügung. Das vollständige Entfernen der Wirtspflanzen betraf diesmal einen Knickabschnitt, einen Bereich der K 63 mit Alleebäumen und mehrere Privatgrundstücke. Das Fäll- und Rodegut wird vor Ort gehäckselt und im Bereich der Pufferzone verbrannt.

Das seit mehreren Jahren intensiv durchgeführte Monitoring bezüglich des Rundköpfigen Apfelbaumbohrers wird auch 2025 fortgesetzt. Dazu gehört auch der Einsatz von Spürhunden. Mit dieser Methode sollen noch unbekannte Befallsstellen gefunden werden. Um eine Ausbreitung weiterhin zu verhindern, sind befallene und befallsverdächtige Wirtspflanzen des Rundköpfigen Apfelbaumbohrers zu vernichten. Ein Auftreten dieses Quarantäneschädlings außerhalb der Pufferzone ist vom amtlichen Pflanzenschutzdienst bisher nicht nachgewiesen worden. Ziel ist es, den Befall vollständig zu tilgen.

Neue Vorschriften für den Pferdetransport

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Regeln und Vorschriften im Straßen- und Güterverkehr ändern sich laufend. Einige davon betreffen auch den Pferdetransport.

Seit Anfang des Jahres gilt, dass Wohnmobile mit einem Gesamtgewicht von mehr als 7,5 t mit einem digitalen Fahrtenschreiber ausgestattet sein müssen, sofern sie einen Anhänger ziehen. Das bedeutet gleichzeitig, dass sich der Fahrer nach aktuell geltendem Recht an Ruhe- und Lenkzeiten halten muss. Zudem benötigt jeder Fahrer eine Fahrerkarte, um die Nutzung des Fahrtenschreibers zu dokumentieren.

Von der Neuerung betroffen sind auch Pferdesportler, die in großen Linern mit Pferdeanhängern unterwegs sind. Die neuen Fahrtenschreiber sind nicht nur in der Lage, Fahrzeiten aufzuzeichnen, sondern können auch Grenzübertritte registrieren sowie Standorte bei Be- und Entladevorgängen erfassen und speichern. Die technischen Anforderungen sind in der Durchführungsverordnung (EU) 2016/799 geregelt. Bei Missachtung kann ein Bußgeld in Höhe von bis zu 1.500 € verhängt werden.

Bereits seit 1. Juli 2024 gilt auch für kleinere Lkw mit mehr als 3,5 t technisch zulässiger Gesamtmasse (tzGm) die Mautpflicht. Viele der typischen kleinen Pferdetransporter liegen genau an der Grenze. Bei Kontrollen hat das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) allerdings vermehrt festgestellt, dass diese Transporter zum Teil deutlich überladen werden. Das zieht nicht nur ein Bußgeld nach sich: Bei einem Verkehrsunfall kann es dazu führen, dass man wegen Missachtung der Sorgfaltspflicht eine Mitschuld erhält und damit ganz oder teilweise dafür haftet.

„Es ist außerdem davon auszugehen, dass ein Versicherer die Leistung verweigert, wenn durch Sachverständigengutachten nachgewiesen wird, dass die schwerwiegende Überladung der Hauptgrund für den Unfall ist. Dann gibt es bei der Kaskoversicherung keine Entschädigung“, sagt Johannes Rennebaum, Logistikberater aus West­falen. fn

Biodiesel: VDB fordert bessere Zertifizierung

Der Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB), Elmar Baumann, fordert von der kommenden Bundesregierung ein entschiedenes Vorgehen gegen mutmaßlich falsch deklarierte Biodieseleinfuhren aus China. Baumann drängt auf strengere Zertifizierungs- und Kontrollmechanismen für sogenannte fortschrittliche Biokraftstoffe.

Das vergangene Jahr stellte die Biokraftstoffbranche vor große Herausforderungen, berichtete Baumann. Der Biodieselverbrauch sei um ein Viertel zurückgegangen. Als Hauptursachen nennt er zwei Faktoren: Zum einen wurden erhebliche Mengen mutmaßlich falsch deklarierter Biodieselimporte aus China auf den Markt gebracht. Es gebe Hinweise darauf, dass viele als „fortschrittlich“ deklarierte Biokraftstoffe in Wirklichkeit umetikettierte Produkte aus Palmöl oder Altspeisefetten seien – was in Deutschland nicht zulässig wäre, so Baumann. Zum anderen habe eine Änderung der 38. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) dazu geführt, dass Unternehmen ihre überschüssigen Treibhausgas (THG)-Minderungen nicht mehr auf die kommenden Jahre übertragen konnten. Diese vom Bundesumweltministerium eingeleitete Maßnahme sollte die THG-Quotenpreise stabilisieren und führte zum Jahresende zu einem weiteren Nachfrageeinbruch bei Biodiesel.

Der scheidenden Ampel-Koalition stellt Baumann ein schlechtes Zeugnis aus: Sie habe Erneuerbare Kraftstoffe „nicht in dem Maße gewürdigt, wie es notwendig gewesen wäre“. Trotz vielversprechender Ansätze auf Fachebene blieben entscheidende politische Maßnahmen zur Bekämpfung von Marktmanipulationen aus. Der dramatische Preisverfall der THG-Quote habe nicht nur die Biokraftstoffbranche belastet, sondern auch Investitionen in Elektromobilität, Grünen Wasserstoff und Biomethan unrentabel gemacht, kritisiert Baumann.

Die häufig in der Tank-oder-Teller-Debatte geäußerte Kritik an Biokraftstoffen hält Baumann für „völlig faktenfrei“. Ein Ausstieg aus Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse würde seiner Ansicht nach nicht zur Verbesserung der Ernährungssicherheit beitragen. Vielmehr sei es notwendig, von einem Tank-oder-Teller-Ansatz zu einem Tank-und-Teller-Verständnis zu kommen. Die Biodieselproduktion auf Rapsbasis verdeutliche diese Verknüpfung: Neben Kraftstoff entstünden Nebenprodukte wie Rapsschrot, ein heimisches Eiweißfuttermittel, sowie Glyzerin als chemischer Grundstoff.

Elegante Blüten am Stauden-Himmel

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Die geselligen, unkomplizierten Anemonen bereichern den Garten je nach Art mit bezaubernden Blütenteppichen oder schmuckem Flor an langen Stielen. Von März bis Oktober faszinieren Anemonen mit Blühfreude und Vitalität.

Starten wir unseren Rundgang durch die Anemonen-Familie mit einem Klassiker.

Frühlings-Anemonen:

Die heimische Anemone nemorosa, besser bekannt als Buschwindröschen, ist als Frühlingsbote im Garten unentbehrlich. Die weißen Blütenteppiche bringen von März bis April viel Licht in den Halbschatten vor und zwischen Gehölzen. Über Rhizome breitet sich die Staude mit der Zeit zu ansehnlichen Beständen aus. Bei Sonnenschein präsentiert sich eine beeindruckende Blütenpracht. Tipp: Im Frühjahr sollte der Boden unter den Gehölzen ausreichend feucht sein. Sommertrockenheit macht dem Buschwindröschen nichts aus. Üppiger als die Art erscheinen die gefüllten Blüten der Sorte ‚Vestal‘. Einfache, blauviolette Blüten bieten ‚Robinsoniana‘ und ‚Royal Blue‘.

Buschwindröschen ,Robinsoniana‘ bringt mit seinen violettblauen Blüten Abwechslung ins Farbspiel. Foto: Karin Stern
Die früh blühende Anemone blanda reckt die geöffneten Blüten der Sonne entgegen. Foto: Karin Stern

Das Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides) erweitert die Farbenpalette mit seinen goldgelben Blüten. Diese ähneln der weißen Form, öffnen sich aber etwas später. Hellgelbe Blüten steuert das Leipziger Windröschen (Anemone x lipsiensis) bei. Diese Variante ist eine Kreuzung aus Anemone nemorosa und Anemone ranunculoides. Ihre dunkelgrünen Blätter stehen in einem hübschen Kontrast zu den hellgelben Blüten. Allerdings eignet sich diese Art nicht für ungeduldige Gärtner, die schnell Farbe sehen wollen. Das Leipziger Windröschen braucht einige Jahre, um sich zu etablieren, zeigt sich dann aber dauerhaft und robust. Frischer Boden bietet die besten Voraussetzungen für gutes Gedeihen.

Ein unverzichtbares Familienmitglied ist Anemone blanda, die Balkan-Anemone. Der aparte Frühblüher ist bestens zum großflächigen Verwildern geeignet. Mit ‚Blue Shades‘ (blau), ‚Charmer‘ (rosa) und ‚White Splendour‘ (weiß) eröffnen sich auf locker-humosem Boden unter Laubgehölzen schöne Kombinationsmöglichkeiten mit Schlüsselblume (Primula eliator), Lenzrose (Helleborus orientalis) und Lungenkraut (Pulmonaria officinalis). Tipp: Trockenes Laub im Herbst als schützende Decke liegen lassen.

Je nach Sorte fallen die Blau- und Violettschattierungen der Anemone blanda unterschiedlich aus. Foto: Karin Stern

Frühsommer-Anemonen:

Die Kronen-Anemone wird farblich sortiert oder in bunten Mischungen angeboten. Foto: Karin Stern

Die klaren Farben der Kronblätter und die dunkle Blütenmitte machen die Kronen-Anemone (Anemone coronaria) zu einer Besonderheit. Für die bis zu 40 cm hohe Knollenpflanze empfiehlt sich die Frühjahrspflanzung an einem sonnigen bis halbschattigen Platz mit lockerem, durchlässigem und nicht zu trockenem Boden. Tipp: Knollen vor dem Pflanzen für einige Stunden in zimmerwarmes Wasser legen. Mit der Pflanzung muss man nicht bis nach den Eisheiligen warten. Die Knollen werden einfach in einem mit Blumenerde gefüllten Topf ab Ende März vorgezogen. Bei den Blütenfarben hat man die Wahl zwischen Blau, Rot, Violett oder Weiß. Man sollte ruhig ein paar Knollen mehr pflanzen, denn die Blüten machen sich von April bis Juni ganz ausgezeichnet in der Vase. Sie sollten im Oktober aus der Erde genommen und frostfrei in Sand gelagert werden. Dann halten sie mehrere Jahre lang.

Anemone sylvestris, das Große Wald-Windröschen, ist eine wertvolle und robuste Staude mit großen, weißen Blüten und dezentem Duft. Mit 40 cm Höhe lässt sie sich auch gut als Schnittblume verwenden. Diese Art bevorzugt einen sonnig-warmen Platz vor Sträuchern auf einem lockeren, kalkreichen Boden. Trotz ihres Namens kommt sie mit Trockenheit erstaunlich gut zurecht. Als Pflanzpartner empfehlen sich Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris) und Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum).

Mit der Kanadischen Wiesen-Anemone (Anemone canadensis) darf das Pendant zum Buschwindröschen nicht unerwähnt bleiben. Die einfachen, weißen Schalenblüten öffnen sich von Juni bis Juli an 20 cm hohen Blütenstielen. Diese Art bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen Platz auf frischem bis feuchtem Boden. Dank ihrer (kräftigen!) Ausläuferbildung erobert sie schnell kleinere Flächen unter Gehölzen.

Die blau blühende Kronenanemone ,Mr. Fokker‘ ist hier mit Traubenhyazinthen, Narzissen und Tulpen kombiniert. Foto: Karin Stern

Herbst-Anemonen:

Beim Kauf achtet man auf die Blütenfarbe und Wuchshöhe der jeweiligen Herbstanemonen-Art und Sorte. Foto: Karin Stern

Von August bis Oktober dürfen wir die langstielige Eleganz der Herbst-Anemonen genießen. Sie sind aus dem Herbstgarten mit ihren edlen Schalenblüten gar nicht wegzudenken. Anemone hupehensis, Anemone-japonica-Hybriden und Anemone tomentosa bekommt man als Topfware im Handel. Als bester Pflanztermin gilt das zeitige Frühjahr. Im ersten und zweiten Winter nach der Pflanzung wird etwas Winterschutz in Form einer Reisig- oder Laubabdeckung gegeben. Danach sind die anpassungsfähigen Stauden etabliert. Sie bevorzugen einen durchlässigen, humosen Boden und tolerieren auch Halbschatten. Je sonniger der Standort liegt, desto feuchter sollte der Boden sein.

Weiß blühende Sorten der Herbstanemone erhellen halbschattige Bereiche. Foto: Karin Stern

Beim Neukauf der unterschiedlichen Arten und Sorten achtet man vor allem auf die Wuchshöhe, Blütenfarbe und Blütenform. Neben einfachen Schalenblüten (‚Ouvertüre‘, ‚Praecox‘, ‚Honorine Jobert‘) sind auch (halb) gefüllte Blüten (‚Prinz Heinrich‘, ‚Pamina‘, ‚Whirlwind‘) im Angebot. Als Pflanzpartner zu den herbstblühenden Arten empfehlen sich Herbsteisenhut ‚Arendsii‘ (Aconitum carmichaelii), die Weiße Sommer-Wald-Aster (Aster divaricatus), Prachtspiere ‚Cattleya‘ (Astilbe-arendsii-Hybride) und der Kerzenknöterich ‚Album‘ (Bistorta amplexicaulis).

Auszahlungspreise deutlich gefallen

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Die Milchgeldauszahlungspreise haben ihren Anstieg beendet und sind im Januar wieder deutlich gefallen. Im Durchschnitt liegt der Auszahlungspreis der schleswig-holsteinischen Meiereien nun bei 51,7 ct/kg, das sind 1,8 ct weniger als im Monat Dezember. Inklusive der Zuschläge beträgt der Durchschnittspreis 52,92 ct/kg.

Die Spanne der hiesigen Grundpreise ist dabei allerdings im Vergleich zum Vormonat deutlich zurückgegangen. Sie liegt zwischen 45 und 54 ct/kg. Im bundesweiten Vergleich haben die norddeutschen Meiereien ihren Vorsprung weitestgehend eingebüßt. In Ostdeutschland liegt die Preisspanne zwischen 48 und 50 ct/kg, während sie in Süddeutschland 47,5 bis 53 ct/kg beträgt. Im Süden sind die Auszahlungspreise somit sogar leicht angestiegen. In Westdeutschland liegt die Spanne zwischen 46,8 und 53 ct/kg und ist damit nahezu unverändert zum Vormonat. Die Milchanlieferung ist in den letzten Wochen zwar kontinuierlich angestiegen, bewegt sich aber trotzdem deutlich unter der Vorjahresmenge. Dies ist immer noch auf die letzten Nachwehen der Blauzungenkrankheit zurückzuführen, denn die Kühe, die von der Krankheit betroffen waren, haben mit Leistungseinbußen reagiert und müssen erst wieder kalben, um ihr volles Leistungspotenzial wieder ausschöpfen zu können. Die deutlich gesunkenen Tierbestandszahlen erstmalig auch im Milchkuhbereich tragen einen weiteren Teil zur Verknappung der Milchmenge bei.

MKS-Auswirkungen abgefedert

Ein Absinken der Milchausza­hlungspreise ab Januar war bereits vor dem Auftreten des Falles von Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg von einigen Meiereien angekündigt worden. Auch der ife-Börsenmilchwert deutete dies seit Längerem an. Begründet liegt dies im saisonal bedingten Anstieg der Milchanlieferung. Dass es darüber hinaus nicht zu einem weiteren deutlichen Abfall der Milchauszahlungspreise gekommen ist, liegt auch an der schnellen Reaktion entsprechender Verantwortlicher auf das Auftreten des MKS-Falles in Brandenburg und vor allem daran, dass es keinen weiteren Fall gab. Die Rohstoffknappheit trug dann auch dazu bei, dass Kunden mangels Alternativen schnell von Regionalisierungsmaßnahmen überzeugt werden konnten. Nichts destotrotz hat es besonders im exportlastigen Milchpulverbereich Abbestellungen und infolgedessen einen Lagerbestandsaufbau gegeben. Aktuell zeigt sich der Milchpulverbereich von seiner saisontypisch ruhigen Seite, die Preise bewegen sich seitwärts.

LEH macht Druck auf Butterpreise

Butter ist nach wie vor knapp, daran hat auch die Verbesserung der Inhaltsstoffe der angelieferten Milch nur wenig geändert. Beim Industrierahm üben allerdings zunehmend günstigere Mengen aus dem benachbarten Ausland Druck auf die hiesigen Preise aus. Diese Gunst der Stunde scheint der Lebensmitteleinzelhandel nutzen zu wollen. Er ist offenbar nicht länger bereit, die hohen Butterpreise zu akzeptieren. Den Aufschlag hat die Schwarz-Gruppe mit einer deutlichen Absenkung der Butterpreise gemacht und Aldi hat entsprechend nachgezogen. Der Handel verzichtet somit aktuell auf eine entsprechende Marge. Der LEH wird nun unter Ausnutzung seiner Marktmacht in den künftigen Verhandlungen mit den Meiereien versuchen, diese wiederherzustellen. Es bleibt also abzuwarten, wie standhaft die Meiereien sich hier bei steigender Rohstoffverfügbarkeit in den Verhandlungen zeigen werden. Im Schnittkäsebereich wird nach wie vor von sehr jungen Beständen in den Reifelagern berichtet, die Verfügbarkeit ist also als durchaus knapp einzustufen. Die Kurse am Terminmarkt für Milch, der EEX in Leipzig, bewegen sich relativ impulslos seitwärts. Während sich zu den beiden Frontmonaten Februar und März in den letzten Wochen fast gar keine Handelsaktivität zeigte, gab es bei den Folgemonaten minimale Impulse. Auch auf dem Spotmarkt für den flüssigen Rohstoff gibt es kaum Bewegung. Der Milchpreis für die zwischen den Meiereien gehandelte Milch liegt aktuell nahezu unverändert bei 48,8 ct/ kg.