Zur jährlich stattfindenden Bundesmitgliedersammlung reisten die Schleswig-Holsteiner Vorstandsmitglieder Lena Sophie Hagge, Tajo Lass und Mirco Engelbrecht in die Hauptstadt.
Am Freitagabend in Berlin angekommen, traf sich die kleine Reisegruppe mit der befreundeten Abordnung aus Niedersachsen. Bei einem Abendessen mit allen anwesenden Landesverbänden konnte man sich in geselliger Runde über die neuesten Entwicklungen austauschen. Im Anschluss erkundeten einige Landjugendliche noch gemeinsam das abendliche Berlin.
Am Sonnabendmorgen startete im Haus der Ernährung und Landwirtschaft in den Räumlichkeiten des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) der arbeitsintensivere Teil der Versammlung. Nach dem Frühstück wurden alle Anwesenden für die Ehrenamtsklausur in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe bestand aus den stellvertretenden Vorsitzenden und eine aus den ersten Vorsitzenden.
Das Thema der ersten Gruppe war die Aktion Friedensbrot. Vor 35 Jahren fiel die Berliner Mauer, und wo früher Grenzsoldaten patrouillierten, wächst heute mitten in Berlin an der Bernauer Straße Roggen für das sogenannte Friedensbrot. Die Initiative setzt sich für Friedenssicherung und nachhaltige Landwirtschaft ein. Entlang der ehemaligen Mauer waren Bilder aufgestellt, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Die Gruppe durfte zunächst einem Vortrag lauschen, ehe man sich zu einem geführten Rundgang an der geschichtsträchtigen Berliner Mauer aufmachte.
Die zweite Gruppe beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit rechtlichen Fragen in der Verbandsarbeit und nahm hierfür an einem interaktiv gestalteten Vortrag des Rechtsanwalts Michael Röcken teil. Die Vertreter der Landesverbände studierten ihre eigene Satzung und verbanden die theoretischen Satzungsinhalte mit Beispielen aus der täglichen Arbeit. Angesichts der anstehenden Landesversammlung waren hier vor allem Inhalte zum Ablauf von Wahlen von großem Interesse, aber auch unangenehmere Themen wie die Haftung von Vorstandsmitgliedern wurden behandelt. Mithilfe von Beispielformulierungen aus den Satzungen konnten Lena und Mirco ihr Wissen erweitern und einen Eindruck bekommen, welche Satzungsinhalte etwa obligatorisch sind und an welchen Stellen möglicherweise die eigene Satzung angepasst werden könnte.
Das weitere Programm wurde mit einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant eingeleitet und dann mit einem spaßigen Bowlingabend abgeschlossen, bei dem die Landjugendlichen mit zehn Bahnen schon fast die gesamte Bowlinghalle einnahmen.
Wer nach diesem intensiven und abwechslungsreichen Tag noch Energie aufbringen konnte, schloss sich der Gruppe der Nachtschwärmer an, die sich die imposante Lichtershow am Brandenburger Tor ansehen wollten. Unglücklicherweise verpasste man die Show um wenige Minuten, sodass sich die leicht enttäuschte Gruppe mit den anlässlich des Jubiläums aufgestellten Informationstafeln entlang des ehemaligen Mauerverlaufes sowie mit den unzähligen Graffitis unterschiedlicher Künstler an den Mauerteilen begnügen musste – zumindest eine kleine Entschädigung, ehe auch die letzten Landjugendlichen müde in ihre Betten fielen.
Am Sonntagmorgen brach man nach dem Frühstück zum eigentlichen Haupt- und Wahltag der Bundesmitgliederversammlung auf. Im Anschluss an die obligatorischen Themen zur Organisation folgten ein Bericht aus den Arbeitskreisen sowie ein ausführlicher Rückblick zum Projekt „Hand in Hand“, im Zuge dessen jeder Verband seine Projekte vorstellen konnte. Highlight des Landjugendverbandes Schleswig-Holstein war die gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) durchgeführte Typisierungsaktion, über die Tajo Lass im Plenum berichtete.
Darüber hinaus reflektierte er noch einmal die Planung, Organisation und Durchführung des diesjährigen Deutschen Landjugendtages (DLT). Die Vergabe für 2026 erfolgte im Nachgang ebenfalls, der Landjugendverband Niedersachsen wird diesen DLT durchführen. Das Theater übernimmt jedoch die Rheinische Landjugend – ein Novum, das die Verbände bei der Planung des DLT entlasten soll.
Weitere Themen, die im Plenum besprochen wurden, waren die Vergabe der Erntekronen, die Durchführung der Bildungswoche, die Programmgestaltung der anstehenden Grünen Woche sowie das große Projekt der Erstellung eines umfassenden Schutzkonzeptes gegen sexualisierte Gewalt. Hierfür wird eine Arbeitsgruppe gebildet, um das Thema weiter zu vertiefen.
Zuletzt wurde die Wahl des neuen stellvertretenden Bundesvorsitzenden durchgeführt. Die Wahl fiel auf Leon Ranscht, der in der Meldung auf der nächsten Seite vorgestellt wird.