Neben den klassischen Zwiebelblumen wie Narzisse, Tulpe und Krokus gibt es eine stattliche Anzahl eher unbekannter Arten. Diese Gartenschätze bringen eine individuelle Note in den Frühlingsgarten und überzeugen mit ihrer unkomplizierten Natur. Einige dieser wunderschönen Blüher gedeihen auch prächtig im Kübel.
Frühlingssterne (Ipheion uniflorum) setzen von März bis Mai wunderschöne Farbakzente in Blau, Violett oder Weiß. Die markanten, sternförmigen Blüten mit einem blauen Mittelstreifen öffnen sich bei Sonnenschein. Bereits im Herbst treiben die niedrigen, etwa 10 cm hohen Blattbüschel aus. Nach der Blüte vergilben die grasähnlichen Blätter recht schnell. Besonders hübsch wirkt der Frühlingsstern in kleinen Gruppen im Steingarten, unter Ziergehölzen oder auf der Rasenfläche.
Im Blumenbeet machen sich Frühlingssterne gut zusammen mit Traubenhyazinthen, Goldkrokus und Zwerg-Iris. Die Zwiebelblume vermehrt sich über Tochterzwiebeln, aber auch über Selbstaussaat. Man gibt dem Frühlingsstern einen warmen, geschützten Standort auf gut durchlässigem, eher sandigem Boden. In trockenen Frühjahren ist es ratsam, die Erde vor der Blüte ausreichend feucht zu halten. Der Handel bietet verschiedene Sorten an. Besonders empfehlenswert ist ‚White Star‘, die mit einer lang andauernden, weißen Blüte punktet. ‚Wisley Blue‘ präsentiert besonders große Blüten in Violettblau. Wer ein intensives Blau sucht, wählt ‚Jessie‘. Die Neuzüchtung ‚Tessa‘ bringt mit weißen, pink überhauchten Blüten noch mehr Abwechslung in Topf oder Beet.
Das Spanische Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica) fühlt sich an sonnigen bis halbschattigen, frühjahrshellen Stellen in Gehölznähe sehr wohl. Voraussetzung ist ein frischer bis feuchter, nährstoffreicher und durchlässiger Boden. Die Zwiebelblume passt gut in Staudenbeete mit spät austreibenden Arten. Im Laufe der Zeit bilden sich über Tochterzwiebeln große Bestände. Die wunderschönen Blüten zeigen sich von April bis Mai, manchmal sogar noch bis in den Juni hinein. In dichten, aufrechten Trauben hängen die nickenden Blütenglocken an 20 bis 40 cm hohen Stielen. Je nach Sorte variiert die Farbe von Violettblau über Rosa bis hin zu Weiß. Im September und Oktober ist Pflanzzeit für die Zwiebeln. Der Handel bietet neben Packungen mit weiß oder violettblau blühenden Pflanzen auch Mischungen in Rosa, Weiß und Blau an. Einfarbige Pflanzungen wirken auf angenehme Weise sehr elegant. Bunte Mischungen hingegen sorgen für frischen Farbwind. Hübsch sieht das Hasenglöckchen in der Nachbarschaft von Puschkinien, Blausternchen und Schneeglöckchen aus. Sortentipps: ‚Rose Queen‘ und ‚Dainty Maid‘ (rosa), ‚White City‘ und ‚Alba Maxima‘ (weiß), ‚Excelsior Blue‘ (violettblau).
Die robusten Puschkinien (Puschkinia scilloides) breiten sich mit der Zeit zu großen Teppichen aus. Die Zwiebelpflanze wächst etwa 10 bis 15 cm hoch und überzeugt optisch mit ihren traubenartig angeordneten, glockenförmigen, weißen bis blassblauen Blüten. Je nach Sorte tragen sie einen attraktiven blauen Mittelstreifen. ‚Alba‘ bringt reinweiße Blüten hervor, die sich in der Zeit von März bis April öffnen. Puschkinien bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf ausreichend durchlässigem Boden. Da der zauberhafte Frühlingsblüher sowohl auf trockenem als auch frischem Boden gedeiht, kann man die Zwiebeln unter lichten Gehölzen, im Steingarten und Staudenbeet sowie auf Rasenflächen oder Wiesen pflanzen. Pflanzzeit ist im Herbst. In bunten Frühlingsbeeten wirken Puschkinien gemeinsam mit Tulpen, Narzissen und Primeln sehr attraktiv.
Die Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum) ist eine eher selten anzutreffende, außergewöhnliche Zwiebelblume. Von April bis Mai zeigt sie ihren extravaganten violett-blauen Blütenstand. An dessen Spitze sitzen fedrig-buschige Blüten. Diese Schönheit verdient einen Platz, an dem sie ins Auge fällt. Sie lässt sich zur Blütezeit am besten im Topf präsentieren. Da die skurrilen Blüten etwas schwierig zu vergemeinschaften sind, bietet sich für die Schopfige Traubenhyazinthe ohnehin eher die Topfkultur an.
Fritillaria meleagris, die Schachbrettblume, verdankt ihren Namen dem auffälligen schachbrettartigen Muster der purpur- bis rosafarbenen Blüte. Eher selten ist die weiß blühende Sorte ‚Aphrodite‘ im Handel zu finden. Das mag auch daran liegen, dass auf den weißen Blütenblättern das interessante Muster kaum zu erkennen ist. Die Blüte der Schachbrettblume ist ein kurzes, wenige Tage währendes Schauspiel und daher umso wertvoller. Die Schachbrettblume benötigt einen feuchten, humosen Boden ohne Staunässe. Sie fühlt sich sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten wohl, sofern dieser ausreichend hell ist. Die überaus reizvolle Pflanze wird aufgrund der Blütenform und -farbe auch Kiebitzei genannt.
Weitere, empfehlenswerte früh blühende Zwiebelblumen (Auswahl):
Netzblatt-Iris, Zwerg-Iris
(Iris reticulata)
Dolden-Milchstern
(Ornithogalum umbellatum)
Hundszahnlilie
(Erythronium dens-canis)