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Klartext zum Ehrenamt im Landesvorstand

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Am 19. November wird in Plön ein neuer Landesvorstand gewählt. Aber was bedeutet es eigentlich, in diesem Gremium zu arbeiten? Welche Aufgaben haben die Vorstandsmitglieder und was finden sie cool daran, Zeit und Energie in dieses Ehrenamt zu stecken? Das Bauerblatt sprach darüber mit Lena Sophie Hagge (22), Ergotherapeutin aus Friedrichsholm, und Tajo Lass (23), Gemeindearbeiter in Molfsee aus Böhnhusen. Die stellvertretende Landesvorsitzende und der erste Landesvorsitzender Lena und Tajo sprechen im Interview Klartext darüber, dass die Arbeit im Landesvorstand auch Zeit und Energie erfordert, aber sie kommen geradezu ins Schwärmen, wenn es darum geht, wie viel Spaß die Sache bringt und wie groß das Netzwerk ist, das sie heute haben.

Ländliches Engagement im Wandel

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„Junge Frauen, die sich heute bei uns engagieren, und auch jene im mittleren Alter so um die 40, möchten sich nicht für ein jahrelanges Engagement festlegen. Sie sind aber gern bereit, in Projekten mitzuarbeiten, aber über einen geschlossenen Zeitraum.“ So stellt Petra Bentkämper, Präsidentin der Deutschen LandFrauenbandes, eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie vor www.youtube.com/watch?v=4a856NWwhSY.  Darin geht es unter anderem darum, wie sich weibliches Engagement in den ländlichen Regionen in Deutschland darstellt und verändert.

Zurück in die Wildnis

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Das Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop war das Ziel einer Fahrradtour des OV Nordende. Das Interesse an der Führung durch die Wildtierauffangstation war groß, 48 Teilnehmerinnen waren dabei.

Christian Erdmann, der die Station im Kreis Pinneberg 2012 zusammen mit seiner Ehefrau Katharina auf 2,6 ha aufgebaut hat, berichtete sehr interessant über die gemeinnützige Arbeit. Während der Führung betonte er, dass es das Ziel sei, möglichst alle Tiere nach erfolgreicher Rehabilitation wieder in die freie Natur zu entlassen. Das sei leider nicht in jedem Fall möglich, denn einige Tierarten dürften aus rechtlichen Gründen nicht wieder ausgewildert werden, so zum Beispiel Waschbären und Wildschweine. Neben einheimischen Tierarten kümmere sich die Station auch um exotische Tiere. „Je nach Kapazität nehmen wir aufgefundene und sichergestellte Schlangen, Schildkröten und andere Reptilien auf, aber auch viele exotische Vögel sind bei uns artgerecht untergebracht”, berichtete Erdmann. Die Arbeit der Station wird maßgeblich durch Spenden finanziert und mit sechs Angestellten sowie Saisonkräften und vielen freiwilligen Helfern bewältigt.

Die LandFrauen wollen die Arbeit der größten anerkannten Wildtierstation in Schleswig-Holstein unterstützen und überreichten neben einer Spende von 500 € auch Futter für die Tiere. Wer die Station ebenfalls unterstützen möchte oder Rat und Hilfe im Umgang mit Wildtieren sucht, findet Informationen unter www.wildtier-und-artenschutzzentrum.de

LandFrauen sind nicht aus Zucker. Auch wenn es in Strömen regnete, ließen sie sich von Christian Erdmann die Station zeigen und überreichten am Ende der Tour ihre Spende und Futter. Foto: Kerstin Wolff

Wissenschaftliche Studie zu Auswirkungen der GAP

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Masterstudierende an der Universität Hamburg führen aktuell eine Studie zu den Auswirkungen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) auf die Lebenszufriedenheit und Arbeitssituation von Landwirten und landwirtschaftlich Beschäftigten durch.

Sie wollen damit eine Wissenslücke schließen und ein politisches Bewusstsein schaffen über potenziell problematische Auswirkungen der GAP auf Lebens- und Arbeitssituation in der Landwirtschaft.

Landwirtinnen und Landwirte sind also aufgerufen, an der Studie teilzunehmen und ihre Erfahrungen in die Untersuchung einfließen zu lassen. Dabei sind die Studierenden davon überzeugt, dass Landwirte und Beschäftigte in der Landwirtschaft am besten darüber Bescheid wissen, welchen Herausforderungen die Landwirtschaft unterliegt.

Die Befragung ist vollständig anonym. Die Bearbeitung des Fragebogens am Computer oder Smartphone wird keine Rückschlüsse auf die Person oder den Betrieb ermöglichen. Die Befragung dauert ungefähr 17 bis 20 min und ist bis Ende 2023 abrufbar.

Wer die Befragung lieber telefonisch durchführen möchte, kann dies auch tun. Dazu bitte eine ­E-Mail an agrarstudie-hamburg@gmx.de für eine Terminvereinbarung senden. Über diese E-Mail-Adresse werden auch weitere Fragen beantwortet. 

Bioenergie leistet großen Beitrag zur Klimaneutralität

Der aktuelle Bestand an Bioenergieanlagen in Deutschland reicht aus, um jährlich 13 Mio. t CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen. Dies ist das Ergebnis einer Potenzialanalyse, die vom Ingenieurbüro Seeger Engineering im Auftrag des Bundesverbandes Bioenergie (BBE) durchgeführt und vorige Woche veröffentlicht wurde.

„Die Studie berechnet erstmals das große Potenzial, das der bestehende Bioenergieanlagenpark zur Erzeugung negativer Emissionen hat“, betonte BBE-Geschäftsführer Gerolf Bücheler in Berlin. Die Bundesregierung müsse dies unbedingt in ihrer Biomassestrategie sowie der Langfriststrategie Negativemissionen berücksichtigen.

In der Kurzstudie wurde das theoretische CO2-Abscheidepotenzial von bestehenden Anlagen für feste, flüssige und gasförmige Biomasse betrachtet – konkret Holzheizkraftwerke ab 10 MW, Bioethanolproduktions- sowie Biogasanlagen. Die Analyse zeigt, dass nicht nur mit dem aktuellen Anlagenpark viel CO2 entnommen werden könnte. Mittel- bis langfristig sei zudem ein großes Ausbaupotenzial der CO2-Abscheidung insbesondere im Biogassektor vorhanden, heißt es in der Studie.

Würde das erschließbare Biomassepotenzial voll ausgeschöpft, könnten demnach sogar 30 Mio. t CO2 pro Jahr abgeschieden werden, was wiederum einen großen Teil der hierzulande unvermeidbaren Restemissionen kompensieren könnte, so der BBE. Da Deutschland bis 2045 klimaneutral sein will, muss dem Branchenverband zufolge auch die Bioenergie ausreichend mitbedacht werden. „Wir können uns bei der Klimaneutra­lität weder auf die natürliche CO2-Senke Wald allein verlassen noch auf rein technische Lösungen wie die direkte Abscheidung von CO2 aus der Umgebungsluft“, gab Bücheler zu bedenken.

Holsteiner Herbst-Event in Elmshorn

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Elitereitpferdeauktion, Sattelkörung, Kurzveranlagungs­prüfung und Sporttest für Hengste – das waren die Veranstaltungshighlights des Holsteiner Herbst-Events. Pferdefachleute, ­Züchter, Ausbilder, Reiter, ­Aussteller und Auktionskunden aus ­aller Welt trafen sich unter dem ­Motto „Holstein meets ­Italy“ in der Fritz-Thiedemann-Halle in ­Elmshorn.

„Insbesondere der Andrang zur Hengstleistungsprüfungen war derart enorm, dass eine Warteliste geführt und schließlich sogar die zugelassene Teilnehmerzahl von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) angehoben wurde“, freute sich Zuchtleiter Stephan Haarhoff über die positive Resonanz auf die zweite Auflage des Holsteiner Herbst-Events.

Los ging es am Freitagmorgen. Für die 36 zum Sporttest angemeldeten Hengste stand zunächst das Training auf dem Plan, es folgten die Pflastermusterung der Sattelkörungshengste sowie das Freispringen beziehungsweise Parcoursspringen der Kurzveranlagungsprüfung (Kurz-VA). Am späten Nachmittag wurden noch einmal die Auktionskandidaten vorgestellt, bevor sich alle zum Holsteiner Abend trafen.

Der Sonnabend brachte dann die Entscheidungen. Für die drei-, vier- und fünfjährigen Hengste der Kurz-VA stand noch der Fremdreitertest an, bevor es an die Rangierung ging. Den besten Test legte Braeden von Balou du Rouet-Quevee Prestige aus der Zucht von Gerhard Ohlsen von der nordfriesischen Insel Föhr ab.

Dreimal 9,0 für Braeden

Mit einer gewichteten springbetonten Endnote von 8,66 setzte sich der im Februar dieses Jahres in Neumünster gekörte und verauktionierte Dreijährige an die Spitze. Angemeldet wurde Braeden von Torsten Petith aus Hessen. Für gleich drei Eigenschaften erhielt der Hengst unter dem Sattel von Sarah Pröpper eine 9,0: die Springanlage, die Rittigkeit und die Leistungsbereitschaft. In der Altersklasse der Vierjährigen stach ein noch namenloser Hengst von Viscerado-Stakkato als Prüfungsbester hervor. Der Hannoveraner wurde vom Landgestüt Celle nach Elmshorn geschickt und von Christopher Dittmann vorgestellt. Mit einer gewichteten springbetonten Endnote von 8,69 reiste der Schimmel zurück ins Landgestüt Celle. Auch der Sieger der Fünfjährigen ist ein Landbeschäler, und zwar aus Warendorf. Charmeur Blanc von Cornado I-Chin Champ erhielt unter dem Sattel von Philipp Winkelhaus eine springbetonte gewichtete Endnote von 8,62.

Nach den Kandidaten des Sporttests folgten der Schrittring und die Körentscheidungen für die Hengste der Sattelkörung. Hierfür waren sieben Hengste nach Elmshorn gebracht worden.

Drei Hengste zugelassen

Die Körkommission, bestehend aus Stephan Haarhoff, Christian Thoroe und Matthias Wittke, erteilte nach der Pflastermusterung, dem Freispringen und der Beurteilung unter dem Sattel drei Hengsten die Zuchtzulassung.

Einer von ihnen war der dreijährige I’m Extra EB von I’m Special de Muze-Colman, der mit einer gewichteten springbetonten Endnote von 8,50 auch in der Kurz-VA von sich zu überzeugen wusste. „Wir haben hier einen Hengst mit viel Abdruck, maskuliner Typaus­prägung und in herrlicher dunkler Jacke gesehen“, beschrieb Stephan Haarhoff den Hengst aus dem erfolgreichen Holsteiner Stutenstamm 6786.

„Natürlich bin ich stolz, dass mir das gelungen ist“, freute sich seine Züchterin Evi Bengtsson aus Itzehoe, Kreis Steinburg. Sie schränkte ein: „Allerdings gebührt dieser Zuchterfolg eigentlich Peter Kröger.“ Er habe den Mutterstamm lange gepflegt und selektiert. Evi Bengtsson kaufte Elika, die Mutter von I’m Extra EB, damals als Fohlen von dem Züchter aus Elpersbüttel, Kreis Dithmarschen. „Elika ist die Vollschwester zu meinem Erfolgspferd Ulika“, erklärte Bengtsson.

„Extra“, wie sie den Hengst nennt, sei schon als Fohlen sehr auffällig gewesen. „Er war sensibel, aber freundlich“, berichtete sie. Heute gebe er ihr ein tolles Reitgefühl. Er sei elastisch, rittig und sehr leistungsbereit und mutig, wie es für diese Familie typisch sei. „Ich freue mich schon darauf, ihn in der kommenden Turniersaison vorstellen zu dürfen, denn voraussichtlich bleibt er bei uns im Stall“, verriet Evi Bengtsson. Sobald er seinen Sporttest abgelegt hat, soll der Hengst auch züchterisch zur Verfügung stehen.

Crackeur von Crack ist einer von drei gekörten Hengsten der Sattelkörung. Foto: Janne Bugtrup

Ebenfalls gekört wurde der vierjährige Crackeur von Crack-Cassini II. Dem typvoll aufgemachten Schimmel aus dem Stamm 2978 bescheinigte Haarhoff eine sehr gute Oberlinie und eine herausragende Hinterhandtechnik. Crackeur stammt aus der Zucht von Hanno Lorenzen aus Rantrum, Kreis Nordfriesland. Mit einem positiven Kör­urteil versah die Kommission zudem den vierjährigen Bombastic von Baloubet du Rouet-Connor (Stamm 741). Der groß gewachsene Hengst aus der Zucht der Witt Pferdezucht GbR aus Wellinghusen, Kreis Dithmarschen, kann ein hervorragendes Pedigree vorweisen und überzeugte mit viel Vermögen und Sportlichkeit.

Sportliche Preisspitze

Am frühen Abend betrat dann Auktionator Hendrik Schulze-Rü­ckamp das Pult für die Elitereitpferdeauktion im Hybridformat. Auktionsleiter Felix Flinzer hatte angekündigt: „Ob man ein bereits turniererprobtes und platziertes Pferd zum Losreiten und Schleifensammeln sucht oder seinen zukünftigen Champion selbst ausbilden möchte – die Elitekollektion hält den passenden Kandidaten bereit.“ Mit seinem Team hatte er 30 Pferde ausgewählt.

Bereits im Vorfeld hatte der vierjährige Nightwish von Nixon van het Meulenhof-Uriko große Begehrlichkeit geweckt. Mit dem Zuschlag bei 125.000 € wurde er zur Preisspitze. Der vermögende Wallach aus der Zucht des Holsteiner Verbandes ist künftig am Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf zu Hause. „Ich freue mich sehr, dass diesem hochtalentierten Pferd somit alle Möglichkeiten gegeben werden, eine erfolgreiche Karriere im Topsport einzuschlagen“, so Flinzer. Nightwishs Mutter stellte unter anderem den Verbandshengst Zuccarello von Zuccero. Sie ist die Halbschwester von Crunch von Clarimo (Rolf-Göran Bengtsson) sowie Dito von Diarado (Denis Lynch).

Nightwish von Nixon van het Meulenhof wird seine Karriere am DOKR in Warendorf starten. Foto: Janne Bugtrup

Zweitteuerste Offerte wurde die United Way-Diarado-Tochter Maybe M, für die die Züchtergemeinschaft Meyn-Winder aus Bimöhlen, Kreis Segeberg, verantwortlich zeichnet. Langjährige Kunden aus Italien legten 72.000 € für die bereits turniererprobte Stute an, aus deren direkter Mutterlinie Jérôme Guerys Olympiaheld Quel Homme de Hus von Quidam de Revel hervorging.

Für 63.000 € wurde die Schimmelstute Miss Colman von Colman-Graf Grannus zugeschlagen. Die Stute aus der Zucht von August Stucke aus Hodorf, Kreis Steinburg, ist bereits in Springen bis 1,30 m platziert und wird künftig ihre neue Besitzerin aus Amerika glücklich machen.

Kunden aus aller Welt

Ganze 57.000 € war Cornelius von Cascadello I-Catoki seinen neuen Besitzern wert. Er kommt aus einer legendären Holsteiner Familie: Der Fünfjährige geht auf die Olympiasiegerin Fein Cera von Landadel (Peter Wylde/USA) zurück und ist schon in Springpferdeprüfungen bis 1,20 m siegreich. Gezogen wurde Cornelius von Bettina Friemel aus Niedersachsen. Für 50.500 € schlug Auktionator Hendrik Schulze-Rückamp Kai von Kannan-Carpaccio in kolumbianischen Besitz zu. Er stammt aus der Zucht von Norbert Nowak aus Niedersachsen und hat sich bereits für die Bundeschampionate qualifiziert.

Die Auktion wurde mit einem Durchschnittspreis von rund 40.000 € beendet. „Kunden aus der ganzen Welt haben sich einmal mehr wertvolle Holsteiner Genetik gesichert. Neukunden aus Berlin beziehungsweise Mallorca haben allein schon drei Talente für Garau Sport Horses ersteigert“, berichtete Flinzer. Eine After Auction Party im Foyer der Fritz-Thiedemann-Halle rundete das Holsteiner Herbst-Event ab, das in diesem Jahr ganz dem mediterranen Ambiente mit italienischer Musik und Kulinarik gewidmet war. pm

Hain- und Rotbuchenhecken

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Die Frage, ob Hainbuche oder Rotbuche, hat sicher nicht die Tragweite von Hamlets Frage nach dem Sein oder Nichtsein. Dennoch lohnt es sich, einen Blick auf die Gemeinsamkeiten und vor allem die Unterschiede der beiden beliebten Heckenpflanzen zu werfen, um eine gute Entscheidung zu treffen. Denn schnellen und günstigen Sichtschutz sowie absolute Schnittverträglichkeit bieten beide.

Betrachten wir also zunächst die Unterschiede. Sie liegen vor allem darin begründet, dass Hain- und Rotbuche trotz des gleichlautenden deutschen Namens und des von Weitem ähnlichen Aussehens nicht miteinander verwandt sind. Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist ein Buchengewächs, die Hainbuche (Carpinus betulus) ein Birkengewächs. Daraus ergeben sich unterschiedliche Standortansprüche.

Die Rotbuche kommt auf sonnigen bis schattigen Plätzen zurecht und ist schattenverträglicher als die Hainbuche. Rotbuchen bevorzugen einen durchlässigen, frischen bis feuchten und nährstoffreichen Boden mit einem hohen Lehm­anteil. Auf saure oder sehr sandige Böden oder bei Dauerfeuchtigkeit reagieren Rotbuchen jedoch ebenso empfindlich wie auf längere Trockenheit. Der Name Rotbuche leitet sich vom rötlichen Holz der Bäume ab. Je älter der Baum, desto ausgeprägter die Farbe. Als Heckenpflanze kommt nicht nur die grünblättrige Ursprungsart Fagus sylvatica infrage, sondern auch die rotlaubige Blutbuche Fagus sylvatica ‚Purpurea‘. Das Blattgrün wird bei dieser Mutation von einem roten Farbstoff überdeckt. Hübsch wirkt es, beide Varianten zu mischen und zusammen in eine Hecke zu pflanzen. Das Erscheinungsbild ist dann abwechselnd grün und rot. Im Herbst färbt sich das Laub orangegelb. Rotbuchen behalten ihr altes Laub bis zum neuen Austrieb im April oder Mai. Dies bietet auch im Winter noch ein wenig Sichtschutz. Doch nicht jedem gefällt der Anblick vertrockneter Blätter.

Schöne Wirkung: Ursprungsart Fagus sylvatica und die rotlaubige Blutbuche Fagus sylvatica ‚Purpurea‘ gemeinsam in einer Hecke. Foto: Karin Stern

Die Hainbuche kommt wie die Rotbuche mit sonnigen bis schattigen Verhältnissen zurecht. Sie zeigt sich aber deutlich toleranter hinsichtlich der Bodenverhältnisse. Sie verträgt mäßig trockene bis feuchte und saure bis kalkreiche Sand- und Tonböden. Und damit nicht genug, denn Hainbuchen überstehen auch Trockenzeiten und sogar kurzzeitige Überschwemmungen unbeschadet. Im Herbst nehmen die Blätter der Hainbuche eine gelbe Farbe an. Sie bleiben wie bei der Rotbuche teilweise bis zum Frühjahr an den Zweigen haften. Hainbuchen eignen sich besonders gut für das Formen von Heckenbögen oder ­Lauben.

Kugelahorn, Je-länger-je-lieber und Rosen lockern die exakt geschnittene Hainbuchenhecke auf. Foto: Karin Stern

Doch Rot- und Hainbuchen haben auch viele Gemeinsamkeiten, die Pflanzung, Pflege und Schnitt betreffen. Baumschulen bieten die Sträucher mit Ballen, im Container oder wurzelnackt an. Letztere Variante ist die preisgünstigste und empfiehlt sich daher besonders für die Neuanlage von Hecken. Wurzelnackte Pflanzen werden jedoch meist nur von September bis März angeboten. Die Heister (zweimal verpflanzte Jungpflanzen, 125 bis 150 cm hoch, mit verzweigten Seitentrieben ohne Krone) wurzeln schnell ein und starten im Frühjahr gleich durch. Der Herbst gilt für wurzelnackte Pflanzen als beste Pflanzzeit. In einem milden Spätherbst zieht sich die Pflanzsaison bis Dezember. Containerpflanzen dürfen ganzjährig in den Boden, nur nicht bei Frost oder großer Hitze. Pro laufendem Meter Hecke rechnet man etwa vier Pflanzen. Wer einen schnellen Sichtschutz bevorzugt, nimmt ein oder zwei Pflanzen mehr. Für die Anlage einer längeren Hecke ist das Ausheben und tiefgründige Lockern eines Pflanzgrabens ratsam. Das geht schneller, als für jede Pflanze ein einzelnes Loch zu graben. Tipp: Wurzelnackte Ware ein paar Stunden vor der Pflanzung in einen Eimer mit Wasser stellen. Vorher beschädigte Wurzeln abschneiden und bleistiftdicke Wurzeln um ein Drittel zurückschneiden. Dies fördert die Bildung neuer Faserwurzeln. Eine Richtschnur ist als Orientierungshilfe sehr nützlich. Setzen Sie die Hain- oder Rotbuchen so tief in den Boden, wie sie vorher gestanden haben. Bei Wurzelware ist dies meist an Verfärbungen am Wurzelhals erkennbar. Ist das nicht der Fall, pflanzen Sie so tief, dass alle Wurzeln gerade so mit Erde bedeckt sind.

Trapez- oder A-förmiger Schnitt lässt genügend Licht an die Blätter im unteren Bereich der Hecke. Foto: Karin Stern

Die Pflege der neuen Hecke fällt ganz unkompliziert aus. In den ersten beiden Standjahren achtet man auf ausreichende Feuchtigkeit. Dies fördert die Entwicklung der Pflanzen und sorgt für ein schnelles, optisch ansehnliches Ergebnis. Nach der Pflanzung im Herbst erfolgt ein erster Schnitt gegen Ende Juni. Dabei kürzt man den Jahreszuwachs um die Hälfte ein. Ab dem darauffolgenden Jahr schneidet man kräftiger zurück. Der Neuaustrieb wird um zwei Drittel zurückgenommen. Zwei Schnitte pro Jahr sind nur dann erforderlich, wenn die Hecke besonders blickdicht oder akkurat geschnitten ausfallen soll. Dieser Formschnitt erfolgt vor dem Neuaustrieb im Februar. Tipp: Die Hecke oben unbedingt schmaler schneiden als unten, am besten trapezförmig. So erhalten auch die Zweige im unteren Bereich ausreichend Licht. Rot- und Hainbuchen sind sehr schnittverträglich und vertragen selbst radikale Schnitte bis ins alte Holz. Eine aus der Form geratene ältere Hecke kann also ganz einfach heruntergeschnitten und wieder neu aufgebaut werden. Dies erledigt man am besten im Februar. 

Übersättigter Futtermittelmarkt

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Vergangenes Jahr bewegten sich die hiesigen Futtermittelpreise noch bei höchsten Kursen. Für Rapsschrote wurden hierzulande teilweise über 400 €/t gefordert und auch Futterweizen knackte zum Oktober 2022 die 300-€-Marke. Dieses Jahr stehen die Marktteilnehmer vor grundsätzlich anderen Bedingungen.

Durch die vielen Wochen mit Niederschlägen vor der und bis in die Erntezeit hinein kam es vielerorts in Deutschland zur Ernte von Futtergetreide anstelle von Brotqualitäten. Zudem bedingt das weltweit wirkende Wetterphänomen El Niño ein vermehrtes Aufkommen von Futtergetreide am Weltmarkt. Das war zusätzlich förderlich für Russlands Exporte.

Der Druck auf den Futtermittelmarkt ist aktuell hoch. Günstige Partien aus Russland und der Ukraine füllen noch die Lager der Händler, sodass es scheint, als sei der Boden erreicht. Doch nicht nur der erhöhte Angebotsdruck setzt den Preisen auf dem Futtermittelmarkt zu, auch die sinkenden Tierzahlen und Unsicherheiten der Einkäufer lassen vorerst keine Preissteigerung zu. Besonders in der Schweinehaltung lassen sich rückläufige Zahlen beobachten. Von November 2022 bis Mai 2023 wurden 650.000 Tiere weniger verzeichnet, sodass die Zahl deutschlandweit auf 20,7 Millionen Schweine sank. Im Vergleich zu 2021 sind das vier Millionen Tiere weniger. Das wirkt sich natürlich auf die Nachfrage nach Futtermitteln aus.

Schrotpreise auf Vorkriegsniveau

Besonders die proteinhaltigen Futtermittel verzeichneten zuletzt eine Rückwärtsbewegung in Richtung Vorkriegsniveau. Zum Januar 2022 pendelten die Preise für Soja- um die 420 €/t und für Rapsschrote um die 350 €/t. Aktuell sind die Preise verglichen mit dem Vorjahr ganze 100 €/t günstiger und liegen sogar unter dem Vorkriegsniveau bei zirka 320 €/t. Politische Meldungen sind nun vermehrt eingepreist worden und die Börsen reagieren gelassener auf das Angriffsgeschehen in der Ukraine als in den vergangenen Monaten.

Der Nahost-Konflikt wird sich wohl nicht so stark auswirken wie das Kriegsgeschehen in der Kornkammer am Schwarzen Meer. Dennoch sollten die Auswirkungen der steigenden Ölpreise auf wichtige Börsenindizes nicht außer Acht gelassen werden. Auch Handelssperren durch Israel sind möglich, welche die Hauptschlagadern der weltweiten Öl-Transporte in der Straße von Hormus behindern könnten. Eine Kappung der Marktversorgung führt zu teurem Öl und könnte somit zu einer Erhöhung der Produktions- und Transportkosten führen. Allerdings ist die Abhängigkeit von der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) heute deutlich geringer, denn Norwegen, Großbritannien oder die USA sind starke Konkurrenten.

Neues Gesetz trifft Mischfutterhersteller

Seit Jahresanfang 2023 trat das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Kraft. Dieses soll den Menschenrechts- und Umweltschutz in Lieferketten sicherstellen und gilt vorerst für Unternehmen ab 3.000 Arbeitnehmern. Zum nächsten Jahr wird diese Schwelle auf 1.000 Arbeitnehmer sinken, was die Mischfutterhersteller vor eine Herausforderung in den Bereichen Organisation und Beschaffungslogistik von Rohstoffen stellt. Im Bundesgebiet handeln noch viele Unternehmen beispielsweise mit Russland.

Unter den Voraussetzungen beziehungsweise der Compliance-Maßnahmen des LkSG dürfte sich der Einsatz von russischem Getreide hierzulande schwierig gestalten. Damit verknappt sich das Angebot an Futtergetreide anderen Ursprungs und dürfte steigende Preise nach sich ziehen. Vor diesem Hintergrund sollten Landwirte nun rechtzeitig mit der Planung für den Einkauf von Futtermitteln und Kontraktabschlüssen beginnen. 

Schwebeengel, Baumschmuck und Pyramiden

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„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt …“, so lautet es in wenigen Wochen wieder, wenn die Adventszeit beginnt. Den passenden Kalender in vielfältigen Ausführungen gab es unter anderem beim 13. Adventskalendermarkt im Weihnachtshaus Husum am vorvergangenen Wochenende. Aber auch so lohnt sich das Jahr über ein Besuch in dem Museum mit historischem Laden, denn neben Adventskalendern erwartet die Besucher dort eine einzigartige Sammlung zu dem Thema Weihnachten.

Museumsleiterin Alix Paulsen (r.) zeigt Besuchern die große Auswahl an Adventskalendern.

Bereits beim Betreten des gründerzeitlichen Gebäudes wird man in eine andere Zeit versetzt und taucht ein in eine zauberhafte Weihnachtswelt voller Nostalgie und Geschichte. Die Welt da draußen hat Pause und muss für eine Weile warten.

In mehr als 40 Jahren hat Musuemsleiterin Alix Paulsen Historisches, Besonderes, Rares und Einzigartiges rund um Weihnachten gesammelt und in den aufwendig restaurierten Räumen des Hauses in der Straße Westerende in Husum über drei Etagen und auf mehr als 300 m2 ausgestellt. Neben der Geschichte der Adventskalender erfahren die Besucher unter anderem wie seinerzeit der Weihnachtsschmuck hergestellt wurde, in welchen Regionen Deutschlands welche Tradition gepflegt wurde, wie Krippen, Engel, Spielzeug, Pyramiden, Figuren und Beleuchtung in Handarbeit gefertigt und wie Bäume geschmückt wurden. Biedermeier, Jugendstil, Gründerzeit, die Kriegsjahre, „sie alle sind Teil der Geschichte und jede Zeit hatte ihre Weihnachtsbräuche und ihre eigene Art der Gestaltung“, erklärt  Alix Paulsen. „Früher hatte man ein anderes Verständnis für die Herstellung von Weihnachtsschmuck und -figuren. Die handwerklichen Fertigkeiten und Ideen, sowie mit dem Wenigen, das oft nur vorhanden war, sich die Weihnachtszeit zu verschönern, das hat mich immer schon fasziniert und zum Sammeln bewogen“, erzählt sie.

Weihnachtsuhr für Kinder aus dem Jahr 1902

„Wann ist endlich Weihnachten“, diese Frage stellten Kinder wohl auch schon vor mehr als 100 Jahren. Um ihnen das Warten auf den Heiligen Abend mit seinen Gaben zu verkürzen, entwickelten die Familien Methoden, um Kindern die verbleibenden Tage bildlich aufzuzeigen, indem sie zum Beispiel nach und nach 24 Bilder mit weihnachtlichen Motiven an die Wand hingen, oder 24 Kreidestriche an die Tür malten, von denen die Kinder jeden Tag einen wegwischten. Johann Heinrich Wichern, Leiter des evangelischen Knabenrettungshauses „Rauhes Haus“ bei Hamburg, nahm ein altes Wagenrad sowie einen Holzkranz und steckte 20 kleine rote und vier große weiße Kerzen darauf. Bei den täglichen Andachten durften die Kinder eine rote Kerze anzünden, an den Adventssonntagen zusätzlich eine weiße. Der erste kommerzielle Adventskalender erschien 1902 in der evangelischen Buchhandlung Friedrich Trümpler in Hamburg als Weihnachtsuhr mit zwölf Einheiten. Er kostete damals 50 Pfennig, eine seinerzeit beträchtliche Summe. 1920 gab es den ersten Türchen-Adventskalender, der erste Schokokalender in Buchform entstand in den 1930er Jahren.

Von der Geschichte des Adventskalenders führt die Sammlung thematisch weiter von der Christbaumschmuckherstellung in Thüringen und Franken über Weihnachten bei Theodor Storm hin zum Weihnachtsland Erzgebirge, dem Ursprungsgebiet der hölzernen Figuren wie Engel und Bergmann, entstanden um 1500. Schwebeengel, Deckenleuchter, Pyramiden, Lichtträger, Spielzeug- und Krippenfiguren zeugen von langen Winterabenden, an denen in den Stuben oft wochenlang an den Weihnachtsdekorationen gearbeitet wurde. Eine Besonderheit stellt das Sebnitzer Schattenspiel, als eine Sonderform der Weihnachtspyramide dar, entstanden um 1880. Ein Besuch in der Weihnachtsbäckerei fehlt ebenso wenig wie ein Blick in die Werkstatt des Weihnachtsmannes und auch Spielzeug aus 150 Jahren hält die Sammlung bereit. Bis Januar ist noch die bezaubernde Figurenwelt von Wendt & Kühn zu sehen. Sammlerherzen dürften beim Anblick der liebevoll gestalteten Engelfiguren höher schlagen. Die berühmten Elfpunkte-Engel wuchsen in den vergangenen 100 Jahren von einem Trio zu einem Orchester. Erzählt wird die Erfolgsgeschichte der beiden Frauen Margarete Wendt und Margarete Kühn, die am 1. Oktober 1915, mitten im Ersten Weltkrieg, die Offene Handelsgesellschaft M. Wendt & M. Kühn gründeten. Und das in Zeiten, wo Frauen weder an Hochschulen noch in leitenden Funktionen gern gesehen waren und ihnen entsprechende Karrieren oft verwehrt blieben. Die Engel sind bis heute einzigartig. „Grete Wendt hat über Jahrzehnte zusammen mit ihrer Schwägerin Olly Sommer eine Figurenwelt erschaffen, die in ihrer Handschrift unverkennbar ist“, fasst Alix Paulsen es in dem Begleitkatalog zusammen. Ausführliche Informationen unter weihnachtshaus.info, weitere Bilder von der Sammlung unter ­bauernblatt.com

Museumsleiterin Alix Paulsen 
Alle Fotos: Iris Jaeger
Geschmückte Weihnachtsbäume
Ein Weihnachtsbaum aus Gänsefedern
Die Federn-Zweige wirken wie echte Tannenzweige
Berglandschaft
Kunstvoll gefertigte Weihnachtspyramide
Weihnachtliche Deckenleuchter
Christbaumschmuck von Walter und Magdi Hähnlein nach Vorlagen aus der Zeit um 1910
Elfpunkt-Engel aus der Figurenwelt von Wendt & Kühn
Engelorchester 
Zart bemalte Brokatengel nach einem Entwurf von Olly Wendt
Auch Tiere wie dieser Lese-Rabe gehören zum Figurensortiment von Wendt & Kühn
1921 entwarf Grete Wendt den Engel mit Lichterbogen.
Margeritenengel aus der Zeit um 1930
Der Steuermann Jan Kimm wurde 1959 für die Iduna-Germania Versicherung produziert.
Die Sternenkinder gehören zur Figurengruppe „Mondfamilie“.
In der Weihnachtshaus-Edition erscheint unter anderem dieser Husum-Adventskalender mit Fotos von Günter Pump.


„Wir sind alle Klimaschützer!“

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Bei der Mitgliederversammlung des Waldbesitzerverbandes in der Kammerhalle auf dem Messegelände in Rendsburg herrschte volles Haus. Landtagsabgeordnete, Vertreter der Holzwirtschaft, zahlreiche Waldbesitzer und Förster und nahestehende Verbandsvertreter wie LandFrauen oder Lohnunternehmer waren gekommen. Das zeigt die große Verbindung und Nähe zum Wald. Vorherrschendes Thema war der Klimawandel.

Landwirtschaftsminister Werner Schwarz sprach sich vehement gegen die Kürzung der GAK-Mittel aus und erntete dafür viel Applaus.

Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden Hans-Caspar Graf zu Rantzau fasste Land-
wirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) die Stimmung im Forst zusammen und wies auf die zahlreichen Herausforderungen hin. Der Wald solle Klimaschützer, Lebensraum, Rohstofflieferant und Erholungsort sein. Gleichzeitig sei er aber vom Klimawandel betroffen. Triebfeder des Privatwaldbesitzes sei die Identifikation mit dem Forst. Die Betriebe benötigten verlässliche Rahmenbedingungen. So lehnt Schwarz Kürzungen der GAK-Mittel (Gemeinschaftsaufgabe
 Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes) vehement ab: „Der Bund versucht, den Ländern die eigenständige Förderung streitig zu machen“, sagte er und erntete dafür viel Zustimmung. Gleichzeitig kündigte Schwarz für 2024 eine Waldstrategie an. Hier solle das Motto Erhaltung des Waldes durch das Prinzip „Schützen durch Nutzung“ sein. Er sagte zu, die Waldbesitzer einzubinden.

Deutsche lieben ihren Wald

Auch Graf zu Rantzau will sich mit seinem Verband für den Erhalt der GAK-Fördermittel weiter einsetzen, diese würden dringend benötigt, denn „wir müssen handeln, wir sind Getriebene des Klimawandels. Nachwachsende Rohstoffe fallen nicht vom Himmel“. Forstbetriebe müssten auch zukünftig wirtschaftlich erfolgreich bleiben, um die vielfältigen Leistungen des Waldes nachhaltig für die Gesellschaft erbringen zu können. Nach wie vor sei der Holzverkauf die wichtigste Ertragsquelle der Betriebe.

„Wir Deutsche lieben unseren Wald, egal welcher politischen Richtung wir angehören“, führte er weiter aus. Die derzeitigen bundespolitischen Bestrebungen führten aber in die falsche Richtung. In dem Zusammenhang nannte der Waldbesitzer, der seit 25 Jahren an der Spitze des Landesverbandes steht, die „Totholzförderung“ durch das Einstellen der Waldwirtschaft oder das kategorische Festhalten an sogenannten standortheimischen Baumarten „ohne Zukunft“ (von denen wir heute schon wüssten, dass sie den Klimastress nicht überleben werden).

Der Waldbesitz müsse aber in vier Generationen denken, denn der Baum von heute sei das Holz in 100 Jahren. Von der Landwirtschaftskammer fühlten sich die Waldbesitzer gut betreut, so Graf zu Rantzau: „Wir haben Vertrauen!“ Kammerpräsidentin Ute Volquardsen pflichtete ihm in ihrem Grußwort bei: „Wir denken in der Landwirtschaft immer in Generationen, und es ist ein Trugschluss, dass immer alle mitreden könnten. Ein aktiver Wald muss bewirtschaftet werden.“

Wir sind alle Klimaschützer

Kammerpräsidentin Ute Volquardsen und der Leiter der Forstabteilung Dr. Gerrit Bub unterstützen den Privat- und Kommunalwald nach Kräften. Fotos: Isa-Maria Kuhn

Im Rahmen der Mitgliederversammlung stellte sich der neue Geschäftsführer der Institution vor. Hubertus Zirkel führte durch die Regularien. So wurde unter anderem durch eine Satzungsänderung der Verband von Schleswig-Holsteinischer Waldbesitzerverband e. V. in Waldbesitzerverband Schleswig-Holstein e. V. umbenannt. „Das geht leichter über die Lippen“, so Zirkel. Der Ostholsteiner hatte auch eine politische Botschaft für die Anwesenden: „Tragen sie es nach außen: Wir sind alle Klimaschützer!“

Zwei Fachvorträge rundeten die Forderungen der Interessenvertretung von rund 10.000 Waldbesitzern im Land an die Politik ab. Dr. Walter Hemmerling, Stiftung Naturschutz, sprach über die Bedeutung der Wiedervernässung von Mooren. Der Moorschutz sei ein wesentlicher Bestandteil der CO2-Reduzierung, denn trockene Moore gäben das gespeicherte Klimagas wieder ab (kalte Verbrennung). Hierzulande kommen laut Hemmerling 18 % der Treibhausgase aus den Mooren. Die größte Moorregion in Schleswig-Holstein ist die Eider-Treene-Sorge-Niederung. Die Vernässung von Mooren könne die Freisetzung von CO2 stoppen. Sie wirke also dem Klimawandel entgegen. Hier komme die Stiftung ins Spiel. Manchmal könne schon mit einfachen Maßnahmen die Renaturierung erreicht werden. Mehr dazu unter www.Stiftungsland.de

Rüdiger Meyer vom Unternehmen Ecosystem-Value-Association stellte vor, wie Ökosystemleistungen im Wald honoriert werden und Waldbesitzer etwa vom CO2-Markt profitieren können (www.ecosystemvalue.org). Zu diesem Thema plant die Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein eine Informationsveranstaltung. Hierüber wird noch gesondert informiert.