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Wachstumschancen auf wackeligen Beinen?

Heikle politische Gemengelagen, Inflationsdruck und ein turbulentes Marktumfeld sorgen nicht nur deutsche Landwirte. Auch Industrieunternehmen leiden unter den derzeitigen Entwicklungen im Weltgeschehen. Die Bundesregierung will mit dem sogenannten Wachstumschancengesetz einer konjunkturellen Abschwächung entgegenwirken und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sicherstellen.

Der Bundesrat hat am 17. November 2023 das Gesetz zur Stärkung von Wachstumschancen, Investitionen und Innovationen sowie Steuervereinfachung und Steuerfairness – kurz „Wachstumschancengesetz“ – verabschiedet. Das übergeordnete Ziel sind die Sicherstellung der Liquiditätssituation und die Stützung der konjunkturellen Lage. Weiterhin sollen Anreize für Unternehmen geschaffen werden, innovative und richtungweisende Investitionen für die Zukunft zu wagen. Geht es nach dem Willen des Gesetzgebers, werden die gesetzlichen Neuerungen ab dem 1. Januar 2024 in Kraft treten. Nach derzeitigem Stand ist das Gesetzesvorhaben jedoch ausgebremst. Das mit den Stimmen der Ampel-Koalition vom Bundestag verabschiedete Wachstumschancengesetz hat der Bundesrat vorerst gestoppt.

Unter anderem soll das Wachstumschancengesetz zahlreiche steuerrechtlich relevante Formulierungen enthalten.

Änderungen für landwirtschaftliche Betriebe

Auch für landwirtschaftliche Unternehmer gibt es einige bedeutende Änderungen der Gesetzesformulierungen. Dieses betrifft sowohl ertrag- als auch umsatzsteuerliche Themenfelder. Vor allem bei den ertragsteuerlichen Themen ist das Augenmerk des Gesetzgebers bezüglich der Liquiditätssicherung deutlich erkennbar. So gibt es diverse Änderungen, die eine erhöhte Inanspruchnahme des Abschreibungsvorlumens auf Investitionen zulassen.

Im Folgenden werden die aus landwirtschaftlicher Sicht bedeutendsten Änderungen dargestellt.

• Anhebung der GwG-Grenze, § 6 Absatz 2 EStG

Derzeit können Anschaffungs- oder Herstellungskosten geringwertiger Wirtschaftsgüter sofort abgezogen werden, wenn sie nicht mehr als 800 € netto betragen. Dieser Wert wird auf 1.000 € angepasst werden.

• Rückkehr der degressiven ­Abschreibung, § 7 Absatz 2 EStG

Bereits in Zeiten, die durch die Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie gezeichnet waren, konnte diese degressive Abschreibung für Investitionen (AfA), die zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. Dezember 2022 getätigt worden sind, in Anspruch genommen werden. Dies gilt fortan wieder für Investitionen, die nach dem 30. September 2023 und vor dem 1. Januar 2025 getätigt worden sind beziehungsweise getätigt werden. Die degressive AfA soll das maximal Zweieinhalbfache der linearen Abschreibung ermöglichen, dabei aber 25 % nicht überschreiten.

• Erhöhung der Sonderabschreibungsmöglichkeit, § 7g Absatz 5 EStG

Derzeit können Unternehmen unter Einhaltung der Gewinngrenze in Höhe von 200.000 € bis zu 20 % zusätzliche AfA im Wirtschaftsjahr der Anschaffung und in den darauffolgenden vier Jahren geltend machen. Künftig erhöht sich der Prozentsatz auf 50 %.

• Absenkung des Pauschalsteuersatzes für land- und forstwirtschaftliche Betriebe, § 24 Absatz 1 UStG

Mit Wirkung zum 1. Januar 2024 wird der Pauschalsteuersatz für Land- und Forstwirte auf voraussichtlich 8,4 % für Ausgangsleistungen abgesenkt werden. Somit wird dieser von ursprünglich 10,7 % zum wiederholten Mal gemindert und für viele Betriebe weiterhin unattraktiver. Bereits zum 1. Januar 2022 wurde er von 10,7 % auf 9,5 % und mit Wirkung zum 1. Januar 2023 von 9,5 % auf 9,0 % gemindert. Die Umsatzgrenze in Höhe von 600.000 € bleibt unberührt.

• Berechnung der Steuer nach ­vereinnahmten Entgelten, § 20 Absatz 1 UStG

Bislang konnten Unternehmer, deren Umsätze 600.000 € im Kalenderjahr nicht überschreiten, ihre Umsätze nach vereinnahmten Entgelten ermitteln. Diese Grenze wird nunmehr auf 800.000 € erhöht werden.

• Einführung der Klimaschutz-Investitionsprämie

Mit der Einführung der Investitionsprämie soll die Transformation der Wirtschaft in Richtung von mehr Klimaschutz ­gefördert werden. Gefördert werden 15 % der förderfähigen Kosten (mindestens 10.000 €) für die Anschaffung oder Herstellung eines neuen beweglichen Wirtschaftsgutes des Anlagevermögens, wenn dies dazu beiträgt, die Energieeffizienz des Unternehmens nachgewiesenermaßen zu verbessern. Der Nachweis hat durch einen zugelassenen Energieberater zu erfolgen. Ausgenommen von dem Kreis der Begünstigten sind ausdrücklich Unternehmen des Fischerei- und Aquakultursektors und der Sektor der landwirtschaftlichen Primärproduktion.

Was gilt es sonst zu beachten?

Ab dem 1. Januar 2025 soll die Verwendung elektronischer Rechnungstellung (E-Rechnung) für den sogenannten Business-to-Business-Bereich (B2B) eingeführt werden. Dies gilt somit auch fast flächendeckend für landwirtschaftliche Unternehmer, da sich die Mehrheit der Umsätze im B2B-Bereich befinden. Eine E-Rechnung stellt Rechnungsinhalte statt auf Papier oder in einer Bilddatei wie zum Beispiel als PDF in einem strukturierten, maschinenlesbaren XML-Datensatz dar.

Die verpflichtende Verwendung der E-Rechnung ab dem Jahr 2025 soll die Voraussetzung für die zu einem späteren Zeitpunkt einzuführende Verpflichtung zur transaktionsbezogenen Meldung von Umsätzen durch Unternehmer an ein bundeseinheitliches elektronisches Meldesystem der Verwaltung sein. Die Einführung der E-Rechnung soll schrittweise erfolgen.

Für den Zeitraum 1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2026 sollen sonstige Rechnungen auf Papier weiterhin geduldet werden. Vorgaben in Bezug auf die Wahl eines geeigneten Dateiformats liegen derzeit nicht vor. Bereits ab dem 1. Januar 2025 gilt ebenso, dass jeder zumindest in der Lage sein muss, elektronische Rechnungen im Empfang zu nehmen. Anders als bisher ist die elektronische Rechnungsstellung auch nicht an eine Zustimmung des Rechnungsempfängers geknüpft.

Vom 1. Januar 2027 bis 31. Dezember 2027 dürfen nur die Unternehmer, deren Gesamtumsatz im Vorjahr 800.000 € nicht übersteigt, weiterhin Papierrechnungen oder Rechnungen übermitteln, deren Format nicht dem vorher bestimmten elektronischen Format entspricht. Ab dem 1. Januar 2028 sind die technischen Anforderungen und ihre technische Übermittlung zwingend einzuhalten.

Obgleich es derzeit berechtigte Zweifel an der zeitlichen Umsetzung der verpflichtenden E-Rechnung gibt, so ist die Marschrichtung doch sehr deutlich. Jedem Unternehmer sollte klar sein, dass der Weg zur E-Rechnung zwangsweise auch den Schritt in Richtung Digitalisierung bedeutet. Es soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass dieser Zwang auch als Chance oder Gelegenheit aufgefasst werden kann, bislang kaum hinterfragte Prozesse zu durchleuchten und zu verschlanken. Der Markt hält bereits viele brauchbare digitale Bürolösungen bereit. Für viele Unternehmer sind digitale Prozessabläufe auch in Zusammenarbeit mit den Steuerbüros bereits heute nicht mehr wegzudenken.

Fazit

Das Wachstumschancengesetz lässt einige deutliche Signale erkennen. Aus ertragsteuerlicher Sicht ist erfreulich, dass durch die Anpassungen im Bereich der Abschreibungen mehr Flexibilität geschaffen werden soll. So kann in volatilen Zeiten den damit verbundenen steuerlichen Ausschlägen besser entgegengewirkt werden. Hingegen wird vor allem die umsatzsteuerliche Pauschalierung als Privileg für landwirtschaftliche Unternehmer zunehmend unattraktiver. Die geplanten Vorhaben in Bezug auf die verpflichtende Einführung der E-Rechnung sollten als Chance für den Einstieg in die Digitalisierung gesehen werden. Über das tatsächliche Inkrafttreten des Wachstumschancengesetzes in der derzeitigen Fassung wird der Vermittlungsausschuss erst noch beraten müssen.

Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp aktuell

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Kürzlich fand in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Fokus Tierwohl im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp ein Training zur technischen Großtierrettung statt. Referent Michael Böhler von ComCavalo reiste mit einem Anhänger voller Tierrettungszubehör und mit Rettungsdummy an, um den 20 Teilnehmenden die Grundlagen der Großtierrettung näherzubringen.

Die Teilnehmenden hatten verschiedene Beweggründe, sich in der Großtierrettung schulen zu lassen. So waren Tierärztinnen und Tierärzte, Feuerwehrleute, Landwirtinnen und Landwirte, Tierpflegerinnen und Mitarbeitende eines Tierschutzvereines anwesend. Diese bunte Mischung sorgte für verschiedene Blickwinkel und angeregte Gespräche rund um die Übungen.

Zunächst wurde mit einem Theorieteil zum Verhalten am Unfallort gestartet. Der Schwerpunkt hier liegt im Umgang mit emotionalen Tierbesitzern, aber auch die Organisation des Vorgehens und Sicherheitsmaßnahmen wurden thematisiert. Im Anschluss wurden die Spezialwerkzeuge und die entsprechenden Einsatzgebiete vorgestellt sowie mögliche Unfallszenarien besprochen. Besonderes Augenmerk wurde hier auf die Strukturierung am Einsatzort gelegt.

Nachdem in der Theorie alles besprochen war, konnte der Einsatz der Hilfswerkzeuge am Pferdedummy gezeigt und geübt werden. Dazu gehörten das Anlegen eines Notfallhalfters und das Anbringen von Sicherungsseilen. Zusätzlich wurden erste Fädel- und Zugtechniken geübt. Nach dem Mittagessen wurde tiefer in die Praxis eingetaucht. Der Dummy wurde in verschiedene Notsituationen gebracht und musste gerettet werden. Die eine Hälfte der Teilnehmer hat die Rettung durchgeführt, die andere Hälfte das Vorgehen beobachtet. Hinterher wurde die Übung besprochen und zur nächsten Übung wurden die Rollen getauscht. Auf diese Weise wurde der Dummy beispielsweise von einer Hanglage, aus einem Wassergraben und aus einem Pferdetransporter gerettet. Außerdem wurde eine Rettungssituation unter Einsatz des Hebegeschirrs geübt. In der Abschlussbesprechung am Ende des Tages wurden dann noch offene Fragen in der Runde besprochen.

Sumpfpflanzen fürs Zimmer

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Das bekannteste Zypergras ist die Papyruspflanze. Sie hat es in der Geschichte der Menschheit als Vorläufer des Papiers und wichtigstes Schreibmaterial des Altertums zu einiger Bedeutung gebracht. Weitere Arten der Zypergräser sind beliebte, anspruchslose Zimmerpflanzen, die mit ihren langen Stängeln und grünen Blättern einen eleganten und dekorativen Eindruck auf der Fensterbank oder dem Blumenständer bieten.

In der fast weltweit verbreiteten Gräserfamilie der Sauergräser (Cyperaceae) ist die Gattung Cyperus besonders artenreich. Man schätzt sie auf über 600 Arten, die vor allem tropisch und subtropisch verbreitet sind, einige wenige Arten finden sich auch in der heimischen Flora. Charakteristisch für viele Vertreter dieser Pflanzengattung ist der stark verlängerte Spross­stängel mit den schirmähnlich angeordneten Blättern, was den Pflanzen ein palmähnliches Aussehen verleiht. Zudem bevorzugen die meisten Cyperus-Arten einen sehr feuchten bis nassen Standort, wie Sumpfwiesen, Moore und Verlandungszonen von Gewässern.

Papyrus gehört zu den Sauergräsern und wurde in früheren Zeiten zur Herstellung des gleichnamigen Schreibmaterials verwendet.

Echter Papyrus –
Vorläufer des Papiers

Dies gilt auch für die bekannte Art des Echten Papyrus (Cyperus papyrus), der natürlich in Sumpfgebieten und an Flussufern vorkommt, vor allem in einem durch den Nil gebildeten riesigen Sumpfgebiet im Südsudan. Dort wächst die Pflanze im seichten Wasser an sonnigen Standorten. Bei einer Wuchshöhe von bis zu 3 oder 4 m bilden sich im Sommer an derben, blattlosen Stängeln große Büschel feiner Ästchen, auf denen die winzigen, braunen Blüten stehen. Neben den essbaren Wurzelstöcken, die zum Teil auch als Heizmaterial verwendet werden, liefern die Stängel den Rohstoff für das Schreibmaterial Papyrus. Dafür wird das Mark der Stängel in Streifen geschnitten, kreuzweise übereinandergelegt und gepresst, wobei der austretende Zellsaft als Klebmaterial dient. Bereits zu Beginn des 3. Jahrtausends vor Christus sind in Ägypten beschriebene Papyri erstmalig nachweisbar, in Griechenland seit dem 5. Jahrhundert vor Christus. Später wurden sie durch die Römer weiterverbreitet. Für Urkunden und Briefe blieb Papyrus neben dem teureren, aber widerstandsfähigeren Pergament noch länger gängiges Schreibmaterial. Das in China erfundene Papier trat in Europa über Italien und die Iberische Halbinsel seinen Siegeszug ab dem 14. Jahrhundert an. Aus dem lateinischen Wort „papyrus“ leitet sich das Wort „Papier“ ab.

Der Zwergpapyrus ähnelt dem Echten Papyrus und wird als Zimmerpflanze verwendet.

Papyrus wurde auch als Flechtmaterial und zur Herstellung von Schiffen verwendet. Legendär sind die Fahrten des norwegischen Forschers Thor Heyerdahl, der mit seinen Papyrusbootfahrten nachwies, dass bereits in frühen Zeiten eine Atlantiküberquerung mit Schiffen aus diesem Material möglich war.

Papyrus gibt es auch als Zimmerpflanze, wobei die Höhe insgesamt deutlich geringer bleibt, oder man verwendet ähnliche Arten wie den Zwergpapyrus Cyperus haspan, der eine Höhe von 80 cm erreicht.

Zypergras
als Zimmerpflanze

Manch andere Cyperus-Arten haben als Zierpflanzen den Weg in unsere Wohnzimmer und auf die Terrassen geschafft. Häufig findet man im Gartenhandel das Wechselblättrige Zypergras (C. alternifolius). Es stammt aus Madagaskar und wird bis 150 cm hoch. Die schlanken, biegsamen Halme sind fast rund bis dreieckig. An der Spitze sitzt ein strahlenförmiger Schopf mit etwa zehn bis zwölf nach unten gebogenen Laubblättern. Bisweilen bilden sich unauffällige braune Blüten, aber meist bleiben die Wechselblättrigen Zypergräser blütenlos.

Das Wechselblättrige Zypergras ist die häufigste als Zimmerpflanze verwendete Zypergrasart.

Als Sumpfpflanzen benötigen alle Zypergräser einen nassen Ballen und dürfen nicht austrocknen. Hier haben wir endlich einmal eine Zimmerpflanzengruppe, die man nicht so leicht zu viel gießt, wie es bei fast allen Zimmerpflanzen sonst der Fall ist, die nicht länger im Wasser stehen dürfen, weil sonst schnell Wurzelfäule eintritt. Gut sind daher ein Behälter ohne Abzugsloch, ein ständig mit Wasser gefüllter Untersetzer oder eine Pflanzung im Aquarium oder Sumpfbeet. Die Temperatur an einem möglichst hellen Standort sollte nicht unter 12 °C fallen, für den Papyrus gilt sogar eine Mindesttemperatur von 16 bis 18 °C. Die Luftfeuchtigkeit sollte ebenfalls hoch sein. Im Sommer können die Zypergräser im Kübel draußen stehen oder in den Verlandungssumpf von Teichen eingesetzt werden. Wenn die Temperaturen aber länger unter 15 °C fallen, müssen die Sauergräser wieder in die Wohnung oder den Wintergarten.

Die Wasserpalmen, wie sie wegen ihres palmartigen Aussehens auch genannt werden, lassen sich leicht durch Teilen des mehrjährigen Rhizoms vermehren. Ebenso kann man Samen oder Stecklinge verwenden. Letzteres kann man durch Abschneiden der Blattschöpfe mit einem kleinen Stängelstück machen, indem man nach dem Abschneiden der Blattspitzen den Schopf kopfüber ins Wasser stellt. Nach der raschen Entwicklung von Wurzeln und einem kleinen Austrieb kann die neue Pflanze in feuchte Erde gesetzt werden.

Wegen der schlanken Strängel und schirmartigen Blattanordnung werden die Zypergräser auch als Wasserpalmen bezeichnet.

Schon ausverkauft

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Der Norden tanzt und feiert am Sonnabend, 20. Januar, in fünf Hallen mit 6.000 Gästen. Dafür werden Reithosen, Helm und Stiefel gegen Abendkleid und Smoking getauscht. Zum 23. Mal bittet der Pferdesportverband Schleswig-Holstein zum Ball der Pferdefreunde. Nicht nur Reiter, sondern auch Jäger, Landwirte, Tierliebhaber und zahlreiche andere Gäste, die nicht im Reitsport zu Hause sind, werden erwartet.

Im vergangenen Jahr wussten die Veranstalter des Balls der Pferdefreunde Anfang Januar noch nicht genau, wie es laufen würde. „Weil wir noch so viele Tickets hatten, haben wir eine Halle weggelassen“, erinnert sich Matthias Karstens, Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein (PSH). In diesem Jahr läuft alles ein bisschen anders. „Wir hatten schon am 4. Januar alle Karten verkauft und haben diesmal die Halle 2 mit dabei“, freut sich Karstens. Die Halle 2 wird mit einem neuen Format bespielt, der Ü40-Party. Hier laufen mehr Schlager und weniger elektronische Musik.

Dass es schon Anfang des Jahres so gut aussieht, freut Karstens und sein Team. Denn Organisation und Aufwand seien jedes Jahr enorm, daher sei es sehr beruhigend, wenn sich der Erfolg nicht erst an der Abendkasse herausstelle. „Überhaupt können wir den Ball nur mit so vielen ehrenamtlichen Helfern und durch die Dekospenden finanzieren“, berichtet Karstens. Es habe auch schon Jahre gegeben, in denen es erst schlecht aussah. Am Ende sei aber immer alles gut ausgegangen. „In den schlechten Jahren haben alle Gewerke mitgeholfen und sich beweglich gezeigt“, sagt er dankbar.

Die Gäste tanzen in Neumünster zu Bands, Discomusik und Schlagern.

Nun steht allen Beteiligten viel Arbeit bevor. In den Holstenhallen geht es schon etwa eine Woche vor der Veranstaltung los. Dort werden Bühnen aufgebaut und Stoffbahnen aufgehängt. Karstens und sein Team gehen am Donnerstag in ihre Lager, die Archive in der Geschäftsstelle und den Schuppen auf dem Landesturnierplatz und packen alles ein, was sie brauchen. Am Freitag fahren sie dann entweder mit einem Transporter oder drei Anhängern in Richtung Neumünster. „Das läppert sich“, weiß Karstens.

Die Veranstalter sind inzwischen Profis. Ganz neu war für sie dieses Mal das rein digitale Ticketsystem. Doch an der Anzahl verkaufter Karten kann man sehen, dass dies kein Hindernis war.

Altbewährter Teil des Programms ist die Spendenübergabe für einen gemeinnützigen Zweck. „Wer da was bekommt, ist noch geheim“, schmunzelt Karstens. Die Förderung wird anteilig aus den Eintrittsgeldern bezahlt. Ebenfalls nicht neu, aber wichtig ist der Krawatten- oder Fliegenverkauf für den guten Zweck. „Der Eintritt zum Ball unterliegt ja einer Kleiderordnung und dazu gehört bei den Herren eine Krawatte oder Fliege“, erklärt Karstens. Wer keine dabei hat, kann sich für 5 € eine kaufen. „Wir haben da ein Sammelsurium an gespendeten Exemplaren“, weiß der Veranstalter. Die hierbei eingenommenen Gelder kommen dem therapeutischen Reiten zugute.

So stehen Rinder im richtigen Licht

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Licht ist für Rinder nicht nur wichtig, damit sie sehen können. Es steuert auch ihren Tagesrhythmus und entscheidet über Wohlbefinden und Produktivität. Dieser Artikel beschreibt, worauf es bei der Beleuchtung im Rinderstall ankommt.

Ob Mensch oder Rind – wir brauchen Licht, um uns und unsere Umwelt wahrzunehmen, aber nicht nur das. Licht steuert unsere innere Uhr und beeinflusst unser Wohlbefinden, unseren Hormonhaushalt oder unsere Leistungsfähigkeit. Das gilt für Mensch und Tier gleichermaßen. Daher ist die Beleuchtung ein elementarer Bestandteil eines guten Managements im Rinderstall.

Wie sehen Rinder?

Rinder sehen anders als wir Menschen. Daher gilt es, bei der Stallbeleuchtung einen Kompromiss zu finden zwischen idealen Bedingungen für die Tiere und einem angenehmen Arbeitsumfeld für den Landwirt – zum Beispiel im Hinblick auf die Lichtfarbe. „Je höher die Farbtemperatur, desto besser für das Sehvermögen der Rinder und desto größer die biologische Wirksamkeit“, erklärt Dr. Daniel Werner von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Gleichzeitig sei aber darauf zu achten, dass der Landwirt sich in dem Licht wohlfühlt, denn je höher die Farbtemperatur, desto kühler wird das Licht.

Der Sehsinn von Rindern ist darauf ausgerichtet, dass sie als Fluchttiere unter natürlichen Bedingungen herannahende Fressfeinde früh erkennen:

Sie haben ein deutlich weiteres Gesichtsfeld als wir (330°) durch die seitlich am Kopf liegenden Augen. Dreidimensional sehen können sie dafür nur in einem Bereich von rund 30° vor ihrem Kopf, in dem sich die Sehfelder beider Augen überschneiden.

Bewegungen nehmen Rinder sehr gut wahr mit einem Auflösungsvermögen von bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Menschen können nur rund 30 Bilder pro Sekunde unterscheiden. Das heißt, was wir als flüssigen Film oder konstantes Licht sehen, nehmen Rinder möglicherweise als unangenehmes Flimmern oder Flackern wahr.

Nachts sehen Rinder deutlich besser als wir. Wissenschaftlichen Untersuchungen von Werner zufolge reicht ihnen in offenen Ställen in der Regel das von außen einfallende Licht aus, um sich zu orientieren. Eine Orientierungsbeleuchtung ist dem Experten zufolge nicht nötig. Ist sie vorhanden, zum Beispiel am Melkroboter, sollte sie keinesfalls eine Beleuchtungsstärke von 10 lx übersteigen, um die Tiere nicht in der Dunkelphase zu stören.

Die Anpassung von hell auf dunkel dauert bei Rindern deutlich länger als bei uns. Kommen sie aus dem Dunklen ins Helle oder umgekehrt, können sie eine Zeit lang fast nichts sehen. Umso wichtiger ist es, den Stall möglichst gleichmäßig auszuleuchten. Außerdem spielen Beleuchtungsübergänge eine entscheidende Rolle für einen reibungslosen Kuhverkehr.

Wenn sich die Beleuchtung ändert, bleiben die Tiere stehen, um sich an die Veränderung anzupassen. Dementsprechend ist es sinnvoll, die Helligkeit stufenweise anzupassen und zum Beispiel schon im Vorwartebereich zu erhöhen, damit sich die Kühe nicht plötzlich von 150 lx im Stall auf 500 lx im Melkstand umstellen müssen.

Wie viel Licht ist nötig?

Die Tierschutz-Nutztierhaltungs­verordnung enthält nur für Kälber konkrete Vorgaben zur Beleuchtung. Sie fordert eine möglichst gleichmäßige Lichtverteilung im Aufenthaltsbereich mit mindestens 80 lx Beleuchtungsstärke und mindestens zehn Stunden Beleuchtungsdauer. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) empfiehlt für Kälber eine Beleuchtungsintensität von 150 lx bei einer Beleuchtungsdauer von anfangs 16 Stunden und ab der vierten Lebenswoche mindestens 14 Stunden.

Rinder sehen anders als wir und haben deshalb andere Ansprüche an die Beleuchtung. Foto: Isa-Maria Kuhn

Für Milchkühe gelten die allgemeinen Anforderungen der Tierschutz-­Nutztierhaltungsverordnung. Demnach muss die Beleuchtung zur Beobachtung und Kontrolle der Tiere ausreichen. Beleuchtungsintensität und -dauer müssen den Bedürfnissen der Art entsprechen. Doch was heißt das in der Praxis? Werner empfiehlt eine Beleuchtungsdauer von zwölf bis 16 Stunden mit einer Beleuchtungsintensität von rund 150 lx, je nach Management. „Bei einem automatischen Melksystem sollte die Beleuchtungsdauer bei rund 13 Stunden liegen, beim konventionellen Melken von morgens 30 Minuten vor dem Melken bis abends 30 Minuten nach dem Melken“, erklärt er.

Trockenstehende Kühe sind ein Sonderfall: Es kann sich positiv auswirken, sie zeitlich begrenzt unter Kurztagsbedingungen mit einer Beleuchtungsdauer von nur acht Stunden zu halten. Dieser „künstliche Winter“ kann sich positiv auf die Regeneration des Euters und die Milchleistung in der folgenden Laktation auswirken.

Besondere Anforderungen gelten für Melkstand und Separationsbereich. Hier sollten laut Werner Leuchten mit einer Intensität von mindestens 500 lx zuschaltbar sein zur Qualitätskontrolle beim Melken und zur Tierbeurteilung oder -behandlung im Selektionsbereich.

Gibt es auch zu viel Licht?

Zu viel Licht führt nicht nur zu höheren Stromkosten als nötig, sondern bringt auch Hormonhaushalt und Biorhythmus der Rinder durcheinander. Das Hormon Melatonin wird nachts ausgeschüttet und beeinflusst den Tag-Nacht-Rhythmus. Damit der Anstieg der Melatoninkonzentration gewährleistet ist, sollte die Beleuchtungsintensität im Stall in den Nachtstunden 10 lx nicht überschreiten.

Eine rote Nachtleuchte bietet laut Werner keinen Mehrwert für Mensch oder Tier. Die Tiere benötigten sie nicht, und zur Tierkontrolle reiche sie nicht aus, weil der Landwirt in dem schwachen Rotlicht lediglich erkennen könne, ob ein Tier liegt oder steht. Stattdessen empfiehlt Werner, für den abendlichen oder nächtlichen Kontrollgang die Hauptbeleuchtung zu nutzen und sie auf 10 bis 20 % zu dimmen.

Welche Auswahl an Leuchten?

LED-Leuchten sind langlebig und haben eine hohe Lichtausbeute bei geringem Stromverbrauch. Obwohl sie in der Anschaffung deutlich teurer sind als die Alternativen, führen sie langfristig zu geringeren Gesamtkosten. Aus Gründen der Energieeffizienz empfehle es sich daher, für die Stallbeleuchtung auf LED zu setzen, bestätigt Werner.

„Wichtig ist, in vollwertige LED mit guter Kühlung zu investieren“, betont er. Von LED-Retrofit-Produkten rät er hingegen ab. Bei diesen Produkten wurden Glühlampe oder Leuchtstoffröhre durch LED ersetzt. Das größte Problem dabei ist laut Werner, dass dadurch möglicherweise die Gewährleistung des Herstellers erlösche, sodass die Versicherung bei einem Brand gegebenenfalls nicht zahle. Außerdem seien LED-Retrofits weniger langlebig, und es könne ohne richtige Kühlung leicht zum Schmoren kommen.

Generell rät Werner, nur hochwertige Produkte einzubauen, die auf Stalltauglichkeit geprüft seien, also zum Beispiel von der DLG getestet. Außerdem sei wichtig, nur flackerfreie Leuchten zu nutzen. Wie gehen Betriebe bei der Auswahl einer neuen Stallbeleuchtung vor? Werner empfiehlt folgende Schritte:

Beleuchtungssimulation erstellen lassen: Diese zeigt, wie viele Lampen nötig sind und wo sie angebracht werden sollen. Hersteller und Vertriebspartner bieten diesen Service in der Regel individuell und kostenlos an. Wichtig ist, nicht nur die Maße und Abmessungen des Stalles zu berücksichtigen, sondern auch möglichen Schattenwurf durch Konkurrenzmontagen wie Stützen, Ventilatoren, Futterstationen und -leitungen oder Teile der Dachkonstruktion.

Leuchte im Stall testen: Man sollte sich Musterleuchten schicken lassen und sich das Licht bei entsprechender Lichtpunkthöhe im Stall ansehen. Da Kuh und Mensch unterschiedlich sehen, ist die Beleuchtung im Stall immer ein Kompromiss. Aber es ist wichtig, dass auch der Mitarbeiter sich in dem Licht wohlfühlt und die Intensität ausreicht, um Arbeitssicherheit und -komfort sowie die Tierkontrolle sicherzustellen.

Musterleuchte begutachten: Qualitätsunterschiede verschiedener Leuchten sind meist schnell erkennbar (Verarbeitung, Qualität der Dichtungen, Kühlkörper). Es sollte außerdem geprüft werden, dass die Leuchten nicht flackern, indem eine Handykamera davorgehalten wird. Diese nimmt in der Regel wie das Rinderauge etwa 60 Bilder pro Sekunde auf. Flackert das Licht in der Kamera, nehmen es auch Rinder so wahr, und es sollte eine andere Leuchte gewählt werden.

Fehler bei der Stallbeleuchtung

Dass vorab keine Beleuchtungssimulation erstellt wird, ist laut Werner einer der häufigsten Fehler beim Kauf einer neuen Stallbeleuchtung. Die Folge sei oft eine ungleichmäßige Beleuchtung oder dass zu wenig oder zu viele Leuchten installiert würden. Weitere häufige Fehler seien eine fehlende oder nicht optimal eingestellte Lichtsteuerung oder die Installation einer überflüssigen Nachtbeleuchtung.

Egal wie gut die Beleuchtung ist – mit der Zeit verschmutzen die Leuchten, und es setzt sich Staub ab, was die Leuchtleistung negativ beeinflussen kann. Deshalb ist es wichtig, sie regelmäßig zu reinigen. Werner empfiehlt, Lichtaustrittsfläche und Kühlkörper einmal jährlich mit einem feuchten Tuch zu säubern.

Fazit

Im Milchviehstall sollte über zwölf bis 16 Stunden am Tag eine Beleuchtungsintensität von rund 150 lx erreicht werden. Nachts sollte sie 10 lx nicht überschreiten. Aus Gründen der Energieeffizienz empfiehlt sich eine Beleuchtung mit LED. Man sollte nur hochwertige Leuchten verwenden, die flackerfrei und auf Stalltauglichkeit geprüft sind. Vor der Installation sollte eine Beleuchtungssimulation erstellt werden.


Begriffe rund um das Licht

• Licht = für das menschliche Auge wahrnehmbarer Bereich der elektromagnetischen Strahlung (380 bis 780 nm)

• Lichtstrom (Lumen) = „Lichtmenge“, die eine Leuchte in alle Richtungen abgibt

• Beleuchtungsstärke (Lumen/m² = Lux (lx)) = gibt an, wie viel Lichtstrom auf eine bestimmte Fläche trifft

• Lichtfarbe (Kelvin (K)) = Maß zur Beschreibung der Farbtemperatur einer Lichtquelle (je höher der Wert, desto kühler die Lichtfarbe)

• Beleuchtungsdauer = Zeit pro Tag, in der ein bestimmtes Beleuchtungsniveau sichergestellt ist


Parteispitzen stehen hinter der Landwirtschaft

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Die angekündigte Streichung der Agrardieselsteuerrückvergütung und der Kfz-Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftlich genutzte Fahrzeuge führt zu Unmut und Empörung in der Agrarbranche wegen der Ungleichverteilung der Sparmaßnahmen. Klaus-Peter Lucht, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, hatte am vorigen Donnerstag die Parteivorsitzenden von CDU, SPD, Grünen, FDP und SSW zu einem Austausch über die Haushaltsvorschläge eingeladen.

Klaus-Peter Lucht machte die Stellung des Bauernverbandes als freiwillige Interessenvertretung der landwirtschaftlichen Unternehmerinnen und Unternehmer deutlich sowie dessen überparteiliche und demokratische Haltung. Man suche den Austausch mit den Vertretern der Politik, um die Situation des Berufsstandes mit denjenigen zu diskutieren, die das Thema in die Entscheidungsgremien trügen.

Die Streichung der Agrardieselerstattung und grünen Kennzeichen kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Mittelkürzungen für die Landwirtschaft gerade auf 460 Mio. € summieren. Darunter fallen zum Beispiel 70 Mio. € an Beihilfen für die Berufsgenossenschaft oder 18 Mio. € für die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK), die Schleswig-Holstein fehlen werden.

Bei den geplanten Streichungen der Bundesregierung zur Haushaltssanierung handele es sich bei ehrlicher Betrachtung um Steuererhöhungen in Höhe von 926 Mio. €, die jährlich anfallen würden, und nicht um einmalige Einsparungen, erklärte Lucht vor Journalisten im Anschluss an das Parteiengespräch.

Einstimmig waren die Äußerungen der politischen Vertreter im anschließenden Pressegespräch. Der schleswig-holsteinische Bundesgtagsabgeordnete Bengt Bergt (SPD) zeigte Verständnis für die massive Kritik aus der Landwirtschaft, weil die deutschen Bauern im EU-Vergleich stärker belastet würden, was zu Wettbewerbsverzerren führe. Er sehe andere Sparmaßnahmen, wie die Streichung des steuerlichen Dienstwagenprivilegs oder eine Steuer für Superreiche.

Petra Nicolaisen, stellvertretende Landvorsitzende der CDU in Schleswig-Holstein, nannte die Maßnahmen einen Schlag ins Gesicht und bezeichnete die Demonstrationen als gerechtfertigt. Die einseitige Kürzung zulasten der Landwirtschaft als Streichung klimaschädlicher Subvention zu bezeichnen sei nicht zielführend, sondern eine Verunglimpfung der Landwirtinnen und Landwirte. Sie erwarte, dass Agrardiesel und Kfz-Besteuerung keine Rolle mehr spielten, wenn der Bundestag Anfang Februar abschließend über den Haushalt abstimme.

Die Schlechterstellung deutscher Landwirtinnen und Landwirte im EU-Wettbewerb hob Oliver Kumbartzky, Landesvorsitzender der FDP, hervor. Er habe kein Verständnis für dieses Sonderopfer und erwarte die Rücknahme durch die FDP-Bundestagsfraktion. Auch brachte er ein mögliches Veto im Bundesrat ins Gespräch. Die Landwirtinnen und Landwirte verdienten politische Verlässlichkeit, so Kumbartzky, der das Thema auch beim Dreikönigstreffen seiner Partei angesiedelt sah.

Der einseitige Vorschlag der Bundesregierung führe vielmehr zum Höfesterben als zur angestrebten Transformation der Landwirtschaft, kommentierte Christian Dirschauer, Landesvorsitzender SSW. Jetzt bedürfe es eines Resets und der Erarbeitung einer Lösung im Dialog, so die Erwartung des SSW.

Gleichermaßen äußerte sich auch Gazi Freitag, Landesvorsitzender der Grünen in Schleswig-Holstein. Die Maßnahmen seien zu sehr ad hoc beschlossen und schlecht kommuniziert worden. Seines Erachtens müsse nicht nur über Einsparungen, sondern über alternative Einnahmen nachgedacht werden. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) teile nicht die Haltung der Ampel-Regierung und sei auf dem Weg, Lösungen zu finden. 

Weiter stabile Milchpreise?

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In dieser Woche trieb die Angst um die Zukunft ihrer Betriebe viele Landwirte auf die Straße. Sollten die angekündigten Kürzungen der staatlichen Hilfen umgesetzt werden, steigt die Bedeutung der Erlöse für die landwirtschaftlichen Produkte. Für viele der hiesigen Betriebe bleibt somit der Milchgeldauszahlungspreis entscheidend für das Einkommen.

Nach einem außergewöhnlichen Vorjahr mit Rekordpreisen auf Erlös- und Kostenseite hat sich der Milchmarkt im Jahr 2023 deutlich abgekühlt. In der Spitze lag der Durchschnittspreis im Dezember 2022 in Schleswig-Holstein bei knapp 59,50 ct/kg. Im Dezember 2023 hat sich der durchschnittliche Basispreis auf 41,30 ct/kg reduziert. Vor allem im Frühjahr 2023 sank der Preis kräftig, um sich dann ab dem Sommer wieder zu stabilisieren. Die Landwirte hoffen jetzt, dass sich die Notierungen auch im weiteren Verlauf über der Marke von 40 ct/kg behaupten.

Marktlage stabilisiert

Die im Herbst wieder steigenden Milchauszahlungspreise sind vor allem auf die im Vergleich zum Vorjahr geringere Anlieferungsmenge und auf die erhöhten Erlöse für Butter und Magermilchpulver zurückzuführen. Der vom ife-Institut errechnete Rohstoffwert stieg im Oktober und November um jeweils 4 ct an. Seitdem zeigen die Werte eine unveränderte Tendenz für die kommenden Monate. Die zuletzt wieder etwas abgeschwächte Preisdynamik spiegelt sich auch in den Preisen für die zwischen den Meiereien gehandelte Spotmilch wider. Dort haben die Notierungen im Dezember eine Talsohle erreicht. Wichtig für die weitere Preisentwicklung bleibt jedoch auch die Entwicklung des Milchangebotes. Saisonbedingt steigt das Angebot seit November bundesweit an. Im Dezember lag die Anlieferungsmenge noch spürbar unter der Vorjahreslinie. Zum Jahreswechsel hat die Anlieferungsmenge jedoch spürbar zugenommen und den Rückstand zum Vorjahr verringert.

Wichtig für die Entwicklung der Auszahlungspreise bleibt auch die Nachfrage nach Milchprodukten auf dem Weltmarkt. Der Index der Global Dairy Trade in Neuseeland ist zum Jahresbeginn erneut leicht gestiegen. Dies war bereits die dritte Auktion in Folge mit einem Preisanstieg. Im Mittel verteuerten sich die Verkaufspreise der Milchprodukte Anfang des Jahres um 1,2 %. Im vergangenen Jahr gaben die internationalen Kurse für Milchprodukte nach, vor allem durch eine geringere Nachfrage aus China. Dort konnte die Milchproduktion in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut werden. Trotz der höheren Eigenversorgung bleiben jedoch Importprodukte in China gefragt. Dazu gehören vor allem H-Milch und Vollmilchpulver, auch aus der Europäischen Union.

Deutlich weniger Milchviehbetriebe

Anfang November hielten 50.581 Betriebe in Deutschland Milchkühe. Das waren 4,4 % weniger als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig sank die Zahl der in Produktion stehenden Milchkühe um 2,5 % auf 3,7 Millionen Tiere. Auch in Schleswig-Holstein hat sich die Milchviehherde um 4,5 % reduziert. Im Norden gab es auch den stärksten Rückgang der Zahl der Milchviehbetriebe. In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der Milchkuhhalter im Jahr 2023 um deutliche 15,7 % verringert. Die Zahl der Kühe je Betrieb hat sich dagegen in unserem Bundesland auf 121 Milchkühe erhöht.

„Die Energiewende muss in ganz Deutschland funktionieren“

Zum 1. Januar hat Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) die Ausrichtung der Energieministerkonferenz der 16 Bundesländer übernommen. Schleswig-Holstein wird im kommenden Jahr zwei Energieministerkonferenzen ausrichten: vom 15. bis 17. Mai in Kiel und vom 6. bis 8. November in Brunsbüttel.

Das Gremium habe sich in den letzten Jahren zur zentralen Schaltstelle für die Koordination der Energiepolitik der Länder untereinander sowie mit dem Bund entwickelt. „Wir müssen energiepolitisch in Deutschland enger zusammenrücken, Kompromisslinien ausloten und dabei gleichzeitig die Energiewende weiter entschieden vorantreiben. Es ist Fakt, dass die Energiewende regional in sehr unterschiedlichem Tempo abläuft. Hierauf brauchen wir Antworten, damit die Transformation hin zur Klimaneutralität in ganz Deutschland dynamisch, kosteneffizient und sicher funktioniert“, erklärte Goldschmidt.

Für das Gelingen der Energiewende ist die Wärmewende eines der derzeit wichtigsten Handlungsfelder. Hier kommt es auf große Investitionen sowohl in Wärmenetze als auch in Einzellösungen wie etwa Wärmepumpen an. Viele Länder haben sich bei der gesetzlich vorgeschriebenen kommunalen Wärmeplanung bereits auf den Weg gemacht. Goldschmidt betonte: „Angesichts der Größe der Herausforderungen ist bei der Wärmewende mehr Unterstützung vom Bund erforderlich. Hierzu werden wir auf Länderebene eine klare Positionierung entwickeln müssen und übrigens auch darauf achten, dass alle Erneuerbaren Wärmeerzeugungstechnologien in fairem Wettbewerb zueinander stehen.“

Da in Deutschland die Erneuerbaren Energien vor allem im Norden produziert, im Süden aber überwiegend verbraucht werden, muss auch der Netzausbau zügig vorangetrieben werden. Mit der Bündelung von Kompetenzen für Genehmigungsverfahren habe man in Schleswig-Holstein sehr gute Erfahrungen gemacht. Für das Gelingen der Energiewende sei ein zügiger Ausbau der Stromnetze eine absolute Grundvoraussetzung, so der Minister.

Zudem müsse sich der effiziente und netzdienliche Strombezug  auch auf der Rechnung widerspiegeln. „Schleswig-Holstein wird die Flexibilitätsfrage ins Zentrum der Konferenzdebatten stellen“, erklärte Goldschmidt.

Informationen zur Energieministerkonferenz unter enmk.de

Alleinstellungsmerkmal „Gläserne Orgel“

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Die mehr als 730 Jahre alte St. Marienkirche in Rendsburg war eine der ersten Kirchen im Land, die schon im 14. Jahrhundert eine Orgel besaß. Das bezeugt eine Reparaturrechnung aus dem Jahr 1420. Eine Tradition, die verpflichtet. Das fand auch der Kirchengemeinderat und entschied sich dazu, die jetzige technisch desolate und konstruktionsbedingt fehlerhafte Orgel aus dem Jahr 1972 nicht noch einmal teuer und aufwendig zu sanieren, sondern sie durch einen Neubau zu ersetzen. Das Besondere: Als Teil einer umfassenden Ausstellung soll sie als „Gläserne Orgel“ Besuchern zugänglich, einsehbar und erlebbar gemacht werden.

Die jetzige Orgel ist nach genauer Analyse durch Gutachter und Orgelsachverständige aufgrund ihres desolaten Zustands nicht mehr erhaltenswert. 
Foto: Iris Jaeger

„Damit möchten wir das Interesse für die Orgel als Musikinstrument und handwerkliches Meisterwerk wecken“, erklärt Pastor Rainer Karstens, Vorsitzender des Kirchengemeinderates. „Gläserne Orgel“ sei dabei ein Arbeitstitel, der nicht bedeute, dass die neue Orgel aus Glas sei, sondern im Sinne von einsehbar, transparent. „Was passiert in so einem Instrument?“, ist nur eine Frage, die beantwortet werden soll. Die Geschichte des Orgelbaus und der Orgelmusik soll ebenso im neuen Kultur- und Erlebnisraum „Gläserne Orgel“ in den Fokus rücken. Damit werde die bereits seit 2019 bestehende Dauerausstellung „Glaubensspuren“ mit Informationen zur Geschichte des christlichen Glaubens und der Kirche in Schleswig-Holstein und Nordeuropa erweitert. Diese Erweiterung erfolge auf der Orgelempore, im angrenzenden Turmzimmer sowie im Kirchenschiff. 2017 hat die Unesco die Tradition von Orgelbau und Orgelmusik in Deutschland zum Weltkulturerbe erklärt, „diesem immateriellen Erbe fühlen wir uns verpflichtet und es muss gepflegt und erhalten werden. Das geht am besten dadurch, dass man Menschen für das Instrument gewinnt und sie dafür interessiert“, erklärt Rainer Karstens.

Ein besonderes Augenmerk liege dabei auf dem regionalen Aspekt, der sowohl den Orgelbau in der Region Rendsburg von den Anfängen bis zur Gegenwart beleuchte als auch die Orgellandschaft in Schleswig-Holstein einem breiten Publikum vorstelle. Als außerschulischer Lernort halte die Rendsburger Marienkirche mit der neuen Orgel und den Ausstellungskonzepten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene einige spannende Entdeckungen bereit. Mit der begehbaren Orgel schaffe man zudem ein Alleinstellungsmerkmal, das auch dem Standort Rendsburg zugutekomme, so Karstens weiter. So seien Synergien mit den Rendsburger Museen und weiteren örtlichen Kulturträgern sowie mit den Tourismusagenturen der Regionen denkbar, ein Ausbau der Zusammenarbeit geplant. „Wir haben hier in der Kirche täglich, auch im Winter, einen regen Publikumsverkehr durch Touristen, Tagesauflügler, Radfahrer und Wohnmobilisten. Laut Statistiken sind es 8.000 bis 10.000 Besucher pro Jahr, die außerhalb von Gottesdiensten und Konzerten in diese Kirche kommen. Mit dem neuen Instrument und den Ausstellungen schaffen wir einen zusätzlichen neuen Anziehungspunkt“, erklärt Kirchenmusiker Volker Linhardt.

Pastor Rainer Karstens, Pastor Karsten Struck und Kirchenmusiker Volker Linhardt (v. li.) stellen das Projekt „Gläserne Orgel“ vor. 
Foto: Iris Jaeger

Finanziert werden soll das insgesamt rund 1,8 Mio. € teure Projekt zum einen durch Spendenmittel in Höhe von 400.000 €, die durch eine umfangreiche Spendenkampagne in den kommenden zwei Jahren generiert werden sollen. „Der Rest wird durch Eigenmittel und Fördergelder der EU erbracht“, erläutert Pastor Karsten Struck, Leiter der vierköpfigen Projektgruppe Kultur- und Erlebnisraum „Gläserne Orgel“. Die EU-Fördersumme belaufe sich auf 757.000 €, die Übergabe des offiziellen Zuwendungsbescheids erfolgte am 18. Juli 2023. Für die Schirmherrschaft konnten die ehemalige Kreispräsidentin Dr. Juliane Rumpf und der ehemalige Rendsburger Bürgermeister Andreas Breitner gewonnen werden. Der Beschluss zum Orgelneubau sei eine Grundsatzentscheidung des Kirchengemeinderates gewesen, so Struck, basierend auf einer genauen Analyse durch Gutachter und Orgelsachverständige, die die bestehende Orgel aufgrund ihres desolaten Zustandes für nicht erhaltenswert erklärten. „In den 1970er Jahren versuchten Orgelbaufirmen, mit industriellen Fertigungsmethoden und neuen Werkstoffen schnell und kostengünstig Orgeln zu bauen und zu liefern, anstatt auf die jahrhundertealte, bewährte Handwerkskunst zu vertrauen. Minderwertige Materialien wie Pressspan, Kunst- und Schaumstoffe, billige elektrische Verkabelungen, Orgelpfeifen von der Stange und vieles mehr führten dazu, dass das Instrument schon nach kurzer Zeit technische und musikalische Disfunktionen und Mängel aufwies. Bereits 1995 wurde die Marienorgel in Rendsburg aufwendig für 200.000 D-Mark saniert, man konnte aber die konstruktiven Mängel nicht beheben. Eine weitere Sanierung hätte die Probleme nur vertagt, aber nicht beseitigt“, erläutert Struck die Entscheidung.

Es erfolgte eine europaweite Ausschreibung des Orgelneubaus. Den Auftrag erhielt die Firma Freiburger Orgelbau Hartwig & Tilmann Späth. Nach der Projektentwicklung und der Ausführungsplanung bis hin zur Genehmigungsreife beginnen jetzt die eigentlichen Arbeiten. Während die alte Orgel im Laufe des Jahres abgebaut wird, arbeitet die Freiburger Orgelbaufirma am Aufbau der neuen. Parallel entwickelt die Kirchengemeinde zusammen mit Kurator Jens Martin Neumann aus Kiel das Konzept für die Inhalte und Gestaltung der Ausstellungsräume. Die feierliche Orgelweihe ist für den Reformationstag am 31. Oktober 2025 geplant. „Das ist sehr ambitioniert, aber bis zum Spätsommer 2025 müssen wir den Verwendungsnachweis vorlegen, heißt, die Orgel muss bis dahin fertig sein“, so Karstens. Vorteil sei, dass die Spender nicht allzu lange auf das neue Instrument warten müssten. 

Infos unter glaeserne-orgel-­marienkirche-rendsburg.de

Blick von der Empore in Richtung des Altars –  Die Rendsburger Marienkirche ist ein Schmuckstück und gehörte bereits im 14. Jahrhundert zu den ersten Kirchen in Schleswig-Holstein, die eine Orgel besaßen. 
Foto: Iris Jaeger 

Das ist für die neue Orgel geplant 

Die neue Orgel wird zirka 3.200 Pfeifen haben, von Bleistiftgröße bis hin zu 6 m hohen Prospekt- und Basspfeifen, die in 45 Klangregister zusammengefasst werden (Disposition). Diese werden auf drei sogenannte Werke (Hauptwerk, Positiv, Schwellwerk) und das Pedal aufgeteilt. Im Klang wird sie französisch-romantisch nach Cavaillé-Coll ausgerichtet sein. Die Disposition ist dabei so vielseitig angelegt, dass auch andere Musikepochen überzeugend interpretiert werden können. Die Spieltrakturen werden mechanisch angelegt, während die Registertraktur elektrisch gesteuert wird und mit einer Setzeranlage ausgestattet ist. Mit einem eigenen Schwellkasten für das Postiv, einem Windschweller für das Récit, einem bis a3 erweiterten Tonumfang sowie zusätzlich elektrifizierten Trakturen (MIDI) ergeben sich weitere musikalische Nutzungsmöglichkeiten. Ein Zimbelstern, eine Celesta und ein Röhrenglockenspiel sind ebenfalls vorgesehen. Im vorderen Orgelbereich werden die Windladen vom Grand-Orgue auf zwei Ebenen übereinander angeordnet. Hier finden auch drei Register des Kleinpedals ihre Aufstellung. Mit einer Stimmgangsbreite Abstand befinden sich dahinter die beiden Schwellwerke, ebenfalls in zwei Etagen. Ganz hinten werden rund um den Besucherdurchgang die Pfeifen des Großpedals positioniert. Das Orgelgehäuse besteht aus einem klangdurchlässigen Stabwerk und nutzt die gesamte Raumhöhe bis zum Gewölbe. In der Front werden vor dem Gitter die in einzelnen Gruppen angeordneten Pfeifen aus Montre 16‘ und 8‘ ohne weitere Gehäuseelemente aufgehängt. Aus der Staffelung der Pfeifenlängen und der Labienverläufe ergibt sich eine elegante, zentrumsbetonte Linienführung, welche die glänzende Pfeifenfläche dynamisch auflockert. Zwischen der stark verzierten Emporenbrüstung und dem relativ niedrigen Gurtbogen präsentiert sich der zurückhaltende Prospektentwurf als moderner, optisch leichter Abschluss der Westansicht des historischen Kirchenraumes. Um den Besuchern die Welt der Orgel auf anschauliche und interessante Weise näherzubringen, werden das Gehäuse und die Gesamtkonstruktion so angelegt, dass sich ein Rundgang um die Orgel ergibt. An mehreren geeigneten Positionen werden verglaste Öffnungen vorgesehen, die einen Einblick in die speziellen Bauteile und Bereiche des inneren Orgelwerkes erlauben. Darüber hinaus lassen sich interaktiv bestimmte Funktionen auslösen, die zum Mitmachen und Ausprobieren anregen, indem zum Beispiel mechanische Teile bewegt, Töne ausgelöst oder Beleuchtungseffekte aktiviert werden können. Der angrenzende, neu einzurichtende Raum im Turm hinter der Orgel setzt die Ausstellung der „Gläsernen Orgel“ fort. Hier wird unter anderem der Magazinbalg der neuen Orgel aufgestellt, der zu Demonstrationszwecken eine manuell bedienbare Schöpfanlage erhält. Unter weiteren orgelbezogenen Exponaten soll sich auch ein Orgelfunktionsmodell befinden.
Freiburger Orgelbau/KG Rendsburg

Lucht: „Eindrückliches Zeichen gesetzt“

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Eine positive Bilanz des Auftakts zur bundesweiten Aktionswoche gegen die Sparpläne der Bundesregierung in der Landwirtschaft haben der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Bauernverband Schleswig-Holstein (BVSH) gezogen. DBV-Präsident Joachim Rukwied sprach von einem erfolgreichen Start der Proteste gegen die vorgesehene Streichung der Agrardieselrückvergütung.

„Landwirtinnen und Landwirte haben heute mit rund 100.000 Traktoren in ganz Deutschland ein deutliches Zeichen in Richtung Bundesregierung gesetzt, die Steuererhöhungspläne gänzlich zurückzuziehen“, erklärte Rukwied am Montagabend in Berlin. Die Demonstrationen seien geordnet abgelaufen. Für den Bauernverbandspräsidenten ist damit klar, „dass es unseren Landwirtinnen und Landwirten um die Sache geht“. Auch der Rückhalt in weiten Teilen der Bevölkerung für die Anliegen sei auf den Straßen deutlich sichtbar geworden. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) bezeichnete die vorgesehene Beibehaltung der Kfz-Steuerbefreiung und den schrittweisen Abbau der Agrardieselvergünstigung erneut als politischen Erfolg. Er machte zugleich deutlich, dass er für weitergehende Verbesserungen keinen Spielraum sehe. Er werde sich mit Nachdruck dafür einsetzen, alternative Antriebe zu fördern und die Bedingungen für Biotreibstoffe zu verbessern, kündigte Özdemir an.

Eindrücke der Protestaktionen im Land in der nachfolgenden Bildergalerie

Sammelpunkt im Kreis Segeberg Foto: Kreisbauernverband Segeberg
Gut beleuchtet ging es früh morgens an allen Ecken des Landes los. Foto: Kreisbauernverband Dithmarschen
Solidarität am Straßenrand unter Berufskollegen im Kreis Steinburg Foto: Anna Krohn
Reibungsloser Ablauf in Hamburg und sogar noch Zeit für ein Foto mit gut gelaunten Polizeikräften. Foto: privat
Kleines Gefährt mit großer Botschaft vor dem Holstentor in Lübeck Foto: Dietrich Pritschau
An der B 5 im Kreis Nordfriesland stellten die Landwirte Fahrzeuge mit Plakaten an den Straßenrand. Foto: Kreisbauernverband Nordfriesland
Landwirte informierten auch auf Sylt über die Anliegen des Berufsstandes Foto: Kreisbauernverband Nordfriesland
Die Freiwillige Feuerwehr Quickborn im Kreis Pinneberg zeigte sich solidarisch mit den protestierenden Landwirten. Foto: Kreisbauernverband Pinneberg
Mit Feuerkorb und Rundumleuchte wurde im Kreis Dithmarschen demonstriert. Foto: Kreisbauernverband Dithmarschen
In Itzehoe sammelten sich landwirtschaftliche und weitere Fahrzeuge, um gemeinsam zur Protestfahrt zu starten. Foto: Steinburger Agraraction
Der Präsident des Bauernverbandes Hamburg (BVHH), Martin Lüdeke (3. v. l.), und Jennifer Jasberg (3. v. r.) von den Grünen Hamburg mit Mitgliedern des BVHH-Zukunftsbauern Foto: S. Stubbe
„Verkehrsberuhigung“ im Kreis Dithmarschen Foto: Kreisbauernverband Dithmarschen
Protestaktion auf dem Exerzierplatz in der Landeshauptstadt Kiel Foto: Imago
Der Name dieses Kalbes, das am Montag geboren wurde, ist Programm. Foto: Hof Backensholz
Infoveranstaltung der örtlichen Landwirte auf Föhr Foto: Kreisbauernverband Nordfriesland
Früh am Morgen versammelten sich am Montag zahlreiche Traktoren auf diesem Betriebsgelände Foto: Steinburger Agraraction


Zufrieden mit dem bisherigen Ablauf der Protestwoche in Schleswig-Holstein zeigte sich BVSH-Präsident Klaus-Peter Lucht. „Sehr viele Berufskolleginnen und Berufskollegen haben ein deutlich wahrnehmbares Zeichen gesetzt, dass die Grenze der Belastbarkeit der Landwirtschaft durch die geplanten Steuererhöhungen überschritten wird“, teilte Lucht mit. Im Rahmen der verschiedenen Veranstaltungen in sechs Kreisverbänden hätten bereits am Montag viele Teilnehmer mit rund 3.000 Fahrzeugen mobilisiert werden können, um mit Protestfahrten auf die berechtigten Anliegen der Landwirtschaft aufmerksam zu machen. Auch Teilnehmer aus dem Handwerk, dem vor- und nachgelagerten Bereich sowie Spediteure hätten sich eingereiht. Am zweiten Aktionstag am Mittwoch sind ebenfalls mehrere Tausend Landwirte mit ihren Schleppern im Land unterwegs gewesen. An diesem Freitag führte der BVSH seinen dritten Aktionstag mit Schwerpunkt im Raum Kiel sowie einer Kundgebung auf dem Exerzierplatz durch.

Die Rückmeldungen aus den Kreisen sind insgesamt sehr positiv ausgefallen. Neben vielen kleineren Schlepperkolonnen hat es auch einige, Dutzende Kilometer lange Schlepperkorsos gegeben. Die gute Zusammenarbeit mit der Polizei wurde von allen Seiten hervorgehoben. Zudem seien viele positive Reaktionen von Bürgern am Straßenrand aufgefallen, die ihre Unterstützung mit Plakaten oder einem „Daumen hoch“ zum Ausdruck brachten. age/pm/rq