StartNachrichtenMarktNiveau der Auszahlungspreise im Mittel unverändert

Niveau der Auszahlungspreise im Mittel unverändert

Milchpreisvergleich
Von Caroline Hertell, LK-Markt
Foto: Imago

Die Milchauszahlungspreise der hiesigen Meiereien haben sich gegenüber Oktober kaum bewegt. Die Mehrheit der ­Preise ist unverändert, im Übrigen gleichen sich leichte Rücknahmen und leichte Erhöhungen aus. Insgesamt bleibt der Monatsdurchschnitt gleich. Rein zahlmäßig liegt er mit 60,31 ct/kg ECM durch die Nachzahlung einer Meierei marginal höher.

Die Milchanlieferung in Deutschland weist einen Vorsprung zum Vorjahr auf. In KW 48 standen 3,6 % mehr Milchmenge als im Vorjahresmonat zur Verfügung. Die Situation anhaltend hoher Milchpreise schafft Anreize zur Produktionsausweitung. Bundesweit steigt die angelieferte Menge inzwischen saisonal bedingt wieder an, der Tiefpunkt ist überwunden. Wie in diesem Jahr schon häufig gesehen, gibt es hierbei jedoch Unterbrechungen. In KW 47 ging das Milchaufkommen um 0,1 % zurück und anschließend wieder um 0,6 % nach oben. Die bislang kalte Witterung dürfte diese Schwankungen weiter verstärken.

Am französischen Markt steht fortwährend weniger Rohstoff zur Verfügung. Im Vergleich mit dem Vorjahr fehlen 1,5 %. Zahlen der Europäischen Kommission zeigen, dass europaweit in den ersten drei Quartalen des Jahres 0,4 % weniger Milch produziert wurde. Und auch am Weltmarkt fehlt es an Menge: Australien blickt auf –6,0 % zwischen Juli und Oktober, Neuseeland auf –3,6 % von Juni bis Oktober und die USA kommen für den Zeitraum von Januar bis Oktober auf plus/minus null.

Die Milchauszahlungspreise in EU-Nachbarländern lassen leicht nach. In Italien wird das Kilogramm Milch am Spotmarkt für 65,8 ct gehandelt. In den Niederlanden ist der Marktpreis im Sinkflug, seit dem 20. November ist der Kurs von 56 auf 39 ct/kg zurückgegangen.

Weniger Nachfrage als erwartet

Das Preisniveau am Milchproduktenmarkt entwickelt sich unruhig bis schwächer. Die Notierung für Päckchenbutter sticht im Vergleich mit Käse und Milchpulver heraus. Angetrieben durch die Feiertage und eine Marktknappheit bleibt die Preistendenz stabil bei 7,60 bis 7,80 €/kg. Am Markt für Blockbutter konnten die rückläufigen Preise belebend auf die zuletzt schwache Nachfrage wirken. Die lange als Zugpferd geltende Preisnotierung für Käse hat sich ins Negative gekehrt. Die Nachfrage nach Schnittkäse erreicht nicht die für die Vorweihnachtszeit erwartete Lebhaftigkeit, sodass die Preise in Kempten und Hannover nachgeben. Vor allem der geringere Absatz über den Lebensmitteleinzelhandel bremst das Geschäft. Im Rückblick auf den Corona-Winter des Vorjahres läuft die Gastronomie zwar gut, hingegen stellt sich der Außerhausverkauf schwächer dar. Die schwächeren Preise mobilisieren jedoch einige Einkäufer. Die Absatzmöglichkeiten im Ausland sind unterschiedlich. Teilweise kommt es zu Lieferverträgen mit Drittländern, dennoch führt das Jahresende zu einer gewissen Beruhigung und auch zu erwartbaren Verzögerungen in der Abwicklung.

Rohstoffwert deutlich herabgesetzt

Die finanzielle Verwertung des Rohstoffs Milch hat sich seit Oktober deutlich verschlechtert. Angelehnt an verringerte Börsenkurse für Butter und Magermilchpulver hat das ife den Rohstoffwert Milch ab Hof für November auf 51,9 ct/kg herabgesetzt. Das sind 6,1 ct weniger, bedingt durch eine Korrektur des Nichtfettwertes um 4,8 auf 22,4 ct. Der Fettwert gab indes um 1,3 ct auf 31,1 ct nach. Am Pulvermarkt geht es im Binnenmarkt und weltweit ruhig zu. Der steigende Eurokurs, obwohl weiter nur kurz über Dollarparität, verringert die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Exporteure. Unabhängig davon schwebt aber die Unsicherheit über die Entwicklung des Konsumverhaltens über den Geschäften, Händler verhalten sich mehrheitlich abwartend. Der Preisrückgang schien sich zuletzt zu stabilisieren. Dennoch liegt etwa Magermilchpulver mit rund 2.575 €/t weit unter dem diesjährigen Hoch.


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