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Milchpreisvergleich

Auszahlungspreise weiter angestiegen
Von Björn Wiencken, LK-Markt
Foto: Pixabay

Die Auszahlungspreise der schleswig-holsteinischen Meiereien stiegen im Monat Juli durchschnittlich um 0,89 ct/kg an. Die angelieferten Milchmengen gingen hingegen weiter zurück und lagen nun unterhalb des Vorjahresniveaus.

Die Grundpreise bewegen sich hierzulande zwischen 43 und 47 ct/kg. Die Spanne hat sich im Vergleich zum Vormonat somit wieder vergrößert, indem der obere Bereich der Preisespanne angehoben wurde. Somit verzeichnet der Norden im Vergleich zum gesamten Bundesgebiet den höchsten Anstieg. In Süddeutschland bleibt die Spanne zwischen 43 und 48 ct/kg. Im Osten werden nun 44 ct erreicht und in Westdeutschland hat sich die Spanne sowohl nach unten als auch nach oben erweitert und liegt nun im Bereich von 42 bis 45 ct/kg.

Milchanlieferung rückläufig

Nachdem die Milchanlieferung Anfang Juli leicht angestiegen ist, hat sich der Rückgang der Anlieferung ab Mitte des Monats beschleunigt und die Vorjahreslinie unterschritten. In der 31. Kalenderwoche betrug der Rückgang 0,7 % zur Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde in der Woche um 0,9 % unterschritten. In der Summe der ersten 31 Kalenderwochen dieses Jahres lieferten die Landwirte in Deutschland nahezu die gleiche Menge an Milch an die Meiereien wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Gehalt an Inhaltsstoffen in der angelieferten Milch ist nach wie vor sehr niedrig. Dementsprechend notieren die Kurse sowohl für abgepackte Butter als auch für Blockware erneut fester. Allerdings sind gerade bei der Formbutter aufgrund von laufenden Kontrakten kaum Preisanpassungen möglich. Dementsprechend unverändert zeigen sich auch die Verkaufspreise des Lebensmitteleinzelhandels für das 250-g-Päckchen. Bei Blockbutter ist von einem höheren Kaufinteresse die Rede, aber aufgrund der hohen Preisforderungen kamen Abschlüsse für kurzfristige Lieferungen nur in sehr begrenztem Umfang zustande.

Pulvermarkt impulslos

Der Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität setzt seinen ruhigen Geschäftsverlauf fort. Es kam vereinzelt zu Abschlüssen, um kurzfristige Bedarfe zu decken, daher überwogen zuletzt steigende Tendenzen. Im Gegensatz dazu tritt der Markt für MMP in Futtermittelqualität nach wie vor auf der Stelle. Es fehlen hier belebende Impulse. Vereinzelt kam es zu Abschlüssen, aber nur auf dem bisherigen Preisniveau. Dies spiegeln auch die Kurse für Magermilchpulver an der EEX in Leipzig wider. Hier liegen die Kurse schon seit Anfang Juli nahezu unverändert auf dem sehr niedrigen Niveau von eben über 2.400 €/t. Auch der Markt für Vollmilchpulver ist weiterhin ruhig, hier kam es aber aufgrund der kontinuierlich ansteigenden Kurse zu Neugeschäften in überschaubarem Umfang. Dabei wurden die deutlich höheren Forderungen der Hersteller auch überwiegend akzeptiert. Ähnliche Kursverläufe zeigen sich auch beim Molkenpulver. Hier kam es daher auch zu Abschlüssen, aber vorrangig für spätere Liefertermine. Im gesamten Pulverbereich herrscht allerdings kein Verkaufsdruck, da der knappe Rohstoff momentan bevorzugt in andere Bereiche gelenkt wird.

Käse tendenziell fester

Im Käsebereich stellt sich die Lage aktuell zwar weitestgehend unverändert dar, aber die Tendenzen zeigen deutlich nordwärts. So ist der Rohstoff aufgrund der sinkenden Milchanlieferung und der niedrigen Inhaltsstoffe knapp. Da der größte Teil der Milch aktuell in die derzeit sehr lukrative Frischeproduktion läuft, werden im Käsebereich aktuell nur bestehende Kontrakte bedient. Diese werden sowohl aus dem Lebensmitteleinzelhandel als auch von den südeuropäischen Marktteilnehmern ohne Verzögerung abgerufen. Die Lagerbestände sind derzeit sehr gering und entsprechend jung. Zusätzliche Anfragen konnten daher zuletzt so gut wie gar nicht mehr bedient werden. Dies macht sich aktuell in steigenden Notierungen bemerkbar.

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