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Milchpreisvergleich

Auszahlungspreise leicht erhöht
Von Karsten Hoeck, LK-Markt
Foto: Pixabay

Trotz der saisonbedingt erhöhten Milchanlieferung blieben die Auszahlungspreise in Schleswig-Holstein im Mittel auf dem bisher erreichten Niveau. Im Durchschnitt stiegen die Grundpreise sogar leicht um 0,28 ct auf 42,89 ct/kg an. Die Spanne der Veränderungen lag bei minus 1 ct bis plus 2 ct.

Hierzulande bewegen sich die Grundpreise in einem Bereich zwischen 41,2 und 45,0 ct/kg. Damit können sich die Kurse auf dem im vorigen Winter erhöhten Niveau behaupten. Ein saisonüblicher Preisrückgang im Frühjahr ist somit ausgeblieben. Auch bundesweit zeigen sich stabile bis leicht erhöhte Milchauszahlungspreise. In Süddeutschland liegt die Spanne der Grundpreise in einem Bereich von 42 bis 48 ct/kg. In Ost- und Westdeutschland werden etwa 43,0 ct/ kg gezahlt. Im Verhältnis zum Bedarf der Meiereien wird das Rohmilchangebot weiterhin als knapp bezeichnet.

Hohe Milchanlieferung

Die Milchanlieferung in Deutschland bewegt sich auch im Zuge der saisonal sinkenden Tendenz weiter über der Vorjahreslinie. Die Milchspitze wurde etwa Ende Mai erreicht. An den Rohstoffmärkten entspannte sich die Situation leicht. Der Bedarf an Rohmilch der Meiereien kann jedoch nur knapp bedient werden. Die Großhandelskurse für Eiweiß und Fett gaben Anfang Juni leicht nach. Das zuletzt kühlere Wetter hat die Nachfrage nach Frischprodukten wie Sahne etwas reduziert. Auch die Kurse für Blockbutter, die im Mai noch deutlich anzogen, haben Anfang Juni eine vorläufige Obergrenze erreicht und gaben wieder etwas nach. Abgepackte Butter blieb Anfang Juni gefragt, bei Blockbutter hingegen sank die Nachfrage. Dies spiegelte sich in der Notierung wider, die für abgepackte Butter fester und für Blockbutter schwächer ausfiel. Die Lagerbestände an Blockbutter bleiben weiter gering. Im Export gab es einige Abschlüsse über Blockbutter in EU-Nachbarländern. Der Absatz in Drittländer stockt jedoch, da heimische Ware auf dem Weltmarkt zu teuer ist. Es gibt aus Sicht der Produzenten jedoch auch wenig Druck, Ware zu exportieren. Ende Mai gab es am Terminmarkt EEX in Leipzig einen Preissprung der Butternotierung von 6.050 auf 6.600 €/t. Auf diesem Niveau konnten sich die Kurse auch bis Mitte Juni behaupten.

Wenig Nachfrage aus China

An den Märkten für Milch- und Molkenpulver überwogen Mitte Juni erneut ruhige Tendenzen, nachdem sich die Situation Ende Mai belebt hatte. Die hiesigen Abnehmer haben sich bereits im Mai mit Vorräten eingedeckt, sodass aktuell die Nachfrage nicht sehr hoch ist. Zudem fehlte es auch weiterhin an Impulsen vom Weltmarkt. Vor allem das Kaufinteresse aus China scheint bislang noch nicht wieder in Fahrt gekommen zu sein. Der ruhigen Nachfrage stand dabei Mitte Juni ein geringes Angebot gegenüber, sodass sich der Markt weitgehend ausgeglichen präsentierte. Die MMP-Kurse am Terminmarkt in Leipzig schwanken auf erhöhtem Niveau und lagen zuletzt mit 2.500 €/t nahe am Ende Mai erreichten Jahreshöchststand.

Die Nachfrage nach Schnittkäse blieb im Juni konstant hoch. Dabei standen sich Angebot und Nachfrage ausgeglichen gegenüber. Der Lebensmitteleinzelhandel rief die Kontraktware ab und lockte die Kunden zusätzlich mit Sonderangeboten. Auch die Nachfrage aus der Industrie entsprach dem vereinbarten Niveau. Schwächer fiel dagegen die Nachfrage aus dem Gaststättenbereich aus. Die kühle Witterung schränkte insbesondere die Außengastronomie deutlich ein. Aus den Urlaubsregionen Südeuropas dagegen wurde vermehrt Ware nachgefragt. Die Bestände in den Reifelagern bleiben relativ überschaubar.

An den Spotmärkten in Deutschland gab der Preis für Rohmilch Anfang Juni leicht nach. Gegenüber der Vorwoche sank das Bundesmittel um 1,5 ct auf 41,6 ct/kg. In den Niederlanden war das Minus mit 12,8 % deutlicher, in Italien dagegen tendierten die Spotpreise stabil bis leicht fester.

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