StartNachrichtenMarktMilchgeldpreise verlassen Rekordniveau

Milchgeldpreise verlassen Rekordniveau

Milchpreisvergleich
Von Caroline Hertell, LK-Markt
Foto: Imago

Im Februar wurden die Milchauszahlungspreise erneut scharf korrigiert. Der mittlere Auszahlungspreis belief sich auf 49,04 ct/kg ECM, das sind knapp 6 ct oder 11 % weniger als noch im Januar. Die Meiereien reagieren sehr unterschiedlich auf die veränderte Marktlage, die Korrekturen des Milchpreises sind mit –3 bis –8 ct breit gefächert. Für den Abrechnungsmonat März sind weitere Preissenkungen angekündigt. Währenddessen werden noch Nachzahlungen für 2022 geleistet.

Das Milchaufkommen im Bundesgebiet entwickelt sich der Saison entsprechend aufwärts. Immer wieder jedoch unterbrechen kleine Rückschritte den Trend. Im Vergleich mit der Vorjahreslinie zeigt sich ein deutliches Plus von 2,6 %. Hierin liegt der Hauptgrund für die sinkenden Milchpreise vor Ort, das vergleichsweise große Rohstoffangebot drängt in den Markt. Seit Oktober haben sich die Marktpreise für Butter, Käse und Milchpulver schwach bis fallend entwickelt. Seit einigen Wochen scheint ein Boden gefunden zu sein, zumindest bei einigen Produkten. Die Preistendenzen sind uneinheitlich.

Der Rohstoffwert Milch ab Hof für den Monat Februar wurde durch das Institut für Ernährungswirtschaft in Kiel auf 39,0 ct/kg festgelegt. Das sind 5,8 ct weniger als im Vormonat. Der Betrag geht vor allem auf die Korrektur des Fettwertes um 5,0 ct auf 22,4 ct/ kg zurück, der Nichtfettwert gab um 0,8 ct auf 18,2 ct/ kg nach. In den EU-Nachbarländern sind die Preise ebenso rückläufig, für Italien werden Mitte März 46,8 ct/ kg gemeldet. Am niederländischen Spotmarkt stabilisiert sich der Preisverfall auf einem äußerst geringen Niveau von 29,50 ct/ kg. Daten der Europäischen Kommission zeigen für Februar einen Äquivalenzpreis von 42,3 ct/kg auf Basis von Butter- und Magermilchkursen. Darüber hinaus signalisieren die Daten, dass auch in den USA und Neuseeland die Preise fallen. Die jüngste GDT-Auktion am 21. März wurde mit einem um 2,6 % verringerten Preisindex geschlossen.

Produktenmärkte uneinheitlich

Zwischen dem besagten Mehrangebot an Rohstoff und einer teilweise anziehenden Nachfrage zeigen sich die Preise für Butter und Käseprodukte unentschieden. Auf der einen Seite kurbelt das Ostergeschäft den Absatz von Butter und Sahne an, auch das Außer-Haus-Geschäft der Gastronomie läuft recht gut und nimmt Käse aus dem Markt. Auf der anderen Seite läuft der Mengenabsatz auf Ladenebene weiterhin geschwächt durch die Inflation und der Verarbeitungsbereich hält sich bedeckt aufgrund von Unsicherheiten bezüglich des weiteren Marktverlaufs. Die Hannoveraner Notierung für Schnittkäse bewegt sich seitwärts, Gouda als Blockware kostet 3,20 bis 3,50 €/kg. In der Kemptener Notierung ist lose Markenbutter auf 4,65 bis 4,85 €/ kg angehoben worden, Emmentaler und Vierkanthartkäse verharrt bei 6,10 bis 7,15 €/kg.

Pulverpreise tendieren schwächer

Die Pulverpreise lagen im Februar einheitlich niedriger als im Januar. Die Kemptener Börse hält folgende Durchschnittspreise fest: 3.522,50 €/t für Vollmilchpulver, 2.335 €/t für MMP in Futtermittelqualität, 878,75 €/t für Süßmolkenpulver in Lebensmittelqualität. Seither hat sich preislich relativ wenig getan, Mitte März liegen die Notierungen leicht darunter. Am internationalen Markt regt sich Interesse, einige Importeure haben bisher nur den nötigen Bedarf gedeckt und zeigen jetzt Aufholbedarf. Vor allem für den Absatz nach China werden Erwartungen geschürt. Bevor sich aus diesen Gründen eine feste Preistendenz ergeben kann, dürften die Kurse zunächst weiter schwanken.

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