Die Milchauszahlungspreise für Dezember sind nochmals leicht angestiegen. Im Durchschnitt liegt der Auszahlungspreis der schleswig-holsteinischen Meiereien nun bei 53,5 ct/kg, dies sind 0,39 ct mehr als im Monat November.
Inklusive der Zuschläge liegt der Durchschnittspreis bei 54,75 ct/ kg. Die Spanne der hiesigen Grundpreise ist dabei allerdings sehr groß, sie liegt zwischen 45 und 58 ct/kg. Aber nicht nur die Spanne der Grundpreise ist hierzulande groß, auch das Auszahlungspreisniveau ist in Schleswig-Holstein deutlich höher als in den übrigen Regionen des Bundesgebietes. In Ostdeutschland liegt die Spanne zwischen 48 und 52,2 ct/ kg Milch, während sie sich in Süddeutschland zwischen 47,2 und 53 ct/kg bewegt. Die Landwirte im Westen Deutschlands müssen sich mit einer Spanne von 46,9 bis 53,1 ct/ kg zufriedengeben. Die wöchentlichen Anlieferungsmengen steigen zwar weiterhin an, bleiben jedoch immer noch deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück. Hier zeigen sich weiterhin die Auswirkungen der Blauzungenkrankheit und die deutlich gesunkenen Rinderbestandszahlen.
Dass sich das aktuelle Maul-und-Klauenseuchen (MKS)-Geschehen dämpfend auf den Milchmarkt auswirken wird, ist relativ unbestritten. In einem monetären Wert lässt sich dies allerdings noch nicht ausdrücken. Es ist auch sicherlich von Meierei zu Meierei, je nach Produktportfolio, unterschiedlich. Hier schon von drastischen Einbrüchen zu sprechen, dramatisiert die Lage allerdings etwas unnötig. Zwar ist der MKS-Freiheits-Status der Bundesrepublik weg und die entsprechenden für den Drittlandsexport erforderlichen Zertifikate können nicht mehr ausgestellt werden, aber diese Zertifikate können auch umgeschrieben werden. So laufen aktuell viele Verhandlungen mit Abnehmern außerhalb der EU über eine ähnliche Regionalisierung, wie sie innerhalb der EU praktiziert wird. Diese Verhandlungen müssen abgewartet werden, bevor Rückschlüsse auf den Milchpreis des laufenden beziehungsweise der kommenden Monate gezogen werden können. Da die Milchmenge nicht nur in Deutschland, sondern auch EU-weit relativ knapp ist, hat oft auch die Abnehmerseite ein Interesse an einer Fortführung der Lieferbeziehungen.
Nachdem in den vergangenen Wochen eine gewisse abwartende Haltung des Lebensmitteleinzelhandels zu spüren war, müssen jetzt verstärkt Mengen nachgeordert werden. Somit bleibt auch das Preisniveau an der Börse in Kempten im Butterbereich unverändert. An der EEX waren die Butterkurse für die Termine Februar bis November Mitte voriger Woche deutlich eingebrochen, befinden sich seit Wochenanfang aber wieder in einer Aufwärtsbewegung. Am Spotmarkt fallen die Preise für Blockbutter seit Jahresanfang ebenfalls, während die Preise für Rahm eine gegenteilige Bewegung vollzogen haben. Im Käsebereich ist ebenfalls von einer guten Nachfrage die Rede, sowohl im Binnenland als auch EU-weit. Lediglich der Drittlandsexport ist hier aufgrund fehlender Zertifikate vorerst eingeschränkt. Die Lagerbestände befinden sich nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau. Auf dem Spotmarkt bewegt sich Gouda auf einem seit Wochen unverändert festen Niveau. Auch der Milchpulverbereich ist von den Exporteinschränkungen betroffen, die Kontraktabschlüsse in den vergangenen Wochen haben daher an Aussagekraft verloren. Die Preisnotierungen in Kempten zeigen sich jedoch bisher weiterhin recht stabil. Im Magermilchpulverbereich ist teilweise der innereuropäische Handel etwas ins Stocken geraten, da Abnehmer auf Angebote aus anderen EU-Ländern ausweichen. Der Molkenpulverbereich hingegen präsentiert sich sehr stabil, teilweise ist sogar von festeren Tendenzen die Rede. Der Spotmarkt für Rohmilch war zu Jahresbeginn auf 42 €/dt gefallen, liegt nun aber wieder nahe der Marke von 50 €/ dt.