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Mehr Strom aus Sonne und Wind zum Jahresbeginn

Erneuerbare Energien deckten im Januar und Februar 54 Prozent des Stromverbrauchs
Von Julian Haase/pm
Günstige Wetterverhältnisse begünstigten die Erzeugung Erneuerbarer Energie aus Wind und Sonne im ersten Quartal des Jahres. Foto: Imago

Rund 74,5 Mrd. kWh Strom wurden im ersten Quartal 2022 aus Erneuerbaren Energien erzeugt und damit fast 25 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).

Zu verdanken ist dieser Anstieg vor allem den für die Stromerzeugung aus Wind und Sonne günstigen Wetterverhältnissen am Jahresbeginn. Insbesondere die ersten beiden Monate des Jahres waren ungewöhnlich windig. Das stürmische Wetter im Februar hat mit 20,6 Mrd. kWh sogar für einen neuen Rekordmonat in der Strom­erzeugung aus Windenergie gesorgt. Dies trug dazu bei, dass Erneuerbare Energien im Januar und Februar insgesamt 54 % des Stromverbrauchs deckten (Januar: 47 %, Februar 62 %). Der März folgte mit für diese Jahreszeit überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden.

„Der hohe Erneuerbare-Anteil in den ersten Monaten dieses Jahres darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Ausbau der Erneuerbaren viel zu langsam verläuft“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sorgen um die Energieversorgung in Europa führen uns eindringlich vor Augen, wie wichtig es ist, schnell unabhängig von fossilen Energieträgern und damit auch russischen Importen zu werden. Maßnahmen, um den Ausbau der Erneuerbaren massiv voranzutreiben, sind dringlicher denn je. Wir brauchen schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und mehr Flächen für Wind­räder und Photovoltaikanlagen.“

Die erforderliche Dynamik beim zukünftigen Ausbau der Erneuerbaren Stromerzeugung sowohl bei der Windenergie an Land und bei der Offshore-Windenergie als auch bei der Photovoltaik betont Prof. Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW, noch vor einem anderen Hintergrund: „Gerade in der aktuellen Situation sind schnelle Fortschritte beim Ausbau der Erneuerbaren Stromerzeugung unabdingbar, beschleunigen sie doch aller Voraussicht nach den bislang vor allem aus Klimaschutzgründen zu beobachtenden Trend zur Elektrifizierung in allen Energieverbrauchssektoren. Sowohl in der Industrie als auch im Verkehrssektor sowie in der Wärmeversorgung von Gebäuden dürfte – unter anderem aus Kostengründen – der schnelle Ersatz von fossilen Energieträgern durch Erneuerbaren Strom angestrebt werden. Neben der Elektrifizierung ist auch der Markthochlauf von Grünem, auf Basis von Erneuerbarem Strom erzeugten Wasserstoff ein wesentlicher Baustein einer zukünftig klimaneutralen und krisensicheren Energieversorgung,“ so Staiß.

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