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Masterplan im zweiten Entwurf vorgestellt

Zukünftige Beschulung der Auszubildenden erneut im Bildungsausschuss thematisiert
Von Dana Ohm, Landwirtschaftskammer SH
Austausch über die Entwicklung in der Grünen Berufslandschaft. Lena Voswinkel (vorn r.) von der Landwirtschaftskammer. Foto: Daniela Rixen

Am 30. Mai tagte der Berufsbildungsausschuss der Landwirtschafts­kammer unter dem Vorsitz von Friedrich Klose erstmalig in diesem Jahr. Neben aktuellen Themen aus der Ausbildung in den Grünen Berufen wurde der zweite Gesamtentwurf des Masterplans vor Vertretern der verschiedenen agrarischen Berufszweige vorgestellt.

Die Übersicht der Neuverträge mit Stichtag 30. Mai gab Einblick in die Entwicklung der Ausbildungszahlen. Es musste ein deutlicher Rückgang in der Zahl abgeschlossener Verträge verzeichnet werden. Aufgrund der besonders spät beginnenden Sommerferien in diesem Jahr ist allerdings mit verzögerten Vertragsabschlüssen zu rechnen, sodass der vermeintlich stark rückläufige Trend am Ende des Jahres zu überprüfen ist.

Der Berufsbildungsausschuss mit Geschäftsführerin Dana Ohm (li.) unter dem Vorsitz von Friedrich Klose (2. v. li.). Rechts im Bild Jörn Krüger (2. v. r.) und Dr. Thomas Hill vom SHIBB. Foto: Lena Voswinkel

Für Landesberufsschule in Ellerhoop

Aus den Unterausschüssen wurde berichtet, dass sich die Gartenbauverbände, die IG Bau sowie die Landwirtschaftskammer einmütig für die mittelfristige Errichtung einer Landesberufsschule in Ellerhoop ausgesprochen haben. In diesem Zusammenhang wurden bereits verschiedene Wege beschritten. Ulrike Brouer, Referentin für die Hauswirtschaft bei der Landwirtschaftskammer, stellte die Unsicherheit der Ausbildungsbetriebe sowie der Auszubildenden in den Fokus, was die zukünftige Beschulung der angehenden Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter betrifft.

Schulstandorte für Landwirte bleiben

Der erste Entwurf des Masterplans zur Schulentwicklungsplanung für die Berufsschulen wurde zur Sitzung des Berufsbildungsausschusses im Dezember 2023 vorgestellt (siehe Ausgabe 5/2024). Jörn Krüger und Dr. Thomas Hill vom Schleswig-Holsteinischen Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) stellten nun den zweiten Entwurf vor.

Für den Beruf des Landwirts/der Landwirtin steht bereits fest, dass alle neun Berufsschulstandorte erhalten werden können. Die Schulen in Mölln und Niebüll stehen in engem Austausch mit ihren benachbarten Schulen Husum und Bad Segeberg, um tragfähige Lösungen für die zukünftige Beschulung der Auszubildenden zu erarbeiten. Für die Hauswirtschaft sollen anstelle der aktuell acht Berufsschulstandorte zwei Bezirksfachklassen mit internatsähnlicher Unterbringung ausgeschrieben werden. Hierfür wurden aufgrund ihrer Lage und günstigen Verkehrsanbindung die Elly-Heuss-Knapp-Schule in Neumünster sowie das Berufsbildungszentrum (BBZ) in Schleswig vorgeschlagen.

Zudem erhielten alle Schulen die Möglichkeit, die Beschulung in der Hauswirtschaft aufgrund zu geringer Schülerzahlen bereits vor Inkrafttreten des Masterplans einzustellen. Einem entsprechenden Antrag des Regionalen Berufsbildungszentrums (RBZ) am Schützenpark in Kiel wurde bereits stattgegeben. Für den Gartenbau sieht der zweite Entwurf keinen Regelungsbedarf vor.

Uneinigkeit über Stand der Beschulungen

Dr. Thomas Hill und Jörn Krüger führten aus, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine qualitativ hochwertige Beschulung der sieben verschiedenen Fachrichtungen an allen fünf Berufsschulstandorten gewährleistet sei. Dieser Darstellung widersprachen die gärtnerischen Vertreter und Vertreterinnen der Arbeitgeberverbände, der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sowie der Landwirtschaftskammer mit Nachdruck. Die verschiedenen Standpunkte wurden kontrovers diskutiert, eine Einigung konnte vorerst nicht erzielt werden.

Die weitere Planung sieht eine Umsetzung der landesweiten Schulentwicklungsplanung für Basisberufe zum 1. August vor. Zukünftig soll der Masterplan in einen kontinuierlichen Prozess übergehen.

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