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Land würdigt Kinoarbeit

Preisvergabe an 33 Filmtheater in Schleswig-Holstein
Von Iris Jaeger
Volle Bühen im KinoCenter Rendsburg: Dort fand die Verleihung des Kinopreises Schleswig-Holstein 2023 statt. Fotos: Iris Jaeger

Kinos sind ein fester und wichtiger Bestandteil der schleswig-holsteinischen Kulturlandschaft. Viele der Lichtspielhäuser gehen in ihrer Arbeit über das normale Kinoprogramm-Angebot hinaus. Und wie auch viele andere Kultureinrichtungen hatten und haben sie unter den Folgen der Pandemie sowie den gestiegenen Kosten zu leiden. Mit dem Kinopreis des Landes Schleswig-Holstein wird seit 2009 die hochwertige Arbeit der Kinos gewürdigt. Dieses Jahr wurde das Preisgeld von 50.000 € auf 100.000 € erhöht, die Verleihung des Kinopreises in fünf Kategorien an 33 Kinos im Land fand vergangene Woche in Rendsburg statt.

Und das im ältesten Lichtspieltheater des Landes – dem KinoCenter Rendsburg mit Inhaberin und Betreiberin Nicole Claussen. Im Mai feierte das Kino sein 109-jähriges Bestehen. Ein würdiger Rahmen für ein würdiges Ereignis, befand auch Kulturstaatssekretär Guido Wendt, der zusammen mit dem Geschäftsführer der Moin-Filmförderung Hamburg und Schleswig-Holstein, Helge Albers, sowie dessen Standortleiterin Schleswig-Holstein, Nicola Jones, die Preise übergab.

„Filmkultur und Kinokultur bedingen sich gegenseitig“, so Wendt. Das Besondere an vielen Kinos sei, dass dort auch Veranstaltungen stattfänden, die nicht immer direkt etwas mit Kino zu tun hätten. Die Kinobühne werde für unterschiedlichste Dinge genutzt, was dafür sorge, dass neben der Stadtgesellschaft auch das Umland in die Kinos komme. Das wiederum sorge für ein wichtiges Standing der Kinos. „Wenn wir als Land zum Erhalt und zur Unterstützung etwas beitragen können, dann versuchen wir das, in dem wir an der Seite mit stabilisieren. Mit dem Preis unterstützen wir gezielt Aktivitäten, die das Kino als Kulturort aufbauen und mit anderen Angeboten vernetzen.“


Moderiert wurde die Veranstaltung von Alexandra Antwi-Boasiako, die als weitere Gäste den Rendsburger Regisseur Arne Feldhusen sowie Rendsburgs Bürgermeisterin Janet Sönnichsen begrüßte, die beide sich noch gut an ihre Rendsburger Kinozeit in Kinder- und Jugendtagen erinnern konnten. Die Kieler Filmemacherin Eugenia Bakurin präsentierte ihren Cannes-Kurzfilm „Long Time No Techno“.

Jan-Per Sellmer, Metro Kino im Schloßhof Kiel (li.) und Lothar Irrgang, Lichtblick Filmtheater Oldenburg (Mitte) bekamen von Kulturstaatssekretär Guido Wendt (r.) den Hauptpreis „Kino der Zukunft“ überreicht.

Die eigentlichen Stars aber waren die Preisträger. Über den mit 7.500 € dotierten Hauptpreis für herausragende Kinoarbeit konnten sich das Kino in der Pumpe Kiel, das Kino-Center Husum sowie das Studio Filmtheater am Dreiecksplatz Kiel freuen. Zum ersten Mal mit dem Hauptpreis (ebenfalls 7.500 €) „Kino der Zukunft“ wurden das Lichtblick Filmtheater Oldenburg und das Metro Kino im Schloßhof Kiel ausgezeichnet. Die Jury (dieses Jahr bestehend aus Marina Harand vom Kultusministerium, Nicola Jones, Jens Hagen Schwadt, Koordinator der Initiative „Dorfkino einfach machbar“ des Filmklubs Güstrow, Polina Atvi als Vorsitzende von CineMova, Ukrainischer Kinoklub in Berlin, sowie Bernd-Günther Nahm, ehemaliger Leiter der Filmwerkstatt) würdigte bei den Hauptpreisträgern unter anderem die vielfältige Programmgestaltung abseits des Mainstream, eine hohe cineastische Qualität, das Aufgreifen und die Umsetzung von Themen wie Nachhaltigkeit, Inklusion, Barrierefreiheit und Teilhabe sowie kindgerechte, medienpädagogische Angebote, die auch schon Kitakindern den Weg ins Kino ebnen.

Über den Preis für qualitätsvolle Programmarbeit konnten sich auch die beiden Rendsburger Kinos freuen: Nicole Claussen, KinoCenter (li.) sowie Karen und Hans von Fehrn-Stender, Schauburg Filmtheater (3. und 2. v. r.)


Sowohl die beiden Rendsburger Kinos KinoCenter und Schauburg Filmtheater als auch das 51 Stufen Kino im Deutschen Haus Flensburg, das Burgtheater Ratzeburg, das Lichtblick Filmtheater sowie das Kino KoKi Kommunales Kino Lübeck freuten sich über den mit 4.000 € dotierten Preis für qualitätsvolle Programmarbeit. Elf weitere Kinos wurden für ihre engagiert gute Kinoarbeit mit 2.500 € ausgezeichnet. Zehn Kinos erhielten eine Auszeichnung und 1.000 € für ihre kontinuierlich gute Kinoarbeit. „Ich freue mich sehr, dass das Land Schleswig-Holstein dieses Engagement durch eine Verdoppelung der Preisgelder erneut würdigt“, so Helge Albers, „denn was Kino kann, kann eben nur Kino.“

Weitere Informationen unter moin-filmfoerderung.de


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