Das Preisniveau für Erzeuger gibt weiter nach. Die hiesigen Meiereien liegen mit ihren Auszahlungspreisen für den Monat März in einer Spanne von 37 bis 49 ct/kg ECM. Der Durchschnittspreis beläuft sich auf 43,09 ct/kg, das sind 13 % weniger als im Vormonat. Die ausgezahlten Milchgrundpreise liegen im Mittel um rund 6 ct niedriger als im Februar. Der Median liegt bei 44 ct/kg.
Die Entwicklung des Milchaufkommens im Bundesgebiet folgt grundsätzlich dem steigenden Saisontrend. Laufende Unterbrechungen sowie nur geringe Veränderungen lassen jedoch vermuten, dass der Saisongipfel in diesem Jahr früher erreicht wird als üblich. In der 13. Kalenderwoche wurden etwa 0,1 % weniger als in der Vorwoche angeliefert. Der Abstand zur Vorjahreslinie bewegt sich damit um die Marke von +3 % herum. Dieser Vorsprung begünstigt das rückläufige Preisniveau weiterhin, während andere wichtige Produktionsländer im Jahresvergleich merklich weniger produzieren. Mit dem zügigen Rückgang der Auszahlungspreise dürften hiesige Betriebe schneller als erwartet in eine defizitäre Finanzlage geraten. Am Markt rechnet man daher mit einem baldigen Produktionshoch und einem anschließend überdurchschnittlichen Rückgang der produzierten Milchmenge.
Die finanzielle Verwertung der Milch hat sich im Mittel nochmals schwächer entwickelt, stagniert in dieser Entwicklung jedoch. Der Rohstoffwert Milch ab Hof des ife in Kiel wurde im März von 39,0 auf 38,6 ct/ kg herabgesetzt. Dabei arbeiteten ein um 0,7 ct auf 21,7 ct/ kg verringerter Fettwert und ein um 0,3 ct auf 18,5 ct erhöhter Nichtfettwert gegeneinander. Der zugrunde liegende Kurs für Butter ist gesunken, der Kurs für Magermilchpulver hingegen hat den mehrmonatigen Abstieg beendet.
Ruhiger Marktverlauf bei Butter und Käse
Im Frischegeschäft wird auf Frühlingswetter gewartet, um den Konsum anzukurbeln. Das Ostergeschäft ist zwar zügig, aber insgesamt schwächer als erwartet verlaufen. Die Lager der Händler sind tendenziell noch gut gefüllt, sodass der Bedarf etwas stagniert. Ein saisonüblicher größerer Rückgang der Nachfrage bleibt bisher aus. Entsprechend zögernd ist die Preisentwicklung. Die Notierungen in Kempten und Hannover gehen sowohl für Butter als auch für Käse überwiegend seitwärts. Durch diese Tendenz verhalten sich die Einkäufer am Markt abwartend, Preisabschläge sind möglich. Andererseits finden gerade Käsewaren ihre Käufer, die Nachfrage ist gut. Auch die Industrie ordert auf normalem Niveau. Im Vergleich mit dem Vormonat sind Emmentaler und Viereckhartkäse um 20 ct schwächer, in Kempten werden 5,80 bis 7,05 €/kg notiert. Lose Butter wird mit 4,50 bis 4,70 €/kg notiert. In Hannover wird der Markt als ausgeglichen bis stabil bezeichnet, Schnittkäse im Block kostet 3,40 bis 3,60 €/kg.
Preisschwäche am Pulvermarkt
Die Futures beim Magermilchpulver entwickeln sich fester, diese Tendenz setzt sich vor Ort noch nicht durch. Die Kemptener Börse notiert weiterhin eine schwächere Preistendenz. Vollmilchpulver steht bei 3.430 €/t im Mittel, MMP in Futtermittelqualität bei 2.175 €/t. Süßmolkenpulver hingegen hält sich stabil. Im Kontraktgeschäft für das zweite Quartal ist Ruhe eingekehrt, jetzt wird das dritte Quartal besprochen. Hinsichtlich der Preise herrscht jedoch Uneinigkeit. Das Angebot übertrifft derzeit noch die Nachfrage, das könnte sich jedoch nach dem Saisongipfel der Milchanlieferung hierzulande ändern. Auch darüber sind sich die Einkäufer im Klaren. Die Vorzeichen am internationalen Markt sind negativ, Anfang April schloss die Auktion der neuseeländischen Handelsplattform wegen gesunkener Pulverpreise mit dem niedrigsten Preisindex seit Oktober 2020. Es fehlt die Nachfrage aus China und aus den islamischen Ländern mit dem in dieser Woche endenden Ramadan.