Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) traf vorige Woche den Präsidenten der Bundesnetzagentur (BNetzA), Klaus Müller, zu dessen Antrittsbesuch im Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN). Auf der Tagesordnung standen energiepolitische Regulierungsfragen, die für Schleswig-Holstein auf seinem Weg zum ersten klimaneutralen Industrieland im Jahr 2040 von zentraler Bedeutung sind.
Auf der Diskussionsagenda stand das Thema Reform der Verteilnetzentgelte. Goldschmidt unterstrich dabei die Perspektive Schleswig-Holsteins. „Wir brauchen die Reform der Verteilnetzentgelte so schnell wie möglich, 2025 ist zu spät. Unser Bundesland ist seit Jahren Motor und Innovationstreiber auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die schleswig-holsteinische Energiewende ist ein gesellschaftliches Mitmachprojekt. Gerade im ländlichen Raum bringen sich viele Menschen ein. Die Verbraucher, aber auch die Unternehmen in diesem Land verstehen sich als Zugpferde beim Klimaschutz. Systematische Ungerechtigkeiten wie überhöhte Netzentgelte sind dafür die völlig falsche Quittung. Für das Gelingen der Energiewende brauchen wir die ganze Gesellschaft an Bord. Ich bin mir sicher, dass die Reformfreude der BNetzA auch hier zu einem guten Ergebnis führen wird“, so Goldschmidt.
Klaus Müller sagte dazu: „Überall, wo Erneuerbare stark ausgebaut werden, steigen die Netzentgelte. Zum Teil von aktuell relativ niedrigem Niveau, zum Teil von höherem Niveau. Von einer anderen Verteilung der Kosten würden alle profitieren, die Erneuerbare Energien ausbauen. Für andere Teile Deutschlands hieße das aber höhere Netzentgelte. Wir hören all diesen Argumenten im Moment sehr aufmerksam zu und sind uns unserer großen Verantwortung bei diesem Thema sehr bewusst.“
Goldschmidt begrüßte das Bekenntnis der Bundesregierung, dass die Ansiedlung von Elektrolyseuren vor allem in den Ökostromregionen Norddeutschlands stattfinden solle. Dafür habe man sich in Schleswig-Holstein lange eingesetzt, jetzt müsse der richtige regulatorische Rahmen folgen.