Das weltweite Getreideaufkommen in der laufenden Vermarktungssaison dürfte den Vorjahresrekord nur geringfügig verfehlen. Davon geht der Internationale Getreiderat (ICG) aus, der die betreffende Menge in seinem Oktober-Bericht weiterhin auf voraussichtlich 2,256 Mrd. t taxiert. Dies wären lediglich 34 Mio. t oder 1 % weniger als die 2021/22 eingefahrene Rekordmenge.
Im Einzelnen setzten die Londoner Experten ihre Prognose für die Maiserzeugung 2022/23 um 2 Mio. t auf jetzt 1,166 Mrd. t nach unten. Damit würde das Vorjahresniveau um 51 Mio. t oder 4 % verfehlt. Deutlich weniger Mais wird vor allem für die Ukraine, die Europäische Union und die USA erwartet. Allerdings werde die unter dem Strich kleinere Maisproduktion voraussichtlich durch den Zuwachs bei der Gerste ausgeglichen. Indes beließ der IGC seine Prognose für die Weltweizenernte 2022/23 bei 792 Mio. t; das wären 10 Mio. t oder 1 % mehr als im Vorjahr.
Außerdem nahmen die Londoner Fachleute ihre Voraussage für den weltweiten Getreideverbrauch in der laufenden Vermarktungssaison zurück, und zwar um 3 Mio. t auf 2,271 Mrd. t. Demnach würden 22 Mio. t oder 1 % weniger als 2021/22 nachgefragt. Der Abschlag entfällt vor allem auf Mais, dessen globaler Bedarf nun auf voraussichtlich 1,188 Mrd. t taxiert wird. Im vergangenen Wirtschaftsjahr hatte die betreffende Menge bei 1,191 Mrd. t gelegen. Dagegen dürfte die Weizennachfrage nach Einschätzung des Getreiderates nur um 2 Mio. t auf 784 Mio. t zurückgehen.
Im Einklang mit seiner Produktions- und Verbrauchsvorhersage rechnet der Getreiderat unter dem Strich in der laufenden Saison mit einem Abbau der globalen Getreidebestände um 16 Mio. t oder 3 % auf 584 Mio. t. Das wäre der sechste Rückgang in Folge. Dabei wird für den Bestand an Mais eine Abstockung von 22 Mio. t auf 258 Mio. t erwartet. Dagegen prognostiziert der IGC für Weizen eine Aufstockung der weltweiten Lagermenge um 8 Mio. t auf 286 Mio. t.
Den Welthandel mit Getreide sieht der IGC für 2022/23 jetzt bei 408 Mio. t, was im Vorjahresvergleich einem Rückgang um 16 Mio. t beziehungsweise 4 % entsprechen würde. Im Einzelnen wird dabei für den globalen Handel mit Mais eine Abnahme um 7 Mio. t auf 172 Mio. t prognostiziert und für Weizen ein Rückgang um 5 Mio. t auf 192 Mio. t. age