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Getreidemarkt bleibt unbelebt

Marktkommentar
Von Marnie Müller, LK-Markt
Foto: Imago

Die Stimmung am Getreidemarkt bleibt vorerst gedrückt, da konkrete Anzeichen und Impulse für Exportgeschäfte ausblieben. Indien senkte die Importsteuer bisher nicht und auch China hielt sich mit dem Einkauf von Getreide zurück.

Zusätzlich sorgen Gerüchte über die Annullierung des neuen Schwarzmeer-Exportkorridors wegen möglicher Bedrohung durch russische Kampfflugzeuge für Unsicherheiten der Marktteilnehmer. Während das Analysehaus Barva Invest den Korridor seit zwei Tagen für blockiert erklärt, ficht das ukrainische Militär diese Berichte an. Das stützte die Weizenpreise zunächst, sodass zum Ende der Woche die Notierungen für den Frontmonat Dezember um 1,50 €/t höher ausfielen und einen Endstand von 233,50 €/t verzeichneten.

Laut der Getreidebörse in Buenos Aires hat die Maisaussaat in Argentinien 22 % der erwarteten Flächen erreicht. Die Maisbestände wurden für diese Woche deutlich besser bewertet und auch der Anteil der zu trockenen Böden sank von 49 auf 41 %.

Das Neugeschäft am hiesigen Getreidemarkt bleibt weitestgehend aus. Die Nachfrage nach Weizen ist weiterhin auf sehr niedrigem Niveau, teilweise sind die Mühlen bis in die ersten Monate des Folgejahres 2024 eingedeckt. Einige Partien im südlicheren Teil können in die Niederlande vermarktet werden. Die Preise bleiben aufgrund der unbelebten Marktsituation relativ stabil und es wird auch in der Tendenz mit einem gleichbleibenden Preisniveau gerechnet.

Sojaexporte hoch, Raps erholt

Das USDA meldete zum Wochenende einen weiteren Export von 110.000 t Sojabohnen an die Volksrepublik China, nachdem am Vortag bereits 126.000 Mio. t verkauft worden waren. Durch die Unterzeichnung des Rahmenabkommens mit China wurden umfangreiche Lieferungen getätigt. Gleichzeitig wurden Meldungen über Höchstwerte der Sojaschrotverkäufe veröffentlicht. Dabei waren die Philippinen das wichtigste Abnehmerland. Die Gesamtverkäufe von Sojaschrot liegen mit 5,5 Mio. t um 43 % über dem Vorjahresniveau. Durch die steigenden Palmölnotierungen in Malaysia profitiert auch das Sojaöl. Die US-Sojaölvorräte wurden von der National Oilseed Processors Association (OPA) auf den niedrigsten Stand seit neun Jahren geschätzt. Dies unterstützt die Sojakurse an der CBoT.

Gute Aussichten auf Exporte in China

Chinas Meldung über eine um 4,8 % gesteigerte Schweinefleischproduktion von 12,7 Mio. t im dritten Quartal sorgt für gute Exportaussichten. Die Nachfrage der Ölmühlen richtet sich auf die Termine im Jahr 2024. Die Preise auf dem Kassamarkt folgen den schwächeren Börsenkursen. Die hiesigen Ölmühlen sind durch die Zufuhren von Rapssaat aus Skandinavien, dem Baltikum und der Ukraine gut versorgt.

An der Pariser Matif verloren die Notierungen für den Februar-Termin des Rapses deutlich an Boden und sanken unter die 430-€-Marke. Die Niederschläge in Südamerika, insbesondere in Brasilien, wirken dem Preisverfall etwas entgegen. Die Erntearbeiten werden herausgezögert und Käufer könnten sich wieder auf den Rapsmarkt richten.

Wie die Getreidemühlen sind auch die Ölmühlen bis in die ersten Monate 2024 eingedeckt. Die Nachfrage bleibt sehr schwach auf dem Vorwochenniveau. Somit sind die Preise weiterhin stabil und für die nächsten Wochen werden keine Veränderungen der Rapspreise erwartet. 

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