Die Landwirte in der Europäischen Union werden zur Ernte 2025 mehr Getreide und Ölsaaten anbauen. Nach Prognosen des Verbandes der europäischen Getreidehändler (Coceral) dürfte die Getreidefläche um 2,5 % auf 50,4 Mio. ha und das Ölsaatenareal um 3,5 % auf 12 Mio. ha ausgedehnt werden.
Die bisher verfügbaren Daten deuten nach Einschätzung des EU-Dachverbandes der Getreidehändler auf eine Ausweitung des Getreide- und Ölsaatenanbaus in der Gemeinschaft hin. Nach der vor Weihnachten von Coceral veröffentlichten Vorhersage werden die Landwirte in den 27 Mitgliedstaaten zur Ernte 2025 insgesamt 50,42 Mio. ha mit Getreide bestellen; das wären 1,24 Mio. ha oder 2,5 % mehr als in diesem Jahr. Das mit Raps, Sonnenblumen und Sojabohnen bestellte Areal soll sich auf 12,04 Mio. ha summieren, was ein Plus von gut 400.000 ha oder 3,5 % bedeuten würde.
Beim Getreide geht der Dachverband vor allem von einer deutlich größeren Weichweizenfläche aus. Diese soll um 1,10 Mio. ha oder 5,4 % auf 21,51 Mio. ha zunehmen. Für Hartweizen wird dagegen eine Einschränkung um 0,8 % auf 2,35 Mio. ha vorausgesagt.
Mit Blick auf die Gerste rechnen die Händler mit einem moderaten Zuwachs um 1,3 % auf 10,49 Mio. ha. Verlieren wird der Mais, und zwar gut 300.000 ha oder 3,4 % auf 8,66 Mio. ha. Dagegen werden für Hafer und Triticale größere Areale als zur Ernte 2024 ausgewiesen; der Anbau dieser Getreidearten soll den Prognosen zufolge um 1,3 % auf 2,42 Mio. sowie 4,2 % auf 2,50 Mio. ha ausgedehnt werden.
Für die wichtigste Ölfrucht in der EU, den Raps, geht COCERAL von einer Aussaatfläche von EU-weit insgesamt 6,02 Mio. ha aus; das wären 330.000 ha oder 5,8 % mehr als zur diesjährigen Ernte. Die noch mit sehr großer Unsicherheit behafteten Anbauvorhersagen für Sonnenblumen und Sojabohnen deuten auf einen jeweils leichten Flächenzuwachs hin.
Nicht nur zum Anbau, auch zur Getreide- und Ölsaatenproduktion im kommenden Jahr hat Coceral jetzt bereits eine Prognose abgegeben. Unter der Voraussetzung eines Normalwetterjahres wäre ein Aufkommen von rund 275 Mio. t Getreide drin, verglichen mit nur schätzungsweise gut 259 Mio. t in diesem Jahr. Das wäre eine Steigerung um fast 16 Mio. t oder 6 %.
Dabei rechnet der Dachverband im Jahresvergleich beim Weichweizen, bei der Gerste und beim Mais mit teils deutlich höheren Erträgen. Für Weichweizen, der mit Abstand wichtigsten Kultur, wird eine Produktion von 126,5 Mio. t vorausgesagt, was einem Plus von gut 12 Mio. t entsprechen würde. Die Gersten- und die Maiserzeugung sollen um jeweils knapp 2 Mio. t auf annähernd 52 Mio. t beziehungsweise etwa 62 Mio. t steigen.
Für Raps sagt Coceral eine EU-Erntemenge von 19,5 Mio. t voraus, womit das diesjährige Ergebnis um 2,1 Mio. t oder 12 % übertroffen würde. An Sonnenblumensaat sollen die EU-Landwirte insgesamt fast 10 Mio. t ernten; das wären 1,1 Mio. t beziehungsweise 12 % mehr als 2024. Im Hinblick auf die Sojabohnen wird eine Steigerung der Produktion um 225.000 t oder 8 % auf knapp 3,2 Mio. t erwartet. age
Landwirte in Deutschland setzen
auf Winterweizen und Winterraps
Statistisches Bundesamt (Destatis) veröffentlicht
erste Zahlen zur Herbstaussaat
Die Landwirte in Deutschland haben zur Ernte 2025 den Anbau von Winterweizen, kräftig ausgedehnt. Das Statistische Bundesamtes (Destatis) erwartet einschließlich Dinkel und Einkorn eine um 12,3 % vergrößerte Aussaatfläche auf fast 2,79 Mio. ha. Der Anstieg erfolgte allerdings von einem niedrigen Niveau zur Ernte 2024 aus.
Hohe Niederschläge hatten bei der Aussaat 2023 zu einem deutlichen Rückgang der Winterweizenfläche geführt, besonders in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, wo nur 1.100 ha oder 25,3 % beziehungsweise 31.400 ha oder 27,8 % mehr mit Winterweizen bestellt worden sind.
Hingegen wurde die Aussaat von Wintergerste mit Ausnahme von Schleswig-Holstein in allen Bundesländern eingeschränkt. Deutschlandweit insgesamt nimmt der Anbau dieser Getreideart zum Erntejahr 2025 um 5,4 % auf 1,23 Mio. ha ab. Im Unterschied dazu wurde mehr Roggen und Triticale ausgesät. Die Rogenfläche einschließlich Wintermengegetreide wird auf 550.100 ha veranschlagt; das wäre ein Zuwachs von 2,8 %. Der Triticaleanbau soll um 2,4 % auf 271.600 ha zugenommen haben.
Insgesamt haben die hiesigen Landwirte zur Ernte 2025 rund 4,84 Mio. ha mit Wintergetreide bestellt, was eine Zunahme zu 2024 von 5,6 % bedeutet. Gestiegen ist auch der Anbau von Winterraps, der mit Abstand wichtigsten Ölfrucht hierzulande. Die schwarze Ölsaat wurde auf 1,11 Mio. ha; das sind 2,3 % mehr als ein Jahr zuvor. Dies ist etwas mehr als die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) vor gut einem Monat geschätzt hatte. Sie war von 1,05 Mio. ha bis 1,09 Mio. ha Winterraps ausgegangen. Die Zahlen beruhen auf Hochrechnungen aus den Mitteilungen freiwilliger Ernte- und Betriebsberichterstatter von Ende November 2024. age